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Autoren-Thread: Happy Harry mit dem Harten

Begonnen von Happy Harry mit dem Harten, 11 Januar 2007, 22:06:49

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Happy Harry mit dem Harten

Vielen Dank für deine konstruktive Kritik. Ich will mal auf die einzelnen Punkte eingehen:

Eine Lobeshymne ist es wirklich geworden, vielleicht etwas zu begeistert geschrieben. Ich werde das ganze mal relativieren und einen Absatz zum imo nicht so gelungenen Ende hinzufügen, das ich tatsächlich gänzlich unterschlagen habe. Beim Schreiben des Textes ist der Film übrigens von 7,5 auf 8,5 hochgeklettert - dein Lob macht mir aber auch Mut, zu den weiteren Filmen noch etwas zu schreiben...

Zu Marlon Brando: Der Absatz und das überschwengliche Lob gilt nicht nur seinen zweifellos bemerkenswerten darstellerischen Fähigkeiten sondern eher seinem ikonischen Ruf beim Publikum. Zur Entstehungszeit war Brando ein so hoch geschätzter Schauspieler, das alleine schon seine reine Anwesenheit beim Zuschauer ein Ehrfurcht hervor gerufen hat, nicht zuletzt durch seine legendäre Vorstellung in DER PATE. So ist es mehr seine Ausstrahlung, die in zu einem perfekten Jor-El macht. Die Rolle hätten natürlich auch einige andere überzeugend spielen können, Brando füllt sie aber nur durch seinen Bekanntheitsgrad und seine Erscheinung voll aus...

John Williams ist doch eigentlich unbestritten einer der größten Komponisten der Filmgeschichte - das er auch schwächere Arbeiten ablieferte teilt er mit nahezu jedem seiner Kollegen, doch die Vielzahl unvergesslicher und markanter Scores von ihm reicht für mich schon aus um ihn derartig zu loben.

Die Jesus-Allegorie ist ein alter Hut und jeder halbwegs wache Zuschauer wird regelrecht angesprungen von dieser Metapher. Zum Maria-Vergleich bezüglich Supermans Ziehmutter möchte ich den Film selbst zitieren:

"All these years, as happy as we've been, how I've prayed the good Lord see fit to give us a child."

Du magst recht haben, meine Argumentation wird hier schwächer, dennoch halte ich auch hier die Verbindung für offensichtlich...

Schlombie

So wie Du es hier formulierst wird mir klar wie Du das mit Brando gemeint hast. Das macht auch wesentlich mehr Sinn, ist nachvollziehbar und ist definitiv ein interessanter Gedanke, der ins Review gehört (ob man dem jetzt zustimmt oder nicht). Ich habe die besagte Zeilen im Review selbst noch einmal überflogen und rate Dir dort zu einer Überarbeitung. Denn die Aussage zu Marlon Brando hier im Thread liest sich im Review nicht wirklich heraus.
Ansonsten freut es mich, dass ich etwas helfen konnte.
Gruß
Schlombie

Happy Harry mit dem Harten

4 November 2008, 03:48:34 #632 Letzte Bearbeitung: 4 November 2008, 05:37:54 von COPFKILLER
nachdem ich vor kurzem filmimperator kritisiert habe aufgrund seiner imo unzureichenden und unangemessen harrschen Kritik zum Animationsklassiker SUPERMAN von 1941 und ich mich in den letzten Wochen tiefer mit der gesamten Filmreihe beschäftigt habe, muss ich hier wohl den Arsch in der Hose haben um selbst einen Text zu veröffentlichen und zur Diskussion zu stellen:

http://www.ofdb.de/review/16475,326969,Superman

Hier noch der Link zu meiner (aufgrund der Tipps von Schlombie leicht erweiterten) Kritik zu SUPERMAN - THE MOVIE mit Christopher Reeve:

http://www.ofdb.de/review/4885,326863,Superman---Der-Film

Bin im Moment sichtbar im Superman-Wahn, da müssen die anderen geplanten Reviews hinten anstehen...

@Schlombie:

Ist meine Formulierung jetzt nah genug dran an meinen Äußerungen im Thread weiter oben?

Schlombie

Man muss es sehr aufmerksam lesen, aber ja, jetzt wird deutlicher was Du im Absatz zu Brando meinst, und es klingt nicht mehr unsachlisch hochjubelnd.
Der erste Satz zu Hackman scheint mir unkomplett zu sein, da fehlt glaube ich ein "auf".
Gut finde ich, falls ich es letztes mal nicht überlesen habe *g, dass Du jetzt auch auf die magere Logik im Finale des Films eingehst. Das macht auch noch mal deutlicher, warum Du bei so viel positiven Feedback die Höchstpunktzahl meidest.

filmimperator

Nun möchte ich mich auch mal zu deinem "Superman" (1941)-Review äußern, auch wenn die Sichtung bei mir nun gut ein halbes Jahr zurückliegt.
Zunächst fällt mir auf, dass wir gar nicht so verschieden argumentieren, bedenkt man deine Bemerkung "Meisterleistung" in meinem Thread. Zu unserem Streitpunkt (eben die Animation der Figuren) verlierst du leider keinen Satz ausser des Ansprechens der "flüssigen Bewegungsabläufe" und der "einflussreichen Animationstechnik" was jedoch nicht ganz in die von mir angesprochene Richtung/Thematik schlägt. (Mag aber auch sein, dass ich das jetzt im flüchtigen Drüberlesen mangels Zeit nicht entdeckt habe.) Ansonsten kritisierst auch du zu Recht den schmalen Plot und ich frage mich schon etwas, warum wir in unserer Bewertung "nur" 1,5 Punkten entfernt liegen. Nach deiner emphatischen Betonung der Wichtigkeit dieses Film erscheint mir das etwas wenig, aber nun gut.

Ansonsten eine sehr schöne und auch umfangreiche Kritik, mit der du so gut wie alles aus dem Film herausholst, was ging. Darf man fragen, wo du die Informationen in deiner Kritik gefunden hast? Ich bin damals bei meiner Rezension informationstechnisch online kaum fündig geworden...
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Happy Harry mit dem Harten

Naja, ein bisschen mehr sage ich schon zu den Animationen. Die sind aber fraglos genial, das muss man eigentlich nicht extra betonen.  :icon_twisted:

Zu meiner Benotung: Der Film hat fast acht Punkte von mir, für einen auf Effekt ausgerichteten Cartoon ist das eine hohe Wertung. Einige Filme von Chuck Jones und Tex Avery sind einfach noch besser, was die Qualität der Superman-Cartoons aber nicht schmälert. Ich würde eher sagen, das sich dein Text eher nach 4 oder 5 Punkten anhört, da du dem Film nicht viel mehr als nostalgischen Wert zugestehst.

Selbstverständlich habe ich die Entstehungszeit auch nicht selbst erlebt, dennoch haben mich Filme wie SCHNEEWITTCHEN, PINOCCHIO, FANTASIA und andere aus dieser großen Epoche als Kind genauso beeindruckt wie die wesentlich jüngeren Produktionen ARIELLE, KÖNIG DER LÖWEN, ALADDIN etc... Das spricht doch schon deutlich für die zeitlose Qualität. Die haftet auch SUPERMAN eindeutig an, wenn auch nicht die narrative Konzentration der Disney-Filme erreicht wird. technisch sind die Filme, wie von mir erwähnt, ganz klar Meisterleistungen.

Zu den Hintergrundinfos: Ich besitze die Ultimate Edition der Superman-Filme. Aber auch im Internet findest du einiges.

zB:

http://en.wikipedia.org/wiki/Superman_(1940s_cartoons)

filmimperator

Zitat von: COPFKILLER am  5 November 2008, 20:42:00
Zu den Hintergrundinfos: Ich besitze die Ultimate Edition der Superman-Filme.

