Silver Linings Playbook (von David O. Russell)

[StS]

Director: David O. Russell
Starring: Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Robert De Niro, Jacki Weaver, Anupam Kher, Chris Tucker
Official Website: www.SilverLiningsPlaybookmovie.com

Life doesn't always go according to plan...Pat Solatano (Bradley Cooper) has lost everything -- his house, his job, and his wife. He now finds himself living back with his mother (Jacki Weaver) and father (Robert De Niro) after spending eight months in a state institution on a plea bargain. Pat is determined to rebuild his life, remain positive and reunite with his wife, despite the challenging circumstances of their separation. All Pat's parents want is for him to get back on his feet - and to share their family's obsession with the Philadelphia Eagles football team. When Pat meets Tiffany (Jennifer Lawrence), a mysterious girl with problems of her own, things get complicated. Tiffany offers to help Pat reconnect with his wife, but only if he'll do something very important for her in return. As their deal plays out, an unexpected bond begins to form between them, and silver linings appear in both of their lives.

Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=92051

Jennifer Lawrence ist klasse, der Trailer schaut nett aus: Bin dabei!  :D

[StS]

Neuer Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=95316

[Teppi]

Mein erster Streifen dieses Jahr war glücklicherweise gleich ein starker:

David O. Russel ist eine wirklich tolle Tragi-Komödie mit allerlei kaputten Charakteren gelungen. Ich meinte ja schon seit "Ohne Limit", dass Bradley Cooper unterschätzt wird: Er gibt seinem hibbeligen, von Wutausbrüchen geplagten Protagonisten trotz des psychisch labilen Zustands einen sehr sympathischen Anstrich. Dasselbe Kunststück gelingt Jennifer Lawrence, deren fragile Figur einer etwas anderen Trauertherapie folgt. Die Annäherung der beiden vollzieht sich zwar wie erwartet, kommt aber dennoch schön gefühlvoll daher und kulminiert in

Spoiler: zeige

einer wunderbar anzusehenden, emotionalen Tanzeinlage

.
Die Nebencharaktere sind nur auf den ersten Blick "normaler". Robert De Niro überzeugt als zwangsneurotischer Vater ebenso wie John Ortiz, welcher an seinem Spießer-Leben erstickt. Dass sich der ungewohnt ründliche Chris Tucker eher zurücknimmt, kommt dem Streifen ebenfalls zu Gute.
Ein sehr schöner Film, der von seinen verrückten, aber dennoch liebenswerten Figuren lebt. 8/10

[Moonshade]

Spiegel-Kritik: http://www.spiegel.de/kultur/kino/oscar-favorit-silver-linings-mit-bradley-cooper-jennifer-lawrence-a-875439.html

Steht für kommenden Dienstag auf dem Plan, 1.Kinofilm 2013...

[Teppi]

Spiegel-Kritik: http://www.spiegel.de/kultur/kino/oscar-favorit-silver-linings-mit-bradley-cooper-jennifer-lawrence-a-875439.html

Ich stimme der Kritik insoweit zu, dass ab Mitte eine ganz starke Feel-Good-Stimmung vorherrscht und der Streifen nicht so bissig wie zu Beginn ist. Das Ganze ist aber dermaßen charmant umgesetzt, dass ich das nicht als Negativpunkt bewerte, wie dort geschehen - man muss ja nicht immer mit dem Anspruch einer entlarvenden Satire ins Kino gehen.

[Moonshade]

Wunderbar besetzte und gespielte Dramedy mit Romcom-Elementen, in der alle Fans von bi-polaren Störungen und Zwangsneurosen so richtig vom Leder ziehen können. Am Ende zwar etwas zu happyendig und einen Hauch vorhersehbar, aber amüsant, ohne auf Witz zu spielen.

Sehr gutes Schauspielerkino fürs Herz. 8/10

[Dionysos]

Silver Linings - läuft aktuell fast unbemerkt im Kino (...)
(Einer von den 10 Besuchern ist tatsächlich während der Vorstellung raus gegangen)

Dann hast du in deiner Vorstellung wohl einfach Pech gehabt. Die gestrige (kleineres Kino im Cinemaxx) wahr nahezu ausverkauft und gegangen ist auch keiner. Eher im Gegenteil: Einige Figuren schlichen noch rund 20 Minuten nach Filmbeginn auf ihre Plätze, und genau solche Dödel sitzen natürlich grundsätzlich mittig  :viney:

Aber zum Film: Eine "Dramedy mit RomCom-Elementen" ist es ungefähr im zweiten Drittel. Vorher bekommen wir die locker und unverkrampft vorgetragene, aber doch eher tragische Geschichte eines Mannes serviert, der, bevor er daran denken kann, in ein normales Leben zurückzukehren, erst einmal seine eigenen inneren Konflikte bewältigen muss, die sich in seinem Fall in einer manischen Depression manifestiert, in der er nur noch vom (absurden) Gedanken angetrieben wird, seine Frau zurückzugewinnen. "Normal" scheint in David O'Russels Film aber lediglich zu bedeuten, dass man keine Medikamente einnehmen und keine einstweilige Verfügung beachten muss, denn Pats Freunde und Familienmitglieder sind bei genauer Betrachtung nicht viel weniger bekloppt als er selbst - mit dem Unterschied, dass sich ihr Umfeld entweder mit diesen Arten von Verrücktheit arrangiert hat (wie bei den Zwangsneurosen des Vaters) oder die Wahrheit über den eigenen seelischen Zustand einfach verschwiegen wird, wie es bei Pats bestem Freund der Fall ist, der seine Frau im Grunde hasst und an seinem Spießerleben geradezu erstickt.
Die Handlung ist fast vollständig auf Bradley Cooper fokussiert, der in seiner Rolle voll aufgeht und trotz seines unbelehrbaren und sturen Charakters die Sympathien von Anfang an auf seine Seite zieht. Auf dieser Basis funktioniert dann auch die nachgeschaltete Romanze mit der ebenfalls grandios aufspielenden Jennifer Lawrence perfekt. Die aufkeimenden Gefühle und die damit verbundene seelische Genesung der beiden lässt sich langsam und mit ein paar kleinen dramaturgischen Schlenkern an, bevor sich der Film im letzten Drittel dann zu einer vollwertigen Romantikkomödie mit recht vorhersehbarem Verlauf entwickelt. Dessen optimistische Grundhaltung mutet geradezu märchenhaft an, aber dank der beiden Protagonisten läuft die Geschichte nie Gefahr, in Kitsch auszuarten.

