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Warum gibt es keine "guten" Actionfilme mehr?

Begonnen von Kerry, 5 Januar 2009, 13:43:41

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Kerry

Über Weihnachten habe ich mir mal wieder ein paar Klassiker des Genres (Mad Max, Dirty Harry, Last Boy Scout...) angeschaut.
Dabei ist mir der riesige Qualitätsunterschied zu den heute produzierten "Action" Filmen aufgefallen.
Die oben genannten Film sind/waren spannend, zynisch, politisch unkorrekt, haben einen nachvollziehbare Geschichte...
All dies fehlt den heuten produzierten Streifen vollends. Alles was heute geboten wird sind seelenlose CGI-Langweiler a la "Wanted" und blutleere Comicverfilmungen. Auch der so viel gelobte neue Batman kann mit den oben genannten Streifen nicht mithalten.
Oder habe ich etwas verpasst?

StS

Werke wie "Shooter" oder "War" tendieren zumindest ganz angenehm in jene geschätzte Richtung.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Eric

5 Januar 2009, 14:10:01 #2 Letzte Bearbeitung: 5 Januar 2009, 14:11:41 von Eric (Entenmann)
Zitat von: Kerry am  5 Januar 2009, 13:43:41

Oder habe ich etwas verpasst?

Jep. zum Beispiel:
- JOHN RAMBO
- SHOOT EM UP
- CRANK
- V WIE VENDETTA (Ok, ist schon etwas älter)
- 300

Auch SHOOTER mit Mark Wahlberg ist relativ gut.


Aber ich gebe dir Recht. Irgendwie sind die Actionfilme aus den 80ern "ehrlicher" und "bodenständiger" und wesentlich politisch unkorrekter als heutige Actionfilme.


Zitat von: Kerry am  5 Januar 2009, 13:43:41
... und blutleere Comicverfilmungen.

Na dann warte mal auf PUNISHER: WAR ZONE ;o)
http://www.punishermovie.com/

MFG


ERIC
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Spencenator

Es gibt immer wieder mal ganz gute Actionfilme. Wie zum Beispiel schon erwähnt wurde John Rambo. Aber für mich sind die Zeiten der richitg guten Actionfilme vorbei. Die 80er und Anfänge der 90er haben da einiges gerissen. Stirb Langsam 1-3 sind einfach nur herrlich und dann dieser grottige 4. Teil... ne muss nicht sein.
Heute immer nur irgendwelche Computereffekte ist doch langweilig. Ich will wieder mehr Handmadeaction sehen.  :icon_mrgreen:

Deer Hunter

5 Januar 2009, 14:33:28 #4 Letzte Bearbeitung: 5 Januar 2009, 14:35:02 von Deer Hunter
Also gerade "Filme", wie die genannten "Shoot em up" oder "300" können nun wirklich nicht mit Klassikern, wie "LBS" oder "Die Hard" verglichen werden. John Rambo hält da schon eher einen Vergleich stand und darf als einsamer Reiter und Retter des gepflegten Actionkinos gelten.
Shooter war da leider zu zäh und streckenweise zu langweilig. Er konnte kein Tempo aufrecht erhalten, was mir sehr negativ im Gedächtnis geblieben ist.
Shoot em up ist hirnloser, unlustiger Totalquatsch, der evtl. nach einem Sechser Pack Bier lustig ist...was 300 allerdings nach erwähntem Konsum nicht ist.

Wie gesagt, Stallone hält die Fahne hoch. Sowohl mit Rocky 6, als auch mit Rambo 4 hatte er wieder meinen Geschmack getroffen. Die Hard 4 war auch nicht so schlecht, wie ihn einige vielleicht reden wollten, aber natürlich kein Vergleich zur alten Trilogie.

Tatsache ist aber, dass meiner Meinung nach sehr wenige, gute Actioner gemacht werden. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass vieles schon gezeigt wurde und nicht mehr der Reiz von früher hervorgerufen werden kann. Deshalb hat es Sly ja so genial gemacht: den gleichen geilen Kram von früher genommen und einfach die Gewalt un einige Grade potenziert und voila, fertig ist der beste Actionfilm der letzten 15 Jahre! :dodo:
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
Ah, tweed. Fabric of the eunuch.

psychopaul

Zitat von: Deer Hunter am  5 Januar 2009, 14:33:28
fertig ist der beste Actionfilm der letzten 15 Jahre! :dodo:

