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Jarhead

Begonnen von Floyd, 5 September 2005, 09:42:24

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KT

Zitat von: V am  5 Januar 2006, 15:38:03
Hat ihn schon einer gesehen?

Ja.
:respekt:  :respekt:
Der Film ist Vieles, aber auf keinen Fall hurra-patriotisch oder "genretypisch". Ich würde ihn schon als Antikriegsfilm bezeichnen, sein Ziel, wenn man es so nennen kann, erreicht er allerdings mit total anderen Mitteln als abgerissene Gliedmassen inmitten einer Schwachsinn-Story a la James Ryan.
Absolute Empfehlung meinerseits...
There is no knowledge that is not power.

HardBoiled23

Hi kann mir einer von euch sagen was das für ein Lied im Trailer ist????
Danke.

StS

Das hatten wir an anderer Stelle zwar irgendwo bereits, aber das Lied heißt "Jesus Walks" von Kanye West  :icon_wink:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

V

Komme gerade aus dem Kino. Bin sehr aufgewühlt. Ich war durch Kritiken und Berichte (, Interviews mit Mendes, etc.) sehr gut vorbereitet auf dem Film. Und dennoch hat er mich stellenweise überrascht und sehr beeindruckt.

Der Film hat definitiv geniale meisterhafte Momente! Er ist kein Anti-Kriegsfilm im Stile der großen Drei (Apocalypse Now, Platoon, Full Metal Jacket). Er ist anders. Und definitv sehr gut. Die Musik ist perfekt, optisch ist der Film grandios und auch inhaltlich hat er mehr zu bieten als 98% der restlichen Filme, die auf Zelluloid gebannt wurden. Es liegt allein am Betrachter wie er an den Inhalt herangeht und ihn aufnimmt. Um den Film vollkommen aufnehmen zu können müsste ich ihn mir noch ein zweites Mal angucken.

Das dumme war, dass 70-80 % im Kinosaal wahrscheinlich aufgrund des Trailers etwas ganz anderes erwartet hatten, wohl eine Marine-Slapstick-Verarsche. Die konnten meines Eindruckes nach nichts mit dem Film anfangen. Am Ende haben trotzdem einige geklatscht (wohl aus den anderen 20%).

Er hebt sich wiegesagt von den Genrevätern deutlich ab. Genau deswegen kann man ihn sogar besser einstufen.

Meine Empfehlung: Guckt euch diesen intensiven Film an! Aber am besten erst in ein oder zwei Wochen (oder unter der Woche) wenn die Kinosäale leer sind und nicht sie viele Prolls sich in den Film verirren. Bei uns wars rappelvoll und die Stimmung im Publikum unangemessen.

Mit mehr Ruhe im Saal kann man den Film bestimmt besser erleben!

.sixer.

Ich war auch gestern in Jarhead und meine großen Erwartungen durch den Trailer wurden sogar noch übertroffen. Und ich bin fester Überzeugung, dass man ihn auch mit den genannten "großen drei" vergleichen kann, da diese Filme ja auch in völlig verschiedene Richtungen gehen. Sicherlich ein kontroverser Film, der noch für einige Diskussionen sorgen wird. Besonders durch einige gebrochene Tabus wie Zensur, Infragestellung und allen voran friendly fire.
Nach erstmaligem ansehen ist die These zwar sehr gewagt aber Jarhead hat das Potenzial zum besten Antikriegsfilm seit neun Jahren.

Leider war die Synchro etwas entäuschend. Teilweise wurde völlig falsch übersetzt.

Und wer sich noch gut an den Trailer erinnert, rechnet vielleicht wie ich mit einer längeren Fassung auf DVD.
"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
wir sind der geilste Club der Welt.

psychopaul

Ich fand ihn auch gut, vor allem die nüchterne Schilderung der diversen brisanten Themen wie auch schon von Schreck angesprochen geht klar in Ordnung (meine mich ja zu erinnern, dass vor allem diverse Ami-Kritiker dem Film vorgeworfen haben, zu wenig "Anti" zu sein, zu wenig Position zu beziehen, aber das braucht er auch nicht, es kann sich eh jeder selber ein Bild machen...Vor allem diese ambivalente Einstellung der Soldaten bzw. vor allem von Swofford zum Krieg irgendwo zwischen Abscheu und "kleine-Jungs-Phantasien" gibt dem Film die eigene Note, die er braucht und verstört so auf sehr realistische Art und Weise.

