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Der "offizielle" Sneak-Thread! (Spoiler möglich)

Begonnen von Moonshade, 22 März 2006, 10:25:29

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Dionysos

Fand Monsters trotz grauenvoller Synchro auch sehr ansprechend, wenngleich ich den Selbstfindungstrip der beiden Protagonisten weitaus weniger interessant fand als die allgegenwärtige Polit- und Gesellschaftssymbolik - auch wenn beides sehr gut nebeneinander harmoniert und oft ineinander übergreift. Und die
Spoiler: zeige
am Ende wunderbar eingefangene bizarre Ästhetik der Kreaturen
gehört für mich zu den beeindruckendsten Kinobildern dieses Jahres.
7,5/10
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Hey_Yo

Es gab tatsächlich nicht "Megamind" bei uns, sondern "En ganske snill mann / Ein Mann von Welt". Der Film liefert genau das, was man von einer norwegischen Komödie erwartet: skurrile Charaktere, merkwürdige Situationen, oftmals wird wenig geredet und der Humor ist extrem trocken. Wieso die vielen Sexszenen allerdings sein müssen, weiß ich nicht. Die nutzten sich mit der Zeit stark ab. Insgesamt sehr amüsant, wenn man den Stil mag (7/10).
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

Mr. Hankey

Dresden hat mal wieder nen Sneak-Ausfall! Auch wenns wohl 'n Scheißfilm ist, den wir verpasst haben: langsam nervts!

Ungesehn: 1/10
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Karotte84

Zumindest hat mich die Dresdner Sneak mal wieder gehoerig ueberrascht. Zusaetzlich fiel allen enttaeuschten nun auch noch auf den Fuss, dass die Sneak von 23Uhr auf 21Uhr vorverlegt wurde. So lief ja nicht mal irgendein Film zu der Zeit  :anime:.

Bretzelburger

Das war Pech für euch, aber ich bin natürlich doppelt froh darüber, dass ich die Sneak ausfallen ließ, weil ich alle Filme, die in der Sneak-Prognose aufgeführt waren, schon gesehen hatte. Obwohl - den, den ihr dann ja zu sehen bekamt, hatte ich doch noch nicht gesehen :icon_twisted:

McClane

Ich war zwar nicht da, aber Köln hatte vorgestern Monsters. Wollte den aber eh sehen und er startet ja schon nächste Woche, ist also kein Beinbruch. Heißt dann nur auf ne OV hier in Kölle hoffen.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Roughale

Ich durfte gestern in der OV Sneak nocheinmal Nowhere Boy geniessen, den ich schon längere Zeit auf DVD besitze. Eine sehr gut umgesetzte Darstellung der frühen Jahre John Lennons - 10/10.

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Vinyard Vaughn

7 Dezember 2010, 17:51:00 #5347 Letzte Bearbeitung: 8 Dezember 2010, 12:47:46 von Vinyard Vaughn
Zitat von: Karotte84 am 30 November 2010, 15:03:35
Mir bereitet viel mehr die Tatsache Sorge, dass dies der fuenfte Sneakfilm in Folge ist, den du positiv bewertest. Bist verliebt, oder?   :love:

Bösartigste Unterstellungen mit denen man hier konfrontiert wird. Tsk tsk tsk.

