OFDb

Ein Jahr Autoren Thread - hat's etwas gebracht ?

Begonnen von Bretzelburger, 21 Oktober 2007, 01:20:36

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Bretzelburger

21 Oktober 2007, 01:20:36 Letzte Bearbeitung: 21 Oktober 2007, 01:39:39 von Bretzelburger
Klingt provokativer als gemeint, denn aus meiner Sicht hat es natürlich etwas gebracht. Allerdings frage ich mich, ob das auch für eine grössere Lesergemeinde hier im Forum und der OFDb gilt oder ob es sich doch nur um eine Liebhaberei im kleinen Kreis handelt.

Nehme ich das direkte Umfeld der aktiven und hier versammelten Autoren (es gibt ja noch eine Menge teils sehr aktiver Autoren, die sich hier nicht engagieren :hacki:), dann meine ich eine allgemeine Erweiterung des persönlichen Horizonts (zumindest in der Kritiker-Tätigkeit :icon_razz:) feststellen zu können. Für mich gilt das eindeutig und ich möchte behaupten, dass ich ohne diesen Thread wesentlich eingeschränkter(auch die Genres betreffend)und in mir selbst verharrender schreiben würde. Das liegt auch daran, dass man zumindest einige Personen kennt, die sich dafür konkret interessieren, denn die Anzahl der Klicks ist doch eher eine abstrakte Angelegenheit ,die wenig darüber aussagt, wer eine Review tatsächlich durchliest.

Trotzdem stelle ich mir die obige Frage, denn die Zahl der aktiven Autoren hat hier im Thread in letzter Zeit etwas stagniert, und man sollte sich nichts vormachen - die Beiträge stammen fast immer von den Selben. Nur wenige Aussenstehende haben sich bisher an den Diskussionen beteiligt oder die Gelegenheit genutzt, uns Autoren direkt zu kritisieren. Mir ist das auch bei meiner Diskussion zu den "120 Tage von Sodom" an anderer Stelle aufgefallen, als ich mich gänzlich anderen Haltungen als hier gegenüber sah, die zum Beispiel nach meiner Review gar nicht aufkamen.

Deshalb meine Frage hier noch etwas differenzierter : Was erwartet ihr euch in Zukunft vom Autoren-Thread ? - Bleibt es eine Nische für wenige Interessierte oder kann es zur Verstärkung der Attraktivität der OFDb beitragen ? - Die Leserzahlen der Beiträge sind ja recht hoch, so dass vielleicht auch Personen mal ihre Meinung zum Thread im Allgemeinen schreiben, die hier interessiert mitlesen.

Chili Palmer


Spricht natürlich für sich, wenn einer der üblichen Verdächtigen den Anfang macht, aber was soll's.

Ich kann auch nur festhalten, dass mir persönlich die "Autorenecke" einigen Mehrwert erbracht hat. Sei es, weil ich durch Diskussionen zum Verfassen von Reviews angeregt wurde, die ich normalerweise nicht im Traum angedacht hätte (Großes Fressen), sei es, weil man tatsächlich besser daran arbeiten konnte, Lücken zu schließen, die sich erst durch die Besprechung anderer Reviews offenlegten und so den einen oder anderen Film "rundum versorgte".
Und ich denke auch, dass diese Threads ein großer Pluspunkt der OFDb und des Forums sind. Wo kann man sonst die eigenen Filmbesprechungen so luxuriös zur Diskussion anbieten?

Das große Thema, der Ursprung der Autorenthreads, ist letztlich auch die große Enttäuschung. Kann nur für mich sprechen, aber ich meine auch im Falle der "Kollegen" festgestellt zu haben, dass sich auch in ihren Threads nie Meldungen von außerhalb angesammelt haben. Ist dieses Board zu versteckt? Oder ist das Gegenteil der Fall, haben wir uns hier langsam so gemütlich miteinander eingerichtet, dass sich keiner mehr an den Elfenbeinturm herantraut?  ;)
Es gab ja einmal die Idee des direkten Reviewkommentars, so "amazon-fanden-Sie-das-hilfreich"-mäßig, was mir damals aber suspekt vorkam, da ich zuviele spammende Gaga-Kommentare befürchtete, die mir letztlich nichts gebracht hätten. So, und nun haben wir hier unsere hochwertig diskutablen, gaga-freien Threads und laufen scheinbar unter Ausschluss der Öfffentlichkeit. Das ist wohl der Preis, den man zahlt.  :andy:

Kurz und bündig: Für den Autorenkreis "hui", als Möglichkeit für Feedback von außen bislang "pfui".  :icon_sad:

Deshalb mein Appell an alle stillen Mitleser:
Wir beißen nicht! Und ich meine mich zu erinnern, dass es in kruchtenkaisers Thread sogar Kekse gibt!  :icon_razz:
Und bezüglich der Eröffnung eines eigenen Threads: Niemand erwartet, dass die regelmäßig gehegt und gepflegt werden, die Möglichkeit zur Diskussion allein ist schon begrüßenswert.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Herzlichen Glückwunsch zu einem Jahr der Selbstbeweihräucherung, des gemeinsamen Schulterklopfens und des freundlichen Anpissens, und Danke, daß ich hier noch ungestört Spammen kann, bis die Schwarte kracht.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Zur Frage, obs was gebracht hat:
Es wurde sicherlich der ein oder andere narzißtische Trieb befriedigt.  :icon_twisted:  :icon_lol:
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

MMeXX

Als einer der eher "stillen" Mitleser bringt mir persönlich diese Autorenecke einiges. Nicht nur das Naheliegende, nämlich Filmbesprechungen an sich, sondern dadurch auch neue Sicht- bzw. Herangehensweisen an Filme. Hinzu kommt, dass ich dadurch überhaupt erst auf einige Filme aufmerksam werde - bin ja noch recht jung und hab noch nicht "sooo" viel gesehen (kommt vor allem durch Schule & Sport). Aktuelles Beispiel ist da Zabriskie Point, von dem ich vor allem bei McKenzie öfter las und auf den ich dann in einem kleinen Kino bei uns im Programm fand, als ich dort gerade Death Proof OmU gesehen hatte.

Kurz gesagt, hier finde ich für mich teils neue Herangehensweisen an Filme, aber vor allem überhaupt erstmal bestimmte Filme/Filmtipps.

floair

Ich finde es hat auf jeden Fall etwas gebracht, auch für mich persönlich.

Ich schreibe noch nicht so lange Reviews und habe hier einige Tipps von wesentlich erfahreneren Autoren erhalten, die ich auch in meine eigenen Texte eingebracht habe.
Außerdem liest und empfindet man selbst seine Texte ganz anders, wie wenn ein Fremder sie liest. Einem selbst fallen Defizite gar nicht auf, daher fand dich die Idee sich hier eintragen zu können und Kritiken positiver oder negativer Kritik zu erhalten, wirklich gut.

