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War Horse / Gefährten (Spielberg)

Begonnen von StS, 29 Juni 2011, 17:56:20

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StS



Director: Steven Spielberg
Screenwriter: Lee Hall, Richard Curtis
Starring: Emily Watson, David Thewlis, Peter Mullan, Niels Arestrup, Tom Hiddleston, Jeremy Irvine, Benedict Cumberbatch, Toby Kebbell

Genre: Drama
Official Website: www.WarHorsemovie.com
Imdb

From director Steven Spielberg comes "War Horse," an epic adventure for audiences of all ages. Set against a sweeping canvas of rural England and Europe during the First World War, "War Horse" begins with the remarkable friendship between a horse named Joey and a young man called Albert, who tames and trains him. When they are forcefully parted, the film follows the extraordinary journey of the horse as he moves through the war, changing and inspiring the lives of all those he meets—British cavalry, German soldiers, and a French farmer and his granddaughter—before the story reaches its emotional climax in the heart of No Man's Land.

The First World War is experienced through the journey of this horse—an odyssey of joy and sorrow, passionate friendship and high adventure. "War Horse" is one of the great stories of friendship and war— a successful book, it was turned into a hugely successful international theatrical hit that is arriving on Broadway next year. It now comes to screen in an epic adaptation by one of the great directors in film history.


Teaser:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=79121
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Eric

Ja, ok, ...

Da lese ich den Titel WAR HORSE und denke, "GEIL, irgendwas mit Kriegspferden!!! Eventuell so was Geiles wie auf dem Covern von dem Animationsfilm FEUER UND EIS!!", .., dann mache ich den Tread hier auf, sehe nen kleinen Hosenscheisser, der Fury streichelt und lese dann auch noch "an epic adventure for audiences of all ages"  :wallbash:

Der Film kann noch so gut sein, für mich ist der Tiefpunkt des tages eindeutig erreicht.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

lastboyscout

Zitat von: Eric am 29 Juni 2011, 18:05:10
Ja, ok, ...

Da lese ich den Titel WAR HORSE und denke, "GEIL, irgendwas mit Kriegspferden!!! Eventuell so was Geiles wie auf dem Covern von dem Animationsfilm FEUER UND EIS!!", .., dann mache ich den Tread hier auf, sehe nen kleinen Hosenscheisser, der Fury streichelt und lese dann auch noch "an epic adventure for audiences of all ages"  :wallbash:

Der Film kann noch so gut sein, für mich ist der Tiefpunkt des tages eindeutig erreicht.

Les ich ja jetzt erst, ich lieg am Boden vor Lachen, danke dafuer, Eric.  :respekt:
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Beast

7 Februar 2012, 18:35:26 #5 Letzte Bearbeitung: 7 Februar 2012, 18:42:50 von MMeXX
Hey ihr Lieben,

Ich dachte, hier finde ich endlich mal Gleichgesinnte mit denen ich über mein Hobby, die Filme, reden kann.
War etwas enttäuscht als ich festgestellt habe, dass es noch gar kein Thread zu diesem Film gibt.
Ich habe so viele gemischte Meinungen bisher zu diesem Film gehört und wollte nun mal nach eurer Meinung fragen.

Hierzu gleich mal ein paar Links, damit ihr wisst um welchen Film es geht.

http://www.gefährten-derfilm.de/

http://www.giga.de/filme/gefahrten/krit … aul-durch/

Einmal die offizielle Seite zum Film und dann noch eine Kritik von Giga.de.

Vielleicht findet sich hier ja der eine oder andere, der sein Kommentar dalassen möchte :)

EDIT MMeXX: Threads zusammengepappt und deutschen Titel mit eingebaut.