Spoiler: zeige

Speziell die finale Tanzsequenz ist ganz im Gegenteil ein großer emotionaler Höhepunkt, der zudem auch noch klasse gefilmt ist.

Dem Gesamtbild schadet

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der vergleichsweise konventionelle Ausgang der Geschichte

aber überhaupt nicht, denn der emotionale Kern des Films sind eindeutig die beiden Hauptcharaktere, denen man

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das gute Ende

einfach von Herzen gönnt. 8/10

[Mr. Blonde]

Ein wundervoll-schöner Film, der eine wirklich gelungene Mischung aus Dramödie und Romanze ergibt. Der Cast ist einfach umwerfend und perfekt besetzt. Ob Coopers überraschend-gute Darstellung oder De Niros neurotisches Spiel - es ist ein berührender und an den richtigen Stellen witziger Film. De Niro feiert hier eine seiner emotionalsten Szenen der letzten Jahre, welche man aufgrund seiner doch eher durchwachsenen Filmographie in den letzten Jahren so nicht mehr erwartet hätte. Jennifer Lawrence hat ja bereits in "Winter's Bone" gezeigt, was in ihr steckt. Hier ist sie einfach nur himmlisch, traumhaft und wunderbar rotzig. Auch Chris Tucker fällt angenehm auf, da er nicht mehr so aufgedreht spielt, wie zu seinen Erfolgszeiten. Dazu kommt ein ungewohnter, aber passender Soundtrack von Danny Elfman, eine tolle Auswahl von Songs (das Dylan und Cash-Ding kannte ich gar nicht) und eine tolle Kameraarbeit. Ich mag den Begriff "Feel-Good-Movie" nicht so sehr, aber hier passt er. Wenn man es zulässt, fühlt man sich gut, auf eine seltsame Art und Weise.

Hoffentlich geht Cooper nun weg von dieser Hangover-Schiene, ein ernsthafter Schauspieler scheint in ihm zu stecken. Wie Dionysos erwähnte, hat er die Sympathien sofort auf seiner Seite.

"Silver Linings Playbook" ist einfach schöne Kinomagie mit fabelhaften Schauspielerleistungen und eigenartig-schönen Figuren. Hin und wieder hervorsehbar oder typisch, aber im Gesamtpaket sehr eigenständig.

Macht 9/10 von mir.

[StS]

David O. Russell´s ,,Silver Linings Playbook" (2012) ist eine höchst unterhaltsame ,,romantische Dramödie" über imperfekte Menschen auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit und Glück. Im Grunde nicht weit von ,,klassischer Hollywood-Ware" entfernt, profitiert der Film jedoch merklich von einem klaren, bewusst erzeugten ,,Indie-Vibe", der (auf die eine oder andere Weise) die gesamte Produktion durchzieht. Ja, in der zweiten Hälfte werden die eingeschlagenen Bahnen zunehmend ,,konventioneller" – doch vermag das dem positiven Gesamteindruck (alles in allem) nur wenig anzuhaben, schlichtweg weil das Gebotene dermaßen charmant, bewegend, amüsant sowie durchaus auch ein gutes Stück weit ,,authentisch anmutend" daherkommt. Einen gewichtigen Betrag dazu leistet die hervorragende Besetzung: Bradley Cooper war noch nie besser, Robert DeNiro hat schon seit Jahren nicht mehr eine solch überzeugende Performance an den Tag gelegt, Jacki Weaver agiert rundum klasse, Chris Tucker fällt in keinerlei Form negativ auf und die ebenso talentierte wie sympathische Jennifer Lawrence ist in allen Belangen ohnehin einfach nur wunderbar...  Kurzum: Empfehlenswert!     8/10

[Klugscheisser]

Oh ja, der Streifen war super! Endlich mal ein DeNiro wieder in Höchstform! Und selbst Chris Tucker kommt gut rüber, ist wohl dem wirklich starken Drehbuch zu verdanken. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob der auf einmal auftretende ernste Teil sich so gut in den Rest einfügt, aber wenigstens wird gezeigt, dass 'ne psychische Erkrankung keinesfalls nur witzig ist und immer happy enden (muss) - dafür durfte der Film von mir aus dann auch Vollgas auf der Romantic Comedy-Schiene bis zum Ende fahren.

[DisposableMiffy]

Endlich mal ein DeNiro wieder in Höchstform!

Das Gesamtpaket stimmt einfach in jeder Hinsicht bei diesem großartigen Film, aber dass De Niro es immer noch drauf hat, hat mich tatsächlich am meisten gefreut.