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Godzilla Minus One (Toho, 2023)

Begonnen von StS, 12 Juli 2023, 08:45:11

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StS


Written and directed by Takashi Yamazaki, this film will see an already devastated postwar Japan facing a new threat in the form of Godzilla.
That's the only plot information that has been revealed so far.


Startet Ende des Jahres in Japan und den USA.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

Bekommt auch eine Schwarzweiß-Version-VÖ:

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

2 Juni 2024, 13:00:25 #5 Letzte Bearbeitung: 2 Juni 2024, 13:08:35 von Private Joker
Der ist jetzt (für mich) etwas überraschend bei Netflix aufgetaucht, bunt, in Farbe und sogar auf Deutsch.

Würde mich jetzt ganz sicher nicht als Fan des (Sub-)Genre bezeichnen, aber die Machart und die technische Leistung nötigen einem schon Respekt ab. Da wird der ganze scheinkomplexe Über- und Unterbau (Großkonzerne als Drahtzieher, Godzilla gegen Kollege Hastenichtgesehen) und die für mich ohnehin leicht befremdlichen Versuche, in gute und böse Kreaturen zu unterteilen, über Bord geworfen. Statt dessen gibt es back-to-the-roots im engeren Sinn: Zeitlich, räumlich, generell. Godzilla ist zwar kein Kind der Atombombenversuche, wird dadurch aber offenbar merklich potenter und darf dann zu Wasser und zu Lande ordentlich Kleinholz verursachen. Das geschieht angemessen actionreich, aber ohne die überbordende Zerstörungsorgien der zehnmal teureren Hollywood-Beiträge zum Thema. Und es kann sich effektseitig durchaus sehen lassen, ist sogar oscarprämiert - "natürlich" eine der "Fußtrittentscheidungen" gegen das überteuerte, seelenlose CGI-Hollywood, die es in letzten Jahren in der Kategorie fast standardmäßig gab. Ich sag mal so: "Billig-CGI" wird da niemand schreien, Godzilla schaut angemessen grimmig aus der Wäsche, und einige kritische Punkte (die CGI-Schiffe, das Flugzeug) geraten sogar richtig klasse; ob das wirklich die "besten" Effekte des Jahres waren, lasse ich mal dahinstehen, ein Topzeugnis für die Hollywood-Effektschmieden wäre es sicher nicht.

Der menschliche Aspekt und die restliche Handlung sind dagegen nun ja, sagen wir mal "sehr japanisch" - der Pilot mit dem Kamzikaze-Versagerrtrauma, eine superzurückgenommene Liebesgeschichte, ein "Team" um den Helden mit genialem Grenzwissenschaftler und comic-relief-Typen, da muss man als westlicher Zuschauer halt mit leben. Ganz objektiv nicht so schön dabei, dass da recht deutliche "Wiederbewaffnungstendenzen" durch den Film schimmern, eine in Japan ja durchaus gegenwärtige Diskussion (Militär im "engeren Sinne" war da nach dem Krieg meines Wissen verboten, nur zur Selbstverteidigung in den eigenen Grenzen erlaubt). Die Botschaft ist, obwohl kein einziger "Gaijin" in dem Film auftaucht, erkennbar antiamerikanisch, Motto: Erst besiegen die uns, dann nehmen die uns die Waffen weg und als Krönung lassen die uns mit dem von ihnen mitverschuldeten Riesenvieh allein. Und die Geschichte mit dem "Kamikaze-Versager" ist auch zumindest ambivalent - muss der sich für eine nach eigentlich jeder Sichtweise "vernünftigen" Entscheidung wirklich "rehabilitieren" bzw. suggeriert der Film das ? Da droht schon ein leichter Abzug in der B-Note...

Kann man alles durchaus mal kritisch anmerken, aber auch das westliche Unterhaltungskino jubelt einem in letzter Zeit ja verstärkt politische Botschaften unter, wenn auch mit annähernd umgekehrter Zielrichtung. Muss man beides nicht mögen, sollte den Spaß zumindest grundlegend nicht verderben. Und den macht der hier, dafür dann mal 7/10.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

StS

Meine Meinung nach dem Kinobesuch "damals":

Mit ,,Godzilla Minus One" (2023) haben es Regisseur Takashi Yamazaki und die japanische ,,Toho"-Schmiede nicht nur geschafft, pünktlich zum 70-jährigen Jubiläum meinen neuen Lieblingsfilm dieser legendären, inzwischen zig Filme umfassenden Franchise herauszubringen, sondern zugleich auch einen Genre-Vertreter, dem es vorbildlich gelingt, dem Publikum ordentlich ausgestaltete menschliche Charaktere zu präsentieren, die nicht ,,dem Spektakel" untergeordnet werden und mit denen man daher ergiebig bis zum Schluss mitzufiebern vermag – und das unabhängig dessen, dass Godzilla selbst über mehrere Verlaufsphasen hinweg überhaupt nicht konkret präsent ist...

Die Ansiedlung der Ereignisse unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkriegs im schwer gebeutelten, demoralisierten Japan markierte eine clevere, u.a. metaphorisch geschickt mit vielen inhaltlichen Motiven verknüpfte Wahl – worüber hinaus es einzelne Anspielungen auf den allerersten Godzilla-Streifen zu verzeichnen gibt sowie die mangelhaft-knappen Ressourcen (teils als Folge der exzessiven Kriegsführung des Landes) kein auf eine große militärische Macht zählen könnendes Vorgehen im Kampf gegen die Riesenechse zulassen...

Mit einem Budget von umgerechnet rund $15 Millionen können die Effekte (erwartungsgemäß) nicht mit denen teurer Hollywood-Blockbuster mithalten – doch können sie sich dennoch absolut sehen lassen und stellen sie einen prima zufrieden. Die Darsteller gehen ebenfalls in Ordnung – für einige ,,melodramatischen Ausbrüche" können sie ja nichts – worüber hinaus das Sounddesign mitunter wunderbar wuchtig ertönt (gerade beim imposanten Abfeuern des ,,atomaren Atems"). Humor ist dankenswerterweise nahezu überhaupt nicht vorhanden – obgleich ich jedes Mal beim Auftauchen der Tiefseefisch-Kadaver (ungewollterweise) ein wenig schmunzeln musste...

Nach dem Höhepunkt des Streifens, zumindest meiner Meinung nach – nämlich Godzilla´s erster Angriff auf Tokio – hätte die zweite Filmhälfte vom Pacing her von leichten Straffungen (im Bereich der Planungen, wie man Godzilla denn hoffentlich besiegen können würde) profitieren können – und auch das Ende hätte ich so nicht unbedingt gebraucht (die vorletzte Szene noch weniger als die allerletzte) – allerdings ändern diese Kritikpunkte nichts an dem wahrlich positiven Gesamteindruck. Ich hoffe, Hollywood hat sich für zukünftige Blockbuster fleißig Notizen gemacht...

8/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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