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The Shield

Begonnen von Newendyke, 13 August 2004, 21:37:56

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Dexter

Die Serie bekommt momentan in 4K Abtastung unter Aufsicht von Shawn Ryan.

ZitatShawn Ryan ‏@ShawnRyanTV 34m
1. Thrilled to announce that after months of talking/tests that Sony and Fox are moving forward with a 4K conversion of The Shield.

2. I was dubious going in since the gritty, grainy look of the show is so essential to its impact. But the tests really won me over.

3. Since we filmed on 16mm film and not digitally, Shield is an ideal candidate for this. Plus we always filmed for widescreen safe.

4. This will be a big project and will take some time. Current plan is to have all complete by 15th Anniversary of pilot - March, 2017.

5. I will personally oversee and approve the work on each episode and make sure that the quality is what it needs to be.

6. The tests showed that in 4K the gritty look could be maintained while updating it for a 2015 audience. It really looks spectacular.

7. This conversion will allow for the release of Blu-Ray DVDs as well as comply with most streaming sites that will soon be all 4K.

8. I pushed hard for this and want to thank everyone at Sony and Fox, especially Steve Mosko for making this happen.

9. I've always viewed The Shield as a legacy show and even when we were making it I obsessed with how it would be viewed in 10-15 years.

10. This 4K conversion of The Shield will allow it to live on in the digital age and I couldn't be more excited.

11. Thanks to all Shield fans who clamored for this. Your voices were a big reason why Sony/Fox decided to move forward with this.
http://forum.blu-ray.com/showpost.php?p=11218347&postcount=10

Old Movie Guy

The Shield Komplette Serienbox FRANZ. Import Cut? Weiß das Jemand? :)

Man Behind The Sun

Irgendwann Anfang des frischen Jahrtausends, als Cop-Serien noch einen Einheitsbrei á la ,,CSI" und ,,Bones" bildeten oder bestenfalls mal eine sehr gute Abweichung wie ,,The Wire" über die US-Kabelsender flimmerten, kam eine Serie ins US-Fernsehen, die den bis dato drögen Cop-Serien-Alltag mächtig durcheinander wirbelte.

Vic Mackey (Michael Chiklis) ist Detective bei einem der vielen PDs in Los Angeles und Leiter einer Sondereinheit bestehend aus vier Mitgliedern, dem "Strike Team". Unter seiner Leitung nimmt es die eingeschworene Gruppe mit der Beweisermittlung, und vor allem mit den Geschäften für die eigene Tasche, quer zwischen Bandenkriegen, Drogen- und Slum-Alltag nicht all zu genau. Dem leitenden Polizeichef des Departements ist die Gruppe ein Dorn im Auge und möchte diese am Liebsten aufgelöst wissen. Das Problem ist allerdings, dass die durch die Sondereinheit erheblich ansteigend hohe Aufklärungs- und die immer weiter sinkende Kriminalitätsrate für diese sprechen. Aus diesem Grund wird nicht so genau hingesehen und der Einheit von Seiten der Leitung des Departementes ein hoher Handlungsspielraum eingeräumt. Nichtsdestotrotz spaziert die Einheit ständig auf einem Drahtseil zwischen Gesetz und Korruption. Als dann ein neuer Ermittler in das "Strike Team" aufgenommen werden soll, nimmt die Handlung einen Verlauf, die am Ende so gut wie jeden der Gruppe in sein eigenes Verderben stürzen lässt.

Die Serie ,,The Shield" lief 2002 mit der ersten Staffel in den USA an. Zunächst von den Kritikern zerrissen, fand die Serie beim Publikum endlich eine Serie, die sich realistisch, drastisch und ohne Schnörkel mit der Kriminalität in einem der schlimmsten Brennpunkte der USA auseinandersetzt. Dabei hebt sich die Serie schon rein von ihrer Machart ungemein von ihren ,,Konsorten" ab, wenn man diese überhaupt so nennen darf; mit einem ,,CSI: Miami" oder ,,Navy CIS" hat ,,The Shield" nicht mehr oder weniger gemeinsam, als die Tatsache, dass es sich in den Serien irgendwie um Verbrechen um irgendwelche Gesetzeshüter handelt.