Wie ihr oben schon erwähnt habt, äussern sich hier meist nur die selben Leute, obwohl es haufenweise Autoren in der OFDb gibt, daher sollte man den Thread ruhig beibehalten, vielleicht kommen ja noch mehr Meinungen.
Cop: Ich glaube Die haben etwas miteinander.
Harry: Wenn ihr alle nur halb so gut schießen könntet wie diese Typen, dann könnte von mir aus die ganze Abteilung schwul sein.

Anwohner: Was ist das ?
Harry: Eine Plastikbombe ! Und wenn sie mich noch mehr abgelenkt hätten, würden wir jetzt alle an der Decke kleben.

Phil

Zitat von: Bretzelburger am 21 Oktober 2007, 01:20:36
Allerdings frage ich mich, ob das auch für eine grössere Lesergemeinde hier im Forum und der OFDb gilt oder ob es sich doch nur um eine Liebhaberei im kleinen Kreis handelt.
am Anfang habe ich noch mitgelesen, irgendwann nicht mehr. Ist nur für den "kleineren" Kreis wirklich interessant und für einen anderen zum Spammen natürlich gut geeignet.
meine Meinung.
Habe zwar kein Problem damit, aber bringen tuts mir nischt.
traue nie SB, denn es tut Dir weh :(
became MINGed!

ZitatCloverfield refers to the field formerly known as Central Park. Clovers are usually prone to grow at places after bombing. Thus the term "Clover" and "field" referring to park.

Snake_Plissken

Also auch ich als aktiver Autor kann sagen, dass es mir viel gebracht hat, sich in dem Thread zu stellen. Gerade der Ansporn, vernünftige Reviews auf die Beine zu stellen, nahm zumindest in meinem Falle deutlich zu. Dies wurde mir auch von den anderen Autoren attestiert. Interessanterweise ist mir dies selbst bis dahin  nicht aufgefallen, bis ich mir nochmals bewusst alte Reviews von mir angeschaut habe, die qualitativ deutlich schlechter ausfielen, als die in der "Autoren-Thread"-Phase...

Dass nicht mehr Feedback von außerhalb kommt ist schade, war aber auch irgendwie zu erwarten...

Nichtsdestotrotz kann ich für mich persönlich nur ein positives Fazit ziehen...

Greetings Snake_
I made a movie in Bulgaria. I'm ready for everything!
-The incomparable Mr. Bruce Campbell-

Jedem Sturm sein Wasserglas
-Nagel-

Chili Palmer

Zitat von: Phil am 21 Oktober 2007, 17:14:21
Habe zwar kein Problem damit, aber bringen tuts mir nischt.

Ich möchte mal behaupten, dass dieser Satz das "Problem" ganz gut umreißt. Wir wurschteln hier so vor uns hin und erwecken auf den Rest der Forengemeinschaft den Eindruck eines lustigen Ringelpiez-Vereins.
Niemand scheint sich nach der Lektüre eines unserer Reviews zu denken: "Hm, dies und das hätte ich gerne näher erläutert bekommen" oder "was meint er/sie denn damit" und denkt dann "gut, dass es das Autorenforum gibt, wo ich schnell mal eine Frage loswerden kann". Aber so etwas kann und sollte man auch nicht erzwingen, von daher: Ball flach halten. Wird vielleicht noch.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Bretzelburger

Betrachtet man die Resonanz auf meine Frage, hat sich das Thema im Grunde schon erledigt - kaum Reaktionen oder Interesse. Scheinbar halten die Meisten der auch heute wieder sonst sehr aktiven Autoren das Thema für müssig, womit die Sache mit dem "Ringelpiez mit Anfassen" sich wohl bestätigt hat.

Vielleicht habe ich die Frage auch falsch gestellt, denn das das Ganze im internen Kreis etwas gebracht hat, stand für mich ausser Frage. Ich mag halt keine Stagnation und es hätte mich interessiert, ob man sich nicht auch für die Allgemeinheit leichter zugängliche Bereiche vorstellen könnte - z.B. einen ganz allgemeinen Kritikerthread, in dem man konstruktiv Reviews auseinandernehmen kann, ohne das der Autor sich dazu bereit erklärt. Ich meine, im richtigen Leben kann ich ja auch nicht erwarten, dass ich etwas nach Aussen trage, dann aber Niemand reagieren darf, nur weil ich das nicht will. Mr.VV hat ja letztens im "User des Tages"-Thread einen durchaus seriösen Anfang gewagt, der dort nur falsch plaziert war. Und wenn man sich hier auch an anderen Autoren "vergreifen" :icon_mrgreen: darf - wer weiss, vielleicht wird die Resonanz dann ja grösser ??  :hacki:

Chili Palmer


Da gibt es nur eins: Eröffne einfach so einen Thread. Mit ordentlicher Begründung, weshalb du ihn vom spöttelnden Prangerthread "User des Tages" abgrenzen möchtest, und dann schauen wir mal.
Nur stellt sich die Frage, wo das am besten platziert wird.
Hier im Autorenforum gehört er zwar pro forma hin, würde aber wohl wieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit laufen.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Fräulein millas Gespür für den Flush

Wer hält dich davon ab einen allgemeinen Kritiker Thread zu eröffnen, wo man sich wahllos Reviews herauspicken und dann zerfleischen/in den Himmel loben kann  ?

Die Frage ist aber, was bringts ?

Ich denke, die Leute die Feedback haben wollen, haben hier einen eigenen Thread und der Rest kennt das Forum nicht oder ist aus verschiedensten Gründen nicht interessiert an Feedback.

Du hast ja mit dieser Aussage absolut Recht:
ZitatIch meine, im richtigen Leben kann ich ja auch nicht erwarten, dass ich etwas nach Aussen trage, dann aber Niemand reagieren darf, nur weil ich das nicht will.
Ob man auf die Reaktion dann wieder reagiert, bleibt aber halt jedem selbst überlassen, von daher kannst Du auch auf diesem Weg keine aktivere Mitarbeit erzwingen. 
Und den "User des Tages"-Thread, wo die schönsten Stilblüten präsentiert werden, gibt es ja nun auch schon. Da hat sich seit ich hier bin auch noch nie jemand "gewehrt". Ich zähle ChuckLundgren jetzt mal bewusst nicht mit  :icon_twisted:

Wenn Du mehr Leute hier aktiv haben willst, sollte man den Hebel vielleicht in der OFDb ansetzen ?!?
Vielleicht mit Hinweis/Link auf diesen Bereich, wenn man eine Review einstellt, um ihn generell mal etwas mehr publik zu machen.

"Ist denn die ganze Welt verrückt geworden? Bin ich denn hier der einzige Idiot, dem Regeln noch was bedeuten?"

Zitat von: Dr. Sigi Fraud
Ich habe den Rassismus endgültig besiegt.

