American Gangster [Ridley Scott]

[EvilErnie]

Ich fand AG nicht sonderlich berauschend! Kann man sich anschauen, ist aber nichts besonderes finde ich!

[Kyuss]

Stimmt schon das er nicht mehr die Qualität eines Alien, Blade Runner oder Thelma & Louise erreicht, aber diese Werke waren auch Meisterwerke und haben ihr Genre geprägt. Gladiator z.B. hat den Sandalenfilm wieder aufleben lassen und Black Hawk Down wird von vielen als einer der besten Antikriegsfilme gehandelt.
Ich glaube man erwartet von ihm einfach zu viel. Er kann nicht jedes Mal eine neue Revolution in Sachen Film erschaffen.
Finde es gut dass er verschiedene Arten von Filmen dreht, aber der Meister der unterschiedlichen Genres ist für mich Ang Lee.
Trotzdem gehört Sir Ridley immer noch zu meinen Favoriten und bis auf wenige Ausnahmen gefallen mir die meisten seiner Streifen.

[Rollo Tomasi]

@rollo
welche Bildsprache meinst du?
Ein Michael Mann hat eine offensichtliche originäre Bildstruktur, ein Kubrick ebenso. Aber wie und wo manifestiert sich denn Scotts?
Das würde ich ihm nicht mal zum Vorwurf machen, ist einfach ein wenig hochgegriffen.

Da wäre z. B. die Farbgebung.
Scott verwendet meist recht kräftige Farben.
Oder die Werbeclipästhetik.
Beides hat er mit seinem Bruder gemeinsam.
Aber während bei Ridley die Bilder irgendwie der Geschickte untergeordnet sind, scheint es bei Tony inzwischen mehr auf die Bilder als auf die Geschichte anzukommen.

Wenn ich länger drüber nachdenken würde, würden mir vielleicht noch mehr Dinge einfallen.
Ich denke, man kann anhand der Bilder schon erkennen, ob es sich um einen Film von Ridley Scott handelt.

[McClane]

Legende war ein toller Film, Alien ebenso.

Bitte, wie? Meinen wir den gleichen furchtbar verkitschten "Legende", der nur durch die tollen Bilder noch einigermaßen ins Mittelmaß erhoben wird? Den finde ich schlechter je öfter ich ihn sehe.

Zum Film an sich: Nichts neues, aber sehr gut erzählt, auch die oft bemängelten Hänger waren in meinen Augen nicht gravierend, eher die Tatsache, dass Richie Robbins als Gegenspieler einfach zu wenig ausgearbeitet und zu glatt daherkommt, um einen ebenbürtigen Konterpart abzugeben.

[vodkamartini]

Richie Roberts ist das Hauptproblem des Films. Man merkt überdeutlich, dass zunächst ein anderer Darsteller (weniger bekannter)für die Rolle vorgesehen war. Als Russel Crowe in das Projekt einstieg, war ihm seine Rolle zu klein, Denzel Washington zu sehr im Vordergrund. Also wurde Roberts Rolle "aufgepumpt". Diese nachträgliche Herumdokterei am Drehbuch hat dem Film geschadet. Zu wenig Profil hat Crowes Figur, sie ist einfach zu uninteressant und farblos. Fanatische Cops mit zerrüttetem Privatleben kommen in jedem zweiten Polizeithriller vor. Das ist zu stereotyp. Eine weitaus stärkere Konzentration auf den Lucas-Charakter hatte den Film mit Sicherheit spannender und interessanter gemacht. Roberts schadet dem Erzählfluss und dem Spannungsbogen. Crowe macht das beste aus seiner Rolle, aber die gibt halt nicht besonders viel her.

[psychopaul]

Das ist ja herzlich rührselig, an Aussagelosigkeit aber nur schwer zu unterbieten. Könnte so auch in der TV-Movie stehen, mit rotem Stern als Tagestipp.

Na und?  :icon_rolleyes:
Ich hab den Film vor 4 Jahren mal gesehen und ihn äußerst nett in Erinnerung, mehr kann ich daher dazu jetzt gar nicht sagen und für mich sind auch Filme gut, die einen im Moment erfreuen und nicht nur solche, die einen tagelang noch beschäftigen oder so..
Tagestip wäre er dadurch aber sicher auch nicht.  :icon_mrgreen:

"Furchtbar" mit fadenscheinigen Argumenten wie belang- oder harmlos oder ähnliches ist ja deutlich gehaltvoller..  :icon_lol:




Aber zurück zu AG!

[Darfkan]

Der Film hat tolle Settings,eine ruhige Old School Erzählweise, tolle Musik und die Klischees mögen zwar da sein, wurden aber immer gegen den gängigen Gangsterfilmkanon gestellt. Spoiler: Keine Probleme mit den Vietnamesen, die Frau hat den Gangster nicht hintergangen oder in den Ruin geführt, die beiden Hauptdarsteller sind sich nicht an die Gurgel gegangen, er hat den Cop nicht erschossen usw. Hat Spaß gemacht.

