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Gemeinschaftsforum => Allgemeines Filmforum => Thema gestartet von: Newendyke am 29 August 2004, 16:19:50

Titel: Munich
Beitrag von: Newendyke am 29 August 2004, 16:19:50
Ich nehm mir jetzt mal die Freiheit und eröffne schon jetzt einen Thread für diesen Film, da im "Der Untergang"-Thread http://www.gemeinschaftsforum.com/phorum/viewtopic.php?t=31984 schon einiges an Spekulationen breit getreten wird.

Also, frohes spekulieren!
Titel: Munich
Beitrag von: Vlad am 30 August 2004, 14:38:42
Dann will ich mal über's Stöckchen hüpfen und nur noch mal etwas zu den diversen Aussagen los werden, dass Spielberg 1.) Deutschlandhasser ist [wohl eher Nazi-Hasser] und 2.) vermutlich auch diese Gelegenheit nutzen wird, das Deutsche Volk als strunzdoofe Mitläufer ohne Plan darzustellen. Ich bin nachwievor der Meinung, dass das in seinen ernstzunehmenden Werken bis auf kleinere Details so nicht zutrifft. Ganz einfach, weil es sich für micht nicht so anfühlte (und ich bin keineswegs politisch befangen). Mag sein, dass die Darstellung der damaligen allgemeinen Haltung zur Judenverfolgung in "Schindlers Liste" einseitig ausfiel, aber den Beweis, dass das nicht den damaligen Verhältnissen entsprach, müsste ich dann schon erstmal sehen.

Natürlich neigt Herr Spielberg zum dramatischen Ausschmücken und Überstilisieren des Bösen (ist beim Weissen Hai ja nicht anders), aber m.E. geht damit auch zumeisst eine große Faszination einher (von wegen Deppentum). Sein Umgang mit der Angst und die ästhetische Umsetzung sorgen dafür, dass er trotz gelegentlich insgesamt etwas platter Filme bei mir immer noch einen Stein im Brett hat.

Wenn es bei besagtem Film also zur befürchteten einseitig angst(>hass)orientierten Darstellung kommen sollte, trifft es da vermutlich eher die Terroristen. Und wie Moonshade im anderen Thread schon recht treffend meinte, können die Deutschen in diesem Fall ja wohl so oder so nicht gut abschneiden.
Titel: Munich
Beitrag von: CinemaniaX am 30 August 2004, 15:05:01
Nach jetzigem Stand:

Positiv:
- Der Film soll nicht oder nicht nur auf dem Buch "Vengeance" basieren, das nicht unumstritten ist.
- Der Drehbuch schreibt  Eric Roth.

Negativ:
- Weil die Dreharbeit verschoben wurde, kann Ben Kingsley aus terminlichen Gründen nicht mehr mitspielen.

Neutral:
- Eric Bana spielt die Hauptrolle.
Titel: Munich
Beitrag von: Vlad am 30 August 2004, 18:41:35
Hmm,
eine Eric Bana Fanpage notiert, dass nach Eric Roth schon zwei Schreiber (Charles Randolph und Tony Kushner) jeweils das Script renovier(t)en.

Ausserdem geht es ja tatsächlich nicht nur um die Ereignisse in München, sondern um die längere Verfolgung der Terroristen durch den Mossad (schon mal Sorry, wenn ich hier der letzte bin, der das schnallt, aber ich finde schon, dass dieser Umstand dem Wunsch nach einer deutschen Produktion doch ein wenig den Wind aus den Segeln nimmt).
Titel: Munich
Beitrag von: CinemaniaX am 30 August 2004, 18:53:08
Genau. Es geht ja hauptsächlich um den Mossad-Agenten.
Titel: Munich
Beitrag von: Ed Wut am 31 August 2004, 11:02:18
...also 'ne einseitige pro -Israel, contra böse Palästinenserterroristen Darstellung? Inklusive Mossad-Bond?

