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2001 - A Space Odyssey (2001: Odyssee im Weltraum) (Ex-Film der Woche)

Begonnen von Man Behind The Sun, 24 Februar 2008, 22:42:51

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Man Behind The Sun

Der Film ist ja mittlerweile in einer angemessenen Version released worden, für schlanke 7,99. Da lässt sich auch der PEINLICHE Schreibfehler auf dem Cover verschmerzen... ("Odysee, ohne zweites 's'...)

Gestern nach langem mal wieder angesehen und gleich vom Hocker gerissen. Rein oberflächlich betrachtet ist er ja stinklangweilig, aber rein visuell gesehen (unter dem Gesichtspunkt, dass er von '68 ist) und von der interpretatorischen Seite her, wohl ein Werk das seinesgleichen sucht. Von den ganzen später verwendeten wiederentdeckten Filmzitaten mal ganz abgesehen - ein Film, der endlich auch mal filmhistorisch extrem wertvoll ist.
Der DVD hat ein glockenklares Bild und verdammt guten Ton. Überhaupt meint man nicht, einen fast 40 Jahre alten Film vor sich zu haben - weder optisch, noch vom Filmgeschehen her - einfach nur zeitlos!
Und die ganzen Interpretationen im Web können mir erzählen, was sie wollen: Dieser finale Flug des David in die andere Dimension (der, mit den bunten Farben), ist ganz klar ein Zeichen der Zeit gewesen. Denkt mal drüber nach  :king:.

Weitere interpretatorische Ansätze?

(Warum gibt es eigentlich noch keinen Fred zu diesem Film?)
In heaven everything is fine.


Roughale

Es ist jetzt viel zu spät um ihn zu analysieren, aber wenn es irgendeine Möglichkeit gibt den auf einer grossen Leinwand zu sehen, mach es! Ich hatte sowohl die Möglichkeit im Kino (zum Rerelease, meine Meinung nach war das im Royal Palast, ruhe er in Frieden!) und in einem Planetarium - beides sehr besondere Momente...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

McKenzie

24 Februar 2008, 23:45:03 #2 Letzte Bearbeitung: 25 Februar 2008, 09:19:58 von McKenzie
Zitat von: Roughale am 24 Februar 2008, 23:28:18
Es ist jetzt viel zu spät um ihn zu analysieren, aber wenn es irgendeine Möglichkeit gibt den auf einer grossen Leinwand zu sehen, mach es! Ich hatte sowohl die Möglichkeit im Kino (zum Rerelease, meine Meinung nach war das im Royal Palast, ruhe er in Frieden!) und in einem Planetarium - beides sehr besondere Momente...

Dito. Wenn man den auf der großen Leinwand sieht, rutscht einem das Herz in die Hose (ich hatte das sogar auf 70mm, also in Maximal-Schärfe).

Abgesehen davon muss man bei diesem Film die eigenen spirituellen Strömungen mit der Leinwand / dem Monitor vernetzen um ihn erfassen zu können.  :icon_mrgreen: Deswegen ist sein Klassiker-Status bis heute immer noch umstritten denn es gibt unter den Cineasten einfach zuviele Pragmatiker, denen Uneindeutigkeiten (imo ist "2001" eigentlich relativ eindeutig) auf den Senkel gehen.

Sicherlich einer der besten Kubricks und ein überlegensgroßer Film, aber hinter den Bildern steckt doch eine kleine Prise Selbstgefälligkeit die der ganzen Perfektion eine empfindliche Schönheitsdelle versetzt.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

psychopaul

Wahrscheinlich der beste Film der Welt.  :icon_cool:


@ Mc Kenzie: Arsch!  :bawling:  :icon_mrgreen:
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Three little devils jumped over the wall...

McKenzie

Zitat von: Bettwurst am 25 Februar 2008, 02:27:22
@ Mc Kenzie: Arsch!  :bawling:  :icon_mrgreen:

Choleriker.  :icon_mrgreen:  Der Film bekommt von mir 9/10 und ist nur ganz knapp an der 10 vorbei. Ein klitzekleinwenig prätentiös wichtigtuerisch ist er schon.  ;)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

psychopaul

nein, nein, ich hab das darauf bezogen, dass du ihn im Kino sehen konntest.  ;)

aber gut, für die 9 Punkte kann man den Kraftausdruck dann schon stehen lassen.  :D
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Three little devils jumped over the wall...

Roughale

Zitat von: Bettwurst am 25 Februar 2008, 10:40:07
nein, nein, ich hab das darauf bezogen, dass du ihn im Kino sehen konntest.  ;)

aber gut, für die 9 Punkte kann man den Kraftausdruck dann schon stehen lassen.  :D

Ach und ich krieg keinen Neid? Schämst dich, Paule! ;)

Korrektur: Irgendwie scheint meine Erinnerung mir nun zu sagen, dass das Kinoerlebnis noch nicht so lange her ist, wie oben vermutet, es war wohl doch hier in Hamburg im grossen Saal des cinemaxx am Dammtor.

