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Autoren-Thread: Happy Harry mit dem Harten

Begonnen von Happy Harry mit dem Harten, 11 Januar 2007, 22:06:49

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Mr. Vincent Vega

Erstaunlich, dass du ANOTHER GAY MOVIE so verhältnismäßig viel abgewinnen konntest, ich habe ihn ja nur mit Müh und Not und in mehreren Anläufen bis zu Ende geschafft. Dass Waters den Film so mag, hatte mich nicht gewundert, aber mir war das alles einfach zu realistisch, um darüber lachen zu können. :icon_mrgreen:

(ein "American Pie" mit Homos statt Heteros ist imo eben auch noch nicht automatisch gut)

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 28 November 2007, 14:54:53
Erstaunlich, dass du ANOTHER GAY MOVIE so verhältnismäßig viel abgewinnen konntest, ich habe ihn ja nur mit Müh und Not und in mehreren Anläufen bis zu Ende geschafft. Dass Waters den Film so mag, hatte mich nicht gewundert, aber mir war das alles einfach zu realistisch, um darüber lachen zu können. :icon_mrgreen:

(ein "American Pie" mit Homos statt Heteros ist imo eben auch noch nicht automatisch gut)

Ich fands auch erstaunlich, wie gut mir der Film trotz allen Schwächen gefallen hat. Bin aber auch ein großer Fan des Subgenres Teenie-Komödie und alles was besser ist als PARTY ANIMALS, dem kann ich meistens noch was abgweinnen. Wenn ANOTHER GAY MOVIE kein billiger Independentfilm waäre, hätte ich ihn wahrscheinlich niedriger bewertet.



Außerdem bin ich zur Besprechung zweier weiterer Fellini-Filme gekommen. Hier meine recht kurzen imo aber angemessenen Reviews zu ORCHESTERPROBE und FELLINIS CASANOVA:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=24557&rid=270085
http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=9999&rid=270087

Happy Harry mit dem Harten

Schon vor knapp einer Woche kam ich in den Genuss des FUTURAMA-Langfilms BENDER'S BIG SCORE. Endlich habe ich Zeit gefunden ein paar Zeilen dazu zu tippen. Keine Angst, es wird nichts verraten. Die Kritik soll nur die (berechtigte) Vorfreude weiter schüren:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=139374&rid=271049

Vince

Zitat von: COPFKILLER am  6 Dezember 2007, 02:08:59
Die Kritik soll nur die (berechtigte) Vorfreude weiter schüren:

Das tut sie, auch weil die Kritik schon fast so allgemein gehalten ist, dass sie auch eine Abhandlung über die Serie an sich sein könnte. Eben mit der entscheidenden Quintessenz, dass noch alles beim Alten ist.

Ich freu mich, werde aber auf die deutschen DVDs warten müssen.

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Vince am  6 Dezember 2007, 12:35:13
Das tut sie, auch weil die Kritik schon fast so allgemein gehalten ist, dass sie auch eine Abhandlung über die Serie an sich sein könnte. Eben mit der entscheidenden Quintessenz, dass noch alles beim Alten ist.

Ich freu mich, werde aber auf die deutschen DVDs warten müssen.

Die Kritik fiel mir nicht leicht, deswegen ist sie so allgemein gehalten. Da ich nicht weiß wann der Film hier erscheint wollte ich nichts von der Handlung verraten. Nur soviel: Der meiner Meinung nach beste Gag geht klar auf das Konto von Bender und dem Hausmeister (Scruffy?). Beim Schreiben kam ich mir auch vor als würde ich über die Serie allgemein schreiben denn BENDERS BIG SCORE ist kein bisschen filmischer als die einzelnen Episoden und unterscheidet sich vom alten Material nur in der Länge. Hoffentlich kommt das Teil auch hier bald raus aber außer mir scheinen den Film auch schon viele andere gesehen zu haben. Erst seit ein paar Tagen in der OFDb eingetragen und schon über 10 Bewertungen...

Happy Harry mit dem Harten

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=6909&rid=271570

Nach längerer Zeit wieder was zu meinem Exploitation-Favoriten Joe D'Amato :love:. Leider wurde ich vom Frühwerk DIE MÖRDERBESTIEN (genialer deutscher Titel aus der kreativen 70er-Titelschmiede :icon_rolleyes:) arg enttäuscht. So ziellos und lahmarschig kenne ich den guten Joe gar nicht...

filmimperator

Nun melde ich mich auch mal hier in deinem Thread zu Wort. Ich muss sagen, dass deine Oeuvre zwar auch neue Kinofilme enthält, aber diese meist jene waren, die ich mir nicht anschaute. Mit Serien kann ich ohnehin nichts anfangen. Also begann ich zu suchen und dann - endlich - habe ich deine "Resident Evil: Extinction"-Kritik gefunden. Den fand ich zwar auch nicht so doll, aber ganz genießbar. Klar ist Charakterzeichnung Fehlanzeige, aber wenn das wirklich ein ernster Kritikpunkt ist an einer Videospielverfilmung, wie kann man dann selbige überhaupt gut finden? Hatte "Hitman" einen Charakter zu bieten? Nein! Oder der Postal Dude aus "Postal"? Auch nur ein Klischee. Also ich finde das bei einer solchen Art von Film eher nebensächlich.
Die apokalyptische Atmosphäre werde verschenkst, schriebst du. Auch da würde ich nicht mitgehen. Klar sind Klassiker wie "Day of the Dead" - an welchen das ganze setting mit dem unterirdischen Labor erinnert - in dieser Hinsicht besser gelungen, nur fand ich die Wüsten-/western-Atmosphäre dennoch cool. Milla ist einfach nur heiß und muss deswegen auch nicht schauspielern. Also tut mir leid, aber 5 von 10 gibts von mir.

