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Road House (Reboot von Doug Liman mit Jake Gyllenhaal)

Begonnen von Mr. Blonde, 28 September 2015, 09:26:39

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Mr. Blonde

28 September 2015, 09:26:39 Letzte Bearbeitung: 2 August 2022, 20:16:22 von StS
Ganz im Zeichen ihrer Rausschmeißerrolle aus "Expendables III" wird Ronda Rousey die Hauptrolle im "Road House" Reboot übernehmen. MGM wird den Film nächstes Jahr produzieren und setzt sich aktuell mit diversen Drehbuchschreibern zusammen.

http://variety.com/2015/film/news/ronda-rousey-road-house-reboot-1201567956/

http://www.themarysue.com/rousey-house/

Wer hätte das gedacht? Anscheinend ist der Genderswitch der neue Kniff, um Reboots als originell zu verkaufen.


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Eric

28 September 2015, 09:47:51 #1 Letzte Bearbeitung: 28 September 2015, 09:51:06 von Eric
https://www.youtube.com/watch?v=JoAdxv4OXbk

Hihihi

Toll, noch ein Reboot. Aber warum zu so einem doch eher durchschnittlichen Film? Anscheinend fällt den Schreibern in Hollywood wirklich nichts mehr Neues ein.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

RoboLuster

28 September 2015, 10:08:31 #2 Letzte Bearbeitung: 28 September 2015, 10:18:37 von RoboLuster
Road House ist ein Kultfilm, die müssen nicht besser als durchschnittlich sein. Und seit wann werden nur überdurchschnittliche Filme ge-re-weürgt? Und was ist überhaupt mit durchschnittlich gemeint? Ein durchschnittlich sexy Film?^^

Außerdem ist Road House mit Ronda Rousey ne coole Idee. :icon_mrgreen:

Freue mich drauf, sie war zuletzt das Glanzlicht in "Entourage" (neben Jeremy Piven, der immer ein eigenes Glanzlicht ist), ich war auch nochn bischen überrascht, als Rousey-Fan. Wenn man sie nicht immer nur grimmig dreinschauen lässt, bekommt man auch ein natürliches wirkendes Schauspiel von ihr. Jedenfalls spielt sie sich selbst genauso wie man sie auch so vor der Kamera kennt.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Hitfield

Zitat von: Mr. Blonde am 28 September 2015, 09:26:39
Anscheinend ist der Genderswitch der neue Kniff, um Reboots als originell zu verkaufen.

Yeah, ich freue mich auf ein "Alien"-Remake mit Benedict Cumberbatch als Ripley, "Mr. Daisy und seine Chauffeuse" mit Jack Nicholson als Mr. Daisy, "Herr Smillas Gespür für Schnee" mit Jason Statham, "Pretty Man" mit Robert Pattinson in der Titelrolle als love interest von Sandra Bullock, "Marvin Poppins" mit Kevin Spacey als singende Nanny und natürlich Gérard Depardieu als "Marnie".
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

StS

Ach, die RR sieht doch aus, als wäre sie mal ein Kerl gewesen - da fällt das nicht so auf.  :icon_lol:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Riddick

Naja, Rousey mag ich nicht wirklich und die Idee des Remakes mit einer weiblichen Hauptrolle finde ich auch nicht so toll. Nach dem "Ghostbusters 3"-Debakel sollten die Studios es doch etwas besser wissen. "Road House" war doch der Männer-Macho-Actionfilm schlechthin  :D

Zitat von: RoboLuster am 28 September 2015, 10:08:31
Road House ist ein Kultfilm, die müssen nicht besser als durchschnittlich sein. Und seit wann werden nur überdurchschnittliche Filme ge-re-weürgt? Und was ist überhaupt mit durchschnittlich gemeint? Ein durchschnittlich sexy Film?^^

Außerdem ist Road House mit Ronda Rousey ne coole Idee. :icon_mrgreen:

Freue mich drauf, sie war zuletzt das Glanzlicht in "Entourage" (neben Jeremy Piven, der immer ein eigenes Glanzlicht ist), ich war auch nochn bischen überrascht, als Rousey-Fan. Wenn man sie nicht immer nur grimmig dreinschauen lässt, bekommt man auch ein natürliches wirkendes Schauspiel von ihr. Jedenfalls spielt sie sich selbst genauso wie man sie auch so vor der Kamera kennt.