:icon_eek: Ok, ich gebe mich geschlagen. Naja zumindest haben wir ja in Sachen Story dieselbe Meinung.
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

Happy Harry mit dem Harten

Vielleicht liegt es daran, das ich einfach kein großer Bond-Freund bin und die meisten Filme der Reihe eher dröge finde als wirklich unterhaltsam - EIN QUANTUM TROST hat mich überzeugt und auch nach einiger Bedenkzeit hat meine Begeisterung nicht wirklich nachgelassen. Für mich ein absolut würdiger Nachfolger zu CASINO ROYALE:

http://www.ofdb.de/review/158299,327548,Ein-Quantum-Trost

Chili Palmer

"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

McKenzie

 :icon_eek: Chili, ist das auf deinem Avatar nun Ron Pearlman oder Kris Kristofferson?  :LOL:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Happy Harry mit dem Harten

@Chili: Wunderbarer Clip - Superman ist einfach cool und steht imo zu Unrecht im Schatten von Batman, Spider-Man und Konsorten - obwohl die natürlich auch toll sind...

@McKenzie: PN nicht bekommen oder keine Lust/Zeit zu antworten?

Hier nun meine Besprechung zum zweiten Teil der Superman-Saga:

http://www.ofdb.de/review/4886,327783,Superman-II---Allein-gegen-alle

Leider ein Zwitterwesen aus zwei miteinander unvereinbaren Herangehensweisen. Das der Film trotzdem toll geworden ist liegt wohl daran, das sowohl Richard Donners Vision als auch die von Richard Lester (imo beides tolle Regisseure) etwas für sich haben.

McKenzie

Zitat von: COPFKILLER am  7 November 2008, 00:19:28
@McKenzie: PN nicht bekommen oder keine Lust/Zeit zu antworten?

Kommt vielleicht noch, je nach Lust, Zeit und Inspiration. Ich bin unbeweglich, das solltest du doch inzwischen gemerkt haben.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: McKenzie (Peter Maffay) am  7 November 2008, 00:24:04Kommt vielleicht noch, je nach Lust, Zeit und Inspiration. Ich bin unbeweglich, das solltest du doch inzwischen gemerkt haben.

Geht mir ähnlich, daher kann ich das verstehen. Wollte nur nochmal nachfragen, ohne dich aber zu nerven... ;)

Chili Palmer

Zitat von: McKenzie (Peter Maffay) am  6 November 2008, 23:29:30
:icon_eek: Chili, ist das auf deinem Avatar nun Ron Pearlman oder Kris Kristofferson?  :LOL:

Das ist der Architekt der Matrix. But call him Larry.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Happy Harry mit dem Harten

Review zu SUPERMAN III:

http://www.ofdb.de/review/4887,331233,Superman-III---Der-st%C3%A4hlerne-Blitz

Fortsetzung der Reihe folgt...

Duke Skywalker

Freue mich schon sehr auf die Besprechung von Superman Returns. Den fand ich im Kino eigentlich mit Abstrichen recht unterhaltsam. Schon allein den Vorspann mit der großartigen Superman Theme von John Williams im Kino zu erleben war den Eintritt wert.
Bei der zweiten Ansicht fand ich den Streifen dann aber ziemlich langweilig. Alles in allem fast mehr Remake als Fortsetzung. Da wird Singers Liebe zum Werk von Donner sehr deutlich.
Größtes Ärgernis ist dabei IMO eindeutig der Part von Lex Luther. Dieser "mit dem Holzhammer die Welt erobern" Typ ist nicht mehr so wirklich zeitgemäß. Hier präsentieren uns andere Adaptionen wie Smallville oder auch die Animationsserie doch einen weitaus gefährlicheren Gegner. Weiterhin wird Spacey vollkommen verschenkt. Er spielt nicht Lex Luthor, sondern Gene Hackman der Lex Luthor spielt.  :icon_eek:

Ok, bin jedenfalls gespannt auf deine Besprechung.
Da du ja die Ultimate Box besitzt: Wie ist der Richard Donner Cut? Ich besitze Teil 1,2 und Returns, würde mir aber wegen dem Donner Cut den zweiten Teil eventuell doppelt kaufen. Vorausgesetzt, dass sich der RD Cut lohnt.
Bro Code #24: When wearing a baseball cap, a Bro may position the brim at either 12 or 6 o'clock.
All other angles are reserved for rappers and the handicapped.

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Sehe ich ähnlich; bei der Erstsichtung steht bei mir meistens immer der Fanboy im Vordergrund, aber wenn man Returns beim zweiten Mal ohne rosa Brille schaut, kackt er gegen Donner schon ziemlich stark ab.
Das ganze Kindgedöns nervt und der Showdown mit dem Kristallberg ist ziemlich öde.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Duke Skywalker am 10 Dezember 2008, 16:25:47
Freue mich schon sehr auf die Besprechung von Superman Returns.

Kommt bald aber erst möchte ich was zum vielgescholtenen aber dennoch sehr unterhaltsamen und netten vierten Teil schreiben.

Zitat von: Duke Skywalker am 10 Dezember 2008, 16:25:47
Den fand ich im Kino eigentlich mit Abstrichen recht unterhaltsam. Schon allein den Vorspann mit der großartigen Superman Theme von John Williams im Kino zu erleben war den Eintritt wert.

Bei mir war es umgekehrt, im Kino fand ich den eher langweilig, bei der Zweitsichtung vor kurzem hat er mir aber weit besser gefallen. Der Vorspann inklusive Williams-Theme und die wunderbar eingesetzten Effekte waren das Eintrittsgeld aber natürlich wert.

Zitat von: Duke Skywalker am 10 Dezember 2008, 16:25:47Alles in allem fast mehr Remake als Fortsetzung. Da wird Singers Liebe zum Werk von Donner sehr deutlich.

Das ist wiederum richtig, Singer klammert sich dermaßen an Donners Stil, da entsteht der Eindruck, das er sich keine eigene Vision zugetraut hat. Bei aller Liebe zum Original aber das war auch mir etwas zu viel des Guten...

Zitat von: Duke Skywalker am 10 Dezember 2008, 16:25:47
Größtes Ärgernis ist dabei IMO eindeutig der Part von Lex Luther. Dieser "mit dem Holzhammer die Welt erobern" Typ ist nicht mehr so wirklich zeitgemäß. Hier präsentieren uns andere Adaptionen wie Smallville oder auch die Animationsserie doch einen weitaus gefährlicheren Gegner.

Ja, ich hätte es auch eher begrüßt, wenn sich Luthor (wenn er schon dabei sein muss) mit einem anderen Gegner Supermans zusammengetan hätte. Immerhin bieten die Comics und Zeichentrickserien noch so viele schillernde Gegner, das war schon schade, wieder nur Lex Luthor zu sehen. SMALLVILLE habe ich jetzt auch angefangen, bin aber noch in der ersten Staffel...

Zitat von: Duke Skywalker am 10 Dezember 2008, 16:25:47
Weiterhin wird Spacey vollkommen verschenkt. Er spielt nicht Lex Luthor, sondern Gene Hackman der Lex Luthor spielt.  :icon_eek:

Absolut richtig. Nur das Spacey das Chargieren nicht ganz so gut gelingt wie Hackman - ein würdiger Nachfolger, der aber trotzdem im Schatten des Originals steht - was ja auch für Brandon Routh gilt...

Zitat von: Duke Skywalker am 10 Dezember 2008, 16:25:47
Ok, bin jedenfalls gespannt auf deine Besprechung.