Beast

7 Februar 2012, 18:44:18 #6 Letzte Bearbeitung: 7 Februar 2012, 18:46:30 von Beast
Tut mir leid, hatte ich wohl leider übersehen :D

Gibt es denn mittlerweile noch andere Meinungen dazu?
Gerade die Kritik von Giga.de ist echt ziemlich direkt. Irgendwie schon fast witzig.....

pm.diebelshausen

Also, falls Du diese "Kritik" meinst: http://www.giga.de/personen/steven-spielberg/news/gefaehrten-war-horse-einen-oscar-fuer-steven-spielberg-bitte/

Keine Ahnung, habe keine Meinung zu einem Film, der erst noch anläuft, und da steht ja nichts drin bei Giga außer einer Inhaltsangabe und der mehrfachen Variation von  "Ist halt ein Spielberg-Film" - anscheinend soll das eine positive Kritik sein (siehe Überschrift "Einen Oscar für Steven Spielberg, bitte!").

Ansonsten: Willkommen im Forum!
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

MMeXX


Beast

Sorry, hatte gar nicht gesehen, dass der Link nicht funktioniert hat :icon_confused:
Aber ja, der zweite war gemeint bei GIGA:

http://www.giga.de/personen/steven-spielberg/news/gefaehrten-war-horse-einen-oscar-fuer-steven-spielberg-bitte/

pm.diebelshausen

Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Koontz

Da hat Onkel Steven wohl die ganz dicke Schmalz-Keule rausgeholt. Hab im Kino letztens schon verzweifelt unter dem Sitz nach ner Kotztüte gesucht während mir da unter lautem Getöse der Trailer präsentiert wurde. Ganz ganz übel ... Aber die GIGA-Kritik spiegelt exakt meine Erwartungshaltung bzgl. des Films wieder  :icon_mrgreen:
MfG,
Koontz

Mr. Vincent Vega

Der subtil, die Seitenpromo von Giga. "Hey ihr Lieben". :LOL:

Discostu

Sieht nach schrecklichem Kitsch aus, aber wenn schon ein Film für die Pferde-Liebhaber-Zielgruppe, dann wenigstens von jemandem mit inszenatorischem Talent. :icon_confused:

manisimmati

Zitat von: Koontz am 12 Februar 2012, 17:23:49
Hab im Kino letztens schon verzweifelt unter dem Sitz nach ner Kotztüte gesucht während mir da unter lautem Getöse der Trailer präsentiert wurde. Ganz ganz übel ...

Ging mir kürzlich genauso. Da triefte der Schmalz aber wirklich aus jeder Einstellung.
So sehr, dass es fast wie eine Parodie aussieht. Nur leider ist's keine.
Man sollte einen Film ja nicht nach dem Trailer beurteilen, aber ...
Na ja, da wird Spielberg wohl trotzdem keinen Oscar für bekommen.
Dass das Teil "Best Picture" wird, halte ich dann doch für unwahrscheinlich.

Moonshade

War jetzt mal einer lebensmüde genug, das Ding im Ganzen zu sehen.
Allein die Breitwandbepflasterung meines Cinemaxx mit Trailer im Dauerlauf auf allen Treppen hält mich vom Besuch ab. Pferde sowieso nur als Wurst bei mir... :icon_mrgreen:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

vodkamartini

Ich scheu mich noch immer. Mich interessiert einzig die Thematik des 1. WKs (der wahrscheinlich nur Hintergrunduntermalung ist) allerdings steht nach dem Trailer zu befürchten, dass der Gaul dann auch noch zur Völkerverständigung auf den Sclachtfeldern beiträgt, oder dazu herhält eine Kriegs-Partei zu dämonisieren (bei Spielberg können das dann nur die Deutschen sein). Beides wäre lachhaft und unhistorisch, also in jedem Fall extrem nervig.