Wieso wundert es mich nicht, dass ausgerechnet du wieder absolut begeistert bist von der Idee mit der weiblichen Hauptrolle  ;) ;) ;)
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

lastboyscout

Als absoluter Ronda-Fanboy wird das ein absolutes Guilty Pleasure.  :respekt:
Hoffentlich krallen die sich nen ordentlichen Kampfchoreographen und Kameramann die ihr Koennen ordentlich einfangen koennen.
Was hilft ein genialer Martial Artist wenn die Filmemacher nix koennen?
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

2 August 2022, 20:17:50 #8 Letzte Bearbeitung: 2 August 2022, 20:19:56 von StS
So... hat sich inzwischen einiges getan/verändert...

Landet bei Prime, da Amazon ja MGM "geschluckt" hat. Zusätzliche Infos:

According to Prime Video, the new take will star Gyllenhaal as a former UFC fighter who takes a job as a bouncer at a roadhouse in the Florida Keys. He "soon discovers that not everything is what it seems in this tropical paradise." In addition to Gyllenhaal, the film also stars Billy Magnussen, Daniela Melchior, Gbemisola Ikumelo, Lukas Gage, Hannah Love Lanier, Travis Van Winkle, B.K. Cannon, Arturo Castro, Dominique Columbus, Beau Knapp, and Bob Menery. The movie is expected to shoot in the Dominican Republic this month.
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Newendyke

Doug Liman inszeniert das remake... hört sich aufm Papier ja fein an, aber Road House ist halt einer der Filme, so kitschig triefend vor Machismo es auch sein mag, die man im Grunde nicht ins Heute übertragen kann. So banal und teils lachhaft der Streifen auch sein mag, war es eben purer 80er und der cast damals hat einfach ebenso wie die Faust aufs Auge gepasst.
Andererseits, wie häufig sehen wir heute schon noch das Fremder kommt ins Idyll und räumt auf-Szenario im Kino.


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Terry Noonan

Irgendwie auch kurios: als Genderswitch und ähnliche Pädagogikansätze selbstbewußt kritisiert, mit Augenrollen quittiert oder von Comedians auf die Schippe genommen wurden, hatte man den Film mit Frau geplant, und jetzt, wo bei Kritik an sowas Vorsicht geboten ist, stellen sie wieder um auf Männerlead.

Einen Film aus dem Türstehermilieu mit einem weiblichen Hauptrolle könnte ich mir trotzdem vorstellen, nur dann eher nicht in einem "Roadhouse" in der Pampa. In Köln standen zu meiner Ausgehzeit an den besseren Clubs auch oft Mädels zusammen mit den Türstehern am Eingang, die hatten das letzte Wort beim Aussortieren der Kundschaft, während die Typen das dann mit jeweils angebrachter "Feinfühligkeit" umgesetzt haben.

Muss man bei Doug Liman mit Shaky-Cam und Schnittgewitter rechnen? Der erste Bourne hatte das ja noch nicht, andere Filme von ihm habe ich noch nicht gesehen.

Auf jeden Fall: For a great Buick call 555-7617!
Life is what happens while you are busy making other plans.

Terry Noonan

Also ich hab mir den Film nochmal angeschaut.
Genauso, wie man häufig Erinnerungen positiv verklären kann, geht es auch umgekehrt - man meint, da wäre was viel negativer gewesen, als es tatsächlich war.

