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William Lustig's Maniac - Remake

Begonnen von Happy Gilmore, 23 September 2008, 10:21:12

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Bretzelburger

Ich bin jetzt wirklich nicht überrascht, dass die Meinungen zu "Maniac" hier so positiv sind, verbunden mit Begriffen wie "Draufhalten, konsequent usw.", aber Niemand verliert ein Wort über die inhaltliche Rechtfertigung der Gewaltszenen. Remake hin oder her, aber ich muss mir als Macher schon die Frage gefallen lassen, was ich damit bezweckte, außer den Fans des Genres einen Gefallen zu tun. Lustig hatte damals den eindeutigen Vorteil auf seiner Seite, als einer der Ersten die Thematik des Serienkillers aufzugreifen, dazu noch mit einer innovativen Inszenierung. In dieser Hinsicht bietet Aja, dessen Filme mir bisher alle gefielen, nichts Neues außer einer glatt gebügelten Objekt und einem "hübscheren" Hauptdarsteller, womit er nur Strömungen der letzten 10 Jahre aufgriff.

Natürlich ist etwa die Szene, in der er die Tänzerin verfolgt, sie zunehmend verängstigt und wie ein Vieh in die Falle treibt (und auch so erlegt) beeindruckend, schwer zu vergessen, aber allein dieser "Thrill" rechtfertigt noch nicht diese Vorgehensweise. Was Lustig mit seinem Film vermitteln wollte, ist gut nachzuvollziehen, Ajas "Maniac" dagegen nutzt nur die Gewalt, um bei Anhängern der ganz harten Gangart wohliges Erschauern zu erzeugen. Das ist gelungen, aber darüber hinaus ist der Film Niemandem aus inhaltlichen Gründen zu empfehlen, was den Anhängern hier selbstverständlich egal sein wird. Für mich gehört aber das Zusammenspiel zwischen Optik und Inhalt zu Beurteilung eines Films, deshalb von mir nur 3 Punkte - ich hatte mir mehr von Aja erhofft.

StS

Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 11:13:24
ich hatte mir mehr von Aja erhofft.

Naja, es ist ja nicht wirklich Aja´s Film - er hat ihn nur produziert und war einer der drei Leute, die am Drehbuch gewerkelt haben.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Mr. Blonde

2 Januar 2013, 15:33:25 #92 Letzte Bearbeitung: 2 Januar 2013, 15:35:41 von Mr. Blonde
Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 11:13:24
Das ist gelungen, aber darüber hinaus ist der Film Niemandem aus inhaltlichen Gründen zu empfehlen, was den Anhängern hier selbstverständlich egal sein wird.

Ich habe weder das Remake gesehen, noch bin ich ein Fan des Originals. Allerdings kann ich eins mit absoluter Sicherheit sagen: ich würde nie jemandem, dem die inhaltliche Komponente eines Films wichtig ist, "Maniac" empfehlen. Inhaltlich ist da nämlich nichts für mich, was eine derartige Empfehlung rechtfertigen würde. Atmosphärisch und psychisch passiert da einiges, aber auf der inhaltlichen Ebene ist das Original sehr flach und einfach gestrickt. Von daher ist mir die inhaltliche Komponente schon von vorneherein völlig egal, außer, was die Figuren angeht.

Inwieweit es im Original gerechtfertigt ist, ewig lange draufzuhalten, nur, weil der Film damals so eine Art Neuheit war, erschließt sich mir auch nicht. Woher wissen wir, dass Lustig die Szenen damals nicht auch einfach für Gorehounds so plakativ inszeniert hat? Er hält auch drauf und serviert mit Savinis Meisterwerk einen der blutrünstigsten Splattereffekte der Filmgeschichte.

Innovative Inszenierung ist mir in "Maniac", also dem Original, bisher auch entgangen. Egoperspektive und dergleichen wurde jedenfalls schon in "Peeping Tom" und "Halloween" (inklusive eindringlichem Gestöhne) serviert.


