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Inception (Christopher Nolan)

Begonnen von Dexter, 23 August 2009, 13:35:15

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Klugscheisser

Zitat von: Roughale am 10 August 2010, 17:57:27
Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 17:27:25
Spoiler: zeige
 Zum Traumzeugs: Wenn Cobb die ganze Zeit träumt, ist seine Frau aufgewacht, als sie sich aus dem Fenster gestürzt hat. Cobb hat den "Absprung" nicht geschafft. Beide träumen noch, als er der festen Überzeugung ist, sie seien durch den Zug aufgewacht. Sie versucht doch ständig, ihn aus dem Traum zu holen. Das Totem funktioniert nicht, weil er es in einem Traum an sich genommen hat, der für ihn die Realität darstellt. Deshalb dreht es sich manchmal nicht durchgängig, weil er es so träumt.


Das ist alles verwirrend und für mich unstimmig...

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...warum ist dann am Schluss seine Frau nicht bei den Kindern?


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Weiß man doch nicht, vielleicht ist sie es ja?! Es wird ja dann ganz schnell abgeblendet... Also für mich ist das auch nur eine mögliche Interpretation - die ganze Theorie hat natürlich das Problem, dass sie nicht falsifizierbar ist, alles kann immer mit "das ist in Cobbs Traum eben so" erklärt werden. Aber wie ich schon des Öfteren geschrieben habe, den Film kann man ja auf unterschiedliche Arten unterschiedliche komplex und kompliziert interpretieren oder eben ganz einfach. Ist für jeden was dabei.  :icon_smile:

Anderssen

10 August 2010, 18:35:50 #181 Letzte Bearbeitung: 10 August 2010, 18:38:22 von Anderssen
Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 17:27:25
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Sie versucht doch ständig, ihn aus dem Traum zu holen.
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Nein, im Hauptteil des Films versucht sie im Gegenteil ihn ständig zum Dableiben zu überreden.
Das spricht imho dafür, dass seine Frau auch tatsächlich tot ist (sofern sie je existiert hat; man könnte hier ja noch weiterspinnen, hab ich aber nicht vor ;) ), da sie sich sonst mit einklinken könnte um ihm rauszuhelfen.

Im Übrigen finde ich auch die Theorie höchst zweifelhaft, Ellen Page sei eine Therapeutin für DiCaprio. Wenn sie es wäre, hätte sie es nicht nötig, sich in Abwesenheit von DiCaprio in einen Traum mit Arthur einzuklinken.

Klugscheisser

Zitat von: Anderssen am 10 August 2010, 18:35:50
Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 17:27:25
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Sie versucht doch ständig, ihn aus dem Traum zu holen.
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Nein, im Hauptteil des Films versucht sie im Gegenteil ihn ständig zum Dableiben zu überreden.
Das spricht imho dafür, dass seine Frau auch tatsächlich tot ist (sofern sie je existiert hat; man könnte hier ja noch weiterspinnen, hab ich aber nicht vor ;) ), da sie sich sonst mit einklinken könnte um ihm rauszuhelfen.

Im Übrigen finde ich auch die Theorie höchst zweifelhaft, Ellen Page sei eine Therapeutin für DiCaprio. Wenn sie es wäre, hätte sie es nicht nötig, sich in Abwesenheit von DiCaprio in einen Traum mit Arthur einzuklinken.


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 Ich meinte den Teil, bevor sie aus dem Fenster springt. Da versucht sie ihn ja mehrmals davon zu überzeugen. Der Rest ist wohl eine Projektion, vielleicht auch vermischt mit einer eintretenden Frau, die aber in Cobbs Träumen sich nur so verhalten kann. Ariadne trifft sich mit Arthur in Cobbs Traum - wer sagt denn, das der Träumende immer anwesend sein muss.

Anderssen

Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 18:45:10
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 Ich meinte den Teil, bevor sie aus dem Fenster springt. Da versucht sie ihn ja mehrmals davon zu überzeugen. [/quote][spoiler]Wenn das ein Traum war, warum sollte sie dann nicht als echte Person nochmal zurückkehren (sich einklinken), um ihn davon zu überzeugen, dass es wirklich nur ein Traum war? Imho: weil sie tot ist (was dagegen spricht, dass dies ein Traum war)


Zitat
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Ariadne trifft sich mit Arthur in Cobbs Traum - wer sagt denn, das der Träumende immer anwesend sein muss.
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Er sollte wegen seiner Eigenschaft als "Patient" anwesend sein, sonst ergibt die Theorie, dass es sich um eine "Therapie" handelt, keinen Sinn, imho.

Klugscheisser

10 August 2010, 19:02:00 #184 Letzte Bearbeitung: 10 August 2010, 19:26:13 von Klugscheisser
Zitat von: Anderssen am 10 August 2010, 18:53:54
Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 18:45:10
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 Ich meinte den Teil, bevor sie aus dem Fenster springt. Da versucht sie ihn ja mehrmals davon zu überzeugen. [/quote][spoiler]Wenn das ein Traum war, warum sollte sie dann nicht als echte Person nochmal zurückkehren (sich einklinken), um ihn davon zu überzeugen, dass es wirklich nur ein Traum war? Imho: weil sie tot ist (was dagegen spricht, dass dies ein Traum war)


Zitat
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Ariadne trifft sich mit Arthur in Cobbs Traum - wer sagt denn, das der Träumende immer anwesend sein muss.
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Er sollte wegen seiner Eigenschaft als "Patient" anwesend sein, sonst ergibt die Theorie, dass es sich um eine "Therapie" handelt, keinen Sinn, imho.


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1. Weil er davon zu überzeugt ist, dass er in der Realität ist und seine Frau eben tot ist.
2. Cobb wird seinen Traum nicht völlig aus der Hand geben - sonst könnte man ja sofort dafür sorgen, dass er aufwacht. Er muss das Gefühl haben, sich selbst "freikaufen" zu können, damit das klappt, deshalb diese ganze Fischer-Sache. Die Szene mit Ariadne zeigt, wie wichtig ihm das Totem geworden ist, dass eigentlich nicht Realität ist. Jeder in seinem Traum muss so eins haben - somit verstärkt er sich selbst wieder in seiner (falschen) Ansicht, es gäbe für ihn noch eine Realität, die jederzeit überprüfbar ist.