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Deer Hunter

Zitat von: Man Behind The Sun am 24 Februar 2008, 22:42:51
Gestern nach langem mal wieder angesehen und gleich vom Hocker gerissen. Rein oberflächlich betrachtet ist er ja stinklangweilig, aber rein visuell gesehen (unter dem Gesichtspunkt, dass er von '68 ist) und von der interpretatorischen Seite her, wohl ein Werk das seinesgleichen sucht. Von den ganzen später verwendeten wiederentdeckten Filmzitaten mal ganz abgesehen - ein Film, der endlich auch mal filmhistorisch extrem wertvoll ist.


Und daran scheiden sich m.E. die Geister. Der Film hat mit Längen zu kämpfen und erscheint vom heutigen Standpunkt aus, sehr trocken und unspektakulär erzählt. Aber im Hinblick dessen, dass er ende der 60er Jahre entstanden ist und das es bis dato einfach mal keinen SciFi- Film in dieser Machart gegeben hat, ist dieser Film einmalig und unerreicht.
Ich glaube, Moonshade hat es in seiner Kritik in der ofdb sehr treffend beschrieben.

Ich muss mir mal den zweiten Teil zu Gemüte führen, denn den kenne ich leider immer noch nicht.

Ach so: Gibt es denn eine Aussage von Kubrick in Bezug auf eine Interpretation zum surrealistischen Ende?
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
Ah, tweed. Fabric of the eunuch.

Roughale

Zitat von: Deer Hunter am 25 Februar 2008, 14:27:43
Ich muss mir mal den zweiten Teil zu Gemüte führen, denn den kenne ich leider immer noch nicht.

Erwarte aber nicht eine solche Bildgewalt wie Kubrick sie schuf, der zweite Teil ist nicht schlecht, aber hat kaum etwas mit Kubriks Film zu tun...

Zitat von: Deer Hunter am 25 Februar 2008, 14:27:43
Ach so: Gibt es denn eine Aussage von Kubrick in Bezug auf eine Interpretation zum surrealistischen Ende?

Da gab es mal einen Dialog zwischen Kubrick und Clarke (Autor der Buchvorlage), der vor ellenlange Jahren in der Cinema abgedruckt wurde (ich glaube das war zum Release von 2010 - warum auch immer!). Ich zweifle aber die Authentizität des Gesprächs an, weil man doch sonst anderswo davon gehört hätte, im Internet habe ich das nicht gefunden. Zumindestens wirft Clarke dem Kubrick vor, das Buch nicht verstzenden zu haben, worauf Kubrick in einen Kunstvortrag verfällt, den Clarke abbricht in dem er sagt, dass man das Buch nicht verstehen kann, das war seine Absicht... Die beste Erklärung gab es sowieso damals im MADheft :D

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zaroff

Man müsste für 2001-Odyssee im Weltraum einen Tempel bauen, in dem der Film 24 Stunden am Tag gespielt wird. Zumindest war John Lennon dieser Meinung und ich muss ihm da zustimmen. Ganz großes Kino und eher eine psychedelische Erfahrung als ein Science Fiction Film.

Mr. Blonde

Habe ihn zwar erst einmal zu Gesicht bekommen, bin aber immer noch schwerstens angetan. Für die einen stinklangweilig, für die anderen ein visionäres und audiovisuelles Meisterwerk voller Teifgründigkeit. Ich gehöre zu der zweiten Gruppe. Ich bin großer Fan von den Filmen, die einen zum längeren Nachdenken anregen und einfach viele Interpretationsmöglichkeiten zu bieten haben z.B. Blade Runner, von daher liebe ich auch 2001. Allein schon der berühmt berüchtigte Matchcut oder die zahlreichen Verweise auf Friedrich Nietzsches Zarathustra - zum Einen das Finale, (wird Dave gar als Übermensch wiedergeboren?) zum Anderen bereits das erste Stück was Wir hören (Richard Strauss - Also sprach Zarathustra (erster Teil) oder gar der Walzer im All (ebenfalls von Strauss) bieten so viel Platz für Deutungen, dass es eine wahre Freude ist.

Kleiner Kommentar nebenbei: Es gab in meiner ehemaligen Schule ein Filmprojekt in der elften Klasse (jaa es hagelte einser für mich :icon_mrgreen:), dort wurde dann der Mainstream-Meute 2001 präsentiert und sie haben es in der Luft zerissen.  :wallbash: Der Walzer hätte nicht zu "Science-Fiction" gepasst und ähnliche kompetente Kommentare. (Hatte ganz schön zu schlucken und mich kaum unter Kontrolle über die "Vernichtung" eines Klassikers.) Hab natürlich ein paar zynische Kommentare zurückgepfeffert und ein Bisschen "Fachwissen" vermittelt. (Ich bin ja so toll.  :LOL:)

Anyway, absolutes Meisterwerk vor allem in 5.1 sehr zu genießen und die Interpretationsmöglichkeiten sind zo zahlreich, dass man sich wohl Wochen damit befassen könnte.