Danke für dein Interesse. Wird kommen sobald Zeit da ist...

Zitat von: Duke Skywalker am 10 Dezember 2008, 16:25:47
Da du ja die Ultimate Box besitzt: Wie ist der Richard Donner Cut? Ich besitze Teil 1,2 und Returns, würde mir aber wegen dem Donner Cut den zweiten Teil eventuell doppelt kaufen. Vorausgesetzt, dass sich der RD Cut lohnt.

Lohnt sich schon, aber doch eher für Fans. Insgesamt ist Donners version marginal besser aber die schwierigen Produktionsumstände können nicht ganz kaschiert werden. Zum Vergleich ist die neue fassung aber sehr interessant und teilweise wirklich signifikant anders. Ich spreche mal eine vorsichtige Empfehlung aus - aber warum nicht gleich die Ultimate Edition kaufen? Im Marketplace von amazon sehr günstig zu bekommen, dieses Schmuckstück...

Zitat von: Der Crumb (awesome) am 10 Dezember 2008, 18:05:33
Sehe ich ähnlich; bei der Erstsichtung steht bei mir meistens immer der Fanboy im Vordergrund, aber wenn man Returns beim zweiten Mal ohne rosa Brille schaut, kackt er gegen Donner schon ziemlich stark ab.

Fanboy bin ich erst mit der Box richtig geworden. Aber im Vergleich zum Donner-Film verliert RETURNS natürlich an allen Fronten. Dennoch eine würdige Auferstehung, wie ich finde...

Zitat von: Der Crumb (awesome) am 10 Dezember 2008, 18:05:33
Das ganze Kindgedöns nervt und der Showdown mit dem Kristallberg ist ziemlich öde.

Das mit dem Kind ist grenzwertig aber doch reizvoll umgesetzt und der Showdown war doch schon bei allen Superman-Filmen die Achillesferse...

Schlombie

Hi, hab' gesehen, dass Du eine Inhaltsangabe zum neuen Wallace & Gromit verfasst hast.
Mal 'ne Frage: Ist der wieder knetgummianimiert wie bei den älteren Filmen oder computeranimation wie bei "Flutsch und weg"?

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Schlombie am  8 Januar 2009, 14:35:34
Hi, hab' gesehen, dass Du eine Inhaltsangabe zum neuen Wallace & Gromit verfasst hast.
Mal 'ne Frage: Ist der wieder knetgummianimiert wie bei den älteren Filmen oder computeranimation wie bei "Flutsch und weg"?

Der Film entspricht den alten Kurzfilmen, d.h. er ist knetgummianimiert. Eventuell sind aber auch einige Szenen computerunterstützt - das kann ich nicht so ganz beurteilen. Ansonsten ist er aber klar der schwächste W&G-Film - was vielleicht auch daran liegt, das es sich um eine TV-Produktion handelt.

Lei Li

Schön gelungene Einschätzung zum "Spitzbuben"  :icon_lol:

Hab' mich auch ertappt gefühlt, deshalb haste mir mit deinen Zeilen aus dem Herzen gesprochen!   :respekt:

Die teilweise empörte Ablehnung durch die meisten User konnte ich eh nicht nachvollziehen ....

a deer

Hab mir gerade deine Review zu "The Wrestler" durchgelesen, macht jeden Fall Lust auf mehr und bestätigt meine Hoffnungen, dass der Film mir gefallen sollte // eigentlich muss. Mein Kommentar zu einzelnen Stellen nach dem ersten Mal lesen:

Zitat
Nach diesem viel beachteten Karrierestart gab es mit ,,The Fountain" einen herben Rückschlag, sowohl kommerziell als auch künstlerisch. Der überambitionierte und prätentiöse Film litt unter den schwierigen Produktionsbedingungen und scheitert besonders im Schlussdrittel an seiner übertrieben dick aufgetragenen esoterischen Note.

Ist natürlich Geschmackssache, im Grunde genommen ist der Film imo gar nicht so kompliziert, wie er zunächst aussieht, ich glaube aber auch, dass er gar nicht versucht das zu sein sondern eher weitläufig missverstanden wird wegen seiner unkonventionellen Erzählweise und dem optischen Erscheinungsbild. Ist für mich so ein Fall wie zb. Izo, relativ schwierig zu beschreiben, auf jeden Fall sind beide ziemlich eindrucksvoll und an der Grenze zur Transzendenz, wer damit nichts anfangen kann hat natürlich ein Problem, was ich irgendwie auch nachvollziehen kann.
Ich mag den Film jedenfalls sehr, vielleicht sogar mehr als "Requiem for a Dream"...

Zitat.....wie es Eastwood zum Beispiel in ,,Million Dollar Hotel" gewagt hat
Ich dachte immer der wäre von Wenders, oder meinst du "...Baby", würde glaube ich auch mehr Sinn machen ;)


ZitatAm Ende bleiben alle Figuren zutiefst ausgebrannt und verletzt zurück, was in Kombination mit seinen vorigen Filmen auf ein extrem pessimistisches Weltbild Aronofskys schließen.

Ach, ob er ein pessimistisches Weltbild hat weiss ich nicht, kenne ihn ja nicht ;), meiner Meinung nach sollte man nicht unbedingt von der Art und Weise eines Filmes auf das Wesen des Regisseurs schließen, erinnert mich immer an ein Interview mit David Lynch, in dem er erklärt hat, wie er trotz seiner Lebensphilosophie seine Art von Filmen machen kann, finde ich das Interview leider nicht mehr, war glaube ich auf Spiegel Online oder ähnlichem. Ich glaube aber, dass sich Aronofsky mit dem, wovon seine Filme handeln auskennt, also menschlichen Ängsten, Hoffnungen etc und dabei eine unverblümte Kompromißlosigkeit und Offenheit gegenüber der menschlichen Seele hat, die bemerkenswert ist. Er macht sich und dem Publikum einfach nichts vor.

Ansonsten bin ich mit der Review zufrieden, hoffentlich werden meine Erwartungen auch erfüllt,
der Kinobesuch ist inzwischen fest eingeplant, freue mich auf jeden Fall schon

Aber wo lief der Film eigentlich schon, irgendein Festival   :00000109: :00000109: :00000109:

psychopaul

14 Januar 2009, 02:26:06 #652 Letzte Bearbeitung: 14 Januar 2009, 02:28:07 von psychopaul
Schöne Worte, a.d.  :respekt:

Ich mag Aronofsky auch deswegen so gern, weil er sich anscheinend durchgehend recht düsterer Themen annimmt und bisher fand ich seine visuellen Spielereien sehr aufregend, solange er sich nicht wiederholt, ist das doch großartig und nicht nur "Blendwerk", sondern erfüllt ja auch einen Zweck und die Geschichte, Figuren werden ja nicht in den Hintergrund gedrängt ("Requiem" ist nicht soo tiefgründig, klar, er ist halt DIE Umsetzung der downward spiral, natürlich sehr stilisiert und etwas überzogen, aber dafür umso wuchtiger).

Jedenfalls finde ich es auch sehr gut, dass Aronofsky im Neuen wieder einen anderen Weg der Visualisierung bestreitet und das wird er hoffentlich auch in Zukunft weiterhin so machen. Und vor allem will er seine Ideen, auch wenn sie wenig massenkonform oder etwas abstrus sind, um jeden Preis und so "gerade" wie möglich verwirklichen, das taugt mir schon auch extrem.