So auch bei Roadhouse (alles logischerweise meine ganz subjektive Sicht):
Das Gesellschaftsbild, das gezeigt wird, ist keineswegs "outdated". Frauen und Männer sind sowohl quantitativ, wie auch sozial und verhaltensmäßig vollkommen gleichgestellt - da hätte Alice Schwarzer nichts zu meckern!
Da gibt es kein "Schwaches Geschlecht", das von einem toxisch männlichen Macho beschützt werden will und/oder muss.
Da ist die Frau die Ärztin und die Bedienung im Diner ein Mann.
Da tanzen und feiern und stehen in der Warteschlange die friedlichen Frauen-Männer-Gruppen harmonisch beisammen und schön durchmischt.
In der unfriedlichen Krawall-Gruppe machen die Frauen mit gleich viel Elan bei den Schlägereien mit, wie die Männer.
Da ist rein optisch sowohl unter den Bösewichten, wie auch bei den "Guten" von extrem dick bis extrem athletisch alles vertreten, selbst ein Blinder spielt eine prominente Rolle, also auch da eine Checkbox mehr angekreuzt.
Swayze selbst tritt als überzeugter Anti-Macho auf und von seinen ~10 Türstehern ist nur einer, der der eine "ey mach mich nicht doof an"-Machoattitüde nicht ablegen will.

Da spreche ich ausschließlich vom Gesellschaftsbild der normalen Menschen, das herübergebracht wird.

Das andere sind die Bösewichter, von denen die Hälfte einfach retardierte Schwachköpfe sind.
Lediglich die beiden Hauptschergen und ein Typ am Anfang lassen sich insbesondere durch Ehrverletzung und Kräftemessen in die Kategorie (Neudeutsch, oder besser: globalfeministisch) "Toxische Männlichkeit" packen.
Die sind aber nicht als Identifikationsfiguren auch nur ansatzweise angelegt, selbst für den bescheuertsten Macho nicht.

Insofern kurz und knapp: Der Film hat nichts, was in irgendeiner Form eine negative Indoktrination hinsichtlich irgendwelcher Rollenbilder darstellen würde.

Bin jedenfalls gespannt, wie die Neuauflage aussehen wird.
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StS

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StS

Trotz der besten Test-Screenings in Doug Liman´s Karriere bringt man den Film nicht ins Kino.
Stattdessen wird er ab dem 21. März bei Prime verfügbar sein.
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StS

25 Januar 2024, 19:06:32 #14 Letzte Bearbeitung: 26 Januar 2024, 19:53:11 von StS



Die Fights scheinen Spaß zu machen. Als Reimagining geht das wohl in Ordnung.
Der UFC-Teil hätte nicht sein müssen, imo... und die Pfeife Connor natürlich auch nicht.
Aber den schau ich mir durchaus flott an, wenn er verfügbar ist.
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Glod

Das sieht doch mehr als nur ordentlich aus. Und ich finde, dass McGregor hier echt gut reinpasst. Immerhin haben sie ihm genau die richtige Rolle gegeben. Ich fand's im Trailer aber schon recht amüsant, wie krass der Unterschied zwischen Gyllenhaal's Film-Körper und McGregor's echter Kämpfer-Statur herausstach. Und sehr viel mehr Expertise zu MMA-Kämpfen wird man wohl auch nicht so schnell vor eine Kamera schleifen können.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Glod

So, gestern gleich verhackstückt und wirklich gut unterhalten worden. Ich finde es irgendwie witzig, wie der aktuell in den Kritiken verrissen wird, während man gleichzeitig das Original zum Klassiker hochstilisiert. Ich habe gestern mal nachgeschaut und das Original hat bei Erscheinen auch ganz groß abgeräumt - bei Kritikern und Goldenen Himbeeren.
Egal - der Film erzählt eine nette kleine Geschichte, die so auch aus einer alten A-Team-Folge stammen könnte. Aber offensichtlich hatten alle Beteiligten eine Menge Spaß. Die Locations bieten sehr schöne Bilder und die Action lässt es ordentlich krachen. Im Vordergrund stehen hier natürlich die handfesten Auseinandersetzungen und da lässt sich die Choreografie auch wirklich nicht lumpen.
Ich kann mich hier wirklich nicht beschweren. Kein großes Kinoereignis, aber für einen schönen Hirn-aus-Abend allemal zu empfehlen.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Butzemann