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Deer Hunter

Zitat von: zaroff am 25 Februar 2008, 18:58:44
Zumindest war John Lennon dieser Meinung und ich muss ihm da zustimmen.

Das hat er gesagt? Ich kann mir vorstellen, warum er so begeistert war. :icon_razz:
Hast du evtl. ein Beleg für Lennons Aussage parat?

Zitat von: Roughale am 25 Februar 2008, 14:35:31
Erwarte aber nicht eine solche Bildgewalt wie Kubrick sie schuf, der zweite Teil ist nicht schlecht, aber hat kaum etwas mit Kubriks Film zu tun...

Darum geht es mir auch nicht, bzw. erwarte ich auch nicht einen ähnlichen Film wie 2001. Es ging mir nur generell darum, diese cineastische Lücke zu schließen.

ZitatDie beste Erklärung gab es sowieso damals im MADheft :D

Die da wäre..?
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

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zaroff

Zitat von: Deer Hunter am 26 Februar 2008, 13:17:11
Zitat von: zaroff am 25 Februar 2008, 18:58:44
Zumindest war John Lennon dieser Meinung und ich muss ihm da zustimmen.

Das hat er gesagt? Ich kann mir vorstellen, warum er so begeistert war. :icon_razz:
Hast du evtl. ein Beleg für Lennons Aussage parat?


Ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber ich glaube, dass ich das in Hellmuth Karaseks Buch "Mein Kino" gelesen habe. Leider habe ich den Schinken nicht um nachzuschauen. Das Zitat geistert aber auch relativ häufig im Netz herum.

Ich denke auch, dass Mr. Lennon den Film in einem ganz besonderem Zustand gesehen hat. Ich selbst habe diese Erfahrung so noch nicht gemacht, kann mir aber gut vorstellen, dass er dann noch heftiger schickt als mit Bier und Kippen ...

Zu 2010 möchte ich auch noch was sagen: Der spielt zwar in einer ganz anderen Liga, hat aber auch einige optisch (Aerobremse) und musikalisch/emotional herausragende Szenen zu bieten. Für Science Fiction Fans unbedingt zu empfehlen.

Kill Mum!

Naja, 1968 war die LSD-Zeit von Lennon ja schon vorbei, auch wenn er in einem Interview mal von sich gab, dass er "LSD-Trips nahm wie andere Leute Gummibärchen essen".

Ich mag 2001 auch sehr gerne, bin aber davon überzeugt, dass der Film sehr von seiner Musik abhängig ist und ohne diese nur halb so gut funktionieren würde. Das Ende fand ich beim ersten Sehen ziemlich gruselig bzw. verstörend.
"I wish my life was a non-stop hollywood movie show,
A fantasy world of celluloid villains and heroes,
Because celluloid heroes never feel any pain
And celluloid heroes never really die." (The Kinks - Celluloid Heroes)

zaroff

Ich finde die klassische Musik auch sehr passend, trotzdem könnte ich mir auch einen Pink Floyd Soundtrack dazu vorstellen. Offensichtlich passt das Stück Echos von PF ja auch perfekt zum letzten Teil des Films.

Anderssen

29 Februar 2008, 18:28:34 #15 Letzte Bearbeitung: 29 Februar 2008, 18:36:19 von Anderssen
ZitatDer Walzer hätte nicht zu "Science-Fiction" gepasst und ähnliche kompetente Kommentare.
Naja, nur so nebenbei: Jerry Goldsmith fand ebenfalls, dass der Walzer (an der schönen blauen Donau) nicht gepasst hat.

Roughale

Zitat von: Deer Hunter am 26 Februar 2008, 13:17:11...
Zitat von: Roughale am 25 Februar 2008, 14:35:31
Die beste Erklärung gab es sowieso damals im MADheft :D

Die da wäre..?

Sorry for the delay, habe ich erst jetzt gesehen, aber die Antwort ist eher im Sinne von 2001, also Achtung ;) Wer die MAD Filmverarschungen kennt, der weiss, dass die auch gerne mal absolut abdrehten (bestes Beispiel Das Omen!), so aber auch hier bei 2001, es ist leider zu viele Jahre her, seit ich das das letzte Mal lesen konnte, die Sammlung fiel einem Wasserschaden zum Opfer... Aber ich glaube mich zu erinnern, dass der multiple Dave gegen Ende selbst verwirrt ist nichts mehr kapiert und daher zum Buch Clakes greift, worauf alles noch wirrer wird und er nur sagt "Das hätte ich nicht tun sollen" - ich fand es herrlich, das MAD-Ende ;)

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Akayuki

Ich finde das Kubrick mit seinem 2001 ein visionäres Meisterwerk geschaffen hat. Bei mir ist es mittlerweile schon etwas länger her, als ich den Film das letzte mal bestaunen durfte. Das hat leider zur Folge das ich hier nicht mehr auf Einzelheiten zurückgreifen kann. Aber dennoch ist mir der Film nie ganz aus dem Gedächtnis verschwunden. Ein wahrer Klassiker.

