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Suche lange Filme

Begonnen von PierrotLeFou, 17 Dezember 2010, 01:02:20

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PierrotLeFou

Für meine wöchentlichen Videoabende mit Freunden suche ich nach längeren Filmen (die in letzter Zeit auf große Gegenliebe gestoßen sind), kriege aber mit meinem Brainstorming nur sehr wenige Titel zusammen (und bin mir unsicher, ob es daran liegt, dass ich viel vergesse, oder daran, dass es einfach wenige Titel gibt)...


Um das ganze mal einzuschränken:

- länger soll bedeuten: min. 3,5 Stunden, 4 Stunden und mehr wären ideal... (also bitte nicht "Gandhi" oder "Casino" nennen...)
- die Filme sollten (abgesehen von der Länge) relativ mainstreamkompatibel sein, was jetzt freilich ein recht subjektiver Gesichtspunkt ist...
(also keinen der längeren Rivettes, Syberbergs oder Tarrs etc. nennen, Fassbinders "Welt am Draht" oder Bergmanns "Fanny und Alexander" sind da schon das höchste der Gefühle... alles andere würde ich eher nur bei verdaulicheren Lauflängen anschleppen...)
Um das nochmal etwas genauer zu fassen: wenn das Erzähltempo extrem geruhsam ist (wie bei Tarr), ist das eher ungünstig (da hinge das sehr vom Thema ab - Tarkowskys "Stalker", "Solaris", "Opfer", Andrej Rubljow" sind als Historienfilme oder phantastische Filme etwa gut angekommen, "Serkalo" hingegen überhaupt nicht - und das kann ich vorher nicht immer gut abschätzen), wenn die Form zu experimentalfilmartig ist, dürfte das ebenfalls nicht das richtige sein (also sowas wie "Tulse Luper Suitcases" oder "Hitler - Ein Film aus Deutschland" dürfte ich wohl auch eher bloß Häppchenweise präsentieren...)
- Nach Möglichkeit bitte keine Mehrteiler (HdR, Welt am Draht, Berlin Alexanderplatz, Kill Bill wären etwa wegen der gehobenen Qualität durchaus noch drin, diese mehrteiligen TV-Stephen-King Verfilmungen hingegen eher nicht...), erst recht keine Filmreihen (auch nicht, wenn sie direkt aneinander anknüpfen wie Hammers Dracula-Reihe, Harry Potter, Saw, Friday the 13th, Halloween usw.)
- auch wenn Langs "Die Nibelungen" gut angekommen sind, möchte ich hier auf Stummfilme doch verzichten... Ich glaube mit "Dr. Mabuse" oder "Greed" würde ich weit weniger Erfolg haben... Ansonsten sind Filme ab den 1930ern aus allen möglichen Kontinenten erwünscht...
(- Das Genre ist im Prinzip egal, allenfalls reine Beziehungsdramen und Dokumentarfilme sollten es nicht sein...  :D )



Was mir so vorschwebt sind Filme wie "Es war einmal in Amerika", "1900", "Ben Hur", "Vom Winde verweht", "Cleopatra", die "Krieg und Frieden"-Filme, Filme von Cecil B. DeMille oder David Lean...

("Love Exposure" kenne ich noch nicht... ist der irgendwie "gewöhnungsbedürftig"?)




Ich hoffe, hier kommen noch etliche Titel zusammen....
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

pm.diebelshausen

Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Tartüff

Zitat von: PierrotLeFou am 17 Dezember 2010, 01:02:20
Was mir so vorschwebt sind Filme wie "Es war einmal in Amerika", "1900", "Ben Hur", "Vom Winde verweht", "Cleopatra", die "Krieg und Frieden"-Filme, Filme von Cecil B. DeMille oder David Lean...

Da passt doch "Lawrence von Arabien". Und "Love Exposure" ist wirklich ungewöhnlich, würde ich aber empfehlen.

PierrotLeFou

Zitat von: Tartüff am 17 Dezember 2010, 03:04:36
Zitat von: PierrotLeFou am 17 Dezember 2010, 01:02:20
Was mir so vorschwebt sind Filme wie "Es war einmal in Amerika", "1900", "Ben Hur", "Vom Winde verweht", "Cleopatra", die "Krieg und Frieden"-Filme, Filme von Cecil B. DeMille oder David Lean...