Deinen Text will ich jetzt vorher noch nicht komplett lesen, aber man kann eh schon davon ausgehen, dass der Film wrestlet, äh rockt.  :dodo:


Übrigens, wenn ich schon hier schreibe, Copfi, habe Stadt der Blinden vor kurzem beendet und das Ende hat mich nicht so begeistert; allerdings ziemlich überrascht und diese Wendung am Ende ließ mich auch denken, das ist jetzt doch eine etwas platte Parabel (weil sie genügend Menschlichkeit bewiesen haben, bekommen sie ihr Augenlicht wieder?). Ist ja auch ganz okay so, aber hatte mir irgendwie was Pessimistischeres erwartet.  :icon_twisted: Oder zumindest in Richtung: Hoffnung, ja, aber nicht so "erfreulich".  ;)
Hm, aber irgendwie ist dadurch auch meine Vorfreude auf den Film leicht gesunken, normal sind Filme ja oft harmloser als das Buch (hier eh auch, hast du schon gemeint), aber am Ende wirds kaum besonders abweichen.  :icon_lol:
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Happy Harry mit dem Harten

15 Januar 2009, 19:51:15 #653 Letzte Bearbeitung: 15 Januar 2009, 20:25:32 von COPFKILLER
Zitat von: Lei Li am  9 Januar 2009, 21:06:44
Schön gelungene Einschätzung zum "Spitzbuben"  :icon_lol:

Hab' mich auch ertappt gefühlt, deshalb haste mir mit deinen Zeilen aus dem Herzen gesprochen!   :respekt:

Danke fürs Lob und vor allem dafür, das du gerade den Aspekt des "ertappt fühlen" angesprochen hast. Gerade dieser Gedanke, ob ihn der Film nun bewusst erzeugt oder nicht, hat mich beschäftigt und mir den Anstoß gegeben überhaupt ein Review zu verfassen. Die Ablehnung der meisten User kann ich auch nicht nachvollziehen - im Prinzip funktioniert ROGUE genau so wie er es beabsichtigt. Ob man damit was anfangen kann ist natürlich Geschmackssache aber insgesamt handelt es sich um einen überdurchschnittlich guten Genrefilm.

Zitat von: a deer am 13 Januar 2009, 22:14:24
Hab mir gerade deine Review zu "The Wrestler" durchgelesen, macht jeden Fall Lust auf mehr und bestätigt meine Hoffnungen, dass der Film mir gefallen sollte // eigentlich muss. Mein Kommentar zu einzelnen Stellen nach dem ersten Mal lesen:

Ja, der Film ist schon über jeden zweifel erhaben. Die ruhige, unaufgeregte und unprätentiöse Inszenierung sowie die grandiose Vorstellung von Mickey Rourke sorgen für ein intensives Seherlebnis, das einem ordentlich an die Nieren geht - wenn man sich auf die Geschichte einlassen kann und das ungewöhnliche Milieu in dem sie spielt.

Zitat von: a deer am 13 Januar 2009, 22:14:24
Ist natürlich Geschmackssache, im Grunde genommen ist der Film imo gar nicht so kompliziert, wie er zunächst aussieht, ich glaube aber auch, dass er gar nicht versucht das zu sein sondern eher weitläufig missverstanden wird wegen seiner unkonventionellen Erzählweise und dem optischen Erscheinungsbild. Ist für mich so ein Fall wie zb. Izo, relativ schwierig zu beschreiben, auf jeden Fall sind beide ziemlich eindrucksvoll und an der Grenze zur Transzendenz, wer damit nichts anfangen kann hat natürlich ein Problem, was ich irgendwie auch nachvollziehen kann.
Ich mag den Film jedenfalls sehr, vielleicht sogar mehr als "Requiem for a Dream"...

Vielleicht habe ich den Film einfach nicht verstanden oder keinen Zugang gefunden. Die Optik ist bis zum merkwürdigen Schlussdrittel herausragend und auch die Darsteller haben mir gut gefallen. Habe ja auch noch sechs Punkte gegeben, imo versaut das übermäßig esoterische und spirituelle letzte Drittel leider das bis dorthin überzeugende Konzept. IZO fand ich übrigens grauenhaft, da würde ich THE FOUNTAIN schon wesentlich höher einordnen - ich finde sogar das es der schlechteste Film von Miike ist, den ich kenne. Ich halte Aronofskys Film für überambitioniert, vielleicht ändert sich meine Meinung aber bei einer erneuten Sichtung.

Zitat von: a deer am 13 Januar 2009, 22:14:24
Hab mir gerade deine Review zu "The Wrestler" durchgelesen, macht jeden Fall Lust auf mehr und bestätigt meine Hoffnungen, dass der Film mir gefallen sollte // eigentlich muss. Mein Kommentar zu einzelnen Stellen nach dem ersten Mal lesen:

ZitatIch dachte immer der wäre von Wenders, oder meinst du "...Baby", würde glaube ich auch mehr Sinn machen ;)

Natürlich meinte ich den. :icon_redface: Werde ich noch verbessern.

Zitat von: a deer am 13 Januar 2009, 22:14:24
Ach, ob er ein pessimistisches Weltbild hat weiss ich nicht, kenne ihn ja nicht ;), meiner Meinung nach sollte man nicht unbedingt von der Art und Weise eines Filmes auf das Wesen des Regisseurs schließen, erinnert mich immer an ein Interview mit David Lynch, in dem er erklärt hat, wie er trotz seiner Lebensphilosophie seine Art von Filmen machen kann, finde ich das Interview leider nicht mehr, war glaube ich auf Spiegel Online oder ähnlichem. Ich glaube aber, dass sich Aronofsky mit dem, wovon seine Filme handeln auskennt, also menschlichen Ängsten, Hoffnungen etc und dabei eine unverblümte Kompromißlosigkeit und Offenheit gegenüber der menschlichen Seele hat, die bemerkenswert ist. Er macht sich und dem Publikum einfach nichts vor.

Naja, ich schließe ja auch nur auf sein Weltbild und will das nicht als Tatsache verkaufen. Außerdem sprechen ja alle vier bisherigen Filme eine relativ düstere und melancholische Sprache und lassen nur wenig Hoffnung erahnen. Da ist THE FOUNTAIN ja der mit Abstand positivste Film, was ja auch schon für sich spricht. THE WRESTLER ist definitiv der erste Film von Aronofsky, der mich zutiefst bewegt hat und durch die von ihm ungewohnte Nähe zu den Charakteren imo wirklich erwachsenes Kino, das Aronosfky nicht mehr als einen "jungen Wilden" zeigt sondern als gereiften Regisseur.

Zitat von: a deer am 13 Januar 2009, 22:14:24
Ansonsten bin ich mit der Review zufrieden, hoffentlich werden meine Erwartungen auch erfüllt,
der Kinobesuch ist inzwischen fest eingeplant, freue mich auf jeden Fall schon

Ja, werde mit Sicherheit auch noch in Deutschland ins Kino gehen mit meinem Dad. Der Film lief in Belgien (wo er auch früher anlaufen wird als in Deutschland) auf einem Festival und seitdem in diversen Testvorführungen, die aber zunächst nur der Presse vorbehalten waren.

Zitat von: psychopaul am 14 Januar 2009, 02:26:06Ich mag Aronofsky auch deswegen so gern, weil er sich anscheinend durchgehend recht düsterer Themen annimmt und bisher fand ich seine visuellen Spielereien sehr aufregend, solange er sich nicht wiederholt, ist das doch großartig und nicht nur "Blendwerk", sondern erfüllt ja auch einen Zweck und die Geschichte, Figuren werden ja nicht in den Hintergrund gedrängt ("Requiem" ist nicht soo tiefgründig, klar, er ist halt DIE Umsetzung der downward spiral, natürlich sehr stilisiert und etwas überzogen, aber dafür umso wuchtiger).