Edit:
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Nochmal kurz zum Totem: Das Totem muss ja nicht zwingend zur Realitätsüberprüfung dienen - vielmehr dazu, dass sich die Person davon überzeugen kann, das sie nicht in dem Traum von jemand anderem ist, da das Totem nur im eigenen Traum die spezifischen Eigenschaften besitzt.


Wie würdest du denn das Ganze interpretieren?

Anderssen

Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 19:02:00
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1. Weil er davon zu überzeugt ist, dass er in der Realität ist und seine Frau eben tot ist.
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Finde ich nicht plausibel. Im Film finde ich keinen Anhaltspunkt dafür, dass das träumende Subjekt seinen Traum (durch seine Überzeugung oder was auch immer) so unter Kontrolle hat, dass er kontrollieren kann, ob jemand überhaupt drin auftreten kann, z. B. Cobbs Frau.


Zitat
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2. Cobb wird seinen Traum nicht völlig aus der Hand geben - sonst könnte man ja sofort dafür sorgen, dass er aufwacht. Er muss das Gefühl haben, sich selbst "freikaufen" zu können, damit das klappt,
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Diese Theorie habe ich sowieso nicht verstanden. Er würde sich doch nur innerhalb seines Traums "freikaufen". Inwieweit würde ihn das aufwecken? Wenn er seine Familie im Traum wiedersieht, wäre das imho aus psychologischer Sicht sogar eher ein Grund, warum er da bleiben würde.


ZitatWie würdest du denn das Ganze interpretieren?
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Das ganze ist der Traum von Cobbs Frau, die gerne einen Mann hätte und sich einen im Traum erschafft. Sie hat eine gewisse Erfahrung im Luzid-Träumen, hat aber Schwierigkeiten mit der komplizierten Aufgabe, sich auf die Schaffung eines Gegenübers zu konzentrieren, der ihr eine voll erfahrbare emotionale Resonanz entgegenbringt, während sie gleichzeitig "genug" sie selbst ist um diese Resonanz erfahren zu können. Daher übernimmt sie z. T. selbst die Rolle des Cobb und hofft, ihn so mit Erfahrungen vervollkommnen zu können, bis er irgendwann mehr oder weniger "automatisch" läuft. Der von ihr erschaffene Cobb hat aber zu viel Ähnlichkeit mit ihr selbst und interessiert sich sehr für's Träumen; er lebt daher in einer Welt, in der Traum-Fertigkeiten eine große Rolle spielen und auch einige damit verbundene Verwirrungs-Spiele.
Cobbs Frau hat Schwierigkeiten damit, den komplizierten Charakter Cobb zu konstruieren und sein Leben aufrechtzuerhalten und sich selbst als vollkommene Person in diese Welt einzubauen.
Als die beiden aus der gemeinsam erschaffenen Welt (diejenige, durch den Zug beendet wird), wieder "aufwachen", ist dies eine Masche von Cobbs Frau, die glaubte, den Charakter schon genug vervollkommnet zu haben, und ihn in eine "realere" Form überführen zu können. Doch es ist ihr nicht ganz gelungen, denn als sie beide "aufwachen" (selbstverständlich immer noch in ihrem Traum), ist sie enttäuscht. Daher will sie diesen Schritt ein zweites Mal wiederholen, nachdem der Charakter einen letzten Schliff bekommen hat. Doch zum Zeitpunkt des Fenstersturzes ist die Person Cobb zwar ziemlich gut ausgebildet aber auch zu selbständig, so wie eine starke Schizophrenie, zumindest eine, die sich nicht leicht beeinflussen lässt. Cobbs Frau hätte vielleicht die Macht, diese Figur ganz zu vernichten und nochmal neu anzufangen, doch dafür hängt sie schon zu sehr an ihm und will ihn lieber weiter erhalten. Sie will einen anderen, mit der von ihr geschaffenen Welt kompatiblen, Weg zu ihm finden und rätselt und grübelt, wie sie das anstellen soll. Einerseits taucht sie ab und zu frustriert als eine "Projektion" auf und versucht dabei Cobb ihre Liebe zu offenbaren. Andererseits wird sie beim Grübeln bisweilen vom Eigenleben ihrer Schöpfung und deren "Bekanntschaften" gestört, wenn sie es gerade nicht mag (Szene, wo der "Fahrstuhl" in den "Keller" mit dem Hotelzimmer fährt). 
Am Ende hat sie es zumindest geschafft, Cobb in ihr "Heim" zu führen und als der sich drehende Totem anfängt zu zittern und zu wackeln ist das ein Zeichen dafür, dass sie sich einerseits kaum zurückhalten kann, sich aus irgendeinem Vorwand in die Szene hineinzuprojezieren und sich auch nicht entscheiden kann, ob sie die Geschichte nun doch lieber noch durch eine weitere Episode aufmöbeln sollte, damit ihr Erscheinen plausibler wird.


Nee, kleiner Scherz ;)

Ich glaube der Film ist im Großen und Ganzen das, was durch die zahlreichen Erklärungen der Figuren suggeriert wird. DiCaprio ist tatsächlich oft in der Realität und steigt ab und zu in Träume ein. Am Schluss sehen wir nicht explizit, was passiert (d. h. wir sehen nicht wirklich, wie DiCaprio den Ken Watanabe zurückholt), und zweifeln daran, ob er es wirklich geschafft hat, den Nimbus zu verlassen.   

Klugscheisser

Zitat von: Anderssen am 10 August 2010, 21:13:57
Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 19:02:00
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1. Weil er davon zu überzeugt ist, dass er in der Realität ist und seine Frau eben tot ist.
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Finde ich nicht plausibel. Im Film finde ich keinen Anhaltspunkt dafür, dass das träumende Subjekt seinen Traum (durch seine Überzeugung oder was auch immer) so unter Kontrolle hat, dass er kontrollieren kann, ob jemand überhaupt drin auftreten kann, z. B. Cobbs Frau.