Sarge

Genau, denn nur ein Bruchteil der OFDB-Autoren wird dieses Forum überhaupt besuchen oder gar kennen. Von Leuten hier Reviews auseinanderzunehmen und sie an den Pranger zu stellen, setzt voraus, dass diese Personen auch wissen, dass sie ggf. zum Kritikgegenstand wurden und somit eine Verteidigungsmöglichkeit haben. Alles andere halte ich für reichlich unfair.

Mr. Vincent Vega

Ich kann Bretzels Einwand, dass man sich nicht aussuchen könne, von außen beurteilt zu werden, nachvollziehen, aber ein derartiger Thread würde sicherlich Gefahr laufen, zur unfreiwilligen öffentlichen Denunzierung zu verkommen.

Ansonsten sehe ich nicht wirklich eine Möglichkeit, besagtes Problem ohne Forcierung oder Penetranz zu lösen. Wenn die Threads bzw. die Thematik generell keine größere Aufmerksamkeit bekommt/bekommen, ist das nun einmal so. Ich persönlich finde es so wie es derzeit läuft auch in Ordnung. Sicher liegt der Bereich etwas versteckt - wogegen man beispielsweise unter die Reviews einen Vermerk einbauen könnte mit Verlinkung bzw. Hinweis zu den Autoren-Threads oder ähnlichem, aber ansonsten funktioniert das imo alles recht gut.

SplatMat

Ich denke auch, dass der Autoren-Bereich so wie er ist schon ganz gut funktioniert. Wenn ihr in eure Reviews einen Vermerk setzt, an welcher Stelle im Forum über eure Werke diskutiert werden kann, dann ziehen vielleicht auch mehr Autoren mit und stellen sich den Kritiken. Wer gerne über ein bestimmtes Review oder einen bestimmten Autor reden möchte, kann hierzu ja einen neuen Thread erstellen, aber ein Sammelthread für alle Autoren, die nicht selbst einen Thread erstellen, halte ich für unnötig.

An dieser Stelle möchte ich auch gerne anmerken, dass ich nicht wirklich viel in den Autoren-Threads lese, und überhaupt nichts schreibe. Das hat nicht den Grund, dass ihr es nicht wert seid, sondern viel mehr, dass ich mir nicht die Zeit nehme, mich mit den Meinungen Anderer über Filme auseinander zu setzen. Ich lese gerne mal ein Review von dem ein oder anderen, aber die Diskussionen um Reviews sind für mich persönlich eher überflüssig. Als Lernhilfe und zum gegenseitigen Austausch unter den Autoren/Lesern halte ich es aber dennoch für sinnvoll, und da ja einige von euch sich auch durch diese Threads zum besseren Schreiben angespornt fühlen, hat dieses Unterforum bisher ja auch schon etwas bewirkt. Also macht ruhig weiter mit eurem Ringelpietz  ;)
Für ein freies Tibet


McKenzie

Zitat von: Bretzelburger am 23 Oktober 2007, 02:40:57
Betrachtet man die Resonanz auf meine Frage, hat sich das Thema im Grunde schon erledigt - kaum Reaktionen oder Interesse. Scheinbar halten die Meisten der auch heute wieder sonst sehr aktiven Autoren das Thema für müssig, womit die Sache mit dem "Ringelpiez mit Anfassen" sich wohl bestätigt hat.

Nun, wie ich finde hat Rajko den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen - wer wirklich Interesse daran hat, wird seinen Weg in Autoren-Forum finden und kann dort einen eigenen oder auch anderweitigen Thread eröffnen, ansonsten ist es schließlich jedem selbst überlassen, sich zu Reviews auf unterschiedlichen Wegen zu äußern - sehr interessantes Feedback, oft auch von OFDb-Usern, erhalte ich z. B. oft per E-Mail. Und nicht zuletzt sind OFDb und GF auch für viele eher Informationsquelle denn Kommunikationsbasis.

Die Idee mit einem allgemeinen Autoren-Thread (haben wir ja schon im "User des Tages"-Thread aufgeworfen), halte ich für begrüßenswert, er wäre m. E. auch im Autorenforum gut aufgehoben, aufgrund des (vermutlich bzw. hoffentlich) größeren "öffentlichen" Interesses sollte man ihn aber vielleicht im Offtopic- oder "Allgemeine Themen"-Forum eröffnen. Allerdings würde ein solcher Thread auch ein wachsames Auge der Moderatoren benötigen damit kein zweiter, überflüssiger "User des Tages"-Thread entsteht.

Ansonsten ist das Autorenforum bei weitem der interessanteste Bereich des GF - hier treffen sich die härtesten Überzeugungstäter und die größten Freaks, die Diskussionen sind nirgendwo feuriger.  :icon_mrgreen:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Zitat von: McKenzie am 23 Oktober 2007, 19:40:00
hier treffen sich die härtesten Überzeugungstäter und die größten Freaks, die Diskussionen sind nirgendwo feuriger.  :icon_mrgreen:

Weil sich hier ganz selten ein Mod einfindet, der die Pferde zügelt und "Back To Topic!" brüllt. :icon_lol:
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

vodkamartini

Ich denke der thread ist eher für ein "Spartenpublikum" relevant bzw. interessant. Die meisten User die ich kenne lesen zwar gerne und häufig Reviews, haben allerdings keinerlei Interesse, über diese mit den jeweiligen Verfassern zu diskutieren.
Auf der anderen Seite kenne ich einige Autoren, die wenig Neigung verpüren mit anderen über ihre Reviews zu diskutieren. Wir reden hier ja vom Kritisieren von Kritiken, das ist sicherlich einigen ein Schlenker zu viel.
Der ungünstige Platz im Forum mag ein weiterer Hinderungsgrund sein, dass sich hier mehr als "Die üblichen Verdächtigen" einfinden. Ich selbst gehöre eher zur Fraktion der passiven "Nutzer", da ich ungern kritisiere, wenn ich nicht auch selbst kritisierbar bin. Da ich allerdings nur knapp 40 Reviews verfasst habe und mein Ausstoß auch nicht mit dem der hier versammelten Autorenschaft mithalten kannn (mehr als 3-4 vernünftige, sprich ausführlichere Reviews pro Monat sind zeitlich kaum möglich), habe ich auch keinen eigenen thread eröffnet.
M.E. wird es wohl eher ein frommer Wunsch bleiben, dass dieser durchaus sehr interessante thread einer breiteren Leserschaft zugänglich gemacht wird. Aber das muss auch kein Problem darstellen. Es funktioniert ja auch so sehr gut.  :respekt:
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

bigtrouble

Hallo zusammen !
Als extrem stiller Mitleser, möchte ich mich nun auch zu Wort melden. Mir geht es ähnlich wie Vodkamartini, wobei seine Reviews sicherlich zu den Besten in der OFDB gehören. Ein Problem ist nun mal die Zeit. Schade, dass ich die OFDB nicht schon in meiner Studienzeit kennen gelernt habe. Ob eine Diskussion sinnvoll ist, wenn der Befragte erst Tage (oder Wochen) später antwortet ?
Die Review Schreiber in diesem Thread sind auch alle ziemlich gut und ihre Reviews sind wirklich unterhaltsam.
Habe aber zumindest kurz ein schlechtes Gewissen gehabt! Von einem Hilfreich? Button wie bei Amazon oder IMDB halte ich nichts. Hier wird nicht über die Qualität des Reviews, sondern über die Benotung abgestimmt. Vielleicht kann man sich noch eine andere Möglichkeit überlegen um mit dem jeweiligen Autor Kontakt aufzunehmen.
Ein allgemeiner Thread könnte ja zunächst eine Übergangslösung darstellen.
Sonst Daumen Hoch für ein wirklich tolles und informatives Forum  :respekt:

Bretzelburger

Îch nehme die von "cinemathek" an "Copfkiller" geäußerte Kritik zum Anlass, selbst eine weitere Antwort auf meine Frage zu geben, die mir erst durch diesen Beitrag eingefallen ist :

ZitatUnd wer möchte von einer Person, die Titel wie "Best of Faces of Gore (2000)", "Lass jucken, Kumpel 2: Das Bullenkloster (1973)", "Corpse-Fucking Art (1993)" und tausend anderer solcher brechreizerregender Filme in seiner Review-Liste stehen hat, Kritiken zu Fellini-Filmen lesen? Nein danke, dann sollte die OFDb lieber weiter ohne welche auskommen. Es gibt genug ernsthafte Auseinandersetzungen abseits der OFDb.

Abgesehen davon, dass ich die Kritik an Copfkiller nicht gerechtfertigt finde und ich die Denkweise, nur weil Jemand durch häufige Kritiken von Trashfilmen aufgefallen ist, ihm deshalb die Rechtfertigung einen anspruchsvollen Film kritisieren zu dürfen, abzusprechen, im Besten Fall arrogant finde, so beweist dieser Beitrag doch, dass es sich bei "unserem" Autorenthread um einen recht einmaligen Fall im weiten, zumindest deutschsprachigen Web handelt.

Denn wer sich hier reinstellt, der kann eben kritisiert werden. Und das nicht nur mit einer anonymen Bewertung a la "Amazon", sondern mit konkreten Worten. Gerade wenn man sich ältere Reviews durchliest, so fällt es auf, dass sich die hier aktiven Autoren alle deutlich bemühen, keinen Mist(mehr)zu schreiben. Über Meinungen und einzelne Stilfragen kann man immer reden, aber oberflächlicher Müll wird nicht mehr abgesondert (wie er in vielen Reviews die Regel ist). Natürlich gibt es ein unterschiedliches sprachliches und analytisches Niveau, was oft nur der Tatsache geschuldet ist, das dem Einzelnen bestimmte Erfahrungen fehlen. Aber auch in diesem Zusammenhang ist zu erkennen, dass sich die Autoren hier verstärkt bemühen, entsprechendes Hintergrundwissen anzureichern (etwas, was man zum Beispiel bei Copfkiller deutlich erkennen kann).

Gerade cinematheks Hinweis "Es gibt genug ernsthafte Auseinandersetzungen abseits der OFDb" ist schlicht falsch. Ich habe bei vielen meiner Reviews zu Filmen von Antonioni, Bunuel, Chabrol, Pasolini usw. nur sehr wenige qualitativ anspruchsvolle Kritiken gefunden (wenn es überhaupt welche gab, da die meisten Texte über Inhaltsangaben nicht hinaus kamen). Zudem kann man diverse Blogs oder spezielle "anspuchsvolle" Web-Seiten mit diesem Autoren-Thread nicht vergleichen, denn Kritiken kann man nur sehr beschränkt dazu schreiben. Das hat mit dieser offenen Diskussion hier, an der sich Jeder auch anonym beteiligen kann (wie "cinemathek")und bei der jeder Beitrag, wenn er gewissen Höflichkeitsregeln entspricht, auch veröffentlicht wird, nichts zu tun.

Was allerdings auch durch "Cinematheks" Beitrag deutlich wird, ist der Fakt, dass die OFDb zumindest hinsichtlich ihres Kritiker-Niveaus noch keine besondere Reputation geniesst. Das kann man auch an verschiedenen Details erkennen. Wenn man z.B. den Begriff "Kottan" googelt, wird man selbst an 200.Stelle nicht zu meiner Kritik geführt, obwohl das der einzige ausführliche kritische Text zu der Fernsehserie im deutschsprachigen Web ist. Zurecht kommt man gleich zu der "Kottan"-Fan Seite, aber abgesehen davon, dass diese viele wunderbare Informationen enthält, existiert dort keine kritische analytische Auseinandersetzung.

Ein anderes Beispiel zu dem gerade ins Kino gekommenen Film "En la Cama", den ich gestern gesehen habe. Geht man auf die Yahoo-Movie Seite wird man dort zu einer Kritik von "Kino.de" weitergeleitet. Der Text strotzt nicht nur vor inhaltlichen Fehlern, sondern ist in seiner Analyse schlicht dumm. Trotzdem wurde ich schon an verschiedenen Stellen im Web mit diesem Text konfrontiert, da bestimmte Seiten eben von vielen genutzt werden. Eine Möglichkeit solche Texte öffentlich zu kritisieren (also ohne das der Autor eine Vorzensur begehen kann, wie etwa in einem Blog) habe ich hier nicht.

Mich erinnert das ein wenig an mein Architekturstudium, bei dem immer die Entwürfe als gut galten, die der Professor gut fand. Meinungsführung hat etwas mit einer Machtposition zu tun und diese hat die OFDb mit Sicherheit noch nicht inne.




Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Bretzelburger am 27 Oktober 2007, 21:43:55
Abgesehen davon, dass ich die Kritik an Copfkiller nicht gerechtfertigt finde und ich die Denkweise, nur weil Jemand durch häufige Kritiken von Trashfilmen aufgefallen ist, ihm deshalb die Rechtfertigung einen anspruchsvollen Film kritisieren zu dürfen, abzusprechen, im Besten Fall arrogant finde, so beweist dieser Beitrag doch, dass es sich bei "unserem" Autorenthread um einen recht einmaligen Fall im weiten, zumindest deutschsprachigen Web handelt.

Danke für die Unterstützung denn ich habe mich wirklich bemüht Fellinis Filmen zumindest annähernd gerecht zu werden. Tatsächlich scheint mich der User cinemathek nur abzulehnen, weil ich gerne und oft Reviews zu Trashfilmen schreibe, was ich ebenfalls nicht nachvollziehen kann. Denn schließlich liebt nur der Filme wirklich, der auch mal einen wirklich abscheulich schlechten Film zu würdigen weiß.