(Ich sehe Turbanträger, bärtig und böse. Bayernpolizisten machtlos. Edle, schöne Sportler in den Händen finsterer Araber. Doch da kommt der Mossad-Bond, wie Ben Gurion persönlich hereingestürmt...)
Titel: Munich
Beitrag von: Daigo am 31 August 2004, 14:10:30
Korrekt wäre: Israelische Agenten jagen junge Palastinenser, die relativ normal und (seinerzeit) modern aussahen.

Bis auf einen haben sie ja auch alle "neutralisiert"...

Trotzdem müsste der Film mit dem Attentat und auch der Freipressung der Terroristen aus deutschen Gefängnissen beginnen, zumindest als Einstiegssequenz.

Interessant: Der frühere Bürgermeister von New York Giuliani hat erst gestren auf dem Republikanerparteitag die Geschichte von 1972 und das Versagen der deutschen Behörden breitgetreten. Buhrufe für Deutschland waren dabei eingeplant...
Titel: Munich
Beitrag von: Ed Wut am 31 August 2004, 14:19:02
Die deutschen waren ja auch Planlos wie sonstwas!
Nachzulesen in "Das BKA" aus'm Knaur Verlag und in Stefan Austs "Baader-Meinhof Komplex" wirds glaub ich auch erwähnt...
...gibt auch 'n schönes Buch über die Vorgehensweise des Mossad (ich glaub auch bei Knaur) in dem anschaulich von der deutschen "hilflosigkeit" berichtet wird.
Auch wenn die GSG9 sich nach Mogadischu 'ne kleine Fanbase aufgebaut hat, gab's in der Geschicht genug Beispiele für INKOMPETENZ.
Aber falls ich 'mal Geisel bin, hoffe ich natürlich auf unsere Killerkommandos...
Titel: Munich
Beitrag von: CinemaniaX am 26 Juli 2005, 09:34:44
- Die Produktion hat schon begonnen.
- Der Film soll jetzt Munich heissen.
- Der Kinostart soll am 23. Dezember 2005 sein.

Wie es aussieht, hat Spielberg einen sehr engen Terminplan.
Titel: Munich
Beitrag von: Newendyke am 26 Juli 2005, 09:46:47
Habe mal den Titel von Mossad/Vengeance auf Munich editiert.
Titel: Munich
Beitrag von: Watcher am 26 Juli 2005, 15:39:23
ZitatDie deutschen waren ja auch Planlos wie sonstwas!
Nachzulesen in "Das BKA" aus'm Knaur Verlag und in Stefan Austs "Baader-Meinhof Komplex" wirds glaub ich auch erwähnt...
...gibt auch 'n schönes Buch über die Vorgehensweise des Mossad (ich glaub auch bei Knaur) in dem anschaulich von der deutschen "hilflosigkeit" berichtet wird.
Auch wenn die GSG9 sich nach Mogadischu 'ne kleine Fanbase aufgebaut hat, gab's in der Geschicht genug Beispiele für INKOMPETENZ.
Aber falls ich 'mal Geisel bin, hoffe ich natürlich auf unsere Killerkommandos...

War's nicht so, dass das GSG9 erst nach diesem, oder besser AUS diesem Vorfall gegründet und von SWAT in Amerika ausgebildet worden ist???

Also ich bin offen für alles, werd mir wahrscheinlich aber wirklich noch ein Buch holen, indem dem das ganze Geschehnis so erzählt wird, wie es statt gefunden hat ;)...
Titel: Munich
Beitrag von: CinemaniaX am 26 Juli 2005, 15:56:31
Zitat von: WatcherWar's nicht so, dass das GSG9 erst nach diesem, oder besser AUS diesem Vorfall gegründet

Ja.

Zitat von: Watcherund von SWAT in Amerika ausgebildet worden ist???

Weiss ich nicht.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Seemops am 27 Juli 2005, 16:40:57
Ich bin zwar prinzipiell der Meinung, dass Spielberg bisher recht souverän mit Kriegsthemen etwa umgegangen ist, aber leider bin ich sehr traurig, dass mal wieder ein Ereignis der Deutschen oder mit den Deutschen zusammenhängend von Amerikanern verfilmt wird. Die Befürchtung, dass mal wieder (weil schon so oft vorgekommen) die Deutschen ordentlich ihr Fett weg bekommen werden, ist groß. Wie gesagt, bei Spielberg muss man das nicht unbedingt erwarten. Trauriger stimmt mich viel eher, dass es vielleicht eher an deutscher Seite liegen sollte, dieses Thema zu bearbeiten. Ähnlich wie bei " Der Untergang".