Vielleicht sollte ich mal wieder einen Bekannten fragen, der mir den Film ausleihen kann...
Original Zitat: "Ey Leute, Hard Boiled ist besser als Sex! Da hast du zwei Stunden pure Äckschen!"


Karm

Zitat von: 2BerettaZKiller am 29 Februar 2008, 19:01:07
Ich finde das Kubrick mit seinem 2001 ein visionäres Meisterwerk geschaffen hat.

Das sehe ich auch so und würde sogar soweit gehen, ihn als Weltkulturerbe zu betrachten.
Die DVD gehört zu einigen wenigen, die ich schon sehr oft genossen habe, ohne dass es mir dabei jemals langweilig wurde.
Trotz des bis ins Detail bekannten Inhaltes hat der Film immer meine volle Konzentration. Er ist ein optisches und akustisches Meisterwerk. Nicht zuletzt durch die Verwendung der klassischen Musik ist er in seiner Wirkung völlig zeitlos.
Was ihn allen heutigen Streifen dieses Genres überlegen macht, ist unter anderem der Verzicht auf unnötige Effekte wie beispielsweise das Brummen von Raumschiffen und Geräusche anderer Technik im luftleeren Raum. Da herrscht nämlich auch in der Realität absolute Stille. :icon_smile:

natas9

Zitat von: zaroff am 29 Februar 2008, 17:49:30
Ich finde die klassische Musik auch sehr passend, trotzdem könnte ich mir auch einen Pink Floyd Soundtrack dazu vorstellen. Offensichtlich passt das Stück Echos von PF ja auch perfekt zum letzten Teil des Films.

Das Lied Echoes von Pink Floyd wurde tatsächlich genau so bemessen, dass es zum letzten Abschnitt "Jupiter and beyond infinity" (oder wie es heißt) von 2001 passt. Bei youtube haben das auch einige Leute schon zusammengebastelt.

Echoes ist ein tolles Lied, allerdings passt es atmosphärisch überhaupt nicht zum Film, muss ich sagen. Ist ja toll, dass Pink Floyd das mit der Stoppuhr abgemessen haben, aber zum Ende von 2001 passen diese unheimlichen Geräusche (Musik kann man es kaum noch nennen) viel besser. Besonders, wenn es bei Echoes im Mittelteil so funky abgeht, kann man das mit der Angst, die der Astronaut gerade durchlebt, nicht mehr in Einklang bringen.




Für mich ist 2001 auch einer der besten Filme, die es gibt. Was mich mal interessieren würde: Fandet ihr den Film auf Anhieb gut?

Als ich den Film das erste Mal sah, war ich 15 und total enttäuscht vom Ende, weil keine Fragen beantwortet werden. Beim zweiten Mal fand ich den Film ganz gut und habe auch in dem Ende einen Sinn entdeckt. Beim dritten Mal habe ich 2001 mitten in der Nacht, in totaler Dunkelheit gesehen. Dieses Mal war es wirklich wie ein Trip. Es kam mir tatsächlich so vor als hätte ich etwas Besonderes erlebt und nicht nur einen Film gesehen. Das ging mir bei keinem anderen Film so, weil Filme sonst nur Filme sind.
Das klingt jetzt wahrhscheinlich total abgedreht, aber ich habe bei 2001 wohl das selbe wie John Lennon durchgemacht.  ;)

Das Traurige daran ist: Wenn man 2001 für sich entdeckt hat, bemerkt man, dass in der gesamten Filmgeschichte bis jetzt nur ein guter Science-Fiction-Film gedreht wurde.
Nice story! Tell it to Reader's Digest!!!

Chili Palmer

1 März 2008, 18:44:22 #20 Letzte Bearbeitung: 1 März 2008, 20:22:51 von Chili Palmer

Nur, wenn man nach ähnlichen "Trips" sucht. Wobei es da immer noch Tarkovskys "Stalker" und "Solaris" gibt. Ansonsten mag es in diesem Bereich traurig aussehen.
Für alle anderen wird's fröhlich mit "Metropolis", "Alien", "Blade Runner", "Planet der Affen", "Fahrenheit 451", "Total Recall", "Unheimliche Begegnung der dritten Art", "Krieg der Welten", "Brazil", "12 Monkeys", "Videodrome", "Existenz", "Die Fliege", "Terminator 2", "Matrix",...
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Mr. Blonde

27 November 2010, 16:54:13 #21 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 09:41:07 von MMeXX
Dann will ich mal mein Glück versuchen:

"2001" ist wahrscheinlich einer der faszinierendsten und vielschichtigsten Science-Fiction-Filme, den die Filmwelt jemals hervorgebracht hat. Stanley Kubrick's wegweisende Vision über die Ängste vor dem technischen Fortschritt wirkt heute noch so frisch, wie vor mehr als 40 Jahren. Dies ist auch den tollen Spezialeffekten zu verdanken, die sich hervorragend gehalten haben. Dazu kommt die damals und heute ungewöhnliche Musikauswahl: Richard Strauss' "Also sprach Zarathustra" unterstreicht nicht nur das Morgengrauen der Menschheit, welches durch Kubrick nahezu ausschließlich durch Gewalt definiert wird (das Morden um die Wasserquelle, der Knochen als erste Waffe), sondern  leitet den Film auf epische Art und Weise ein. Ich jedenfalls bekomme jedes mal eine Gänsehaut, wenn ich nur die ersten Minuten Schwarzbild samt György Ligetis nervösem "Atmospheres" höre und dann die Planetenkonjuktion und die ersten Klänge von Strauss einsetzen. Zarathustra und Nietzsche sind imo auch zentrale Themen in Kubricks Film. Als Beispiel möchte ich die drei Verwandlungen auf Dave ummünzen. Nietzsche schreibt: "Drei Verwandlungen nenne ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele wird, und zum Löwen das Kamel, und zum Kinde zuletzt der Löwe." -  "Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll." und genau dies geschieht durch die Verwandlungen. Dave selbst verwandelt sich drei Mal.

(Achtung! Nun meine amateurhaften Interpretationen)

Kamel:
"Alles dies schwerste nimmt der tragsame Geist auf sich: dem Kamele gleich, das beladen in die Wüste eilt, also eilt er in seine Wüste."

Die Wüste ist in meinen Augen das All selbst und die unendliche Weite, welche gefährlich und unerforscht ist. Dave selbst verwandelt sich in das Kamel, als er seine Mission antritt. Der Astronaut als Nutztier, das fortgeschickt wird, gefährliche Reisen zu überwinden - zum Wohle der Menschheit. Dave weiß zwar nicht, wie gefährlich seine Mission sein wird, trotzdem wird er mit der Jupiter-Mission "beladen" und stellt sie auch am Anfang keinesfalls in Frage.

Löwe:
"Aber in der einsamsten Wüste geschieht die zweite Verwandlung. Zum Löwen wird hier der Geist, Freiheit will er sich erbeuten und Herr sein in seiner eigenen Wüste."

Dave entwickelt sich vom trägen, naiven Nutztier im Laufe der Reise zur nächsten Stufe, dem starken Löwen, weiter. Er erkennt die von HAL ausgehende Gefahr und die der gesamten Mission, will aber keinesfalls sinn- und kampflos untergehen. Die Entwicklung zum Löwen ist somit unvermeidbar. Er will sich weiterentwickeln, dafür macht er sich die Vorzüge des Löwen zum Gebrauch, um HAL den Gar auszumachen.

Die von Nietzsche beschriebene "Freiheit", die erkämpft werden muss, wird in "2001" durch den Sieg über die Maschine, welche einen elektrischen Übermenschen darstellt, erreicht. HAL - perfekt und makellos. "Das kann nur menschliches Versagen sein wir sind makellos." diesen Satz benutzt HAL fast wörtlich, verhöhnt damit seine eigenen Schöpfer. HAL stellt die große Hürde für Dave dar, sich zum Übermenschen zu entwickeln, den Mensch zu überwinden. Nietzsche schrieb: "Seinen letzten Herrn sucht er sich hier: Feind will er im werden und seinem letzten Gotte, um Sieg will er mit dem großen Drachen ringen." Der Drache ist in meinen Augen HAL, mit dem geringt wird.

Kind:
"Unschuld ist das Kind und Vergessen, ein Neubeginn, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad, eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-Sagen!"

Zugegeben geschieht diese Verwandlung am offenschtlichsten: das "Space Child" am Ende des Films ist hier die dritte Stufe. Der Neubeginn - das Kind in der Fruchtblase. Wenn ich mich recht erinnere, wird diese Geburt durch einen erneuten Urknall eingeleitet (möchte ich auf dem "Trip" beobachtet haben), somit auch ein totaler Neubeginn.

Für mich bleibt hier die Frage, zu welchem Zweck Dave die drei Verwandlungen durchläuft? Ist das vielleicht nur meine blühende Fantasie, dass diese Verwandlungen vollzogen werden? Was haben die anderen Verwandlungen, mit den verschiedenen, gealterten Versionen von Dave zu bedeuten?


Dies soll nur ein Denkanstoß sein - der Film ist so vielschichtig, dass es sicherlich zig verschiedene Interpretationen und Herangehensweisen gibt und dies ist meine. Wenn der Trip am Ende einsetzt, fliegen all meine Gedanken so hilflos herum, wie Dave durch das All. Erst da gebe ich mich dem Film pur hin, ohne mir Gedanken zu machen. Vielleicht kann man den Film auf eine andere Art erleben, wenn man nicht analysiert und interpretiert. Als bewusstseinserweiternde Erfahrung? Dazu hätte ich Kubrick nur zu gerne befragt.