Ähm, Face/Off ist erst 11 Jahre her.  ;)
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Deer Hunter

Und du findest Face/Off wirklich besser, als Rambo 4?!? Ich gebe ja zu, dass er gut ist...aber BESSER als JOHN RAMBO :question: :exclaim: :question:

Da habe ich zwei Wörter für dich: Nie-mals :exclaim: :nono: ;)
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
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psychopaul

 :LOL: :LOL:

OMG, ich seh schon, ich bin hier im falschen Thread.  :algo:  :icon_razz:
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Kerry

Zitat von: Blood Demon am  5 Januar 2009, 14:26:01
Es gibt immer wieder mal ganz gute Actionfilme. Wie zum Beispiel schon erwähnt wurde John Rambo. Aber für mich sind die Zeiten der richitg guten Actionfilme vorbei. Die 80er und Anfänge der 90er haben da einiges gerissen. Stirb Langsam 1-3 sind einfach nur herrlich und dann dieser grottige 4. Teil... ne muss nicht sein.
Heute immer nur irgendwelche Computereffekte ist doch langweilig. Ich will wieder mehr Handmadeaction sehen.  :icon_mrgreen:
Dem kann ich nur zustimmen. Computereffekte wirken auf mich einfach nur stimmungstötend, übertrieben / unrealistisch und langweilig. Es gibt bei den Actionfilmen nur ganz wenige Ausnahmen in denen Computereffekte funktionieren (spontan fällt mir aus der letzten Zeit eigentlich nur 300 ein).
John Rambo war wie bereits oben erwähnt eine herausragende Ausnahme, aber ansonsten: hirnlose Langeweile.

psYchO dAd

Als oldscooliger Actioner würde mir auch nur Shooter einfallen. 300 und Crank sind dafür das genaue Gegenteil.  :icon_mrgreen:

Ich fand Face Off auch zig mal besser als Rambo 4. :andy:

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Deer Hunter am  5 Januar 2009, 14:51:07
Und du findest Face/Off wirklich besser, als Rambo 4?!? Ich gebe ja zu, dass er gut ist...aber BESSER als JOHN RAMBO :question: :exclaim: :question:

Da habe ich zwei Wörter für dich: Nie-mals :exclaim: :nono: ;)

Face/Off hatte eine Story. Ansonsten finde ich Dark Blue oder 16 Blocks wesentlich 80er mäßiger, als bisherige Beispiele.

Deer Hunter

Leute, ihr versteht einfach keinen Spaß. Meine Aussage war mehr eine Reminiszenz an die alte Rambo 4 Diskussion im dazugehörigen Thread. Egal. Natürlich ist Face Off besser als Rambo 4, aber trotzdem bleibt er dann eben der beste Actioner der letzten 10 Jahre, ok? :icon_rolleyes: :icon_lol:

Ansonsten ist 16 Blocks wirklich ein gutes Beispiel. Sehr geradlinig, unterhaltsam und glaubwürdig gespielt. Leider ist der Film meiner Meinung nach viel zu sehr untergegangen.

Und Rambo 4 hat eine Story, bitte noch mal ansehen... :icon_razz:
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

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Ah, tweed. Fabric of the eunuch.

psychopaul

5 Januar 2009, 15:12:39 #12 Letzte Bearbeitung: 5 Januar 2009, 15:15:40 von psychopaul
Zitat von: Senfdazu am  5 Januar 2009, 14:58:54


Face/Off hatte eine Story.

Und vor allem einen echten Regsisseur mit Gespür für Inszenierung und nicht einen hilflosen alten Mann, der einfach draufhält und irgendwie schneidet (schneiden lässt).
Okay, schade etwas zu spät, Hunter.  :icon_mrgreen:  ;)

Die Diskussion ist doch eh absurd, es wurden eh schon ein paar Titel genannt, die in eine ähnliche Richtung gehen, dazu haben vor allem die Bourne Sachen, aber wie ich finde auch MI:3 z.B. und natürlich Casino Royale eh auch einiges an "Dreck" und "Härte" zu bieten.

