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Christophe Gans macht Silent Hill

Begonnen von LJSilver, 18 September 2003, 12:24:52

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Lucky 13

So, komm auch gerade aus dem Kino. Stellenweise gute Atmo...trotzdem kam bei mir keine Spannung auf. Ich habe mich kein einziges mal erschreckt und an keiner Stelle mitgefiebert. Zwei oder drei splatter szenen fande ich ganz gelungen, die MakeUps und Masken der Monster etc. waren auch ziemlich cool, aber leider fand ich den Film ziemlich lahm - und diese gähnenden handlungsstränge wurden zu allem übel noch mit der typischen Klarvier-Musik unterlegt, das alles noch träger macht. Ich fand die Spiele nicht übel, auch wenn sie bei weitem nicht an Resident Evil rankommen...aber der Film bot bis auf vereinzelte Stellen und die Monster nichts ausser langeweile. Er war recht nahe an den games, besser als Resident Evil...trotzdem nicht mein Ding gewesen. Ich gebe 4 oder 5 / 10.
Cowards die many times before their deaths;
 the valiant never taste of death but once

Shane Schofield

Zitat@Shane Schofield:
Ich habe ja schon etwas früher meine Meinung zu dem Film gepostet und würde mich, auch hinsichtlich der Wertung, Deiner Meinung durchaus anschließen - und ich bin dazu wohl noch einer dieser "extremen Spielefreaks".

Glücklicherweise gibt es für jede Regel eine vernünftige Ausnahme :icon_mrgreen:
Es ist nur so das viele Gamer die ganze Verfilmungsgeschichte, meiner Meinung nach, etwas zu ERNST und zu GENAU
nehmen. Damit aber ein Spiel als Film funktionieren tut, gibt es nun mal bestimmte sachen die geändert werden müssen.
Das muss halt nicht immer schlecht sein. Aber ich bin auch der Meinung das bisherige Spieleverfilmungen meist nicht
gerade gelungen sind. SILENT HILL gehört aber eindeutig zu den guten. Nicht perfekt, aber hätte man bei den bisherigen
Umsetzungen sich soviel Mühe gegeben wie hier in den ersten 70 Minuten, könnte man in den Bereich zufriedener sein.

Ich bin ein großer Comicfan und auch da gucke ich auch kritisch wenn eine weitere Verfilmung kommt. Trotz allem sind Filme
wie X-Men sehr gelungen, obwohl kaum etwas von der Vorlage (siehe jetzt auch X-Men 3) übrigbleibt. Damit muss man leben
und ich lasse mir durch entstirniges denken nicht den Spaß an solchen Filmen versauen. Wer es tut, selbst schuld :icon_cool:

P.S.
Hier regen sich ja soviele über folgenden Satz auf:

"Mother is God in the eyes of the child"

Der Satz kam übrigens in verlängerter Form schon in "The Crow" vor. Wobei sich keiner drüber aufgeregt hat. In Amerika ist der
Satz ziemlich bekannt und stammt von William Makepeace Thackeray. Der genaue Wortlaut heißt übrigens:

"Mother is the name for God in the lips and hearts of little children" Und genau so kommt der Satz auch in "The Crow" vor.
Also wurde der Satz nur leicht abgewandelt und ist nicht einfach eine Dialogzeile!
Scarecrows Area

Scarecrows Einheit




_______________________________________

StS

Ich habe eh nie verstanden, warum sich alle über den Satz aufregen...  :icon_rolleyes:

Mit den Fans ist es eine lustige Sache - entweder sie lieben oder hassen den Film.
Hier mal eine anonyme Kurzkritik von einem der ersteren Sorte:

ZitatSo liebe Freunde! Heute war es soweit: Der Deutschlandstart von Silent Hill!

