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Wohngeld / Sozialhilfe... weiss da jemand Bescheid?

Begonnen von Northern Warrior, 11 April 2004, 14:48:47

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Northern Warrior

In erster Linie, es geht nicht um mich...sondern um meine Freundin.
Diese wohnt knapp 100 KM weiter weg, will aber demnächst in meine Nähe ziehen (schlechtes Verhältnis mit Eltern...).

Sie verdient leider noch kein richtiges Geld, lediglich durch jobben bei sich in nem Hotel nen kleiner Verdienst. Will sich dann bei mir ne Ausbildungsstelle suchen.

Weiss da jemand wie das nun alles mit dem Wohngeld geht usw...soweit ich nun informiert bin soll sie sich ne Wohnung bis max. 45 m² suchen, die das Sozialamt wohl sollen müsste, was aber wenn sie dann ne Ausbildungsstelle hat? Schliesslich verdient man da auch nicht all zu viel Geld...um sich das alles zu leisten.

Weiss jemand Seiten wo man da nachschlagen kann oder arbeitet jemand beim Sozialamt? Wo muss ich mich direkt melden um mich zu informieren, Sozialamt oder Gemeindeverwaltung...???

Danke erstmal...

cyborg_2029

das wohngeld wird nach dem jahreseinkommen berechnet und muß jedes jahr neu beantragt werden. wenn sie dann eine ausbildung macht, braucht sie außerdem noch einen nachweiß, ob sie berufsausbildungsbeihilfe bekommt oder nicht (formular gibts beim arbeitsamt). wo das limit beim wohngeld derzeit liegt, weiß ich jetzt auch nicht. da muß sie sich mal auf der wohngeldstelle oder dem arbeitsamt informieren. in sachen sozialhilfe einfach beim sozialamt nachfragen (würde ich aber nur im notfall machen, da man dort jegliches einkommen, das einkommen der eltern usw. einberechnet).
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Corny

Zitat von: Northern WarriorIn erster Linie, es geht nicht um mich...sondern um meine Freundin.
Diese wohnt knapp 100 KM weiter weg, will aber demnächst in meine Nähe ziehen (schlechtes Verhältnis mit Eltern...).

Sie verdient leider noch kein richtiges Geld, lediglich durch jobben bei sich in nem Hotel nen kleiner Verdienst. Will sich dann bei mir ne Ausbildungsstelle suchen.

Weiss da jemand wie das nun alles mit dem Wohngeld geht usw...soweit ich nun informiert bin soll sie sich ne Wohnung bis max. 45 m² suchen, die das Sozialamt wohl sollen müsste, was aber wenn sie dann ne Ausbildungsstelle hat? Schliesslich verdient man da auch nicht all zu viel Geld...um sich das alles zu leisten.

Weiss jemand Seiten wo man da nachschlagen kann oder arbeitet jemand beim Sozialamt? Wo muss ich mich direkt melden um mich zu informieren, Sozialamt oder Gemeindeverwaltung...???

Danke erstmal...

§ 26 Bundessozialhilfegsetz (BSHG)
Sonderregelung für Auszubildende

(1) Auszubildende, deren Ausbildung im Rahmen des Bundesausbildungsförderungsgesetzes oder der §§ 60 bis 62 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch dem Grunde nach förderungsfähig ist, haben keinen Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt. In besonderen Härtefällen kann Hilfe zum Lebensunterhalt als Beihilfe oder als Darlehen gewährt werden.

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§ 40 Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG)
Ämter für Ausbildungsförderung

(1) Die Länder errichten für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt ein Amt für Ausbildungsförderung. Die Länder können für mehrere Kreise und/oder kreisfreie Städte ein gemeinsames Amt für Ausbildungsförderung errichten. Im Land Berlin können mehrere Ämter für Ausbildungsförderung errichtet werden. In den Ländern Berlin, Bremen und Hamburg kann davon abgesehen werden, Ämter für Ausbildungsförderung zu errichten.

(2) Für Auszubildende, die eine im Inland gelegene Hochschule besuchen, richten die Länder abweichend von Absatz 1 Ämter für Ausbildungsförderung bei staatlichen Hochschulen oder bei Studentenwerken ein; diesen kann auch die Zuständigkeit für andere Auszubildende übertragen werden, die Ausbildungsförderung wie Studierende an Hochschulen erhalten. Die Länder können bestimmen, daß ein bei einer staatlichen Hochschule errichtetes Amt für Ausbildungsförderung ein Studentenwerk zur Durchführung seiner Aufgaben heranzieht. Ein Studentenwerk kann Amt für Ausbildungsförderung nur sein, wenn

1. es eine Anstalt des öffentlichen Rechts ist und

2. ein Bediensteter die Befähigung zu einem Richteramt nach dem Deutschen Richtergesetz

oder für den höheren allgemeinen Verwaltungsdienst hat.

