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Der "offizielle" Sneak-Thread! (Spoiler möglich)

Begonnen von Moonshade, 22 März 2006, 10:25:29

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Karotte84

Dresden bleibt weiterhin in seinem filmischen Tief. Es gab Der letzte Tempelritter bzw Season of the witch. Der deutsche Titel triffts sowas von ueberhaupt nicht, was schon damit beginnt, dass der Film ZWEI Tempelritter (Cage und Perlman) als zentrale Figuren enthaelt (waehrend weitere tausende irgendwo ihre Kreuzzuege abhalten). Der englische Titel ist (im Nachhinein betrachtet) auch kaum besser. Zumindest war der Film an sich ein wenig unterhaltsam und hat sich nicht komplett ernst genommen. Dennoch spielen hier charakterliche Abziehbilder in schon zu oft gesehenen Standardszenen. Wobei mir die Ausgangslage gut gefallen hat: Bringe vermeintliche Hexe von A nach B, damit ihr an B der Prozess gemacht werden kann.
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Die Auftaktszene, bei der leider klar wird, dass es Fantasy/Hexen/Daemonen geben wird, ruiniert jedoch einige potentielle Handlungsverlaeufe schon von vornherein, was zumindest bei mir die Spannung gehoerig gedrosselt hat.


(3.5/10) (Ein Punkt Abzug fuer die sinnlose Gesichtsverformung bei den Woelfen. Ein Punkt plus fuer
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Zombiemoenche
)

Mr. Hankey

Ja, karotte hat schon so weit alles gesagt. Ich empfand Der letzte Tempelritter jedoch als ungemein unterhaltsame Trash-Bombe, welche man heutzutage kaum noch in der Form zu sehen bekommt. Sicher irgendwo war alles ziemlich blöde, hanebüchen und albern, doch wenn Nic Cage sich in 5 Min. mal locker durch 10 Jahre hindurchmetztelt und dann plötzlich alles abbricht, weil er versehentlich plötzlich
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ne Frau dahinmetzelt
, dann kann man dem Ganzen kaum noch böse sein. Ist zwar besser in ner bierseeligen Runde zu Hause aufgehoben, aber für die Sneak wars auch Okay 5/10 Punkte
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Hey_Yo

20 März 2011, 02:09:28 #5552 Letzte Bearbeitung: 20 März 2011, 02:11:33 von Hey_Yo
Zitat von: Mr. Hankey am 19 März 2011, 21:30:35
ungemein unterhaltsame Trash-Bombe, welche man heutzutage kaum noch in der Form zu sehen bekommt.

Cage gibt sich allerdings größte Mühe, diese Art Film nicht aussterben zu lassen - mal mit Erfolg ("Drive Angry"), mal ohne ("Season of the Witch"). Immer wieder überraschend, dass er nebenbei dann auch tatsächlich mal Hochklassiges abliefern kann ("Port of Call - New Orleans", "Lord of War").
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

McMurphy

Trashig war's auf jeden Fall. Der nötige Charme, um trotzdem richtig Spaß zu machen, ging dem Film allerdings ziemlich ab. Es war zwar stellenweise unterhaltsam, aber über weite Strecken noch viel zu ernst und insgesamt einfach nicht blöd genug (2,5/10).
- "I see your front tyre's going a bit flat on you there, Burt."
- "Oh yeah, well the good news is, it's only flat on the bottom."
(aus "The World's Fastest Indian")

psychopaul

Zitat von: Hey_Yo am 20 März 2011, 02:09:28
Zitat von: Mr. Hankey am 19 März 2011, 21:30:35
ungemein unterhaltsame Trash-Bombe, welche man heutzutage kaum noch in der Form zu sehen bekommt.

Cage gibt sich allerdings größte Mühe, diese Art Film nicht aussterben zu lassen - mal mit Erfolg ("Drive Angry"), mal ohne ("Season of the Witch"). Immer wieder überraschend, dass er nebenbei dann auch tatsächlich mal Hochklassiges abliefern kann ("Port of Call - New Orleans", "Lord of War").

...wobei Lord of War auch noch aus einer anderen Zeit seiner Karriere stammt und er in Herzogs Film auch nicht gerade untrashig spielt.  :icon_mrgreen:
Ich mochte Cage immer sehr, aber von diesen Filmen hab ich kaum einen mehr gesehen. Eigentlich schade.  :icon_lol:
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Three little devils jumped over the wall...