Sprachlich gesehen kann man zumindest dieser Kritik - wie gesagt, ich führte mir jetzt nur diese zu Gemüte - jedoch eine gewisse Pointiertheit attestieren, weswegen sie kurzweilig zu lesen ist. Großartig (wenn auch ein bisschen lang, aber diese Diskuassion wäre keine ernsthafte  :icon_cool:)!
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Happy Harry mit dem Harten

@ Filmimperator:

Ohje, da suchst du unter all meinen Reviews ausgerechnet RESIDENT EVIL aus. Wenn ich den nicht zufällig zu Gesicht bekommen hätte...

Schön, das dir die Besprechung gefällt,auch wenn ich wirklich kein gutes Haar am Film lassen wollte und daher manchmal wahrscheinlich (leicht) übertrieben habe. Ich denke da beispielweise an meine Aussage zum Endzeit-Setting, die du zurecht kritisierst. Wenn ich ehrlich bin, ist der Film atmosphärisch etwas gelungener als die Vorgänger und sollte daher vielleicht auch in der Bewertung besser wegkommen. Mit verschwendet meinte ich vor allem all die Zitate an Oldschool-Klassiker (DIE VÖGEL, DAY OF THE DEAD, MAD MAX 2), mit denen die profillose Inszenierung ja wohl nichts gemeinsam hat - da sollte man auch ganz die Vorfahren vergessen und einen eigenen Stil fahren. Und warum engagiert man Russell Mulcahy, wenn man ihm keine Freiheiten lässt und das Drehbuch wieder vom Nichtskönner Anderson stammt?

Zu Milla: Rein optisch gefällt sie mir (für ein Model/Schauspielerin) nur mäßig und damit hat die Gute doch wohl verloren oder? Schauspielerisch ist sie so schlecht, das sie selbst einen Film von Luc Besson runter reißen kann...

Zur Charakterzeichnung: Natürlich muss die in Game-Verfilmungen nicht tiefschürfend sein, markante Charaktere hätte ich aber schon gerne. Bei RE ist es mir völlig egal was mit den Protagonisten geschieht. Also, Klischees und Überzeichnungen sind in Ordnung, nicht aber Beliebigkeit...05/10 ist imo viel zu hoch, selbst objektiver gesehen würde ich mich höchstens zu einer 3,5 überreden lassen...und das natürlich abgerundet, hehe.

filmimperator

Zitat von: COPFKILLER am 17 Dezember 2007, 13:17:37
Ich denke da beispielweise an meine Aussage zum Endzeit-Setting, die du zurecht kritisierst. Wenn ich ehrlich bin, ist der Film atmosphärisch etwas gelungener als die Vorgänger und sollte daher vielleicht auch in der Bewertung besser wegkommen.

Das finde ich auch. Ich finde, man sollte als Reviewer so ehrlich sein und auch seine ehrliche Meinung zu einem Film abgeben und nicht die, die man da jetzt unbedingt vergeben möchte. Aber ich kenne das auch von mir, wenn ich einen schlechten, aber nicht sehr schlechten Film sehe und mir denke "Verflucht, du willst doch endlich mal wieder eine 1 oder 2 von 10-Kritik schreiben", obwohl es eben 3 oder 4 Punkte letztendlich wären.


Zitat von: COPFKILLER am 17 Dezember 2007, 13:17:37
Mit verschwendet meinte ich vor allem all die Zitate an Oldschool-Klassiker (DIE VÖGEL, DAY OF THE DEAD, MAD MAX 2), mit denen die profillose Inszenierung ja wohl nichts gemeinsam hat - da sollte man auch ganz die Vorfahren vergessen und einen eigenen Stil fahren. Und warum engagiert man Russell Mulcahy, wenn man ihm keine Freiheiten lässt und das Drehbuch wieder vom Nichtskönner Anderson stammt?

Gut, das stimmt schon mit den verschenkten Anspielungen, die sich nicht mit den Originalen messen lassen können, wobei ich finde, dass "RESIDENT EVIL: EXTINCTION" auch "John Carpenter´s Vampire" in gewisser Weise nahesteht, was die staubige Wüsten- und Westernatmosphäre - die ich eigentlich recht gelungen fand - angeht. Und Mulcahy ist ein solider Handwerker, aber hier erkennt man seinen Stil definitiv nicht, da gebe ich dir Recht.


Zitat von: COPFKILLER am 17 Dezember 2007, 13:17:37
Zu Milla: Rein optisch gefällt sie mir (für ein Model/Schauspielerin) nur mäßig und damit hat die Gute doch wohl verloren oder? Schauspielerisch ist sie so schlecht, das sie selbst einen Film von Luc Besson runter reißen kann...

Darüber kann man streiten. Klar ist sie nicht die neue Meryl Streep, aber sie schauspielert ausreichend und ich persönlich finde sie in diesem Film sexy  ;).


Zitat von: COPFKILLER am 17 Dezember 2007, 13:17:37
Zur Charakterzeichnung: Natürlich muss die in Game-Verfilmungen nicht tiefschürfend sein, markante Charaktere hätte ich aber schon gerne. Bei RE ist es mir völlig egal was mit den Protagonisten geschieht. Also, Klischees und Überzeichnungen sind in Ordnung, nicht aber Beliebigkeit...05/10 ist imo viel zu hoch, selbst objektiver gesehen würde ich mich höchstens zu einer 3,5 überreden lassen...und das natürlich abgerundet, hehe.