Da passt doch "Lawrence von Arabien". Und "Love Exposure" ist wirklich ungewöhnlich, würde ich aber empfehlen.

"Lawrence von Arabien" kennen schon alle... "Doktor Schiwago" und "Ryans Tochter" könnten womöglich passen, zumindest letzter dürfte ihnen aber zu schmalzig sein...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

a deer

Mir fällt spontan noch Giganten ein, den ich großartig finde, ist zwar nach deinen Wunschkriterien nen Quicke, aber dafür kriegen deine Freunde vielleicht noch die Bahn nach Hause ;)
Hab sicher noch ein paar in meiner Sammlung, aber diese dann nicht gesehen, an Filme länger als 2 1/2 Stunden mach ich mich nur ungern ran, vielleicht mal in den Ferien....

PierrotLeFou

Zitat von: a deer am 17 Dezember 2010, 07:44:27
Mir fällt spontan noch Giganten ein, den ich großartig finde, ist zwar nach deinen Wunschkriterien nen Quicke, aber dafür kriegen deine Freunde vielleicht noch die Bahn nach Hause ;)
Hab sicher noch ein paar in meiner Sammlung, aber diese dann nicht gesehen, an Filme länger als 2 1/2 Stunden mach ich mich nur ungern ran, vielleicht mal in den Ferien....

Na, dann aber unbedingt nachts im nächsten Sommer im Garten bei einem Glas Rotwein mit Freunden "Die schöne Querulantin" in der Langfassung gucken... ein unglaubliches Erlebnis :love:


Giganten ist einer dieser Klassiker, die ich noch nicht gesehen habe... wird Zeit, dass ich mir mal ne DVD besorge... (die von diebelshausen genannten Maxwells - die einer meiner Freunde kürzlich erst gesehen hat - und den Wenders habe ich ebenfalls noch nicht gesehen... wobei ich mir Wenders aber auch nur ungerne zumute...)


Es ist auf jeden Fall schonmal so einiges dabei, womit ich zumindest meine eigenen Lücken füllen könnte  :D

(für die Videoabende der nächsten Zeit ziehe ich mal Ludig II in Erwägung und - auch wenn ich sie noch nicht kenne - "Jack the Ripper" und "Giganten"...)




Was die Bahn betrifft: die erreicht so oder so keiner mehr... wir fangen immer gegen 18 Uhr an und schauen in der Regel 2 bis 4 Filme, die zusammen immer etwa 5 1/2 Stunden füllen und von ziemlich langen Pausen unterbrochen werden... naja, und dann ist es für jeden zu spät, noch eine Bahn zu erreichen...  :icon_mrgreen:
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

McClane

Ich denke mal, dass "Apocalypse Now" und "Die 7 Samurai" mit ihrer Länge noch ganz gut passen könnten und massentauglich sind die auch. "Carlos" ist in UK ja schon auf DVD raus, dauert wohl ungekürzt 5 1/2 Stunden und ist deshalb auch auf mehrere DVDs verteilt (wurde in ausgewählten Kinos aber als Ganzes gezeigt). Als "Double Feature" würden sich auch die beiden "Public Enemy No. 1"-Filme anbieten, die so ineinander verzahnt sind, da sie im Grunde auch nur ein großer Film sind.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Chowyunfat2

17 Dezember 2010, 09:22:05 #7 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 14:58:51 von Chowyunfat2
Branagh-Hamlet (4 Std.)
IMHO massenkompatibel, da ordentlich pathosgeschwängert.
Heaven's Gate
naja, könnte evtl. etwas zäh werden...
Französische Revolution
Letzterer ist eigentlich ein TV-Vierteiler, aber taugt m. E. auch als Einzelfilm.

Oder Kanonenboot am Yangtse-Kiang mit Steve McQueen.

Edit: Von Der mit dem Wolf tanzt gibt es ja noch die Langfassung von 222 Minuten.

Zitat von: PierrotLeFou am 17 Dezember 2010, 01:02:20
Was mir so vorschwebt sind Filme wie (...) "Ben Hur", Cleopatra"
In diesem Atemzug aber Spartacus nicht vergessen.