Aber ja, die Kette guter Filme musste ja endlich mal unterbrochen werden. Frankfurt OV bekam nun auch "Skyline". Ui über diesen Haufen Pferdedung kann ich mich gar nicht auslassen ohne (endlich wieder) extrem polemisch zu werden. Im Grunde nichts als ein mies konzipierter Raubbau von "War of the Worlds", "Independance Day" und jedem anderen besseren SciFi Film.
Die Dialoge sind dermaßen unterirdisch, schlecht geschrieben und unzusammenhängend aneinandergereit, dass es qualvoll ist überhaupt zuzuhören - Darsteller und ihr Spiel kann ich nur als "awkward" beschreiben (so ziemlich jede Übersetzung des Wortes passt hier). Das Beste sind immernoch die bierernsten Mienen mit denen dieser untalentierte zweitklassige Deppenverein seine bruchstückhaften Kommandoworthülsen rausschleudert [spätestens anfangen laut zu schreien und meinen Kopf gegen die Sitzelehne dreschen wollte ich, als der Mexikaner am Fenster steht, zusieht wie eines der US Flugzeuge eine Atomrakete auf das Hauptschiff der Aliens feuert, die ganze Stadt in einer Aschewolke ausradiert wird, er sich umdreht und toternst die anderen ansieht und sagt "Now they know how to defeat them." ... AAAAAAAAAHHHHHHHH].
Von der allgemeinen Dämlichkeit der Handlung wie Handelnden brauch ich eigentlich nicht anfangen, aber der Luft-Gegenangriff des US Luftwaffe auf die Aliens war einfach nur "genial" bescheuert - alle Arten Düsenjäger, Kampflugzeuge und Dronen fliegen wild nebeneinander 50m über den Dächern der Stadt und versuch auf 100m an das Mutterschiff heranzukommen, bevor sie ihre Raketen abfeuern. [Zu diesem Augenblick tat mir ganz offiziel die rechte Hand vom facepalmen weh.] Emmerich und Bay für ganz Arme kann man sagen - ohne damit den beiden irgendwelche Qualitäten zusprechen zu wollen. Wahrscheinlich haben sich die Strause Deppen beim Schreiben des Drehbuchs irgendwann gedacht, "Boy - der ist so dermaßen unrettbar verhunzt, lass uns einfach jedes scheiß Klischee das es gibt reinbringen, damit es sich wenigstens richtig lohnt."
Die Effekte der Aliens selbst sind ok, aber Hintergründe/Verwüstungen in der Stadt und ähnliches sind unglaublich billig eingefügt - scheinbar war die Kohle schneller alle als erwartet (nach dem Nukeangriff blendete die Kamera bewußt nicht mehr auf die Stadt, was auffällig und peinlich war). Deshalb musste der Score wohl auch vom Slovakischen Nationalorchester aufgenommen werden und neben diesen bemüht dramatischen Standardgeträller ist nur noch Hip Hop Müll und ähnlicher Dreck auf dem Soundtrack.
Dazu kommt noch das PG-13 mit 2 Alibi FUCKS und Köpfen die nicht abgetrennt werden von den Aliens um das Hirn rauszureißen, sondern ab-teleportiert werden. Hmmmhmm. Genau.

Hilfe ist der schlecht oder genial trashig - wie man will. Ich jedenfalls habe, als ich vor einem Jahr sagte "Ich würde mir wieder mehr SciFi im Kino wünschen" nicht SOWAS gemeint. Selbst der geistig zurückgebliebene, Schamhaarlose, Kleinbubi, Michael Bay Fanboy Verein der vor uns sass (:viney:) fand ihn scheiße - und wenn selbst diese Zielgruppe an anspruchslosen Schwachmaten abspringt, uiuiui. Hoffentlich TANKT das Drecksding an den Kassen.

2/10
Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

Moonshade

Oh bitte, laßt den heute bei uns laufen...

...schließlich gibts bei uns vll. nur noch 5 Wochen Sneak und irgend ne Abrißparty muß ja sein... :dodo:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Moonshade

War mal wieder nichts mit Partytrash, es gab Nowhere Boy, über die verworrene Familiensituation von John Lennon.
Eigentlich ein sehr schön inszenierter Film, der ein wenig an der Überemotionalisierung leidet, die in den gefühlvollen Szenen immer wieder mit der dicken Farbrolle aufgetragen wird und daran, daß man sich natürlich eher für der Zusammenfindung der Beatles begeistert. Kristin Scott Thomas und Anne-Marie Duff machen einen Höllenjob, aber statt Präzision und Subtilität, ja etwas Intimität, soll "Nowhere Boy" hauptsächlich bunt, intensiv und überdeutlich sein - das könnte ggf. bei jungen Leute heute besser ankommen.
Manchmal brilliant, manchmal kolportage-ähnlich geskriptet, ist das Ergebnis recht gut, aber nicht überragend. 7/10


Und ich jetzt stoß ich mal in Vinnie's Horn und werd polemisch, denn auch wenn die Sneak beim erstmal fünftletzten Mal mal wieder schön voll war, saßen hinter mir natürlich wieder ein halbes Dutzend pubertäre Sonderschulpisser, die ständig Ausgußscheiße wie "Opfer!" oder "Ich hasse diese Spasten" sabbelten, rumhibbelten und bei jedem bißchen sexueller Anspielung oder jedem Fluch oder Schimpfwort sofort in hysterisches Teenagergelalle ausbrachen.