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 Ja, das gibt es nicht wirklich. Die Frage ist natürlich, wie verworren Cobb schon in seiner Träumerei ist, ob er es vielleicht doch mittlerweile beeinflusse kann, wie mächtig sein Wille und Vorstellungskraft ist usw. Wenn man aber davon ausgeht, dass es Cobbs Traum ist, hat er doch einen gewissen Spielraum. Immerhin schaffen das die anderen ja auch, auf ihre Träume Einfluss zu nehmen. Seine Frau war, wenn man so weiterspinnen möchte, sehr lange in seinem Traum, bis sie versuchte, ihn mit Gewalt herauszuholen. Dadurch, dass er dachte, dies sei die Realtiät (Selbstmord) hat sie keine Chance mehr, weiter "wirklich" darin aufzutauchen. Deshalb der ganze Aufwand, die Leute da reinzubringen, die er vielleicht aus dem realen Leben kennt, aber jetzt eine, Cobbs Realität angepasste, Rolle einnehmen.


Zitat von: Anderssen am 10 August 2010, 21:13:57
Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 19:02:00
Zitat
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2. Cobb wird seinen Traum nicht völlig aus der Hand geben - sonst könnte man ja sofort dafür sorgen, dass er aufwacht. Er muss das Gefühl haben, sich selbst "freikaufen" zu können, damit das klappt,
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Diese Theorie habe ich sowieso nicht verstanden. Er würde sich doch nur innerhalb seines Traums "freikaufen". Inwieweit würde ihn das aufwecken? Wenn er seine Familie im Traum wiedersieht, wäre das imho aus psychologischer Sicht sogar eher ein Grund, warum er da bleiben würde.

Spoiler: zeige
 Sehe ich auch so. Da ist eben die Frage, wacht er am Schluss wirklich auf, also hat die Intervention einen Effekt oder verliert er sich in seinem Traum. Beides wäre ein Happy End - das eine mehr, das andere weniger.


Zitat von: Anderssen am 10 August 2010, 21:13:57
Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 19:02:00
ZitatWie würdest du denn das Ganze interpretieren?
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Das ganze ist der Traum von Cobbs Frau, die gerne einen Mann hätte und sich einen im Traum erschafft. [...]

Nee, kleiner Scherz ;)
[/quote][/quote]

[spoiler] Rofl! Ich seh das als ironischen Seitenhieb auf die ganze Ruminterpretatierei.  ;) :D Ich mag den Film, weil er eben auch dazu einläd. Und wo wäre ein besserer Ort, als in einem Filmforum verschiedene Interpretationen durchzuspinnen.  :icon_razz:


Zitat von: Anderssen am 10 August 2010, 21:13:57
Spoiler: zeige

Ich glaube der Film ist im Großen und Ganzen das, was durch die zahlreichen Erklärungen der Figuren suggeriert wird. DiCaprio ist tatsächlich oft in der Realität und steigt ab und zu in Träume ein. Am Schluss sehen wir nicht explizit, was passiert (d. h. wir sehen nicht wirklich, wie DiCaprio den Ken Watanabe zurückholt), und zweifeln daran, ob er es wirklich geschafft hat, den Nimbus zu verlassen.   


Ja klar, das wäre so die "einfache" Erklärung nach dem man den Film gesehen hat. Wie gesagt, ich bin der Meinung, der Film ist klasse - egal, auf welche Betrachtungsweise. Ein bisschen Herumschweifen und -spinnen macht (zumindest) mir aber Spaß.  :icon_mrgreen:

PS. Das wird mittlerweile ganz schön aufwendig, mit Quotes, schwarzen Balken und neuem Text.  :icon_lol:

pm.diebelshausen

You two lost me.  :LOL:

@Beretta: Ok, hatte tatächlich Deine Äußerung nur auf "Inception" bezogen gelesen. Bin sehr gespannt, wie und ob man in 5-20 Jahren von "Inception" sprechen wird. Mit "Memento" hat Nolan auf jeden Fall etwas zutiefst Filmisches hingelegt, das über übliche Kino-Konventionen hinausging. In "Inception" zeigt er für meine Begriffe nur "das Übliche" - um aus einer leider viel zu kurzen Besprechung in der Zeit vom 29.07.2010 zu zitieren:

Zitat['Inception ist] ein Action-Spektakel, dessen Schießereien nicht interessanter werden, nur weil sie auf verschiedenen Traumebenen stattfinden."

Der interessanteste Punkt in der Zeit-Kritik ist der Vergleich mit den Helden früherer Kino-Epochen:

Zitat[Man sehnt sich nach] den angeschlagenen Helden des New-Hollywood-Kinos der siebziger Jahre, deren Krisen immer auch die Krise Amerikas spiegelten. In den neuen Geschichten [gemeint sind die zeitgenössischen Filme mit Identitäts-, Doppelgänger- und Mehrere-Realitäten-Thematik] ist die Krise nicht mehr Symptom oder Zeitbild, sondern sie bleibt reiner Selbstzweck.