(3) Für Auszubildende, die eine im Ausland gelegene Ausbildungsstätte besuchen, können die Länder abweichend von Absatz 1 Ämter für Ausbildungsförderung bei staatlichen Hochschulen, Studentenwerken oder Landesämtern für Ausbildungsförderung einrichten.

§ 40a Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG)
Landesämter für Ausbildungsförderung

Die Länder können Landesämter für Ausbildungsförderung errichten. Mehrere Länder können ein gemeinsames Landesamt für Ausbildungsförderung errichten. Im Falle der Errichtung eines Landesamtes für Ausbildungsförderung nach Satz 1 findet
§ 40 Abs. 2 Satz 3 Nr. 2 keine Anwendung.

Sozialhilfe ist die nachrangigste aller Leistungen ... Erstmal alles andere abchecken: Unterhalt, Kindergeld, Erwerbseinkommen, Bundesausbildungsförderung alias BAföG, Wohngeld ...

Mein Tip: Unterhalte Du Deine Freundin, laß sie sich selbst unterhalten. Sozialhilfeempfänger gibt es schon genug ... Das Leben ist kein Picknick ...
:evil:

Northern Warrior

Du bist gut, bin selber Arbeitslos und bin froh grad so um die Runden zu kommen.

Also ich hab das so kapiert...als sie mit der Sozialarbeiterin geredet hat daß solange sie hier kein Geld verdient komplett die Wohnung vom Sozialamt bezahlt bekommt. Muss mich da echt mal informieren....bringt wohl nix auf Spekulationen zu pochen.

Trotzdem danke erstmal....

Corny

Um es mal übertrieben auszudrücken:

Jeder, der ein "schlechtes" Verhältnis zu seinen Eltern hat, braucht eine eigene Wohnung und will diese vom Sozi bezahlt bekommen ...

Dieses Anspruchsdenken ... Wohin soll das führen ? Armes Deutschland ...

lopeng

Zitat von: Northern WarriorDu bist gut, bin selber Arbeitslos und bin froh grad so um die Runden zu kommen.

..

Was denn immer noch?  8O  Kann doch nicht so schwer sein mit deinem Beruf nen Job zu finden, vertseh ich nicht!

lopeng
So ist das!

Northern Warrior

Tzja, das denk ich auch immer...aber nach 200 Bewerbungen....!!! Noch nicht mal die Zeitarbeitsfirma meldet sich, wo ich mich vor 3 Wochen vorgestellt habe.

Dann hatte ich 3 Wochen Praktikum in ner Firma gemacht und dann fällt denen ein daß die doch keinen Installateur brauchen...super was?

Northern Warrior

@corny: Nunja, das Verhältniss ist mehr als nur schlecht....ich sag nur soviel daß sie auch schon in ner Psychiatrischen Klinik deswegen war. Vielleicht sagt dir Borderline was. Also nicht nur daß man sich nicht nur versteht, sondern purer Psychoterror.

Zardoz

@Northern Warrior: was Deine Freundin betrifft, kann ich Dir keine Tipps geben! Wie lopeng bin ich ebenfalls irritiert, dass Du in Deinem Job noch immer arbeitslos bist. Müssten ja - laut "Arbeitslosen-Thread" - immerhin schon an die 18 Monate sein. Wenn Deine Angabe im "Alters-Thread" stimmt, bist Du jetzt etwa 22 Jahre alt. Ich vermute leider, dass Du Dich schon in Deine Arbeitslosigkeit häuslich eingerichtet hast. Das passt dann auch mit Deinen immer wiederkehrenden Ausreden zusammen. Da ich jetzt das kritisieren mal sein lassen möchte, ein Tipp: lass Dich umschulen. Am besten in einen Job, der noch etwas Zukunft in diesem Land hat, wie z.B. Metzger, Bäcker oder etwas, was immer gebraucht wird und bei den heutigen, jugendlichen Weicheiern, die mit 20 schon nicht mehr arbeiten wollen, eher unbeliebt ist. Köche und Bäcker werden laut meiner Tageszeitung immer gesucht, liegt wohl an den Arbeitszeiten, die unsere Renten(nicht)zahler der Zukunft nicht annehmen wollen. Da passt halt der zwölfstündige Schönheitsschlaf nach dauerdurchzechten Nächten nicht hinein?
Eines muss ich aber noch los werden: wenn ich solche Threads lese, weiss ich, warum Deutschland in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum Selbstbedienungsladen geworden ist. Man macht es Leuten wie Dir, lieber Northern Warrior, viel zu leicht.
Man muss im Leben manchmal bittere Kompromisse eingehen, bevor es dann endlich besser wird.

Jason

Zitat von: ZardozDa ich jetzt das kritisieren mal sein lassen möchte, ein Tipp: lass Dich umschulen.

Kannste vergessen.

Das zahlt dir kein Mensch, es sei denn, du bist körperlich absolut nicht mehr in der Lage, deinen erlernten Beruf auszuüben (der medizinische Dienst des Arbeitsamtes ist dahingehend überaus eisern), oder der Berufszweig stirbt quasi aus (was bei Gas-Wasser-Schöne Bäder ja net unbedingt der Fall ist).