Zitat von: Bretzelburger am 27 Oktober 2007, 21:43:55
Gerade cinematheks Hinweis "Es gibt genug ernsthafte Auseinandersetzungen abseits der OFDb" ist schlicht falsch. Ich habe bei vielen meiner Reviews zu Filmen von Antonioni, Bunuel, Chabrol, Pasolini usw. nur sehr wenige qualitativ anspruchsvolle Kritiken gefunden (wenn es überhaupt welche gab, da die meisten Texte über Inhaltsangaben nicht hinaus kamen).

Ganz richtig, genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Seriöse und anspruchsvolle Reviews zu Werken von Fellini, Pasolini, Woody Allen und diversen anderen sind sehr selten und oftmals im deutschsprchigen Netz garnicht zu finden. Vielleicht gibt es entsprechende Seiten, gefunden habe ich sie nicht und Bretzelburger anscheinend auch nicht. Ein Hinweis vom Arthouse-Guru cinemathek erscheint mir durchaus angemessen, wo man solche ernsthaften Auseinandersetzungen zur Genüge findet.



Insgesamt habe ich mich aber irgendwie auch über die Kritik von cinemathek gefreut, immerhin zeigt sich hier mal jemand außerhalb der Üblichen Verdächtigen und meldet sich kritisch zu Wort. Das diese Kritik von oben herab und relativ gegestandslos war ist natürlich eine andere Sache. Schon an anderer Stelle griff cinemathek mich und McKenzie an und kritisierte oberflächlich unseren Sinn für Trashfilme. Würde mich über etwas gemäßigtere und vielleicht etwas ausführlichere Beiträge von cinemathek freuen.

Zum Thread-Thema selbst: Natürlich hat auch mir der Autoren-Thread sehr viel gebracht, alleine der Kontakt zu vielen sympathischen 'Kollegen' war es schon wert, sich hinzu zu gesellen. Einige wertvolle Tipps habe ich auch schon erhalten und meine eigenen Ansprüche sind, wie bei den anderen auch, gewachsen. Über mehr Meinung von außen würde ich mich sehr freuen, wobei es mich wundert, dass Schmähungen wie eben jene von cinemathek so selten sind in meinem und anderen Threads. Vielleicht tut ein bisschen Zündstoff ja gut...  :fight:  ;)

McKenzie

28 Oktober 2007, 02:31:56 #21 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 02:38:20 von McKenzie
Zitat von: Bretzelburger am 27 Oktober 2007, 21:43:55
Abgesehen davon, dass ich die Kritik an Copfkiller nicht gerechtfertigt finde und ich die Denkweise, nur weil Jemand durch häufige Kritiken von Trashfilmen aufgefallen ist, ihm deshalb die Rechtfertigung einen anspruchsvollen Film kritisieren zu dürfen, abzusprechen, im Besten Fall arrogant finde, so beweist dieser Beitrag doch, dass es sich bei "unserem" Autorenthread um einen recht einmaligen Fall im weiten, zumindest deutschsprachigen Web handelt.

Vollkommen richtig - und mit einem Wunder haben wir es hier nicht zu tun. Ich schrieb beispielsweise in meinem "Detektive"-Review von der in Deutschland penetranten Trennung zwischen Unterhaltung und Anspruch (beides lässt sich imo unmöglich trennen!). Wer also "Unterhaltung" bespricht, disqualifiziert sich für den Anspruch und umgekehrt. Wer Anspruch bespricht, darf sich tunlichst nicht die Hände mit Unterhaltung "beschmutzen". Als Endprodukt dieser Entwicklung sehen wir uns im deutschen Kino mit eher publikumsverachtenden Strömungen wie der "Berliner Schule" und debilem Fäkal-Klamauk wie "7 Zwerge" konfrontiert.

Worauf ich aber letztendlich hinaus will: An den potentiell verletzenden Äußerungen von cinemathek sollten wir uns nicht aufhängen - denn von der Vielfalt, mit der wir uns beschäftigen und von solch humanen, zivilisierten Umgangsformen im Miteinander scheint er - der er offenbar nur einen Berg von Geschirr sucht, den er zur Kompensierung seiner angestauten Frustration zu zerschmettern gedenkt - nur träumen zu können.  :respekt: Letztlich zeugt gerade auch Copfkillers Filmauswahl bei seinen Besprechungen von einem cineastischen Horizont, der die Vorstellungskraft des durchschnittlichen deutschen Arthouse-Besuchers bei weitem übersteigt.

Zitat von: COPFKILLER am 27 Oktober 2007, 23:05:24
Denn schließlich liebt nur der Filme wirklich, der auch mal einen wirklich abscheulich schlechten Film zu würdigen weiß.

:respekt:

Zitat von: COPFKILLER am 27 Oktober 2007, 23:05:24
Tatsächlich scheint mich der User cinemathek nur abzulehnen, weil ich gerne und oft Reviews zu Trashfilmen schreibe, was ich ebenfalls nicht nachvollziehen kann.

Davon kannst du ausgehen, ich erinnere mich schmunzelnd an seine Kritik an meinem "Die Stunde des Wolfs"-Review (das sicherlich nicht wirklich gelungen ist), in der er schrieb, ich würde den Film falsch in Richtung "Hommage an das Horrorgenre" interpretieren. Erstens scheint er sie nicht gelesen zu haben, denn das wäre dann eine Eigeninterpretation seinerseits (nur weil ich schrieb, das Bergman mit Horrorelementen spielt...! ?, und zweitens hat er das gleiche in grün dir gegenüber geäußert. Da werden Kritiken zu klassischen Autorenfilmen nach dem Geschmack des Rezensenten beurteilt - ohne sie auch nur zu lesen. Reichlich erbärmlich. Aber eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, jedes zukünftige Posting dieses Herren zu ignorieren. Mir sind solche Menschen in einschlägigen Kinos schon oft genug begegnet und eine fruchtbare Diskussion war meistens (nicht immer) aufgrund ihrer hochnäsigen und abschätzigen Haltung schlicht unmöglich.