Schön zu sehen, daß die einigermaßen höflichen Ansagen (nicht von mir), doch bitte die Kommentare zu sparen, mit spöttischem Gekicher quittiert wurden, mein "Halt endlich die Fresse, du pubertäres Arschloch" aber nach dem notwendig "Ich komm da gleich runter!" von engelshafter Ruhe gefolgt wurde (zumindest für die ritalinabhängigen Verhältnisse).
Beschissenes Dreckspack - wenn ich weiter solche geistigen Nachgeburten ertragen muß, ist es wohl besser, daß die Sneak abgeschafft wird... :icon_evil: :viney:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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Bretzelburger

Es hilft wirklich nur die Keule - bei meinem letzten Aufreger setzte ich mich meinem Nachbaridioten regelrecht auf den Schoss, bevor Ruhe war.

Hey_Yo

Wir hatten heute "L'âge de raison / Vergissmichnicht". Storymäßig kann ich sowas eigentlich nicht sehen, es ist unfassbar zum Kotzen, dass normale Menschen plötzlich nett und freundlich und träumerisch werden müssen :kotz:. Aber immer wenn Marceau ihr anfängliches Ich rausholt, ist der Film ganz witzig. (5-6/10)
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

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Mr. Hankey

Ich überlege gerade wie Du einen "normalen Menschen" definierst, wenn "nett" und "freundlich" nicht dazu gehören. ;)

Ansonsten bin ich schon froh, dass es anscheinend dieser Film war, den wir letzte Woche verpasst haben.:D
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Moonshade

Vermutlich sind bei einem solchen Film die Leutz scharenweise rausgelaufen...warum haben sie das bei uns bloß nicht getan? (Ach so, zu viele Flüche, sexuelle Anspielungen und Schmalztollen...Mist! :viney:)
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Hey_Yo

ZitatIch überlege gerade wie Du einen "normalen Menschen" definierst, wenn "nett" und "freundlich" nicht dazu gehören.

Am Anfang ist Marceau unfreundlich und sarkastisch, die ganze Zeit am Arbeiten und sie kümmert sich nicht um andere. Also deutlich angenehmer als diese Kitschfigur, die sie am Ende ist :kotz:...

Zitat von: Moonshade am  9 Dezember 2010, 10:24:18
Vermutlich sind bei einem solchen Film die Leutz scharenweise rausgelaufen...warum haben sie das bei uns bloß nicht getan? (Ach so, zu viele Flüche, sexuelle Anspielungen und Schmalztollen...Mist! :viney:)

Nee, überraschenderweise sind nur 5-8 Personen gegangen und es war fast komplett ruhig :eek:?! Allerdings hat auch eigentlich nie jemand gelacht, obwohl es schon ein paar witzige Szenen gab. Schimpfwörter und sexuelle Anspielungen bringen es bei so einem Publikum aber leider immer. Deshalb ging neulich auch niemand bei "Twelve".
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

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Bretzelburger

Wir hatten heute auch "Skyline" und ich bin zu einer anderen Meinung als Viney gelangt. Das schamhaarlose Michael Bay Verehrer diesen Film auch nicht mögen, werte ich als positiv, so wie mir auch das verbreitete Gerede unter den Sneak-Nachbarn auffiel, die sich über die schwachen Dialoge aufregten. Sonst bei jedem halbwegs anspruchsvollen Film komplett überfordert, regen sie sich bei einem offensichtlichen B-Picture über sprachliche Inhalte auf.