REQUIEM FOR A DREAM fand ich beim ersten mal auch sehr stark und bewegend, was sich beim zweiten ansehen aber relativiert hat. Für mich erzeugt der Film nur durch visuelle Vielfalt und die großartige Musik seine Wirkung, einen wirklichen Zugang zu den Figuren konnte ich aber nicht erkennen. So hat er auf mich zu kalt gewirkt, was die eigenwillig stilisierten Bildkompositionen nur verstärkt haben. Sicherlich ein interessanter Film, der aber doch imo irgendwie überschätzt wird.

Zitat von: psychopaul am 14 Januar 2009, 02:26:06
Jedenfalls finde ich es auch sehr gut, dass Aronofsky im Neuen wieder einen anderen Weg der Visualisierung bestreitet und das wird er hoffentlich auch in Zukunft weiterhin so machen. Und vor allem will er seine Ideen, auch wenn sie wenig massenkonform oder etwas abstrus sind, um jeden Preis und so "gerade" wie möglich verwirklichen, das taugt mir schon auch extrem.

Nach THE WRESTLER bin ich ja auch überzeugt von der Wandlungsfähigkeit des Regisseurs und bin gespannt auf folgende Projekte.

Zitat von: psychopaul am 14 Januar 2009, 02:26:06
Übrigens, wenn ich schon hier schreibe, Copfi, habe Stadt der Blinden vor kurzem beendet und das Ende hat mich nicht so begeistert; allerdings ziemlich überrascht und diese Wendung am Ende ließ mich auch denken, das ist jetzt doch eine etwas platte Parabel (weil sie genügend Menschlichkeit bewiesen haben, bekommen sie ihr Augenlicht wieder?). Ist ja auch ganz okay so, aber hatte mir irgendwie was Pessimistischeres erwartet.  :icon_twisted: Oder zumindest in Richtung: Hoffnung, ja, aber nicht so "erfreulich".  ;)
Hm, aber irgendwie ist dadurch auch meine Vorfreude auf den Film leicht gesunken, normal sind Filme ja oft harmloser als das Buch (hier eh auch, hast du schon gemeint), aber am Ende wirds kaum besonders abweichen.  :icon_lol:

Werd dir zu STADT DER BLINDEN was als PN schreiben da ich hier um massives spoilern nicht herum käme. Nur so viel schonmal: Ich denke, das Ende ist weitaus komplexer als es den Anschein macht. Die Vorfreude auf den Film sollte aber ohnehin nicht allzu groß sein - sehenswert ist er aber auf jeden Fall...

a deer

Zitat
Vielleicht habe ich den Film einfach nicht verstanden oder keinen Zugang gefunden. Die Optik ist bis zum merkwürdigen Schlussdrittel herausragend und auch die Darsteller haben mir gut gefallen. Habe ja auch noch sechs Punkte gegeben, imo versaut das übermäßig esoterische und spirituelle letzte Drittel leider das bis dorthin überzeugende Konzept. IZO fand ich übrigens grauenhaft, da würde ich THE FOUNTAIN schon wesentlich höher einordnen - ich finde sogar das es der schlechteste Film von Miike ist, den ich kenne. Ich halte Aronofskys Film für überambitioniert, vielleicht ändert sich meine Meinung aber bei einer erneuten Sichtung.

Bei beiden Filmen besteht bestimmt auch das Risiko, dass ich überinterpretiere, passiert mir immer wieder, dass meine Interpretationen "ungewöhnlich" sind, bei manchen Filmen ich bin ich zwar immer noch der festen Überzeugung, dass ich Recht habe (zb. dem Ende von "12 Monkeys"), bei anderen lasse ich es einfach mal offen, so auch bei den zwei oben geschriebenen Filmen, bei anderen sehe ich meine "Fehlinterpretationen" aber auch ein, ist mir erst letztens bei "So finster die Nacht" so ergangen ( Hab ein kleines aber wichtiges Detail in der letzten Szene übersehen, sodass ich ziemlich kühne Interpretationen hatte, die Wirklichkeit war viel einfacher und auch auch logischer, nachzulesen im entsprechenden Thread...)

Zitat
Zitat von: a deer am 13 Januar 2009, 22:14:24
Ansonsten bin ich mit der Review zufrieden, hoffentlich werden meine Erwartungen auch erfüllt,
der Kinobesuch ist inzwischen fest eingeplant, freue mich auf jeden Fall schon

Ja, werde mit Sicherheit auch noch in Deutschland ins Kino gehen mit meinem Dad. Der Film lief in Belgien (wo er auch früher anlaufen wird als in Deutschland) auf einem Festival und seitdem in diversen Testvorführungen, die aber zunächst nur der Presse vorbehalten waren.

Alles klar, dann weiss ich bescheid, ich werde mich dann wohl noch bis Ende Februar oder so warten müssen  :bawling:....
Zitat
Zitat von: psychopaul am 14 Januar 2009, 02:26:06Ich mag Aronofsky auch deswegen so gern, weil er sich anscheinend durchgehend recht düsterer Themen annimmt und bisher fand ich seine visuellen Spielereien sehr aufregend, solange er sich nicht wiederholt, ist das doch großartig und nicht nur "Blendwerk", sondern erfüllt ja auch einen Zweck und die Geschichte, Figuren werden ja nicht in den Hintergrund gedrängt ("Requiem" ist nicht soo tiefgründig, klar, er ist halt DIE Umsetzung der downward spiral, natürlich sehr stilisiert und etwas überzogen, aber dafür umso wuchtiger).

REQUIEM FOR A DREAM fand ich beim ersten mal auch sehr stark und bewegend, was sich beim zweiten ansehen aber relativiert hat. Für mich erzeugt der Film nur durch visuelle Vielfalt und die großartige Musik seine Wirkung, einen wirklichen Zugang zu den Figuren konnte ich aber nicht erkennen. So hat er auf mich zu kalt gewirkt, was die eigenwillig stilisierten Bildkompositionen nur verstärkt haben. Sicherlich ein interessanter Film, der aber doch imo irgendwie überschätzt wird.


Eure Kritikpunkte bezüglich "Requiem for a Dream" kann ich größtenteils verstehen bzw. teilen, bei einer erneuten Sichtung gestern ist mir auch zum ersten Mal bewusst geworden, dass man wirklich keinen richtigen Zugang zu den Figuren hat, der Film ist einfach komprimiert auf die herausstechensten Eigenschaften der verschiedenen Suchttypen und Suchtphasen, was teilweise ungünstig für die Glaubwürdigkeit ist, besonders die Familie Goldberg hat ja ordentlich einzustecken und Dinge wie zb. die Elektrotherapie der Mutter in der Klapse sind meines Wissens nach nicht (mehr?) sonderlich realitätsnah. Mit einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem im Film nur angerissenen Familienproblemen wäre der Film bestimmt auch ziemlich gut//besser (?) geworden, da wäre es bestimmt auch interessant, die Vorlage zu kennen, vielleicht hätte es aber auch viel seiner Intensivität gekostet, weiss man ja alles nicht. Ich kann es drehen und wenden wie ich will, auf der einen Seite bin ich schon ein wenig enttäuscht, dass der Film gar nicht so viel "Inhalt" hat, wie ich es mir immer eingebildet habe, aber andererseits möchte ich die meisten Szenen und ihre Intensivität niemals missen wollen, die mich noch bei der zigsten Sichtigung des Films ergreifen, dass schafft zb. "Donnie Darko", ein anderer sehr früher Lieblingsfilm von mir, nicht mehr....

"Requiem for a Dream" ist imo sicherlich eine Art Blendwerk, aber was für eins, genau deswegen mag ich ihn, empfinde ihn aber fast als den "schwächsten" Aronofsky, falls man so etwas überhaupt sagen kann...



psychopaul

ZitatDinge wie zb. die Elektrotherapie der Mutter in der Klapse sind meines Wissens nach nicht (mehr?) sonderlich realitätsnah.