Und ich komme gerade von der ersten Vorstellung...
Und selten zuvor hat mich ein Film so in den Bann gezogen. Das fing schon ab der ersten Sekunde an, als plötzlich der Silent Hill 1 Theme begann. Mein Gott, Gänsehaut pur. Da kommen Erinnerungen hoch >_>
Aber weiter im Text. Nach einer netten kleinen Anfangssequenz geht es auch schon schnurstracks Richtung silent hill (oder sollte man lieber sagen silent ill; naja...kleiner witz am rande) in der stadt angekommen, gehts jedenfalls schon mal richtig los. Und ich muss sagen, diesen wechsel zwischen dem "normalen" silent hill und dieser höllenform ist immer wieder ein ereignis. allein schon wegen diesem verdammt geilen soundtrack von akira yamaoka >_< der mann hats einfach drauf. es wurden btw hauptsächlich stücke aus dem videospiel genommen...und das ist auch gut so. und ganz ehrlich: ein oscar wäre da vielleicht schon drin. großartig fand ich es auch, dass man melissa williamson's you're not here net als ending song benutzt hat >_> wow, nochmal gänsehaut pur *_*

die story an sich wurde auch recht nett rübergebracht. zwar wars am anfang etwas nervig, weil man schon wusste was passiert (wenn man die spiele kennt), aber das legte sich dann auch nach dem ersten drittel des films. Man hat praktischne ganz neue story rund um die charaktere des 1. teils entworfen. sie ist zwar nicht originell, aber auch net schlecht XD

naja...und zu guter letzt: der film war teilweise richtig sic. und genau so sollte es auch sein xD vor allem das ende...

die beste szene war aber immer noch der auftritt des pyramid heads vor der kirche...woah XD

10/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Chili Palmer

12 Mai 2006, 10:45:18 #213 Letzte Bearbeitung: 12 Mai 2006, 10:48:44 von Chili Palmer

Wenn man in einem 2-Stunden-Film das Gefühl bekommt, das Teil dauere 5 Stunden, kann dramaturgisch etwas nicht ganz rund laufen.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Rollo Tomasi

Zitat von: StS am 12 Mai 2006, 10:19:55
Ich habe eh nie verstanden, warum sich alle über den Satz aufregen... :icon_rolleyes:

Vielleicht, weil er lächerlich oder albern klingt, besserwissereisch rüberkommt und sehr "bedeutsam" vorgetragen wird?
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

StS

12 Mai 2006, 11:06:13 #215 Letzte Bearbeitung: 12 Mai 2006, 11:08:56 von StS
Zitat von: Rollo Tomasi am 12 Mai 2006, 10:57:28
Vielleicht, weil er lächerlich oder albern klingt, besserwissereisch rüberkommt und sehr "bedeutsam" vorgetragen wird?

Hey, manche halten auch Shakespeare für hochgestochen und blicken nicht dahinter...   :icon_mrgreen:

Viel schlimmer waren doch Dialog-Entgleisungen wie "Ich bin der Sensenmann"...  :icon_rolleyes:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Rollo Tomasi

Zitat von: StS am 12 Mai 2006, 11:06:13
Hey, manche halten auch Shakespeare für hochgestochen und blicken nicht dahinter... :icon_mrgreen:

Da gebe ich dir recht!  :icon_mrgreen:

Zitat von: StS am 12 Mai 2006, 11:06:13
Viel schlimmer waren doch Dialog-Entgleisungen wie "Ich bin der Sensenmann"... :icon_rolleyes:

Das stimmt, oder das  "Sieh mal, ich brenne!", aber dieser Satz ist mir halt noch am besten in Erinnerung geblieben, weil der noch mal am Schluss fiel.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Moonshade

Zitat von: StS am 12 Mai 2006, 11:06:13

Viel schlimmer waren doch Dialog-Entgleisungen wie "Ich bin der Sensenmann"...  :icon_rolleyes:

Zitat von: Rollo Tomasi am 12 Mai 2006, 11:13:14

Das stimmt, oder das  "Sieh mal, ich brenne!", aber dieser Satz ist mir halt noch am besten in Erinnerung geblieben, weil der noch mal am Schluss fiel.