Zwar mag die amerikanische Filmbranche technisch gesehen qualitativ hochwertigere Filme erzeugen, aber eine deutsche Handschrift in einem solchen Film wäre richtig erfrischend.

Mal davon ganz abgesehen, dass sich Amerika vielleicht mit der eigenen Geschichte auch (noch mehr als schon geschehen) beschäftigen sollte - und nicht nur mit der anderer Nationen. Ich will damit zwar nicht sagen, dass sie es nicht dürften oder es teilweise nicht auch gut gemacht hätten, aber irgendwie kommt man sich schon veräppelt vor, besonders wenn das eigene Volk schlecht, klischeehaft oder einfach nur dumm dargestellt wird. Da weiß man, man hätte den Film lieber selbst drehen sollen....
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Watcher am 27 Juli 2005, 17:11:56
Aber sowas lässt sich wenn's aus Amerika kommt einfach besser vermarkten...
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Dexter am 27 Juli 2005, 17:28:01
Mal ein Bild von Eric Bana beim Dreh
(http://img255.imageshack.us/img255/4456/98qj.th.jpg) (http://img255.imageshack.us/my.php?image=98qj.jpg)
Mehr gibt es hier
http://gallery.di-ve.com/Spielberg_starts_filming_in_Rabat/index.html


Titel: Re: Munich
Beitrag von: Seemops am 27 Juli 2005, 19:19:28
Zitat von: Watcher am 27 Juli 2005, 17:11:56
Aber sowas lässt sich wenn's aus Amerika kommt einfach besser vermarkten...

Ja klar, da hast du recht, aber das ist doch traurig....

Übrigens weiß ich gar nicht, ob ich es so gut finden soll, dass Eric Bana die Hauptrolle spielt.....immerhin...er war der Hulk  :-P
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Watcher am 28 Juli 2005, 15:29:01
@ Seemops:
Klar isses traurig...

Nich das mich hier in Ungnaden stürtze, aber Eric Bana als Hulk fand ich mörderdämlich.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Dexter am 28 Juli 2005, 15:48:40
Wann hat Eric Bana denn den Hulk gespielt??
Eric Bana hat Bruce Banner gespielt, der Hulk stammte aus dem Computer  :icon_wink:
Ich fand ihn ganz gut als Bruce Banner und in Troja war er der einzigste Lichtblick neben Sean Bean.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: bsm123 am 28 Juli 2005, 15:52:07
Zitat von: Ed Wut am 31 August 2004, 14:19:02
Die deutschen waren ja auch Planlos wie sonstwas!
Nachzulesen in "Das BKA" aus'm Knaur Verlag und in Stefan Austs "Baader-Meinhof Komplex" wirds glaub ich auch erwähnt...
...gibt auch 'n schönes Buch über die Vorgehensweise des Mossad (ich glaub auch bei Knaur) in dem anschaulich von der deutschen "hilflosigkeit" berichtet wird.

Anfang der 70er waren wohl alle noch "planlos", was solche Sitautionen betraf. Und ob der Knaur-Verlag die beste Adresse für Informationen ist, sei mal dahingestellt...
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Newendyke am 28 Juli 2005, 15:55:10
Zitat von: dexter am 28 Juli 2005, 15:48:40
Wann hat Eric Bana denn den Hulk gespielt??
Eric Bana hat Bruce Banner gespielt, der Hulk stammte aus dem Computer  :icon_wink:
Ich fand ihn ganz gut als Bruce Banner und in Troja war er der einzigste Lichtblick neben Sean Bean.