Wenn ein Film allerdings mit viel Geld und entsprechender Optik produziert wurde, dann bieten die superseichten, vor Patriotismus triefenden Dialoge, die dazu noch von berühmten Darstellern vorgetragen werden, plötzlich keinen Grund mehr zur Kritik. "Skyline" ist eine Mischung aus Independent Film und B-Gurke, die sich an klassischen Genre-Mustern orientiert, und mir viel Spaß gemacht hat, gerade auch deshalb, weil die Macher es durchaus ernst damit gemeint haben, denn diese "Ich-weiß-ja-das-der-Film-schlecht-ist, aber-ich-mache-gleichzeitig-einen-auf-komisch-und-trashig-Filme" gehen mir total auf den Geist, weil sie sich nicht trauen zu ihrer Comic-Klischee-Story zu stehen. Anständige Aliens, eine unterlegene Menschheit und keinerlei militärisches, psychologisches, religiöses oder patriotisches Gesülze - das ist mir allemal 7 Punkte wert.

Mr. Vincent Vega

Ist das auch so ein bildungsbürgerlicher Science-Fiction-Arthaus-Quatsch Marke DISTRICT 9 und MONSTERS oder hat der auch wirklich was zu bieten?

Sonst ist diese Welle an Sci-Fi-Filmen, die mit Hängen und Würgen und 'nem Taschengeld anders sein wollen, für mich damit durch.

Bretzelburger

Abgesehen davon, dass ich diesen Science-Fiction-Arthouse-Quatsch mag (die beiden von dir genannten Filme haben außer diesem möglichen Etikett für mich wenig gemeinsam), hat "Skyline" damit absolut nichts zu tun - keinerlei Anspruch, auch kein Möchtegern-hat-nicht-geklappt-Anspruch. Die aus meiner Sicht unnötige Mutter-Kind-Symbolik wirkt darin wie eine Konzessionsentscheidung - keine Ahnung, warum sie sich das nicht gespart haben?

Stefan M

Zitat von: Hey_Yo am  9 Dezember 2010, 18:05:42
ZitatIch überlege gerade wie Du einen "normalen Menschen" definierst, wenn "nett" und "freundlich" nicht dazu gehören.

Am Anfang ist Marceau unfreundlich und sarkastisch, die ganze Zeit am Arbeiten und sie kümmert sich nicht um andere. Also deutlich angenehmer als diese Kitschfigur, die sie am Ende ist :kotz:...
Das selbst nervt natürlich oft genug, aber ich finde zudem, daß dieser Wandel vom Ekel zum Gutmenschen auch in den allerwenigsten Fällen filmisch nachvollziehbar vonstatten geht. Das hat in meinen Augen in dem sonst über alle Zweifel erhabenen "Und täglich grüßt das Murmeltier" schon nicht so ganz geklappt.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Bretzelburger

Zitat von: Stefan M am 10 Dezember 2010, 11:09:46
Zitat von: Hey_Yo am  9 Dezember 2010, 18:05:42
ZitatIch überlege gerade wie Du einen "normalen Menschen" definierst, wenn "nett" und "freundlich" nicht dazu gehören.

Am Anfang ist Marceau unfreundlich und sarkastisch, die ganze Zeit am Arbeiten und sie kümmert sich nicht um andere. Also deutlich angenehmer als diese Kitschfigur, die sie am Ende ist :kotz:...
Das selbst nervt natürlich oft genug, aber ich finde zudem, daß dieser Wandel vom Ekel zum Gutmenschen auch in den allerwenigsten Fällen filmisch nachvollziehbar vonstatten geht. Das hat in meinen Augen in dem sonst über alle Zweifel erhabenen "Und täglich grüßt das Murmeltier" schon nicht so ganz geklappt.

Das kommt darauf an, ob diese verborgene Seite nur verschüttet war oder charakterlich gar nicht erst vorhanden, besser, ob man schon am Anfang spürt, dass sich ein ganz anderer Mensch unter der vorgeschobenen Schale befindet. Deshalb fand ich das "Murmeltier" auch überzeugend, denn Murray war am Ende kein anderer Mensch, hatte auch seine Art des Humors behalten, sondern brauchte nur seinen Panzer aus Sarkasmus und allgemeiner Ablehnung nicht mehr. Schlecht finde ich solche "Wandlungen" immer dann, wenn sie einher gehen, mit einer unglaubwürdigen Veränderung des Charakters.