Siehste, da wären wir schon mal min. bei 3 von 10  ;). Aber sag mir mal bitte eine Videospiel-Verfilmung, wo es wirklich Charaktere gibt, die nicht "beliebig" sind und deren Schicksal den Zuschauer nicht kalt lässt. Mir fällt da jetzt zumindest kein Beispiel ein...
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Happy Harry mit dem Harten

21 Dezember 2007, 16:52:06 #279 Letzte Bearbeitung: 21 Dezember 2007, 18:26:51 von COPFKILLER
Zitat von: filmimperator am 21 Dezember 2007, 15:48:26
Das finde ich auch. Ich finde, man sollte als Reviewer so ehrlich sein und auch seine ehrliche Meinung zu einem Film abgeben und nicht die, die man da jetzt unbedingt vergeben möchte. Aber ich kenne das auch von mir, wenn ich einen schlechten, aber nicht sehr schlechten Film sehe und mir denke "Verflucht, du willst doch endlich mal wieder eine 1 oder 2 von 10-Kritik schreiben", obwohl es eben 3 oder 4 Punkte letztendlich wären.

Ich gehe mit der Tiefstnote eben etwas salopper um als du oder andere User, gleiches gilt für die Höchstnote. Für mich sind aber weitaus mehr als eine Handvoll Filme perfekt oder eben gar keiner, je nachdem wie man es betrachtet. Und wenn mich ein Film in allen Belangen nervt vergebe ich auch mal 01/10 obwohl es aus objektiver Sicht noch ein paar Pünktchen geben sollte. Aber wo ist der Unterschied ob ich drei Punkte gebe oder einen? Besonders wenn man in der Kritik sowieso seine Meinung erläutert sollte die bloße Note nicht zu sehr gewichtet werden.

Zitat von: filmimperator am 21 Dezember 2007, 15:48:26
Gut, das stimmt schon mit den verschenkten Anspielungen, die sich nicht mit den Originalen messen lassen können, wobei ich finde, dass "RESIDENT EVIL: EXTINCTION" auch "John Carpenter´s Vampire" in gewisser Weise nahesteht, was die staubige Wüsten- und Westernatmosphäre - die ich eigentlich recht gelungen fand - angeht.

Also da fand ich VAMPIRES trotz aller Abstriche doch noch bedeutend besser als den RE-Murks.

Zitat von: filmimperator am 21 Dezember 2007, 15:48:26
Siehste, da wären wir schon mal min. bei 3 von 10  ;). Aber sag mir mal bitte eine Videospiel-Verfilmung, wo es wirklich Charaktere gibt, die nicht "beliebig" sind und deren Schicksal den Zuschauer nicht kalt lässt. Mir fällt da jetzt zumindest kein Beispiel ein...

Naja, deswegen waren ja auch bisher alle Game-Verfilmungen ziemlicher Schrott. SILENT HILL habe ich noch nicht gesehen, habe aber zumindest ein paar positive Stimmen gehört. Ansonsten bevorzuge ich Comicverfilmungen, da ist Charaktertiefe zumindest kein Fremdwort...

Vince

ZitatNaja, deswegen waren ja auch biher alle Game-Verfilmungen ziemlicher Schrott. SILENT HILL habe ich noch nicht gesehen, habe aber zumindest ein paar positive Stimmen gehört. Ansonsten bevorzuge ich da Comicverfilmungen, da ist Charaktertiefe zumindest kein Fremdwort...

Ich denke auch einfach, dass Game-Verfilmungen überhaupt keinen Anspruch auf ausgearbeitete Charaktere legen. Das liegt schon in den meisten Videospielcharakteren begründet: Spielfiguren sind oft totale Funktionalismen. Die Charakterzeichnung ist zunächst mal zweitrangig, in erster Linie geht es darum, dass das Gameplay funktioniert. Der Held ist mit irgendwelchen absonderlichen Instrumenten behangen, die sich im Spiel als nützlich erweisen sollen. Klar, dass der Film dann oft scheitert, wenn er aus diesem Kaugummi einen Kino-Charakter formen soll.

Natürlich gibt's auch hier Ausnahmen, wie zB. eben bei "Silent Hill" oder der anstehenden Spielverfilmung "Max Payne", aber auch diese Figuren müssen sich anhand ihres Gameplays bewerten lassen. Da ist es bezeichnend, dass ein Spiel wie "Silent Hill" sich immer den Vorwurf gefallen lassen musste, dass das Gameplay gegenüber der genialen Atmosphäre arg zurückstecken muss und dass dann prompt die bis dato wohl beste Spieleverfilmung bei der Adaption herauskommt. Dafür muss man zwar Gans danken, aber eben auch der Vorlage, die das überhaupt erst möglich gemacht hat.

Wobei zu sagen ist, dass auch die Silent Hill-Verfilmung eher wenig über die Charaktere funktioniert. Gans ist halt Ästhet und so hat ihn der visuelle Aspekt der Vorlage natürlich am meisten interessiert.

Eine richtig psychologische In-Depth-Verfilmung wäre sicherlich auch mal reizvoll und vielleicht der einzige Weg, aus einem Spiel eine meisterhafte Adaption zu ziehen, aber dazu müsste man sich vermutlich so weit von der Vorlage entfernen, dass zu fragen bliebe, warum man sich überhaupt an der Spielevorlage aufhält und nicht ein ganz eigenes Skript erstellt.

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Vince am 21 Dezember 2007, 17:08:44
Ich denke auch einfach, dass Game-Verfilmungen überhaupt keinen Anspruch auf ausgearbeitete Charaktere legen. Das liegt schon in den meisten Videospielcharakteren begründet: Spielfiguren sind oft totale Funktionalismen. Die Charakterzeichnung ist zunächst mal zweitrangig, in erster Linie geht es darum, dass das Gameplay funktioniert. Der Held ist mit irgendwelchen absonderlichen Instrumenten behangen, die sich im Spiel als nützlich erweisen sollen. Klar, dass der Film dann oft scheitert, wenn er aus diesem Kaugummi einen Kino-Charakter formen soll.