[Klugscheisser]

Was bedeutet der Spoiler?

[EvilErnie]

Richie Roberts ist das Hauptproblem des Films. Man merkt überdeutlich, dass zunächst ein anderer Darsteller (weniger bekannter)für die Rolle vorgesehen war. Als Russel Crowe in das Projekt einstieg, war ihm seine Rolle zu klein, Denzel Washington zu sehr im Vordergrund. Also wurde Roberts Rolle "aufgepumpt". Diese nachträgliche Herumdokterei am Drehbuch hat dem Film geschadet. Zu wenig Profil hat Crowes Figur, sie ist einfach zu uninteressant und farblos. Fanatische Cops mit zerrüttetem Privatleben kommen in jedem zweiten Polizeithriller vor. Das ist zu stereotyp. Eine weitaus stärkere Konzentration auf den Lucas-Charakter hatte den Film mit Sicherheit spannender und interessanter gemacht. Roberts schadet dem Erzählfluss und dem Spannungsbogen. Crowe macht das beste aus seiner Rolle, aber die gibt halt nicht besonders viel her.

Es war anstatt Russel Crowe eig. Benecio del Toro als "Richie" vorgesehen!

[Phil]

kann es sein, dass die Erschießung (durch Washington) aus dem Trailer im Film gar nicht vorkam...hatte eigentlich bis zum Ende drauf gewartet.

[vodkamartini]

Lucas (Washington) erschießt in der ersten Filmhäfte einen Konkurrenten auf offener Straße, falls Du das meinst.

[Vinyard Vaughn]

kann es sein, dass die Erschießung (durch Washington) aus dem Trailer im Film gar nicht vorkam...hatte eigentlich bis zum Ende drauf gewartet.

Lucas (Washington) erschießt in der ersten Filmhäfte einen Konkurrenten auf offener Straße, falls Du das meinst.

Nope, gemeinte ("Paten"-Hommage ;) ) Schießszene kommt erst nach dem Abspann. Imo überflüßig, aber naja.
Kriegen halt alle b00ns nicht mit die sofort beim Abspann immer rausrennen.  :icon_cool:

[MäcFly]

Ich war gestern im Kino und bin recht zufrieden. Der Film wird, sieht man mal von den etwas zähen Anfangsminuten ab, eigentlich nie langweilig und ist, was Kameraarbeit und Ausstattung angeht, astrein inszeniert.
Demgegenüber steht leider eine nicht ganz überzeugende Story: Irgendwie hat man das Gefühl, alles schon einmal bei Coppola, Scorsese und Mann gesehen zu haben, bloß dass die Gangster jetzt schwarz sind. Außerdem werde ich aus der Figur von Frank Lucas nicht wirklich schlau, zumindest in der Art, wie sie Washington verkörpert: Als fürsorglicher Familienmensch noch glaubwürdig, nehme ich ihm die paar vorkommenden Gewaltausbrüche einfach nicht ab. Crowes Figur ist da wesentlich unspektakulärer, aber irgendwie auch authentischer.
Trotzdem ein Film zum "drinversinken", bei dem die tolle Inszenierung kleinere Drehbuchschwächen problemlos überspielen kann, ein Meisterwerk ist Scott damit aber nicht gelungen. (7,5/10)

[Jimmy Tudeski]

Gestern im Kino gesehen, leider doch recht zwiespältig.

Auf der Habenseite kann der Film mit einer netten Optik
punkten, die 70er wurden gut inszeniert, Soundtrack ist
stimmig. Josh Brolin als "abgewichster" Cop war klasse.

Negativ anzumerken ist, das ich zu Crowe`s Figur keine
Bindung hatte, blieb irgendwie blass.
Und Washington ist mir zu nett für die Rolle des
Gangsters.
Zwischendurch hat einfach mal der "Drive" gefehlt, um
mich wirklich zu fesseln. War eine 1/2 Stunde zu lang.
Von Josh Brolin hätte ich gerne mehr gesehen.

5,5~6/10

JT 

[Phil]

Nope, gemeinte ("Paten"-Hommage ;) ) Schießszene kommt erst nach dem Abspann. Imo überflüßig, aber naja.
Kriegen halt alle b00ns nicht mit die sofort beim Abspann immer rausrennen.  :icon_cool:

bei guten/interessanten Filmen bleibe ich gerne sitzen, aber wenn nach 160min vorsichhin dümpelnder Durchschnitt die Blase drückt , dann bin ich raus.

Frage:
aber er erschießt schon Crowe, oder?

[Vinyard Vaughn]

Frage:
aber er erschießt schon Crowe, oder?

"Nope, er schießt einfach auf einen Unbekannten (in dem Fall die Kamera ;) ), läßt den Revolver fallen und geht. Das wars, dauert nur einen kleinen Augenblick."