Ungesehen (noch): Eureka geht auch über 200 Minuten.

Fastmachine

Spontan fiele mir das Monumentalepos Das war der wilde Westen von 1962 ein. Der hat zwar nur 158 Minuten, aber durch seinen Charakter als Epos, das von vier Regisseuren gestaltet wurde, wirkt er länger. Gesteigert wird das noch durch den Einsatz des dreistreifigen Cinerama Verfahrens mit seinem extrem breiten Bildformat von 2,89:1.

Sehr zu empfehlen wäre auch Eisensteins Iwan der Schreckliche . Das sind zwar zwei Teile, die aber zusammen gefilmt wurden. Teil 2 konnte ja erst nach Eisensteins und Stalins Tod aufgeführt werden. [ 96 bzw 82 Minuten =178 Minuten].
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

ratz


Jeanne Dielman ist vielleicht zu speziell, aber Yi Yi lief gerade im Fernsehen und scheint recht sozialverträglich zu sein.

cu, r.

a deer

Zitat von: PierrotLeFou am 17 Dezember 2010, 08:32:12
Zitat von: a deer am 17 Dezember 2010, 07:44:27
Mir fällt spontan noch Giganten ein, den ich großartig finde, ist zwar nach deinen Wunschkriterien nen Quicke, aber dafür kriegen deine Freunde vielleicht noch die Bahn nach Hause ;)
Hab sicher noch ein paar in meiner Sammlung, aber diese dann nicht gesehen, an Filme länger als 2 1/2 Stunden mach ich mich nur ungern ran, vielleicht mal in den Ferien....

Na, dann aber unbedingt nachts im nächsten Sommer im Garten bei einem Glas Rotwein mit Freunden "Die schöne Querulantin" in der Langfassung gucken... ein unglaubliches Erlebnis :love:

Ich glaub bei der Länge brauch ich die ganze Flasche  :icon_lol: ;)

Nur Mal interessehalber: Habt ihr echt soviel Sitzfleisch und könnt die 3-4 Stunden am Stück durchziehen? Wenn ja Respekt, ich brauch selbst in bester Stimmung bei solchen Werken meistens ne (wenn nötig selbstgemachte) Intermission von 20-30 Minuten...

Moonshade

Ich kenn überhaupt niemanden, mit dem ich es 3-4 Stunden am Stück für einen Film zusammen aushalten würde, um ihn wirklich "genießen" zu können.
Meistens funzt das mehr über den Spaß bei kürzeren (normal langen) Filmen, aber bei mehreren Personen kann man sich meistens en groupe nicht so entspannt drauf konzentrieren, wie es vielleicht nötig wäre.
Beeindruckend!
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

ratz


Ach ja, natürlich der extralange Watchmen-Cut (nur US) - die Comicverfilmung, um mit Comicverfilmungen guten Gewissens abzuschließen!  :respekt:

Tartüff

17 Dezember 2010, 15:51:54 #13 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 15:57:04 von Tartüff
Leider sind oft die falschen Filme lang. Und danke Stanley Kubrick für die kurze Europafassung von "Shining".   :icon_sad:

pm.diebelshausen

17 Dezember 2010, 16:56:39 #14 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 17:00:44 von pm.diebelshausen
Mir ist die Länge, wenn ich einmal angefangen habe, egal. Entweder ein Film ist auf irgendeine Art spannend und bannt mich, und dann reicht auch das Sitzfleisch, oder nicht. Oder andersherum habe ich auch schon bei 85-Minütern Pausen eingelegt, manchmal ganze Nächte...

Eine anatomische Herausforderung ist Der Herr der Ringe 3x extended in einer Nacht. Aber wenn man mit den Filmen was anfangen kann, dann ist das ein absolut lohnendes Erlebnis, denn das Ganze ist als kontinuierliche Geschichte unschlagbar und aus einem Guss.