Dürfte hinkommen, ja.  :icon_smile:
Zitat
aber andererseits möchte ich die meisten Szenen und ihre Intensivität niemals missen wollen,

So sieht's aus. Diese extreme Sogwirkung des Films halte ich nach wie vor für herausragend und einzigartig.
Zitat
da wäre es bestimmt auch interessant, die Vorlage zu kennen,

Hui, stimmt absolut...wobei ich nach dem Film meistens keinen Bock mehr auf das Buch habe...  :icon_confused:

ZitatWerd dir zu STADT DER BLINDEN was als PN schreiben da ich hier um massives spoilern nicht herum käme. Nur so viel schonmal: Ich denke, das Ende ist weitaus komplexer als es den Anschein macht.

jop, mach das. Freu mich schon auf deine Interpretation!  :icon_smile:
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wann kommt denn eigentlich Deine vor Monaten angedeutete ALFREDO GARCIA Niederschrift?   :00000109:

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28 Januar 2009, 06:05:31 #657 Letzte Bearbeitung: 28 Januar 2009, 06:18:06 von COPFKILLER
Da ich in letzter Zeit keine Reviews zustande gebracht habe möchte ich Mr. VV folgen und einige Kurzkommentare abgeben. Ich poste einfach mal mein Filmtagebuch mit unterschiedlich langen Kommentaren zu den jeweiligen Filmen, von denen ich einige eventuell zu Reviews ausarbeiten möchte. Da es um einige andere Schreiber hier sehr ruhig geworden ist und man ja sicherlich trotzdem noch viele Filme schaut und hier mitliest, könnten ja auch weitere Filmübersichten folgen. Nur so eine Anregung. Hier jedenfalls eine Auswahl der zuletzt gesehenen Filme, einige Kommentare fehlen noch, die poste ich morgen oder übermorgen...

sie küssten und sie schlugen ihn - 10/10
Auch nach der ungefähr zehnten Sichtung habe ich kein Review zustande gebracht. Und das, obwohl Truffauts grandioser Erstling äußerst zugänglich und bescheiden ausgefallen ist. Ein spürbar persönlicher und vor allem in der Hauptrolle großartig gespielter Film, der brillante Aufnahmen von Paris zeigt und mit jugendlichem Eifer gefilmt ist. Definitiv mein Lieblingsfilm der Nouvelle Vague...

Hairspray - 09/10
Unbeschwerte, exquisit ausgestattete, liebenswerte Musical-Adaption des Kultfilms von John Waters. John Travolta ist zwar kein Ersatz für die unvergessliche Divine, bleibt aber glücklicherweise sehr zurückhaltend und als Nebenfigur nicht aufdringlich. Auch wenn der gesamte Cast einfach zum Niederknien ist, stellt sich die entzückende Nikki Blonsky als wahre Siegerin heraus. Ein tolles Kinodebüt für die Nachwuchsdarstellerin, die trotz ihrer Körperfülle ein bemerkenswertes tänzerisches Talent beweist und sich bereits in der Eingangssequenz in die Herzen der Zuschauer spielt. Außerdem sind alle Songs herausragend geschrieben, gehen ins Ohr und werden von witzigen Tanz-Einlagen begleitet. Ganz nebenbei versteht sich der Film als ehrliches Toleranz-Plädoyer, das glücklicherweise nicht platt vorgetragen wird sondern durch einen satirischen Blick auf die gesellschaftlichen Umbrüche der 1960er...

Ananas Express - 6,5/10
Vergnüglicher Kifferfilm aus dem Hause Apatow & Family, mit spielfreudigen Darstellern gesegnet und dank treffsicherer Situationskomik definitiv sehenswert. Die actionlastigen Einschübe verleihen dem sonst so betont ruhig beschriebenen Milieu etwas Fremdes, was sich aber als origineller Schachzug erweist und über einige Längen hinweg täuscht. Auch wenn es hinter dem Joke nicht viel zu entdecken gibt – amüsant, abwechslungsreich und unterhaltsam ist der Film allemal...

Final Destination III - 03/10
Funktionierte der zweite Teil noch als albern-überzogene Selbstparodie, verkommt das eigentlich höchst unterhaltsame Konzept hier zum unmotiviertem Neuaufguss. Alle Ansätze des Vorgängers werden ignoriert und es gibt lediglich einen müden Abklatsch von Teil 1 zu sehen, in dem die schwachsinnige Grundidee allerdings überstrapaziert wird. Das fängt schon an beim wesentlich unspektakulärerem Unfall zu Beginn und setzt sich fort in den immer unsympathischeren Charakteren. Hoffentlich das Ende für eine ohnehin fragwürdige Reihe – einen gewissen sadistischen Spaß will ich dem fast schon interaktiven Spiel mit den Todesfällen aber nicht absprechen – nur hat das beim zweiten Teil noch wesentlich besser funktioniert...

Guys and Dolls - 5,5/10
Klassisches Hollywood-Musical mit Hang zum Overacting. Gute Darsteller wie Frank Sinatra und Marlon Brando, eingängige Songs und perfekte Tanz-Choreographie garantieren einen vergnüglichen Filmgenuss, der allerdings getrübt wird durch die wenig gehaltvolle Geschichte, die trotz ihrer profanen Simplizität ungemein in die Länge gezogen wirkt und etliche redundante Szenen aufweist. Die schmissige Ausstattung kann sich aber ebenfalls sehen lassen...

The Wrestler - 8,5/10
Erster erwachsener Film von Aronofsky, der ein reifes Charakterdrama intim und optisch reduziert auf die Leinwand bringt. Berechtigterweise sackt Mickey Rourke gerade alles Lob der Welt ein und spielt sich wahrlich in den Olymp der unvergesslichen Darbietungen der Filmgeschichte. Gerade das ungewöhnliche Milieu macht es umso schwieriger ein leises Bild der Selbstzerfleischung zu kreieren. Aronofsky ist ein ausdrucksstarkes, fast physisch spürbares Meisterwerk gelungen, das weder aufgeblasen, noch wichtigtuerisch wirkt und daher umso aufrichtiger und anrührender. Die bewegende Schluss-Szene, gefolgt vom einfühlsamen Titelsong vom Boss, hat mich noch lange nach dem Abspann beschäftigt...

a matter of loaf and death - 06/10
Der vierte halbstündige Film mit den Kult-Figuren Wallace und Gromit kann nicht mehr an die Qualität der Vorgänger anknüpfen und hat eindeutig an originärem Charme eingebüßt. Trotz der vorhersehbaren Geschichte ein aufwendig produzierter, sehenswerter Kurzfilm, der aber eben deutlich macht, warum es keine Serie um die beiden Hauptfiguren geben sollte. Nicht nur der zu hohe Produktionsaufwand sondern auch die sichtbare Abnutzung des Konzepts sprechen eindeutig gegen eine Überdosis...

Der Fuchs und das Mädchen - 7,5/10
Nach ,,Die Reise der Pinguine" der neue Film von Luc Jacquet. Obwohl es sich um einen Spielfilm handelt werden oftmals dokumentarische Tieraufnahmen verwendet. Clever ist auch die reduzierte Form, die bis auf die Hauptdarstellerin gänzlich auf menschliche Darsteller verzichtet (bis auf die Schluss-Szene). So entsteht ein authentischer, dennoch märchenhafter und behutsam erzählter Tierfilm, der in seiner naturalistischen Ausprägung der wohl realistischste und cineastisch beeindruckendste Genre-Vertreter seit ,,Der Bär" von Jean-Jaques Annaud.  Hier wie dort schwelgt man in wunderschönen Aufnahmen üppiger Landschaften und nähert sich mit sehr intimer Kameraführung  dem Reich der Tiere. Anders als in unzähligen kitschigen Genrefilmen gilt es hier nicht eine emotionale Entwicklung anhand einer hanebüchenen Abenteuergeschichte zu erzwingen sondern um kindliche Bewunderung vor der Natur und um die Grenzen einer möglichen Annäherung. Aber der aufdringliche und größtenteils überflüssige Off-Kommentar nervt schon...

