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Was ist besser: Praktikum für Kamera oder Licht ?

Begonnen von Moscher, 8 Mai 2004, 00:09:30

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Moscher

Ernstgemeinte Frage, daher wäre es schön, wenn die Antworten entsprechend sinnvoll ausfallen würden.
Wenn alles klar geht, habe ich am Montag die Wahl zwischen einem Kamera- und einem Lichtpraktikum auf einem Filmset. Also was nehmen ?
Und achja, als Praktikant macht man eh nur Drecksjobs, etc... mir bekannt und auch bewußt.

Zardoz

Schwierige Frage. Beides ist wichtig und interessant. Kamerapraktikum würde für Dich im günstigsten Fall bedeuten, daß Du mit etwas Engagement zum ein- und auslegen der Filmrollen herangezogen werden könntest. Du bist dann wohl eher bei Regiebesprechungen etc. anwesend. Ein Lichtpraktikum könnte für Dich bedeuten, daß Du zum Kabelaufrollen und Lampenstative schleppen gedrängt wirst - wenn Du überhaupt auf einem Set etwas tun darfst. In Deutschland würde ich Dir zum Kamerapraktikum raten. Hier kannst Du ebenso viel über das Lichtsetzen erfahren, wie bei einem Lichtpraktikum. Du schlägst also zwei Fliegen mit einer Klappe.
Beim Kamerapraktikum könnte für Dich interessant sein:
-Film einlegen/auslegen im Dunkelsack
-Fusselcheck und andere begleitende Maßnahmen
-Belichtung messen
-Farbtemperatur mit einem 3-Farbtemperaturmeßgerät
-Beleuchtung einer Szene
-Kamerastandpunkte
-Reihenfolge beim Drehen (chronologisch/unchronologisch)
-Die Arbeit der anderen Crewmitglieder im Kontext zur Kameraarbeit
-usw,usf.
Kann eine prima Sache werden, wenn Du Dich mit in die Arbeit einbringst. Viel zuschauen, lernen und selbst versuchen aktiv zu werden. Frage den Kameramann und den Assistenten/Materialassitenten, wie Du helfen kannst. Wenn Du Dich nicht wie ein Vollpfosten anstellst, wird das klar gehen.
Meine Praktikanten lasse ich zwar nicht drehen :) , ich spanne die meisten aber sinnvoll ein. Z.B mal den Multiblitz halten - zur Aufhellung einer Szene im Freien. Oder ich zwinge meinen Assistenten, den Praktikanten sinnvoll knechten zu lassen...
Viel Spaß!

Neo

also wenn Moscher auf dem Set genauso zuverlässig ist, wie wenn es darum geht (nach mehrmaligen Anfragen, die er gelesen hat), ob er nun zum Usertreffen kommt oder nicht (und dann einfach stumm bleibt und NICHTS sagt), dann wird der Kamera Operator oder Oberbeleuchter keine Freude mit ihm haben  :angry:  :angry:  :angry:

Neo

Zardoz

Also: Pünktlichkeit ist absolute Pflicht. Lieber 20 Mal zu früh kommen, als einmal zu spät. Dafür bekommt man, wenn man Glück hat, eine Menge Spaß und kann es am Abend kaum erwarten, bis es am nächsten Tag weiter geht.

Moscher

Zitat von: Neoalso wenn Moscher auf dem Set genauso zuverlässig ist, wie wenn es darum geht (nach mehrmaligen Anfragen, die er gelesen hat), ob er nun zum Usertreffen kommt oder nicht ...

Du glaubst gar nicht was ich für ein schlechtes Gewissen deswegen habe. Tut mir auch echt leid, aber war für mich ein echtes logistisches Problem.
Nunja, dennoch sind Freizeitvergnügen und Arbeit zwei paar Schuhe, auch wenn im besten Fall die Grenzen gerne etwas verwischen dürfen.