Vielleicht käme noch die TV-Version von Das Boot (281:51 Min.) in Betracht, aber die offenbahrt dann doch dramaturgische Mängel. Trotzdem nicht schlecht.
http://www.ofdb.de/film/158831,Das-Boot

Noch ein Filmgroßprojekt ist das russische Befreiung ab 1969. Besteht aus 5 Filmen, ist ideologisch instrumentalisiert, in der deutschen Synchro oft, naja, merkwürdig und filmisch kein Meisterwerk. Aber insgesamt kommt man auf rund 450 Min. Sitzfleisch und bekommt unvergleichliche Massen- (sowohl Mensch als auch Maschine) und Schlachtenszenen zu sehen. In Deutschland von Icestorm leider (wie bei dem Label immer) eine maue Veröffentlichung (vor allem ohne O-Ton), andere kenne ich selber nicht.
http://www.ofdb.de/film/66996,Befreiung




Zitat von: Fastmachine am 17 Dezember 2010, 12:19:32
Der hat zwar nur 158 Minuten, aber durch seinen Charakter als Epos, das von vier Regisseuren gestaltet wurde, wirkt er länger.
Interessantes Qualitätsmerkmal.  :D
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Hate_Society


Hellbound Heart

Ich hätte da noch Soderberghs Che-Revolucion und Che-Guerilla anzubieten. Mit 125 min + 127 min auf jedenfall kein Leichtgewicht, was die Laufzeit angeht.

http://www.ofdb.de/film/150131,Che---Teil-1-Revoluci%C3%B3n

http://www.ofdb.de/film/147515,Che---Teil-2-Guerilla

"Du wirst allein geboren, du lebst allein, du stirbst allein. Allein, immer allein. Und selbst wenn du f****t, bist du allein. Allein mit deinem Fleisch, allein mit deinem Leben." Menschenfeind

proximo

Den kennst du sicherlich schon, aber ich halte ihn für einen der gelungensten und unterhaltsamsten 200+ min. Filme überhaupt!
http://www.ofdb.de/film/5580,Die-Zehn-Gebote
When you watch a Jackie Chan Movie, you want to BE Jackie Chan!

wiliams

Wie sieht es denn mit TV-Serien aus wie Twin Peaks, Sopranos oder Veronica Mars, denen man die Unterteilung in Folgen teilweise weniger ansieht als Herr der Ringe und Harry Potter? Dank DVD kann man die ja stundenlang durchlaufen lassen.

PierrotLeFou

Zitat von: McClane am 17 Dezember 2010, 09:00:36
Ich denke mal, dass "Apocalypse Now" und "Die 7 Samurai" mit ihrer Länge noch ganz gut passen könnten und massentauglich sind die auch. "Carlos" ist in UK ja schon auf DVD raus, dauert wohl ungekürzt 5 1/2 Stunden und ist deshalb auch auf mehrere DVDs verteilt (wurde in ausgewählten Kinos aber als Ganzes gezeigt). Als "Double Feature" würden sich auch die beiden "Public Enemy No. 1"-Filme anbieten, die so ineinander verzahnt sind, da sie im Grunde auch nur ein großer Film sind.
Coppola und Kurosawa wurden schon gesehen, "Carlos" könnte ich bei Gelegenheit mal sichten...

Zitat von: Chowyunfat2 am 17 Dezember 2010, 09:22:05
Branagh-Hamlet (4 Std.)
IMHO massenkompatibel, da ordentlich pathosgeschwängert.
Heaven's Gate
naja, könnte evtl. etwas zäh werden...
Das dürfte was sein, "Hamlet" besonders... :D

ZitatEdit: Von Der mit dem Wolf tanzt gibt es ja noch die Langfassung von 222 Minuten.
Ich fürchte, den musste zumindest einer meiner Freunde mit seiner Freundin schon einige Male mehr sehen, als er es gewollt hätte...

Zitat
Zitat von: PierrotLeFou am 17 Dezember 2010, 01:02:20
Was mir so vorschwebt sind Filme wie (...) "Ben Hur", Cleopatra"
In diesem Atemzug aber Spartacus nicht vergessen.

Ungesehen (noch): Eureka geht auch über 200 Minuten.

Spartacus kenne sie schon, Eureka dürfte zu ruhig sein...

Zitat von: ratz am 17 Dezember 2010, 14:06:02Jeanne Dielman ist vielleicht zu speziell, aber Yi Yi lief gerade im Fernsehen und scheint recht sozialverträglich zu sein.

cu, r.

