Memory (Neeson, Bellucci, Pearce / Martin Campbell)

[StS]

An assassin-for-hire finds that he's become a target after he refuses to complete a job for a dangerous criminal organization.
A remake of the 2003 Belgian film 'The Memory of a Killer'.

Neeson und Campbell... die beiden haben sich wohl auf´m "Stangenwaren-Marktplatz" getroffen 

[Terry Noonan]

Ab 29.04.2022 in den USA.
Und ... Rated R!

Da freue ich mich tierisch drauf, endlich wieder ein ernsthafter Neeson ohne Popcorn-Wackelkammera-Schnittstakkato.
Der Regisseur ist fast 80, wusste ich gar nicht.

[Private Joker]

Das belgische Original lief hierzulande übrigens als "Totgemacht - The Alzheimer Case" (TV: Mörder ohne Erinnerung).

Trotz dieses sagenhaft dämlichen ersten deutschen Titels fand ich den nach meiner leicht verblassten Erinnerung wohl ganz ansehbar, obwohl der auch knietief in dem eigentlich eher fragwürdigen "Killer mit Herz-"-Plot watet.

[Wolfhard-Eitelwolf]

Stangenwarenmarkt passt beim Trailer. Es wirkt beinahe so, als seinen die letzten 3 Neeson-Filme parallel gedreht worden. Unfassbar öde, mit schwacher Action und absolut kostengünstigen 0815-Kulissen. Ein zweiter (nur eben einen Tick höher budgetierter) Bruce Willis mittlerweile?

[StS]

Ist in den USA mit $3.1 Millionen angelaufen (auf Platz 8 eingestiegen) und somit gefloppt.

[Private Joker]

So langsam fällt mir keine passende Einleitung für den "Neeson des Monats mehr ein". Daher lasse ich es und schicke einfach mal eine Miniwürdigung des Schauspielers voraus, der - sehr weise - ja jüngst erklärt hat, dass er eingedenk seines Alters keine Actionfilme mehr machen wolle. Weil das für die richtige Haltung gegenüber seinem Publikum spricht, gibt das von mir einen "Daumen hoch", überdies ist der bei aller Kritik an seinen Fließbandactionflicks nie auf das Niveau von Willis gesunken ist, hat durchgehend (außer bei seinen Gastauftritten in SW) mindestens eine wenn nicht DIE Hauptrolle inne, ist mit Einsatz dabei ist und macht das erkennbar nicht nur für den Gehaltsscheck.

Und die Filme sind dann auch immer noch durchweg ansehbar, imo, leider allerdings auch ohne den wirklichen Knaller "zum Abschied". Ohne da jetzt eine Hitparade des Mittelmaßes aufstellen zu wollen, rangiert Memory für mich bei den "etwas besseren" - vielleicht aufgrund der soliden europäischen Vorlage, vielleicht aufgrund einer im Stoff angelegten gewissen Härte, vielleicht aber auch einfach nur subjektiv.

Kritisch sehen muss man die Lauflänge, die von der Story nicht komplett zu rechtfertigen ist; dazu einige doofe Szenen

Spoiler: zeige

(wie kommt das Auto nach der Explosion auf die Autobahn ? Warum schickt der nicht alle USB-Sticks mit der Post ? Und dass eine kugelsichere Weste ganze MP-Salven abhält, glaube ich im Leben nicht).

Letztere ist offenbar dem Bemühen geschuldet, mal wieder einen "Killer mit Herz" zu etablieren, da kann Hollywood einfach nicht aus seiner Haut. Aber der Film macht nicht den Fehler, den komplett zu verniedlichen oder zu verherrlichen (

Spoiler: zeige

Copkill in der Seitenstraße

) und hat auch sonst ein paar ganz gute Szenen (

Spoiler: zeige

Schlagbolzen, Geiselnahme

). Die Action ist überschaubar, ein paar Schusswechsel halt, auf größere Setpieces mit Autos oder mehreren Beteiligten hat man verzichtet, aber das muss jetzt auch nicht zwingend sein. Schauspielerisch glänzt da auch keiner wirklich, vor allem Bellucci spielt mMn überzogen und aufgesetzt; Stevenson als harter Cop-Hund, der am Ende überraschenderweise

Spoiler: zeige

mal NICHT korrupt ist

, gefiel mir am besten; Pearce war auch o.k., dessen Backstory fand ich allerdings überflüssig, außerdem müsste der mal zum Friseur.

In der Summe im üblichen Neeson-Spektrum von solider 5 oder knapper 6/10, da muss ich noch mal drüber nachdenken.