Sieht für mich nach einer völlig verunglückten Reminiszenz an das alte Hollywood aus, nach dem Motto "Galloped with the wind"  :wallbash:
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Dionysos

Vielleicht motiviert das hier den einen oder anderen:
Filmstarts.de: 9/10
Klingt auch positiv formuliert genauso pathetisch wie der Trailer es vermuten lässt - also mich schreckt das Review eher noch mehr ab  :icon_mrgreen:
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Moonshade

Ich mag dann doch lieber alte Melodramen aus den 40ern und 50ern...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

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Kwyjibo

Gibt es denn überhaupt noch Leute, die Filmstarts ernst nehmen? Die Seite ist doch seit Jahren nicht mehr zu gebrauchen...

vodkamartini

Mir gefällt da vor allem nicht (gilt auch für viele andere Filmseiten), dass es pro Film nur eine Besprechung gibt, die dann die ofizielle Version der Seite darstellt. Da kann ich gleich Zeitung lesen, da gibts auch immr nur eine Rezension. Das ist vorhersehbar und langweilig, da man die Meinung - und vor allem Vorlieben bzw. Abneigungen - der Handvoll Autoren bald in und auswendig kennt. Das ist das schöne in der ofdb. Da hat man ein wesentlich breiteres Spektrum.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Moonshade

Zitat von: Kwyjibo am 16 Februar 2012, 15:51:06
Gibt es denn überhaupt noch Leute, die Filmstarts ernst nehmen? Die Seite ist doch seit Jahren nicht mehr zu gebrauchen...

Filmstarts ist sogar außerordentlich populär, eben weil es einen relativ hohen Bekanntheitsgrad aufgrund von Werbung mit sich rumschleppt und GERADE WEGEN einer einzigen Kritik pro Film. Das macht nämlich den Eindruck, als wüßten die Macher, wovon sie sprechen, so daß man sich darauf verlassen kann.
Verwechselt nicht wieder die Gemeinde der vielseitgen Filmfans mit den normalen Kinobesuchern, die in Filmen nur Gebrauchsobjekte für Kurzzeitamüsement sehen - letztere sind die Mehrheit.
Die Vielseitigkeit der ofdb bedeutet einem neutralen User meistens zu viel Aufwand. Wer liest denn schon 45 Reviews bei einem Horrorfilm?
Ist nicht meine Einstellung, aber die breite Masse will kurz und schnell informiert werden (siehe auch: Bildzeitung).
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vodkamartini

Da hast du leider recht. Ich kenne ebenfalls einige Leute, die Filmstarts der ofdb vorziehen, eben aus den von dir genannte Gründen.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Kwyjibo

Ich hätte mich mal wieder etwas Genauer ausdrücken sollen: Mit "Leute" meinte ich nämlich euch, also die User hier auf dem Forum. ;) Dass Filmstarts sehr beliebt ist bei der breiten Masse, weiß ich. Leider...
Früher fand ich die Seite wirklich brauchbar. Da wurden auch mal Filme wie "Mann unter Feuer" zerrissen. Sowas gibt's da mittlerweile halt leider nahezu gar nicht mehr. Die Kritik zu "Gefährten" passt da perfekt ins Bild.

Dionysos

Da postet man eine exemplarische Kritik und schon gibts eine Grundsatzdiskussion  :zwangsjacke:

Aber um der Meinungsvielfalt genüge zu tun, hier das Schnitt-Review:

ZitatSpielberg beschließt seine Filme in der Regel mit Kitschorgien (...) In Gefährten jedoch befindet man sich schon am Anfang dort, wo die meisten Spielberg-Filme aufhören.
:icon_mrgreen:

@Offtopic
Ich selbst lese die Reviews von Filmstarts eigentlich genauso gern wie die in der OFDB - dazu die Meinungen auf diversen Blogs, die Schnitt, die Cinema etc. Ist ja nicht so, dass man keine Wahl hätte. Und dass der Durchschnittskinogänger maximal die Dreizeiler in der Blöd und/oder den Daumen in der TV Spielfilm als sicheres Qualitätskriterium berachtet, ist ja nun nicht neu...
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psychopaul

