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Spiderhead (von Joseph Kosinski mit Hemsworth & Teller / Netflix)

Begonnen von StS, 17 Mai 2022, 17:41:56

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StS


Two inmates (Miles Teller & Jurnee Smollett) form a connection while grappling with their pasts in a state-of-the-art penitentiary run by a brilliant visionary (Chris Hemsworth) who experiments on his subjects with mind-altering drugs. Directed by Joseph Kosinski (Top Gun: Maverick, Tron: Legacy). Based on The New Yorker short story, "Escape From Spiderhead," by George Saunders.

Ab dem 17. Juni verfügbar...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

18 Juni 2022, 01:36:01 #1 Letzte Bearbeitung: 18 Juni 2022, 01:41:27 von Private Joker
Hui, das halbe Maverick-Team (Kosinski, Teller), das macht in jedem Fall mal neugierig.

Ganz ehrlich - ein echter Überflieger ist das trotz ein paar ausgesucht edler Luftaufnahmen und insgesamt solider, wenn auch künstlicher Optik dann doch nicht geworden. So wie die RT-Kritiker (aktuell 49%) bin ich da etwas unschlüssig, aber eher unbegeistert. Das ist ein dialogsstarker (aka geschwätziger), leicht überlanger Pseudothriller, bei dem man eher nicht darauf käme, dass dem ausgerchnet eine Kurzgeschichte vom aktuellen US-Shortstory-Papst zugrundeliegt.

Irgendwo schimmern da ein paar gute Ideen durch, Manipulation, Gefängnisexperimente, Big-Pharma. Leider braucht der schon heftig lange, um da endlich auf den Punkt zu kommen, die ein oder zwei Twists zur Halbzeit hauen nicht wirklich um, und die finalen Problemlösungen (
Spoiler: zeige
Hemsworth verprügeln !!, abhauen
) sind jetzt auch nicht unbedingt ganz großes Kino. Dafür sind die Schauspieler schon etwas unerwartet gecastet, Chris als geschwätziger M.S. ist jedenfalls mal eine Ansage, der Film gehört aber doch eher Teller, der das wirklich gut macht.

Alles in allem steckt da irgendwo ein ganz interessanter Film unter der Oberfläche. Komplett zum Vorschein kommt der aber nicht oder nur in ein, zwei Szenen. Sehr knapp 6/10.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

DisposableMiffy

Sehr vorhersehbar, da wäre mehr möglich gewesen. Handwerklich solide, gute Darsteller. Insgesamt unterhaltsam, aber weit weg von zwingend.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Mills

Was ein schöner, kleiner und geiler Trip!

Feines Setting, pinke Credits und ein super Soundtrack (ich bin so ein 80er Victim).  :love: 

Die Story ist auch mal etwas Anderes als Stangenware. Alle Emotionen im Film werden auch auf den Zuschauer übertragen.

Hemsworth spielt eine herrliche Figur -ich will alle seine Outfits im Schrank- und Teller feiere ich sowieso.

Der beste Netflix Film seit Fractured!

8,5/10
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

StS

,,Spiderhead" (2022) von Joseph Kosinski (,,Top Gun: Maverick") aus dem Hause ,,Netflix" basiert auf einer Kurzgeschichte von George Saunders und erzählt von dem Treiben in einer schicken Gefängniseinrichtung auf einer exotischen Insel, in der die Insassen relativ viele Freiheiten genießen – im Gegenzug dafür aber an Drogen-Versuchsstudien teilnehmen. Das Gelungene: Die stylishe Optik und Location sowie einige Einzelmomente wissen zu gefallen. Das Durchwachsene: Der Regiestil, welcher zwar kompetent, aber nicht ,,edgy" genug geartet ist, sowie die Besetzung, welche im Ganzen schon in Ordnung geht – obgleich Miles Teller bspw. etwas ,,blass" verbleibt und Chris Hemsworth als Schauspieler einfach nicht stark genug ist, um die eigentlich nötigen Facetten seines Parts zu meistern (dank des Skripts muss er sich im Vorliegenden aber eh auf nicht viel mehr als seine Ausstrahlung verlassen)...