Neo

was nicht den Grund erklärt, warum du einfach NICHTS gesagt hast, deine Kommunikationsfähigkeit nicht im sonnigen Licht dastehen läßt.

SirRiPPer

also ich persönlich würde licht nehmen...

da ich ja mehr oder weniger aus meiner berufserfahrung sprechen kann, wird dir licht auf alle fälle mehr bringen...

ich weiß ja nicht wie lange das praktikum geht, aber nimm licht!! kamera ist teilweise echt zu umständlich und schwer zu erklären....da brauchste echt viel viel zeit...licht kann man besser rüberbringen, weil du da z. B. auch nicht ständig durch ein okular schauen musst um mal einen effekt zu bemerken wie z. B. bei der kamera...ich weiß ja auch nicht wie das praktikum dann abläuft, aber bei der kamera ist die chance auch ziemlich gering, dass du da wirklich viel rummachen kannst, was beim licht natürlich auch wieder anders ist....

da wirste dann wahrscheinlich wirklich auch für das verantwortlich sein, was du da lichtmäßig auf die beine stellst...

hoffe, ich habe das einigermaßen verständlich rübergebracht, was ich meine...

aber is ja immer noch deine entscheidung, was du nimmst...

Zardoz

@Moscher: Frage - wie lange dauert das Praktikum?
@SirRiPPer: Sorry, aber ein Praktikant beim Film hat in der Regel für nichts eine Verantwortung zu tragen! Ist mir anders zumindest nicht bekannt. Da in Deutschland dem Licht, insbesondere der Ausbildung zum Beleuchtungsmeister, nur eine geringe Bedeutung zukommt, würde ich Moscher trotzdem zum Kamerapraktikum raten. Die Grundvoraussetzung für einen Beleuchtungsmeister beim WDR ist Elektrotechniker. Also jemand, der einen Starkstromanschluß legen kann. Mehr braucht's hier nicht. Es ist nicht einmal erforderlich, Beleuchtungsmeister beim Theater gewesen zu sein. Studieren kann man das Fach Beleuchtung nicht, es gibt auch keinen speziellen Ausbildungsgang - nach meiner Kenntnis. In den USA ist das anders. Hier studierst Du dieses Fach immerhin 5 Jahre lang. Etwa an der UCLA oder der USC.
@SirRiPPer: von welcher Berufserfahrung sprichst Du?
Meinereiner arbeitet seit 22 Jahren beim Fernsehen (gerechnet mit Ausbildung; seit 14 Jahren als Kameramann).
Bist Du Beleuchter?
@Moscher: gib alles! :)

Moscher

Zitat von: Zardoz@Moscher: Frage - wie lange dauert das Praktikum?

Das ist eine Serie und soll 3,5 - 4 Monate gehen. Das sind zumindest die Sachen, die ich von den beiden weiß, die da jetzt ihre Regie- und Produktionspraktikas absolvieren werden.

Zardoz

@Moscher: zu welchem Zweck dient das Praktikum? Studium oder Ausbildung? Aus taktischen Gründen solltes Du mit einplanen, daß ein Kamerapraktikum immer höherwertiger ist, wie ein Lichtpraktikum, egal wieviel Du tatsächlich praktisch am Filmwerk beteiligt bist. Das steht schließlich irgendwo geschrieben, an welchem Praktikum Du teilgenommen hast und kann durchaus beeinflussend für die berufliche Zukunft sein. Denk mal darüber nach. Abteilungsleiter sind oft dumm und differenzieren sehr flach, wenn es um Stellenbestzungen geht.

