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Sinners (Horror von Ryan Coogler mit 2x Michael B. Jordan)

Begonnen von StS, 24 September 2024, 19:02:24

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StS


You keep dancing with the devil, one day he's gonna follow you home...

In the upcoming movie that was filmed for IMAX, "Trying to leave their troubled lives behind, twin brothers (both played by Michael B. Jordan) return to their hometown to start again, only to discover that an even greater evil is waiting to welcome them back."

Jordan is joined by joined by Oscar nominee Hailee Steinfeld ("Bumblebee," "True Grit"), Jack O'Connell ("Ferrari"), Wunmi Mosaku ("Passenger"), Jayme Lawson ("The Woman King"), Omar Benson Miller ("True Lies") and Delroy Lindo ("Da 5 Bloods").


Nice.
Ab dem 05. März in den Staaten...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

JasonXtreme

"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS


"Last Man Standing" meets "30 Days of Night" kommt mir irgendwie in den Sinn.
Bin weiterhin auf den gespannt.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

Ryan Coogler offers 10-minute crash course on film stock & aspect ratios:


Steht übrigens weiterhin (mit inzwischen 45 Reviews) bei 100% bei "RT"!
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

PierrotLeFou

Was am Anfang noch wirkt, wie eine weitere Empowerment-Geschichte (mit weißen Vampiren und Indianern und Schwarzen auf der anderen Seite), bekommt bald einen komplexeren Dreh, der ja im Grunde schon im Prolog (in Verbindung mit dem Titel) anklingt, letztlich aber voll zur Geltung kommt, wenn Blues und Irish Folk in eine Art Duell treten, allerdings beide Gruppierungen europäische, afrikanische (und asiatische) Wurzeln enthalten. Es geht vielmehr (und da ist der Untote eine passende Figur) um das Fortbestehen des Vergangenen: im Epilog werden es Narben sein oder Hemdmuster; in der Schlüsselszene ist es die etwas zu arg in Wort und Bild betonte Partyszene, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der Musik ineinander aufgehen. (Vereinzelung und Verschmelzung sind ein weiteres Motiv des Films; und das Durchkreuzen beider Motive (mit der Musik als Schnitstelle) ist recht inspirierend.) Und nicht bloß die Prämisse erinnert an Tarantino (und Rodriguez' "From Dusk Till Dawn"), sondern auch das Ende, das mit "Django"-Allüren auch Erinnerungen an einen "Django Unchained" weckt (der ja mit/nach "Inglourious Basterds" eine späte Rache filmischer Fantasien an der Historie boomen ließ). Ist auf jeden Fall ein interessanter Streifen, ich lande da bei einer 7,5/10.
Leider scheint man es im CinemaxX mittlerweile zur Regel zu machen, den Ton zum Abspann abzudrehen und das Licht voll aufzudrehen und größere Publikumsgruppen explizit zum Gehen aufzufordern. Das geschieht mit einer Selbstverständlichkeit, Impertinenz und Unfreundlichkeit, die erstaunlich ist.
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Moonshade

Waren gestern drin, nachdem das Ding ja Blockbuster-Status erreicht hat und ich bin nah dran an begeistert.

Essentiell nimmt der Film in der zweiten Hälfte eine klassische Situation aus Western ein und würzt diese mit einem Brüderpaar und auch sonstigen From-Dusk-till-Dawn-Vibes, ohne auch nur in irgendeiner Szene auf Coolness aussein zu wollen.
Mit 138 Minuten wird der Story rund um die Smokestack-Brüder viel Raum gelassen, die Charaktere zu entwickeln, Back-Stories zu bilden, das Lokalkolorot Mississipppis um 1932 abzubilden und das Miss-Verhältnis Schwarz-Weiss aufzuzeigen, ohne extra mit dem Finger zu drohen.

Abgesehen von einer kurzen Szene (von deren Teilnehmern ich gern noch mehr gesehen hätte) lässt sich Coogler 60 Minuten Zeit, ehe überhaupt mal ein Vampir seine Arbeit aufnimmt und verwandelt den Film dann in die Belagerungssituation, die man schon aus dem Trailer kennt. Dabei hat er aber ein Auge für mehr als ein halbes Dutzend Charaktere, von denen keiner nur Support leistet. Anfangs eine Mischung aus Familien- und Gangsterdrama wirkt der Angriff der Vampire - die sozusagen mystisch heraufbeschworen werden - mehr wie ein Fremdkörper, der aber die Dinge radikal in Bewegung setzt.

Eine der ungewöhnlichsten Sequenzen ist sicherlich die Tanzszene, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft überraschend miteinander verschmilzt und die ich nicht als zu lang empfunden habe, allerdings wirkt für mich im Umkehrschluss nach all diesem Aufbau der Showdown relativ schnell abgehandelt, schneller jedenfalls als man erwarten konnte, aber der Film liefert dann ja noch nach.

Muss man das sehen? Ja, auf jeden Fall! "Sinners" ist nach langer Zeit mal wieder ein "kompletter" Film, der nicht ironisiert und nicht schreiend auf den Rücken tätowiert hat, dass er ein Horrorfilm ist, sondern fühlbar ein künstlerisches Werk mit einer eigenen Handschrift, aus der schwarzen Identität heraus. Die Darsteller sind top, es gibt auch was zu lachen zwischendurch, hier und da wird ein kleines Zitat eingestreut (wie etwa die "The Thing"-Drahtszene, nur mit Knoblauch) und es gibt Musik. Wer irgendwie Blues mag, wird hier echt von den Liedern und dem Score weggeblasen und der ist dann auch ein Kernstück der Handlung.