Das Waisenhaus 6,5/10
Sehr schön gefilmter und stimmungsvoller Gruselfilm, der in den besten Momenten dem Stil seines Produzenten del Toro entspricht. Ansonsten ein wenig überschätzt, trivialisiert sich ,,Das Waisenhaus" am Ende doch selbst mit einem banalen Twist. Viel von der bedrückenden Stimmung geht verloren und es bleiben nur vereinzelte Sequenzen in guter Erinnerung.

Casino Royale -09/10
Für mich der bisher beste Bondfilm, wenngleich ich nicht alle gesehen habe und allgemein kein Fan der Figur bin. Daniel Craig verleiht ihm aber ein außerordentliches Charisma, das meiner Meinung nach sogar Connery deutlich übertrifft. Auch stilistisch und atmosphärisch hat mich dieser Neustart so nachhaltig überzeugt, das ich mich sehr geärgert habe, den Kinobesuch versäumt zu haben. Als Kind war für mich Brosnan die 007 und dessen Bond-Auftritte hasse ich wie die Pest.

Midnight Meat Train - 06/10
Enttäuschung auf hohem Niveau. Wie schwer Barker auf die Leinwand zu bringen ist, wird hier nochmals sehr deutlich. Selbst ein so unangepasster Regisseur wie Kitamura vermag es nur, den Charakter der Vorlage zu streifen. So ist ,,Midnight Meat Train" geschliffen inszenierter Horror, der sein urbanes Setting gespenstisch porträtiert. Allerdings auch nicht viel mehr, die erhoffte Barker-Verfilmung, deren Komplexität dem Autor gerecht wird, ist es jedenfalls meiner Ansicht nach nicht geworden. Und Vinnie Jones halte ich für fehlbesetzt...   

Interview - 07/10
Steve Buscemis Hommage an den ermordeten niederländischen Regisseur Theo van Gogh erweist sich als sehr genaue Neuverfilmung, die aber nicht in erster Linie kommerzielle Zwecke verfolgt. Sie dient der Erinnerung an einen sarkastischen, polemischen, wütenden Filmemacher, dessen teilweise sehr kontroversen Ansichten ehrlich aus seinen Werken sprechen. Das amerikanische Remake nimmt keine einschneidenden Veränderungen am originalen Drehbuch vor, Buscemi und Miller laufen in diesem unbequemen Kammerspiel zu hoher Form auf und bieten (wie es schon im Original der Fall war) als Hauptdarsteller  deutliche Seitenhiebe auf ihre eigenen Karrieren. Das gilt besonders für Sienna Miller, die hier erstmals ein wirklich facettenreiches Spiel an den Tag legt und sich für weitere seriöse Rollen empfiehlt. Insgesamt ganz sicher ein vielschichtiger und interessanter Film, der Kennern des Originals aber vielleicht zu wenig eigene Ansätze zeigt...

Mulan - 09/10
Ganz großartiger Zeichentrickfilm aus dem Hause Disney, der sich als kulturelle Lehrstunde ebenso bewährt wie als rasanter Abenteuerfilm. Respektvoll nähert sich sowohl die zeichnerische Gestaltung als auch der wunderbare Score von Altmeister Jerry Goldsmith der chinesischen Kultur und verarbeitet so mannigfaltige Details, was auch in der historisch relativ genauen Nachzeichnung der Vorlage berücksichtigt wird. Natürlich erzählt der Film auch eine emanzipatorische Geschichte, die eine differenzierte Betrachtung der geschlechtlichen Rollenverteilung anbietet und diese anspruchsvollen Themen kindgerecht aufarbeitet. Nicht nur visuell wunderschön, ist ,,Mulan" also tatsächlich ein Meisterwerk für alle Generationen, das nicht selten unter Wert verkauft wird und mehr Anerkennung verdient...

Hardcover - 07/10
Erfrischende Komödie aus deutschen Landen, die lebensnah gezeichnete Charaktere und eine augenzwinkernde Geschichte zu bieten hat. Reißt mit Sicherheit keine Bäume aus, als Snack für zwischendurch aber bestens geeignet.

Half Nelson - 08/10
Eindringliche Charakterstudie, die das marode Bildungssystem der Vereinigten Staaten eindrucksvoll skizziert und mit Ryan Gosling einen sehr starken Hauptdarsteller zu bieten hat. Die unaufgeregte Erzählweise und der Verzicht auf einen fatalistischen Konflikt sind lobenswerte Eigenschaften, die den Abrutsch in voyeuristischen Sozialkitsch vermeiden und ein intensives Filmerlebnis garantieren, das lakonischen Humor beweist und nicht vor seinem schwierigen Thema kapituliert...

Dog Soldiers - 5,5/10
Eintönig bebilderter, dennoch spannender Wolfs-Horror von Neil Marshall, der mit ,,The Descent" einige Gänge hochschalten konnte und hier lediglich durch sardonischen Humor knapp für knapp überdurchschnittliche Unterhaltung sorgen kann. Die soliden Darsteller tun ihr bestes, was aber nicht ganz für die schwachen Effekte und die reißbrettartigen Wendungen ohne Esprit entschuldigt.

Aladdin - 8,5/10
Auch die Neusichtung hat es bestätigt: ,,Aladdin" ist jetzt bereits ein Klassiker des Animationsfilms, ein Disney-Juwel. Wie später in ,,Mulan" überzeugt auch hier die Annäherung an den Schauplatz, sowie der mit arabischen Klängen versehene Score von Alan Menken. Die beschwingten Musial-Einlagen tragen die Stimmung des dramaturgisch perfekten Films, der Disney-typisch durch liebevolle Charakteranimation besticht. Außerdem wartet ,,Aladdin" mit einem der denkwürdigsten Bösewichte der Disney-Historie auf...

The Stendhal Syndrome - 7,5/10
Psychologisch ausgefeilter Horrorfilm, der Argento noch auf der Höhe seines Könnens zeigt, auch wenn die biedere Optik nur selten durch Einfallsreichtum glänzt und so hinter Klassikern wie ,,Suspiria" zurück bleibt. Asia Argento ist ihrer Rolle auch nicht ganz gewachsen, was den suggestiven Momenten allerdings nichts an Kraft raubt. Als Reflexion auf die macht der Bilder hätte der durchaus vielschichtige Plot noch einiges her gegeben...

The Host - 08/10
Unangepasster, dennoch schwer unterhaltsamer und mitreißender Blockbuster aus Asien, der o gar nicht westlichen Seegewohnheiten entsprechen will. Die eigenwillige Mixtur aus Monster-Horror, Familiendrama, schwarzer Komödie und politischer Satire überzeugt durch ihren impulsiven Erzählverlauf, der sich nicht berechnen lässt und deshalb umso wirkungsvoller und effektiver ist als die meisten vergleichbaren Produktionen aus den USA.

Im Juli - 4,5/10
Konventionelles Road-Movie das mit gut aufgelegten Schauspielern und schön gefilmten Locations gefällige Unterhaltung liefern kann. Der simple Plot gerät immer mehr zur vorhersehbaren love-Story, der jede Glaubwürdigkeit fehlt. Insgesamt strotzt der Film vor logischen Einbrüchen und wirkt emotionale auch nur schwer nachvollziehbar. Mit Sicherheit Akins bisher schwächster Film, der kaum einlädt für weiteren Diskussion sondern ungewohnt platt und eindeutig ausfällt.