Gerade die beiden Zitate haben mir am besten gefallen im Film - wobei ich mich mehr über Zeilen wie "Hier ist etwas Furchtbares passiert!", "Scheint, als hätte es hier gebrannt!" oder die bedeutungvolle Artikulation des Mutter-Zitats aufgeregt habe.
"Sieh mal, ich brenne!" ist der beste Satz im ganzen Film.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

StS

Ja, "Scheint, als hätte es hier gebrannt!" war auch echt übel - doch bei dem "Sensenmann"-Satz musst sich unweigerlich daran denken, dass der blöde Klang der Sache einfach auf die deutsche Sprache zurückzuführen ist, denn im Original hätte ich mich an einem Spruch wie "I am the Reaper" sicher kaum gestört.   
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Da wäre doch "Schnitter" statt "Sensenmann" angebrachter gewesen ("Ich bin der grimmige Schnitter!" - "Ach, sie kommen wegen der Hecke?" -heute abend wieder...)!
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Phil

so ... ich war nicht drin...habe mich lieber auf Mooni verlassen und Asterix geschaut  :respekt:

mal sehen wie schnell Silent Hill wieder bei uns verschwindet...ich geb ihm 1 Woche  :icon_mrgreen: wenn nicht, wird der evt. nxt Week geschaut.
traue nie SB, denn es tut Dir weh :(
became MINGed!

ZitatCloverfield refers to the field formerly known as Central Park. Clovers are usually prone to grow at places after bombing. Thus the term "Clover" and "field" referring to park.

Newendyke

Zitat von: Phil am 12 Mai 2006, 12:04:49
so ... ich war nicht drin...habe mich lieber auf Mooni verlassen und Asterix geschaut :respekt:

mal sehen wie schnell Silent Hill wieder bei uns verschwindet...ich geb ihm 1 Woche :icon_mrgreen: wenn nicht, wird der evt. nxt Week geschaut.
Eine Woche passt, denn dann kann ich auch noch meinen Senf dazu geben (gehe am Dienstag rein... nachdem ich mir endlich am Montag MI:3 geben werde...)


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Cion

12 Mai 2006, 16:20:30 #222 Letzte Bearbeitung: 12 Mai 2006, 16:56:40 von Cion
So, das Fazit bzw. Review Light, aus der Sicht eines Silent Hill Fanatics.

Ich werde nicht auf die Story-Unterschiede (Game - Film) eingehen. Das fällt für mich unter künstlerische Freiheit und da SH generell sehr interpretationsfreudig und offen für eigenständige Geschichten ist, gibt es da nichts zu meckern.

Auch gehe ich nicht auf die Schauspielerischen Leistungen ein. Davon habe ich eh keine Ahnung  ;)

Spoilerwarnung voraus.

Ich fang mit dem kleinen Teil an: die negativen Punkte.

1.

Viel zu viele Überlebende am Ende. Ok, jeder hatte seinen Grund, um dort zu sein (nach SH kommt man nicht ohne Grund), aber es passte einfach nicht. Es war zwar auch eine nette Idee, aber das es Leute gibt die in diesem SH leben, gefällt mir einfach nicht. Achja: Vögel gibt es in Silent Hill auch...

2.

Das Ende ist etwas lang gezogen und passt anfangs absolut nicht zu einem Silent Hill. Der heldenhafte Auftritt von Rose wirkt lächerlich. Später wird das Ende aber eines Silent Hills würdig.

3.

Sean Bean. Ein absolut unnötiger Part des Films. Das einzige was damit erreicht wird ist, das die Spannung an Spannung verliert. Dieser Part wurde dazu genutzt, um die Geschichte rund um Silent Hill weiter zu erklären. Ohne hätte es aber auch funktioniert. Am meisten stört aber, das man sich nicht mehr "alleine" fühlt. In Silent Hill ist man isoliert, man bekommt nichts von der Außenwelt mit. Durch die Nebengeschichte mit Sean Bean geht dieses Gefühl verloren. Allerdings gab es ein paar nette Szenen, die SH auch als (fast) normale Stadt zeigen.
Am besten ist aber das Gebet der Kinder. Eine geniale Anspielung auf SH2, die man nur versteht, wenn man die Trailer zum Spiel gesehen hat.
Trotzdem hoffe ich, das es eine Fassung komplett ohne den Sean Bean Part geben wird. Das kann dem Film nur gut tun.