Die Serie setzt stark auf einen groben, ungeschliffenen, wackeligen Hand-Kamera-Stil. Stative dürften beim Dreh der Serie die Ausnahme gewesen sein. Gerade dadurch ist der Zuschauer allerdings immer dicht hinter den Protagonisten, wenn Vics Mannschaft mal wieder eine Drogenbude stürmt oder ein Gangsterquartier aufscheucht. Die Szenen sind dreckig, teilweise durch die ,,Shaky-Hands"-Kameraführung allerdings auch schwierig zu verfolgen. Eine Hochglanz-Optik, wie in den üblichen oben genannten Cop-Serien, in denen mehrere ,,Detectives" zusammen mit ,,Kriminalisten" oder ,,Profilern" vor einem Holo-Deck-ähnlichem, durchsichtigen Hightech-Bildschirm stehen und dort die Beweise zusammenführt, bekommt man in ,,The Shield" nicht eine Sekunde lang zu sehen; man könnte meinen, die Macher von ,,The Shield" hätten sich alle vorherigen Cop-Serien angesehen, diese in einen Sack geworfen und mehrmals verächtlich darauf gespuckt. So bekommt der Zuschauer stattdessen dreckige Slum-Wohnungen mit Prostituierten, Gangstern, Waffen und Drogenlaboren zu sehen; keine quirlige Laborantin, keinen Quoten-Asiaten, der unaufhörlich Witze reißt und kein Cop, der im ,,Horatio"-Style im ständigen Wechsel die Sonnenbrille auf- und absetzt – gut, das ist nur die halbe Wahrheit. Kenner der Serie werden diesen kleinen Wink wohl verstehen.

Eine Aufklärung und abgeschlossene Folge, bzw. den ,,Fall der Woche" gibt es bei ,,The Shield" nicht – eine weitere Innovation und ein weiteres Qualitätsmerkmal, was die Serie von allen anderen Sendungen hervorhebt. Die Serie besteht aus insgesamt 7 Staffeln. So kann es oftmals vorkommen, dass sich Ereignisse, die sich in Staffel 2 abgespielt haben, auf einmal in Staffel 6 wieder aufgegriffen werden oder umgekehrt. Es gibt zwar eine grobe Rahmenhandlung, aber die Serie an sich ist eine durchgängige Geschichte, die mit jeder Staffel dem Zuschauer das Gefühl gibt, dass das, was am Ende der Serie folgen wird, unausweichlich böse ist und absolut kein ,,Happy End" wird.

Bei allem Lob muss erwähnt werden, dass ,,The Shield" höchstwahrscheinlich nicht für jeden ,,Serien"-Freund oder besser gesagt: Freund von TV-Cop-Serien wie ,,CSI" eine Alternative darstellen würde. Diese Serie ist ganz anders: Hochkomplex, schmutzig, brutal, nahezu ohne Moral und sittlich gesehen teilweise auf niedrigster Stufe. Identifikationsfiguren findet man so gut wie keine, fast jeder Protagonist hat Dreck am Stecken und geht für seine Ziele über jegliche Grenzen des Gesetzes und wortwörtlich über Leichen – und das mehr als einmal.

Dennoch taugt die Serie ungemein für den ,,Erste-Folge"-Trick. Wenn einem die erste Folge nicht mit der letzten Sekunde umhaut und man unbedingt wissen will, wie es weitergeht, braucht auch gar nicht erst weiter zu schauen.

Ein weiteres Manko steckt in der Tatsache, dass die Staffeln sich qualitativ nicht alle auf gleich hohem Niveau befinden – was aber glücklicherweise die Ausnahme ist und der Niveau-Verfall, wenn er denn mal eintreten sollte, bald wieder wett gemacht wird.

In einigen Folgen hat Forest Whitaker eine Rolle als Ermittler im Inneren, der das Team rund um Vic untersuchen und es dingfest machen soll. Diese Staffel und aufgrund des Auftretens des o.g. Darstellers sind eine Farce und vollkommen fehlbesetzt (auch wenn man streng genau sagen muss, dass man mit Whitaker immer eine Fehlbesetzung vornimmt). Jeder andere Darsteller hätte diese Staffel retten können, so wurde diese allerdings einfach nur verhunzt.

Dafür taucht in der vorherigen Staffel Glenn Close auf, die mit ihrem Gastauftritt wiederum alles richtig macht.