Ich stimme mit dieser Kritik nicht unbedingt überein, aber ein interessanter Gedanke ist das schon: mal weg von dem auch enthaltenen "früher war alles besser" (ist natürlich Quatsch, denn früher war alles nur früher) beschreibt das ungefähr, was ich oben mit der mir fehlenden Relevanz meinte. Andererseits frage ich mich, ob nicht doch eine Menge Zeitgeist in "Inception" und auch in der Heldenfigur Cobb steckt. Nur eben Dinge, die der Zeit-Autorin nicht gefallen...
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Anderssen

Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 22:53:58
Spoiler: zeige
Rofl! Ich seh das als ironischen Seitenhieb auf die ganze Ruminterpretatierei.  ;) :D
Naja, ein bißchen extreme Formen angenommen hat es imho schon. ;)

ZitatPS. Das wird mittlerweile ganz schön aufwendig, mit Quotes, schwarzen Balken und neuem Text.  :icon_lol:
Ich glaube, jedenfalls haben wir schon ab und zu eine Passage geschwärzt, die gar nicht hätte geschwärzt werden müssen. ;) Aber andererseits entbehren die (trotzdem) sichtbaren Smileys innerhalb dieser Schwarzen Balken auch nicht einer gewissen Komik.
Spoiler: zeige
Erinnert mich irgendwie an Zeichentrick-Sequenzen, in der die Figuren kurz außer Sicht laufen und man nur aufgrund der Geräusche suggeriert bekommt, was passiert
;)

Klugscheisser

Zitat von: Anderssen am 10 August 2010, 23:42:32
Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 22:53:58
Spoiler: zeige
Rofl! Ich seh das als ironischen Seitenhieb auf die ganze Ruminterpretatierei.  ;) :D
Naja, ein bißchen extreme Formen angenommen hat es imho schon. ;)

Na klar! Aber wir haben's ja gehört - ein Gedanke ist wie ein Virus...  :icon_lol:

Zitat von: Anderssen am 10 August 2010, 23:42:32
Zitat von: Klugscheisser am 10 August 2010, 22:53:58
Spoiler: zeige
Rofl! Ich seh das als ironischen Seitenhieb auf die ganze Ruminterpretatierei.  ;) :D
ZitatPS. Das wird mittlerweile ganz schön aufwendig, mit Quotes, schwarzen Balken und neuem Text.  :icon_lol:
Ich glaube, jedenfalls haben wir schon ab und zu eine Passage geschwärzt, die gar nicht hätte geschwärzt werden müssen. ;) Aber andererseits entbehren die (trotzdem) sichtbaren Smileys innerhalb dieser Schwarzen Balken auch nicht einer gewissen Komik.
Spoiler: zeige
Erinnert mich irgendwie an Zeichentrick-Sequenzen, in der die Figuren kurz außer Sicht laufen und man nur aufgrund der Geräusche suggeriert bekommt, was passiert
;)

Hehe. Er wird als der schwarze Thread in die Forengeschichte eingehen...  :icon_mrgreen:

Akayuki

Zitat['Inception ist] ein Action-Spektakel, dessen Schießereien nicht interessanter werden, nur weil sie auf verschiedenen Traumebenen stattfinden."

Die Gute scheint ja nicht gerade eine große Actionfreundin zu sein...^^

Zitat[Man sehnt sich nach] den angeschlagenen Helden des New-Hollywood-Kinos der siebziger Jahre, deren Krisen immer auch die Krise Amerikas spiegelten. In den neuen Geschichten [gemeint sind die zeitgenössischen Filme mit Identitäts-, Doppelgänger- und Mehrere-Realitäten-Thematik] ist die Krise nicht mehr Symptom oder Zeitbild, sondern sie bleibt reiner Selbstzweck.

Auch hier kommt wieder diese "Früher war alles Besser" Mentalität rüber. Als Selbstzweckhaft würde ich die Identitätskrise des Protagonisten nicht bezeichnen. Man braucht ja schließlich nicht nur realitätsnahe Bezüge, oder eine aktuelle/politische Relevanz um sich dem "Mittel" der Psychose zu bedienen.
Zum Thema Krise wiederspiegeln: Ich denke man kann immer eine Relation zu einer zeitgenössisches Krise herstellen, um dann allzu eitel den Spiegel einzusetzen.  :LOL:

Ich hab ihre Rezension zwar nicht ganz gelesen, aber irgendwie verspüre ich jetzt auch nicht unbedingt das Verlangen danach...

Original Zitat: "Ey Leute, Hard Boiled ist besser als Sex! Da hast du zwei Stunden pure Äckschen!"


SutterCain

Ohne hier die langen, geschwärzten Diskussionen gelesen zu haben, möchte ich an dieser Stelle einen Satz zitieren, der heute in einem Feuilleton-Artikel der SZ (leider nicht online frei abrufbar) zu lesen ist. Es geht darin um moderne Ideenproduktion und inwieweit INCEPTION einen ernüchternden Blick auf eben diese wirft. Dabei wird u. a. auf einen häufigen Kritikpunkt zu INCEPTION eingegangen, nämlich, dass die Träume gar nicht wie Träume, also surreal, aussähen. Lediglich Anfänger der Trauminfiltration dürften mal eben Paris zusammenklappen.

Der Satz lautet: "Das Unbewusste ist eine Art Müllkippe, auf der Versatzstücke alter Hollywoodfilme liegen." Dies erkläre gewissermaßen die verhältnismäßig einfallslosen Traumlandschaften. Ebenso seien Ideen heutzutage selten zu finden, stattdessen erfordere es ziemlich harte Arbeit, sie einzupflanzen. Talentierte Träumer wie Dalí oder Bunuel gebe es leider zu wenig.

Roughale

Sorry, aber diesmal ist die SZ wirklich mal blöd (das glaubst du mir ja sonst nicht :king:), denn es wird in der Aussage ganz deutlich, dass entweder der Film nicht verstanden worden ist (das glaub ich nicht mal!), oder man diese kotzwürdige Haltung einnimmt, alles Erfolgreiche kritisieren zu müssen. Egal was es nun ist, es ist voll daneben, weil eben der einzige surreale Traum im Film der einzige Traum ist, in dem niemandem was vorgekaukelt werden soll, sondern die Architektin in die Traumwelten eingeführt wird. Bei den Aktionen designed man doch eben die Traumwelten akribisch so realistisch wie möglich, damit das Opfer nichts merkt (und auch trotzdem gibt es angedeuteten Surrealismus, wie zum Beispiel der Zug mitten auf der Strasse). Ganz schwache Leistung, sogar unter deren Niveau aus meiner Sichtweise :piss:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Chili Palmer


Ich finde, das klingt nicht mal unbedingt wie Kritik am Film, sondern resigniertes Geseufze über die Welt an sich.