4.

Angst habe ich nie verspürt. Spannung sicher, aber nie Angst. Das ist etwas schade, denn das kann Silent Hill sonst am besten.

Das wars aber auch schon mtit dem negativen. Kommen wir zum positiven:

Silent Hill ist der erste Film, der seinem Videospielvorbild gerecht wird. Die Optik, die Monster und vorallem der Sound sind das was Silent Hill ausmacht. Und all das kommt in dem Film vor.
Vorallem die Szene in der Schule, als sie sich verwandelt (Stichwort Colin) hätte ich gerne in einem Spiel gesehen. Die Optik ist einfach hervoragend und könnte 1:1 aus dem Spiel stammen. Man, ich konnte sogar die Rezeption in der Schule wiedererkennen!
Es kamen zwar nur relativ selten Monster vor, aber dafür waren sie super designed und liefen auch fast alle im Game rum. Schade war es aber, das Pyramidhead nur so selten zu sehen war.
Auch die Kamerafahrten, vorallem am Anfang, kamen beinahe genauso im Spiel vor.
Richtig Gänsehaut bekam ich aber immer, als die Musik aus den Spielen einsetzte. Auch da gab es einige Anspielungen auf die Games (zB als "From lost days" bei der Jepp-Fahrt nach Silent Hill einsetzte. So war das auch in SH3).
Für Nicht-Kenner der Spiele mochte der Sound vielleicht komisch wirken, aber ich als Fan war begeistert.
Die Atmosphäre wurde durch all diese Punkte einmalig. Angst verspürte ich leider nie, spannend war es aber allemal!
Die Story fand ich ok. Sie war etwas an Silent Hill 1 angelehnt, wurde aber mit dem Verlauf des Films immer eigenständiger bis sie (beinahe)garnichts mehr mit dem Spiel zu tun hatte. Schade war zwar, das der psychologische-Aspekt (der "Held" bekämpft seine eigenen Ängste) nicht soviel Beachtung geschenkt wurde, aber das war in Silent Hill 1 auch noch nicht so ausgeprägt. Dafür kann sich der Fan der Serie nun besser vorstellen, wie es zu dem Feuer in Silent Hill gekommen ist (das kam nämlich auch in den Spielen vor).

So, das war´s auch schon. Ich bin leider kein geübter Review-Schreiber, aber lesen kann man es trotzdem 

Ich werde mir den Film definitiv noch einige Male mehr ansehen, hoffentlich in einer Version ohne Sean Bean (auch wenn ich Ihn selber rausschneiden muss *g*)

Deer Hunter

Zitat von: Cion am 12 Mai 2006, 16:20:30Später wird das Ende aber eine Silent Hills würdig.


Kann mir jemand evtl. das Ende erklären?
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
Ah, tweed. Fabric of the eunuch.

Chili Palmer

Zitat von: StS am 11 Mai 2006, 01:11:27
Gans hätte sein Talent nicht an einer Spiele-Verfilmung verschwenden sollen...

Auf diesen Satz möchte ich nochmal kurz Bezug nehmen, da er in der einen oder anderen Form immer wieder mal fällt.