Den guck ich mir an. Hirn-Aus-Abend klingt vielversprechend^^
Version 2.0 [ http://blog-plus.de ]

Heimkino [ http://www.bluray-disc.de/blulife/heimkino/butzemann ]


"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

McClane

Das Original war beliebter als ich es in Erinnerung hatte. Ich hatte den geistig als obskuren Flop in Silvers Filmographie abgespeichert, der zwar bei Start verlacht, aber auf Video zum Kulthit wurde. Falsch erinnert, "Road House" hat anno 1989 das Vierfache seines Budgets im Kino eingespielt. Das Remake wurde ja im Vorfeld relativ hoch gekocht: Krach zwischen Liman und Amazon, weil der Kinostart ausfiel, bis zu Limans Behauptung, dass man Gyllenhaal damit um eine Oscar-Nominierung gebracht habe, die angeblich besten Test-Scores in Limans Karriere. Gut, vielleicht waren zu den Testscreenings nur biertrinkende Eighties-Nostalgiker mit Nackenspoiler eingeladen.
Denn "Road House" 2024 überträgt den naiv-putzigen Macho-Charme des Originals so gut es geht in die Gegenwart. Natürlich etwas wissender und augenzwinkernder (eine Nebenfigur erwähnt den Western-Charakter der Situation explizit), aber im Grunde ist es ein genauso ehrlicher Prügelfilm, desse übersichtliche Handlung auf doch etwas lange zwei Stunden gebracht wurde. In Sachen Oneliner nicht ganz so kultig, im Flow etwas dürftiger (siehe die lächerliche Begründung, warum der Plan der korrupten Cops nicht funktioniert), dafür mit flüssigeren Fights, auch wenn man manchmal sieht, dass Kollege Computer nachgeholfen hat. Gyllenhaal ist krass durchtrainiert und macht das souverän, vom Oscar träumt man da aber lieber nicht. Conor McGregor spielt einen überheblichen, gewalttätigen Voll-Asi - also sich selbst, das kann er sogar einigermaßen. Die Keys sind ne hübsche Kulisse, die Musik recht gut gewählt (Bonuspunkte für das Metallica-Cover-Sample im Showdown) - eine nette Sache, auch wenn das Original noch etwas kultiger bleibt. (6/10)
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

mali

Mich hat der Film für den Abend auch gut unterhalten, auch wenn er gegen Ende dann doch etwas die Spur verlor. Das Original habe ich schon Jahrzehnte nicht mehr gesehen. Muss man auch nicht.

Bei Gyllenhals Figur konnte man sich wohl nicht so ganz entscheiden ob er nun der Held, die tragische Figur, der "geläuterte, eloquente, Weise" etc. etc. sein sollte. Das war zuviel MischMasch und das Ende war mir dann zu unausgegoren und abrupt.

Conor McGregor hat mich aber nur genervt im Film. Schauspielerisch vollkommen untalentiert und eine völlig überzogene Performance/Figur, die überhaupt nicht zum Rest passte.

Glod

Zitat von: mali am 25 März 2024, 13:06:38Bei Gyllenhals Figur konnte man sich wohl nicht so ganz entscheiden ob er nun der Held, die tragische Figur, der "geläuterte, eloquente, Weise" etc. etc. sein sollte. Das war zuviel MischMasch und das Ende war mir dann zu unausgegoren und abrupt.