Hmm, ich habe eigentlich fix vor, mir den Film anzuschauen, weil ich bis jetzt jeden Spielberg ganz gut fand. Aber langsam zweifele ich auch schon. Wäre ich nur nicht so gespannt auf meine eigene Meinung...  :icon_mrgreen:
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vodkamartini

Das relative starke Einspiel in GB ist zumindest verdächtig in der (zu erwartenden) Hinsicht, dass einen eine Glorifizierung der britischen Armee erwartet. Schließlich heißt der 1. WK dort seit jeher "The Great War" und übt eine ungebrochene Faszination aus, die man sich hierzulande nicht einmal ansatzweise vorstellen kann. Gut, Spielberg ist ja für einseitige Kriegsdarstellugen bekannt (siehe Private Ryan), würde also passen. Müsste man sich vielleicht doch ansehen, ob er ähnlich plakativ und tendenziös arbeitet wie bei Ryan, nur dass er diesmal offensichtlich auf jegliche Subtilität verzichtet hat und den sonnenuntergangsgetränkten Kitschhammer rausgeholt hat.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Teppi

21 Februar 2012, 21:38:47 #27 Letzte Bearbeitung: 21 Februar 2012, 21:52:49 von Teppi
Jedes der unendlichen Male, wenn ich den vor Kitsch triefenden Trailer mit seinen schmachtenden Blicken und malerischen Sonnenuntergängen sah, haben mich seltsame Wutgefühle gepackt. Da ich von Trailern (die in letzter Zeit ja oft genug irreführend waren) jedoch genauso wenig halte wie von Vorurteilen, wollte ich dem Ganzen doch mal eine Chance geben.
Ganz so grässlich wie die Vorschau ist Gefährten letztlich nicht geworden, dennoch wirkt das Werk zu oft wie die weichgespülte Wendy-Variante von Der Soldat James Ryan - Kriegsfilm und Familienkino harmonieren halt nicht so recht. Die Perspektive des Pferdes als stiller Zeuge des Schreckens klingt zwar vielversprechend, aufgrund der episodenhaften Erzählweise schaffte es das Epos aber nur stellenweise, mich emotional zu ergreifen. Schade, denn formal zeigt sich der Film ziemlich stark: Steven Spielbergs Inszenierung weiß mit ihrem Gespür für prächtige Landschaftspanoramen ebenso zu entzücken wie die majestätische Musikuntermalung von John Williams.
Zu viel Gefühlsduselei, zu wenig Grauen: Das romantisch verklärte Kriegsdrama zählt zu den schwächeren Streifen Spielbergs.

4/10

EDIT:
Sicherlich, Spielberg ist kein Tarantino und muss sich dem Massenmarkt anpassen, aber wie viel stärker wäre doch die Szene
Spoiler: zeige
, in welcher der Engländer gemeinsam mit dem Deutschen das Pferd befreit, gewesen, wäre sie ganz ohne Verständigung durch Worte zwischen den beiden ausgekommen.

Anderssen

Ich habe heute den Wahnsinn besessen, mir diesen Film reinzuziehen, allerdings im OV, da ich neugierig war, was die nicht-englischen Figuren im Original sagen würden. ( Das Cinestar im Sony Center wollte übrigens 7,50 Tacken dafür haben, und das am Kinotag!  :anime: )

Spoiler-Tags spare ich mir einfach mal, denn hiermit:
Zitatan epic adventure for audiences of all ages.
ist schon alles gespoilert.