Zitat von: COPFKILLER am 27 Oktober 2007, 23:05:24
Ganz richtig, genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Seriöse und anspruchsvolle Reviews zu Werken von Fellini, Pasolini, Woody Allen und diversen anderen sind sehr selten und oftmals im deutschsprchigen Netz garnicht zu finden. Vielleicht gibt es entsprechende Seiten, gefunden habe ich sie nicht und Bretzelburger anscheinend auch nicht. Ein Hinweis vom Arthouse-Guru cinemathek erscheint mir durchaus angemessen, wo man solche ernsthaften Auseinandersetzungen zur Genüge findet.
:  ;)

Das bleibt den Print-Medien vorenthalten - denn wer sich ernsthaft mit den Filmen auseinandersetzen möchte, sucht natürlich nicht das Internet sondern die nächste Filmbibliothek auf (gibt es ja - manchmal auch nur indirekt - in jeder größeren Stadt).  :icon_mrgreen:
Die meisten Bücher über Fellini (an dessen Filme ich mich auch noch machen möchte, vor allem an "Amarcord" und "Casanova") - und insbesondere die meisten lesenswerten - in deutscher Sprache sind inzwischen leider vergriffen und nur noch auf diesem Wege oder ggfs. über Ebay zugänglich. Da ich mir Titel von filmbezogener Literatur stets schlecht merken kann, werde ich zusehen, demnächst einmal nachzusehen und dann in deinem Thread zu posten.  ;)

Im übrigen greife ich mit Vergnügen auf das von Mr. Vincent Vega einst gepostete Fellini-Zitat zurück: "Ich hasse Intellektualismus!".

Ich denke nicht, das es so schwer ist, Fellinis Filmen gerecht zu werden - er hat immer eine direkte, schlichte und ehrliche Sprache gesprochen und es war immer in seinem Sinne, das sich die Zuschauer auch amüsierten, unterhielten. Wir reden hier nicht über Michael Haneke oder Godard!

Zitat von: COPFKILLER am 27 Oktober 2007, 23:05:24
Insgesamt habe ich mich aber irgendwie auch über die Kritik von cinemathek gefreut, immerhin zeigt sich hier mal jemand außerhalb der Üblichen Verdächtigen und meldet sich kritisch zu Wort.

Dafür hat er sich sicherlich nicht hier registrieren lassen - man kann seine "Wertschätzung" für diese Plattform in aller Deutlichkeit zwischen den Zeilen lesen.

Abschließend noch ein Wort zu negativer Kritik an Kritiken:
Ich habe nicht selten das Gefühl, das wir uns ein wenig davor scheuen, Kritiken des jeweils anderen stark zu kritisieren wenn uns danach ist. Sowohl in Hinsicht auf den Rest der "Truppe"  ;) hier als auch auf mich selbst. So gab es z. B. immer wieder Kritiken, über die ich mich eigentlich negativ geäußert hätte, es jedoch unterlassen habe da ich den Autor grundsätzlich schätzte und kein Missverständnis - wie es auf diesem Weg der Kommunikation leider nur allzu schnell zustande kommt - hervorrufen.

Der wertvollste (Neben)effekt des Autorenthreads war für mich sicherlich eine ganz neue Perspektive auf meine eigenen Kritiken. Eine Art vorteilhafte Entfremdung von der eigenen Kreation - die wiederum dazu beigetragen hat, objektiver und somit konstruktiver die eigenen Texte zu lesen und über Verbesserungsmöglichkeiten nachzudenken. Klingt egoistisch, ist es vielleicht auch.  :icon_mrgreen: Trotzdem danke ich euch allen für die vielen wunderbaren Diskussionen - ohne euch würde sich mir (umgeben von anderen unterschiedlich unmainstreamigen oder nur partiell mainstreamigen Cineasten) die Sicht des Hollywood-orientierten Zuschauers (der möglicherweise auch noch in anderen, mir vertrauteren Gewässern fischt!) vermutlich zur Gänze verschließen.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Bretzelburger

Zitat von: McKenzie am 28 Oktober 2007, 02:31:56
Das bleibt den Print-Medien vorenthalten - denn wer sich ernsthaft mit den Filmen auseinandersetzen möchte, sucht natürlich nicht das Internet sondern die nächste Filmbibliothek auf (gibt es ja - manchmal auch nur indirekt - in jeder größeren Stadt).  :icon_mrgreen:
Die meisten Bücher über Fellini (an dessen Filme ich mich auch noch machen möchte, vor allem an "Amarcord" und "Casanova") - und insbesondere die meisten lesenswerten - in deutscher Sprache sind inzwischen leider vergriffen und nur noch auf diesem Wege oder ggfs. über Ebay zugänglich. Da ich mir Titel von filmbezogener Literatur stets schlecht merken kann, werde ich zusehen, demnächst einmal nachzusehen und dann in deinem Thread zu posten.  ;)
Fakt ist, dass es natürlich Film-Literatur gibt, aber diese hat meistens den Nachteil, dass sie sich - um überhaupt ein gewisses Lese-Publikum anzusprechen - einem grösseren Fachgebiet widmet. Ich besitze zum Beispiel ein Buch über Kim Nowak, dass ich mal bei einer Berlinale erwarb. Durchaus informativ und mit vielen Details versehen, aber bezüglich der Interpretation einzelner Filme eher knapp gehalten. Also mehr Begleitmaterial zur Ansicht der Filme.

Oder es gibt von "Taschen" diese 70er,80er,90er usw. Bände, die leider kaum über Cinema-Niveau herausragen und sich auch, bzgl. ihrer Filmauswahl, nur wenig über den Mainstream hinauswagen. Der Grund dafür liegt in der Verkaufbarkeit - ein Buch, dass sich z.B. intensiv mit einzelnen Antonionifilmen beschäftigt und wirklich eine angemessene Interpretation und Hintergrundinformationen anbieten kann, ist einfach zu speziell. Gut ist es auch an einem Dokumentationsfilm über Bunuel in Mexiko zu erkennen, der sich in seinen knapp 60 Minuten zwei Filme zur genaueren Betrachtung herauszieht (von ca.16). Gerade die seltenen und ausgefallenen Werke, die vielleicht nicht einmal die Besten sind, kommen bei all diesen Betrachtungen immer zu kurz - da könnten wir hier eine echte Alternative sein. Mich würde einfach mal interessieren, warum die OFDb bei den Suchmaschinen immer recht weit hinten steht ?

psychopaul

Zitat von: Bretzelburger am 28 Oktober 2007, 02:04:46
Mich würde einfach mal interessieren, warum die OFDb bei den Suchmaschinen immer recht weit hinten steht ?

Benutzt nicht google dieses "Verlinkungssystem"? Sprich, je öfter eine Seite webweit verlinkt wird, desto weiter "oben" wird sie dann gelistet??
Das könnte es erklären.

Dass die "ersten Ergebnisse" der Suchmaschinen nicht immer automatisch die "besten" sind, ist leider Fakt.

Jetzt könnte man noch etwas philosophischer werden und sich fragen, ob nicht diejenigen, die ernsthaft an der Materie interessiert sind und sich mit oberflächlichen Texten nicht zufrieden geben wollen, nicht trotzdem durch eigenständige Recherche im Endeffekt auf eure Reviews stoßen...
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cinemathek

28 Oktober 2007, 10:58:35 #24 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 11:00:55 von cinemathek
Zitat von: COPFKILLER am 27 Oktober 2007, 23:05:24
Tatsächlich scheint mich der User cinemathek nur abzulehnen, weil ich gerne und oft Reviews zu Trashfilmen schreibe, was ich ebenfalls nicht nachvollziehen kann. Denn schließlich liebt nur der Filme wirklich, der auch mal einen wirklich abscheulich schlechten Film zu würdigen weiß.