Mr. Hankey

Zitat von: Hey_Yo am 20 März 2011, 02:09:28
Zitat von: Mr. Hankey am 19 März 2011, 21:30:35
ungemein unterhaltsame Trash-Bombe, welche man heutzutage kaum noch in der Form zu sehen bekommt.

Cage gibt sich allerdings größte Mühe, diese Art Film nicht aussterben zu lassen - mal mit Erfolg ("Drive Angry"), mal ohne ("Season of the Witch").
Wobei ich die beiden Filme, vom Trash-Potenzial nicht auf eine Stufe stellen würde. Sicher Trashig sind sie beide, aber während "Drive Angry" IMO nur vom inhaltlichen her trashig ist, ist es der Tempelritterfilm IMO auf allen Ebenen. ;) Aber "Drive Angry" ist so oder so bessere Film, da haste recht!
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Roughale


esta es la mejor mota
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Hey_Yo

Bei uns gab's endlich auch noch "Winter's Bone". Ich würde nichts Neues zu den Dresden-Kommentaren schreiben, weiß aber, dass ich bald mal das Buch lesen werde. (7-8/10)

Dem Publikum war's mal wieder zu viel - erwartungsgemäß; selbst die Leute, mit denen ich drin war, hatten nicht mehr als "War das eine langweilige Scheiße" über. Der "New Kids Turbo"-Trailer davor war aber der Renner :viney:.
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Mr. Hankey

25 März 2011, 01:18:51 #5558 Letzte Bearbeitung: 25 März 2011, 01:20:26 von Mr. Hankey
Dresden hatte diesesmal endlich wieder Top-Kino im Programm, wenngleich auch sehr schwere Filmkost. Es lief Alles, was wir geben mussten, welche die Geschichte einer Frau aufzeigt, welche in einem Internat aufwächst, in dem Menschen "gezüchtet" werden, um später einzig und allein dem Zweck dienen, als Organspender zu fungieren. Zusammen mit ihrer besten Freundin und deren Freund, welcher jedoch die große Liebe von ihr ist, entwickelt der Film einen tiefbewegende Geschichte über Untergebung, großer Liebe, erschreckenden Ideen und wahren Gefühlen. Auch wenn die Geschichte auf der Oberfläche fiktiv ist, so ist sie im Kern doch sehr real und ist vor allem in der Form, wie sie beim Zuschauer Interesse und Gefühle weckt, sehr gut gelungen. Auch wenn man ne ganze Weile braucht, um sich erst einmal in den Film reinzufinden, spätestens in seiner zweiten Hälfte entfaltet sich der Film auf erstaunliche Art und Weise in einem selbst und hallt noch lange nach, wozu auch die tollen Darsteller beitragen! 8/10 Punkte
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Mr. Vincent Vega

Ein Film über Organspende mit so einem Titel, oh weh. Klingt nach selbstbetrunkener Sozialrelevanz von weltlichem Format. Also zum Abgewöhnen.

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

25 März 2011, 01:36:12 #5560 Letzte Bearbeitung: 25 März 2011, 01:38:16 von LeCrumb
Der ist nicht ganz so kitschig, wie der Titel vermuten läßt - The Island war aber doch zackiger inszeniert.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Bretzelburger

Ich halte eure Vorbehalte für irrevelant, auch wenn mir klar ist, dass sich an einem solchen Film die Geister scheiden. Dieser ist aber - obwohl aus subjektiver Ich-Perspektive erzählt- nicht im geringsten geschwätzig, bedeutungsschwanger oder versucht, krampfhaft zu argumentieren. Im Gegenteil ist "Never let me go" (den deutschen Titel vergessen wir mal ganz schnell) ein Film über unbeantwortete Fragen, die im Film aufkommen, sich aber vor allem erst nach dem Film stellen. Warum haben sich diese Menschen nicht gewehrt oder warum ergeben sie sich in ihr Schicksal? - Vieles (Schwangerschaften, wechselnde Sexualpartner, die Welt entdecken usw.) wird nicht angesprochen, obwohl es keine Tyrannen gibt oder Polizei oder sonstwas. Im nur rudimentär vergleichbaren "The island" brechen sie doch auch irgendwann aus.