Und wenn eine gute Story, charismatische Darsteller etc. nicht so wichtig sind, werden die B-Action Fans sicher auch ein paar aktuelle Schmankerl nennen können, aber da kenne ich mich nicht aus.  :icon_twisted:  :icon_mrgreen:

Was mir allerdings auch etwas abgeht, sind so Buddy-Actionkomödien a la Lethal Weapon, Bad Boys, Red Heat usw.. mit guter Action, Härte, Witz und coolen Sprüchen, dieses Genre scheint mir leider auch etwas eingeschlafen, vielleicht gibt es so Typen wie Arnie, Sly, Bruce oder Mel, die halt auch einen gewissen komischen Charme haben und trotzdem hart sein können, einfach nicht mehr..  :00000109:
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psYchO dAd

Stimmt, die Zeit der Buddymovies ist wohl leider vorbei. Andererseits hat man da wohl alles gesehen und nachfolgendes kommt einem eh nur ausgelutscht vor. Sah man schon bei LW, 1+2 waren noch sehr gut, und ab 3 schwächelte dann alles, wirkte etwas weichgespült und alberner, sowie mit weniger Härte versehen.

Zu den guten Actionern kann man noch "Black Hawk Down" zählen, auch wenn das eher ein Kriegsfilm ist. Aber es knallt jedenfalls gewaltig an allen Ecken und Enden. Dann vielleicht noch in der selben Kerbe "Tears of the Sun".

RoboLuster

5 Januar 2009, 17:05:02 #14 Letzte Bearbeitung: 5 Januar 2009, 17:10:27 von old_silence
Ich finde Face Off überzogen und kitschig...und der Regisseur hat sowieso bloß gespür dafür den größt möglichen Kitsch auf die Leinwand zu bringen...aber das hat er voll drauf. Und wenn ich bei Face Off, in jedem Moment der Action, die Stuntmen klar erkennen kann....dann ist das für mich kein gutgemachter Actionfilm.
Is klar das die Heulbojen Cage/Travolta ihre Stunts nich selber machen, aber hätte man dann nich wenigstens Stuntleute, mit in etwa gleich langen Haaren, nehmen können?

Ps. Damit will ich jetzt aber nich sagen, das Face Off schlecht ist oder nicht unterhaltsam ist...
     aber er ist imo weit davon entfernt als "bester" Actionfilm bezeichnet zu werden.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Ong-Bockel

5 Januar 2009, 17:54:16 #15 Letzte Bearbeitung: 5 Januar 2009, 17:57:08 von Ong-Bockel
Schaut man sich die Actionfilme des jetzigen Jahrzehnts an, dann sind eigentlich BAD BOYS II und THE PUNISHER meine Favoriten, wenn auch mangels vernünftiger Alternativen auserkoren. Ansonsten kamen brauchbare Sachen doch eher aus dem asiatischen Raum oder aus dem Ostblock (z.B. The Mechanik ). Nicht schlagen... ich sagte brauchbar... nicht gut!!! Trotzdem muß ich klar sagen, daß das jetzige Jahrzehnt actiontechnisch nicht mehr als ein großer, CGI-verseuchter Witz ist und so sehr ich auch z.B. auf den PUNISHER: WAR ZONE warte, so wird er trotzdem maximal ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Dass ich JOHN RAMBO für die Actionenttäuschung dieses Jahrzehnts (gemessen an den Erwartungen...) halte, habe ich schon mehrfach erwähnt, denn so sehr ich die alten Actionfilme der 80er und frühen 90er auch liebe, so sehr hat Stallone bewiesen, dass solche Relikte heutzutage nicht mehr funktionieren (pseudocooles Gelabere, CGI, Rentner, welche kaum noch das MG halten können) und total veraltet wirken. Ich halte es so: möchte ich einen brutalen, politisch unkorrekten Actioner sehen, schaue ich mir einen 80er Klassiker an. Möchte ich einen aufwändigen, intelligenten Actionfilm sehen, schaue ich mir einen "modernen" Klassiker der 90er an. Diese Filme hatten ihre Zeit und lassen sich - sorry - heute leider nicht mehr so realisieren und vermarkten. Und ja: konzentriert man sich auf das Geschehen der großen Hollywood-Leinwand, so ist FACE/OFF der beste Actionfilm der 90er, denn er bietet neben abwechslungsreicher und sich stets steigernder Action noch Intelligenz und Tiefgang, geht ans Herz und wird von zwei Leuten verkörpert, die das Ganze glaubhaft rüberbringen können... inszeniert von einem der besten Actionregisseure aller Zeiten (womit wir wieder mal in Asien angelangt sind)!