Ganz genau, dann sollte man es eben lassen. Wenn Games wie STREET FIGHTER oder MORTAL KOMBAT verfilmt werden dann kann man die Endergebnisse doch nicht nur damit verteidigen, dass sie keinen Anspruch auf Tiefgründigkeit legen oder das eben die Spiele genauso hohl sind. Deswegen mein Verweis auf Comicverfilmungen - in dieser Richtung kann man actionmäßig genauso auf die Kacke hauen ohne aber auf purste Schablonen zurückgreifen zu müssen, egal ob man jetzt vom Plot oder den Charakteren redet.

Zitat von: Vince am 21 Dezember 2007, 17:08:44
Natürlich gibt's auch hier Ausnahmen, wie zB. eben bei "Silent Hill" oder der anstehenden Spielverfilmung "Max Payne", aber auch diese Figuren müssen sich anhand ihres Gameplays bewerten lassen. Da ist es bezeichnend, dass ein Spiel wie "Silent Hill" sich immer den Vorwurf gefallen lassen musste, dass das Gameplay gegenüber der genialen Atmosphäre arg zurückstecken muss und dass dann prompt die bis dato wohl beste Spieleverfilmung bei der Adaption herauskommt. Dafür muss man zwar Gans danken, aber eben auch der Vorlage, die das überhaupt erst möglich gemacht hat.

Wie gesagt kenne ich SILENT HILL leider noch nicht doch auch deine Ausführungen bestätigen meine Vermutung, das der doch etwas besser ist als seine Genreverwandten. Allerdings muss ich sagen das ich mich mit Games allgemein nicht auskenne - dennoch bleibe ich skeptisch wenn das Wort 'Gameverfilmung' fällt, bisher konnte mich noch kein Film vom Gegenteil überzeugen.

Zitat von: Vince am 21 Dezember 2007, 17:08:44
Wobei zu sagen ist, dass auch die Silent Hill-Verfilmung eher wenig über die Charaktere funktioniert. Gans ist halt Ästhet und so hat ihn der visuelle Aspekt der Vorlage natürlich am meisten interessiert.

Ist ja auch völlig in Ordnung wenn die Ästhetik im Vordergrund steht, dennoch sollte das Endprodukt nicht steril und kalt ausfallen wie beispielsweise bei RE und diversen anderen Beispielen. DOOM ist auch so ne Lachnummer und Boll will ich erst gar nicht anschneiden...

Zitat von: Vince am 21 Dezember 2007, 17:08:44
Eine richtig psychologische In-Depth-Verfilmung wäre sicherlich auch mal reizvoll und vielleicht der einzige Weg, aus einem Spiel eine meisterhafte Adaption zu ziehen, aber dazu müsste man sich vermutlich so weit von der Vorlage entfernen, dass zu fragen bliebe, warum man sich überhaupt an der Spielevorlage aufhält und nicht ein ganz eigenes Skript erstellt.

Du sagst es hier eigentlich ganz deutlich: Warum Spieleverfilmungen wenn man sich, um einen guten Film hin zu kriegen, ohnehin viel zu weit vom Charakter eines Games entfernen muss? Imo sind Games nicht zur Verfilmung geeignet weil die Medien einfach zu unterschiedlich sind. Manche Bücher und viele Comics dagegen schreien geradezu nach Leinwand-Adaption.


Vince

ZitatImo sind Games nicht zur Verfilmung geeignet weil die Medien einfach zu unterschiedlich sind.

Also wie gesagt, die Skepsis gegenüber Spieleverfilmungen teile ich mit dir, ganz so deutlich würde ich es allerdings nicht formulieren. Es lässt sich schon inzwischen eine beiderseitige Annäherung der Medien zueinander erkennen - Spiele werden immer cineastischer und Filme werden immer "optionaler" und "interaktiver". Die totale Schnittstelle habe ich bisher auch noch nicht ausmachen können, aber ich muss zugeben, beim Spielen eines Spiels, insbesondere während der Zwischensequenzen, hatte ich schon oft den Gedanken "verdammt, das wäre sicher ne ziemlich geile Verfilmung wert". Einige Spiele, darunter würde ich eben auch das Gans zum Teil als Vorlage dienende "Silent Hill 2" zählen, verfügen über eine Tiefe, die momentan nur wenige Kinofilme erreichen - zumindest nur wenige Kinofilme, die sich am Mainstream entlangbewegen. Insofern würde ich das Potenzial eines SPiels zur Verfilmung längst nicht mehr kategorisch ausschließen. Nur an der Umsetzung hat es bisher ordentlich gehapert.

Ansonsten ist das aber auch eine Frage des Genres, in dem ein Spiel verfilmt wird... für einen ordentlichen Gülle-Actioner oder eine sonstige Art von B-Movie oder Trash kann es eigentlich immer reichen, wenn es mit Hingabe umgesetzt wird.

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Vince am 21 Dezember 2007, 19:04:01
Insofern würde ich das Potenzial eines SPiels zur Verfilmung längst nicht mehr kategorisch ausschließen. Nur an der Umsetzung hat es bisher ordentlich gehapert.

Da magst du bestimmt recht haben, ich kenne viel zu wenig Games um das bestätigen oder bestreiten zu können. Tatsächlich werden Spiele immer cineastischer, die Umkehrung kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Inwiefern werden denn Filme interaktiver? Die sieht man sich doch einfach nur an - Ausnahmen fallen mir nur im Porno-Bereich ein, wo eine interaktive Filmgestaltung durchaus Sinn macht.

Zitat von: Vince am 21 Dezember 2007, 19:04:01
für einen ordentlichen Gülle-Actioner oder eine sonstige Art von B-Movie oder Trash kann es eigentlich immer reichen, wenn es mit Hingabe umgesetzt wird.

Das bestreite ich nicht, solche Filme sind aber eher nichts für mich. Deswegen auch meine schlechten Bewertungen zu DOOM, STREET FIGHTER, RESIDENT EVIL etc.

