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Spider-Man: Homecoming (Marvel/Sony) 2017

Begonnen von Dexter, 10 Februar 2015, 09:06:10

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McClane

Gab es nach der
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Captain-America-Lehrfilmszene über Geduld
noch eine weitere? Denn die andere Szene im Knast ist ja definitiv nicht Post-, sondern Mid-Credit.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Glod

Zitat von: SAL am 25 Juli 2017, 01:57:08
Handwerklich udn technisch war der Film gut gemacht, aber eben nach dem "playbook", alles auf Nummer sicher, kein Risiko,
schön jedes Klischee erfüllen und auf der seichten schnarch-schiene fahren um so viel Geld wie möglich zu scheffeln.
Klar als Geschäftsmann kann ich das nachvollziehen, aber als Filmfan der den Stoff zum 61462869 mal vorgesetzt bekommt nervt das gewaltig.
Man hat sich bei dem Film einfach keine Mühe gegeben und einfach auf "standartverfilmung, an die heutige zeit angepasst" gemacht.
Es wäre viel mehr möglich gewesen.
Das ist nur was ich kritisiere.

Ich kann der Aussage, dass man sich mit dem Film keine Mühe gegeben hätte, nicht wirklich zustimmen. Der Film zeigt einen komplett anderen Spiderman/Peter Parker, als es in den anderen 5 gegeben hat. Die Action ist zwar schwächer, aber das passt alles zu dem Grundton. Wir haben hier eine Origin-Story, die den eigentlichen Erhalt der Superkräfte vollkommen ausblendet. Das allein ist schon mal eine nette Abwechslung. Kein Onkel Ben-Geseier, Tante May ist eine Milf, kein Schuldkomplex ... wäre das alles wieder dabei gewesen, dann hätte ich von Faulheit gesprochen. Aber so?
Der Film unterscheidet sich auch dahingehend von anderen Marvel-Filmen, dass er einen Helden zeigt, der geistig noch arg unreif ist. Wir reden hier über ein Kind, dem Superkräfte in den Schoß fallen und der Film zeigt, wie Parker lernt, nach und nach damit umzugehen. So muss er auch begreifen, dass es nicht ausreicht, in einem Kostüm in der Gegen herum zu schwingen und Leute festzukleben, weil es den Anschein hat, als würden sie ein Ding drehen. Das unterscheidet ihn gravierend von allen anderen Helden im MCU, die entweder gezielt erzeugt (Cap, Iron Man, Vision, Scarlet) und trainiert wurden (Romanov, Thor, Strange), oder zum Zeitpunkt ihres Unfalls bereits über geistige Reife und eine gefestigte Persönlichkeit verfügten (Banner).
Parker will zwar Gutes tun und helfen, hat aber keinen Plan, wie das gehen soll. Deswegen hält Stark ihn erstmal an der kurzen Leine. Ihm ist klar, dass der Junge in seiner Naivität massiven Schaden anrichten kann (
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siehe Fähre
). Im Grunde schützt Stark Parker vor sich selbst und natürlich will er ihn auch behutsam aufbauen, damit er ein Teil der Avengers werden kann. Man hetzt keinen Teenager, der noch nicht mal seinen Hormonspiegel im Griff hat auf weltbedrohende Aggressoren.
Insofern würde ich schon sagen, dass die Macher sich einige Gedanken darüber gemacht haben, wie sie einerseits "back to highschool" gehen und das andererseits nachvollziehbar in das MCU einbauen. Dafür gehen sie auch Kompromisse bei der Action ein. Spiderman ist hier weit davon entfernt "Amazing" zu sein. Zwischen dem Spidey in "Rise of Electro" und dem hier liegen mehrere Ligen.
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Von Manhattan ist weit und breit nix zu sehen, Spiderman hat noch Höhenangst (auch ein kluger Gedankengang - egal, was für Kräfte man hat, kein vernünftiger Mensch schmeißt sich einfach mir nix dir nix von Wolkenkratzern), er stürzt, er fällt, er wird verprügelt - aber er rappelt sich immer wieder auf und glaubt an sich.
Und das unterscheidet den Film auch stark von seinen inoffiziellen Vorgängern. Der Glaube an sich selbst ist alles was Parker antreibt. Keine Schuld, keine Rache, nur der kindliche Wunsch Gutes zu tun. Damit einher geht die Erkenntnis, dass das gar nicht so simpel ist, wie es klingt und er bekommt auch eine erste Ahnung davon, was die Rolle als Spiderman ihn noch kosten wird.