Mr. Blonde

Ich kann hier nur ganz klar dito sagen. Die Actionfilme, die einfach nur ehrlich waren und nie was anderes sein wollten, gibt es fast nicht mehr. Wie schon angesprochen, steht Sly mit John Rambo relativ alleine da, aber dafür wie ein Mammutbaum. ;)

Punisher War Zone wird wohl wieder in die richtige Richtung gehen und Leute wie Seagal, Lundgren und co versuchen es zumindest. Abwarten, The Expendables kommt ja auch noch. ;)

Edit:

Death Sentence und Walking Tall gingen doch teilweise noch in die Richtung, findet ihr nicht?

Akayuki

Zwar wurde das Thema schon ziemlich ausführlich und gut besprochen, aber dennoch möchte ich gerne auch meinen Senf dazu geben. Gestern habe ich mir einen echten Klassiker angeschaut (Nico - Steven Seagal). Ein typischer 80er Jahre Action Kracher eben, der all das bietet, wovon hier schon oft genug geredet wurde. Leider kommt es mir so vor als könne man solche Filme nur noch durch die heimische DVD-Sammlung genießen, da Werke dieser Art im Kino scheinbar verschwunden sind. (Außer der angesprochene John Rambo)
Ich möchte euch also zustimmen, dass der "alte/klassische" Actionstreifen ausstirbt, aber es gab zumindest in den letzten Jahren noch einige Lichtblicke was das Genere angeht. Nennen möchte ich z.B. Perlen von Johnnie To, wie z.B. "Exiled" (2006) oder "Fulltime Killer" (2001). Auch Wilson Yip konnte z.B. mit dem brillanten "Killzone SPL" (2005) aufwarten. (womit wir auch schon wieder im asiatischen Raum angelangt sind^^)
Zwar kann man die besagten Werke nicht direkt mit den Klassikern des Genres vergleichen, dennoch bieten sie den gleichen filmischen Genuss. Von den heutigen CGI-Hollywood-Action-Produktionen halte ich sowieso nicht sonderlich viel...
Original Zitat: "Ey Leute, Hard Boiled ist besser als Sex! Da hast du zwei Stunden pure Äckschen!"


The Corvus

Death Sentence ist, für mich zumindest, kein Actionfilm. Ich finde es nicht schlimm, dass es weniger Actionfilme gibt, bzw. gute Actionfilme. Bin der Meinung, dass es Ende der 90er eine Übersättigung gab und damit die Flut an Actionfilmen abnahm. Der letzte große Actionfilm in den 90ern war Matrix (1999) und davor Face/Off (1997), davor Con Air und The Rock und davor widerum Lethal Weapon 4  und Die Hard 3. Die Abstände in denen gute Actionfilme rauskamen waren relativ kurz. Heute sind die Abstände bei weitem größer.
Der letzte "gute" (wobei das ja relativ ist) war Transformers (2007) davor war es....jetzt wirds schwieriger.....Die Hard 4.0? Vielleicht war es sogar M:i-3?

Riddick

Ich bin auch der Meinung,dass es keiner "echten" guten Actionfilme mehr gibt. Sicher, es gab in der letzten Zeit ein paar Actioner welche durchaus recht spaßig und unterhaltsam waren (z.B. "Shoot `em Up", aber an die alten Actionklassiker wie "Die Hard" oder "Rambo" kommen sie einfach nicht ran. Das liegt aber meiner Meinung nach nicht nur unbedingt an den zu häufig eingesetzten CGI-Effekten, sondern auch daran, dass man von heute schon vor Drehbeginn immer auf ein gewisses Zielplubikum setzt und somit den Film schon in gewissen Weise schadet: Da wird ein Film mal "PG 13"-fähig gedreht(Hallo "Stirb Langsam 4") oder bekannte, aber unbegabte Schauspieler eingesetzt ("Wanted").

Die einzigen 2 Ausnahmen der letzten Jahre waren "John Rambo" und "Death Sentence". "Shooter" hatte zwar auch ein paar gute Ansätze,war aber von der Story her einfach zu ausgelutscht und teilweise auch langweillig.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

psYchO dAd

Zitat von: The Corvus am  5 Januar 2009, 18:41:19
Der letzte "gute" (wobei das ja relativ ist) war Transformers (2007) davor war es....jetzt wirds schwieriger.....Die Hard 4.0? Vielleicht war es sogar M:i-3?
Transformers ein Actionfilm? *hüstel*

"Die Insel" von Bay hat mir dafür einigermaßen gefallen. Zwar kein "The Rock", aber recht ok.