Und alleine finanzieren kann man sich so eine Umschulung nicht, als Arbeitssuchender ohnehin nicht.
"Wie das Grundgesetz schon sagt:
Die Würde des Menschen ist unbegründet.
Oder so ähnlich."


- Oliver Kalkofe -

Zardoz

@JasonXX99: Es gibt doch sicher Maßnahmen, z.B. bei der IHK, Fortbildungslehrgänge, etc. die das Arbeitsamt dann bezahlt? Ausserdem: was hindert Arbeitslose daran, eine neue Ausbildung zu beginnen? O.K., i.d.R. ist eine Ausbildungsvergütung heute auch nicht mehr Geld, als Sozialhilfe - wenn's aber hilft? Meine Schwester lebt in Scheidung und hat 2 schulpflichtige Kinder zu versorgen. Ihr Ex-Mann drückt sich erfolgreich um den Unterhalt. Obwohl sie einen Beruf erlernt hat, nimmt sie niemand mehr an, da sie der Kindererziehung wegen viel zu lange nicht mehr in ihrem Beruf  gearbeitet hat. Also arbeitet sie halbtags und bekommt gerade mal so viel Kohle zusammen, wie Northern Warrior. Erzählt mir nicht, was alles geht! Ein Geselle, der seinen Meisterbrief haben möchte, muss diese Maßnahme auch selbst bezahlen. Man muß eben langfristig denken. Erfolge stellen sich nicht über Nacht ein - manchmal braucht es sehr viel Geduld. Wenn ich an die Zeit meiner Ausbildung denke - 770 Km weit weg von der Heimat und weniger Geld im Monat wie ein Sozialhilfeempfänger, pah! Und das hat auch 3 Jahre gedauert. Danach sind mir die Job-Angebote nicht gerade hinterhergeschmissen worden. Hört auf mit dem Selbstmitleid! Wahrscheinlich sind die heutigen Kids durch ein überzogenes Anspruchsdenken - genährt durch das hirnerweichende Werbefernsehen - so blockiert, daß Arbeit schon gar nicht mehr auf dem Programm steht. Übrigens: auch Zardoz war vor langer, langer Zeit einmal für 6 Monate arbeitslos. Das war zur Zeit der ersten großen Jugendarbeitslosigkeit Ende der siebziger. Damals habe ich mich in Jobs verdingt, die wirklich eklig und verdammt anstrengend waren. Mir war aber immer bewußt, daß das nicht so bleiben würde. Und ich hatte recht! ;)

Dodo

Hallo mein lieber Zardoz,

möchte dich nur bitten nicht alle Leute in meinem Alter über einen Kamm zu scheren. Ich mache gerade eine Ausbildung und nebenbei baue ich mir ZWEI weitere Standbeine auf um nicht arbeitslos zu werden, alles in anderen Branchen. Nach meine Hauptausbildung steht dann noch ein Studium an, was ich mit den anderen beiden Dingen schon mal finanziell plane. Nebenbei arbeite ich noch 1-2 mal im Monat samstags 10 Stunden für lau, aus sozialen Motiven.

MfG

Dodo

Jason

Zitat von: Zardoz@JasonXX99: Es gibt doch sicher Maßnahmen, z.B. bei der IHK, Fortbildungslehrgänge, etc. die das Arbeitsamt dann bezahlt?

Ja, die gibt es, und die bekommt man - gerade auch als Langzeitarbeitsloser - auch problemlos finanziert.
Dummerweise steckt man dann immer noch im selben Beruf fest und hat im Grunde genommen nix gewonnen, ausser das der Lebenslauf berufstechnisch wieder a bisserl schöner aussieht. Ausbrechen auf eine neue Berufsebene kann man dabei nicht, das ginge eben wiederum nur - genau, mit einer Umschulung.

Zitat von: ZardozErzählt mir nicht, was alles geht! Ein Geselle, der seinen Meisterbrief haben möchte, muss diese Maßnahme auch selbst bezahlen.

Ein Geselle hat aber auch sein dementsprechendes Einkommen und kann zusätzliche Fördermittel für diese Weiterbildung beantragen. Für einen arbeitslosen Gesellen ist soetwas in etwa genauso weit weg wie von mir aus gesehen im Augenblick der Äquator.
Zudem nutzt einem der einfache Meisterbrief heutzutage eh nahezu überhaupt nichts mehr. Da muss man mindestens noch den Betriebswirt des Handwerks "hinterherlegen", und das ist nicht nur nochmal schweineteuer, sondern auch ungleich schwieriger als die Meisterlaufbahn, und die ist schon kein Zuckerschlecken....

Zitat von: ZardozAusserdem: was hindert Arbeitslose daran, eine neue Ausbildung zu beginnen? O.K., i.d.R. ist eine Ausbildungsvergütung heute auch nicht mehr Geld, als Sozialhilfe - wenn's aber hilft?