Was das charakterliche Umfeld von Parker angeht, so kann ich dir zustimmen. Hier wurden die nötigsten Figuren herangezogen und die hat man so schon oft gesehen. Keaton's Figur war gut und vor allem die Wendung kam völlig aus dem Nichts (zumindest für mich), ohne dabei völlig an den Haaren herbeigezogen zu sein. Aber im Endeffekt riss der Vulture auch keine Bäume aus.
In diesen Punkten kann ich dir zustimmen. Aber was die Figur des Spiderman angeht - sorry, aber imo hat sich bislang noch keiner so viele Gedanken über diese Figur gemacht wie die Macher von Homecoming. Es mögen Nuancen sein, aber die haben sie wirklich gut umgesetzt. Und sie haben hier vor allem ein Fundament geschaffen, auf dem sie langfristig sehr gut aufbauen können.

Gehen sie dabei auf Nummer Sicher? Natürlich. Was anderes bleibt einem bei den Summen nicht übrig. Aber Marvel geht auch eine Art und Weise auf Nummer Sicher, die mir sehr gefällt. Und auch wenn es immer nach der Marvel-Formel aussieht unterscheiden sich ihre Filme trotz vieler Gemeinsamkeiten doch zum Teil gravierend. Man vergleiche nur mal das quietschbunte GoG mit dem düsteren Civil War und eben mit dem vorliegenden Teenie-Superhelden-Streifen Homecoming. Und trotzdem passt das alles wunderbar zusammen. Das ist für mich die eigentliche große Leistung der Macher bei Marvel.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Eric

So, gesehen und für "naja" befunden.
Herausragend in diesem Film ist auf jeden Fall Michael Keaton!

Und vor allem gibt es hier endlich einmal einen "Bösewicht", dessen Handlungen irgendwie nachvollziehbar sind und der nicht aus irgendeinem Grössenwahn heraus handelt.
Hier punktet der Film meiner Meinung nach.

Trotzdem ist Parker für mich in diesem Film etwas zu kindlich. Vor allem bei den Kämpfen nervten mich seine kurzen Aussagen immer wieder und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl es kommen jetzt gleich "POW, PENG, KAZING" Einblendungen wie bei der alten BATMAN Serie aus den 60ern.

Eventuell liegt das daran, dass ich in den 80ern mit den doch etwas düsteren SPIDERMAN Comics aufgewachsen bin. (Habe da noch die Spidey vs. Wolverine Comics im Kopf, die zum Teil in Berlin (??) spielen)

Ach ja, der neue Spiderman ist der erste Film aus dem MCU, bei dem mir IRON MAN irgendwie auf die Nerven ging!  ;)

Was mir allerdings gefallen hat:
Es geht einmal nicht um die Weltherrschaft, Weltuntergang, Invasion von "Irgendwas", ..., sondern um eher gebrochene Charaktere.

5-6/10.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Mr. Blonde

25 März 2018, 11:19:42 #63 Letzte Bearbeitung: 25 März 2018, 11:21:23 von Mr. Blonde
Ich weiß nicht was bei Spider-Man das große Problem ist, aber irgendwie fehlt mir bei jedem Film immer das gewisse Etwas. Nach all den Jahren fühlt sich für mich der Raimi Ansatz allerdings doch noch am besten an. Auch diesmal hat es an einigen Ecken gehapert. Das lag gar nicht so wirklich am Hauptdarsteller, an dem ich damals noch gezweifelt habe, der mich aber bereits in "Civil War" schon doch amüsiert zurückgelassen hat. Tom Holland hat alles, was Peter Parker ausmacht, nur eben in einer etwas jüngeren Variante.

