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Blackhat (Michael Mann/2014) [ehemals 'Cyber']

Begonnen von Maddox, 20 Juni 2013, 19:30:14

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Maddox

Hm. Hm. ... Hm. Dies von einem erklärten MM-Fan zu hören ist natürlich was. Werde ihn sobald als möglich jedoch unvoreingenommen sichten und einfach schauen, wie der so auf mich wirken wird.
They offered me a psych pension. Jackpot, right?
And I said no. (True Detective)

You can never escape me. Bullets don't harm me. Nothing harms me. But I know pain. I know pain. Sometimes I share it. With someone like you. (Batman - Year One)

What? I'm a collector. I tell you fuckin' much! (Captain Baseball Bat Boy)

Time wounds all heels.

Eric

Eigentlich fängt der Film ja wirklich gut und spannend an. Vor allem Die ersten Szenen im inneren des Computers waren (für mich) mal was Neues.

Dann beginnt das herkömmliche "Wir holen einen Spezialisten aus dem Knast und jagen mit ihm um die ganze Welt" Geschichte.

Für mich war der Film ab einem gewissen Punkt einfach nur noch unlogisch und dämlich.
Da will einer der besten (bösen) Hacker etwas reissen und was macht er? Er kompliziert alles und agiert einfach nur unlogisch und unproduktiv.

Auch das die Actionszenen betrifft kann der Film nicht wirklich gute Schauwerte bieten.
Und bei einer Sache könnte ich sowieso immer kotzen --> Sex bei dem die Kleider anbleiben!!  :viney:

3/10
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

MMeXX

Zitat von: Eric am  5 Juni 2015, 10:00:37Auch das die Actionszenen betrifft kann der Film nicht wirklich gute Schauwerte bieten.
Das kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen. Sowohl die Schießerei an den Docks als auch später bei der
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Autobombe
und das Finale waren aus meiner Sicht hochgradig intensiv.

Eric

Zitat von: MMeXX am  5 Juni 2015, 10:44:36
...als auch später bei der
Spoiler: zeige
Autobombe
und das Finale waren aus meiner Sicht hochgradig intensiv.

Finale, naja, ich fand das nicht gerade hochgradig intensiv. OK, es war durchaus spannend gemacht, aber mehr auch nicht.
Was den SPOILER betrifft:
Ach komm,
da sind zig Schurken die mit automatischen Waffen ballern wie bekloppt und da ist dann
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EIN Agent mit ner Knarre der mit jedem Schuss trifft
.  :viney:

Liebe Ursula,
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Mills

21 Juli 2015, 15:32:17 #34 Letzte Bearbeitung: 21 Juli 2015, 15:34:06 von Mills
Gestern war es soweit...
Kritiken und Co. interessieren mich i. d. R. auch nicht sonderlich, verwundernswert fand ich die negative Presse und das schwache Einspielergebnis allerdings schon.

Also ich finde es geht schonmal innovativ los, die Aufnahmen der Computerinnereien sind ganz nett. Auch hat mir gefallen, dass ich mich in den ersten 15 Minuten ganz schön wundern musste, wo der Film eigentlich hin will und was das
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Kernschmelzeinferno
jetzt mit dem Thema zu tun hat. Das MM dem Hemsworth mal so eine Chance gibt, ist in meinen Augen auch völlig in Ordnung. Klar ist er nicht der fette oder magere Pickelnerd, aber wer sagt, dass Hacker so aussehen müssen und warum soll auch diese Lobby nichtmal einen Imagewechsel erhalten!? Das "Setting" des Films wird dann zunehmend MM-würdig. Schöne Bilder und Aufnahmen der Natur, besonders bei den Helicopterflügen (ich habe sogar nem Freund Screenshots zum Erraten geschickt und er hat zuerst auf Miami Vice getippt  :icon_razz:). Die Mischung der Nationalitäten finde ich auch gelungen, dadurch wird der Film noch ein Stück weit entamerikanisiert.

Die Actionszenen sind ja wohl richtig fein und intensiv. Die Schiessereien erinnerten sehr stark an Heat - auf den Punkt, laut, präzise.
Und gerade die
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Autobombenexplosion, bei der sein Kumpel ums Leben kommt, hat mich so eiskalt erwischt und war so detailgetreu inszeniert...top, wirklich top. Was daran schlimm sein soll, dass ein ausgebildeter FBI-Agent mit genauem Zielen vier Typen hintereinander erwischt, kann ich nicht nachvollziehen.


Der Showdown spitzt sich ebenfalls fein zu.
Spoiler: zeige
Die paradeähnliche Situaton passt in meinen Augen gut und unser Held bringt die letzten Gegner abwechsungsreich zur Strecke.


Was ich sehr schade finde ist, dass bei Blackhat kein grandioser und mit Liebe ausgewählter Soundtrack vorhanden ist. Gerade bei Collateral und Miami Vice war dieser nämlich vom Feinsten.

Alles in allem stelle ich mich mal wieder der Masse entgegen und bin vielleicht etwas zu herzensgut, wenn ich Blackhat eine solide 8/10 verpasse.