Deren Teil ich bin: Die Träume, an die ich mich zuletzt so erinnern konnte, spielten jedenfalls auch immer in normalem Umfeld, lediglich das Verhalten der Leute um mich herum war verwirrend. Also eher David Lynch, für Dalí reicht es bei mir momentan jedenfalls auch vorne und hinten nicht.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

SutterCain

12 August 2010, 00:05:22 #194 Letzte Bearbeitung: 12 August 2010, 14:40:31 von SutterCain
Zitat von: Chili Palmer am 11 August 2010, 23:22:53

Ich finde, das klingt nicht mal unbedingt wie Kritik am Film, sondern resigniertes Geseufze über die Welt an sich.

Deren Teil ich bin: Die Träume, an die ich mich zuletzt so erinnern konnte, spielten jedenfalls auch immer in normalem Umfeld, lediglich das Verhalten der Leute um mich herum war verwirrend. Also eher David Lynch, für Dalí reicht es bei mir momentan jedenfalls auch vorne und hinten nicht.

Du triffst den Nagel auf den Kopf! Genau darum geht es: Die Ideenlosigkeit. Wir alle sind eben nicht dazu in der Lage, "anständige" surreale Träume zu haben - wir haben nur Hollywood-Müllkippen im Unterbewusstsein :icon_mrgreen: Ich finde den Gedankengang überaus amüsant und bedauerlicherweise auch recht zutreffend.

Insofern liegt Roughale voll daneben, denn im Artikel geht es überhaupt nicht um eine Bewertung des Inhalts/Plots des Films, sondern um eine gesellschaftliche Deutung. Nichts ist langweiliger als die Frage, ob der Kreisel weiter kreiselt :icon_mrgreen:

EDIT:

Unter folgendem Link kann man den Artikel nachlesen:

http://img153.imageshack.us/img153/2874/szartikel.jpg

Roughale

Dann gehört das aber auch nicht in den Inception Thread :king:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Chili Palmer

Zitat von: SutterCain am 12 August 2010, 00:05:22
Insofern liegt Roughale voll daneben, denn im Artikel geht es überhaupt nicht um eine Bewertung des Inhalts/Plots des Films, sondern um eine gesellschaftliche Deutung. Nichts ist langweiliger als die Frage, ob der Kreisel weiter kreiselt :icon_mrgreen:

Und nichts beängstigender als eine künftige Generation, die beim Anblick von "Inception" sagt: "Wahnsinn, was für abgefahrene Traumdarstellungen!"

Klingt sehr interessant, bin also pro Einscannen.  :icon_mrgreen:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Anderssen

Wäre es erlaubt, wenn ich mal so eine semi-off-topic-Frage dazwischenschiebe:
Habt Ihr selbst schonmal auf verschiedenen "Ebenen" geträumt, d. h. seid Ihr z. B. aus einem Traum "aufgewacht", lagt danach z. B. in Eurem Bett und hieltet das für die Realität, obwohl Ihr in Wirklichkeit noch weiter träumtet?

Mr. Blonde

Zitat von: Anderssen am 12 August 2010, 00:40:28
Wäre es erlaubt, wenn ich mal so eine semi-off-topic-Frage dazwischenschiebe:
Habt Ihr selbst schonmal auf verschiedenen "Ebenen" geträumt, d. h. seid Ihr z. B. aus einem Traum "aufgewacht", lagt danach z. B. in Eurem Bett und hieltet das für die Realität, obwohl Ihr in Wirklichkeit noch weiter träumtet?

Ist mir schon sicher ein dutzend Male passiert, auch mehrmals innerhalb eines Traumes. Nach dem dritten "Aufwachen" hat sich mein Traum-Alter-Ego gar nichts mehr vorgemacht und dieses Spielchen akzeptiert. Jedes Mal, wenn ich nach solch einer Aktion wirklich aufwache, muss ich mich erst mal für einen Moment von der Realität überzeugen. Abgefahrene Frage, die fast schon einen eigenen Thread wert wäre. (Einmal hatte ich einen Albtraum aus dem ich mich irgendwie aufwecken konnte, indem ich mich aus dem Bett "geschmissen" habe.)


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Roughale

@Feuilleton Diskussion: Mit denen werde ich wohl nie Freund, die sind mit zu offtopic, wie auch hier in dem Beispiel. Aber vielleicht hätte ich auch nicht direkt nach dem Wiesepatzer oposten sollen, der kotzt mich mindestens genauso an (soviel zum Thema offtopic :king:). Fakt ist, dass ich es nicht verstehe, warum im Kontext von Inception von der Ideenlosigkeit Hollywoods, oder gar der Welt gteschwafelt wird - ich habe ja deutlich gemacht, warum die Träume in Inception so sind, wie sie sind - dies wird weggelassen (warum auch immer) und daher sehe ich das Thema (soweit es überhaupt um Inception geht) als verfehlt an - vielleicht ging es ja auch um Pink Floyd? (Insidergag ;)).

@eigene Träume: Ich weiss ja nicht, ob Surrealismus unbeding aus zerlaufenden Uhren bestehen muss - einige meiner Träume sehe ich schon als realativ surreal an - vielleicht nenne ich sie eher "abgefahren". Zwei Beispiele: Der erste Traum ist schon etwas her, aber er hängt mir immer noch irgendwie am Komikzentrum - in dem Traum kam ein Arbeitskollege vor, der in Duke Nuke 'em Kampfanzug auftrat und im Mario-Stil auf Dächer hoppste - ich wachte irgendwann lachend und WTF denkend auf. Der andere war gerade heute Nacht und dort traf ich auf Pauly von den Sopranos, der an einem Pier mit relativ verstrubbelten Haaren stand, meine mir nicht mehr bekannte Begleitung gab mir den Tip, ihn lieber nicht anzusprechen, was ich aber ignoriert habe und ihn mit dem typischen "Oh, there he is!" begrüsste und dann mit ihm über den SZ Artikel reden wollte - was er aber in seiner typischen Art, Hände wedelnd, ablehnte...