Dort ist aber alles viel künstlicher, von Beginn auf unmenschlich gemacht. Hier lässt der Film das Bild eines Menschen in einer äußerlich vertrauten Umgebung entstehen, die gar keine Gewalt benötigt, jedenfalls keine offensichtliche. Ob andere "Exemplare" nicht aufmüpfig reagieren und dafür dann entsprechend "bestraft" werden, ist gar nicht gesagt, denn der Film nimmt nur Kathys Perspektive ein. Getragen von einer wirklich wunderbaren Cathy Mulligan (ich habe schon lange keine Schauspielerin mehr gesehen, die mich mehr beeindruckt hat), die ganz anders als Overacting-Christian-Bale hier keine Oscar Performance abgibt, sondern mit den Nuancen ihres Gesichts spielt, wird man als Betrachter mit seiner eigenen Haltung konfrontiert. Nicht im Sinne eines pseudo-wissenschaftlichen Geschwätzes über das Klonen, wie die geistig Minderbemittelten in der Reihe hinter mir, sondern als Mensch - ganz individuell. Und genau darum geht es hier - nur darum - Kathy ,aber auch ihre Freunde, die eifersüchtige und intrigante Ruth und der jähzornige und merkwürdig passive Mann Tommy sind Menschen. "Never let me go" lässt das empfinden, nicht argumentieren - das macht den Film für sehr viele wahrscheinlich so schwierig. Aus meiner Sicht ist er traurig und schön zugleich (9/10).

Neo

Gestern kam in der ov sneak berlin "The mechanic".  Guter geradeaus actioner mit einem harten statham. Gebe 7/10.

Mr. Hankey

Zitat von: Bretzelburger am 25 März 2011, 08:22:46Im Gegenteil ist "Never let me go" (den deutschen Titel vergessen wir mal ganz schnell)[...]
Wieso? Ich finde in diesem Fall nehmen sich Originaltitel und deutscher Titel kaum etwas. Sind IMO beide unpassend. Beim Originaltitel könnte man von einer schwülstigen Romanze ausgehen und beim deutschen Titel von einem pathetischem Drama.  :icon_confused: Und das ist der Film ja beides nicht.

Ansonsten Zustimmung zum Text!
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Hey_Yo

25 März 2011, 20:35:21 #5564 Letzte Bearbeitung: 25 März 2011, 21:03:35 von Hey_Yo
Zitat von: Mr. Hankey am 25 März 2011, 12:46:28
Wieso? Ich finde in diesem Fall nehmen sich Originaltitel und deutscher Titel kaum etwas.

Zum Buch passt der Originaltitel allerdings.
Passt eigentlich das Genre "Thriller" aus der OFDb? Wenn irgendwas absolut gar nicht auf das Buch passen würde, dann wäre es Thriller. Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber sie müssten schon einiges geändert haben, damit das passt :00000109:...

Zitat von: Bretzelburger am 25 März 2011, 08:22:46
Getragen von einer wirklich wunderbaren Cathy Mulligan (ich habe schon lange keine Schauspielerin mehr gesehen, die mich mehr beeindruckt hat)

Carey Mulligan ;) .
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

Karotte84

Nein, "Alles was wir geben mussten" ist gewiss kein Thriller. Ich kann auch die hohen Wertungen nicht teilen. Es wird eine Welt konstruiert, die meiner Meinung nach nicht funktionieren kann, was mir den gesamten Film vergellt hat.
Spoiler: zeige
Im erwachsenen Alter leben die "Ersatzteillager" vollstaendig integriert unter den "Normalsterblichen". Dort waere es ein leichtes zu recherchieren, ob es z.B. "Originale" gibt. Eine der zentralen Fragen (fuer die Figuren) im Film. Zumal sich dann weitere Fragen stellen, die auch Bretzelburger erwaehnt. Das ihn das nicht weiter stoert - bitte - ich moechte da nicht drueber hinwegsehen. Das da niemals "Flucht aus dem System" angesprochen wird, ist fuer mich nicht akzeptabel. Auch dieses etappenweise operieren fand ich bescheuert. Warum werden die nicht beim ersten Mal komplett ausgeraeumt? Stattdessen froehliches Weiterleiden bis zur naechsten "Spende".

Das Drama ist voellig in Ordnung, aber in einem Storykonstrukt, welches fuer mich in sich unschluessig ist. Positiv: Trotz unaufgeregter Inszenierung gab es keine Laengen. Carey Mulligan war klasse. (6/10)


MMeXX

Zitat von: Hey_Yo am 25 März 2011, 20:35:21
Passt eigentlich das Genre "Thriller" aus der OFDb? Wenn irgendwas absolut gar nicht auf das Buch passen würde, dann wäre es Thriller. Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber sie müssten schon einiges geändert haben, damit das passt :00000109:...
Ich dachte, dass wäre mal wieder ein schöner Science-Fiction-Streifen!?