Tja, genau da bin ich momentan auch angelangt.
Da kommen Erinnerungen hoch - Bewerbungen schreiben, lustige Bewerberspielchen zur "Filterung".... :P
"Wie das Grundgesetz schon sagt:
Die Würde des Menschen ist unbegründet.
Oder so ähnlich."


- Oliver Kalkofe -

Zardoz

@Dodo: Das ehrt Dich! Über einen Kamm wollte ich hier niemanden scheren. In meinem Job kommen mir leider nur sehr häufig Leute vor die Kamera, die es eigentlich ganz schick finden, keine Arbeit zu haben. Sie stellen sich gerne als clever dar, da sie ohne einen Finger zu rühren, mit den entsprechenden Tricks bei den Sozialämtern, auf einen guten Schnitt im Monat kommen. Northern Warriors Beitrag erinnerte mich nun wieder einmal an solche Leute - leider! Vielleicht sollte Northern Warrior wirklich versuchen einen Job zu ergattern, auch wenn es nicht in seiner Fachrichtung ist. Vielleicht auch mal an einen Wohnortswechsel denken - auch wenn das besonders schwer fällt. Dann kann er sich eine eigene Wohnung suchen und seine Freundin nachkommen lassen. Mit BaFöG und der Kohle aus einem Job lässt sich da doch was machen!? Übrigens kann ich durchaus nachvollziehen, daß nicht jeder jugendliche Arbeitslose den gleichen hohen Antrieb besitzt, aus seiner Misere herauszukommen. Auf der anderen Seite scheinen die heutigen Zeiten nicht hart genug, um auf die eigenen Beine zu kommen. Der Staat zahlt immer noch ganz gut - auch ohne Arbeit.

Catfather

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Es stehen bestenfalls ca. 1 Million seriöse offene Stellen (optimistisch geschätzt, Tendenz fallend, überall wird rationalisiert und entlassen wie wir wissen) zur Verfügung. Es gibt offiziell ca. 4.5 Millionen Arbeitslose (?schöngerechnet?, realistisch sind es eher 6 Millionen, Tendenz ansteigend). Gehen wir mal in der Fantasie davon aus, dass sich ALLE Arbeitslosen verzweifelt um eine neue Stelle bemühen, ständig Bewerbungen schreiben, notfalls flexible umziehen,  jeden halbwegs seriösen Job bereit sind anzunehmen usw. Pisa-Frage: Was fällt uns dann auf? Richtig, es gibt weiterhin Millionen von "Faulenzern"?     :algo:   Vielleicht sollte man nicht immer nur die hohlen Phrasen der Medien und "Neoliberalen" auf den Leim gehen.  :wall:
Für alle, die sich noch eigene Gedanken machen:
http://www.NachDenkSeiten.de/
die kritische Homepage!

Zardoz

@Catfather: Du übersiehst in Deiner Milchmädchenrechnung aber eines: würde sich jeder um eine Stelle bemühen, wie Du es vorrechnest, dann wären eben 1 Million Menschen nicht mehr arbeitslos. BTW arbeite ich für die Medien und denke, einen recht guten Überblick über die Situation in unserem Land zu haben. Übrigens: solche Krisenjahre, in denen wir uns befinden, könnte man ja auch nutzen. Frag mich nicht wie, aber irgendwie haben es unsere Vorfahren in der Nachkriegszeit ja auch geschaft - und alles ohne Sozialamt und Arbeitslosenhilfe - gell?

Kingpin

Was du bei deiner Milchmädchenrechnung wiederum übersiehst, ist der oft existierende Misfit zwischen Stellenanforderung und Bewerberqualifikation. Die offenen Stellen richten sich meistens an Hochqualifizierte, die Arbeitslosen sind oft Niedrigqualifizierte. Grundsätzlich kommt man aber bei dieser Problematik nicht mit Pauschalisierungen weiter. Nur wer glaubt, wir würden die Arbeitslosigkeit dadurch senken, daß wir Arbeitslosen Geld wegnehmen, Arbeitszeiten verlängern, Löhne kürzen, die abhängig Beschäftigten trotz hoher Sozialversicherungsbeiträge immer mehr selber zahlen lassen, und sowieso nur die "Faulenzer" zum Arbeiten bringen müßten, muß wirklich 'n Knall haben.
Go to hell!
Go? Why? I plan on bringing it here!

Totte83

Zitat von: Northern WarriorTzja, das denk ich auch immer...aber nach 200 Bewerbungen....!!! Noch nicht mal die Zeitarbeitsfirma meldet sich, wo ich mich vor 3 Wochen vorgestellt habe.

Dann hatte ich 3 Wochen Praktikum in ner Firma gemacht und dann fällt denen ein daß die doch keinen Installateur brauchen...super was?