Nach meiner Interpretation war er
Spoiler: zeige
 der größte Psycho von allen ohne irgendwelche Anflüge von Gandalf o.ä. McGregor's Figur war ja ohne Wenn und Aber komplett durch. Aber immerhin war er dabei konstant. Dalton hingegen wurde als ziemlich kluger, eloquenter und auch sehr kontrollierter Typ beschrieben, bei dem aber ein Ereignis nicht definierter Schwellhöhe dazu führte, dass er einen Freund im Ring totschlug - nicht aus Versehen sondern mit voller Absicht. Das gab dann auch der Charaktereinführung in der Eröffnungsszene einen ganz neuen Anstrich. Der eine Typ lehnte es nicht ab, gegen Dalton zu kämpfen, weil der professionellen MMA-Background hatte, sondern weil in dem 'ne absolute Vollmeise schlummerte.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

Private Joker

25 März 2024, 14:05:59 #21 Letzte Bearbeitung: 6 April 2024, 14:06:02 von Private Joker
Zitat von: mali am 25 März 2024, 13:06:38Conor McGregor hat mich aber nur genervt im Film. Schauspielerisch vollkommen untalentiert und eine völlig überzogene Performance/Figur, die überhaupt nicht zum Rest passte.


Nicht nur McGregors "Knox", auch der von Magnussen gespielte "Chef-Bösewicht" wird über weite Strecken ins Lächerliche gezogen. Warum man da gleich mit zwei dermaßen abgedrehten Karikaturen als Bad Guys  arbeiten musste, ist schon echt wunderlich, zumal auch de Almeida und weitere Nebenfiguren / Goons der bösen Seite eher schräg rüberkommen.

Immerhin sehen die Fights McGregor-Gyllenhall ganz knackig aus, wobei ich vermute, dass der Endkampf, wenn sich
Spoiler: zeige
da zwei halbnackte Muskelpakete gegenseitig mit Messer spicken wie unsereiner einst den Mett-Igel, den einen oder anderen gemütlichen Action-Pärchenabend leicht ruiniert hat.


Was die übrigen Kampfszenen angeht - war das wirklich der Computer, der dafür gesorgt hat, dass die zT nicht wirklich "echt" aussehen ? Gerade in der zweiten "Saloon-Massenschlägerei", wenn "Knox" erstmalig in Action gezeigt wird, gehen viele Schläge der Nebendarsteller / Komparsen wirklich erkennbarst daneben - was dann die Kamera und Schnitt möglichst verbergen wollen. So innovativ wie angekündigt, fand ich die Inszenierung der Fights jedenfalls nicht, auch wenn die "Ego-Prügel-Perspektive" ganz drollig war.

Und der ganze Rest verlangte auch massive Gehirnabschaltung. Die versammelten Stunts mit Bahn, Auto, Boot und was immer da an Verkehrsmitteln greifbar war, sehen allesamt auch nicht wirklich realistisch aus, überdies dürfte eigentlich niemand die überleben, schon gar nicht fast unverletzt. Das titelgebende Road-House ist mehr Kulisse und McGuffin als Dreh- und Angelpunkt der mal wieder kräftig an den Haaren herbeigezogenen Handlung, Eigentümerin "Frankie" eher eine schwache Nebenfigur. Immerhin: Ziemlich gute Livebands sind das für so einen Bumsschuppen, in dem man eigentlich jeden Abend um seine Gesundheit fürchten muss; und wie der Honky-Tonk so viel Geld abwirft, dass man da einen Rausschmeißer für 5000/Woche anheuern kann, erschließt sich mir auch nicht.

Wenn man das alles mal erfolgreich wegdenken/übersehen/ignorieren kann, würde ich dem allgemeinen Urteil "einigermaßen unterhaltsam" aber immer noch zustimmen, aber dabei nicht mehr als bei 5,5/10 landen.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

StS

Hier mal ein (englischer) Artikel zu dem CGI-Einsatz bei den Fights:

https://www.slashfilm.com/1529592/road- ... ok-brutal/
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Terry Noonan

Also mein Ding war es leider nicht.
Zum Guten: keine Shaky Cam!