Vince

21 Dezember 2007, 19:48:18 #284 Letzte Bearbeitung: 21 Dezember 2007, 19:50:41 von Vince
Zitat von: COPFKILLER am 21 Dezember 2007, 19:36:29
Inwiefern werden denn Filme interaktiver? Die sieht man sich doch einfach nur an - Ausnahmen fallen mir nur im Porno-Bereich ein, wo eine interaktive Filmgestaltung durchaus Sinn macht.

Naja, interaktiver halt schon auf eine visuelle oder narrative Ebene beschränkt. Eine "simulierte Interaktivität" sozusagen. Aber alleine der Bullet Time-Effekt hat doch eine gewisse Art von Interaktivität in den Film gebracht, virtuelle Kamerafahrten im Allgemeinen und auch erzählerisch hat sich der Horizont arg erweitert, nicht zuletzt sicherlich auch beeinflusst durch den Aufbau eines Computerspiels.

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Vince am 21 Dezember 2007, 19:48:18
Aber alleine der Bullet Time-Effekt hat doch eine gewisse Art von Interaktivität in den Film gebracht, virtuelle Kamerafahrten im Allgemeinen und auch erzählerisch hat sich der Horizont arg erweitert, nicht zuletzt sicherlich auch beeinflusst durch den Aufbau eines Computerspiels.

Ich will einen gewissen Einfluss der modernen Games auf die Filmkultur nicht bestreiten, der ist auf jeden Fall vorhanden. Die Games geben dem Film aber meiner Meinungnach nicht so viel wie andersherum. Weiß aber was du meinst und kann deine Meinung verstehen. Will mich auch nicht ganz den Game-Verfilmungen verschließen, würde mich gern mal positiv überraschen lassen. Demnächst vielleicht schon mit SILENT HILL, den hole ich mal nach, bin jetzt doch neugieriger geworden...

Vince

Zitat von: COPFKILLER am 21 Dezember 2007, 19:59:31
Ich will einen gewissen Einfluss der modernen Games auf die Filmkultur nicht bestreiten, der ist auf jeden Fall vorhanden. Die Games geben dem Film aber meiner Meinungnach nicht so viel wie andersherum.
Das sehe ich auch definitiv als unbestritten an.

ZitatWeiß aber was du meinst und kann deine Meinung verstehen. Will mich auch nicht ganz den Game-Verfilmungen verschließen, würde mich gern mal positiv überraschen lassen. Demnächst vielleicht schon mit SILENT HILL, den hole ich mal nach, bin jetzt doch neugieriger geworden...
Ja, mach das mal, wobei ich mich nicht festlegen will, wie der dir gefallen könnte - hat in der ofdb von prominenter Seite immerhin auch schon ordentlich Schelte oder zumindest Skepsis geerntet. ;)

Chili Palmer

Zitat von: Vince am 21 Dezember 2007, 20:05:00
Ja, mach das mal, wobei ich mich nicht festlegen will, wie der dir gefallen könnte - hat in der ofdb von prominenter Seite immerhin auch schon ordentlich Schelte oder zumindest Skepsis geerntet. ;)

Echt? Von wem?  :icon_mrgreen:


Filme sind nun mal der Papa der modernen Spiele, ist doch kein Wunder, wenn Sohnemann erstmal alles nachmacht.

Interessant wird's, wenn die Pubertät einsetzt.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Vince

Zitat von: Chili Palmer am 21 Dezember 2007, 20:08:16
Echt? Von wem?  :icon_mrgreen:

Ich hab gehört, der soll irgendwo in Hamburch unter der Erde wohnen und den ganzen Tag Weihnachtsmützen anfertigen und irre kichern wie ein Kobold. ;)

Chili Palmer


Klingt ja geradezu psychopathisch. Und der soll hier in Hamburch wohnen? Na, dann werde ich mich in Zukunft vorsehen, nicht, dass ich dem am Ende noch begegne...
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

filmimperator

22 Dezember 2007, 19:13:15 #290 Letzte Bearbeitung: 22 Dezember 2007, 19:16:24 von filmimperator
Zitat von: COPFKILLER am 21 Dezember 2007, 16:52:06
Ich gehe mit der Tiefstnote eben etwas salopper um als du oder andere User, gleiches gilt für die Höchstnote. Für mich sind aber weitaus mehr als eine Handvoll Filme perfekt oder eben gar keiner, je nachdem wie man es betrachtet. Und wenn mich ein Film in allen Belangen nervt vergebe ich auch mal 01/10 obwohl es aus objektiver Sicht noch ein paar Pünktchen geben sollte.

Es ist dein gutes Recht rein subjektiv 1 von 10 oder 10 von 10 Punkten zu vergeben. Nur macht es deine Kritiken oder Bewertungen für Außenstehende, die nicht um deinen eher saloppen Umgang damit wissen, schwierig, dich in den Bewertungen ernstzunehmen.


Zitat von: COPFKILLER am 21 Dezember 2007, 16:52:06
Ansonsten bevorzuge ich Comicverfilmungen, da ist Charaktertiefe zumindest kein Fremdwort...

Da sind wir wieder bei der Grundsatz-Diskussion um die adäquate Übertragbarkeit von Medien: Kann man Bücher verfilmen? Oder Videospiele? Ich formuliere mal die gewagte These, dass Comics und auch Computer-/Videospiele aufgrund ihres visuellen Stils eine im größerem Maße filmische Entsprechung erlangen können als bspw. Bücher. Sieht man sich einmal Rollenspiele mit Filmsequenzen an oder die Ego-Perspektive in der "Doom"-Verfilmung, weiß man, dass eine gewisse Konvergenz (Verschmelzung) der Medien von vornherein intendiert ist. Sicherlich kann man einen Comic besser verfilmen in Sachen Figurenzeichnung als ein Spiel. Das liegt aber auch darin begründet, dass ein Comic praktisch ein bebildertes Buch ist und eine kontinuierliche Story erzählt. An der Interaktivität, der Einflussnahme des Rezipienten aufs Geschehen, gehen doch Spiel und Film bzw. Comic am ehesten auseinander.