Bei Marceau hat man sich deshalb einen Trick einfallen lassen - als junges Mädchen ist sie ganz toll, bis ein psychischer Schock sie in das ehrgeizige Ding verwandelt, dass zu Beginn als erwachsene Frau ihre Umgebung unsicher macht, dann entdeckt sie das junge Mädchen in sich wieder. Das Problem daran lag für mich in zwei Dingen - es fehlen die Nuancen in der Wandlung (bei Murray immer zu bemerken), welche nur zwischen Extremen wechselt, und wenn schon eine Neunjährige Jahrzehnte voraus planen kann, um mit Unterstützung eines Notars ihr eigenes Ich in der Zukunft zu beeinflussen, dann fragt man sich, wieso sie so lange geistig umnachtet blieb und sich nicht mehr an ihre eigenen Kreationen erinnern konnte. Der Film hat ein paar nette Momente, die Marceau selbst gefällt mir auch, aber er ist so dermaßen durch konstruiert, dass die Gefühle, die der Film ja vermitteln will, unglaubwürdig bleiben - 3-4 Punkte.

Stefan M

Zitat von: Bretzelburger am 10 Dezember 2010, 12:34:17
Zitat von: Stefan M am 10 Dezember 2010, 11:09:46
Zitat von: Hey_Yo am  9 Dezember 2010, 18:05:42
ZitatIch überlege gerade wie Du einen "normalen Menschen" definierst, wenn "nett" und "freundlich" nicht dazu gehören.

Am Anfang ist Marceau unfreundlich und sarkastisch, die ganze Zeit am Arbeiten und sie kümmert sich nicht um andere. Also deutlich angenehmer als diese Kitschfigur, die sie am Ende ist :kotz:...
Das selbst nervt natürlich oft genug, aber ich finde zudem, daß dieser Wandel vom Ekel zum Gutmenschen auch in den allerwenigsten Fällen filmisch nachvollziehbar vonstatten geht. Das hat in meinen Augen in dem sonst über alle Zweifel erhabenen "Und täglich grüßt das Murmeltier" schon nicht so ganz geklappt.

Das kommt darauf an, ob diese verborgene Seite nur verschüttet war oder charakterlich gar nicht erst vorhanden, besser, ob man schon am Anfang spürt, dass sich ein ganz anderer Mensch unter der vorgeschobenen Schale befindet. Deshalb fand ich das "Murmeltier" auch überzeugend, denn Murray war am Ende kein anderer Mensch, hatte auch seine Art des Humors behalten, sondern brauchte nur seinen Panzer aus Sarkasmus und allgemeiner Ablehnung nicht mehr. Schlecht finde ich solche "Wandlungen" immer dann, wenn sie einher gehen, mit einer unglaubwürdigen Veränderung des Charakters.

Beim "Murmeltier" ist es für mich nur schwer, den Zeitpunkt zu erfassen, zu dem Phil Connors sich entschließt, ein freundlicherer Mensch zu werden. Daß er sich seinen Humor bewahrt, steht außer Frage, aber sein Sinneswandel kommt nicht so ganz rüber, warum er so ganz plötzlich anderen Menschen aufgeschlossen und hilfreich begegnet, nachdem er noch Sekunden zuvor nichts anderes als Zynismus für seine Umwelt übrig hatte.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Mr. Hankey

10 Dezember 2010, 19:38:17 #5361 Letzte Bearbeitung: 10 Dezember 2010, 20:13:04 von Mr. Hankey
Wie Udo schon schrieb hatten nun auch wir "Skyline" und ich quetsche mich irgendwo zwischen Sebastian und Udo. Alles in allem fand ich das Gezeigte ebenfalls nicht so dramatisch, da man doch merkt, dass die Macher einfach nur Ihrer Liebe zu B-Movies freien Lauf geben wollten und mit "Skyline" einen Film geschaffen haben, bei dem dies aus allen Poren trieft. Dünne Story, schablonenhafte Charaktere, dusselige Dialoge (wennsgleich da wesentlich schlimmere gibt), alberne Effekte. Dazu einige bekannte Gesichter (u.a. Eric Balfour aus "Six Feet Under" und "24"), die aber auch Genretypisch bleiben. Damit kann man seinen Spaß haben, doch mich hat das Ganze dennoch eher gelangweillt als unterhalten. Zum wirklichen Trash fehlt IMO doch noch ein ganzes Stück und zu einem wirklich guten Film erst recht, wenngleich Udo schon recht hat, dass das Fehlen des üblich pathetischen Getue der Blockbusterschiene gut tut. Dennoch nur müde 4/10 Punkte.