Nur als ganz großes Meisterwerk seh ich ihn nicht, ich finde sogar, dass Mendes bereits in der ersten Szene, die quasi 1:1 aus FMJ übernommen wurde, schon direkt und deutlich die Schwierigkeit anspricht, in diesem Genre noch etwas großartig Neues bzw. noch nie dagewesenes zu zeigen.  :icon_wink:

Mit herausragenden Bildern hält sich Mendes eher zurück, was dem Film aber zugute kommt, gerade die nüchterne, bleiche Optik passt perfekt zum zentralen Thema der Langeweile und des Wartens "auf den Schuß". Votr allem gegen Ende gibts dann doch noch ein paar wenige traumhaft schöne Bilder( gibts eigentlich Pferde in der Wüste oder nicht??  :icon_wink:), genau richtig dosiert wie ich finde (besonders eindrucksvoll natürlich der "Opferkonvoi" und Gyllenhalls "Auszeit" dort).

Eine der verstörendsten Szenen ist sicherlich die mit "Apocalypse Now", hier wird toll veranschaulicht, wie man selbst Antikriegsklassiker noch faslch interpretieren und als Stimmungsmacher verwenden kann, das macht wütend und nachdenklich.  :icon_eek:  :respekt:

Wie gesagt, dieses Arbeiten ohne moralischen Dampfhammer macht den Film stark und sehenswert, aber irgendwie wüsste ich nicht, welches Thema der Film behandelt, das nicht auch schon in den "großen 3" (oder auch dem schmalen Grat, den ich auch sehr stark finde) behandelt worden wäre, aber das braucht er auch nicht, auch von mir eine klare Empfehlung allerdings ohne "Meisterwerk-Prädikat."  :icon_wink:
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Three little devils jumped over the wall...

Flips²³

Hey Psychopaul du hast ja ein zitat von mir in der Signatur.... Urheberrechts verletztung :D ich will namentlich erwähnt werden oder ich verklag dich :icon_mrgreen:

Sorry für Offtopic
Wenn ihr nicht still seit, töte ich den hasen :P

MÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖRGH

psychopaul

Zitat von: Flips²³ am  7 Januar 2006, 18:36:22
Hey Psychopaul du hast ja ein zitat von mir in der Signatur.... Urheberrechts verletztung :D ich will namentlich erwähnt werden oder ich verklag dich :icon_mrgreen:

Sorry für Offtopic

Ich wollte dich halt nicht so bloßstellen.  :icon_twisted:
Du kannst mir den Satz ja erklären (vor allem den letzten Teil), dann such ich mir auch gleich eine neue.  :icon_mrgreen:
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Three little devils jumped over the wall...

Flips²³

Du unwissender  :icon_eek: :icon_mrgreen:

Vaya con Tioz = Abschlusskonzert der Böhsen Onkelz am Lausitzring 2005
Esp = Gitarre... Metallica spielt nur esp
Wenn ihr nicht still seit, töte ich den hasen :P

MÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖRGH

psychopaul

Zitat von: Flips²³ am  7 Januar 2006, 20:45:50
Esp = Gitarre... Metallica spielt nur esp

Oh!
Sowas konnte ich natürlich nicht wissen.  :icon_wink:
Jetzt ist das größte Rätsel der Menschheit endlich gelöst, also wie versprochen weg damit!  :icon_biggrin:

(und zurück zum Thema, schaut euch den Film an und diskutiert mit, ihr Scheißhaus-Motherfucker  :exclaim:  :icon_mrgreen: )
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Three little devils jumped over the wall...

Stielike

Fand den Film bestenfalls Mittelmaß. Musikalisch ganz ok, auch die Referenzen an die "Großen" "Anti"-Kriegsfilme waren nett. Mehr allerdings nicht. Ein Anti-Kriegsfilm ists sicher nicht, dafür hat der Krieg im Film viel zu sehr nen Ferienlager-Charakter. Dazu noch Jamie Foxx der froh für jeden Tag bei den Marines ist...bla bla bla...