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Nibi

zu der Traumfrage:
Ich erinnere mich fast immer an den gleichen Traum, meist leicht abgewandelt. Und ja ich bin schon im Traum aufgewacht und war dann immer noch am Träumen. Als ich dann wirklich wach wurde war ich doch sehr erschöpft.

Und auch das Gefühl des fallens kenne ich zu gut. Danach nassgeschwitzt und mit großem Schrecken aufzuwachen weil man denkt man ist gerade aus großer Höhe gefallen ist sehr unangenehm.
-It's blood
-Son of a bitch

pm.diebelshausen

12 August 2010, 11:21:57 #201 Letzte Bearbeitung: 12 August 2010, 11:35:09 von pm.diebelshausen
Die Feuilleton-Kritiken versuchen meines Erachtens bloß, den Film wie jeden Film in einer größeren Kontext zu stellen als die Rede vom "komplexen Blockbuster". Finde ich ok, auch wenn ich nicht deren Meinung bin. Hier passiert übrigens jetzt etwas Ähnliches und endlich, worauf ich schon was länger gewartet habe: mir fehlte bisher ein wenig die Erläuterung, worüber man denn nachdenkt, wenn "Inception" für einen ein tiefsinniges Werk ist, das zum Denken anregt. Das Denken innerhalb der Filmwelt (Dreht sich der Kreisel? Tut er's nicht? Welche Szene gehört zu welcher Traumebene? etc.) liegt ja nahe, aber den Bezug zur Realität der Zuschauer herzustellen, läuft jetzt erst an.

Mir gefällt Reibens Lesart des Films als Film über Film ganz gut. Spricht mich als einen, der sich für Film interessiert selbstverständlich an, und mit dieser Lesebrille würde ich "Inception" dann noch mal ansehen. Es heißt im Film auch, dass man Träume als real erlebt, solamge man sie träumt, und erst danch merkt, dass irgendwas nicht stimmte, also nicht real oder surreal oder sonstwie "nicht richtig" war. Das dann bezogen auf Filme, die Dich in ihre Realität ziehen und bestenfalls (wenn das Kustwerk/Kunststück gelingt) vergessen lassen, dass Du einem Film beiwohnst, könnte doch als Betrachtungsweise ergibig sein. Traum und Film sind ja nun sowieso nah beieinander, haben ihre Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede, von der Rede der "Traumfabrik" ganz zu schweigen.

@Träume:
Ich glaube ein einziges Mal habe ich ein Erwachen nur geträumt. Kann mich leider nicht mehr erinnern, ware aber kein gutes Gefühl, eher sehr verunsichernd. Bin danach auch nicht mehr aufgewacht. Ach, ich weiß  nicht.

Ich wollte uns eigentlich jetzt ne schöne Couch hier reinstellen, aber ich fand Freuds Couch und bin entsetzt: das ist ja nur ein Haufen Teppich und ungepolsterte Kissen!  :icon_eek: Naja, vielleicht gefällt sie trotzdem jemandem:

Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

a deer

So dann will ich auch mal....

Genau diese hier geposteten eigenen Erfahrungen mit Träumen, die sich nämlich auch bei mir meistens zumindest im Moment genauso realistisch anfühlen wie es in Inception gezeigt wird, sind es, weswegen ich die meisten der negativen Kritiken nicht ernst nehmen kann. Vor allem kann ich nicht verstehen, wie man Memento abfeiern kann aber sich dann Inception verwehrt, mir kamen die beiden Filme im Grunde sehr verwandt miteinander vor, was beim gleichen Regisseur, der hier schon, im Blockbusterbereich immer seltener, imo als Autor verstanden werden kann//muss, natürlich logisch ist, und empfinde die Negativkritiken einiger daher auch eher als ein Beleidigt sein des Cineasten, weil mal ein wirklich intelligent KONSTRUIERTER (das keine Nähe zu den Protagonisten mit Hilfe von Identifikation aufgebaut wird kann ich verstehen, allerdings funktioniert der Film für mich trotzdem, weil ich mir zu jeder Szene zig Gedanken machen konnte wies weitergeht oder gemeint war und ich auch so fernab der Identifikation mit den Figuren immer mehr in die Filmtraumwelt abgedriftet bin) Film ein Massenpublikum begeistert, was wäre eigentlich wenn Inception nur 5 Millionen gekostet hätte, dementsprechend aussähe und nur zb. beim Sundance Film Festival gelaufen wäre?

Sicher es werden ein paar Zugeständnisse dem Mainstream gemacht (One-Liner, Äktschn, Slomo etc.), aber damit kann ich leben und für mich hat es auch gepasst, ich mag ja auch teilweise diese Art von Film. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der ein oder andere durch so einen Film wie Inception in bestimmte andere Sphären der Filmkunst kommt, die er sonst nie bereit gewesen wäre zu betreten, da nun erst das Interesse geweckt wurde. Zumindest hatte Memento u.a so einen Effekt auch mich als 17-Jährigen gehabt. Sicher, man hatte Inception auch detailmäßig weiter ausufern lassen können, mehrere verschiedene Bewusstseinströmungen in der gleichen Szene einbauen und surreal visualisieren können etc. etc, aber ich glaube dann wären noch weitaus mehr mit dem Film überfordert gewesen als es eh schon der Fall war (in meiner Vorstellung sind bestimmt 15 Leute vorzeitig gegangen!)