Das Schwache: Das Drehbuch von Paul Wernick und Rhett Reese (die Verfasser von Streifen wie ,,Zombieland 1&2" sowie ,,Deadpool 1&2", by the way) geht den interessanten Fragen der Materie (Stichwort: freier Wille) nie wirklich ernsthaft nach und verbleibt stets an der ,,Oberfläche" der Dinge – wo sich ein innigeres Erforschen der ,,finsteren Abgründe" hinter dem makellosen, sich bloß als Fassade entpuppenden ,,Äußeren" (inhaltlich wie stilistisch) doch so reizvoll angeboten hätte. Stattdessen mutet der Film in der Hinsicht einfach zu ,,zahm" an (in der Vorlage geht es bspw. viel deutlicher um die ,,sexuelle Komponente" der Droge) und bleibt der Verlauf relativ unspannend – bevor er schließlich in einem einfallsarm-lahmen Ausklang (gerade auf Hemsworth´s Part bezogen) mündet. Definitiv wurde hier eine Menge Potential verschenkt – leider...

gute 3/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

So, jetzt haben wir hier Hit, Flop und Average, nu muss ich mir den Käse wohl doch noch anschauen.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

StS

Mach mal. Bin gespannt.
"Käse" ist aber schonmal die richtige Richtung  :happy3:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
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(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Mills

Zitat von: StS am  1 August 2022, 18:44:51Mach mal. Bin gespannt.
"Käse" ist aber schonmal die richtige Richtung  :happy3:

Aber so einer, wie man ihn auf einer köstlichen Brotzeitplatte erwartet!  :happy3:
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

StS

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Moonshade

Also ich hab mir gestern noch einen Spätstart gegönnt und nach gut 35 Minuten erstmal wieder pausiert. Das sieht alles ganz hübsch aus, aber packt mich bisher nicht im Mindesten.

Wenn ich nach einer halben Stunde immer noch nicht weiss, ob das nun Drama, Thriller oder Komödie, Satire oder Scifi sein soll (oder evtl. alles auf einmal), dann hat der Film schon mal ein Identitätsproblem. (Gut, der quallige Teller mit seiner eklen Schmalzlocke im Nacken ist auch nicht eben identitätsstiftend.)
Ich seh mir den Rest natürlich heute noch an, ich muss nur noch rausfinden, warum ich das tue.
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Moonshade

5 August 2022, 10:16:45 #10 Letzte Bearbeitung: 5 August 2022, 16:31:53 von Moonshade
So, ich hab ihn jetzt durch und kann ihn nicht komplett an irgendeinem Ende des Spektrums festmachen.

Fest steht, die Idee dahinter ist interessant, die Umsetzung ist aus meiner Sicht eher ungeschickt geraten. Mit diesem thematisch nebulösen Einstieg fiel mir die Einarbeitung ziemlich schwer, worum es überhaupt geht, später (zu spät?) wird es dann etwas klarer, allerdings muss man sich die Funktionsweise der "Stoffe" erarbeiten, weil alles in Hemsworths salbungsvollem freundschaftlichen Geschwafel untergeht.
Da der Zuschauer ja praktisch ähnlich wie Teller alles erst nach und nach erarbeitet, müsste eine gute Identifikationsfigur her, doch Teller ist für mich dafür der Falsche, dieses aufgedunsene Gebrüte lässt zu viele Fragen offen - die der Film nicht beantworten kann, weil ihre Beantwortung das Wesen des Films an sich ist.

Hinter Hemsworths Motivationen - wissenschaftlich oder persönlich motiviert - steht immer ein Fragezeichen und das Ende - welches man ggü der Kurzgeschichte ja wohl positiviert hat - wirkt auch nicht eben wie die nötige Revenge.

Damit wird der Film zu einem thematisch dann doch noch verdaulichen Netflixhappen mit Starpower, aber nicht zu der grimmigen Dystopie die daraus hätte werden können.
Aber vielleicht erwarte ich als Kind der 70er da auch einfach zu viel.

Und was mir sonst noch auffiel: wenn irgendwann jemand mal ein Biopic über George Michael plant, muss Hemsworth nur ein paar seiner Muskeln loswerden, vom Gesicht her ist er ein prima Kandidat.

Und den Titel, im Film ja lediglich der Name einer Einrichtung, auch noch einzudeutschen ist schon mal wieder ein besonders beknackte Idee der deutsche Redaktion.
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