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The Fate of the Furious (Fast and Furious 8)

Begonnen von Newendyke, 13 November 2014, 10:00:11

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McClane

Ich fand den total enttäuschend. Nachdem die Teil 5 bis 7 sich zwar auch schon mehr und mehr Richtung Unsinn bewegten, das aber immer mit dem Familienthema, selbstironischen Brechungen und choreographischen bzw. inszenatorischen Actionideen auszugleichen wussten, funktioniert die Mischung bei Teil 8 fast gar nicht. Die Action ist CGI-lastiger als mancher Superheldenfilm und die Set Pieces werden teilweise so lustlsos vorbereitet und aneinandergereiht, dass es die Sau graust (etwa die "Berlin"-Szene, in die man urplötzlich einsteigt, nur damit man den Abrissbirnen-Part unterbringen kann). Recht interessant sind die Zombie-Auto-Szene (die leider durch teilweise erschreckend schlechte Effekte verliert) und der Showdown. Die Fights fand ich auch total verschnitten und das Geplänkel zwischen Statham und The Rock (zumindest in der deutschen Synchronfassung, die ich sah) peinlich und aufgesetzt, so wie die meisten Gags. Gipfel der Fremdscham: The Rock beim Coachen des Footballteams seiner Tochter. Die Heistkomponente, die Teil 5 bis 7 mehr oder weniger auszeichnete, wird ganz nach hinten gestellt (warum diese oder jene Aktion jetzt sein muss oder was die Finesse ist, kaum erklärt), Blassback Scott Eastwood ist unnötig und die Tatsache, dass man die Shaws integriert, weil sie ja auch so Familienmenschen sind (was sind da schon ein paar getötete Freunde, das kann man ja keinem ewig vorhalten), das ist selbst nach F&F-Maßstäben doof. In meinen Augen ganz klar der schwächste Film der Reihe (Knappe 4/10).
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

vodkamartini

1 Mai 2017, 13:41:47 #31 Letzte Bearbeitung: 1 Mai 2017, 13:46:41 von vodkamartini
Sehe ich ganz anders. In der Doofen-Liga, wo sich transformierende Kinderspielzeuge, mutierte Riesenviecher und Tom & Jerry-like herumhüpfende Superhelden tummeln, sind mir die Proll-Raser noch am liebsten. Die Action hat durchaus gezündet, die Frotzeleien waren passend und die Selbstironie schwingt durchgehend fröhlich mit, aber eben nicht so aufgesetzt posmodern klug scheißend wie z.B bei den Guardians (deren Plot ich übrigens noch eine ganz Latte doofer fand).

Und der schlechteste Teil?   :unknown: Tokyo Drift kennst du aber, oder?  :icon_razz:
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

McClane

Natürlich kenn ich den. Der ist auch doof, aber irgendwie geschlossener und stimmiger in seiner Karate-Kid-mit-Driften-statt-Kloppe-Ausrichtung. Huahua-Hampel-The-Rock mit Mädchenfußballern ist keine Selbstironie, sondern einfach nur noch fußnägelhochkrempelnder Schenkelklopferhumor mit Fremdschampotential deluxe.  :algo:
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vodkamartini

1 Mai 2017, 14:16:14 #33 Letzte Bearbeitung: 1 Mai 2017, 15:02:53 von vodkamartini
Den speziellen Gag fand ich auch nicht gut, hätte man sich schenken können. Sollte wohl "Daddy ohne Plan" in Erinnerung rufen. Dumm war F&F eigentlich immer schon, aber man hat das Ganze mit einer entwaffnenden Ehrlichkeit und genug Selbstironie präsentiert und tut es imo noch. Das ist seichte Unterhaltung, sicher, aber mit Wumms und Coolness. Muss man nicht mögen, kann man leicht auseinander nehmen, aber wenn man sich die Blockbusterkonkurrenz so ansieht ...

Wenn ich schon alle paar Jahre auf einen Kindergeburtstag gehe, dann lieber einer, wo ich die Jungs und Mädels sympathisch finde und wo die Zeit wie im Flug vergeht. Wenn ich wie bei den Guardians schon während des Films über das dämliche Skript lachen muss, dann feier ich halt lieber woanders.  ;)

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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

McClane

Ich hab nix gegen F&F, hatte gerade an den drei direkten Vorgängerfilmen mit ihrer Art immer meinen Spaß, egal wie prollig, unrealistisch und exzessiv das Ganze war. Aber das hatte alles eine gewisse Leichtfüßigkeit und Stimmigkeit, die hier einfach vermisst habe - ich fand ihn einfach sehr bemüht, gerade was die Sprüche anginge. Und in Sachen Dämlichkeit und Lächerlichkeit hab ich mich bei F&F mehr geärgert... da der Film eben immer noch in irdischen Gefilden spielt, kann ich eben nicht mit allem mitgehen, so sehr ich bei F&F auch für suspension of disbelief bereit bin. Aber gut, das dürfte bei uns jetzt auf eine (Franchise-)Glaubensfrage hinauslaufen.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

vodkamartini

1 Mai 2017, 19:46:07 #35 Letzte Bearbeitung: 1 Mai 2017, 19:48:39 von vodkamartini
Wie gesagt, bei Guardians sind wie nur einen Punkt auseinander, bei Fast 8 sind es mehr. Bin auch kein Franchise-Fanboy, bei Marvel aber ebensowenig. "Fast" hat sich einfach in eine Richtung entwickelt- zwar total übertriebene, aber eben klassische Action -, die mir generell mehr zusagt, während Marvel klar in Fantasy-Gefilde driftet. Und Fantasy gehörte noch nie zu meinen Lieblings-Genres (fand beispielsweise die Hobbit-Trilogie öde und kitschig). Zudem gehen sie immer mehr in CGI-Bereiche und damit in die von mir ebenfalls nie sonderlich geschätzte Animations-Richtung.
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Glod