Den Kommentar am Schluss des Satzes kannst du schon mal sofort wegstreichen. Nur um deinen eigenen (ziemlich widerlichen) Filmgeschmack zu rechtfertigen, musst du hier nicht mit solchen völlig aus der Luft gegriffenen "Feststellungen" in der Luft herumwerfen. Nur wer schlechte Filme sieht und genießt, hat den wahren cineastischen Horizont? Ja natürlich doch, absolut logisch. Um ein vollwertiger Cineast zu sein, muss ich mir also neben Werken von Dreyer und Angelopoulos demnächst im Kino noch menschenverachtende Filme alá Lucio Fulci oder irgendwelche debilen Sexklamotten ansehen? Das scheint einleuchtend lieber Copfkiller, wahrscheinlich hast du vollkommen Recht - nur dann wird man den "vollen" cineastischen Horizont haben und Filme erst richtig schätzen können.

Ganz genau übrigens, ich weigere mich alleine schon wenn ich die Mehrheit deiner Kritiken sehe, deinen Reviews viel Beachtung zu schenken. Menschen, die sich tatsächlich Filme wie den schon erwähnten "Faces of Gore" ansehen, und das vorsätzlich, mit dem Wissen, was das ist, stehen nicht gerade hoch im Ansehen bei mir. Und diese "Art von Filmen" ist nichts selten vertreten in deiner Review-Liste sowie vor allem bei deinen Bewertungen. Ich glaube nicht, dass ich bei deinen Fellini-Kritiken neue Erkenntnisse gewinnen kann, gab's ja bei "Persona" um es noch mal anzumerken auch nicht. Du schreibst ja selbst, dass dir das Schreiben von Kritiken zu anspruchsvollen Filmen schwer fällt. Das kommt wohl kaum von ungefähr, nach einem Dutzend miesester Trashfilme dann auf einmal z.Bsp. einen Godard oder Tarkowskij zu sehen und zu besprechen, ja...da muss man sich erst mal reinfinden, allerdings.

Externe Besprechungen gibt es zuhauf im Netz. Als Beispiel sei hier nur die filmzentrale sowie Seiten wie schnitt.de, jump-cut etc. genannt. Daneben gibt es wie hier auch schon erwähnt Literatur, die natürlich noch viel ergiebiger ist. Zeitschriften wie den Film-Dienst bieten im Netz auch ein Online-Archiv (für Abonnenten) an, bei dem man auch auf ältere Kritiken zurückgreifen kann. Und die sind alles andere als "Cinema"-Niveau.

Zu der "Verteidigung" von McKenzie muss ich glaube ich nicht mehr viel schreiben. Das er dir jetzt zur Hilfe kam, war doch vorhersehbar, wurde er ja selbst mal wegen seiner voreiligen Schmähung von Godard-Filmen und seiner darauf folgenden kindlich-eschauffierten Kritik mal hier angesprochen, was abseits all des Lobes natürlich mal was anderes hier zu sein scheint. Seine Bemerkung zu Renoirs Meisterwerk hier in seinem Thread, ist dann nur noch eine zusätzliche Bestätigung für mich über diesen Autor.






McKenzie

28 Oktober 2007, 11:18:04 #25 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 11:24:36 von McKenzie
Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 10:58:35
Den Kommentar am Schluss des Satzes kannst du schon mal sofort wegstreichen. Nur um deinen eigenen (ziemlich widerlichen) Filmgeschmack zu rechtfertigen, musst du hier nicht mit solchen völlig aus der Luft gegriffenen "Feststellungen" in der Luft herumwerfen. Nur wer schlechte Filme sieht und genießt, hat den wahren cineastischen Horizont? Ja natürlich doch, absolut logisch. Um ein vollwertiger Cineast zu sein, muss ich mir also neben Werken von Dreyer und Angelopoulos demnächst im Kino noch menschenverachtende Filme alá Lucio Fulci oder irgendwelche debilen Sexklamotten ansehen? Das scheint einleuchtend lieber Copfkiller, wahrscheinlich hast du vollkommen Recht - nur dann wird man den "vollen" cineastischen Horizont haben und Filme erst richtig schätzen können.

Ganz genau übrigens, ich weigere mich alleine schon wenn ich die Mehrheit deiner Kritiken sehe, deinen Reviews viel Beachtung zu schenken. Menschen, die sich tatsächlich Filme wie den schon erwähnten "Faces of Gore" ansehen, und das vorsätzlich, mit dem Wissen, was das ist, stehen nicht gerade hoch im Ansehen bei mir. Und diese "Art von Filmen" ist nichts selten vertreten in deiner Review-Liste sowie vor allem bei deinen Bewertungen. Ich glaube nicht, dass ich bei deinen Fellini-Kritiken neue Erkenntnisse gewinnen kann, gab's ja bei "Persona" um es noch mal anzumerken auch nicht. Du schreibst ja selbst, dass dir das Schreiben von Kritiken zu anspruchsvollen Filmen schwer fällt. Das kommt wohl kaum von ungefähr, nach einem Dutzend miesester Trashfilme dann auf einmal z.Bsp. einen Godard oder Tarkowskij zu sehen und zu besprechen, ja...da muss man sich erst mal reinfinden, allerdings.

Externe Besprechungen gibt es zuhauf im Netz. Als Beispiel sei hier nur die filmzentrale sowie Seiten wie schnitt.de, jump-cut etc. genannt. Daneben gibt es wie hier auch schon erwähnt Literatur, die natürlich noch viel ergiebiger ist. Zeitschriften wie den Film-Dienst bieten im Netz auch ein Online-Archiv (für Abonnenten) an, bei dem man auch auf ältere Kritiken zurückgreifen kann. Und die sind alles andere als "Cinema"-Niveau.

Zu der "Verteidigung" von McKenzie muss ich glaube ich nicht mehr viel schreiben. Das er dir jetzt zur Hilfe kam, war doch vorhersehbar, wurde er ja selbst mal wegen seiner voreiligen Schmähung von Godard-Filmen und seiner darauf folgenden kindlich-eschauffierten Kritik mal hier angesprochen, was abseits all des Lobes natürlich mal was anderes hier zu sein scheint. Seine Bemerkung zu Renoirs Meisterwerk hier in seinem Thread, ist dann nur noch eine zusätzliche Bestätigung für mich über diesen Autor.