Chiko - 7,5/10
Absolut direkt auf die Fresse inszeniert, entpuppt sich ,,Chiko" als erster modernen deutscher Gangsterfilm, der sich sichtbar der amerikanischen Genre-Ästhetik unterwirft, darüber hinaus aber auch ein authentisches (wenngleich aus dramaturgischen Gründen überhöhtes) Abbild seines Milieus zeichnet. Kraftvoll, dramatisch und mit tollen Darstellern besetzt, ist ,,Chiko" ein Ausnahmefilm, der sich nicht zu schade ist, eine direkte Sprache zu verwenden.   

Dead Silence - 04/10
Belangloser, wenn auch in der ersten Hälfte spannender und atmosphärisch dichter Horror, der von einer schwachbrüstigen Story zusammengehalten wird und nicht zuletzt an seiner langweiligen Figurenzeichnung krankt. Auch die lächerliche Ernsthaftigkeit, mit der die banale Ausgangsidee in die Länge gezogen wird, erscheint unangebracht. Mehr Selbstironie oder wenigstens clevere Ideen hätten dem Drehbuch gut getan, das keinerlei Raum für Überraschungen birgt, was von der effektvollen Inszenierung auch nur kurze Zeit kaschiert werden kann.

Hook in Tokio (kurzfilm) - 03/10
Vorfilm bei ,,Bolt". Der wohl bisher schlechteste Pixar-Kurzfilm ist nicht mehr als eine kindgerechte, völlig durchschaubare Parodie auf ,,The fast and the Furious: Tokyo Drift". Sehr einfach gestrickte Filmzitate werden ohne Subtilität ausgestellt, sodass der spannungslose und nur wenig witzige Kurzfilm ohne prägnante Pointe nicht überzeugen kann. Ganz schwach, auch wenn die Hochglanzanimationen wieder höchstes Niveau bieten – wahrscheinlich nicht mehr als eine Fingerübung für den immer stärker auftretenden Hang zur 3D-Technik, die zumindest in der normalen Kinoversion aber auch keine entscheidenden optischen Akzente setzen kann und durch grellbunte Farben eher überreizend wirkt...   

Welcome Home Roscoe Jenkins - 02/10
Martin Lawrence mal wieder in einem Rohrkrepierer par exellence. Die abgestandene Moral wird dermaßen bieder und ernst gemeint aufbereitet, da können selbst Nebendarsteller wie Cedric The Entertainer oder Michael Clarke Duncan nichts mehr retten. Dialoglastig und dramaturgisch eindeutig misslungen, quält sich die dämliche Story über ihre viel zu lange Laufzeit. Den gesamten Film hätte man in locker 20 Minuten zusammenfassen können, ohne nennenswerte Verluste bezüglich der eindeutig formulierten, konservativen Aussage zu vermelden. Unkomisch, sterbenslangweilig und mit der Figurenzeichnung einer schlecht produzierten Soap ausgestattet – ich rate dringend ab...

Finishing the Game - 6,5/10
Pointierte Mockumentary rund um die Ereignisse nach dem Tod von Bruce Lee. Der Film thematisiert auf satirische Weise das Casting zur Vervollständigung des letzten Lee-Films ,,Game of Death". All der Wahnsinn eines solchen Projekts wird gnadenlos karikiert und durch wunderbar skurrile Charaktere in allen erdenklichen Facetten abgeklopft. Wenngleich ,,Finishing the Game" sein Pulver zu früh verschießt und in der zweiten Hälfte deutlich an Schärfe verliert, bleibt er doch ein spöttischer Kommentar zur Filmindustrie. Angereichert ist der billig und schnell produzierte Film mit einigen kuriosen, sehr witzigen Gastauftritten, unter anderem von Ron Jeremy und James Franco... 

Das Phantom der Oper - 04/10
Argentos gnadenlos trashige Trivialisierung der ohnehin überschätzten Vorlage von Gaston Lerooux, die selbst nicht viel mehr ist als ein besserer Groschenroman. Was hier allerdings geboten wird spottet jeder Beschreibung: Entweder handelt es sich hier um eine augenzwinkernde Selbstparodie (der süffisante Humor würde dies bestätigen) oder um die totale künstlerische Verwirrung. Der Film ist ein Konglomerat unterschiedlichster Stimmungen, ist fahrig erzählt macht einen beinahe surrealistischen Eindruck. Argentos Version ist einerseits poetisch und bietet einige sehr schöne Aufnahmen (die aber durch eine insgesamt eher billige TV-Optik verwässert werden), andererseits billige Exploitation, mit haarsträubenden Lächerlichkeiten, die hoffentlich nicht ernst gemeint sind. Unterm Strich weiß ich nicht so recht was ich sagen soll, bin sogar der Meinung, mit der richtigen Herangehensweise kann man dem Film so einiges abgewinnen. Und Morricones Score ist sehr schön geworden, eigentlich viel zu gut für den Film...

Zitat von: Lei Li am 17 Januar 2009, 00:27:02
wann kommt denn eigentlich Deine vor Monaten angedeutete ALFREDO GARCIA Niederschrift?   :00000109:

Ich werde mir den Film demnächst nochmal anschauen, dann mal sehen. Werde dann aber bestimmt einen Kurzkommentar posten. Ich versuche aber wieder mehr zu schreiben...

Schlombie

Hi COPFKILLER,
mir gefällt Dein Vorab-Kompromiss mit den threadinternen Kurzkommentaren gut, immerhin warte ich ja gespannt auf Dein Review zu "Mulan". Es freut zu lesen, dass er bei Dir ebenso gut ankam wie bei mir. Bei "Final Destination 3" sind wir unterschiedlicher Meinung. Mir hat gefallen, dass die 2. Fortsetzung wesentlich unverkrampfter erzählt ist, als die 2. Teil 2 hat sicherlich im Vergleich mehr Anspruch, Teil 3 fand ich jedoch vom Unterhaltungswert besser. Wenn einem allerdings schon die Hauptcharaktere unsympathisch sind, ist natürlich alles verloren, da hast Du recht.
Ich hoffe dass Du bald wieder mehr Zeit für ausführliche Texte findest.

Gruß
Schlombie

Chili Palmer


"Mulan" ist mir auch einer der liebsten Disney-Filme, kann dir da nur zustimmen, vor allem, was den Goldsmith-Score betrifft.

Bei den "Final-Destination"-Teilen ist das so eine Sache: Obwohl ich die Fortentwicklung der Idee durch den zweiten Teil (und dessen fesselnd inszenierte Eröffnung) sehr schätze, stimme ich gleichzeitig Morgan & Wong zu, die den Standpunkt vertreten, dass diese Filme in einem jugendlichen Umfeld spielen müssen, weil nur dort eine ungezwungene Gruppendynamik möglich ist, da sich die Protagonisten ohnehin ständig treffen. Das musste mit Erwachsenen im zweiten Teil schon wie mit der Brechstange bewältigt werden. Von allgemeinen "die-Schicksals-Idee-greift-nun-einmal-am-besten-bei-Heranwachsenden"-Überlegungen mal ganz abgesehen.
Der dritte Teil ist letztlich der Schwächste, aber im Hinblick auf seine Rückkehr auf glaubwürdigeres Terrain und sein nettes Schicksals-DVD-Extra von dir schon ein wenig unter Wert verkauft.

Und der war der Einzige im Steelbook, frag' nur mal Hankey zu dem Thema!  ;)
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"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

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