Zunächst einmal: trotz seiner Länge von 2:26 Std. wirkt der Film gefühlsmäßig nicht wirklich ,,in die Länge gezogen", aber dafür an vielen Stellen einfach überflüssig.
Teilweise wirkt er auch einfach nur doof. Zum Beispiel gibt ein alter Farmer zu Beginn irrsinnig viel Geld für das Pferd aus, weil es ihn irgendwie zu begeistern schien, aber dann will er es plötzlich spontan erschießen, als er es nach ca. 30s noch nicht geschafft hat, ihm das Geschirr zum Pflügen umzulegen und das Pferd ihn daraufhin umgeschmissen hat. :doof: Ja, toll, damit hätten wir schonmal die erste dramatische Szene, als sich Sohnemann (ja, der Typ ganz oben im Bild) schützend zwischen die Flinte und das Pferd stellt.
In der ersten Schlachtszene, als die Briten erfolglos versuchen, ein deutsches Lager zu überrennen, wobei unser tolles Pferd natürlich überlebt, werden die Deutschen übrigens gar nicht mal böse, sondern überraschend neutral dargestellt. Doch im weiteren Verlauf des Films kommen sie dann eher als fühllose, rücksichtslose Raubritter rüber, mit ein paar guten Einzelpersonen, natürlich. Gegen Ende stiehlt allerdings einer der ,,guten" Deutschen den Bösen wieder ganz gut die Show, als er zusammen mit einem Engländer das edle Ross aus dem Stacheldraht schneidet, in dem es sich verfangen hat. Ganz einseitig kann man die Darstellung daher auch wieder nicht nennen.
Was die britische Armee betrifft, gibt es ebenfalls einen kritisch wirkenden Moment, als nämlich ein Offizier einem Soldaten befiehlt, auf alle Kameraden zu schießen, die ihm entgegengelaufen kommen (d. h. die sich zurückziehen).
Die Deutschen und die Franzosen sprechen übrigens im Original Englisch, allerdings mit Akzent, bis auf ein paar einzelne Ausrufe im Hintergrund.
Und am Ende reitet der verlorene Sohn, der sich inzwischen auch für den Krieg eingeschrieben hatte, in der Dämmerung auf seinem Pferdchen zurück nach Hause und liegt seinen Eltern in den Armen, und das Pferd glotzt auch noch kurz mit einem langen Gesicht in die Kamera.

PierrotLeFou

Ich war stellenweise ja ganz positiv überrascht vom Film:

Diese Reise durch die Milieus, vorbei an den verschiedensten Gruppen und Individuen, durch die unterschiedlichsten Landstriche hat durchaus was - auch wenn sie (was bei Spielberg zu erwarten war) am Ende einen Kreis schließt und zum Beginn zurückführt... arg negativ fällt dagegen die Neigung ins Auge, das dämliche Pferd weitestgehend zu vermenschlichen: da hat es mal Mitleid mit einem anderen Pferd, ist treu und tapfer und hilfsbereit und mit die menschlichste Seele im Kriegsgetümmel... insofern verzichtet Spielberg dann eigentlich doch nicht auf eine zentrale Hauptfigur, weil das Vieh letztlich selbst eine ist und nicht bloß ein Aufhänge für die oben erwähnte Reise.

Der Krieg gerät in der (durchweg sorgfältigen) Inszenierung zur Absurdität: auf allen Seiten gibt es solche und solche, eigentlich will keiner irgendwem etwas böses, man kann mit dem Feind
Spoiler: zeige
in der Gefechtspause seinen Frieden schließen
... Ursachen und Motivationen bleiben weitestgehend auf der Strecke, es bleibt in erster Linie eigentlich bei der Schilderung der Verwirrung und Ratlosigkeit derer, die sich ins Geschehen verstrickt haben. Das ist nicht mal ohne Reiz, erschien mir nach der ersten Sichtung allerdings etwas substanzlos.

Ansonsten hübsch süßlich & gelegentlich arg unglaubwürdig überdramatisiert... Ich habe mich irgendwo zwischen einer 6/10 und 7/10 eingependelt...


(Insgesamt ist Tarrs "Turin Horse" aber eindeutig die gelungenere "Au hasard Balthazar"-Variation des Jahres 2011... :icon_mrgreen:)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

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