Dann kommt aber gleich mein aller, allergrößtes Problem, und das ist etwas verzwickt.
Die im verlinkten Artikel beschriebene Art, Schläge ins Gesicht zu zeigen, wirkt zwar auf bizarre Weise wirklich und künstlich zugleich, aber:
Angesichts der im wahrsten Sinne des Wortes völlig um sich schlagenden Gewalttaten in allen Altersklassen, bei denen übelst geschlagen, getreten und hinterher, zwischendrin oder vorher auch noch mit Messern auf die Opfer eingestochen und alles gefilmt wird, hat diese Fokussierung auf enthemmtes Kopf-zu-Klump-Schlagen-und-Treten mit dermaßenem optischen Realitätsanspruch bei mir einen äußerst faden Beigeschmack.
Zuviele echte Snuffvideos sind mittlerweile im Umlauf, das raubt mir eh schon den Schlaf.
Verblüffend empfehlenswert tatsächlich eine ZDF-Doku Doku:

https://www.zdf.de/dokumentation/am-puls/am-puls-tacke-kein-respekt-normalversion-100.html

Auch die unfassbare Verharmlosung von Messern ist mir übel aufgestoßen (wie auch schon bei "Die Stunde des Jägers").
Da nimmt man einfach mal ein Messer in den Bauch so hin, zieht es erst später mal raus als wärs nichts und klebt die Wunde mit Duct Tape zu. Wirklich?

Oder schubst einfach mal den noch zögerlichen Bohnenstangen-Nachwuchstürsteher nach vorn, damit er halt mal über seinen Schatten springt und einen Messermann entwaffnet?
Selbst für echte Kampfsportler und Polizisten sind Messer der absolute Horror, da will sicher niemand den Helden spielen.
Und das bei einem Messerangrif allein in Schulen jeden Tag in NRW ...

Nein, das geht mir alles in die falsche Richtung. Bei dezidierten Horror- oder Slasherfilmen gehört der Spaß am Köpfe oder sonstwas Zermatschen dazu, aber in einem Film in "realistischem" Setting passt mir das überhaupt nicht. Schon ein einziger der gezeigten Treffer kann jemanden ins dauerhafte Wachkoma bringen.

Beim originalen Road House und auch den meisten anderen Prügel- und Kampfsportfilmen war das irgendwie anders, da gab es ein- zwei Szenen, die so krass waren, dass das Durchschnittspublikum schwer schlucken musste, und immer war klar, dass DAS nicht normal ist.
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StS

Seinen Durchbruch verdankt Jake Gyllenhaal einem bestimmten Kult-Klassiker, in dem er u.a. mit Patrick Swayze gemeinsam vor der Kamera stand. Letzterer wiederum hatte in den späten Achtzigern den Action-Streifen ,,Road House" gedreht – und nachdem der ,,Dirty Dancer" 2009 leider viel zu früh von uns gegangen war, ist es nun (2024) der Jake, welcher Swayze´s Rolle von damals in dem gleichnamigen Direct-to-Streaming-Remake verkörpert, bei dem Doug Liman für die Regie verantwortlich war...

The Good: In erster Linie Gyllenhaal – seine sympathische Art und physische Glaubwürdigkeit als Fighter – die Location (Florida Keys) sowie die harten, dynamischen, ansprechend in Szene gesetzten Auseinandersetzungen, bei denen mich die Verwendung von CGIs in der genutzten Form nicht gestört hat...

The Mid: Der komplette Inhalt (Rollen und Plot-Elemente) kommt nicht über ,,zweckdienlich" hinaus – ebenso wie die Qualität der meisten Performances. Mit Billy Magnussen war ich als Baddie weitestgehend zufrieden und Rüpel Conor McGregor agiert keineswegs ununterhaltsam ,,Cartoon-haft" – doch ich war durchaus froh darüber, dass er erst gegen Halbzeit auftaucht. Während ich mich generell zwar nie gelangweilt habe, hätte man den Verlauf nichtsdestotrotz gut und gern um 15 bis 20 Minuten straffen können...