Was bietet der Film denn? Am Ende bleibt nichts...Filmszene schreibt am Ende der Rezension: "...interessanter neuer Ansatz gelungen: nämlich ein Film nicht über, sondern erzählt von Soldaten" ... Soldaten sind allerdings Idioten.

Also, der Film ist ganz nett, aber nix besonderes. Werde mir die DVD sicher nicht kaufen.

psychopaul

Hm, irgendwie klingt es bei dir so, als würde der Film seine Charaktere glorifizieren, aber meiner Meinung nach stellt er sie sehr neutral dar, was ja wiederum deiner Aussage

ZitatSoldaten sind allerdings Idioten
nicht widerspricht, auch wenn ich sie nicht so pauschalisiert ausdrücken würde.  :icon_razz:


Gerade dieses Zeigen des "Ferienlagercharakters" ist IMO das Gute am Film, da anscheinend zu viele dieser Typen wirklich glauben, sie befänden sich in einem, bis der Krieg dann eben losgeht. Ich finde sowas halt auch faszinierend und schrecklich zugleich.


Es gab übrigens eine Szene, in der ich fast einen Wutanfall bekam, als Foxx Gyllenhall motiviert und sagt, er ist dankbar für jeden Tag in diesem Job, da dachte ich auch kurz an Glorifizierung, aber man kann es auch so sehen, dass er dies einfach tun mußte, um die Motivation einigermaßen hochzuhalten, denn wenn man schonmal in dieser Scheiße sitzt, tut man natürlich alles, um auch zu überleben... :icon_confused:
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Three little devils jumped over the wall...

.sixer.

Zitat von: psychopaul am  8 Januar 2006, 14:55:16
Es gab übrigens eine Szene, in der ich fast einen Wutanfall bekam, als Foxx Gyllenhall motiviert und sagt, er ist dankbar für jeden Tag in diesem Job, da dachte ich auch kurz an Glorifizierung, aber man kann es auch so sehen, dass er dies einfach tun mußte, um die Motivation einigermaßen hochzuhalten, denn wenn man schonmal in dieser Scheiße sitzt, tut man natürlich alles, um auch zu überleben... :icon_confused:

Es gibt bestimmt nicht wenige Soldaten, die so denken. Warum sollte man das nicht zeigen? Die einen empfinden das dann als Glorifizierung und die anderen finden diese Einstellung erschreckend. Letztendlich zählt was der Zuschauer daraus macht.
"How do you know I'm mad?" said Alice
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wir sind der geilste Club der Welt.

psychopaul

Zitat von: Dr. Schreck am  8 Januar 2006, 17:30:10
Warum sollte man das nicht zeigen?
Die einen empfinden das dann als Glorifizierung und die anderen finden diese Einstellung erschreckend. Letztendlich zählt was der Zuschauer daraus macht.

Jo, klar, da sind wir eh einer Meinung.
Das mit dem "Wutanfall" bezog sich nur auf ca. 2 bis 3 Sekunden, in denen ich mir dachte, was für ein Scheiß, bis sich mir dann eben auch die andere Sichtweise erschloss.  :icon_wink:
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Three little devils jumped over the wall...

flesh

Habe den Trailer gesehen und kam mir eher langweilig (?) vor. Habe den Eindruck, der Film zeigt, wie sich ein paar Soldaten die Zeit vertreiben, die sonst nix zu tun haben. Quasi eine Beschaeftigunstherapie in Filmlaenge. Wenn ich hier die Postings lese, scheint dies allerdings nicht der Fall zu sein. Gibt es denn auch einige Feuergefechte (nein, ich erwarte kein Actionfeuerwerk!) oder dergleichen oder handelt der Film ausnahmslos ueber ereignislose Tage im Camp?

Stielike

Zitat von: flesh am  8 Januar 2006, 18:34:01
Habe den Trailer gesehen und kam mir eher langweilig (?) vor. Habe den Eindruck, der Film zeigt, wie sich ein paar Soldaten die Zeit vertreiben, die sonst nix zu tun haben. Quasi eine Beschaeftigunstherapie in Filmlaenge. Wenn ich hier die Postings lese, scheint dies allerdings nicht der Fall zu sein. Gibt es denn auch einige Feuergefechte (nein, ich erwarte kein Actionfeuerwerk!) oder dergleichen oder handelt der Film ausnahmslos ueber ereignislose Tage im Camp?