Im Grunde sehe ich den Film auch als Film über Film bzw. Realität wie zb. Reiben und Bretzelburger schrieben, bei uns wird ja in Grunde auch eine Inception vorgenommen, wenn wir den Film ansehen, indem wir währenddessen oder nachher anfangen, die Realität zu hinterfragen, sei es nun die Realität im Kinosaal oder Zuhause beim Zubereiten des Abendmahls... Dass das in diesem Fall von einem Blockbuster passiert hat natürlich im Anbetracht des ganzen Marketings und der Tatsache, das solche Produktionen für einen Großteil des Publikums eine Monopolstellung in Sachen Film, ja sogar generell Kunst/Kultur/Denken hat und sie unabhängigere Filme indirekt von ihnen abhängig machen und ihre Reputation schmälern, einen faden Beigeschmack, in diesem Fall kann ich aber mehr als damit leben aufgrund der eigenen Qualität des Films, ich gehe sogar so weit und nenne ihn schon im gleichen Atemzug mit Matrix, 2001, Citizen Kane, Blade Runner oder Brazil... Ich glaube auch das Nolan sich nicht Filmkunst einverleibt und im großen Stil kommerzialisiert, sondern eher ein Gurelliakämpfer in Hollywood für anspruchsvollere Filme ist, die er als Regisseur sowohl mit 7000 Pfund oder 200 Mio $ machen kann. Und  bei Paul Verhoeven meckerte doch auch kaum ein Kritiker deswegen, und da werden Filme wie Starship Troopers von vielen nichtmal verstanden und als Partykracher abgefeiert.....

Ich bin jedenfalls froh ihn im Kino gesehen zu haben und es war eines der eindrucksvollsten Erlebnisse auf der Leinwand seit langem und es hat genügend Konkurrenz mit Filmen der Sparte "kennt ausser Cineasten kein Schwein" gehabt.....


@ Träumen
Ich hab das eigentlich ständig, dass ich im Traum aufwache und ein Momentanes subjektives Empfinden von wahrhaftiger Realität habe, aus dem Fenster von meiner Wohnung schaue, das Wasser, dass ich trinke wie echt schmeckt und plötzlich grillen vor meinem Fenster ein paar Jugendliche Schönheiten , laden mich ein und zack strample ich mit den Beinen und fliege mit einer davon, die mich später betrügt.....
Auch Traum im Traum im Traum hatte ich schon mehrmals, woran ich mich noch erinnere.....

Träumen ist schon geil, tue ich gerne, tags mit Filmen und Gedanken und nachts, ich hatte auch einige ziemlich gute, spannende, verstörende und völlig bekloppte schon gehabt und meiner Meinung nach auch anspruchsvolle Unikate geträumt, die ich dann versucht habe später durch kurz nach dem Aufwachen schnell hingekritzelte Notizen in Kurzgeschichten zu verwursten, was mir aber noch nicht anständig gelang...
Und wo kann man bitte 50 Kmh schnell laufen, fliegen, schweben, oder  oder oder.....

Ausserdem bin ich der festen Überzeugung, der Film "Be with you" hat seine Idee inkl. Twist aus einem meiner Träume geklaut :anime: :icon_lol:

Hmm doch länger geworden als ich dachte, und das bei keinen schwarzen Balken ;)

Hedning

Zitat von: a deer am 13 August 2010, 00:14:30und plötzlich grillen vor meinem Fenster ein paar Jugendliche Schönheiten

Was so ein Großbuchstabe doch alles anrichten kann...

pm.diebelshausen

rofl
Gebratene Täubchen, die wie im Schlaraffenland umherfliegen...

Zitat von: deerempfinde die Negativkritiken einiger daher auch eher als ein Beleidigt sein des Cineasten, weil mal ein wirklich intelligent KONSTRUIERTER [...] Film ein Massenpublikum begeistert, was wäre eigentlich wenn Inception nur 5 Millionen gekostet hätte, dementsprechend aussähe und nur zb. beim Sundance Film Festival gelaufen wäre?

Die Masse interessiert mich da gar nicht, sondern die wenigen Leute, von deren Meinung ich was halte, deren 100%-pro-Urteil bezüglich "Inception" mich aber verblüfft. Warum betonst Du das "KONSTRUIERT" in dem Satz eigentlich so? Für mich ist eine Geschichte, deren Konstruiertheit mich anbrüllt, meistens fadenscheinig. Bei dem 5-Millionen-Gedankenspiel würde ich dementsprechend dann eine offensichtlichere Fadenscheinigkeit im Pappmaché statt CGI befürchten. Ich bin mir auch immernoch nicht sicher, ob der Film nun "intelligent" oder "komplex" oder "kompliziert" oder eine Kombination davon ist. Ich sah ihn als kompliziert und weder intelligent noch komplex. Time will tell.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Bretzelburger

Ich halte die meisten Gedankenansätze, die sich mit dem Film beschäftigen, für kompliziert, nicht den Film selbst. Auch so Gags wie Rajkos bebilderte Frage, warum der Opa die Kinderchen nicht nach Frankreich holt, damit sie Papi wiedersehen, greift völlig in die falsche Richtung (Es sei ihm aber verziehen, da er den Film noch nicht gesehen hat), da in "Inception" keinen Moment zwischen Realität und Fiktion unterschieden werden kann.

Aber dieser Gag ist ein gutes Beispiel - obwohl Cobb schon ein paar Jahre aus den USA weg sein muss (er spricht gegenüber seinem Vater von Aktionen, die er seitdem unternommen hatte), altern die Kinder in der Darstellung nie, obwohl schon ein Jahr in deren Alter frappante Veränderungen mit sich bringen. Letztlich ist Rajko damit Nolan schon auf den Leim gegangen, denn er beteiligt sich damit an einer müssigen Diskussion. So wie es Absicht ist, die sogenannte Fantasiewelt nur in Details (etwa das Kippen oder die Schwerelosigkeit) überhaupt fantastisch wirken zu lassen, verzichtet der Film auf eine genaue Beschreibung psychologischer Befindlichkeiten. Man kann darüber spekulieren, ob Cobb nicht nur seine Kinder wiedersehen will, sondern überhaupt wieder in seinem Heimatland leben möchte (ein verständlicher Wunsch), oder ob die Großmutter der Kinder (die sich im Hintergrund wenig freundlich verhält), überhaupt erlauben würde, die Kinder ausreisen zu lassen. Der Film gibt darauf bewusst keine Antwort. Es ist ja gerade die völlige Einfachheit (man könnte sogar sagen "Primitivität"), die die Grundlage der Story bildet, der Verzicht auf psychologische Erklärungen und diverse Anleihen beim populären Action-Kino, die überhaupt zu den ständigen Verwechslungen des Kinos im Kino, und damit zur gegenwärtigen Diskussion darüber führt, was real, logisch und richtig (oder bei Kritikern unreal, unlogisch und profan) ist, obwohl im gesamten Film kaum etwas "tatsächlich" passiert.