In den 90ern gab es doch eh eine Menge Actioner, z.B. Corruptor, Kiss of the Dragon, Con Air usw. Nur verlieren die im Gegensatz zu LBS, Die Hard oder The Rock schnell an Reiz.

Zitat von: Riddick am  5 Januar 2009, 18:52:07
"Shooter" hatte zwar auch ein paar gute Ansätze,war aber von der Story her einfach zu ausgelutscht
Das heißt dann eben oldschool.  :icon_mrgreen:

Indy

5 Januar 2009, 19:21:11 #21 Letzte Bearbeitung: 5 Januar 2009, 19:27:34 von Indy
Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass 80% des bisherigen Postings am eigentlichen Thema vorbeigehen? Die Frage war warum es keine guten Actionfilme mehr gibt und nicht was die letzten guten Actionfilme waren.

Die Frage nach dem warum lässt sich meiner Meinung nach ganz einfach beantworten: Geld!
Es ist eben um einiges günstiger eine komplette Autobahn (Stirb langsam 4) am PC einstürzen zu lassen, als dafür ein aufwendiges (schreibt man das jetzt eigentlich mit e oder ä) Modell aufzubauen. Dann kommt noch dazu, dass man die Autobahn am PC beliebig oft einstürzen lassen kann falls der ein oder andere Take nix war, das Modell nur ein evtl. auch zwei mal und dann muss das passen. Das solche PC-Spielereien dann manchmal einem Menschen, der auch nur etwas Ahnung von Physik hat, die Haare zu Berge stehen lassen wird in Kauf genommen.

Dann kommt noch dazu, dass sich heutzutage jeder Schauspieler für den Größten hält und nach Möglichkeit 15 bis 20 Millionen pro Film + Beteiligung am Einspielergebnis, Merchandise und was weiß ich nicht noch alles abgreifen will. Da bleibt dann natürlich weniger im Etat für handgemachte Action. Mich würde mal interessieren, was Last Boy Scout an Kosten verursacht hat, wie hoch der Etat war und was Bruce & Konsorten damals bekommen haben. Inflationsbereinigt natürlich. Außerdem reicht heutzutage anscheinend ein Star nicht mehr aus um die Massen ins Kino zu locken. War damals Bruce Willis allein zugkräftig genug, so müssen es heute Johnny Depp, Keira Knightley und Orlando Bloom in Fluch der Karibik zu dritt richten (ich weiß, keine Action, aber 'n besseres Beispiel fällt mir grade nicht ein). Jeder davon kassiert seine Millionen und schon sind vom Ursprungsetat von meinetwegen 150 Mio. nur noch 100 Mio. übrig.

Und dann kommen meines Erachtens noch zwei andere Faktoren hinzu.

Erstens: 11. September und Bush-Ära
Nach dem 11. September haben es sich die Filmemacher aus patriotischen Gründen verkniffen politisch unkorrekte und dreckige Action zu machen. Alles musste patriotisch sein um der Welt zu zeigen, dass die USA sowas nicht mit sich machen lassen und das jeder die volle Schlagkraft zu spüren bekommt, der sich's dennoch getraut. Dazu kommt, dass mach einer sichs wahrscheinlich gar nicht getraut hätte. Denn wenn man mal 'nen Blick ins Musikbusiness rüberwirft stellt man fest, dass Bruce Springsteen, der ja massive Kritik an Bush & Co. geübt hat, jahrelang von sämtlichen größeren Radiostationen der USA boykottiert wurde. Also wenn da ein Regisseur oder ein Drehbuchautor mit 'ner Idee zu 'nem dreckigen Actioner gekommen wäre, hätten die Studiobosse ganz sicher abgewinkt.

Zweitens: Volksverdummung
Man kann mich für verrückt halten, aber in den letzten zwei bis drei Jahren kam es mir so vor, als würde die große Masse der Zielgruppe, für die solche Actioner gedacht sind, also Jungs und Männer zwischen 18 und Mitte/Ende 30, zunehmend verdummen. Ganz extrem fällts mir immer am besonders "schlauen" Gelaber dieser Leute an den Kinokassen auf. Manchmal wird's echt so schlimm, dass ich am liebsten sofort wieder nach Hause fahren würde. Ich bete dann immer, dass die sich nicht den gleichen Film anschauen wollen wie ich. Was ich damit sagen will: bei solch einem Publikum zieht dieser dreckige, hintergründige Humor nicht, weil es einfach zu dumm dafür ist. Die kapierens nicht, gehen aus dem Film raus, sagen ihren Kumpels, dass der Film scheiße sei und ihn man sich nicht anschauen soll, das Einspielergebnis ist nicht so wie die Studiobosse es sich vorgestellt hatten was dann zur Folge hat, dass beim nächsten Mal solche Filme wie Shoot Em' Up (zugegeben, nach 'nem Sixpack und mit 2 Kumpels ist der ganz okay) gedreht werden, die einfach nur hohles Geballer sind.