/subscribe

Und dann noch seine Darstellung in Chopper... einfach sehr sehr cool! Troja... puh, find das Bean einfach zu wenig Screentime hatte, um Odysseus richtig einbringen zu können... aber bei nem Pitt-branded movie, was will man da erwarten.
Btt, Bana ist einfach zu unterschätzt! Meine Meinung, ich glaub, der Mann hats viel mehr drauf als die Regisseure es zulassen.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Dexter am 28 Juli 2005, 15:59:36
Zitat von: Newendyke am 28 Juli 2005, 15:55:10
Und dann noch seine Darstellung in Chopper... einfach sehr sehr cool! Troja... puh, find das Bean einfach zu wenig Screentime hatte, um Odysseus richtig einbringen zu können... aber bei nem Pitt-branded movie, was will man da erwarten.
Btt, Bana ist einfach zu unterschätzt! Meine Meinung, ich glaub, der Mann hats viel mehr drauf als die Regisseure es zulassen.
Da kann ich dir nur zustimmen :00000298:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Seemops am 28 Juli 2005, 16:06:58
jo, eric bana war klasse als..........nein, nicht als hulk, natürlich nicht, wie konnt ich sowas auch behaupten.... :icon_eek: natürlich war er klasse als bruce banner...das will ich ja nich sagen...aber irgendwie .....er is eben der hulk, ihr versteht das nich  :icon_mrgreen:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Newendyke am 28 Juli 2005, 16:17:58
Zitat von: Seemops am 28 Juli 2005, 16:06:58
jo, eric bana war klasse als..........nein, nicht als hulk, natürlich nicht, wie konnt ich sowas auch behaupten.... :icon_eek: natürlich war er klasse als bruce banner...das will ich ja nich sagen...aber irgendwie .....er is eben der hulk, ihr versteht das nich  :icon_mrgreen:

Versteh wohl ganz gut... du bindest den Mann mit dieser einen Rolle fest... wenn ich das mit Pitt gemacht hätte, wären mir geniale Leistungen wie 12 Monkeys oder FC entgangen...
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Seemops am 28 Juli 2005, 18:33:57
Ja, bei Brad Pitt ist das auch sone Sache (Vergiss nich Snatch, denn da fand ich ihn auch klasse ^^)...Nun ja, ich werde mir den Film trotzdem angucken, ich gebe jedem eine Chance, zumal ich es eh nich ändern kann...leider nicht....*seufz*

Immerhin wäre es ja auch traurig, wenn Angelina Jolie nur die Lara geben würde....ich weiß, manche würden sie am liebsten nur in knappen Shorts sehen....

Naja, er is eben der Hulk, da kann man nichts machen, wir werden sehen, ob er der Rolle gerecht wird. Ich bin immer bereit meine Einstellung zu revidieren...;)
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Dexter am 26 Oktober 2005, 13:59:52
(http://img469.imageshack.us/img469/6729/munich0ls.jpg)
Titel: Re: Munich
Beitrag von: StS am 26 Oktober 2005, 14:17:04
Sieht ja richtig gut aus ... bin etwas überrascht!  :icon_biggrin:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Newendyke am 5 November 2005, 13:29:25
Der Trailer:

http://www.munichmovie.com/munich_trlr1_300k.mov
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Red Shadow am 15 Januar 2006, 15:06:55
Tja, bald dürfen wir Spielbergs neuen Film auch hierzulande sehen.
Die amerikanischen Filmkritiker, also Ebert (,,couragiert") und Co., sind weitgehend durchaus angetan. Natürlich hagelt es auch Kritik, speziell von den konservativen Republikanern und überraschenderweise aus jüdischer Richtung. Anscheinend lehnt sich Spielberg überwiegend an den umstrittenen Roman ,,Vengeance" von George Jonas an und behandelt die belegten Fakten nur oberflächlich. Die Frage, ob im Kampf gegen Terrorismus alle Mittel recht sind, ist aktueller denn je. Darüber hinaus soll der Film stilistisch sehr nostalgisch wirken. Ich bin überrascht und blicke dem Kinostart mit Vorfreude entgegen! 
Titel: Re: Munich
Beitrag von: V am 15 Januar 2006, 21:43:06
http://www.filmstarts.de/kritiken/M%FCnchen.html


Auch wenn ich Spielberg nach Schund wie Krieg der Welten eigentlich nicht mehr leiden kann, werd ich mir MÜNCHEN doch mal anschauen.