[HenryChinaski]

Von allen Seiten wurde ich vollgesabbelt, American Gangstar zu gucken. In der IMDB hat der Streifen eine Wertung von 8,2, was auf einen hochwertigen Film hindeutet.
Bin ich der einzige Mensch, der den Film in die Kategorie "Gehobenes Mittelmaß" einordnet? Der Film hat den Gangster-Film imo kein Stück voran gebracht. Einige Kritiker sagen, es handele sich um einen Charakter-Film. Allright, dann finde ich es nur mehr als lächerlich, wenn der Massenmörder Lucas am Ende von der Figur des Crowe verteidigt wird und der Zuschauer das Bild eines kooperierenden, freudlich gesinnten Menschen bekommt, der nur auf das schnelle Geld aus war. Hallo? Lucas ist ein skrupelloser Killer, der Widersacher auf offener Straße erschießt. Ein Ganove, der Tausende in die Abhängigkeit und etliche in den Heroin-Tod geführt hat. Und am Ende soll der Zuschauer ihm verzeihen, weil er ein paar Dutzend korrupte Cops hat auffliegen lassen???
Ridley Scott schafft es nicht, seinem Film den Flair der richtig guten Gangster-Filme zu verpassen. Leute, die vom "neuen Paten" sprechen und behaupten, dieser Film sei besser, als "Casino" und "Good Fellas", denen kann nicht mehr geholfen werden. Dem Film fehlen Motive, ein erkennbarer, eigenständiger Stil und vor allem Coolness.
Zudem ist der Film total überladen. Vieles hätte einfach weggelassen oder tiefer beleuchtet werden  müssen. Der Sub-Geschichte um den korrupten Polizisten wird sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt, nur um ihn am Ende zwei Sekunden lang zu zeigen, wie er sich die Knarre ans Kinn hält und abdrückt?!?!

[lastboyscout]

So, hab mir heute im "Target" dieses Schmankerl zugelegt:

Vorteil Nummer 1: Die Box ist für schlappe 44,99 US-Dollar zu haben.
Vorteil Nummer 2: Alle Filme sind in schicken Digipacks enthalten.
Siehe hier:

[schlitzauge23]

BAHHHHHH!!!! Leck mich fett alter :D Hoffentlich erscheint sowas auch hier in Germany 

Wobei ich eher noch Godfellas genommen hätte anstatt Casino, oder zumindest noch dazu.

[Mr Creazil]

Sowas in Deutschland? Schön wärs... aber das bleibt dann wohl ins Reich der Hoffnung verbannt.

[psychopaul]

SPOILER

Und am Ende soll der Zuschauer ihm verzeihen, weil er ein paar Dutzend korrupte Cops hat auffliegen lassen???

Wie kommst du darauf, dass ihm wer verzeihen soll? Er ist böse, aber kommt doch wieder frei. Das Ende ist ganz einfach ambivalent. Wie das Leben halt so spielt. Es ist ja eben (zumindest von den Eckpfeilern her) eine true story.  ;)
Und was hat der Verlauf der Geschichte bzw. dass etwas passiert, was nicht als "gerecht" betrachtet wird damit zu tun, ob es ein "Charakter-Film" ist?? Nichts.  :icon_smile:

Wie in allen guten Gangsterfilmen ist Washingtons Figur jemand, der abstoßend und anziehend zugleich ist. Natürlich ist das alles nicht die Bohne mehr innovativ, aber der Film ist schon okay.

[wanderameise]

AG war einer der schlechtesten Filme 07. Da kann kommen wer will, aber RS hätte sich das echt schenken können. Im vergleich zu anderen Gängster Filmen, liegt dieser hier, vom niveau her, weit abgeschlagen dahinter. Noch nicht mal als reinen zeitvertreib kann ich diesen film empfehlen.
es kommt einfach zu wenig bei rum, die ernüchterung war einfach zu groß gegen ende hin.

[Werderaner]

... Allright, dann finde ich es nur mehr als lächerlich, wenn der Massenmörder Lucas am Ende von der Figur des Crowe verteidigt wird und der Zuschauer das Bild eines kooperierenden, freudlich gesinnten Menschen bekommt, der nur auf das schnelle Geld aus war. Hallo? Lucas ist ein skrupelloser Killer, der Widersacher auf offener Straße erschießt. Ein Ganove, der Tausende in die Abhängigkeit und etliche in den Heroin-Tod geführt hat. Und am Ende soll der Zuschauer ihm verzeihen, weil er ein paar Dutzend korrupte Cops hat auffliegen lassen???

Vielleicht liegt es an meinem Alter, dass ich die latente Sympathie von Filmemachern für solche miesen Verbrecher immer mehr ablehne.

Alleine die handwerklich solide Machart lässt mich noch 5/10 Punkte geben!

... Ridley Scott schafft es nicht, seinem Film den Flair der richtig guten Gangster-Filme zu verpassen. ...

Nein, da gab es schon einen ganzen Sack voll bessere Filme dieses Genres. Ich habe wieder mal Lust auf "French Connection" bekommen ...