Und um zum Abschluss darauf zurück zu kommen was gute, dreckige und intelligente Action ist, hier meine Top 5: Ronin, Heat, Last Boy Scout, Bad Boys 1, Stirb langsam 2 (Layer Cake und Lucky # Slevin sind ja keine reinen Actioner).


"Have no fear, Vlad is here!"

"Not A Problem!"

"Here was a generation...grown up to find all gods dead, all wars fought, all faith in man shaken."

Klugscheisser

Ich würde noch ergänzen, dass es bestimmt zu einem gewissen Teil auch damit zu tun hat, mit welchen Streifen man "aufgewachsen" ist. Keine Ahnung, vielleicht sind wir auch einfach zu alt und festgefahren in unseren Vorstellungen, was gute Action ausmacht. Müsste man die Jugend von heute mal fragen, wie die neuen Action-Reißer so ankommen. Könnte wetten, dass ein Großteil das gut findet und die 80er eher lahm. Blutig und politisch unkorrekt war's früher, heute ist es sauber aber bombastisch.

Viele der hier genannten Filme würde ich auch nicht zwingend als "reine" Actionstreifen bezeichnen. Heat, Dirty Harry, Dark Blue und 16 Blocks z. B. sind imo höchsten Action-Thriller - da explodiert doch nix.  :algo: :icon_lol: Ach "Last Boy Scout" hat mir fast schon zu wenig Action. Klasse sind die alle natürlich trotzdem.  :icon_razz:

Bourne, Bond usw. sind auch gut, aber eben anders. Warum auch nicht. Am liebsten leg ich dennoch die alten Kracher ein.

RoboLuster

5 Januar 2009, 21:27:40 #23 Letzte Bearbeitung: 5 Januar 2009, 21:31:21 von old_silence
Die "guten" Actionfilme von damals, hatten auch meist sowas wie Atmosphäre, das hat schon viel ausgemacht...
die heutigen Actionfilme, schaffen es meist einfach nicht so etwas aufzubauen...da kann der Kram noch so durchgestylt und "fetzig :icon_rolleyes:" sein...am Ende ist es eigentlich bloß fahde oder, wenns besonders viel "fetzt" bloß nett, und schnell vergessen.

Naja...heute kommt sowas halt gut an, und versuch mal jemandem klar zu machen, dass es bloß seelenloser Mumpitz ist
                   
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Anime-BlackWolf (Sailor Moon / Bunny Tsukino)

Zitat von: Eric (Entenmann) am  5 Januar 2009, 14:10:01
- V WIE VENDETTA (Ok, ist schon etwas älter)

Das ist ne ganze Menge, aber KEIN Actionfilm. Nur den Trailer gesehen bisher?  :nono: :rofl:
"Everypony stay calm!" - "Oh what the Hay???"

Mr. Blonde

Zitat von: The Corvus am  5 Januar 2009, 18:41:19
Death Sentence ist, für mich zumindest, kein Actionfilm.

Klar, dass stimmt. Ich empfand nur das Ganze drumherum war mehr im Stile dieser Filme, als es irgendein anderer Film heute war.  :icon_eek:

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Genau in diesem Moment sitzen irgendwo ein paar Nazis inner Kneipe und fragen sich, warum es keinen Führer mehr gibt; woanders regt man sich darüber auf, daß es Selter fast nur noch in beschissenen Plastikflaschen gibt, und eine Ecke weiter erinnert man sich daran, daß Captain Morgan auch mal 78% hatte.
Das Ergebnis ist überall das gleiche: Die Zeiten ändern sich, und man richtet sich nicht nach den wenigen Nerds, die hinterher rumheulen, sondern danach, was man der Masse billig andrehen kann, ohne daß die sich zu sehr beschwert.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

SplatMat

5 Januar 2009, 22:30:21 #27 Letzte Bearbeitung: 5 Januar 2009, 22:32:17 von SplatMat
Ich finde, es gibt immer noch gute Actionfilme, die sehen heute nur anders aus (CGI). In den 80ern haben die Filmemacher doch auch ihre Mittel ausgereizt. Damals hatten die Filmemacher aber nur begrenzte Möglichkeiten computergenerierte Effekte einzubauen. Mit Filmen wie Terminator 2, Matrix etc. hätte doch allerdings jedem klar sein müssen, in welche Richtung sich das Kinoerlebnis verändern wird. Als dann die ersten animierten Filme kamen, war alles vorbei.