@ die Leute, die Angst haben, dass die Deutschen werden wieder zu schlecht dargestellt werdeb: Wie soll man denn die Deutschen 72 darstellen? Etwa gut organisiert? Man kann eine desolate Aktion nicht "normal" oder "neutral" darstellen, wie soll das gehen?

Bei Schindlers Liste kann man ja wohl genauso wenig verlangen, dass die Deutschen "gut" oder "normal" dargestellt werden.  :doof:
Immerhin ist Schindler ja ein Deutscher.  :icon_wink:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Tomalak am 15 Januar 2006, 22:39:51
Seemops schiesst hier ja den Bock ab. Das wird der erste Spielberg nach jahren auf den ich sehnsüchtig warte. "Fakten" dürften auch eher weniger die Handlung bestimmen, da zuviele einfach im Dunkel liegen. Er wird es wohl richtig machen und eher die moralische Fragen stellen: wie weit darf ein Staat auf der Suche nach Vergeltung gehen, wo sind die Grenzen zwischen Staats"terrorismus" und den Attentätern.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 25 Januar 2006, 15:40:58
hier was recht interessantes:
Zitat"Munich": Ein Staat nahm Rache - doch was darf ein Film?

Von Wolfgang Hübner


Selten hat es eine so erhitzte Debatte um einen Film gegeben, der noch gar nicht in den Kinos zu sehen war, wie um Steven Spielbergs neues Werk "München". Massiv kam die Kritik an dem Film besonders aus dem jüdischen Milieu der USA: Mit seinem Film über die mörderischen Folgen des mörderischen Olympia-Attentats von 1972 soll der Regisseur von "Schindlers Liste" sogar "Verrat an Israel" begangen haben. Der Kritiker der einflussreichen "New York Times" warf Spielberg "Versagen auf der ganzen Linie" vor.

Wer den Film, der am 26. Januar in die deutschen Kinos kommt, gesehen hat, wird weder die Aufregung noch die Vorwürfe gegen den erfolgreichsten Leinwandschöpfer unserer Epoche so recht verstehen können. Denn Spielberg hat mit seinem ebenfalls jüdischen Drehbuchautor Tony Kushner keineswegs den palästinensischen Terror auf eine Stufe mit dem israelischen Gegenterror gestellt. Er zeigt nur, dass auch die von ihm nicht in Frage gestellte Reaktion Israels auf den Tod seiner Sportler in der deutschen Olympiastadt München einen hohen menschlichen und moralischen Preis gekostet hat.

Brisantes Thema

Es wäre zu einfach, diesen emotional geschickt dosierten Actionfilm um einen staatlich angeordneten Rachefeldzug als anti-israelisch oder gar anti-jüdisch abzuqualifizieren. Spielberg weiß nur viel besser als seine Kritiker, wie mit einem brisanten Thema umgegangen werden muss, um das breite Publikum dafür interessieren zu können. Plumpe Parteilichkeit für Israels durchaus fragwürdige Entscheidung, die als Drahtzieher des Attentats vermuteten Araber einen nach dem anderen durch ein Killerkommando umbringen zu lassen, hätten dem Film ungleich mehr geschadet als die Mäkelei an der angeblich fehlenden Treue zur jüdischen Sache und zum jüdischen Staat.

Erzählt wird in "München" entgegen den vom Titel geweckten Erwartungen nicht die Chronologie eines Terroranschlags, der elf israelische Sportler das Leben kostete. Szenen dieser Tragödie werden zwar immer wieder eingeblendet, aber im Mittelpunkt stehen die blutigen Aktionen eines fünfköpfigen Teams unter der Leitung des jungen Geheimdienstoffiziers Avner. Sie haben von der damaligen israelischen Ministerpräsidentin den Auftrag bekommen, jene elf Männer, die für das Münchner Attentat im Hintergrund verantwortlich gewesen sein sollen, aufzuspüren und zu töten.