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Pinhead_X

Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 11:13:24
Ich bin jetzt wirklich nicht überrascht, dass die Meinungen zu "Maniac" hier so positiv sind, verbunden mit Begriffen wie "Draufhalten, konsequent usw.", aber Niemand verliert ein Wort über die inhaltliche Rechtfertigung der Gewaltszenen. Remake hin oder her, aber ich muss mir als Macher schon die Frage gefallen lassen, was ich damit bezweckte, außer den Fans des Genres einen Gefallen zu tun. Lustig hatte damals den eindeutigen Vorteil auf seiner Seite, als einer der Ersten die Thematik des Serienkillers aufzugreifen, dazu noch mit einer innovativen Inszenierung. In dieser Hinsicht bietet Aja, dessen Filme mir bisher alle gefielen, nichts Neues außer einer glatt gebügelten Objekt und einem "hübscheren" Hauptdarsteller, womit er nur Strömungen der letzten 10 Jahre aufgriff.

Natürlich ist etwa die Szene, in der er die Tänzerin verfolgt, sie zunehmend verängstigt und wie ein Vieh in die Falle treibt (und auch so erlegt) beeindruckend, schwer zu vergessen, aber allein dieser "Thrill" rechtfertigt noch nicht diese Vorgehensweise. Was Lustig mit seinem Film vermitteln wollte, ist gut nachzuvollziehen, Ajas "Maniac" dagegen nutzt nur die Gewalt, um bei Anhängern der ganz harten Gangart wohliges Erschauern zu erzeugen. Das ist gelungen, aber darüber hinaus ist der Film Niemandem aus inhaltlichen Gründen zu empfehlen, was den Anhängern hier selbstverständlich egal sein wird. Für mich gehört aber das Zusammenspiel zwischen Optik und Inhalt zu Beurteilung eines Films, deshalb von mir nur 3 Punkte - ich hatte mir mehr von Aja erhofft.

Habe ich so nicht empfunden. Das Original ist genauso angesiedelt. Ich kann in beiden Filmen inhaltlich bzw. die Entwicklung von Frank fast identisch ausmachen. In beiden wird der zwischenmenschliche Aspekt beleuchtet und ebenfalls kommt in beiden die Geisteskrankheit bzw. Frank's innerlicher Konflikt sehr gut heraus. Wobei die Version von Wood noch etwas ausgefeilter ist. Wenn es zu Zeiten des Originals gewaltfaktortechnisch ähnliche Möglichkeiten gegeben hätte, hätte auch das Original genauso ausgesehen wie das Remake heute. Hinzu kommt das das Remake eben durch die exzellente Kameraarbeit die dichte Atmosphäre als Bonus hat.
We'll never stop, we'll never quit, 'cause we're Metallica!!!
Meine Musik

Bretzelburger

Ich will gar nicht behaupten, dass Lustigs Film inhaltlich mehr zu bieten hatte, aber die gesamte Serienkiller-Thematik war damals noch komplett unerforschtes Neuland. Empfehlen konnte man den Film schon damals Niemandem, außer er interessierte sich für die kranke Psyche eines solchen Menschen oder stand auf diese Effekte. Mich stört an "Maniac", dass dieser - nur technisch ausgereifter - wieder aufs selbe Pferd setzt. Bei mir hat sich trotz der Grausamkeit keine atmosphärische Verbindung eingestellt, wie sie in fast allen positiven Kritiken gerne erwähnt wird, weil mir alles so bekannt vorkam - nicht nur aus dem Original "Maniac", sondern aus den unzähligen Serienkiller-Filmen der letzten 30 Jahre. Gut gefilmt und gespielt, topp Kameraführung, aber die Gewalt wäre vollkommen austauschbar, wäre sie nicht so explizit.