Biste zufällig Gas Wasser Installateur?Hab ich nämlich auch gelernt und bin jetzt auch arbeitslos,war bis vorletzte Woche beim Bund,davor war ich auch schon 3 Monate arbeitslos.ich dem Job siehts glaub ich an ganz Deutschland ganz beschissen aus.ich war letztens beim Arbeitsamt und die hatten satte 1 Stelle da (ich komm aus Bochum) und Umgebung (Dortmund,Essen,gelsenkirchen..).Bewerbungen landen alle wieder bei mir zuhause,ich krieg meist nichtmals n Vorstellungsgespräch irgendwo,obwohl ich die prüfung mit 2 abgeschlossen hab,was in dem Job (jedenfalls bei uns) ziemlich selten ist.ich war aber schon beim Arbeitsamt und die meinten,das die mir zur Not ne Umschulung finanzieren würden,falls ich in nächster zeit nix finde.Also frag mal ruhig nach bei denen,der Job für die Ewigkeit ist GWI eh nicht.

Corny

Ich muß nochmal meinen Senf dazugeben ... Vielleicht sollte man einen Politik-Thread aufmachen ...

@ alle Bezieher von heutiger Arbeitslosenhilfe:

Am 01.01.2005 kommt "HARTZ IV" (auch Maut II genannt):

Darstellung Hartz IV
Als wichtigster finanzieller Aspekt dieses Gesetzes wird die Streichung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe angesehen. Hier von Zusammenlegung zu sprechen ist irreführend, es suggeriert eine simple Kürzungsrunde nach der für die deutsche Sozialpolitik so kennzeichnenden Salamitaktik. Auch diese einfachen Kürzungen gibt es, die üblichen Verschlechterungen. Wichtig ist da die radikale Kürzung der Bezugsdauer für Arbeitslosengeld, dies trifft vor allem den im regulierten Bereich arbeitenden sog. "Facharbeiter" - also den Stammwähler der SPD.

Im Anschluss an den Bezug von Arbeitslosengeld erwartet ihn nämlich der direkte Absturz ins Fürsorgerecht. Denn statt Arbeitslosenhilfe oder Sozialhilfe gibt es nun Arbeitslosengeld II für Erwerbsfähige und Sozialgeld in gleicher Höhe für nichterwerbsfähige Angehörige. Beide Leistungen unterliegen dem Fürsorgerecht und nicht wie bisher die Arbeitslosenhilfe dem Lohnersatzleistungsrecht. Anfänglich soll dieser Absturz durch einen "befristeten Zuschlag" bis höchstens 160 Euro (§24) abgefedert werden; schon im Namen ist die baldige Streichung angelegt.

Ein Antrag auf Arbeitslosengeld II ist also für den Antragsteller praktisch dasselbe wie ein Sozialhilfeantrag, aber nicht nur für ihn, sondern für die gesamte "Bedarfsgemeinschaft", also für sein gesamtes unmittelbares Umfeld, bedeutet das die komplette Durchleuchtung. Es gilt grundsätzlich das Nachrangprinzip (§3 Abs.3) der Sozialhilfe; d.h. es entsteht nie ein von den gesamten finanziellen Verhältnissen der Bedarfsgemeinschaft unabhängiger Leistungsanspruch. Alle, und nicht nur der Antragsteller, kommen unter das Joch des Fürsorgerechts.

Die Definition dieser Bedarfsgemeinschaft ist trickreich in zwei Absätze aufgeteilt: der eine folgt etwa der bisherigen Regelung bei der Arbeitslosenhilfe; der andere (§9 Abs.5) legt fest, dass alle Verwandten und alle verschwägerten Personen im gleichen Haushalt faktisch dazuzählen - es wird einfach davon ausgegangen, dass sie Unterhaltszahlungen leisten. Gegenüber der ersten Fassung stehen nun im Gesetz einige Klarstellungen zur Unterhaltspflicht: entfernt lebende Angehörige ersten Grades müssen keinen Unterhalt leisten, wenn der Bezieher von Arbeitslosengeld II älter als 25 Jahre ist, oder seine Erstausbildung abgeschlossen hat und Unterhalt von seinen Angehörigen nicht verlangt (§33).

Datenschutz gibt es nicht; die gesamte Verwandtschaft kann genötigt werden, die Hosen runterzulassen, genau wie Freunde und Lebenspartner. Sogenannte "Trainingsmaßnahmen" wurden verschärft und können mit einer Prüfung versehen (§61 Abs.2) - damit kann man jeden aus dem Bezug von Arbeitslosengeld II und aus der Statistik heraus drängen. Widerspruch und Anfechtungsklage haben auch weiterhin keine aufschiebende Wirkung; die Strafe kommt immer vor dem Urteil.