Wenn man der Serie noch etwas ankreiden möchte, ist es die teilweise etwas ausgegorene Aufteilung der ,,Screentime" der Darsteller. Das "Strike-Team" rund um Vic besteht aus vier Darstellern, während lediglich Vic und Shane, gespielt von Walton Goggins, von echter Relevanz für den Fortgang der Serie ist. Das macht die anderen beiden Mitglieder der Crew zwar nicht zu Statisten, allerdings merkt man der Serie an, dass der Fokus ganz klar auf Vic Mackey und Shane gelegt wird. Andererseits ist das vielleicht auch besser so. Würde sich die Serie auf alle Charaktere gleichzeitig oder nahezu ebenmäßig konzentrieren, könnte die Handlung verwässern. Egal. So wie es ist, ist es nahezu perfekt ausgelotet.

Natürlich wird dafür aber auch rund um die Sondereinheit die Arbeit des LAPD gezeigt: Einfache Streifenpolizisten, die Tag für Tag ihren Job machen, aufsteigen, absteigen, aussteigen; mehrere Captains, die als Leiter des Kommissariats fungieren. Es ist also mitnichten so, dass es lediglich um die Sondereinheit geht; ganz im Gegenteil wird die gesamte Polizeiabteilung des LAPD in ihrer vollen Alltagstätigkeit gezeigt – mit allen beruflichen, wie auch mit allen persönlichen Problemen.

Auch auf dieser Ebene kann die Serie unglaublich punkten: ,,The Shield" ist nicht nur eine Polizeiserie, sondern zeigt und kümmert sich auch um die Probleme der einzelnen Protagonisten. Zudem wird Vic einerseits als liebevoller, aber von seiner Ehefrau getrenntlebender Vater dargestellt. Auch Shane hat gewisse Probleme, die sich bis zum Ende der Serie zuspitzen und zu einem ,,Halb-Finale" führen, welches selbst dem hartgesottenstem Serien-Fan schwer im Magen liegen dürfte.

Wieder zurück zur positiven Seite der Serie sei angemerkt, dass diese 2002 das erste Mal ausgestrahlt wurde. 2008 flimmerte die letzte Staffel über den Bildschirm. Auch heute noch, fast 20 Jahre nach Beginn der Sendung, gibt es so gut wie keine vergleichbare Serie, die derart authentisch und thematisch dicht den Alltag einer Polizeibehörde zeigt. Auch, wenn sich mittlerweile im Zeitalter des Internets einiges getan haben dürfte, bekommt man einen einzigartigen und vor allem ungeschönten, authentischen Einblick in die Welt einer von Korruption, Grauzonen und Gewalt durchzogenen Realität einer Polizeibehörde mitten in den USA.

Nicht zuletzt ist das grandiose Schauspiel von Michael Chikilakis, der den Leiter der Spezialeinheit mimt, für den Erfolg und die Qualität der Serie maßgeblich verantwortlich ist. Selten passt ein Schauspieler dermaßen in eine Rolle, die die Bulligkeit, Aggression, Arroganz und Korruption in einer Person vereint, ohne dabei auch einen Funken Herz vermissen zu lassen. Auch der Rest der Darsteller ist grandios und bis auf einen Totalausfall – man darf drei Mal raten, wer damit gemeint ist – vollends perfekt in die Serie integriert.

Ja, ,,The Shield" ist komplex. Brutal. Schonungslos. Realistisch. Manchmal unbegreiflich und angstschürend. Sie fordert die vollkommene Aufmerksamkeit des Zuschauers; dieser wird dafür aber mit einer Cop-Serie belohnt, die so anders und gleichzeitig so mitreißend und faszinierend ist. Wären nicht ein oder zwei Staffeln von der Qualität her etwas abfallend, könnte man der Serie durchaus eine 9,5 verleihen.

Eine DVD-Auswertung aller Folgen gibt es günstig als Komplett-Box. Eine Blu-Ray-Auswertung liegt bis dato nicht vor und wird wohl auch so schnell nicht erfolgen. Die Serie lebt von ihrer grobkörnigen, nostalgisch-schlechtem Digitalkamera-Stil. Die Kürzungen in der deutschen Fassung sind vollkommen zu verschmerzen und trüben den Genuss der Serie in keinster Weise.