Mr. Blonde

Mich würde jetzt interessieren, was gab es denn für Möglichkeiten, wo wäre Verbesserungspotential? Das auf das gleiche Pferd gesetzt wurde, finde ich irgendwie logisch. Was hätte denn in einem Remake passieren sollen? Die meisten Remakes, und da schließe ich z. B. auch die großartigen Neuverfilmungen von "Die Fliege" und "Das Ding aus einer anderen Welt" mit ein, arbeiten den Stoff doch auch nur neu auf und verpassen dem ganzen einen neuen Anstrich. Zugegeben haben die beiden letzteren auch ganz eigene Akzente gesetzt, aber für mein Gefühl hat man sich auch dort auf vertraute Zutaten verlassen und eben auf das gleiche Pferd gesetzt.

So, wie Du das schreibst, scheint das Remake keinerlei Akzente zu setzen und in die Richtung der Farbfassung von Psycho zu gehen. Bin gespannt, erwarte mir doch schon eine kleine Menge.


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RoboLuster

Einem Remake wie Maniac hast du wegen was 3/10 gegeben, während du dem neuen Spider-Man 8/10 gegeben hast, Bretzel.?^^
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Bretzelburger

2 Januar 2013, 17:30:38 #97 Letzte Bearbeitung: 2 Januar 2013, 17:34:09 von Bretzelburger
Es ist natürlich schwer, darüber nachzusinnen, was man anders gemacht hätte - die Frage ist eine andere: was bezweckten die Macher damit? - Ich habe das in meiner Review ausführlicher beschrieben. Es gibt natürlich eine Umsetzung in die Gegenwart mit Internet-Dating und einem hübscheren Protagonisten.

Vielleicht drücke ich meine Kritik daran mal anders aus - es mag sein, dass Lustig damals auch nur schocken wollte, aber dafür genügte schon das Grundthema. Ich weiß noch, um ein harmloseres Beispiel zu nennen, wie ich mich fühlte, als ich "Das Schweiger der Lämmer" 1991 erstmals im Kino sah. Ich war regelrecht perplex, mitgenommen von der Atmosphäre. Sehe ich mir den Film heute an, sehe ich dessen Qualität immer noch, aber die Schockwirkung (nicht wegen der im Vergleich wenig expliziten Gewalt, sondern wegen der Thematik) ist längst vorbei. Das hat damit zu tun, dass allgemein eine Gewöhnung eingetreten ist, dass durch die Thematik allein, nicht mehr die Stimmung einer tief im Menschen befindlichen Grausamkeit transportiert werden kann.

Der neue "Maniac" nimmt sich im Grunde einer ausgelutschten Thematik an, weil er dieser keinen neuen Aspekt hinzufügt. Gestörter, äußerlich harmlos wirkender Einzelgänger, der seiner promiskuitiven Mutter beim Wild-Vögeln zusehen musste - nicht für ungut, aber das ist "Gäääähhhhn". Tausendmal gesehen und gehört. Dieser Konstellation fehlt das Tiefgründige, das Infragestellen der menschlichen Sozialisation und verwendet nur bekannte Klischees - mag sein, dass die alten Filme von der Machart her schlechter waren , aber sie erzeugten noch diesen Eindruck, einfach weil sie sich an diese Thematik herantrauten.

Der neue "Maniac" dagegen überzeugt nur durch seine sehr genaue Anleitung zum Skalpieren. Aber da ihm die Hintergründigkeit fehlt, bleibt das äußerlicher Kram, der nur für Fans zum "Ei des Kolumbus" wird. Es gibt im Film durchaus Ansätze für eine Sozialisationskritik - allein die Einsamkeit der Mädchen in der Großstadt, die Schutzlosigkeit der sie ausgesetzt sind - aber das wird Niemanden interessieren, der nicht gleichzeitig gerne dabei zusieht, wie Frauen abgeschlachtet werden. Ihn als frauenfeindlich zu bezeichnen, wäre übrigens genauso oberflächlich, man könnte ihn genauso gut als männerfeindlich bezeichnen, da unser Geschlecht solche Taten begeht oder sich im Film ansieht (mich inbegriffen), aber das wäre viel zu viel Ehre für einen Film, der gar nicht über die notwendige inhaltliche Relevanz verfügt.