Warum "Talent verschwendet"? Wieso sollte ein Videospiel eine schlechtere (oder bessere) Inspirationsquelle sein als andere?
Unterm Strich zählt doch, was man aus dem Ausgangsmaterial macht. Man denke nur an den ollen Goethe, den es förmlich überkam, als er ein Puppentheater über Doktor Faustus sah...am Ende hatten wir den "Faust". Okay, das war jetzt ein wenig dick aufgetragen, aber es macht hoffentlich klar, was ich meine. Wer weiß schon, ob dem Schreiber von "Backdraft" nicht beispielsweise der Toaster beim Frühstück explodiert ist, und er erst danach etwas über Feuerwehrleute schreiben wollte? Da der Film allgemein bekannt ist, interessiert es niemanden, woher die Idee kam.
Und so wette ich, daß NIEMAND, im Falle eines gigantischen Erfolgs von "Silent Hill" den Satz "Der Film ist ja so toll, und dass, obwohl er auf einem Spiel basiert" geäußert hätte. Aber nun, wo "SH" sich als inhaltlich dürftiges Spektakel erwiesen hat, wird das sofort auf die Tatsache abgeschoben, dass dem Ganzen "nur" ein Videospiel zugrundeliegt, das könne dann ja nichts werden.
Dabei sollte man die Schuld vielleicht auch mal bei Roger Avary und seinem zerfahrenen Skript suchen, denn inhaltlich war hier genauso viel machbar wie optisch. Die Aussage "Videospiele sind keine Basis für anspruchsvolle Unterhaltung" halte ich grundsätzlich für Quatsch. Wer von einer Vorlage inspiriert und mit guten eigenen Ideen zu Werke geht, kann immer etwas Gutes schaffen, egal ob die Basis dafür ein Buch, ein Hörspiel oder ein Glas saure Gurken ist. Nur hat bis jetzt zugegebenermaßen im Bereich "Videospielverfilmungen" niemand den Beweis dafür geliefert. Aber da mögen andere Faktoren eine Rolle spielen...
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Danke @Chili, dass das mal klargestellt wurde. Nix für ungut, Stefan, aber würdest du die Spielevorlage kennen, dann wüsstest du, dass in dem Stoff durchaus auch cineastisches Potenzial drin gewesen wäre. In der Hinsicht bist du leider viel zu sehr vorurteilsbehaftet.

Stielike

Ich werd wohl heute abend mal reingehen und bin schonmal gespannt wie's wird. Spiegel-Online findet den Film anscheinend super, was allerdings nicht unbedingt was gutes bedeuten muss. Dafür haben die mir schon zu oft gute Filme verrissen...hier im Forum scheinen ja einige nicht so zufrieden mit dem Film zu sein :-/

StS

Zitat von: Vince am 12 Mai 2006, 18:01:18
In der Hinsicht bist du leider viel zu sehr vorurteilsbehaftet.

Was heißt hier "Vorurteile"? Das sind Erfahrungswerte! Ich hab das ja auf Spieleverfilmungen (siehe Zitat) bezogen - und da ist die Sache nunmal eindeutig. Mag ja sein, dass die Games so wahnsinnig intelligent und storytechnisch ausgereift (hust! ... sorry!) waren, die Umsetzungen sind es jedenfalls nicht, auch wenn sie Spaß machen.   ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Vince

Zitat von: StS am 12 Mai 2006, 18:35:30
Was heißt hier "Vorurteile"? Das sind Erfahrungswerte! Ich hab das ja auf Spieleverfilmungen (siehe Zitat) bezogen - und da ist die Sache nunmal eindeutig. Mag ja sein, dass die Games so wahnsinnig intelligent und storytechnisch ausgereift (hust! ... sorry!) waren, die Umsetzungen sind es jedenfalls nicht, auch wenn sie Spaß machen. ;)

Also mit der Sache da in der Klammer hast du deine Vorurteile ja nur wieder bestätigt.  ;) Ich empfehle dir echt mal, ein Silent Hill Game durchzuzocken... bei deinen Präferenzen im Bereich Film müsstest gerade du eigentlich total darauf abfahren!

Und was die Erfahrungswerte betrifft, da hat Chili ja einen entscheidenden Punkt gebracht: Es sind eben möglicherweise andere Faktoren, die bisher noch keine Spieleverfilmung vollkommen haben gelingen lassen. Das muss nicht immer am Spiel selbst liegen.
Ich meine, wenn man selbst aus einer Themenparkattraktion ("Fluch der Karibik") einen funktionierenden Film basteln kann, warum nicht auch aus einem Computerspiel?