Michael Keaton blieb zunächst etwas blass als Vulture, konnte allerdings im letzten Drittel doch richtig auftrumpfen. Auf einmal wird da ein psychopathisches Leben in ihm erweckt, das plötzlich wirklich einschüchtert und Parker kann einem wahrlich leid tun. Klar, der
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Vater-Twist
hat da ordentlich Würze reingebracht. Nichtsdestotrotz sind seine Beweggründe etwas lapidar und überhaupt wirkt die Wahl von Vulture etwas lasch, nachdem man "Civil War" gesehen hat. Aber gut, thematisch geht es ja auch darum, dass Spidey genau dahin will, wo die Action abgeht. Im nächsten Solofilm dürfte es aber für meine Begriffe etwas größer ausfallen. Natürlich wird das schwierig, möchte man den Green Goblin nicht wieder aufwärmen. Rhyno wäre zu lächerlich, Doc Ock und Electro sind auch durch. Kingpin ist man bis jetzt noch nicht richtig angegangen und
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Scorpion
hält man sich recht vielversprechend offen. Michael Mando könnte aufgrund seiner Präsenz schon einiges reißen. In "Better Call Saul" ist alleine sein Blick schon unerträglich durchbohrend und ich konnte vorhin noch erstaunt feststellen, dass er ja Vaas in FarCry 3 verkörpert hat.  :icon_lol:  :dodo: An Tony Stark habe ich sowieso einen Narren gefressen. Ich weiß, viele können ihn nicht mehr sehen, aber Robert Downey Jr. macht das immer noch superb. Er wird ja gerade von manchen so gehasst, weil er so überzeugend arrogant und überheblich dargestellt wird. Ich kann dabei immer lachen, denn zum einen passt mir sein Humor und zum anderen kann ich mir keinen anderen mehr als RDJ vorstellen, da er eben das Arschloch mit Herz perfekt spielt. So geschliffen ist seine Darstellung. Seine Screentime ist allerdings nicht so groß, wie viele befürchtet haben. Die meiste Zeit wuselt Happy da stattdessen rum Für mich gehört Stark aber in dieser Erzählung definitiv dazu.

Humortechnisch und vom Gefühl her ist "Spider-Man: Homecoming" auch für mich nicht so unerträglich modern geworden, wie ich befürchtet hatte. Natürlich werden hier die Kiddies angesprochen, aber auch als Erwachsener fühle ich mich nicht außen vorgelassen. Dafür sorgen dann natürlich Songs wie "Blitzkrieg Bop" und die teilweise auch geerdete Gangart. Für Spider-Man wirkt Holland dennoch eine Spur zu jung, aber der kann gut in die Rolle reinwachsen, sofern es denn diesmal bei dem Darsteller bleibt.

Irgendwie fehlt mir bis zu diesem Tag der defintive Spider-Man-Film, bei dem alles stimmt. Wo hier einiges ausgebügelt wurde, was bei den beiden Garfield Auftritten schiefgelaufen ist, fehlt dann wieder der gesamte Origin-Kontext, Mary Jane und Tante May in gewohnter Weise. Natürlich wurde das als Ballast abgetan und vielleicht ist das auch gut so, für einen richtig perfekten Neuanfang gehört das für mich aber dazu. Ich kann mich gerade aber nicht mehr erinnern, ob der Hintergrund in "Civil War" erklärt wurde.

Letztendlich ist "Spider-Man: Homecoming" auch nur wieder eine nette Verfilmung, bei der trotzdem wieder einiges nicht so ganz hinhauen will. Im Grunde waren die ersten Raimi Filme schon nahezu perfekt, nur die Besetzung von Maguire fand ich immer nur okay. Hier passt für mich die Besetzung, denn Tom Holland ist eben noch jung und kann in das Bild hineinwachsen, aber inhaltlich musste man sich aufgrund der Frischzellenkur zu sehr vom üblichen Kurs entfernen, ohne eine wirklich aufregende Alternative anzubieten.

Ich weiß nicht, ob das jetzt insgesamt besser war als die beiden "Amazing Spider-Man" Auftritte, aber ich würde sagen: netter Versuch. 6,5/10

Jetzt bin ich erstmal wieder durch mit Superheldenkram. In so kurzer Zeit "GotG2", "Justice League", "Logan" und diesen Film gesehen. Auf eine neue Chance für "Suicide Squad" verzichte ich erstmal.


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Der Maulwurf

Zitat von: Mr. Blonde am 25 März 2018, 11:19:42
Kingpin ist man bis jetzt noch nicht richtig angegangen

das wär doch was. :respekt: Vincent d onofrio, der Kingpin aus Daredevil lebt ja noch, also müsste Er es dann ja spielen, zu mal die Netflix Serien in Absprache mit dem Marvel Cinematic Universe gecastet wurden.

Denke so wieso in Phase 4 werden wir diesbezüglich einige Überschneidungen erleben. Stell Euch mal vor, Spidey könnte dann sogar von Daredevil oder dem Punisher vermöbelt werden weil Er Ihnen dazwischenfunkt  :icon_mrgreen:


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