Bretzelburger

Zitat von: RoboLuster am  2 Januar 2013, 17:20:03
Einem Remake wie Maniac hast du wegen was 3/10 gegeben, während du dem neuen Spider-Man 8/10 gegeben hast, Bretzel.?^^

Das kann man nicht vergleichen. Der neue "Spiderman" ist auch kein Remake, sondern eine Art Fortsetzung mit kleiner Nacherzählung der Grundstory und hat mir einfach Spaß gemacht. Die Originalfilme fand ich trotzdem noch besser.

Mr. Blonde

Ich wollte wissen, was besser gemacht werden sollte, weil Du ja anscheinend eine genaue Vorstellung davon hast, warum Du es nicht magst, dass man alles auf das alte Pferd gesetzt hat.

Bretzel, dann sehe ich das Problem aber auch in Dir und Deiner inneren Abgestumpftheit. Ich finde nicht, dass man einem Film vorwerfen sollte, dass es 30 Jahre Filmgeschichte mit der Thematik gegeben hat und er deswegen nicht so innovativ und schockierend wirkt, wie das Original oder ein Film, der eben leichteres Spiel hatte, auf den Zuschauer zu wirken.


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Bretzelburger

Na ja, kann schon sein, dass mich so ein Film nicht mehr schockt, aber machen wir uns doch hier nichts vor - wer sieht sich denn den Film wirklich an? - Allen, denen ich davon nur ansatzweise erzählt habe, hielten mich verrückt, dass ich mir "so etwas" ansehe und auch von den Journalisten ging die Hälfte schon nach kurzer Zeit raus. Begründen, warum der Film so gewalttätig sein muss, konnte ich nicht. Und eine Begründung (ich rede nicht von persönlicher Begeisterung) dafür, habe ich hier auch noch nicht gelesen

Mr. Blonde

Anscheinend muss der Film genau wegen Menschen wie Dir so gewalttätig sein, für Leute, die eben nicht mehr so leicht geschockt werden. Das Original war schon ein Brett und da ist es völlig logisch, dass sich in einer Zeit von "A Serbian Film" und "The Human Centipede 2" auch ein Maniac-Remake nicht zurückhalten wird.

Für mich liest sich das auch ein wenig konfus. Als müsstest Du dem Film 3/10 geben, weil Dich sonst alle für absonderlich halten.

Und Journalisten, die einen Film nicht zu Ende sehen... jämmerlich. Aber sich dann sicherlich schön und episch in einer "Kritik" auskotzen.


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Bretzelburger

Die ich kenne, werden nichts darüber schreiben, die anderen...Aber egal wie man es betrachtet, außer sinngemäß "ich fand's geil" kenne ich noch keine Begründung.

MMeXX

Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 16:25:47Ich will gar nicht behaupten, dass Lustigs Film inhaltlich mehr zu bieten hatte, aber die gesamte Serienkiller-Thematik war damals noch komplett unerforschtes Neuland.
In welcher Hinsicht war die Serienkillerthematik Neuland? Filmisch gab es doch bereits Sachen wie "The Boston Strangler" (Nachstellung des tatsächlichen Killers), "The Texas Chainsaw Massacre" ("Vermengung/freie Bearbeitung" existierender Killer [bspw. Gein]) oder auch "Halloween". Eventuell auch "Peeping Tom", aber den habe ich nicht gesehen, kann ich also nicht beurteilen. Oder geht es mehr um die generelle Gesamtanzahl mit Filmen zu dieser Thematik?

Mr. Blonde

Hier sehe ich auch noch nichts anderes außer "inhaltlich flach und brutal". Wie schlägt sich Wood? Für mich die interessanteste Frage.