StS

Vielleicht weil man bei einem Themenpark eine nahezu vollständige Geschichte erfinden muss und somit gerade nicht auf die "Gamevorlage" angewiesen ist. Silent Hill hält sich scheinbar einigermaßen daran, wodurch alles wie ein Abhaken von Levels und Schauplätze wirkt. Und bei allen Recherchen über die SH-Spiele bin ich auch noch nicht auf eine Story gestoßen, die sich irgendwie "genial" anhört. Irgendwo dran liegen muss es ja, und da Avary selbst die Struktur von "Rules of Attraction" in den Griff bekommen hat, will ich ihn nicht unbedingt als Hauptschuldigen hinstellen. Aus "Doom" ließ sich auch keine Oscar-verdächtige Vorlage zaubern, und wenn ich einige hier so lese, die lobend aufzählen, was alles so schön beim Film aus den Spielen stammt - ja, da bekommt man doch den Eindruck, dass man der Sache auf der Spur ist...  ;)
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Vince

Man hätte "Silent Hill" durchaus auch als eine Art "Themenpark" behandeln können, sprich nur das Monster-, Set- und Sounddesign übernehmen, um ein neues Kapitel aufzuschlagen. So dogmatisch ist diese Spielreihe nicht, denn alle bisherigen Teile funktionieren auch isoliert voneinander, und da hätte im Kino zweifellos eine gleichwertige Sache draus werden können - rein theoretisch.

Und wenn du von "Recherchen über das Spiel" sprichst, kann ich nur sagen: du weißt gar nix! ;) Du musst dir schon das Gamepad schnappen und es selbst erleben, sonst verstehst du es nicht. Das betrifft auch den Plot, denn das Tolle daran ist nicht die Story selbst, sondern das, was sich aus ihr in der Metaebene ergibt. Ich beziehe mich jetzt mal auf den zweiten Teil (den ersten kenne ich als PS2-Besitzer nicht): Wenn James Sunderland dem Geheimnis um seine Frau langsam näher kommt, er das alte Hotel erreicht, langsam auf die Erkenntnis stößt, dann ist das pure Atmosphäre, die man nicht in eine Inhaltsangabe quetschen kann. Und ich weiß nicht, warum das nicht auch in einer Verfilmung möglich sein sollte. Womöglich wäre ein abstrakterer Regisseur sogar besser gewesen, jemand wie David Lynch...

StS

Zu Deinem ersten Absatz: Ich gebe Dir da mal Recht ... ABER: Du hast dabei die Gamer vergessen, die dann die ganze Zeit rumgemeckert hätten, warum man sich etwas neues ausgedacht hat und wie man dies oder jenes bloß verändern konnte (man denke da nur an den Aufschrei bei "Doom").

Zum zweiten Absatz: Atmosphäre hat in meinen Augen nicht direkt etwas mit der Story zutun. Gegen die Atmo im Film hab ich nie etwas gesagt - ich fand sie gut, vor allem die tollen Sets. Silent Hill der Film: Atmo gut, Story mies (überspitzt formuliert). Und eventuell trifft das auch aufs Spiel zu, wenn ich Deinen Kommentar so lese...  ;)
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Vince

Zitat von: StS am 12 Mai 2006, 19:02:13
Zu Deinem ersten Absatz: Ich gebe Dir da mal Recht ... ABER: Du hast dabei die Gamer vergessen, die dann die ganze Zeit rumgemeckert hätten, warum man sich etwas neues ausgedacht hat und wie man dies oder jenes bloß verändern konnte (man denke da nur an den Aufschrei bei "Doom").
Ich weiß nicht, ob das Geschrei hier so groß gewesen wäre, denn wie gesagt, die Silent Hill-Reihe versucht ja mit jedem Teil sowieso, sich neu zu erfinden, das ist irgendwo auch ein Teil der Idee. Bildlich gesprochen ist die Idee hinter Silent Hill eine groteske Mutation, die nicht aufhört, ihre Form zu wandeln, wodurch sie ja erst ihr Horrorpotenzial schöpft.
Aber selbst wenn die Hardcore-Fans gemeckert hätten - wen juckt's? ;)