The Bad: Die CGIs im Bereich zweier Fahrzeuge sowie die völlig unnötige Mid-Credit-Sequenz...

The Cheesy: Man merkt, dass die Macher das betreffende Feeling des alten Streifens in gewisser Weise in die Gegenwart übertragen wollten – wobei das von ihnen in der Hinsicht erzielte Ergebnis regelmäßig zwischen Hit&Miss schwankt...

Kurzum:  ,,Road House" (2024) ist ein durchaus unterhaltsames Genre-Werk und ordentliches Remake des 1989er Originals – mit genügend Änderungen und Aktualisierungen, zugleich aber auch mit reichlich Gemeinsamkeiten und Ehrerweisungen. Alles in allem handelt es sich bei beiden Filmen um eher belanglose Kost (samt so einiger augenfälliger Schwächen), an denen man aber jeweils seinen Spaß haben kann...

knappe 6/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

Zitat'Road House' Rocks Prime Video With Record-Breaking 50 Million Global Viewers
Doug Liman's reboot of the 1980s cult title Road House has clocked 50 million-plus viewers on Prime Video over its first two weekends. Amazon reports that it's a record — beating the eyeballs of any original movie they've ever produced for Prime Video.

(deadline.com)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Wolfhard-Eitelwolf

Gestern im Stile eines Crocs :D weggesnackt und prächtig unterhalten worden. Schön stumpf, machohaft und dann doch punktuell auch fast schon erschreckend grob und eiskalt. Fügt dem Original insgesamt eine neue Facette hinzu, keine blutleere Kopie, wie zunächst befürchtet.

vodkamartini

Sehe ich ähnlich. Der hat Spaß gemacht. Das ist ein schick fotografierter B-Film und dafür funktioniert er prächtig. Habe da wenig dran auszusetzen. Das inzwischen zum Kult verklärte Original ist auch nicht besser im Sinne von vielschichtiger, besser geschrieben oder besser fotografiert. Ich mag beide. Ich wäre froh, wenn Netflix in Ihrem sündteuren Film-Projekten ähnlich abliefern würden, aber da bekommt man dann eben Hochglanz-Murks wie Red Notice, 6 Underground oder aktuell das aufreizend farblose und vergessenswerte Remake von Lohn der Angst. 
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

JasonXtreme

Zitat von: vodkamartini am  6 April 2024, 11:09:51Sehe ich ähnlich. Der hat Spaß gemacht. Das ist ein schick fotografierter B-Film und dafür funktioniert er prächtig. Habe da wenig dran auszusetzen. Das inzwischen zum Kult verklärte Original ist auch nicht besser im Sinne von vielschichtiger, besser geschrieben oder besser fotografiert. Ich mag beide. Ich wäre froh, wenn Netflix in Ihrem sündteuren Film-Projekten ähnlich abliefern würden, aber da bekommt man dann eben Hochglanz-Murks wie Red Notice, 6 Underground oder aktuell das aufreizend farblose und vergessenswerte Remake von Lohn der Angst. 


Hm, also ich kann ja akzeptieren, dass man das Remake mag - mir selbst gefiel es weniger - aber hochwertiger als die Netflix-Produktionen!? Die will ich weiß Gott nicht über den grünen Klee loben, den bekanntlichen, aber das empfand ich in keiner Szene so. Gyllenhaal hat sich dümmlich grinsend durch jede Szene geglotzt, die Prämisse mit dem "Unfall" im Ring wurde wenn überhaupt marginal am Rande genutzt, McGregor als Aufziehmänchen-Psycho sage ich jetzt mal nix zu - ok zum Lachen war er, bedrohlich nie... und ansonsten ne recht leerstehende Location die sich normal weder ne Band noch Türsteher leisten kann bei dem Gästeaufkommen... schwierig.
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

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