Bretzelburger

Der Film ist kein Thriller, nicht einmal ein Science-Fiction - im Gegenteil ist er ein soziales Drama, geschildert aus einem völlig subjektiven Blickwinkel. Die Haltung von "Karotte" entspricht der üblichen Reaktion auf den Film, indem er eben anspricht, dass sie doch alle Freiheiten gehabt hätten, um sich zu wehren.

Es geht nicht darum, ob mich "das stört oder nicht stört", sondern das diese Diskrepanz genau das Thema ist. Wer nicht völlig apathisch ist, weiß wie wenig der "normale" Mensch aus seinen "Freiheiten" macht - und wie wahnsinnig flexibel er mit seinen vielen Möglichkeiten umgeht. Hier handelt es sich aber um Menschen, die bis zu ihrem 18.Lebensjahr in einem Kokon aufwachsen, den sie auch danach nicht verlieren, sondern nur die theoretische Möglichkeit haben, ihre Umgebung kennen zu lernen. Es gibt Berliner, die verlassen ihren Stadtteil in vielen Jahren kaum, aber hier sollen menschen, die noch nie draußen waren, plötzlich Action zeigen. Mag sein, dass es das auch gibt, aber eben nicht Cathy H., die diese Geschichte erzählt.

Aber letztlich ist es egal, ob man das an dem Film kritisiert oder es versteht - denn damit hat man sich schon mit Cathy's Situation auseinander gesetzt und braucht keine Kunstwerke, um zu begreifen, dass die Klone auch Menschen sind - und die Art, wie mit ihnen umgegangen wird, nichts anderes als kaltblütiger Mord ist. Nur darum geht es in dem Film.

McMurphy

Ich stimme da Karotte absolut zu. Auch für mich hat diese konstruierte Umgebung den Kern der Geschichte deutlich beeinträchtigt. Diese freiwillige Unterordnung der eigenen Interessen bis zur völligen Selbstaufgabe ohne erkennbaren äußeren Zwang lässt eher wieder daran zweifeln, ob die Klone tatsächlich Menschen wie ihre Originale sind. Möglicherweise spielt da aber eine andere kulturelle Erziehung des japanischen Autors der Vorlage eine Rolle, auch wenn er seit früher Kindheit in England gelebt hat. Für mich persönlich ließ sich aber das Menschsein der Klone eben nicht empfinden - also ganz im Gegenteil zu Udo. Der Vergleich mit irgendwelchen Berliner Stadtteilbewohnern zieht da überhaupt nicht, denn diesen kann das Verharren ja durchaus ein Gefühl der Sicherheit und Vertrautheit und somit etwas Positives geben, während es im Film den Klonen einfach nur Schmerzen und letztendlich den frühen Tod bringt (5/10).
- "I see your front tyre's going a bit flat on you there, Burt."
- "Oh yeah, well the good news is, it's only flat on the bottom."
(aus "The World's Fastest Indian")

Bretzelburger

Natürlich hinkt mein Berlin-Vergleich, aber das gilt auch für deine Antwort, denn du sprichst ja von Menschen, die in einer ganz normalen Sozialisation aufwuchsen. Für mich war es nur bemerkenswert, dass sich auch solche Menschen in ihren gewohnten Gefilden aufhalten (Sicherheitsempfinden), die von Kindheit an mit allen Optionen groß wurden.

Was erwartest du dann von Menschen, denen nicht nur diese Möglichkeit genommen wurde, die dazu auch über keinerlei Verwandte, Freunde oder Verbündete in der Außenwelt verfügen? - Für die "Normalen" sind sie doch nur Ersatzteillager, die halbwegs human behandelt werden, da mit sie sich körperlich gut entwickeln. Von denen können sie keinerlei Solidarität erwarten, besonders nicht von ihrem Original, dass sie ja im Internet finden können, tolle Idee! - und da erwartest du, dass sie sich gegen ihr Schicksal auflehnen? Und sprichst ihnen damit noch die Menschlichkeit ab, weil sie es nicht tun. Solche Aussagen (auch von Karotte) lassen mich auf zwei Gdankengänge schließen - 1. Du hältst die Erziehung für legitim, weil sie keine Auswirkungen auf das Verhalten im Erwachsenenalter hat, indem man sich gegen jedes Gesetz und eingebläute Verhaltensregeln problemlos auflehnen kann 2

2.Es ist ein finsterer Gedanke an historische Ereignisse, in denen sich Menschen auch nicht wehrten, sich auch scheinbar passiv ihrem Schicksal ergaben. Da gibt es nicht wenige Beispiele. Das geht sicherlich zu weit, aber für mich macht der Film schon ein sehr perfides Verhalten gegenüber menschlichen Wesen deutlich.