ZitatZum zweiten Absatz: Atmosphäre hat in meinen Augen nicht direkt etwas mit der Story zutun. Gegen die Atmo im Film hab ich nie etwas gesagt - ich fand sie gut, vor allem die tollen Sets. Silent Hill der Film: Atmo gut, Story mies (überspitzt formuliert). Und eventuell trifft das auch aufs Spiel zu, wenn ich Deinen Kommentar so lese... ;)

Ich sag ja, du verstehst es nicht. Ich spreche hier nicht nur von simpler Atmosphäre, das geht alles ganz stark in die Psychologie. Komm mit deinen ironischen Spitzen wieder, wenn du es selbst mal gespielt hast. ;)

StS

Zitat von: Vince am 12 Mai 2006, 19:09:22
Aber selbst wenn die Hardcore-Fans gemeckert hätten - wen juckt's? ;)

Meine Rede ... wen kümmern schon die Gamer ;)

Zitat von: Vince am 12 Mai 2006, 19:09:22
Ich sag ja, du verstehst es nicht. Ich spreche hier nicht nur von simpler Atmosphäre, das geht alles ganz stark in die Psychologie. Komm mit deinen ironischen Spitzen wieder, wenn du es selbst mal gespielt hast. ;)

Und schau Du Dir lieber erst einmal den Film an... ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Vince

Zitat von: StS am 12 Mai 2006, 19:14:43
Meine Rede ... wen kümmern schon die Gamer ;)
Die puristischen Gamer. ;)

ZitatUnd schau Du Dir lieber erst einmal den Film an... ;)

Jaja, touché, touché... allerdings habe ich ja keinerlei Vorurteile gegen den Film. ;)

StS

Zitat von: Vince am 12 Mai 2006, 19:19:15
Jaja, touché, touché... allerdings habe ich ja keinerlei Vorurteile gegen den Film. ;)

Ich gegen´s Game doch auch nicht ... hab nur keine Zeit zum Daddeln.
Und gegen den Film hatte ich auch keine Vorurteile, sonst hätte ich meinen Kritik-Kommentar ja nicht mit "Solide, aber doch enttäuschende 6/10" begonnen, sondern mit "ich hab´s ja immer gewusst"...  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Chili Palmer


Zwei Dinge möchte ich dann auch noch in den Ring werfen:

1: Ich finde "Rules of Attraction" sehr gut. Avary hatte da seine eigenen (!) Ideen extrem souverän in Bilder umgesetzt (die Splitscreen-Szene mit der Sonnenbrille - Wow!).
Doch ich habe so meine Bedenken, ob er für "Silent Hill" der richtige Mann war. Seine Drehbücher leben nun mal von der Konfrontation mit Worten. Ihm geht es um Charaktere, Ansichten, Dialoge. Wortgefechte! Tja, und um was geht es in "Silent Hill"? Richtig, einsame Straßen, schlurfende Untote, und wenn hier und da mal jemand
"ist da wer?" ruft, dann ist das schon viel Text. Man muss bedenken, dass man sich in der Vorlage größtenteils allein durch eine fremde Umgebung forscht/kämpft und selten erhellende Dialoge zu führen hat, sondern vielmehr alte Akten und Zeitungen durchwühlt, um ein wenig Hintergrundwissen zu erlangen. Ein begehbarer Alptraum, den man allein zu bewältigen hat. Von daher kan ich Vince verstehen, wenn er von David Lynch spricht.
Das Spielen von "Silent Hill" erzeugt einen ähnlichen Effekt, wie ihn das Sehen von Lynch-Filmen erzeugt. Und um das zu erleben, muss man...