Rachetaten emotional legitimiert

Im Kern ist "München" also eine ganz spezielle Variante des Kinohits "Ein Mann sieht rot". Nur billigt sich diesmal ein Staat das Recht auf Rache zu. Rom, Paris, Zypern, London, Beirut und Amsterdam sind die wichtigsten Stationen dieses verborgenen Feldzuges, der eine ganze Reihe Leichen hinterlässt. Immer mehr werden die Jäger selbst zu Gejagten. Und immer öfter müssen sie sich die Frage stellen, ob sich ihre Opfer wirklich schuldig gemacht hatten oder ob der Mord an ihnen nur der Einschüchterung des arabischen Gegners dienen soll.

Spielberg thematisiert in Ansätzen die Zweifel der Auftragskiller; die abstoßend grausame Hinrichtung einer fast nackten, völlig wehrlosen Frau zeigt er auch. Männer, die so was machen, verdienen wahrlich keine Bewunderung. Doch immer wenn sich dieses Gefühl im Zuschauer durchsetzen will, bringt der Film Szenen aus dem Geschehen beim Olympia-Attentat, die auch noch die übelste Rachetat wieder moralisch legitimieren sollen. Dieses Strickmuster ist durchschaubar und wird "München" zumindest in den islamischen Ländern nicht gerade zum Kinohit machen.

Historische Tatsachen zurechtgebogen

Aber auch in den USA läuft der Film kommerziell schwach, offenbar hat die hitzige Vorfeld-Diskussion ihm eher geschadet. Spielberg und seinem Drehbuchautor hat es nichts genutzt, die historischen Tatsachen sehr eigenwillig zurechtgebogen haben, um die zweieinhalb Kinostunden so aufregend wie möglich zu gestalten. Eric Bana in der Hauptrolle des durchaus skrupulösen Avner macht seine Sache gut, Geoffrey Rush als geheimnistuerische Mossad-Größe überdreht sein Spiel etwas.

Mit Hanns Zischler, der einen der Auftragskiller verkörpert, sowie mit Kurzauftritten Moritz Bleibtreu und Meret Becker sind auch deutsche Darsteller an der Produktion beteiligt. Ob sie dafür sorgen werden, "München" in Deutschland zum Erfolg zu machen, kann bezweifelt werden. Der Film enthält zu viele Halbwahrheiten, Fragwürdigkeiten und ist letztlich auch zu suggestiv, um sich den Problemen, die er berührt, auch wirklich zu stellen. Steven Spielberg hatte sicherlich Kassenerfolg und Kritikerlob zugleich im Sinn. Bei "Schindlers Liste" ist ihm das gelungen, bei "München" verfehlt er beides.

Botschafter Stein: "Ein Film bleibt ein Film"

Israels Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, forderte in einem N24-Interview eine Diskussion auf Basis der Fakten: Seit dem 11. September stellten sich für die demokratischen Staaten grundsätzliche Fragen, sagte Stein. "Wie geht man mit der Bedrohung durch den Terror um? Inwiefern schränkt man Freiheiten ein? Welche Maßnahmen trifft die Gesellschaft, um sich vor dem Terror zu schützen?", führte der Diplomat weiter aus. Man solle nicht so tun, als ob Israel Antworten auf solche Fragen hätte. "Aber zu einer Diskussion soll es kommen. Und wenn es zu einer Diskussion kommt, dann auf Basis der Fakten." Er habe "München" noch nicht gesehen, so Strein. "Aber ich meine, dass der Film auf einer Fiktion basiert, auf einem Buch, das nur wenig mit den Fakten zu tun hat. (...) Deshalb sage ich: Ein Film bleibt ein Film." (AP, N24.de)
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Nibi am 26 Januar 2006, 10:43:47
Habe nun schon öfters gelesen, dass sehr viel fiktiv sein soll bzw. dass die Fakten ein wenig verdreht oder abgeändert wurden.

Ich hatte wirklich ein riesen Interesse an diesem Film, da mich die ganze Szene aus den 70ern/80ern (RAF, Black September, Landshut) sehr interessiert, aber auf Halbwahrheiten in so einem wichtigen Film habe ich eigentlich keine Lust. Bin schwer am überlegen ob ich ihn mir tatsächlich angucken soll.
Vielleicht unter der Vorraussetzung das es nur ein Film ist und kein Dokument der Geschichte.