Nein, die Hauptakteure schießen nicht einmal auf den Feind. Geht hauptsächlich um den Zeitvertreib von ausgebildeten Killern die niemanden töten dürfen. Am Ende schlagen natürlich mal kurz die obligatorischen Bomben ein, nur so zur Andeutung das der Krieg am Rande ja doch auch ein bisschen gefährlich ist.

V

8 Januar 2006, 20:18:21 #46 Letzte Bearbeitung: 8 Januar 2006, 23:08:26 von V
VORSICHT SPOILER!!!

Zitat von: psychopaul am  8 Januar 2006, 14:55:16
Es gab übrigens eine Szene, in der ich fast einen Wutanfall bekam, als Foxx Gyllenhall motiviert und sagt, er ist dankbar für jeden Tag in diesem Job, da dachte ich auch kurz an Glorifizierung, aber man kann es auch so sehen, dass er dies einfach tun mußte, um die Motivation einigermaßen hochzuhalten, denn wenn man schonmal in dieser Scheiße sitzt, tut man natürlich alles, um auch zu überleben... :icon_confused:



Ich hab die Szene so gesehen, dass es zeigen soll wie fanatisch und dumm viele Leute bei der Armee sind. Anstatt 70.000 (?) $ im Jahr zu verdienen, einen sicheren Job bei seinem Bruder als Vorarbeiter zu haben, immer bei seiner Familie zu sein und sich in Sicherheit zu befinden...geht der Typ lieber weiterhin zur Armee und in den Krieg, ohne wirklich ersichtigen Grund außer übertriebenem Ehr-Gefühl und Fanatismus.

Blickt man in Gyllenhaals Gesicht, sieht man imo sein Unverständnis und dass ihm Sykes ein Rätsel bzw. gar zu wider ist.


@ Stielike: Du hast wohl ne andere Fassung als ich gesehen. Bei deiner Betrachtungsweise fehlen etliche Szenen und Sequenzen.

Z.B. die mit den verbrannten Leichen, wo Swoff inne hält bzw. es aus ihm herausbricht. Oder die Szene wo er wegen der Batterie durchs Feuer läuft, etc. 

Seemops

Zitat von: psychopaul am  8 Januar 2006, 14:55:16
Gerade dieses Zeigen des "Ferienlagercharakters" ist IMO das Gute am Film, da anscheinend zu viele dieser Typen wirklich glauben, sie befänden sich in einem, bis der Krieg dann eben losgeht. Ich finde sowas halt auch faszinierend und schrecklich zugleich.

das ist eigentlich genau das, was ich so von diesem film erwarte (wenn ich ihn dann irgendwann mal gucke)
"Ford - ich glaube, ich bin ein Sofa!"

Stielike

Zitat von: V am  8 Januar 2006, 20:18:21
@ Stielike: Du hast wohl ne andere Fassung als ich gesehen. Bei deiner Betrachtungsweise fehlen etliche Szenen und Sequenzen.

Z.B. die mit den verbrannten Leichen, wo Swoff inne hält bzw. es aus ihm herausbricht. Oder die Szene wo er wegen der Batterie durchs Feuer läuft, etc.
´

Nö. Da läuft er wegen ner leeren Batterie mal eben so durchs Feuer. War ja kein großer Aufwand, passiert ist ja auch nichts also was solls?

In diesem Sinne: http://www.titanic-magazin.de/download/images/krieg800x600.jpg

V

8 Januar 2006, 20:39:12 #49 Letzte Bearbeitung: 8 Januar 2006, 23:08:51 von V
VORSICHT SPOILER!!!




Und die verbrannten Leichen sind nur verkohlte Schaufensterpuppen, gell?

Ich muss mal das Buch lesen. Ich wette es war einfach so, dass niemand aus seiner Einheit gestorben ist, wieso sollte Mendes das abändern?
Jarhead ist nicht wie die großen 3, sondern ganz anders. Gerade weil niemand feuern darf, gerade weil niemand verletzt wird, zeigt es doch die Überflüssigkeit der Infanterie in heutigen Zeiten bzw. eine groteske Situation, die Propagandaministern und Ausbildern so gar nicht ins Bild passen dürfte. Hier werden keine Helden geboren, die ihre "Kameraden" ohne Extremitäten durch den Wüstensand hinter die eigene Linie schleppen oder Märtyrer, die sich hirnlos ins Geschehen werfen und als dann als "Heldentod" missinterpretiert werden können.