"2001" bleibt ein rätselhaftes Mysterium für mich, einer meiner Lieblingsfilme und die Blu-ray ist brilliant umgesetzt, da macht der Film noch eine Ecke mehr Spaß. Kubrick hat mit HAL einen Bösewicht erschaffen, der dermaßen passiv ist und trotzdem Urängste in jedem Menschen ansprechen dürfte. Ein simples, rotes Licht und trotzdem erschreckender, als jeder "Terminator". Das ist übrigens auch ein weiteres interessanteres Detail: glaubt Ihr, dass "2001" einen großen Einfluss auf James Cameron ausgeübt hat und ihn dazu animierte, eine düstere Zukunftsvision zu erschaffen, in der die Maschinen die Menschen unterwerfen? Ich beantworte die Frage schlicht mit Ja.

Eine Reise, die ich mich immer wieder gern "antue", denn es gibt auch einige Längen zu überstehen, weshalb Kubrick`s Walzer im All knapp an der Perfektion vorbeischrammt, aber eben nur knapp. 9/10


Ich hoffe mein erster Versuch hier ist nicht zu trocken und holperig ausgefallen. Ich freue mich auf Eure Interpretationen oder Meinungen zum Film!   :respekt:


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ratz

1 Dezember 2010, 02:45:50 #22 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 09:41:25 von MMeXX
Ist ja ulkig, auf die Idee, mit Nietzsche an den Film heranzutreten, bin ich nie gekommen. Das kann am Umweg über Strauss liegen - Buch -> Musik -> Film - oder daran, daß Kubricks eklektischer und gern allzu plakativer Musikgebrauch mich hat gar nicht erst in Versuchung kommen lassen, dahingehend Bezüge herzustellen.
Nun ist es ja heute etwas spät, aber ich hab diese Woche ein bißchen Zeit ( :king:) und werde mir sowohl den Nietzsche noch mal querlesender Weise antun, als auch den Film reinziehen (kann man ja nicht oft genug tun). Mal sehen ob und was mir dann einfällt.

cu, r.

pm.diebelshausen

1 Dezember 2010, 07:45:23 #23 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 09:41:34 von MMeXX
Dass der Film vielschichtig ist und auch vielen Lesarten offen, die nicht konkurrierend und sich gegenseitig ausschließend nebeneinanderstehen, ist neben der technischen Perfektion wohl seine bemerkenswerteste Qualität. Denn dadurch kann er zeitlos werden, immer wieder neu zu entdecken, auch von ein und derselben Person, und irgendwie auch zeitlos in sich und seiner Erzählung.

Den Nietzsche-Ansatz finde ich interessant, bin gespannt, wie der noch diskutiert wird. Die Dreistufigkeit in einer Entwicklung ist ja im Drehbuch deutlich (Kapitelüberschriften, ich glaube auch schon in Clarkes Kurzgeschichte angelegt), mir kommt bei "in die Wüste" aber gleich das erste Kapitel in den Sinn, bei dem manche fragen: "Wann geht denn endlich die Science-Fiction los?". Das Erwachen des Bewusstseins, die neue Fähigkeit, vorauszuschauen, zu antizipieren, zu planen - das ist so unerwartet effektiv in Bilder umgesetzt, dass ich bei ersten Mal nicht genug davon bekommen konnte. Dass diese neue Fähigkeit (die Rolle des Monolithen hast Du interessanterweise noch gar nicht genannt) in Gewalt mündet, ist nur konsequent, da sie für die Befriedigung der vorhandenen Bedürfnisse (Überleben der Sippe, Nahrung,Sicherheit, Vorherrschaft) eingesetzt wird. Mit der Knochenszene dem Massaker und dem berühmten Schnitt beginnt sozusagen der ganze Scheiß, den Menschen so anrichten können: diese Entwicklungsstufe kennen wir gut, denn in ihr befinden wir uns und sie ist uns jeden Tag offensichtlich - in den Nachrichten, im Alltag, immer wenn mehrere Menschen zusammenkommen.

Den berühtesten match cut der Filmgeschichte finde ich übrigens inhaltlich auch grandios, aber seine technische Umsetzung ist mir etwas schleierhaft: warum fliegt der Knochen zunächst am oberen Rand aus dem Bild? Danach gibt es einen jump cut oder einen cut zu einem anderen Take, was deutlich am Himmel-Wolken-Hintergrund zu sehen ist. Und beim Schnitt selber liegen die Positionen von sich drehendem Knochen und fixierter Bombe nicht wirklich übereinander - das hat aber vielleicht Gründe in der visuellen Wahrnehmung und wäre mit anderen Momenten des Schnitts nicht besser. Jedenfalls habe ich bisher noch nichts zu diesen Fragen des 2001-match-cuts gelesen.

Zu dem Rest des Film irgendwann, es ist zu früh. ;O)
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Mr Orange

1 Dezember 2010, 13:50:25 #24 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 09:41:40 von MMeXX
Interessantes Thema.