Dann doch lieber bildungsbürgerliche Science-Fiction-Arthaus-Filme wie "Monsters" oder als Kontrast einen "Ich-weiß-ja-das-der-Film-schlecht-ist, aber-ich-mache-gleichzeitig-einen-auf-komisch-und-trashig-Film"

EDIT:
Zitataber ich finde zudem, daß dieser Wandel vom Ekel zum Gutmenschen auch in den allerwenigsten Fällen filmisch nachvollziehbar vonstatten geht.
Ich denke das dies aber auch ennorm schwer ist. Charles Dickens hat die Messlatte damals 1843, mit seinem Scrooge, jedenfalls schon ziemlich hochgelegt, was die Ekel wird Gutmensch-Sache angeht. Ich denke deswegen ist der Stoff auch schon derart oft verfilmt worden, wenngleich sicher nicht wenige Verfilmungen letztendlich an der Umsetzung scheiterten. Und jede Ekel-Gutmensch-Geschichte erinnert einen IMO unweigerlich an Charles Dickens und wird - wenn auch oft sicher unbewusst - damit verglichen.
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StS

Zitat von: Mr. Hankey am 10 Dezember 2010, 19:38:17
...da man doch merkt, dass die Macher einfach nur Ihrer Liebe zu B-Movies freien Lauf geben wollten und mit "Skyline" einen Film geschaffen haben, bei dem dies aus allen Poren trieft.

Leider sind sie aber eingeknickt und haben nicht die ursprünglich angedachte harte R-Rated-Fassung rausgebracht, sondern sind (bewusst) den kommerzielleren Weg gegangen. Im Interview haben sie letztens erst darüber spekuliert, ob das nicht doch der falsche Weg war - schließlich kam der Film weder bei Kritikern noch beim Publikum gut an, von der Horror-Fangemeinde ganz zu schweigen. Dank der niedrigen Produktionskosten sind sie aber schon in der Gewinnzone, haben aber dennoch eingesehen, im Grunde versagt zu haben. Immerhin. Boll (z.B.) wäre nie so ehrlich mit sich selbst und der Sache umgegangen...  ;) 
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Vinyard Vaughn

Frankfurt OV bekam nun den neuen Haggis "The next 3 days" vorgesetzt und ich rollte innerlich schon mit den Augen (nicht das Haggis so schon auf meiner schwarzen Liste steht, aufgrund des Drecks den er vorher verzapft hat). Allerdings konnten mich die empathisch erzählte Geschichte und die guten Charaktere einiges an Mängeln, vorallem im unnötig auf Thrill getrimmten und mit allerlei Ungereimtheiten bedachten letzten Drittel (welches zugegebenermaßen sehr spannend war), vergessen machen. Der Abschuss kommt aber mit dem Ende, wenn
Spoiler: zeige
unmissverständlich allen klargemacht werden muss, dass die Ehefrau ja doch unschuldig und herzensgut ist, ihr entfremdeter Sohn urplötzlich sie wieder liebt und ihr einen Kuss gibt, alle Probleme gelöst und alles toll ist
- und meine kleine schwarze Seele sich übergab...wenn auch nicht ganz so viel wie in Haggis vorherigen Filmen.

4/10
Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

Bretzelburger

Das ist eben eine Frage der Gewichtung. Mich hat das Ende auch gestört, aber erstens hätte man es noch deutlich radikaler ins Positive kehren können (Stichwort Polizeiarbeit), zweitens stellt sich diese Frage im französischen Original nicht - dort ist das von Anfang an klar. Dank der vorherigen Handlung, der Darsteller und der von dir schon erwähnten Spannung aber doch eine gute 7 - wäre aber mehr drin gewesen.