Für die Bedarfsgemeinschaft wird dann nach Sozialhilfekriterien ein Bedarf zur Grundsicherung errechnet - wozu alles offenzulegen ist. Davon werden dann die Einkommen (§11, §30) und überschüssigen Vermögen (§12 Anrechnung nach aktuellen Regelung bei der Arbeitslosenhilfe), abgezogen und dann wird, analog zum Verfahren bei der Sozialhilfe, bis auf Arbeitslosengeld II aufgestockt. (Die Anrechnungsbestimmungen können jederzeit verschlechtert werden, der Bund hat sich mit §13 eine entsprechende Verordnungsermächtigung ins Gesetz schreiben lassen.) Hinzu kommt der Wohnkostenzuschuss für angemessenen Wohnraum nach Sozialhilfekriterien.

Wohngeld entfällt, Wohnungswechsel müssen begründet und von den Kommunen genehmigt werden (§22). Ein paar Euro rauf, ein paar Euro wieder runter, alle werden knapp unter der bisherigen Sozialhilfe landen, denn daran orientiert sich Arbeitslosengeld II, aber ohne deren generelle Schutzfunktion zu übernehmen. Der Grundbedarfssatz für Alleinstehende samt der damit pauschaliert abgegoltenen Einmalleistungen beträgt 345 Euro West und 331 Euro Ost. Einmalige Beihilfen der Sozialhilfe sind bis auf wenige Ausnahmen (§21, Schwangere, Pflege, Behinderung) gestrichen und im Differenzbetrag zur bisherigen Sozialhilfe zu gering pauschaliert. Zusätzlich können Kann-Leistungen nach Kassenlage vergeben werden. Rechtsanspruch auf Eingliederungsmaßnahmen, abgesehen von der unvergesslichen "Beratung", gibt es nicht. Eine bundesweite Pauschalierung des Wohnkostenzuschusses ist nicht geplant aber auf kommunaler Ebene möglich. Diese Kosten müssen nach der nun vorliegenden Fassung von den Kreisen und kreisfreien Städten übernommen werden. Hier steht dieses Gesetz im Zusammenhang mit der Reform der Gemeindefinanzen, ebenfalls ein Teil der Agenda 2010.

Nebenher war in der öffentlichen Diskussion viel von "Arbeitsanreizen" die Rede, es sollen die Nebenverdienstmöglichkeiten wesentlich besser sein als bisher für Sozialhilfebezieher. Blanke Schönfärberei, denn schon heute beziehen bundesweit 144000 Beschäftigte (davon 80000 Vollzeitbeschäftigte) ergänzende Stütze zum Niedriglohn und bekommen dafür einen höheren Bedarfssatz angerechnet. Klaus Pohl von der Hauptstadtvertretung der Bundesagentur für Arbeit in Berlin hatte es genau ausgerechnet: nach dem Gesetzentwurf konnten ledige Sozialhilfebezieher 10 Euro mehr, und ledige Arbeitslosenhilfebezieher 10 Euro weniger hinzuverdienen, wenn sie dann beide auf Arbeitslosengeld II gesetzt werden.

Weil diese Regelungen wohl noch nicht hart genug waren, wurden sie im Gesetz (§30) noch einmal verschärft. Jetzt gibt es überhaupt keinen festgesetzten Freibetrag für einen Nebenverdienst mehr, sondern grundsätzlich gestaffelte Anrechnung eines auch noch so kleinen Einkommens. Bei einem Minijob bis 400 Euro werden 85% des Verdienstes auf das Arbeitslosengeld II angerechnet (also davon abgezogen). Wer diesen Rahmen ausschöpft, darf exakt 60 Euro zusätzlich einbehalten. Diese Regelung stellt in der Praxis eine Verschlechterung gegenüber der jetzigen Regelungen bei der Sozialhilfe dar, da besonderer Bedarf (Fahrtkosten, Arbeitskleidung etc.) keinen Freibetrag mehr begründet. Für sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse bis 900 Euro gelten geringfügig bessere Bedingungen.

Die wirkliche Bedeutung der neuen Arbeitsmarkt- und Sozialgesetze erschließt sich aber erst, wenn man nicht allein die extremen Leistungskürzungen betrachtet. So wurde das SGB II praktisch neu geschrieben und hat eine entsprechende Systematik.


Quelle: Irgendwo ausm Netz ...

Zieht Euch warm an ...

Catfather

Das die Treibjagd auf den sozialschachen und Arbeitslosen usw. nach den verbalen Verunglimpfungen und Unterstellungen (s. Zardox hier) nun im vollem Gange ist sollte eigentlich mittlerweile der Dümmste mitbekommen und bereits am eigenen Leibe erfahren haben. Die Einschnitte werden sicher mit der Zeit immer extremer werden, besonders wenn die SPD mit ihrem "Projekt 18" am Ende ist und die "Opposition" die weitere Exikutionen übernimmt...  :schwul:

So was wird sich ändern? Nichts, nur das die Leute immer älter und ärmer werden. Im Zuge der Osterweiterung werden weitere Betriebe umsiedeln und es gibt noch mehr unvermittelbare Arbeitslose, die jetzt allerdings schon bald verelenden werden oder es wird Zwangsarbeit für ein paar Cents eingeführt. Und die jetzt noch in Lohn und Brot sind, sollen bloss nicht schadenfroh grinsen, denn am Ende trifft es sie selbst. Und dann werden sie ja sehen wiue einfach es ist, einen neuen tariflich bezahlten Job zu finden... Außerdem, was meint ihr wie es in Zukunft auf den Straßen zu gehen wird?  :holsten:  

Es bedarf keiner großen Phantasie, dass die Krminalität, besonders Einbruch und Straßenraub sehr zunehmen wird, wartet nur mal ab.
Den Reichen ist das egal, aber die "Mittelschicht", die sich keine Bodyguards und abgeschirmten Häuser leisten kann, werden mit anderen Augen schauen. Am Ende zahlen sie dann mitr ihren Steuergeldern für mehr Knackis als für "Faulleinzer", und das kommt sogar 10x so teuer!

Aber Vorurteile sind ja so bequem, man muss nicht selbsständig denken und kann seine Unzufriedenheit schadlos an Randgruppen auslassen, wofür einem noch auf die Schulter gekopft wird... Man ist ja so anständig, voll leistungsfähig und fleißig, nee, die da unten sind doch selbst Schuld!

:wall:

PS: Übrigens beziehe ich persönlich keinerlei Leistungen vom Staat (habe ich auch noch nie in meinem Leben), trotzdem kann ich mich gut in die Lage von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern versetzen und kann die Hetze gegen sie nicht ab!
Für alle, die sich noch eigene Gedanken machen:
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Dr. Phibes (Buurman)

Zitat von: CornyIch muß nochmal meinen Senf dazugeben ... Vielleicht sollte man einen Politik-Thread aufmachen ...


Nein!!!!! Wir wollen nicht dafür verantwortlich sein, dass sich hier Menschen öffentlich zerfleischen. Den Usern gelingt es leider nie, vernünftig in solchen Thread miteinander umzugehen, daher müssen sie nach einiger Zeit immer geschlossen werden.

Headynem

Ich kann da Zardoz in allen Punkten nur zustimmen.

Ich denke mal eher das Firmen mit den "auftreten" von diversen Arbeitssuchenden nicht gerade zufrieden sind.So sollte man halt mal keine verrotete Lederkluft anhaben und irgendwelche Blackdeath Metal shirts anziehen und sich die Haare Waschen und mal Kämmen.

Tjaa und ansonsten... WER Arbeit sucht,DER findet auch welche...man muss eben auch mal abstriche hier und da mal machen.

Ich war selbst mal 2 monate Arbeitslos und hab dann auf Anhieb ne zeitarbeitsfirma gefunden die mich mit offenen Armen empfangen hat und ich da dann ca. 4monate gearbeitet habe bis ich von meiner jetztigen arbeitsstelle sofort übernommen wurde.

Manchmal muss man sich halt mal anstrengen.
Meine kleinen Digitalen Kinder


Chuck Norris isst keinen Honig, er kaut Bienen

Snake Plissken

ZitatIch denke mal eher das Firmen mit den "auftreten" von diversen Arbeitssuchenden nicht gerade zufrieden sind.So sollte man halt mal keine verrotete Lederkluft anhaben und irgendwelche Blackdeath Metal shirts anziehen und sich die Haare Waschen und mal Kämmen.

Vergiss es Heady, das würde N Warrior als nicht zumutbaren Eingriff in seine Persönlichkeit auffassen. Seit dem Passion-Christi-Thread weiß doch jeder hier, das er ein intolerantes Arschloch ist.

Also muss nicht ER sich anpassen, sondern die Firmen sollen sich gefälligst IHM anpassen.

Snake

Headynem

In solchen Fällen find ichs dann mehr als dreist sich hier hinzustellen und rumzujammern das man keine Arbeit Findet....

Solchen Leuten gehört nich nur die Stütze gestrichen sondern noch viel mehr bis sie es mal kapieren......

....Und für sowas zahl ich dann noch womöglich arbeitslosen geld usw.... :anime:  :anime:


Aber DANKE Snake,genau DAS hab ich schon befürchtet. :respekt:
Meine kleinen Digitalen Kinder