2: Selbst spielen!  ;) 
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Cion

Die Story von Silent Hill ist oberflächlich betrachtet wirklich nicht sehr komplex und besonders ausgefeilt. Wenn man sich allerdings näher mit dem Spiel beschäftigt, bemerkt man wie tiefgründig es wirklich ist.
Vorallem Silent Hill 2 sei hier angemerkt. In diesem Spiel hat so ziemlich alles eine tiefere Bedeutung für den Hauptcharakter.
Man kann das Spiel mehrmals durchspielen und entdeckt doch immer wieder neues.
Silent Hill ist nunmal sehr interpretationsfreudig und das macht die wahre Tiefe dieser Serie auch aus. Ich habe schon Stundenlang mit anderen SH-Fans über die Story diskutiert und bin dabei allerlei Möglichkeiten durchgegangen.

Der Film bietet diese Tiefe leider nicht. Aber ich habe Ihn auch erst ein Mal gesehen ;)

Zitatdas Tolle daran ist nicht die Story selbst, sondern das, was sich aus ihr in der Metaebene ergibt

Da hat Vince absolut recht mit. Silent Hill zieht den Spieler in seinen Bann und lässt Ihn nicht mehr los. Man "lebt" das Spiel förmlich, man identifiziert sich mit dem Charakter. Dadurch wird die Story einmalig, weil man von jeder Wendung und jedem Ereignis genauso mitgenommen wird, wie der "Held" im Spiel selber.

ZitatIch weiß nicht, ob das Geschrei hier so groß gewesen wäre, denn wie gesagt, die Silent Hill-Reihe versucht ja mit jedem Teil sowieso, sich neu zu erfinden

Auch das stimmt. Deshalb hat mich die stark geänderte SH1 Story auch nicht gestört. Jeder hat sein eigenes Silent Hill ;)


McClane

Gestern drin gewesen, Fazit 5/10.

Hammer Atmosphäre, da hat Gans mal wieder klasse Arbeit geleistet, aber man sollte Roger Avary keine Drehbücher mehr schreiben lassen (nach seiner Mitarbeit an "Pulp Fiction" kam IMO nur noch Scheiße). Das Ende ist für den Arsch, diese Struktur mit dem Hinweise sammeln funktioniert vielleicht im Spiel, aber nicht auf der Leinwand.

BTW: Ich bin kein Gamer (hab zu Schulzeiten mal gedaddelt), kenne die Spiele nicht, aber ein Kumpel von mir (großer Gamer), mit dem ich im Kino war, hat mir immerhin einige Bezüge zum Spiel erklärt (der war übrigens maßlos enttäuscht; ebenfalls in erster Linie vom Script).
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Koontz

War gestern abend auch im Kino und finde den Film letztenendes auch nur sehr mittelmäßig. Die meisten meiner Kritikpunkte wurden hier auch schon von anderen Usern aufgeführt. Rein optisch hat Gans wie erwartet absolut solide Arbeit geleistet, nur sonst hat mich der Film leider so gut wie nie wirklich gefesselt. Ein Spannungsbogen ist praktisch nicht vorhanden und auch mit 130 Minuten Laufzeit ist der Film ganz eindeutig mindestens eine halbe Stunde zu lang. Habe mich während des Films mindestens dreimal dabei ertappt, wie ich auf die Uhr gesehen habe. Auch fand ich die Handlung zum Ende hin extrem überladen und wirr. Ich konnte dem ganzen zum Schluß jedenfalls nicht mehr folgen, daher auch die Frage:

Kann mir bitte jemand das Ende erklären?

SPOILER ....






Versteh ich das richtig, dass Rose und ihre Tochter tot sind und in der Parallelwelt gefangen? Falls ja, wieso sind sie tot? Evtl. bei dem Autounfall am Anfang des Films umgekommen? Dagegen spricht allerdings, dass die Polizei die in dem Fall vorhandenen Leichen der beiden bzw. den Unfallwagen nicht gefunden hat.
Also für einige Erklärungen wär ich sehr dankbar  ;)







SPOILER ENDE



MfG,
Koontz

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