Wichtig ist doch, dass ein Film unterhält. Ich war zB von Transporter sehr gut unterhalten, auch wenn an manchen Ecken doch zu erkennen war, dass getrickst wurde ;) OK, man kann jetzt sagen, Statham hat in Transporter nicht gerade den Old-School Actionhelden gezeigt. In Death Race war er aber imo ein durchaus annehmbarer Kandidat. Statham ist für mich sowieso einer der nächsten "Großen", er kann komisch sein und auch übels hart, wenn er muß :respekt:. Aber u.a. auch Filme wie Doomsday oder Schauspieler wie Daniel Craig bieten imo doch einiges an guter Action.

@Crumb:  :rofl: word!
Für ein freies Tibet


Adam Kesher

Ich schätze, jede Dekade bringt die Filme hervor, die sie braucht; und in Zeiten, in denen das Kino nicht mehr in erster Linie der Unterhaltung dient (also dem Dialog mit dem Publikum), sondern der Zerstreuung und Ablenkung, hat sich natürlich auch der Actionfilm verändert. Er verwandelt Provokation in Belanglosigkeit, Bedenken in Sorglosigkeit und schmeichelt, statt zu stänkern.

Man stelle sich vor, die beiden stahlharten Profis würden nur noch irgendwelche turbulenten Abenteuer erleben und nicht mehr die albtraumhaften Nachwirkungen eines unverarbeiteten Vietnam-Traumas zu spüren bekommen. Oder Robocop wäre nur noch irgendeine schlagkräftige Kampfmaschine und nicht mehr das tragische Symptom einer von ihren Problemen überforderten Gesellschaft – oder Rambo nur noch irgendein beeindruckender Einzelkämpfer und nicht länger das schlechte Gewissen einer ganzen Nation, das plötzlich Amok läuft.

Ich glaube, dass diese Filme ihren speziellen Reiz aus ebensolchen Qualitäten beziehen und deswegen auch haften bleiben und zum Immerwiedersehen einladen. Zudem gewinnen sie etwas ausgesprochen unterhaltsames, das ihren neueren Kollegen in der Regel abgeht: Brisanz.

Chili Palmer


Hollywood hat schon immer geliefert, was die Leute sehen wollten, denn die entscheiden nun einmal mit dem Kauf von Kinoticket/DVD.
Und solange die Leute meckern, aber dennoch gleichzeitig die von ihnen belächelten Filme anschauen, bleibt das auch so. Und damit meine ich nicht nur modernes Action-Kino á la Bourne, sondern insbesondere die für ebenjene "Oldschool-Fraktion" produzierten Filme. Man frage sich doch nur, warum immer noch munter Seagal-Ostblock-Bratzer herauskommen, obwohl die Zielgruppe einen nach dem anderen in Grund und Boden verachtet.
"Kapiert der Mann es nicht? Wir wollen sowas nicht mehr sehen! Ooh, "Rumänien-Stealth-Man 4!" Ich habe ein gutes Gefühl, dass es mit dem wieder aufwärts geht!" Und so weiter. Da würde ich auch nichts Bissiges mehr liefern wollen, sondern lieber schnell Teil 5 drehen.
Unterschlagen werden darf auch nicht, dass das Genre Action-Film nunmal momentan eine Talsohle durchläuft, was seine Relevanz beim unterhaltsamen Aufbereiten des Zeitgeists angeht, was aber nicht heißt, dass nun alles verloren ist und das Spektakel-Kino komplett verdummt. Wie Adam Kesher schon sagt, jede Dekade bringt die entsprechenden Filme hervor. Wird der Job halt inzwischen von Comic-Verfilmungen wie "Dark Knight" erledigt. Und das keineswegs schlechter und auch nur solange, bis das Karussell sich weiterdreht.



Und Cola aus Glasflaschen schmeckte besser.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

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