Ich könnte mich ohrfeigen, aber der Dielman ist mir dank falsch programmierten Videorecorders entgangen... aber ich habe das gefühl, der wäre sowieso nichts... Yi Yi müsste ich auf jeden Fall vorher probe-sichten...


Zitat von: a deer am 17 Dezember 2010, 14:12:59
Zitat von: PierrotLeFou am 17 Dezember 2010, 08:32:12
Na, dann aber unbedingt nachts im nächsten Sommer im Garten bei einem Glas Rotwein mit Freunden "Die schöne Querulantin" in der Langfassung gucken... ein unglaubliches Erlebnis :love:
Ich glaub bei der Länge brauch ich die ganze Flasche  :icon_lol: ;)

Nur Mal interessehalber: Habt ihr echt soviel Sitzfleisch und könnt die 3-4 Stunden am Stück durchziehen? Wenn ja Respekt, ich brauch selbst in bester Stimmung bei solchen Werken meistens ne (wenn nötig selbstgemachte) Intermission von 20-30 Minuten...

Also im Uni-Bekanntschaftskreis habe ich ein paar Freunde kennengelernt, mit denen ich so richtig umfangreiche Filmabende machen konnte: Die schöne Querulantin in der Langfassung und nach 30 Minuten Pause die 2-Stunden Kurzfassung hinterher, "Berlin Alexanderplatz" verteilt auf Samstag/Sonntag, "Out 1"-Langfassung mit ihren knapp 13 Stunden von 11 h mit zwei Pausen bis irgendwann 2 h nachts...., "Satantango" mit zwei Kurzen Pausen von 17 bis 1 h nachts, "La commune" von 18 h bis mitternacht, ebenso "Near Death" und fast 10 Stunden Alxander Kluges "Nachrichten aus der ideologischen Antike"....

das sind so die ganz besonderen Abende, die doch ziemlich in mir hängengeblieben sind... alleine mache ich sowas weniger gerne, allerdings habe ich während der Urlaubszeit auch die komplette Hemat-Trilogie von Montag bis Freitag durchgeschaut (und fast nichts anderes gemacht), ähnlich verhielt es sich mit "Twin Peaks" (ging deutlich schneller)...
Das sind aber auch die großen Ausnahmen, für die ich mir extra Zeit nehmen muss...
In der Regel ist es nicht so, dass ich meine Freizeit bloß mit Filmen verbringe :icon_lol:

Im Freundeskreis, um den es mir jetzt geht, waren bisher seit Jahren eigentlich immer viele kurze oder normallange Filme drin, aber da wandelt sich nach "1900" & "Die Nibelungen" der Geschmack in letzter Zeit doch auch deutlich und Dreistünde sind fast schon zur Regel geworden... Da gibt es dann aber auch meistens kürzere Pausen...


Zitat von: Moonshade am 17 Dezember 2010, 15:11:57
Ich kenn überhaupt niemanden, mit dem ich es 3-4 Stunden am Stück für einen Film zusammen aushalten würde, um ihn wirklich "genießen" zu können.
Meistens funzt das mehr über den Spaß bei kürzeren (normal langen) Filmen, aber bei mehreren Personen kann man sich meistens en groupe nicht so entspannt drauf konzentrieren, wie es vielleicht nötig wäre.
Beeindruckend!
Ich habe da den Eindruck bekommen, dass die Aufmerksamkeit größer ist, wenn man Kinobedingungen schaffen kann, anstatt sich im leidlich abgedunkelten Zimmer vor eine Glotze zu hängen... (Bei der Fernseher-Version kommt es irgendwie häufiger zu Zwischengesprächen oder Unterbrechungen...)


Zitat von: pm.diebelshausen am 17 Dezember 2010, 16:56:39

Eine anatomische Herausforderung ist Der Herr der Ringe 3x extended in einer Nacht. Aber wenn man mit den Filmen was anfangen kann, dann ist das ein absolut lohnendes Erlebnis, denn das Ganze ist als kontinuierliche Geschichte unschlagbar und aus einem Guss.