Da ich erst heute Abend wieder genügend Zeit für eine ausführlichere Antwort habe, nur folgendes. Ich halte es in den meisten Fragen mit dieser Interpretation

http://www.insidemovie.de/interpretationen/2001-odyssee-im-weltraum-der-monolith/

Besonders im Bezug auf den Monolithen = Erkenntnis und die - hier ja auch schon angesprochenen- drei Wandlungen.

Um eine weitere Frage in den Raum zu werfen, wie würdet ihr das Singen des Kinderliedes durch Bowman interpretieren, als er HAL's Hirnfunktionen zerstört?
Kind = neuer Übermensch = Kinderlied als Zeichen, dass Bowmans Wandlung vollendet ist und er jetzt quasi über HAL steht?
"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

Rollo Tomasi

1 Dezember 2010, 14:02:17 #25 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 09:41:45 von MMeXX
Der erste Teil ist für mich der zugänglichste.
Für mich erscheint klar, dass es da um die sehr kompakte Darstellung der Evolutionsgeschichte geht, bis zu dem Punkt, an dem festgestellt wird, wie man Knochen als Waffen einsetzen kann.
Es ist schon ne Weilöe her, dass ich den Film das letzte Mal gesehen habe, aber ich denke, es schien doch so, dass der Monolith den Primaten so eine Art Tip oder Eingebung gegeben hat, wie man das mit den Knochen bewerkstelligt.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Mr. Blonde

1 Dezember 2010, 15:01:57 #26 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 09:41:50 von MMeXX
Zitat von: Mr Orange am  1 Dezember 2010, 13:50:25
Um eine weitere Frage in den Raum zu werfen, wie würdet ihr das Singen des Kinderliedes durch Bowman interpretieren, als er HAL's Hirnfunktionen zerstört?
Kind = neuer Übermensch = Kinderlied als Zeichen, dass Bowmans Wandlung vollendet ist und er jetzt quasi über HAL steht?

Interessant. Ich dachte immer, dass das Kinderlied das erste war, was HAL gelernt hat. Als Dave ihn quasi entmachtet und seines "Gedächtnisses" beraubt, bleibt eben nur noch diese Melodie übrig. Aber gerade im Nietzsche-Kontext kann man da sicherlich noch viel mehr feststellen, zumal sich die "Dreistufigkeit" anscheinend auf mehreren Ebenen abspielt (der frühe Mensch, Dave, Daves Alter-Egos am Ende.) Erreicht HAL am Ende gar die letzte Stufe, weil er zur Reinheit des Kindes gezwungen wird? Eine sich entwickelnde Maschine mit Bewusstsein? Gruselig.  :icon_eek:

Den Monolithen habe ich unbeabsichtigt ausgelassen, verstehe ihn aber selbst als körperloses Medium, dass den Menschen gezielt lenkt. Gab es nicht sogar noch mehrere Monolithen? Ein reines, perfekt geformtes Stück Stein - eine Perfektion nach der die Menschen streben? Das Erreichen einer höheren (Geistes)-Ebene? Die Menschen werden jedenfalls von ihm angezogen, eventuell auch ein göttlicher Plan, die Menschheit zu lenken.

Das finde ich so toll an 2001 - es kommen viele Fragen auf, Antworten gibt es aber kaum.

Zitat von: ratz am  1 Dezember 2010, 02:45:50
Ist ja ulkig, auf die Idee, mit Nietzsche an den Film heranzutreten, bin ich nie gekommen. Das kann am Umweg über Strauss liegen - Buch -> Musik -> Film - oder daran, daß Kubricks eklektischer und gern allzu plakativer Musikgebrauch mich hat gar nicht erst in Versuchung kommen lassen, dahingehend Bezüge herzustellen.

Plakativ ist hier imo fast das falsche Wort, ich finde konträr passt besser. Jedes Mal, wenn ich die ersten zehn Minuten von "There will be Blood" sehe, fühle ich mich an "2001" erinnert - denn auch dort läuft oft eine Musikuntermalung, die völlig gegensätzlich zum Gezeigten ist. Dies führte für mich immer zu einer hilflos-faszinierenden Gänsehautatmosphäre - was soll ich davon halten? 


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Roughale

1 Dezember 2010, 16:07:52 #27 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 09:41:55 von MMeXX
WOW! 2001 gehört immer noch zu einem meiner absoluten Favoriten, auch wenn ich ihn bisher nie richtig verstanden habe - was vielleicht auch gar nicht geht, also im klassischen Sinne, dass alle dasselbe verstehen...

Die Interpretation hier mit Nietsche finde ich richtig spannend, beim Lesen kam der starke Wunsch auf, 2001 wieder mal anzusehen - mal sehen, ob das klappt - aber danke schon mal für den Kick!