Titel: Re: Munich
Beitrag von: StS am 26 Januar 2006, 11:35:03
Ach, kommt schon, Leute! Welcher Film über streng geheime Geheimdienstaktionen kann denn nun wirklich 100 Prozent von sich behaupten, absolut den Fakten zu entsprechen. Bedenkt auch, daß es sich um einen Spielfilm handelt, nicht um eine Dokumentation. Spielberg hat von Anfang an gesagt, daß es ihm um die menschliche Seite dahinter geht, nicht um eine Detail-getreue Nachstellung der Ereignisse. Ich würde das nun wirklich nicht so eng sehen. Auch bei "Sindlers Liste" gab es Freiheiten - und trotzdem war jener ein guter Film. Und da ich zu dem Thema eh nicht zig Bücher gelesen habe, werde ich die Freiheiten wohl nicht wirklich wahrnehmen. Wenn ich Fakten will, gehe ich allgemein auch bestimmt nicht ins Kino...  :icon_wink:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Kerry am 26 Januar 2006, 11:37:44
Dann ja, wenn der Film in Israel als antijüdisch und in arabischen Ländern als antiarabisch betrachtet wird, scheint Spielberg doch irgendetwas richtig gemacht zu haben. Zumindest mal scheint es keine einseitige Verherrlichung einer bestimmten Seite zu geben (wie ansonsten üblich).
Dass er sich bei der Geschichte wohl einige Freiheiten genommen hat stört mich nicht weiter. Die ganze "Wahrheit" wird bei diesem Thema wohl nie herauskommen; zwangsläufig sind alle sich damit befassende Publikationen zumindest teilweise Spekulation.
Spielberg geht es hier wohl auch nicht um eine historisch akkurate Darstellung der Ereignisse, sondern vielmehr um die Fragestellung wie weit ein Staat gehen darf um sich gegen Terror zu verteidigen. (habe ich zumindest aus diversen Kritiken und Interviews herausgelesen).
Und dieses Thema ist aktueller denn je.

Schade finde ich nur, dass ein Regiesseur wie Spielberg welcher Werke wie eben dieses oder "Schindlers Liste" schaffen kann, sein riesiges Talent an Schrott wie "Kampf der Welten" vergeudet. Aber dies ist eine andere Geschichte...
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Nibi am 26 Januar 2006, 11:51:26
Also ich wollte nicht sagen das es ein schlechter Film ist, ich denke sogar das es ein guter Film ist.

Ok, ich sehe das vielleicht ein bisschen anders, weil ich mich einige Zeit lang sehr mit dieser Thematik auseinandergesetzt habe.

Ich würde es halt nur sehr schade finden, wenn einige FAKTEN verdreht würden, so wie ich es gelesen habe.
Das nicht die ganze Wahrheit ans Licht kommt ist ja auch in Ordnung  und das man sich die künstlerische Freiheit nimmt einige Sachen hinein zu interpretieren ist auch ok, nur sollten halt bestehende Fakten nicht verdreht werden.
Tatsachen sollten Tatsachen bleiben.

Wie auch immer ich gehe ganz sicher heute/spätestens morgen rein und werde dann berichten was mir gefallen hat und was nicht.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 26 Januar 2006, 12:21:11
Zitat von: Nibi am 26 Januar 2006, 11:51:26
Wie auch immer ich gehe ganz sicher heute/spätestens morgen rein und werde dann berichten was mir gefallen hat und was nicht.
ich stiefel heute rein...sobald mein Kumpel aufgewacht ist  :anime: dann berichte ich auch morgen...

Grüsse
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Plumpaquatsch am 26 Januar 2006, 13:55:27
ich hatte ende der 80er mal einen film mit steven bauer(scarface) auf video gesehn,der das thema auch aufgriff.
es ging dort auch um die ermordung der mitwisser an dem münchner terrorgeschenen,durch eine neu ins leben gerufene israelische specialeinheit.ging glaube ich so 3 std das filmchen.
handelt es sich etwa bei spielbergs München um eine neuverfilmung von "Gesetz des Terrors"?