A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

vodkamartini

Ein langweiliger, antiklimatischer Plot. Ein für Mann-Verhältnisse enttäuschend austauschbarer und nichtssagender Score. Ein völlig fehlbesetzter Hemsworth, der zu keinem Zeitpunkt wie ein Hacker- sondern wie ein Surfer-Genie wirkt. Von seinen Nahkampf- und Waffen-Fähigkeiten mal ganz zu schweigen. Leider weitestgehend Murks, und das sage ich als ausgesprochener Mann-Fan.
Bestenfalls 4/10
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

MMeXX

Zitat von: vodkamartini am 21 Juli 2015, 17:56:22Ein völlig fehlbesetzter Hemsworth, der zu keinem Zeitpunkt wie ein Hacker- sondern wie ein Surfer-Genie wirkt.
Zumindest dieser Punkt ist allerdings nicht die Schuld des Films, sondern deiner Vorstellungen. ;)

vodkamartini

Na ja, Hacker sind Computer-Verrückte. Die haben wenig Zeit, auch noch ihren Körper zu stählen und ein intensives Fitnessprogramm zu absolvieren. Und genau danach sieht Hemsworth aus. Es geht nicht darum, dass er gutaussehend ist, sondern dass er nach Sportler-Ass aussieht. Ich kenne schon ein paar Computer-Verrückte, Sport gehört definitiv nicht zu ihren Leidenschaften. Das ist nicht einfach nur ein Klischee.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

MMeXX

Schön und gut, dass du ein paar Vertreter kennst. Das ändert aber nichts an den realen Vorbildern für die Filmfigur.

Mills

Ich habe sogar Lust, ihn na ja sagen wir mal dieses Jahr noch nochmal zu gucken.  :icon_cool:
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

McClane

Die Auftaktszene ist famos: Mann geht von der Makro- (Erdball) zur Mikroebene (Datenhighway) und zeigt wie diese und die Ebenen dazwischen miteinander verknüpft sind, wenn der Hack des Fieslings zur nuklearen Katastrophe führt. Leider ist das ein Niveau, das der Rest vom Film nie wieder erreicht. Unglaubwürdig finde ich Hemsworth als Hacker nicht; selbst wenn er im Showdown zur Waffe greift, ist er kein Meisterschütze (vielleicht immer noch etwas zu gut, aber was soll's) und seine Knastzeit erklärt ja seine Fitness und seine Kampffähigkeiten - gerade daran zu sehen, wenn er sich im Gefängnisstyle auf das Finale vorbereitet (improvisierte Stichwaffen, Zeitschriften als Körperschutz). Mann hat dies vielleicht noch mit einer entsprechenden Knastszene untermauern können, aber er muss ja nicht alles zu Tode erklären. Das Problem der Figur ist ein ganz anderes: Sie ist uninteressant, wird über den Superhacker, der gerne frei sein will, nicht hinausentwickelt; allenfalls die Toughness und Abgeklärtheit Nicks sind noch auffällig. Genauso sieht es auf der Gegenseite aus: Der Schurke bekommt erst kurz vor Schluss ein Gesicht, sein Motiv ist fast schon enttäuschend banal und nicht ganz nachvollziehbar angesichts früherer Taten
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(jemand, der schon Millionen mit dem Soja-Coup gemacht hat und derartiges wieder machen könnte, will noch mehr Geld und will dafür eine Naturkatastrophe und zig Tote in Kauf nehmen)
und wird von einer austauschbaren Schlägertruppe unterstützt. Schwach und unmotiviert die Lovestory, wenn die Schwester von Nicks Chinesen-Bro anscheinend wegen ein paar von Jahren zugeschickten Fotos unsterblich in ihn verliebt ist. Leehom Wang, Viola Davis und Holt McCallany sind da (für ihren Nebenrollenstatus) wesentlich interessanter, haben aber eher wenig Screentime.
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Dass Mann ausgerechnet diese drei Figuren in einer Schießerei auslöscht, ist zwar ein wohlplatzierter Schock, kostet ihn aber die interessantesten Charaktere.
Die Ermittlung ist nicht frei von Längen, wird aber in gewohnt schicke Bilder gepackt, die stellenweise aber wie Selbstzitate wirken (etwa die Bootsfahrt vor Großstadtkulisse erinnert 1:1 an "Miami Vice"). So sind die Actionszenen, von der verwackelt-verschnittenen Diner-Schlägerei mal abgesehen, gewohnt realistisch im Mittendrin-statt-nur-dabei-Gefühl mit naher Kamera und lauten Waffensounds in Szene gesetzt, gut gemacht, aber den Nachhall der Straßenschießerei von "Heat" oder der Discoszene von "Collateral" hat hier keine Konfrontation. Insofern gehen die zwei Stunden dank starker Bebilderung, gelungener, wenn auch sparsam dosierter Action und einiger Einfälle recht fix um, das Ergebnis ist also ganz okay, aber ehrlich gesagt: Ganz okay ist nicht das, was man von einem der (ehemals?) relevantesten Action- und Thrillerregisseure der Gegenwart erwartet. (5/10)
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Wolfhard-Eitelwolf

Mit einiger Verspätung im Heimkino gesichtet und eher durchschnittlich unterhalten worden. Die Story bietet viel Potenzial, allerdings wird davon nur überraschend wenig genutzt. Ich ertappte mich zudem mehrfach beim Blick auf die Uhr (und einmal sogar aufs Backcover, um zu sehen, wie lange das noch geht :D ), zieht sich Blackhat teilweise doch wie ein abgenudelter Kaugummi in die Länge, ohne dass irgendetwas Nennenswertes passiert. Action ist Mangelware. Wenn es kracht, dann ist das ohne Frage sehenswert und gewohnt ruppig (wenn auch nicht hochklassig), allerdings ist der Showdown in dieser Beziehung und auch im Vergleich zum zuvor aufgebauten Berdrohungsszenario geradezu lachhaft unspektakulär und kurz geraten.
Mit eine der größten Schwächen sind dann aber die seelenlosen Charaktere, zu denen man nur schlecht Sympathien entwickeln kann. Vor allem diese sorgen für gepflegte Langeweile. Spannend wird es viel zu selten, aus dem Hacker-Storypart wird viel zu wenig gemacht. Blackhat wirkt alles in allem uninspiriert, unfertig und ungewöhnlich schwerfällig. Schade!

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