Wer die Serie bis heute nicht gesehen hat und den Sommer lieber über den Bildschirm von Los Angeles aus genießen will, kann für 50 Euro nicht viel falsch machen.

Einfach eine der besten Serien aller Zeiten und meiner Top-Ten der besten Serien ganz weit oben.
In heaven everything is fine.


JasonXtreme

Also Großen und Ganzen kann ich da gut beipflichten - aber die Sache mit Whitaker krieg ich nicht unter :D ich finde ihn super, und die Staffel mit ihm ebenso - konnte da keinen Fehler in der Besetzung feststellen. Was ich aber immer wieder lese ist der oft besungene Realismus... da komme ich immer in Stolpern. Was den Polizeialltag angeht, die Ganggeschichten etc. mag das ja realistisch sein, was Mackey samt Team da so abziehen und wie lange sie es abziehen wohl sicherlich nicht. Man liest oft die Serie sei realistisch wie The Wire - finde ich zwei völig unterschiedliche Formate, ehrlich gesagt. Da bin ich eher auf der Schiene zu behaupten The Shield ist ein quasi Vorläufer zu Sons of Anarchy, zwar nicht ganz so unrealiatstisch, auf auf gutem Wege dahin
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

Man Behind The Sun

Zitat von: JasonXtreme am 16 November 2021, 14:56:00Also Großen und Ganzen kann ich da gut beipflichten - aber die Sache mit Whitaker krieg ich nicht unter :D ich finde ihn super, und die Staffel mit ihm ebenso - konnte da keinen Fehler in der Besetzung feststellen. Was ich aber immer wieder lese ist der oft besungene Realismus... da komme ich immer in Stolpern. Was den Polizeialltag angeht, die Ganggeschichten etc. mag das ja realistisch sein, was Mackey samt Team da so abziehen und wie lange sie es abziehen wohl sicherlich nicht. Man liest oft die Serie sei realistisch wie The Wire - finde ich zwei völig unterschiedliche Formate, ehrlich gesagt. Da bin ich eher auf der Schiene zu behaupten The Shield ist ein quasi Vorläufer zu Sons of Anarchy, zwar nicht ganz so unrealiatstisch, auf auf gutem Wege dahin

Ja, Withaker und ich, das ist so ein kleines Problem... Ich kann es dir auch nicht rational erklären, aber jedes Mal, wenn ich mir einen Film ansehe und er auftaucht, ist der Film für mich gelaufen. Das passiert relativ oft, weil ich mir Filme meist sehr unvereingenommen ansehe. Zuletzt war das bei "Explosiv - Blown away", wo ich aber wiederum zugeben muss, dass er da einigermaßen gut spielt und sympathisch rüber kommt. Ist wahrscheinlich so ein subjektives Ding bei mir ;-)

Ja, "The Wire"... auch eine Serie, die wirklich sehr gut gemacht ist und ich auch objektiv gesehen gut verstehen kann, warum viele diese Serie als das Nonplusula in Sachen Polzei-Serien ansehen - ich finde sie persönlich zu langweilig. Ich habe bisher drei Anläufe unternommen, sie durchzuziehen - bei mir ist jedes Mal nach Mitte der ersten Staffel die Luft raus. Vielleicht ist sie etwas zu komplex geraten, "The Shield" ist zwar auch komplex, aber auf einem niedrigeren Level. Man könnte also sagen, dass "The Wire" wahrscheinlich einen Tick zu hoch für mich ist...

Aber gut zu wissen, dass es noch jemanden gibt, der "The Shield" gut findet.
In heaven everything is fine.


JasonXtreme

 :respect: ja einen "Withaker" gibts für mich definitiv auch, und sicher nicht nur einen - ich denke das geht jedem so. Wire war für mich auch zu langsam und lahm, daher hab ich die nicht fertiggeschaut - Shield hingegen habe ich samt meiner Frau richtiggehend gefeiert damals.
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

El_Hadschi

Oh danke für die Erinnerung.
The Shield kann mal wieder bei mit in den Player wandern.
War für mich, bevor ich "The Wire" geguckt habe, meine Lieblingsserie.
Ach das waren schöne Zeiten... :love:
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

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