Hätte "Inception" wirklich fantastische Traumwelten angenommen , wie beim schon erwähnten Dali, würde Niemand über den Film sprechen, weil allen Beteiligten klar wäre, dass das dann nur ein Traum sein kann. Auch der Diebstahl könnte dann nicht funktionieren, wenn man sich noch mal auf die Filmebene begeben möchte. Der Mensch träumt optisch profan, meist auch inhaltlich - ganz an seinen realen Empfindungen orientiert. Nur weil Nolan das kapiert hat, konnte der Film seine Wirkung entfalten - dass diese dann positiv, negativ, uninteressiert, begeistert, kritisch oder nicht kritisch ausfällt, liegt in der Natur der Sache.

Chili Palmer


Schön gesagt. Dem würde ich mich anschließen. Und zwar nicht nur aus bequemer man-macht-daraus-was-einem-gefällt-Haltung, sondern weil der Film halt wirklich so schlicht funktioniert, und das meine ich nicht negativ.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

a deer

Zitat von: pm.diebelshausen am 13 August 2010, 01:25:13
rofl
Gebratene Täubchen, die wie im Schlaraffenland umherfliegen...

Zitat von: deerempfinde die Negativkritiken einiger daher auch eher als ein Beleidigt sein des Cineasten, weil mal ein wirklich intelligent KONSTRUIERTER [...] Film ein Massenpublikum begeistert, was wäre eigentlich wenn Inception nur 5 Millionen gekostet hätte, dementsprechend aussähe und nur zb. beim Sundance Film Festival gelaufen wäre?

Die Masse interessiert mich da gar nicht, sondern die wenigen Leute, von deren Meinung ich was halte, deren 100%-pro-Urteil bezüglich "Inception" mich aber verblüfft. Warum betonst Du das "KONSTRUIERT" in dem Satz eigentlich so? Für mich ist eine Geschichte, deren Konstruiertheit mich anbrüllt, meistens fadenscheinig. Bei dem 5-Millionen-Gedankenspiel würde ich dementsprechend dann eine offensichtlichere Fadenscheinigkeit im Pappmaché statt CGI befürchten. Ich bin mir auch immernoch nicht sicher, ob der Film nun "intelligent" oder "komplex" oder "kompliziert" oder eine Kombination davon ist. Ich sah ihn als kompliziert und weder intelligent noch komplex. Time will tell.

Hatte ich nochmal großgeschrieben eben bezüglich dem Vorwurf der Schablonenhaftigkeit und Eindimensionalität der Charaktere, der hier und da erwähnt wurde, dieser Film hat jetzt auch für mich nicht eine Nähe zu den Figuren wie zb. "The Wrestler" oder andere Idependent//Autorenfilme, dafür aber eine Story, die komplex, aber imo in sich schlüssig ist, und die gar nicht soviele Logiklöcher hat, sondern einfach ein paar Prämissen vorraussetzt, auf die man sich einlassen muss (eigentlich nur "Man kann in Träume andere einsteigen" und die *20-Regel für den Traum im Traum, der Rest der "Logiklöcher" ergibt sich dann imo höchstens aus den gegenwärtigen Standards im Mainstreamfilm, die auch hier verwendet werden, aber auch zu unseren Sehgewohnheiten passen ) und als solche, als Konstrukt, mich überzeugt bzw. begeistert hat. Gibt ja auch sehr viele Filme, die zunächst nur eine "Ebene" haben, zunächst leicht nachvollziehbar sind und die dann so toll werden, weil man im Laufe des Film die verschiedenen Schicksale mehrerer oder sogar aller Hauptprotagonisten  bzw. ihre Dilemma vorgezeigt bekommt. Die sind dann für mich nicht konstruiert (natürlich ist jeder Film konstruiert, aber wenn das Preis/Leistungsverhältnis im Sinne von "was gibts den noch alles, was mich am Film hier begeistert" stimmt, dann ist es mir sch...egal, auch wenn ich das im Film selbst noch bemerke, was bei Inception aber auch nicht der Fall war, weil ich im Film völlig aufgegangen bin...) aber auch meisterhaft im besten Falle. So ein Film ist Inception jetzt nicht, da auch nur Cobb näher porträtiert wird, aber am Ende sind wir halt im besten Fall alle verwirrt und das ist toll und für mich eine große Leistung eines Filmes....

Alle Klarheiten beseitigt  :icon_smile:?

@all
Wie, natürlich sind die schön durch und knackig braun gebraten, was denkt ihr den? Rotes Fleisch ist nicht gesund und  kann Salmonellen haben, so ein Risiko gehe ich im Traum nicht ein....
Naja ich geh mal neues Klopapier einkaufen und guck mal ob Cannibal Ferox schon geliefert wurde  :icon_razz: ..... ;)

Anderssen

Zitat von: Bretzelburger am 13 August 2010, 07:56:08obwohl Cobb schon ein paar Jahre aus den USA weg sein muss (er spricht gegenüber seinem Vater von Aktionen, die er seitdem unternommen hatte), altern die Kinder in der Darstellung nie, obwohl schon ein Jahr in deren Alter frappante Veränderungen mit sich bringen.
Ich glaube schon, dass sie altern; zumindest sind in der imdb als Darsteller aufgelistet:

Claire Geare    ...    Phillipa (3 years)
Magnus Nolan   ...    James (20 months)

Taylor Geare   ...    Phillipa (5 years)
Johnathan Geare   ...    James (3 years)

Klugscheisser

Die jüngeren Kinder sind doch die am Strand, oder?

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