EDIT: Sorry@schlitzauge!

schlitzauge23

Von Spoilerwarnungen wird in diesem Forum wohl garnichts mehr gehalten oder :icon_rolleyes:

Stielike

Zitat von: V am  8 Januar 2006, 20:39:12
VORSICHT SPOILER!!!
Ich muss mal das Buch lesen. Ich wette es war einfach so, dass niemand aus seiner Einheit gestorben ist, wieso sollte Mendes das abändern?
Jarhead ist nicht wie die großen 3, sondern ganz anders. Gerade weil niemand feuern darf, gerade weil niemand verletzt wird, zeigt es doch die Überflüssigkeit der Infanterie in heutigen Zeiten bzw. eine groteske Situation, die Propagandaministern und Ausbildern so gar nicht ins Bild passen dürfte. Hier werden keine Helden geboren, die ihre "Kameraden" ohne Extremitäten durch den Wüstensand hinter die eigene Linie schleppen oder Märtyrer, die sich hirnlos ins Geschehen werfen und als dann als "Heldentod" missinterpretiert werden können.


EDIT: Sorry@schlitzauge!

Dem stimme ich voll zu.

--immer noch SPOILER--

Es sind ja auch kaum US Soldaten im zweiten Golfkrieg gestorben. Der Film sollte ja auch nicht die Tatsachen verändern nur um abschreckend zu wirken. Aber dann sollte man durch Anspielungen an die Anti-Vietnamkrieg-Filme  nicht versuchen diese beiden Kriege auf eine Stufe zu stellen. So wirkt es meiner Meinung nach wenn ständig an Filme wie FMJ, Deer Hunter oder Apocalypse Now erinnert wird.

Zu den verkohlten Schaufensterpuppen: Ja, ist schon schockierend aber doch nur ein halbherziger Versuch mal eben schnell noch die Schattenseiten eines Krieges für die Zivilbevölkerung abzuhandeln. So wie auch alle anderen Kritikpunkte (Zensur, Friendly Fire....) durchgenudelt werden.

Am Ende ists nur ein Film über Soldaten, aus der Sicht von Soldaten und das sind echt arme Idioten.

killerwombat

Zitat von: V am  8 Januar 2006, 20:39:12
VORSICHT SPOILER!!!
Ich muss mal das Buch lesen. Ich wette es war einfach so, dass niemand aus seiner Einheit gestorben ist, wieso sollte Mendes das abändern?
SPOILER
Stimmt.
/SPOILER

Nibi

9 Januar 2006, 00:13:42 #53 Letzte Bearbeitung: 9 Januar 2006, 00:36:28 von Nibi
Zitat von: Stielike am  8 Januar 2006, 23:34:31
Es sind ja auch kaum US Soldaten im zweiten Golfkrieg gestorben.

Na ja mittlerweile sind es glaube ich 2000 ob im oder nach dem Krieg ist egal sie sind im Irak gestorben, da von "kaum" zu sprechen ist ein bisschen daneben! Ist aber nur meine Meinung! :-)

Zum Film:

Also ich komme gerade frisch aus dem Kino und muss sagen, toller Film. Das Publikum nervte am Anfang durch Gelächter, aber das wurde von Minute zu Minute immer weniger.

Dieser Film ist ein Anitkriegsfilm ohne wirklichen Krieg. So etwas gab es im Kino bis jetzt noch nicht zu sehen, würde ihn nicht mit ,,Platoon" oder ,,Full Metal Jacket" vergleichen, da er dem Vergleich gar nicht standhalten würde. Er völlig anders und absolut aufwühlend.

Jake Gyllenhaal spielt für mich absolut Oscarreif, Jamie Foxx beweist nach "Ray" das er ein wirklich guter Schauspieler ist. Die restlichen Darsteller sind allesamt Ideal besetzt.

Also für mich hat das Kinojahr 2006 fantastisch begonnen, hoffentlich geht es so weiter!