SirRiPPer

Zitat von: Zardoz
@SirRiPPer: Sorry, aber ein Praktikant beim Film hat in der Regel für nichts eine Verantwortung zu tragen! Ist mir anders zumindest nicht bekannt. Da in Deutschland dem Licht, insbesondere der Ausbildung zum Beleuchtungsmeister, nur eine geringe Bedeutung zukommt, würde ich Moscher trotzdem zum Kamerapraktikum raten. Die Grundvoraussetzung für einen Beleuchtungsmeister beim WDR ist Elektrotechniker. Also jemand, der einen Starkstromanschluß legen kann. Mehr braucht's hier nicht. Es ist nicht einmal erforderlich, Beleuchtungsmeister beim Theater gewesen zu sein. Studieren kann man das Fach Beleuchtung nicht, es gibt auch keinen speziellen Ausbildungsgang - nach meiner Kenntnis. In den USA ist das anders. Hier studierst Du dieses Fach immerhin 5 Jahre lang. Etwa an der UCLA oder der USC.

ich weiß ja nicht wie es bei euch abläuft, aber bei uns wird ein praktikant erstmal kenntnisse in licht etc. beigebracht, bevor er überhaupt mal die kamera tragen darf...3-Punkt-Ausleuchtung usw...

und da hat er dann auch selbst die verantwortung für den aufbau und wie es ausgeleuchtet ist...der kameramann schaut zwar schon noch ein wenig drauf, aber hauptaufgabe ist dann das filmen etc....und das sehe ich dann schon als verantwortungsvolle aufgabe...aber wenn ich das mit dir dann vergleiche glaube ich sind wir wohl die einzigsten die das so handhaben....bei mir ist es jetzt das 2. jahr beim fernsehen...bin noch in der ausbildung...aber ich kann ja wohl sagen, dass ich in der zeit schon ein wenig erfahrung bei UNS gemacht habe...ich habe nicht gesagt, dass ich große vergleiche mit großen sendern oder beim großen film machen kann....ich spreche nur aus meiner erfahrung wie es eben bei uns abläuft...

Moscher

Zitat von: Zardoz@Moscher: zu welchem Zweck dient das Praktikum? Studium oder Ausbildung?

Ich will was lernen, in einen Dreh reinschnuppern und wenn möglich ein paar Leute kennen lernen, über die man vielleicht an weitere Set-Jobs kommt.
Mit meinem Informatikstudium, das ich gerade mache, hat das ja eher wenig bis gar nichts zu tun. :)

Zardoz

@Moscher: habe verstanden. Wie sieht es denn mit einer Ausbildung im Medienbereich aus? Möglichkeiten gibt es genug: HFF, DFFB, Babelsberg, Stuttgart, KHM Köln. Oder eine praxisbezogene Ausbildung beim Fernsehen? Mediengestalter, Weiterbildung über die Handelskammer zum Cutter, oder freier Autor/Reporter. Viele Jobs sind nach wie vor Seiteneinsteigerjobs. Ich empfehle nach wie vor, nicht zu tief zu stapeln. Gerade in der Medienbranche wirst Du sehr schnell abgestempelt und bleibst in Deiner selbstgewählten Schublade. Noch was: bereite Dich auf eine erhöhte Beweglichkeit in Deinem Leben vor! Diese Jobs sind i.d.R. nichts für Stubenhocker und lokal gebundene Leute wie etwa Northern W. (sorry, daß mußte jetzt raus!)
In Hamburg könntest Du ja auch mal beim NDR nachfragen: was brauchen die? Mediengestalter? Kameraassistenten? Versuche irgendwie an interne Stellenausschreibungen zu kommen. Mach eine Sender-Führung mit - so was machen die bestimmt! Quatsch dort Leute voll...
Meinereiner ist durch Zufall an seinen 1. Job gekommen. Beim WDR bin ich allerdings durch massive Referenzen reingekommen!

Moscher

Zitat von: ZardozNoch was: bereite Dich auf eine erhöhte Beweglichkeit in Deinem Leben vor!

Nunja, das Praktikum wäre in Kölle. Montag früh nach einem ersten Telefonat weiß ich aber hoffentlich mehr. Und wohin es danach beruflich gehen soll, kann ich noch nicht genau sagen. Es soll auf lange Zeit gesehen definitiv in die kreativere Phase des Filmemachens gehen. Aber hauptsache, ich habe erstmal ein richtiges Set gesehen.

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