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Bretzelburger

Zitat von: MMeXX am  2 Januar 2013, 18:39:11
Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 16:25:47Ich will gar nicht behaupten, dass Lustigs Film inhaltlich mehr zu bieten hatte, aber die gesamte Serienkiller-Thematik war damals noch komplett unerforschtes Neuland.
In welcher Hinsicht war die Serienkillerthematik Neuland? Filmisch gab es doch bereits Sachen wie "The Boston Strangler" (Nachstellung des tatsächlichen Killers), "The Texas Chainsaw Massacre" ("Vermengung/freie Bearbeitung" existierender Killer [bspw. Gein]) oder auch "Halloween". Eventuell auch "Peeping Tom", aber den habe ich nicht gesehen, kann ich also nicht beurteilen. Oder geht es mehr um die generelle Gesamtanzahl mit Filmen zu dieser Thematik?

"Maniac" war natürlich nicht der Erste seiner Gattung, aber erst in den 90er Jahren wurde die Thematik sozusagen massenkompatibel.

Zitat von: Mr. Blonde am  2 Januar 2013, 18:40:25
Hier sehe ich auch noch nichts anderes außer "inhaltlich flach und brutal". Wie schlägt sich Wood? Für mich die interessanteste Frage.

Aus meiner Sicht sehr gut, aber schon im "Herr der Ringe" konnte er gut Wahnsinn darstellen, wenn ihn der Ring in seinen Bann zog - habe ich mir vor Silvester mal wieder gegeben und das hat mich an "Maniac" erinnert. Es war übrigens ein großer Überraschungseffekt, als ich - nachdem ich von "Maniac" erzählt hatte - noch nebenbei erwähnte, dass Frodo den Frauenmörder spielt. Dafür hätte der Film eigentlich einen Punkt mehr verdient :king:

Mr. Blonde

Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 18:53:05
"Maniac" war natürlich nicht der Erste seiner Gattung, aber erst in den 90er Jahren wurde die Thematik sozusagen massenkompatibel.

Halloween, Freitag der 13. und co. haben die Massen schon vor den 90ern in die Kinos gelockt, gerade deswegen wurde der Serienkillerfilm doch so berühmt. Einen großen Unterschied zwischen Serienkiller-Film und Slasherfilm sehe ich nur darin, dass der Slasherfilm sich immer weiter weg von der Realität entwickelt hat. In den 90ern kam der Kurswechsel, mit Hannibal Lecter und John Doe realitätsnahe Serienkiller auf den Plan zu rufen und so wurde auch der moderne Horrorfilm wieder geprägt, wenn wir an Jigsaw denken.


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PierrotLeFou

Zitat von: Mr. Blonde am  2 Januar 2013, 18:59:18
Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 18:53:05
"Maniac" war natürlich nicht der Erste seiner Gattung, aber erst in den 90er Jahren wurde die Thematik sozusagen massenkompatibel.

Halloween, Freitag der 13. und co. haben die Massen schon vor den 90ern in die Kinos gelockt, gerade deswegen wurde der Serienkillerfilm doch so berühmt. Einen großen Unterschied zwischen Serienkiller-Film und Slasherfilm sehe ich nur darin, dass der Slasherfilm sich immer weiter weg von der Realität entwickelt hat. In den 90ern kam der Kurswechsel, mit Hannibal Lecter und John Doe realitätsnahe Serienkiller auf den Plan zu rufen und so wurde auch der moderne Horrorfilm wieder geprägt, wenn wir an Jigsaw denken.

Naja, für mich ist der eher eine realitätsferne Kuriosität im Stil Vincent Pricescher Schurken wie Dr. Phibes oder Lionheart, bloß auf ernst & grimmig gebürstet und angereichert mit paar Geschmacklosigkeiten, die einem heutzutage nach der Saw-Reihe noch viel eher als billige Effekthascherei aufstoßen... (dennoch ein nicht unintelligenter und hervorragend inszenierter Film...)