Nun mal eine Frage an die Kenner der Films und der Clarke Geschichte - war das nicht sogar ein Roman? Ich meine, nach dem Film damals zum Verständnis das Buch zum Film gelesen zu haben (Heyne TB) - grosser Fehler  :king: Das Mad Heft hatte sich sogar über diesen Umstand lustig gemacht... Also die Frage: Inwieweit deckt sich Kubricks Interpretation mit den Vorgaben des Buches _ man kenn Kubrick ja als Regisseur, der sich auch mal gerne weit von der Vorlage stark abwendet (Shining), aber er hat auch sehr buchnahe Verfilmungen geschaffen (Clockwork Orange) - wo ist 2001 anzusiedeln?

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Mr. Blonde

1 Dezember 2010, 16:45:34 #28 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 09:42:00 von MMeXX
Zitat von: Roughale am  1 Dezember 2010, 16:07:52
WOW! 2001 gehört immer noch zu einem meiner absoluten Favoriten, auch wenn ich ihn bisher nie richtig verstanden habe - was vielleicht auch gar nicht geht, also im klassischen Sinne, dass alle dasselbe verstehen...

Die Odyssee übersteht jeder auf seine Weise.  :icon_smile:

Zitat von: Roughale am  1 Dezember 2010, 16:07:52
Die Interpretation hier mit Nietsche finde ich richtig spannend, beim Lesen kam der starke Wunsch auf, 2001 wieder mal anzusehen - mal sehen, ob das klappt - aber danke schon mal für den Kick!

Als ich den Film das erste Mal sah, wusste ich einen Fliegenschiss über NietZsche, hatte bis dato nur das Nietzsche-Archiv in Weimar besucht. Aber durch die Buchempfehlungen eines Freundes und einigen Denkanstößen war der Film dann umso spannender.


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Chili Palmer

1 Dezember 2010, 19:23:36 #29 Letzte Bearbeitung: 17 Dezember 2010, 09:42:07 von MMeXX
Zitat von: Mr. Blonde am 27 November 2010, 16:54:13
Das ist übrigens auch ein weiteres interessanteres Detail: glaubt Ihr, dass "2001" einen großen Einfluss auf James Cameron ausgeübt hat und ihn dazu animierte, eine düstere Zukunftsvision zu erschaffen, in der die Maschinen die Menschen unterwerfen? Ich beantworte die Frage schlicht mit Ja.

Von der Hand zu weisen ist das natürlich nicht; allerdings ist diese Angst vor der Maschine schon ein wesentlich älteres Motiv der Science-Fiction, das von Asimov bis Dick immer wieder durchgespielt wurde. Und dessen "Blade Runner", bzw. Scotts Verfilmung, dürfte Cameron auch diesbezüglich beeinflusst haben.
In die eine wie die andere Richtung: der "menschliche" Roboter aus Scotts "Blade Runner" (1982) steht zeitlich nämlich zwischen der Killermaschine aus Scotts "Alien" (1978) und dem Sympathieträger aus Camerons "Aliens" (1986).

Zitat von: pm.diebelshausen am  1 Dezember 2010, 07:45:23
mir kommt bei "in die Wüste" aber gleich das erste Kapitel in den Sinn, bei dem manche fragen: "Wann geht denn endlich die Science-Fiction los?".

Wenn man da einige britische Experten fragt, ist man schon mittendrin. Habe hier noch eine grobe Einordnung der SF-Subgenres von David Pringle herumliegen, und da schreibt er über Urzeitgeschichten:

Manche Kritiker betrachten prähistorische Abenteuer nicht als SF, doch unser Wissen über die Urzeit basiert auf der wissenschaftlichen Interpretation und Analyse von Fossilien, Knochensplittern und primitiven Werkzeugen. Geschichten, die auf Spekulationen anhand dieser Schlußfolgerungen beruhen, können mit demselben Recht als Dichtung auf der Basis wissenschaftlicher Fakten bezeichnet werden, wie die Darstellung zukünftiger Technologien oder die der Erforschung des Weltraums.

Zitat von: Roughale am  1 Dezember 2010, 16:07:52
Nun mal eine Frage an die Kenner der Films und der Clarke Geschichte - war das nicht sogar ein Roman? Ich meine, nach dem Film damals zum Verständnis das Buch zum Film gelesen zu haben (Heyne TB) - grosser Fehler  :king: Das Mad Heft hatte sich sogar über diesen Umstand lustig gemacht... Also die Frage: Inwieweit deckt sich Kubricks Interpretation mit den Vorgaben des Buches _ man kenn Kubrick ja als Regisseur, der sich auch mal gerne weit von der Vorlage stark abwendet (Shining), aber er hat auch sehr buchnahe Verfilmungen geschaffen (Clockwork Orange) - wo ist 2001 anzusiedeln?

Hey, hallo, hier auch ein Heyne-TB-Leser! Kann mich aber überhaupt nicht mehr an den Inhalt erinnern. Was nur bedeuten kann, dass ich dort nicht die Antworten gefunden habe, nach denen ich suchte.  :icon_cool:


Zum Film selbst vielleicht noch später was. Aber das Thema ist so abschreckend groß.  :icon_lol:
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"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

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