EDIT:

SPOLIER

Einige Sachen kamen mir aber auch sehr "geklaut" vor. Zum Beispiel der Kerl der mit der Leiche spielt, hatte wir schon in "Dead Presidents". Der komplette Anfang erinnert unweigerlich an"Full Metal Jacket" und die Party hatten wir auch schon in "Three Kings".


-It's blood
-Son of a bitch

V

Hehe, genau meine Gefühle nach dem Sehen!  :D

@ Stielike: Ja, ok, dann dich schon verstehen.

@ topic: "Sam Mendes glaubt, dass die amerikanischen Zuschauer seinen neuen Film "Jarhead" nicht so verstehen wie die Europäer - weil sie erwarten, dass Kriegsfilme einseitig sind, berichtet WENN. Der Streifen handelt eher vom Leichtsinn des Krieges als vom Ruhm - und das begreifen die Amerikaner nicht. Der Oscar-prämierte Regisseur: "Ich denke, in Europa haben sie ihn verstanden. In Amerika ist es so, als ob man von einem ganz anderen Film spricht. Im Grunde missachtet 'Jarhead' alle Gesetze, die für amerikanische Filme gelten, nicht nur die aktuellen politischen Gesetze amerikanischer Filme, die in gewisser Weise verlangen, dass sie sich zu einer Seite bekennen. In Europa folgt er mehr der Tradition der absurdesten Kriegsfilme über die Sinnlosigkeit der Konflikte. Er hat mehr mit Beckett, Sartre und Banuel gemeinsam als mit Oliver Stone. In Amerika denken sie, dass ich einen Oliver Stone-Film machen wollte und versagt habe."

pro7.de

Stielike

Zitat von: Nibi am  9 Januar 2006, 00:13:42
Na ja mittlerweile sind es glaube ich 2000 ob im oder nach dem Krieg ist egal sie sind im Irak gestorben, da von "kaum" zu sprechen ist ein bisschen daneben! Ist aber nur meine Meinung! :-)

Mit zweitem Golfkrieg meinte ich den von dem der Film handelt. Der erste war Irak contra Iran, der aktuelle ist somit der dritte. So hab ich das jedenfalls von wikipedia (muß man ja dazu sagen). Wenn Menschen sterben ists natürlich immer schlimm auch wenns Soldaten sind, die ja irgendwo damit rechnen müßten...mal davon abgesehen dass Kriege immer nur nach den Verlusten der Amerikaner bewertet werden :-/

.sixer.

Es gab noch viel mehr Szenen, die an andere Filme erinnert haben. Das "spielen" mit der Leiche gab es z.B. auch schon in FMJ.

Im Golfkrieg sind tatsächlich nichtmal 400 amerikanische Soldaten gefallen. Die meisten Todesopfer haben die Nachwirkungen des Giftgases zu verzeichnen, an denen heute noch Menschen sterben.

Und der Film zeigt ganz klar, dass der Bodenkrieg gegen Sadam Hussein ein reines Medienspektakel war. Fakt ist, dass der Krieg längst gewonnen und die Bodenoffensive der Amerikaner und ihrer Verbündeten nicht weniger als eine Abschlachtung der ohnehin geschlagenen irakischen Truppen und der republikanischen Garde war.

Nicht umsonst wird die Langeweile der amerikanischen Soldaten gezeigt. Der Einsatz von Bodentruppen nachdem die Amerikaner ihre hochtechnologische Offensive beendet hatten, war nicht mehr als eine Farce.
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Nibi

Zitat von: Stielike am  9 Januar 2006, 04:06:11
...mal davon abgesehen dass Kriege immer nur nach den Verlusten der Amerikaner bewertet werden :-/


Da hast du sicherlich recht, allerdings ,,lohnt" es sich erstüber Irkaische Opfer zu diskutieren wenn mal aus dem Irak ein Kriegs oder Antikriegsfilm kommt bzw. sich ein Film mit den Irkaischen Soldaten bzw. der Bevölkerung befasst. Sonst sind wir hier nämlich im falschen Forum (Off-Topic). Im Film Jahrhead geht es nun mal um US-Soldaten und da wird nun mal kaum auf Irkaische Opfer eingegangen.