Und noch ein Tipp, in Anlehnung an Pierrots Review: in der Mitte des Nachspanns ist noch eine enorm wichtige Szene mit einem weltberühmten Bluesmusiker, die man verpasst, wenn man bei Beginn des Abspanns aus dem Kino latscht. Und nach den Titeln kommt noch eine kleine Gitarreneinlage.

Für mich ein nahezu komplettes Werk, welches seinen Kinoerfolg mehr als verdient hat. Einziger Schwachpunkt für mich war manchmal das viel zu helle Blut, was hier vergossen wird, welches mich unangenehm an die 60er und 70er erinnert hat. Ansonsten ein beschwörendes Werk. 8,5/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

McClane

Ich kann mich Moonie eigentlich nur anschließen. Dass die Belagerung spät kommt und noch später eskaliert, ist ein kleiner Makel, eine weitere Actionsequenz wirkt etwas drangepappt, aber trotzdem war ich voll und ganz drin im Film, der einerseits gut budgetiert, andrerseits trotzdem von einer starken Autorenhandschrift getragen ist. Die "From Dusk till Dawn"-Vergleiche kann man angesichts des Sujets durchwinken, sollte allerdings immer dazu sagen, dass die Filme tonal und stimmungsmäßig massiv weit auseinander liegen.

Schön ist auch, wie Coogler Musik zum Leitthema macht, inhaltlich wie inszenatorisch. Herzstück ist natürlich die Blues-Einlage, welche die Grenzen von Zeit und Raum sprengt, die aber die etwas unerwartete, aber doch sehr cool umgesetzte Passage mit "Rocky Road to Dublin" wird mir zu oft vergessen, wenn über "Sinners" gesprochen wird. (8/10)
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Terry Noonan

15 Mai 2025, 01:16:55 #9 Letzte Bearbeitung: 15 Mai 2025, 01:40:39 von Terry Noonan
Was mich beeindruckt hat:
Anfangs hatte man sich ja darüber lustig gemacht, wie wenig Weiße doch Rhythmus und Musik im Blut haben.
Da hätte es sich perfekt angeboten, die Vampirband als kläglich schlechte Nachahmer (Kulturaneigner) darzustellen, allein deshalb schon unwürdig, in einem Schwarzenclub zu spielen.
Aber, dann kam ja dieses, noch weniger benannte Stück hier, und da habe ich eine dermaßene Gänsehaut vor lauter positiver Emotionen bekommen, dass ich echt dachte, egal wer im Club drinnen spielt, da geh ich ja genauso gerne raus vor die Tür zu den Vampiren.
Also als Loreley-Analogie sehr passend.


Auch fand ich gelungen, dass auch fernab der Musik anerkannt wurde, dass es auch "gute" Weiße gab, die ihrerseits von Schwarzen diskriminiert wurden (nicht reingelassen, nicht mit denen sehen lassen), um gesellschaftliche Unruhen zu vermeiden, sprich, grundsätzlich hautfarbenunabhängig alle im selben tragischen Boot des Gesellschaftszwanges saßen und je nach Kontext und Umgebung die jeweilige Minderheit einen schweren Stand hatte, obwohl sie aus ihrer eigenen Kultur auch für andere Tolles beitragen könnte.

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Aber, in irgendeinem einem Interview meinten Jordan oder Coogler, die wichtigste Botschaft sei, nie zu vergessen, wo die Vorfahren herkämen und deren Leben weiter zu leben.
Genau das führt aber eben zu einem konstanten Nebeneinanderleben (bestenfalls), während die positive Evolution aber imho der Melting Pot Myth wäre, in dem sich ein neues Ganzes bildet mit einem gemeinschaftlichen Grundwertegerüst (nicht nur auf dem Papier) und darauf aufsitzend dann damit in Einklang bringende und nicht Unfrieden stiftende kulturspezifische Besonderheiten und Bräuche, die man ausleben kann, aber eben nicht muss.
Im Interview gibt es nur Schwarz-Weiß: Assimilation (böse) oder jede Kultur für sich. Kein gemeinsames Dazwischen.
Insofern finde ich eine der möglichen Messages von "Rocky Way To Dublin" auch schade und rückständig: darin sind die "Einheischen" böse und verlassen könne man sich nur auf ethnisch Seinesgleichen aus der jeweiligen Minderheit.
Warum sollte das erstrebenswert sein?

Bottomline für meine persönliche, ungetrübte Freude am Film:
Text des Rocky-Songs überhöre ich und sehe es nur als einladend schönen klassischen Musikbeitrag einer anderen Kultur, genauso wie den oben verlinkten, kulturkampflos betörenden Folksong.
 :smiley:

Edit: Also Jack O'Connell und Jordan haben so eine starke und zur Rolle passende Ausstrahlung, dass ich sie in Interviews und auf anderen Fotos kaum wiedererkennen konnte. Da haben neben den Schauspielern Casting, Makeup und Kostüm mal äußerst gute und kreative Arbeit geleistet.
Von denen hätte ich auch eine Stunde mehr sehen können.
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