McMurphy

Woher Du manchmal Deine Annahmen über Gedankengänge anderer Personen nimmst, erschließt sich mir nicht. Diese scheinen mitunter der Logik zu folgen, dass alle anderen Leute Vollidioten sind.

Ich will den Klonen die Menschlichkeit keineswegs absprechen - sie verhalten sich aber nun einmal nicht nachvollziehbar. Woher sollen sie denn wissen, dass sie von den Menschen kaum Solidarität erwarten können? Das wissen nur wir als Betrachter von außen bzw. können es eigentlich nur vermuten, da dies auch nicht weiter thematisiert wird. Das einzige was sie wissen ist, dass sie qualvoll sterben werden und das eigentlich nicht wollen. Trotzdem erfolgt keinerlei Reaktion dagegen. Das ist schlicht und einfach nicht nachvollziehbar, denn auch ein gewisser Lebenswille gehört schließlich zum Menschsein dazu. Ich glaube auch nicht, dass dies wie gezeigt völlig "aberziehbar", also lediglich eine Frage der Sozialisation ist. Genau deswegen lässt mich der Film dieses Menschsein nicht empfinden, sondern eher argumentieren - genau entgegengesetzt wie bei Dir.

Zitat von: Bretzelburger am 26 März 2011, 21:22:21... dass sie ja im Internet finden können, tolle Idee! ...
Wer hat eigentlich was über's Internet geschrieben?
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Mr. Hankey

27 März 2011, 13:54:59 #5571 Letzte Bearbeitung: 27 März 2011, 14:01:37 von Mr. Hankey
Auch wenn sich Udo vielleicht wirklich ein wenig unglücklich ausgedrückt hat, was den Film angeht gebe ich Ihm absolut recht. Ich hatte während des Films nicht auch nur einmal den Gedanken gehabt "Warum lehnen sie sich nicht gegen ihr Schicksal auf?". So wie die ganze Geschichte geschrieben und inszeniert wurde, ist IMO vollkommen klar, dass die Figuren von Anfang so "gezüchtet" wurden, um nichts anderes zu sein, als Ersatzteillager. Da war nie etwas anderes, nie hat jemand der "Normalen" zu ihnen gesagt: "Das geht so nicht, ihr müsst was dagegen tun", also warum sich gegen etwas auflehnen, dass für die Figuren völlig normal erscheint, so sehr es ihnen auch wiederstreben mag? Um einen dramaturgischen Griff zu bekommen? Damit es für uns "glaubwürdiger" wirkt, weil es so etwas in der Realität (in dieser Form) nicht gibt? Mag sein, dass ihnen das nicht gefällt, aber sich dagegen zu wehren, dass wurde nie in das Gedankengut der Figuren "eingepflanzt".

Mag sein, dass die Szene mit der Lehrerin
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die den Kindern verrät, dass sie zu nichts anderem "geboren" wurden
etwas unglücklich platziert wirkt, aber letztendlich bewirkt sie auch nur, dass den Figuren bewusst wird, woran sie sind, aber nicht gleich automatisch zum umdenken, den woher soll das hier auf einmal kommen? Das hätte IMO absolut nicht gepasst!
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Karotte84

28 März 2011, 15:42:29 #5572 Letzte Bearbeitung: 28 März 2011, 15:51:37 von Karotte84
Zitat von: Bretzelburger am 26 März 2011, 21:22:21
Was erwartest du dann von Menschen, denen nicht nur diese Möglichkeit genommen wurde, die dazu auch über keinerlei Verwandte, Freunde oder Verbündete in der Außenwelt verfügen? - Für die "Normalen" sind sie doch nur Ersatzteillager, die halbwegs human behandelt werden, da mit sie sich körperlich gut entwickeln.[...]

Zitat von: Mr. Hankey am 27 März 2011, 13:54:59
[...] Da war nie etwas anderes, nie hat jemand der "Normalen" zu ihnen gesagt: "Das geht so nicht, ihr müsst was dagegen tun", also warum sich gegen etwas auflehnen, dass für die Figuren völlig normal erscheint, so sehr es ihnen auch wiederstreben mag? Um einen dramaturgischen Griff zu bekommen? Damit es für uns "glaubwürdiger" wirkt, weil es so etwas in der Realität (in dieser Form) nicht gibt? Mag sein, dass ihnen das nicht gefällt, aber sich dagegen zu wehren, dass wurde nie in das Gedankengut der Figuren "eingepflanzt".