Und was ich beinahe bei all diesem hochtrabenden Gelaber  :icon_mrgreen: vergas: Klar machen Videospielverfilmungen keinen Sinn - mal abgesehen von einem ökonomischen Standpunkt aus. Warum kann man denn bitte "Herr der Ringe" als Game auf der PS2 spielen und warum gibt es denn die Ego-Perspektive in "Doom - Der Film"? Weil die Zocker eben ihr Spiel gerne mal von außen betrachten möchten und die passiven Film-Schauer den Film von innen...


@ Vince:

Auch ich weiß, worauf du mit der "Interaktivität im Film" hinauswillst, aber ich finde das Wort nicht haltbar, ausser wenn man - wie es mit der Angle-Taste beim DVD-Player möglich ist - die Geschehnisse von verscheidenen Standorten der Kamera betrachten und - das ist die eigentliche Crux - ins Filmgeschehen eindringen kann. Klar haben Elemente des Computerspiels Einzug gehalten in den Film (die Durchdringung beider Medien bestreitet keiner), aber das haben wir auch neulich in einem Seminar diskutiert: Selbst wenn du an einem Film deiner Wahl durch "Alternatives Ende" dein selbst gewähltes Ende interaktiv anfügen kannst: Es gibt nur eine fest vorgeschriebene Anzahl selbiger. Ds liegt schon an der begrenzten Speicherkapazität einer DVD...
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Vince

Deswegen ja auch meine Ergänzung "simulierte Interaktivität"...
Davon abgesehen meine ich aber auch eher das ganze Produkt, also die Tatsache, dass man die Medien, die dieses Produkt darstellen, oft nicht mehr trennen kann, weil sie zusammengehören. Als Beispiel sei das "King Kong"-Spiel genannt, auf das Peter Jackson aktiv eingewirkt hat und das der von Jackson erzählten Geschichte tatsächlich so etwas wie interaktive Facetten zufügt, weil sie mit der im Film erzählten Geschichte kompatibel ist. Ähnlich sieht es mit der "Spider-Man"-Franchise aus oder auch "Matrix", das neben dem die Handlung weiterentwickelnden Spiel ("Enter the Matrix") auch noch die Anime-Reihe zu bieten hat. Oder Comics, die sich in die Story des Films einfügen. Man muss langsam von dem Gedanken wegkommen, dass die erzählte Geschichte und das Medium Film ein Äquivalent sind, denn wir sind längst in einer Zeit angekommen, in welcher der Film nur noch ein einzelnes von vielen Medien der Darstellung einer Geschichte ist. Und in der Folge nähern sich die Medien - darunter eben auch Film und Computerspiel - einander an. Ohne bisher mal tatsächlich fusioniert zu sein. Ich weiß auch nicht, ob das erstrebenswert ist, eine Art "Supermedium" anzustreben, das alles in sich vereint - ich bin eigentlich ein Befürworter von Medienvielfalt und bevorzuge es, wenn sich Medien einfach nur ergänzen anstatt miteinander zu verschmelzen.

filmimperator

Zitat von: Vince am 22 Dezember 2007, 19:30:32
Deswegen ja auch meine Ergänzung "simulierte Interaktivität"...
Davon abgesehen meine ich aber auch eher das ganze Produkt, also die Tatsache, dass man die Medien, die dieses Produkt darstellen, oft nicht mehr trennen kann, weil sie zusammengehören. Als Beispiel sei das "King Kong"-Spiel genannt, auf das Peter Jackson aktiv eingewirkt hat und das der von Jackson erzählten Geschichte tatsächlich so etwas wie interaktive Facetten zufügt, weil sie mit der im Film erzählten Geschichte kompatibel ist. Ähnlich sieht es mit der "Spider-Man"-Franchise aus oder auch "Matrix", das neben dem die Handlung weiterentwickelnden Spiel ("Enter the Matrix") auch noch die Anime-Reihe zu bieten hat. Oder Comics, die sich in die Story des Films einfügen.

Dann ist es aber - wie von mir behauptet - keine "simulierte Interaktivität" sondern eine Art Dopplung, so dass die Motive im Film wie im Spiel vorkommen und sich die Medien ergänzen. Wenn du natürlich meinst, dass man den Komplex oder das viele Medien umspannende Phänomen ("Matrix" ist ein gutes Beispiel) nur durch Interaktion begreifen kann - z.B. dass eben die Filmhandlung im Game "Enter the Matrix" weitergeführt wird und man eben dieses spielen MUSS um den Film zu verstehen - dann will ich da mal mitgehen. Das trifft aber sicherlich nur auf wenige Film-Spiel-Vergleiche zu


Zitat von: Vince am 22 Dezember 2007, 19:30:32
Man muss langsam von dem Gedanken wegkommen, dass die erzählte Geschichte und das Medium Film ein Äquivalent sind, denn wir sind längst in einer Zeit angekommen, in welcher der Film nur noch ein einzelnes von vielen Medien der Darstellung einer Geschichte ist. Und in der Folge nähern sich die Medien - darunter eben auch Film und Computerspiel - einander an. Ohne bisher mal tatsächlich fusioniert zu sein. Ich weiß auch nicht, ob das erstrebenswert ist, eine Art "Supermedium" anzustreben, das alles in sich vereint - ich bin eigentlich ein Befürworter von Medienvielfalt und bevorzuge es, wenn sich Medien einfach nur ergänzen anstatt miteinander zu verschmelzen.