Chuck Norris isst keinen Honig, er kaut Bienen

Zardoz

@Catfather: Ich möchte hier mal klar stellen, dass ich keine Hetze gegen Arbeitslose betreibe, noch irgend ein Interesse daran habe eine solche gegen Northern Warrior zu betreiben. Wenn man jedoch in den vergangenen 18 Monaten aufmerksam in den Threads nachgelesen hat, die von N.W. initiiert wurden, so entsteht leider der Eindruck, den ich in meinen Postings wiedergegeben habe! Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn N.W. mal posten würde: "Habe Arbeit gefunden!". Aber stattdessen liest man nur solche Texte wie:"Um Ehrlich zu sein hab ich mich an die Arbeitslosigkeit gerade gewöhnt und hätte nix dagegen nochmal nen Monat zuhause rum zu schlummern.". Oder man lese sich diesen Beitrag von Northern Warrior durch, alles mit Hinblick auf den aktuellen Thread. Daher sehe ich meine Beiträge und Zweifel nicht als unbegründet an. O.K. vielleicht ein wenig polemisch. Die Verallgemeinerungen nehme ich hiermit zurück, war wohl etwas vorschnell hingeschrieben. Mir kommt auch die Galle hoch, wenn ich wie neulich einen Beitrag über die bevorstehende Schließung des Siemens-Handy-Werkes in Kamp-Lintfort drehen muß. Da stehen dann 2000 zukünftige Arbeitslose um mich herum, die ich natürlich nicht mit N.W. über einen Kamm scheren werde. Ich bin auch gerne bereit, anderen Usern hier per PN Möglichkeiten der Berufswahl im technischen oder journalistischen Bereich beim Fernsehen aufzuzeigen (auch wenn in einem anderen Thread eine Hetze gegen die ÖR veranstaltet wird). Jedoch sehe ich keinen Handlungsbedarf bei N.W., der lieber
Zitatnix dagegen hätte nochmal nen Monat zuhause rum zu schlummern

dekay

Auch ich stimme Zardoz in seinen generellen Aussagen zur Arbeitslosenproblematik zu (weniger wegen N.W. persönlich, den kenn' ich nicht). Glaube auch nicht, dass er alles über einen Kamm schert (nur in seiner Aussage zur angeblichen Hetze gegen die Öffis :wink: ).

Beide Aussagen sind doch total platt, ob
* "Alle Arbeitslosen finden Arbeit, wenn sie nur wollen!"
oder
* "Die Arbeitslosen sind total arm dran in Deutschland!"

Aus meiner eigenen Erfahrung (die ich seit ein paar Wochen schon im Job-Thread mal endlich breitsülzen will) habe ich leider Fälle en masse parat.

Bsp.1: Einer meiner Bekannten fand jahrelang keinen festen Job, weil er nicht am Wochenende und am Abend arbeiten wollte. Er ist ausgebildeter Koch.
Bsp.2: Ein früherer (Gott sei Dank) Bekannter legte sich jahrelang bequem auf die Couch. Er fing an die 10 Ausbildungen und Jobs an, flog aber spätestens nach ein paar Wochen, weil er sich "mit dem Chef nicht verstand". Jedes Mal. Irgendwann schaute die Stadt Düsseldorf bei Soze-Empfängern genauer hin und verschärfte bestimmte Regeln. Er fand innerhalb weniger Tage einen Job, den er auch erst mal behielt.

Andererseits:
Da ich selbst ebenfalls einen Fortbildungskurs zwecks Verbesserung meiner Berufsaussichten gemacht habe, lernte ich sehr sehr viele top-ausgebildete, intelligente, begabte und fähige Akademiker kennen, die tatsächlich monatelang verzweifelt einen Job suchten.
Inzwischen haben wir in Deutschland keine rein strukturelle Arbeitslosigkeit mehr. Wir haben doch schon Massenarbeitslosigkeit, der vor keinem Bereich mehr Halt macht (außer dem öffentlichen Dienst).

@ v.a. kingpin: Merkwürdigerweise haben alle Industrie-Länder, die nicht so viele Urlaubstage haben, eine nicht so kurze Wochen- und Lebensarbeitszeit und nicht so hohe Lohnersatzleistungen, eine niedrigere Arbeitslosigkeit als wir. Das Geheimnis: Es lohnt sich dort zu arbeiten. Hier wird der komplette Sozialstaat über den Faktor Arbeit bezahlt. Der Unterschied zwischen Arbeit und Nichtstun ist in bestimmten Bereichen finanziell kaum existent. Das kann doch gar nicht gut gehen. Und man muss nicht in die bösen USA gucken, sondern man kann zB in Skandinavien sehen, wie man den Sozialstaat entrümpelt, aber trotzdem eine lebenswerte Gesellschaft schafft. Mit zT Arbeitskräftemangel.

dekay
WHAT DO YOU KNOW, DEUTSCHLAND?

Kingpin

Bei uns wird weniger der Sozialstaat als die enormen Einheitskosten incl. Renten über die Lohnnebenkosten finanziert - DAS ist die Ursache der Massenarbeitslosigkeit. Mit Bullshit wie "es lohnt sich zu arbeiten" löst man dieses Problem nicht, denn Arbeitsplätze werden nur dann geschaffen, wenn sich der Arbeitsplatz lohnt, weil er a) benötigt wird (d.h. zu erledigende Arbeit da ist) und b) bezahlbar i.S. von Effizienz ist - das wird nicht durch Arbeitszeitverlängerung, Lohnkürzung usw. erreicht. Solange man aber die tatsächliche Ursache der Massenarbeitslosigkeit nicht angeht, sondern an anderer Stelle nur weiter Kaufkraft vernichtet, wird sich das Problem eher verschlimmern.
Go to hell!
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