In, u.a., genau diesem Punkt ist die konstruierte Welt fuer mich nicht stimmig. Ein gewisser Prozentsatz unter den "Normalen" wuerde sich in dieser Welt gegen dieses System auflehnen. Die Ersatzteile sind ja nicht einmal als solche gebrandmarkt. Die Hauptperson lebt da jahrelang unter den Normalos. Allein, wenn sich der Nachbar in sie verliebt, duerfte der es schon nicht sooo besonders toll finden, dass seine Liebste sich zu grunde spenden muss...
Der reine Ueberlebensinstinkt ist dabei noch nicht mal angesprochen. Dieser muss sich auch nicht unbedingt bei den drei Handelnden Figuren zeigen. Aber wenn schon im Film Geruechte so eine grosse Rolle einnehmen, haette auch ein weiteres von einem fliehenden Ersatzteil dabei sein koennen.

Nettes Drama, wenn ich vor allen Unstimmigkeiten die Augen verschliesse. Moechte ich aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Der wird bei dem Film ueberreizt.

@Bretzel
Deinen zweiten Gedankengang kapier ich nicht. So, wie ich ihn lese, argumentiert er eher fuer Murphy, anstatt fuer dich. Denn er und ich wuerden ja eben eine Auflehnung erwarten. Vielleicht kannst du nochmal genauer beschreiben, was du meinst.

Roughale

Die HH OV Sneak durfte sioch gestern, zum 3ten Jubiläum im neuen Kino, in Personalunion mit der insgesamt 850ten OV Sneak in HH, am letzten ausstehenden Oscar kandidaten erfreuen. The Fighter istz ein sehr gelungenes Biopic, mit exzellenten Schauspielern und einer skurilen Ansammlung an Oberschlampen (die ganze Riege der Schwestern und der Mutter war einfach der Oberhammer!). Das Setting kam auch sehr authentisch daher, Bale spielte sich zu einer oscarreifen Höchstform auf, was ja auch belohnt wurde - zu Recht meiner Meinung nach. Sehr kurzweilig und einfach gut - 9/10 mit leichter Aufwärtstendenz...

esta es la mejor mota
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Mr. Hankey

Dresden hatte dieses Mal Ohne Limit und damit einen Film der wirklich unterhalten kann und vor allem mit seinem unkonventionellen Ende überzeugt. Die Geschichte um einen Mann, der durch eine Wunderdroge zum Genie wird steckt voller knackiger Ideen, ist aufregend inszeniert worden und mit tollen Darstellern bestückt. Auch wenn der Film so einige Unlogikkeiten mit an Board hat (
Spoiler: zeige
Warum kam kein anderer vorheriger Kunde auf die Idee, die Droge selbst zu vervielfältigen? Wieso spricht unser Russe nach Einwurf der Wunderdroge immer noch mit Aktzent, während unsere Hauptfigur anscheinend aktzentfrei alle anderen Sprachen aus dem FF kann?
), so werden diese doch perfekt kaschiert und es bleibt ein aufregender Filmtrip übrig, den man sich gerne öfters ansieht und überraschenderweise keinen moralischen Finger erhebt. 8/10 Punkte
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Hey_Yo

Fast vergessen: "Never let me go". Ziemlich guter Film, besseres Buch. (8/10)
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"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

Roughale

Weil ich gestern auf einem Konzert war, musste ich Red Riding Hood von den Twilight Machern verpassen - nach den Kommentaren im Sneakforum, ein sehr guter Umstand - soll hochgradig grottig gewesen sein...

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Hey_Yo

Wir hatten "Paul". Ein weiterer Beweis dafür, dass man keine Trailer schauen darf (Augen und Ohren zu im Kino sieht dämlich aus, sollte man aber machen wie gerade bei "Scream 4"). Wäre witziger gewesen, wenn ich den Trailer nicht gekannt hätte. Zudem ist Bela B. als Synchronsprecher schlimmer als der aus dem Trailer. Trotzdem kurzweilig und witzig. (7/10)
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Moonshade

Noch ein schlechtes Wort über Bela B. und ich schleif dich zu fünf Ärzte-Konzerten in Reihe (Moshpit...). :icon_mrgreen:

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr. Hankey

Das Bela B. ein Supersynchrosprecher ist, hat er zudem schon bei"Terkel in Trouble" bewiesen! :D
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