Ich stelle mal die kühne These auf, dass dies auch nie geschehen wird. Dazu sind beide Medien immer noch zu verschieden. Wird ein Film interaktiv, hat er seinen Status als Film verloren. Ist ein Spiel ohne Beeinflussung eines Spielers möglich, kann man allenfalls noch von einer "Demo", jedoch nicht von einem Spiel reden...
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Vince

22 Dezember 2007, 20:16:11 #293 Letzte Bearbeitung: 22 Dezember 2007, 20:20:38 von Vince
Nein, meine Bezeichnung "simulierte Interaktivität" bezog sich schon konkret auf verschiedene Filme, die mit neuen Kameratechniken arbeiten. Die restlichen Überlegungen gingen schon in eine weitere Richtung.
Aber alleine die bekannte Bullet Time-Rotation um einen eingefrorenen Korpus trägt doch den Hintergedanken, dass man sich von dem zweidimensionalen Abbild, das der Film nun mal aufbieten muss, befreien möchte. Also wird dem Zuschauer eine Rundum-Ansicht geboten und er erhält die Option, das Objekt im Zentrum zu einem einzelnen Zeitpunkt aus verschiedenen Perspektiven zu beobachten. Die Technik funktioniert dadurch, dass das Objekt zum gleichen Zeitpunkt aus verschiedenen Richtungen fotografiert wird - und genau das IST Interaktivität. Die Tatsache, dass die Fotografien im Film dann jedoch chronologisch gezeigt werden müssen, weil das Medium Film keine Simultanität zweier Perspektiven ermöglicht, macht die Bullet Time-Technik zu einer "vorgegaukelten" oder eben "simulierten" Interaktivität.

ZitatIch stelle mal die kühne These auf, dass dies auch nie geschehen wird. Dazu sind beide Medien immer noch zu verschieden. Wird ein Film interaktiv, hat er seinen Status als Film verloren. Ist ein Spiel ohne Beeinflussung eines Spielers möglich, kann man allenfalls noch von einer "Demo", jedoch nicht von einem Spiel reden...
Naja, wenn das mal in aller Konsequenz geschehen würde (was ich ebenfalls bezweifle), ist es natürlich logisch, dass sämtliche betroffene Medien - egal ob Film, Spiel, Comic oder Buch - ihre Spezifika verlieren würden. Bei einer Fusion bleiben die einzelnen Bestandteile logischerweise nie, wie sie vorher waren, sondern sie verschmelzen mit anderen Bestandteilen zu einer neuen Einheit.
Aber wie gesagt, ich denke, es wird Annäherungen an ein solches Super-Medium geben (bzw. die gibt es jetzt schon), aber letztendlich ist das vermutlich zu sehr Idealtypus, um in der Realität tatsächlich zu funktionieren. Zum Glück, denn ich möchte auf die Vorzüge der einzelnen Medien und damit deren Vielfalt nicht mehr verzichten.

Auch auf die Vorzüge von TV-Serien nicht, gell filmimperator?  :icon_mrgreen:

filmimperator

23 Dezember 2007, 13:35:10 #294 Letzte Bearbeitung: 23 Dezember 2007, 13:53:28 von filmimperator
Zitat von: Vince am 22 Dezember 2007, 20:16:11
Nein, meine Bezeichnung "simulierte Interaktivität" bezog sich schon konkret auf verschiedene Filme, die mit neuen Kameratechniken arbeiten. Die restlichen Überlegungen gingen schon in eine weitere Richtung.

In welche Richtung gehen denn die restlichen Überlegungen?

Zitat von: Vince am 22 Dezember 2007, 20:16:11
Aber alleine die bekannte Bullet Time-Rotation um einen eingefrorenen Korpus trägt doch den Hintergedanken, dass man sich von dem zweidimensionalen Abbild, das der Film nun mal aufbieten muss, befreien möchte. Also wird dem Zuschauer eine Rundum-Ansicht geboten und er erhält die Option, das Objekt im Zentrum zu einem einzelnen Zeitpunkt aus verschiedenen Perspektiven zu beobachten. Die Technik funktioniert dadurch, dass das Objekt zum gleichen Zeitpunkt aus verschiedenen Richtungen fotografiert wird - und genau das IST Interaktivität. Die Tatsache, dass die Fotografien im Film dann jedoch chronologisch gezeigt werden müssen, weil das Medium Film keine Simultanität zweier Perspektiven ermöglicht, macht die Bullet Time-Technik zu einer "vorgegaukelten" oder eben "simulierten" Interaktivität.

Dem kann ich so nicht ganz zustimmen. :nono:  1.) Ist das Filmbild genauso wie das Bild des Computerspiels kein dreidimensionales. Film bildet die dreidimensionale Realität ab (so sehen es zumindest einige Filmtheoretiker) und Computerspiele schaffen eine künstliche Welt in der Dreidimensionalität durch das Herumgehen im Raum geschaffen wird. Beides ist simuliert und das Bild des Videospiels keinesfalls die bessere Simulation. Du machst außerdem 2.) hiermit eine Kategorienverschiebung auf: Du verwendest Gleichzeitigkeit oder die Vielheit eines Blickwinkels sowie Dreidimensionalität synonym. Das halte ich für nicht ganz stimmig. Klar, ich weiß was du meinst: Das Bild des Films kann deswegen nicht plastisch sein, weil es nicht von vielen Blickwinkeln gleichzeitig betrachten werden kann/könnte wie eben aufgr. von Interaktivität und somit Individualität im Computerspiel. Dort kann man sich den Blickwinkel auf ein Objekt anschauen, den man möchte, im Film muss man den "vorgesetzten" nehmen und kann ihn (mal abgesehen von ein paar kruden DVD-Specials, die das anbieten) nicht verändern.