Ich fand die Fußballszene eigentlich sehr gelungen ("Ziemlich viele Mütter hier. Mehr Mütter als Kinder möchte man meinen"). Ja, der Gag ist sehr einfach. Aber Johnson kann auch solche einfachen Dinge richtig gut runterspielen. Er ist vielleicht nicht der beste Darsteller, aber die Kamera liebt ihn und die Kombination zwischen seiner viehischen Präsenz und seiner humoristischen Ader, die er fraglos hat, funktioniert für mich immer einwandfrei. Wegen ihm freue ich mich auch auf Baywatch.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

vodkamartini

Sehe ich ähnlich. Johnson kann Komödie erstaunlich gut und wirkt dabei immer überzeugend und vor allem natürlich sympathisch. Vermutlich ist er auch real ein richtig witziger Typ. Nur schade, dass er so selten in puristischen Actionfilmen auftritt, aber darauf will er wohl nicht reduziert werden.
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Eric

Gestern gesehen und das bekommen was ich erwartet habe.
Viel brumm brumm, viele Autos, viele kaputte Autos, einige nette One-Liner und Action over the top.

OK, mit der eigentlichen Autorenn-Szene hat die Serie schon seit Teil 2 fast nichts mehr zu tun, dafür gibt es Action satt.

(Dachte jemand von euch bei der gewissen Auto-Szene auch an WORLD WAR Z mit Brad Pitt??  ;)  )

Ansonsten sind die Weichen was die "Handlung" betrifft, für den kommenden Teil ja schon gestellt.

Ach ja, die Gefängnisszenen mit Statham und The Rock fand ich witzig!

Fazit:
Netter No-Brainer. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

vodkamartini

So ist es und mehr will er auch gar nicht sein. Mission erfüllt. Und die blecherne Zombie-Horde ist ein toller Einfall.  :icon_cool:
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Hitfield

11 Mai 2017, 02:43:34 #40 Letzte Bearbeitung: 11 Mai 2017, 03:33:56 von Hitfield
Vorgestern gesehen, Teil 7 erst letzte Woche noch einmal gesichtet. Teil 1-4 und 5-8 unterscheiden sich schon sehr. Vom recht angenehm prolligen Autotuning-Franchise zum völlig abgehobenen Heist-Movie/James Bond-Verschnitt. Mir gefällt die zweite Phase ehrlich gesagt deutlich besser. Unerreicht für mich Teil 5 und 7 (8/10), am schwächsten fand ich "Tokyo Drift" (4/10).

Dieser hier liegt irgendwo in der Mitte. Insgesamt ein sehr unterhaltsamer Krawallfilm zum fröhlichen Hirnausschalten. Bei der Action gefiel mir die Sequenz mit den Auto-Zombies am besten (so bislang noch nie gesehen, tolle Idee, gut umgesetzt) und die parallelen
Spoiler: zeige
Showdowns auf dem Eis und Stathams Enterung des Flugzeuges
. Die Besetzung ist insgesamt natürlich super, aber ich komme mal direkt zu ein paar Kritikpunkten:

- mit Kurt Russell, Scott Eastwood, Nathalie Emmanuel und Jason Statham wird die "Familie" (nach Dwayne Johnson) langsam einfach zu groß, außerdem

- haben mich sowohl Ludacris als auch Tyrese schon etwas gestört. Die haben kaum noch etwas zu tun und sind neben ein paar Sex-Witzchen nur dazu da, dass jemand hinter dem Steuer der ganzen Karren sitzt.

- die Fokussierung auf die "Familie" war ein großes Plus der Serie und es erschien immer irgendwie authentisch. Hier ist das mit Vin Diesels Verhalten Story-bedingt etwas ...ähm... zerfahren. Auch welche Personen da wieder ins Spiel gebracht werden, um Vin Diesel gefügig zu machen, war nicht so mein Fall.

- Teil 8 war deswegen bei weitem auch nicht so leichtfüßig-locker wie die letzten Teile

- Scott Eastwood sieht zwar genauso aus wie sein Vater in dem Alter, bleibt schauspielerisch aber unglaublich blass. Als offizieller Paul Walker-Ersatz, der er ja sein soll, ein Flop.

- Charlize Theron überdrehte Darstellung mit diesem ganzen Gefasel war schlimmer als jeder Bond-Gegner und nicht so mein Fall. In "Fury Road" hatte sie auch eine bad ass-Rolle und mir einfach besser gefallen.

- das Ende war unbefriedigend, weil es
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Charlize Therons Figur einen weiteren Auftritt ermöglicht


Nach dem Zoff bei den Dreharbeiten zwischen Vin Diesel und Dwayne Johnson bin ich mal gespannt, ob und wie es weitergeht, zumal zu Walkers Zeiten nur bis zu Teil 8 geplant wurde. Das Einspielergebnis ist ja wieder mal sehr gut.

Last but not least, unabhängig von meiner Bewertung: ein neuer "Fast & Furious" No-brainer ist mir jedenfalls hundertmal lieber als ein neuer "Transformers" von Michael Bay. Und auch die diversen Comicverfilmungen verlieren langsam etwas an Reiz.

6 / 10



Der Vollständigkeit halber:

Teil 1 (2001): The Fast and the Furious (6/10)
Teil 2 (2003): 2 Fast 2 Furious (5/10)
Teil 3 (2006): The Fast and the Furious: Tokyo Drift (4/10)
Teil 4 (2009): Fast and Furious (5/10)
Teil 5 (2011): Fast & Furious Five (8/10)
Teil 6 (2013): Fast & Furious 6 (6,5/10)
Teil 7 (2015): Fast & Furious 7 (8/10)
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

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