Ich würde Lustigs "Maniac" aber auch nur bedingt mit den Slasherfilmen vergleichen... nicht bloß, weil der Slasherfilm oftmals unrealistischer daherkommt als der Serienkillerfilm, sondern weil sich der Slasher eigentlich einen Dreck um Motivation kümmert (Halloween), sie unglaublich platt als Klischee einbindet (The Burning, My Bloody Valentine) oder bloß als ironischen Gag zelebriert (Friday the 13th)
"Maniac" ist sicherlich auch irgendwo ziemlich platt, aber nimmt sich immerhin reichlich Raum für die Charakterisierung des Täters...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

MMeXX

Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 18:53:05
Zitat von: MMeXX am  2 Januar 2013, 18:39:11
Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 16:25:47Ich will gar nicht behaupten, dass Lustigs Film inhaltlich mehr zu bieten hatte, aber die gesamte Serienkiller-Thematik war damals noch komplett unerforschtes Neuland.
In welcher Hinsicht war die Serienkillerthematik Neuland? Filmisch gab es doch bereits Sachen wie "The Boston Strangler" (Nachstellung des tatsächlichen Killers), "The Texas Chainsaw Massacre" ("Vermengung/freie Bearbeitung" existierender Killer [bspw. Gein]) oder auch "Halloween". Eventuell auch "Peeping Tom", aber den habe ich nicht gesehen, kann ich also nicht beurteilen. Oder geht es mehr um die generelle Gesamtanzahl mit Filmen zu dieser Thematik?

"Maniac" war natürlich nicht der Erste seiner Gattung, aber erst in den 90er Jahren wurde die Thematik sozusagen massenkompatibel.
Na gut, in der Hinsicht würde ich dir zustimmen. Ansonsten gab es ja wie gesagt schon diverse Filme mit Serienkiller-Thematik. Selbst Lecter war ja schon in den 80er Jahren im Kino.

derdon

3 Januar 2013, 09:16:42 #109 Letzte Bearbeitung: 3 Januar 2013, 17:22:11 von derdon
Schade, dass der Streifen in OWL gar nicht im Kino läuft.
Ob sich's lohnt extra nach Bochum zu fahren  :00000109:

edit:
Läuft doch in OWL.
Dienstag ist's soweit  :icon_mrgreen:

RoboLuster

3 Januar 2013, 15:52:19 #110 Letzte Bearbeitung: 3 Januar 2013, 15:54:06 von RoboLuster
Oh Gott, hört mal auf Freitag der 13. und Halloween mit Serienkiller Filmen zu vergleichen, das geht gar nicht. Das eine sind Slasher, und bei Serienkiller Filmen wird viel mehr auf den Täter eingegangen, insofern hat Bretzel da schon recht, wenn er Maniac als einer der 1. Serienkiller Filme bezeichnet.


Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 17:32:37
Zitat von: RoboLuster am  2 Januar 2013, 17:20:03
Einem Remake wie Maniac hast du wegen was 3/10 gegeben, während du dem neuen Spider-Man 8/10 gegeben hast, Bretzel.?^^

Das kann man nicht vergleichen. Der neue "Spiderman" ist auch kein Remake, sondern eine Art Fortsetzung mit kleiner Nacherzählung der Grundstory und hat mir einfach Spaß gemacht. Die Originalfilme fand ich trotzdem noch besser.

Das kann man schon vergleichen, wenn man das nimmt, was ich vergleichen möchte.^^

Du gibst Maniac (Remake, aber egal) 3 Punkte weil für dich die Gewalt austauschbar war (war sie nach deinen Worten aber noch nicht mal, weil so brutal) und weil alles andere schon mal gesehen... dem neuen Spiderman gibst du satte 8 Punkte, obwohl das was man da gesehen hat, schon zig Male zu sehen war.

Weißt du, ich lesse ja gerne deine Texte und kann auch immer nachvollziehen, was du meinst usw. Aber die 3 Punkte hier für Maniac, das kann ich aus deinen Postings hier nicht wirklich nachvollziehen.