Vinyard Vaughn

Zitat von: Bretzelburger am 14 Dezember 2010, 14:22:09
Das ist eben eine Frage der Gewichtung. Mich hat das Ende auch gestört, aber erstens hätte man es noch deutlich radikaler ins Positive kehren können (Stichwort Polizeiarbeit), zweitens stellt sich diese Frage im französischen Original nicht - dort ist das von Anfang an klar. Dank der vorherigen Handlung, der Darsteller und der von dir schon erwähnten Spannung aber doch eine gute 7 - wäre aber mehr drin gewesen.

Das stimmt Udo und über lange Strecken hinweg war ich bereit dem Film mit einer 6 oder gar 7 davonkommen zulassen, allerdings hat mir das Ende wie bereits gesagt alles kaputt gemacht. Mir gefiel
Spoiler: zeige
nicht zu wissen ob sie schuldig oder unschuldig ist und der Gedanke ihr Mann flüchte sich aus blinder Liebe (quasi Don Quijote artig) in eine Wahnvorstellung/Traumwelt in der er sich alles schön redet um den Willen zu behalten sie zu befreien
. Die letzten 5-10 Minuten hätte man einfach ersatzlos streichen sollen, dann hätte das auch gepasst. Aber so nicht, ganz einfach.
Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

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You know she makes my life complete

Roughale

HH hat wieder denselben Film gehabt wie FaM und ich kann Vinys Kritik zwar nachvollziehen, weil ich das Ende auch als eher unnötig und ärgerlich angesehen habe, ich ihm aber gutgeschrieben habe, dass
Spoiler: zeige
die Unschuld nur für den Zuschauer deutlich wird - ein Freispruch im Nachhinein wär echt too much gewesen! Obwohl wir nachher witzelten, dass es witzig wär, wenn man die drei nicht finden kann, um ihnen die gute Mär mitzuteilen.


Ich liege auch so bei 7.

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Moonshade

Hannover ziehtSkyline jetzt auch noch nach - das Verlangen nach schönem SF-Trash ging dann aber bald wieder flöten, leider (oder zum Glück) hatte mein Kurzzeitgedächtnis gelöscht, wie scheiße AvP2 wirklich war und daß die Strauses gar nix können.

Nach einer einschläfernden halben Stunde dann der sich schön im Kreis drehende Monster Run, bei dem aus jeder Ecke "budgetbedingtes An-einem-Ort-Bleiben" schreit, den monströs doofen Klischeezitaten im Dialog kann ich nicht mal postmodernen Humor unterstellen.

Man zitiert ein paar alte SF-Mechanismen aus bekannten Filmen, führt irgendwelche biomechanischen Monstren aus dem Selbstregenerationskasten ein und dann kommt als Krönung das große Finale, das wohl einfach abgebrochen wurde, weil den beiden partout nicht mehr einfallen wollte, wie es weitergehen könnte.

Hätte gelungen auf DVD versteckt werden können, naja wg. Freikarte nix bezahlt, das rechnet sich. 2-3/10 für ein paar dezente Tricks.

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Mr. Hankey

Dresden hatte mit 3faltig endlich mal wieder eine recht gelungene deutsche bzw. österreichische Komödie im Programm! Christan Tramitz als heiliger Geist und Matze Schweighöfer als Jesus, die auf Erden wandeln, und Jesus Vater, welcher vor kurzem verkündet hat, dass er zu Silvester die Welt in einem Inferno untergehen lassen will! Der Film hat eine mehr als wunderbare Ausgangsposition und bietet allerhand gelungene Gags, wenngleich die wirklichen Innovationen letztendlich doch ausbleiben. Dafür ist aber vor allem der unglaublich lässige, teils sogar recht respektlose Umgang mit den Figuren bewundernswert, wenngleich der Biss eines Brians natürlich dennoch in weiter Ferne ist. Der Kirche wirds aber wohl alles in allem trotzdem nicht gefallen. ;) 7/10 Punkte
Ofdb-Filmsammlung
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Roughale

Meine wahrscheinlich letzte Sneak (zumindestens in HH ;)) in diesem Jahrzehnt war Devil - recht gradlinig für einen Shalalaman Film, extrem beschisserner Soundtrack und schön trashiges Schauspiel - ich hatte etwas Spass und gebe 6/10

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