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Back in Action (Jamie Foxx & Cameron Diaz, Netflix)

Begonnen von StS, 14 November 2024, 19:06:43

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StS


Years after giving up life as CIA spies to start a family, Emily (Cameron Diaz) and Matt (Jamie Foxx) find themselves dragged back into the world of espionage when their cover is blown...

Ab dem 17. Januar verfügbar.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Der nächste Action-Gruselwusel mit etablierten Stars, den Netflix an die Front schickt.

Jamie Foxx ist bei denen ja fest eingebucht, wo Frau Diaz war, ist nicht ganz klar, aber sie hat sich beachtlich gehalten, die Gute ist auch schon 52.

Ja, der Film ist, wie so vieles von Netflix, von der Stange.
Im Wesentlichen ist es sogar eine Familienactionkomödie, die alte Mär von den zwei Agenten im Ruhestand, die von ihrer Vergangenheit eingeholt werden, plus eben zwei Kinder (15/12), mit denen es schon vorher quer steht (also ein bißchen).
Irgendwo ist da auch noch ein MacGuffin/Plot Device, den einer von beiden natürlich anderswo versteckt hat und zwar bei ....tatatata...Diaz' Mutter in England. Und weil Helen Mirren keine Zeit hatte, erledigt das jetzt Glenn Close (solide).

Ansonsten gibt es in 20 Minuten Abständen solide Action- und Kampfsequenzen, Foxx und Diaz haben als Paar offensichtlich ihren Spaß als Ehepaar, dem die Rückkehr in den Dienst besser gefällt als Pubertätsgekloppe mit den Kiddies und einen halbgaren Plot, der so dünn von der Stange ist, dass Kate Moss drin frieren würde. Wer ihn nicht sofort, als er startet, durchschaut, ist geradezu zu bewundern.

Nichts ohne besonderes Ärgernis: als abstruses Extra hat man Close noch einen 30 Jahre jüngeren Lover mit Jamie Demetriou an die Hand gegeben, einen Would-be-Techie und Would-be-Agent, nah an der Proseccokreische gebaut und monströs unlustig und nervig. Der bekommt dann aber leider ziemlich viel Screentime als Comic Relief, wobei den Machern wohl nicht aufgegangen ist, dass es sich sowieso schon um eine Komödie handelt. Da ist es schon fast schade, dass man in seinen wenigen Szenen Sherlock-Moriarty Andrew Scott so einen undankbaren Charakter gegeben hat.

Am Ende macht man noch hübsch Werbung für eine europäische Stadt (das muss ja so sein seit einigen Jahren), in diesem Fall London, die Milleniumsbridge, die Tate Modern und die Thames Barriers - und ausnahmsweise macht man auch nicht alles gleich kaputt. Weil Kinder mitspielen, wird jetzt auch nicht so explizit rumgemeuchelt.

Joah, das ist alles nice und gar nicht schlimm, und die Herrschaften machen auch versiert Stoff hier, aber eben ein gut produzierter alter Hut von der Stange. 5/10, für Familienabend 6-7/10.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Private Joker

Jo, schön Frau Diaz in Top-Form mal wiederzusehen, und das Zusammenspiel mit dem erfreulich gut erholten Foxx passt auch.

Damit endet mein Enthusiasmus allerdings auch schon. Die Story - eh nix Besonderes - erinnert doch ein bisschen arg an "Familiy Plan" eines Konkurrenzstreamers, nur dass dort die Frau nicht mit involviert war. Die Action kommt als Gemischtwarenladen mit Tief- und (leider eher wenigen) Höhepunkten daher (aber immer unter dem Obermotto "nur nicht zu blutig", klaro), am deutlichsten vielleicht beim Auftakt: Die kurzen Prügelszenen bei dem Diebstahl (der gemessen an der Bedeutung des mal wieder sehr generischen McGuffins fast schon lachhaft easy abläuft), sind echt lahm und geben da eine klare Richtung vor (die Baddies stehen eigentlich immer nur doof herum, um sich in aller Seelenruhe von Diaz/Foxx verprügeln zu lassen). Und kurz danach die Kiste mit dem Flugzeug, die so abgedreht (und bei nüchterner Betrachtung hochgradig lethal) ist, dass Kollege Bond (also zumindest der "neue", sensible) nach so einem Erlebnis erst mal psychologische Hilfe bräuchte. Der Fairnis halber: Ein paar solide, offenbar handgemachte Stunts mit oder ohne Auto hat man am Wegesrand schon untergebracht.

Zum Personal hat Moonshade ja schon einiges gesagt, abseits des sympathischen Heldenpärchens unterscheiden die sich letztlich nur im Grad der Nervigkeit. Das Konstrukt mit Scott habe ich tatsächlich nicht verstanden, wieso war der in der Auftaktssequenz anwesend und dann doch nicht "böse" ? (sorry für den Minispoiler, aber irgendwelche spoilertagwürdige Geheimnisse hat der Streifen eh nicht zu bieten). Oder ist der dermaßen inkompetent, dass der die in Flugzeug voller Finsterbaddies setzt ?

Ist aber letztlich eh egal, besondere Raffinesse im Plot erwartet da keiner. Wer seine Streamingkost familienfreudlich mag, wird hier gnädiger sein als wir Altachtundsechziger des Actionkinos - von mir "nur" 4,5/10 für das Machwerk an sich + 1 Pünkchten Diaz-Fanbonus.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Glod

What he said. Familien-Actionfilm ohne Ecken und Kanten. War mal schön, Diaz wieder zu sehen und es gab auch einige witzige Einfälle. Aber in Sachen Action ist der überall nur Mittelmaß (was nicht heißt, dass sie schlecht ist, sondern nur dass man das alles schon mal woanders und da auch besser gesehen hat) und die Story war offensichtlich nur ein Randparameter, als sie den Netflix-Algorithmus gefüttert haben. Ja, wir sind somit auch schuldig, dass der völlig unverdient ganz oben dabei ist, aber so ist es eben. Hat immer nicht weh getan wie das noch bei Red One der Fall war.
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

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