Übrigens stimmt es, dass der erste Golfkrieg zwischen dem Irak  und Iran stattfand. Da hatte Wikipedia ausnahmsweise mal recht ;-)
-It's blood
-Son of a bitch

Phil

Zitat von: V am  9 Januar 2006, 00:15:44
@ topic: "Sam Mendes glaubt, dass die amerikanischen Zuschauer seinen neuen Film "Jarhead" nicht so verstehen wie die Europäer - weil sie erwarten, dass Kriegsfilme einseitig sind, berichtet WENN. Der Streifen handelt eher vom Leichtsinn des Krieges als vom Ruhm - und das begreifen die Amerikaner nicht. Der Oscar-prämierte Regisseur: "Ich denke, in Europa haben sie ihn verstanden. In Amerika ist es so, als ob man von einem ganz anderen Film spricht. Im Grunde missachtet 'Jarhead' alle Gesetze, die für amerikanische Filme gelten, nicht nur die aktuellen politischen Gesetze amerikanischer Filme, die in gewisser Weise verlangen, dass sie sich zu einer Seite bekennen. In Europa folgt er mehr der Tradition der absurdesten Kriegsfilme über die Sinnlosigkeit der Konflikte. Er hat mehr mit Beckett, Sartre und Banuel gemeinsam als mit Oliver Stone. In Amerika denken sie, dass ich einen Oliver Stone-Film machen wollte und versagt habe."

pro7.de

hmm diese Aussage finde ich sehr interessant...ich glaube da liegt das Hauptproblem bei diesem Film.
Der Film ja nunmal für den Ami-Markt gemacht worden, trozdem verstehen ihn die Amis falsch...wobei die Europäer (warscheinlich auch weil sie das alles distanzierter sehen) den Film aus einem ganz anderen Licht betrachten...

Zitat von: fleshHabe den Trailer gesehen und kam mir eher langweilig (?) vor. Habe den Eindruck, der Film zeigt, wie sich ein paar Soldaten die Zeit vertreiben, die sonst nix zu tun haben. Quasi eine Beschaeftigunstherapie in Filmlaenge. Wenn ich hier die Postings lese, scheint dies allerdings nicht der Fall zu sein. Gibt es denn auch einige Feuergefechte (nein, ich erwarte kein Actionfeuerwerk!) oder dergleichen oder handelt der Film ausnahmslos ueber ereignislose Tage im Camp?
ehrlich gesagt, dachte ich nach dem Trailer genauso...und wurde nicht entäuscht...ich finde es doch erfreulich, das hier so viele positiv über den Film denken...ich für meinen Teil habe mich 90 min gelangweilt und werde mir den Film wohl auch sobald nicht weider anschauen...

ich konnte nischt tolles daran finden, den Soldaten in Film-Länge quasi beim "nichts-tun" zu zuschauen...genau das hatte ich in meiner Bundeswehr Zeit nämlich genauso (konnte einiges nachvollziehen  :icon_mrgreen: )
traue nie SB, denn es tut Dir weh :(
became MINGed!

ZitatCloverfield refers to the field formerly known as Central Park. Clovers are usually prone to grow at places after bombing. Thus the term "Clover" and "field" referring to park.

Nibi

Zitat von: Phil.E am  9 Januar 2006, 13:11:37
ich konnte nischt tolles daran finden, den Soldaten in Film-Länge quasi beim "nichts-tun" zu zuschauen...genau das hatte ich in meiner Bundeswehr Zeit nämlich genauso (konnte einiges nachvollziehen :icon_mrgreen: )

Eben, war bei mir genauso. Diese ,,Verdummung" die nicht nur bei der Bundeswehr stattfindet sondern anscheint auch bei jeder anderen Armee hat mich sehr berührt.

Man wird als Soldat kaum gefordert. Man hat nur seinen Auftrag zu erledigen und dann gehst du auf deine Stube, trinkst ein Bier, rauchst eine Zigarette und gehst ins Bett.
Ich finde das trifft der Film sehr gut und das ist ein Punkt warum er mich auch angesprochen hat.

Wahrscheinlich werden mich jetzt die Pro-Bundeswehr Menschen zerfleischen, aber ich finde das war schon so als ich da war.
-It's blood
-Son of a bitch

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