Zitat von: Vince am 22 Dezember 2007, 20:16:11
Naja, wenn das mal in aller Konsequenz geschehen würde (was ich ebenfalls bezweifle), ist es natürlich logisch, dass sämtliche betroffene Medien - egal ob Film, Spiel, Comic oder Buch - ihre Spezifika verlieren würden. Bei einer Fusion bleiben die einzelnen Bestandteile logischerweise nie, wie sie vorher waren, sondern sie verschmelzen mit anderen Bestandteilen zu einer neuen Einheit.
Aber wie gesagt, ich denke, es wird Annäherungen an ein solches Super-Medium geben (bzw. die gibt es jetzt schon), aber letztendlich ist das vermutlich zu sehr Idealtypus, um in der Realität tatsächlich zu funktionieren. Zum Glück, denn ich möchte auf die Vorzüge der einzelnen Medien und damit deren Vielfalt nicht mehr verzichten.

Volle Zustimmung. Da gibt es ja auch in der Medienwissenschaft so eine Theorie, die besagt, dass neue Medien nie die alten verdrängen, wohl aber deren Bedeutung verändern. Deren Bezeichnung ist mir aber gerade entfallen... :00000109:

Zitat von: Vince am 22 Dezember 2007, 20:16:11
Auch auf die Vorzüge von TV-Serien nicht, gell filmimperator?  :icon_mrgreen:

Jaja  :icon_cool:. Mir wurde gestern schon von der 3. unabhängigen Quelle gesagt, wie toll doch "LOST" sein soll. Wer weiß, vllt. schaue ich mir die ganzen Staffeln ja tatsächlich mal an, wenn ich zu viel Zeit habe  ;).
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Happy Harry mit dem Harten

23 Dezember 2007, 15:30:43 #295 Letzte Bearbeitung: 23 Dezember 2007, 15:32:37 von COPFKILLER
Zitat von: filmimperator am 22 Dezember 2007, 19:13:15
Das liegt aber auch darin begründet, dass ein Comic praktisch ein bebildertes Buch ist und eine kontinuierliche Story erzählt. An der Interaktivität, der Einflussnahme des Rezipienten aufs Geschehen, gehen doch Spiel und Film bzw. Comic am ehesten auseinander.

Richtig und das ist der Aspekt, der eben eine Comicverfilmung leichter gelingen lässt als eine Gameverfilmung.

Zitat von: filmimperator am 22 Dezember 2007, 19:13:15
Es ist dein gutes Recht rein subjektiv 1 von 10 oder 10 von 10 Punkten zu vergeben. Nur macht es deine Kritiken oder Bewertungen für Außenstehende, die nicht um deinen eher saloppen Umgang damit wissen, schwierig, dich in den Bewertungen ernstzunehmen.

Ich weiß was du meinst aber dann könnte ich eigentlich keinem professionell produzierten Film die Tiefstnote verpassen. Denn irgendwas kann man immer positiv betrachten aber wenn mir ein Film komplett missfällt, dann kommts schonmal zur 01/10...

Zitat von: filmimperator am 23 Dezember 2007, 13:35:10
Jaja  :icon_cool:. Mir wurde gestern schon von der 3. unabhängigen Quelle gesagt, wie toll doch "LOST" sein soll. Wer weiß, vllt. schaue ich mir die ganzen Staffeln ja tatsächlich mal an, wenn ich zu viel Zeit habe  ;).

LOST ist tatsächlich eine der besten Serien die je produziert wurden. Zu deinem ironischen 'zuviel Zeit' möchte ich aber noch was sagen und zur Verdeutlichung meines Standpunktes die Literatur heran ziehen: Es gibt sicher hervorragende Romane/Novellen/Erzählungen mit schmalem Umfang. Für die braucht man zwar nicht allzu viel Zeit aber dennoch können es literarische Höchstleistungen sein. Genau wie ein Film, für den wir höchstens drei bis vier Stunden Kon aufbringen müssen, von wenigen Ausnahmen mal abgesehen...

Aber warum sollten wir uns nicht auch Zeit nehmen für komplexe Geschichten, lange, komplexe Epen oder umfangreiche Romanreihen? Gerade eine Realisierung als TV-Serie erlaubt heute ungeahnte Möglichkeiten und bringen die Drehbuchschreiber zurück. Denn nicht nur bei LOST, PRISON BREAK und etlichen anderen stehen neben ausgefeilten Charakteren ganz klar kreative erzählerische Kniffe im Vordergrund...und das kann ich als Freund guter Geschichten nur bergrüßen.

Vince

Zitat von: filmimperator am 23 Dezember 2007, 13:35:10
In welche Richtung gehen denn die restlichen Überlegungen?
Wie jetzt? Na das, was ich oben schrieb. Also mein komplettes restliches Posting abgesehen von
ZitatDeswegen ja auch meine Ergänzung "simulierte Interaktivität"...
Ich wollte das aber auch eigentlich gar nicht so sehr vertiefen, sondern nur mal anreißen.

Zu dem Rest, da ist mir jetzt halt nicht ganz klar, warum du dich so auf die Dreidimensionalität versteifst, das ist eigentlich gar nicht der Punkt, auf den ich unbedingt hinaus will.

Möchte die Diskussion aber auch mal abschließen, das ist ja doch alles inzwischen ein bisschen themenfremd geworden.

filmimperator

Zitat von: Vince am 23 Dezember 2007, 18:41:54
Möchte die Diskussion aber auch mal abschließen, das ist ja doch alles inzwischen ein bisschen themenfremd geworden.

Ich fands eigentlich ganz interessant...  :bawling:
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Mr. Vincent Vega

Zitat von: Vince am 23 Dezember 2007, 18:41:54
Möchte die Diskussion aber auch mal abschließen, das ist ja doch alles inzwischen ein bisschen themenfremd geworden.

Danke sehr.

filmimperator

Auch wenn ich mein Versprechen nicht ganz eingelöst habe, hab ich soeben eine Kritik zu einem - sagen wir - sehr erotischen Film aus meinem Archiv rezensiert: "Sensations". Ja ich weiß, es ist nicht "One Night in Paris", aber ich dachte mir, ich verkürze dir damit die Wartezeit  :icon_mrgreen:.
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