Vielleicht käme noch die TV-Version von Das Boot (281:51 Min.) in Betracht, aber die offenbahrt dann doch dramaturgische Mängel. Trotzdem nicht schlecht.
http://www.ofdb.de/film/158831,Das-Boot

Noch ein Filmgroßprojekt ist das russische Befreiung ab 1969. Besteht aus 5 Filmen, ist ideologisch instrumentalisiert, in der deutschen Synchro oft, naja, merkwürdig und filmisch kein Meisterwerk. Aber insgesamt kommt man auf rund 450 Min. Sitzfleisch und bekommt unvergleichliche Massen- (sowohl Mensch als auch Maschine) und Schlachtenszenen zu sehen. In Deutschland von Icestorm leider (wie bei dem Label immer) eine maue Veröffentlichung (vor allem ohne O-Ton), andere kenne ich selber nicht.
http://www.ofdb.de/film/66996,Befreiung

HdR und das Boot sind allen schon bekannt, "Befreiung" werde ich mir wohl früher oder später mal besorgen.... :D


Zitat von: Hellbound Heart am 17 Dezember 2010, 19:33:40
Ich hätte da noch Soderberghs Che-Revolucion und Che-Guerilla anzubieten. Mit 125 min + 127 min auf jedenfall kein Leichtgewicht, was die Laufzeit angeht.
Das dürfte was sein, danke... :respekt:

Zitat von: proximo am 17 Dezember 2010, 20:31:21
Den kennst du sicherlich schon, aber ich halte ihn für einen der gelungensten und unterhaltsamsten 200+ min. Filme überhaupt!
http://www.ofdb.de/film/5580,Die-Zehn-Gebote

Den soll ich zum 23.12 mitbringen, mit dem wird wohl auf die Festtage eingestimmt :icon_mrgreen:


Zitat von: wiliams am 17 Dezember 2010, 22:43:36
Wie sieht es denn mit TV-Serien aus wie Twin Peaks, Sopranos oder Veronica Mars, denen man die Unterteilung in Folgen teilweise weniger ansieht als Herr der Ringe und Harry Potter? Dank DVD kann man die ja stundenlang durchlaufen lassen.

Das ist wohl eher nichts...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Muskelwarze

Wie wärs mit Bollywood-Kram?
Jaaa, ich bin 83 Jahre alt, aber ich habe die Kraft der zwei Herzen!

Full Metal Jacket - 1/10
Requiem for a dream - 0/10
Hellbound - Hellraiser II - 1/10
Die Grube des Grauens - 10/10

mali

Magnolia wäre auch noch zu nennen.

Gwin

Zitat von: PierrotLeFou am 17 Dezember 2010, 01:02:20("Love Exposure" kenne ich noch nicht... ist der irgendwie "gewöhnungsbedürftig"?)
Kommt drauf an. Ich fand ihn genial, aber man sollte schon zumindest ein bißchen mit der Anime/Manga-Kultur in Berührung gekommen sein, um nicht gleich schreiend davonzulaufen. Und der Film ist halt in jeder Hinsicht extrem, beziehungsweise verändert sich Erzählweise und Stimmung schon recht drastisch in seinem Verlauf.

PierrotLeFou

Zitat von: Muskelwarze am 18 Dezember 2010, 16:42:39
Wie wärs mit Bollywood-Kram?

Kommt drauf an... sowas wie die Apu-Trilogie wäre sicherlich drin, es sollte also schon etwas "konventioneller" sein...Diese von Musicaleinlagen unterbrochenen Filme wären vielleicht etwas weniger geeignet...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Ben Sanderson

Neben manchen der schon genannten fällt mir noch "Die besten Jahre" ein. (Länge ca. 6 Stunden)
http://www.ofdb.de/film/51770,Die-Besten-Jahre

schlitzauge23

21 Dezember 2010, 01:01:51 #25 Letzte Bearbeitung: 22 Dezember 2010, 04:33:43 von schlitzauge23
http://www.ofdb.de/film/2551,Stephen-Kings-The-Stand---Das-letzte-Gefecht

Edit: "diese mehrteiligen TV-Stephen-King Verfilmungen hingegen eher nicht...)"

