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Sting (Riesenspinnen-Horror)

Begonnen von StS, 15 Februar 2024, 20:01:14

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StS


ZitatOne cold, stormy night in New York City, a mysterious object falls from the sky and smashes through the window of a rundown apartment building. It is an egg, and from this egg emerges a strange little spider...

The creature is discovered by Charlotte, a rebellious 12-year-old girl obsessed with comic books. Despite her stepfather Ethan's best efforts to connect with her through their comic book co-creation Fang Girl, Charlotte feels isolated. Her mother and Ethan are distracted by their new baby and are struggling to cope, leaving Charlotte to bond with the spider. Keeping it as a secret pet, she names it Sting.

As Charlotte's fascination with Sting increases, so does its size. Growing at a monstrous rate, Sting's appetite for blood becomes insatiable. Neighbours' pets start to go missing, and then the neighbours themselves. Soon Charlotte's family and the eccentric characters of the building realise that they are all trapped, hunted by a ravenous supersized arachnid with a taste for human flesh - and Charlotte is the only one who knows how to stop it...

(Imdb.com)

Von den Machern der "Wyrmwood"-Streifen... mit Effekten aus dem Hause "Weta Workshop".
Schaut nett aus.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Irks, das geht bestimmt wieder an meine Schmerzgrenze (schon wieder müssen die armen Haustiere dran glauben), aber wenn das Vieh nicht ganz so platt animiert ist, dann kommt sicher Freude auf.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Moonshade

Okay, Prime hat das Ding seiner Flat-Rate zugeschlagen, also mal tapfer verfrühstückt.

Alles in allem ein recht feines Ding, komprimierter Closed Space eines Mietshauses (draußen Schneesturm) inclusive  eben der Ventilationsschächte (die recht gewaltig sind für so ein Haus), dazu häufiger mal echte Effekte, die nicht nur aus dem PC kommen (und deswegen auch nostalgisch eckiger wirken), allerdings ist die kleine Spinne natürlich animiert.
Diverse Zitate und Verweise an die Filmgeschichte gibts dazu, von Predator bis Gremlins und Terminator und ein paar üble Momente hat das Ding auch noch, wenn auch vieles ausgespart wird.

Das Problem ist: das Ding dient eben logischerweise auch dem Zusammenwachsen einer brüchigen Patchworkfamilie mit allen Problemchen, die so anfallen können und das nimmt eine zeitlang ziemlich viel Platz ein. Dazu kommt, dass Alyla Browne die zwölfjährige Scheidungskindbratze so perfekt spielt, dass man sie lange an die Wand kloppen könnte, es aber dann irgendwie befremdlich wirkt, wenn sie im Finale erst auf Rambo-Kevin macht und dann ihr Herz für Stiefväter entdeckt.

Das Beste an Sting sind Ausstattung und Kameraarbeit, draußen ist blaue Stunde im Sturm und drinnen sieht es aus wie im Wohnzimmer und Dachboden der Goonies, die Kamera schwebt und kreiselt und misst immer wieder den Platz aus, der für Enge und Anspannungen sorgt, wählt scheinbar POV-Blickwinkel und lässt viel Raum für vermutete Bedrohungen, Humor durch Kammerjäger inclusive.

Wäre nicht so viel sperriges Familienzeugs, das aber ebenfalls sehr gefühlvoll inszeniert ist, wäre es noch besser, aber in Sachen Tempo und Spannungskurve hängt der Film zur Mitte hin leider etwas durch. Aber dennoch empfehlenswerte 6,5/10.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Wolfhard-Eitelwolf

Hatte den auch für 99 Cent gebucht und war ebenso positiv überrascht. Ein kleiner, aber feiner Horror der alten Schule mit so manchem Augenzwinkern, der sowohl in Sachen Charaktere wie auch Inszenierung eine Menge Spaß macht - erst recht, wenn man die Erwartungen nicht all zu hoch hängt. Bin auch bei 7 / 10

McClane

Man merkt, dass Roache-Turner ein Genrefan ist, angesichts der Assoziationen, die "Sting" weckt. Am stärksten fühlte ich mich bei dieser Horrorkomödie tatsächlich an "Gremlins" erinnert: das winterliche Setting, die Scrooge-Gedächtnis-Vemieterin, die überzeichneten Charaktere und die minderjährige Hauptfigur, welche die Kreaturen-Misere wieder aus der Welt schaffen will, für die sie mitverantwortlich ist. Doch wo Joe Dante immer sehr stilsicher aus dem Grad zwischen Horror und Komödie balancierte, da wirkt "Sting" etwas unentschlossen: Viele der Figuren sind zu karikaturhaft für ernsthaften Horror, an anderer Stelle ist er dann aber doch zu ernsthaft und böse, um den leichten Ton eines "Gremlins" zu erreichen. Wobei die Spinne natürlich so freundlich ist, dass eigentlich immer nur Arschkrampen oder egale Figuren sofort weggesnackt werden, während Sympathieträger für den späteren Verzehr (sowie Rettungsmöglichkeiten) erstmal nur eingesponnen und deponiert werden. Auch sonst folgt der Film meist den Erwartungen, wenn nach Kakerlaken erstmal ein Haustier dran glauben muss und die Opfer nach und nach größer werden. Hin und wieder spielt "Sting" mal mit den Erwartungen (etwa in der Szene mit der Spanierin und ihrem Hund), aber sonst ist das schon ziemlicher Standard - gerade wenn zu Beginn die nicht immer funktionierende Müllpresse eingeführt wird, dann weiß man schon, welche Rolle sie im weiteren Verlauf spielen wird. Hinzu kommt die Tatsache, dass "Sting" auch immer wieder Ansätze eines (bisweilen recht ernsten) Familiendramas einbaut, die aber dann auch in Ansätzen stecken lässt.
Doch den schreiberischen Makeln steht eine effektive Inszenierung gegenüber, die das Wohnhaus herrlich creepy und stets düster erscheinen lässt. Die Kameraarbeit mit ihren POV-Shots oder dem suchenden Blick, wenn Geräusche in den Wänden zu hören sind, ist echt stark, der Mix aus CGI und praktischen Effekte bei der achtbeinigen Titelfigur stark gelungen. Mit knapp 90 Minuten Laufzeit hat "Sting" erfreulich wenig Fett auf den Rippen, auch wenn der Film (für mich) tatsächlich noch etwas mehr Screentime auf die Familiendynamik hätte verwenden dürfen - vieles wirkt nur halb entwickelt, dass man es entweder ganz weggelassen oder mehr ausgearbeitet hätte - im Gegensatz zu Moonie wäre ich für letzteres zu haben gewesen. Die ist sehr gelungen, gerade wenn es um das Verhältnis von Charlotte und ihrem Stiefvater geht. Charlotte ist als bockige, aber nicht unsympathische Teenagerin eine gelungene Hauptfigur, die von Roache-Turner gegen Ende wie eine kindliche Ripley inszeniert wird - wenn sie mit ihrer selbstgebauten Waffe und ihrer Spezialausrüstung in die Luftschächte kriecht, dann muss man an den Showdown von "Aliens" denken. Hinzu kommen einige nette Details wie die Credit-Sequenz mit der Spinne im Puppenhaus, aber letzten Endes fehlt es "Sting" an tonaler Geschlossenheit und neuen Ideen, um mehr als ein netter Creature-Feature-Snack für zwischendurch zu sein - "Arac Attack" und "Arachnophobia" brauchen hier keine Konkurrenz zu fürchten. (6/10)
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

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