Zitat von: Bretzelburger am  2 Januar 2013, 18:00:41
Na ja, kann schon sein, dass mich so ein Film nicht mehr schockt, aber machen wir uns doch hier nichts vor - wer sieht sich denn den Film wirklich an? - Allen, denen ich davon nur ansatzweise erzählt habe, hielten mich verrückt, dass ich mir "so etwas" ansehe und auch von den Journalisten ging die Hälfte schon nach kurzer Zeit raus. Begründen, warum der Film so gewalttätig sein muss, konnte ich nicht. Und eine Begründung (ich rede nicht von persönlicher Begeisterung) dafür, habe ich hier auch noch nicht gelesen

Und warum sollte man das begründen müssen?

Die Frage danach ist schon absolut sinnlos.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

Ein Slasherfilm ist immer auch ein Serienkillerfilm, also ist der Vergleich durchaus berechtigt, auf gewissen Ebenen. Und falls nicht okay, dann mache ich es wie Du und sage:

Zitat von: RoboLuster am  3 Januar 2013, 15:52:19
Das kann man schon vergleichen, wenn man das nimmt, was ich vergleichen möchte.^^

:icon_mrgreen:


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RoboLuster

Dann ist Stirb Langsam auch ein Serienkiller Film... die Vergleiche sind nicht berechtigt. Beim Slasher liegt der Fokus auf den Opfern, beim Serienkiller Film auf dem Täter.

Aber von mir aus kann auch jeder Cujo mit Henry vergleichen wie er mag.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

Gut, dass wir das geklärt haben. Dann müssen diverse Enzyklopädien, Sachbücher etc. umgeschrieben werden.


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RoboLuster

Nö wieso, solange man Freitag der 13. nicht mit Das Schweigen der Lämmer in einen Topf wirft passt es doch.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Graf Zahl

Zitat von: derdon am  3 Januar 2013, 09:16:42
Schade, dass der Streifen in OWL gar nicht im Kino läuft.
Ob sich's lohnt extra nach Bochum zu fahren  :00000109:

edit:
Läuft doch in OWL.
Dienstag ist's soweit  :icon_mrgreen:

WOWOWOWOWOWOWOWO???

derdon


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derdon

Gern geschehen. Ich hab mich auch total gefreut  :king:
Falls du auch den Dienstag anpeilst kannste mir mal ne PM schreiben  :D

Lucker

SCHADE wie hier auf das Original eingegangen wird. Dieses ständige Hin- und Herinterpredieren, diese "Tiefenpsychosen", vom Frankie, die analysiert werden, wie anstrengend.
Es ist doch ganz klar, dass der Lustig - Maniac von seiner Veröffentlichungszeit lebt, und daher auch ein Großteil seiner Stimmung bezieht. Gleiches gilt für LHoDES, oder all die Remakes die "nachgerutscht" wurden, um das "Neue", jüngere Publikum zu bedienen, bzw. dort abzukassieren. Magneten like "damals Beschlagnahmt..." funktionieren noch heute.
Sorry Bretzelchen, viele deiner Aussagen bezüglich Lustigs Maniac teile ich nicht. Aber ist kein Wunder, weil das DER Film ist, der mich seit Start damals am Meisten bewogen hat. Event. liegt das aber auch an mehr Insider-Wissen explizit, was das Movie angeht - der ist mein Fluch/Segen... lol
Ich hab das Remake bisher noch nicht gesehen, kann mir auch nicht vorstellen das dessen Klasse erreicht wird, aber ich werde mir die Zeit & Ruhe nehmen, um zu versuchen mich davon unterhalten zu lassen.
Über Stärken & Schwächchen von Alt vs. Neu zu debattieren fehlt mir gerade noch das Glotzen vom "Neuen" (wo ich etwas widerspenstig bin,LOL), doch ich werde (meinerseits-total-Meinungsnationalistisch) darüber labern..., halt wie immer, brontal subjektiv, eben meine kaputte Meinung!
Bis dahin Leute (& Bretzel),
Greetings Lucker

Ich schuf Gott!

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