Sorry, hatte ich ueberlesen :D

Edit: Gerade in der TV-Digital entdeckt:

http://www.ofdb.de/film/27356,Exodus

Werde ich Samstag (ARD) versuchen zu schauen, die DVD scheint ja OOP zu sein.

midnight_moe

Was ist mit der Bourne-Trilogie? Würde ich als Filme mit "gehobener Qualität" bezeichnen. Laufen auch ungefähr so lange wie Kill Bill und Co.
Oder "The Doors"?
"Wenn die Sache irre wird, werden die Irren zu Profis."

PierrotLeFou

Zitat von: midnight moe am 23 Dezember 2010, 22:04:11
Was ist mit der Bourne-Trilogie? Würde ich als Filme mit "gehobener Qualität" bezeichnen. Laufen auch ungefähr so lange wie Kill Bill und Co.
Oder "The Doors"?

Naja, The Doors ist zwar toll, hat in meinen Augen aber eine Länge, die ich nicht mal als Überlänge erwähnen würde.... noch ne Stunde drauf, und es wäre diskutabel... :D
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

ratz


"Tess" hattet ihr bestimmt schon, oder Du wartest, bis Polanski abnibbelt, dann gibt es sicher endlich den ursprünglichen Cut ...

Hitfield

Obwohl ich mir seit Jahrzehnten systematisch und nicht nur zu reinen Unterhaltungszwecken Filme ansehe, habe ich mich bislang um gut die Hälfte dieser "massenkompatiblen" Epen gedrückt (und ich kenne erst recht niemanden, mit dem ich solche überlangen Werke zusammen durchhalten würde). Normalerweise liegt meine Grenze bei 2,5 Stunden Laufzeit. "Exodus", "Giganten", "Cleopatra" (mit Elizabeth Taylor), "Krieg und Frieden" (der mit Audrey Hepburn), "Doktor Schiwago", "Kanonenboot am Yangtse-Kiang" oder "Vom Winde verweht" warten immer noch auf die Erstsichtung. Andere wie "Lawrence von Arabien", "Spartacus", "Ben Hur", "Heaven's Gate" oder "Die zehn Gebote" kenne ich nur ausschnittsweise durch diverse Fernsehausstrahlungen.

Die besten Filme mit extremer Überlänge waren für mich bislang "Es war einmal in Amerika", "Der mit dem Wolf tanzt" und Kenneth Branaghs "Hamlet" sowie "Der Pate - Teil 2". Der längste Film war Bernardo Bertoluccis "1900" mit ziemlich genau fünf Stunden Laufzeit.

Noch nicht (direkt) erwähnt wurden hier:
Die Größte Geschichte aller Zeiten (191 Minuten)
Dead Man's Walk (259 Minuten)
Der letzte Ritt (252 Minuten)

Von dem bereits genannten Carlos - Der Schakal gibt es seit einigen Wochen auch in Deutschland den 318-minütigen Extended Director's Cut.


Und dieser Aufzählung

Zitat von: Chowyunfat2 am 17 Dezember 2010, 09:22:05
Zitat von: PierrotLeFou am 17 Dezember 2010, 01:02:20
Was mir so vorschwebt sind Filme wie (...) "Ben Hur", Cleopatra"
In diesem Atemzug aber Spartacus nicht vergessen.
könnte man noch fast die "Quickies"
Der Untergang des Römischen Reiches (175 Minuten)
El Cid (180 Minuten)
Barry Lyndon (177 Minuten)
Broken Trail (177 Minuten)
hinzufügen. Zumindest die ersten beiden stammen aus derselben Monumentalfilm-Ecke wie "Spartacus", der mit unter 190 Minuten ja auch nicht ganz die Ausgangskriterien erfüllt.


Zitat von: Fastmachine am 17 Dezember 2010, 12:19:32
Spontan fiele mir das Monumentalepos Das war der wilde Westen von 1962 ein. Der hat zwar nur 158 Minuten, aber durch seinen Charakter als Epos, das von vier Regisseuren gestaltet wurde, wirkt er länger.
Wenn es danach ginge, könnte ich auch "Enter the Void" nennen. Der kam mir mit seinen 160 Minuten vor wie 16 Stunden. :icon_lol:
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

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