Ich vermisse hier die Einhalt gebietende Hand eines Administrators. Das Fass ist inzwischen längst übergelaufen, wie ich meine. Mehr als primitive, elitäre und stellenweise sogar verletzende Beleidigung kann ich hierin nicht lesen. Wer nicht nur ins Art- sondern auch ins Grindhouse wandelt ist anscheinend ein Mensch zweiter Klasse, bzw. hat kein oder nur ein wertloses Kunstverständnis? Also Dr. Schreck, Mogli, Neo, Noname oder wer auch immer - lest euch die Beiträge des Herren doch bitte einmal durch.

@ Copfkiller & Bretzelburger:

Ich würde hierauf gar nicht mehr eingehen, mehr als pöbeln hat dieser Mensch offenbar ohnehin nicht im Sinn.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

cinemathek

28 Oktober 2007, 11:52:05 #26 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 11:53:52 von cinemathek
@McKenzie: Rufst du bei Meinungsverschiedenheiten in der Öffentlichkeit auch sofort nach einem Vermittler, wenn deinen Ansichten ganz klar widersprochen wird und dir die Unlogik einiger hier über die Threads verstreuter Ansichten aufgezeigt wird? Das ist ja mal schön.

Mich freut es übrigens, dass du in deiner Signatur nun Godard zitierst. Vor ein paar Monaten war der ja noch dein Feindbild Nummer 1, abgesehen von den Nicht-essayistischen Filmen, die, betontest du ja damals, waren ja schon immer ganz gut. Vielleicht änderst du ja deine Meinung auch noch mal über "La Règle du jeu", solltest du ihn dir noch einmal in einen konzentrierten Wachzustand ansehen, was ich übrigens bei jedem Film empfehle. Aber das scheint deine Art zu sein: Ist dir etwas etwas zu schnell und voraus ("Notre Musique") und du kommst nicht mehr mit, ist es gleich schlecht, und wenn ein Film nicht deine Erwartungshaltungen erfüllt, schläfst du am besten gleich ein und sprichst den Film hinterher seinen Ruf ab ("Règle du jeu"). Bravo, McKenzie. Schön auch, dass du anderen Mitgliedern von Beiträgen abraten willst, als könnten sie nicht selbst entscheiden ob und was sie hier veröffentlichen möchten.

Und dir sei nur gesagt: Du veröffentlichst hier öffentlich deine Kritiken und Ansichten, sowohl in der OFDb als auch hier im Forum. Du nimmst aktiv an diesen Threads hier teil. Deiner Meinung kann hier in aller Form widersprochen werden, ebenso können deine Kritiken kritisiert werden. Wenn dir das nicht gefällt (das hattest du dir anscheinend von diesen Threads nicht erwartet), ist das dein persönliches Pech.

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 28 Oktober 2007, 11:18:04
Ich vermisse hier die Einhalt gebietende Hand eines Administrators. Das Fass ist inzwischen längst übergelaufen, wie ich meine. Mehr als primitive, elitäre und stellenweise sogar verletzende Beleidigung kann ich hierin nicht lesen. Wer nicht nur ins Art- sondern auch ins Grindhouse wandelt ist anscheinend ein Mensch zweiter Klasse, bzw. hat kein oder nur ein wertloses Kunstverständnis? Also Dr. Schreck, Mogli, Neo, Noname oder wer auch immer - lest euch die Beiträge des Herren doch bitte einmal durch.

@ Copfkiller & Bretzelburger:

Ich würde hierauf gar nicht mehr eingehen, mehr als pöbeln hat dieser Mensch offenbar ohnehin nicht im Sinn.

Ich finde die Ansichten von cnemathek mitunter auch höchst zwiespältig (an der grundsätzlichen Tatsache, dass ein User Filme von Fellini und gleichzeitig auch "Faces of Gore Teil XY" in seiner Reviewauswahl verewigt, ist erst einmal nichts Kritisches zu bemerken, da es dann schon vielmehr auf die konkrete Rezeption ankommt), allerdings würde ich hier nicht von Beleidigungen sprechen wollen. Dein Ruf nach Zensur und höheren Forenmächten erscheint mir auch angesichts heftiger Polemik und Provokation eher ungerechtfertigt.

Allerdings gehört die (undifferenzierte) Schmähung Copfkillers nicht hierher. Und ein wenig könnte sich cinemathek auch im Ton zügeln, sonst wird sein offensichtlich ernstes Anliegen womöglich auch gar nicht beachtet.

Und jetzt: Weitermachen. :icon_mrgreen:

psychopaul

28 Oktober 2007, 12:41:48 #28 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 12:47:09 von Bettwurst
@ cinemathek: Wie alt bist du, wenn ich fragen darf?

McKenzie und Copfkiller sind wohlgemerkt um die 20, ein Alter, in dem ich es schonmal extrem beachtenswert finde, auf welchem sprachlichen und kritischen Niveau sich die beiden bereits befinden, möchte ich mal ganz objektiv und unparteiisch anmerken.

Ein Alter also, in dem sich einiges ändern kann und der Horizont sich erweitert. Du argumentierst gut und ich gebe dir in vielen Punkten recht, aber zwei jungen Menschen hier von oben herab eine Beschäftigung mit anspruchsvoller Filmkost madig machen zu wollen (sowas les ich erst gar nicht könnte man auch als Kindergartenniveau interpretieren), mit der Argumentation, sie würden auch Schund goutieren und Werke, die man in ihrem Alter durchaus auch mal falsch verstehen kann (ja, man kann Kritik üben, aber wir sind ja kein Tribunal oder Militärgericht  :algo:), das halte ich für ein bißchen borniert, kleinkariert und übertrieben.



Und mit so einer dämlichen Verallgemeinerung

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 10:58:35
menschenverachtende Filme alá Lucio Fulci

begehst auch du genauso einen "Fehler", wie beispielsweise McKenzie, wenn er bei Renoir einschläft (was so zu kritisieren ja auch besonders gehaltvoll ist, vor allem, wenn er den Film nicht rezensiert, sondern ganz einfach in der Nacht, womöglich stark ermüdet rezipiert. ( :king:)

Zitat:
ZitatAuf jeden Fall war es aber weniger der Film als meine momentan äußerst wechselhaften Schlafgewohnheiten, die mich nach dem ersten Drittel wohnlich in den Sitz zurücksinken ließen
:icon_rolleyes:
Und einen Film, der so oft als "bester Film ever" tituliert wird als überschätzt zu bezeichnen, halte ich durchaus für konstruktiv.  ;)
(Vor allem, da wir alle ja wohl wissen, dass kein Werk diese Ehre 2001 jemals streitig machen könnte  :icon_mrgreen:)
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Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 10:58:35
alá

Wenn ich Fremdworte verwenden will, von denen ich keine Ahnung habe, schlage ich sie vorher nach, daß Du das nicht tust, ist ein schönes Beispiel dafür, nicht über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen; aber immer schön weiter meckern, paßt einwandfrei zum Spießbürgertum :respekt:

'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

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