http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=23444
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Nibi am 26 Januar 2006, 18:23:36
Also von einem Remake ist mir nichts bekannt, Spielberg hat seine Informationen aus dem Buch "Die Rache ist unser"
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Plumpaquatsch am 26 Januar 2006, 22:12:15
dachte nur,weil der film damals detailgetreu die  geschichte wiedergegeben hat.von der rekrutierung der agenten,der ausbildung,den morden und den psychischen konflikten die sich daraus bei den agenten ergeben haben.
                                                                                                                             
würde den film gerne nochmal sehen bevor ich spielbergs version im kino schau.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Jared Kimberlain am 27 Januar 2006, 15:37:36

Also, ich war gestern im Film und kann schon mal sagen, dass es sich nicht um ein Remake von "Gesetz des Terrors" handelt.
Wichtig ist noch zu erwähnen, es handelt sich hier um keine Dokumentation, sondern um einen Spielfilm, der sich an den wirklichen Abläufen orientiert, diese bei weitem nicht 1:1 wiedergibt.
Ich denke, das war auch nicht in der Absicht von Spielberg.
Ich kann den Film nur empfehlen, da er wirklich gelungen die Frage nach Recht und Unrecht stellt. Und das Ganze sogar noch recht spannend in Szene setzt.
Wobei ich vielen der bisherigen Reviews dahingehend wiedersprechen möchte, dass Spielberg eine neutrale Darstellung gewählt hat.
Denn die Kernausage des Films ist eindeutig klar und deshalb verwundert auch nicht unerfreuliche Meinung von israelischer Seite auf den Film.  :icon_wink:
Aber es ist auch keine stumpfe Anklage, ganz im Gegenteil. Für Leute mit Lust zum nachdenken eine ganz klare Empfehlung zum Besuch des Films.

Gruß,
J.K.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Red Shadow am 27 Januar 2006, 20:40:59
@ Jared Kimberlain

ZitatWobei ich vielen der bisherigen Reviews dahingehend wiedersprechen möchte, dass Spielberg eine neutrale Darstellung gewählt hat.

Inwiefern!?

ZitatDenn die Kernausage des Films ist eindeutig klar und deshalb verwundert auch nicht unerfreuliche Meinung von israelischer Seite auf den Film. 

Die Kernaussage ist universell, Spielberg visualisiert und hinterfragt die Gewaltspirale. Natürlich begleitet der Betrachter Mossad-Agenten, die Morden. Naiv ist es meiner Meinung nach aber nur, wenn man glaubt, dass in diesen Kreisen Menschenrechte zählen. Andererseits werden die Charaktere auch vielseitig beleuchtet - teilweise auch positiv. Spielberg macht keinen Unterschied, ob Gewalt staatlich abgesegnet ist oder den feigen Beigeschmack eines Selbstmordattentats haben, da stimme ich dir zu. Trotzdem kritisiert er nicht konkret die israelische Vorgehensweise, sondern vielmehr den Irrsinn der "Auge um Auge, Zahn um Zahn" Philosophie. Sympathien und Antipathien sind eben nicht klar verteilt! Am Ende des Films zeigt man mit den New Yorker Twin Towers noch einmal symbolisch, dass die Botschaft von "Munich" nicht nur auf den Nahostkonflikt beschränkt ist.   
Titel: Re: Munich Achtung Spoiler!
Beitrag von: Jared Kimberlain am 28 Januar 2006, 10:53:07
Zitat von: red shadow am 27 Januar 2006, 20:40:59
@ Jared Kimberlain

Inwiefern!?


Die Kernaussage ist universell, Spielberg visualisiert und hinterfragt die Gewaltspirale. Natürlich begleitet der Betrachter Mossad-Agenten, die Morden. Naiv ist es meiner Meinung nach aber nur, wenn man glaubt, dass in diesen Kreisen Menschenrechte zählen. Andererseits werden die Charaktere auch vielseitig beleuchtet - teilweise auch positiv. Spielberg macht keinen Unterschied, ob Gewalt staatlich abgesegnet ist oder den feigen Beigeschmack eines Selbstmordattentats haben, da stimme ich dir zu. Trotzdem kritisiert er nicht konkret die israelische Vorgehensweise, sondern vielmehr den Irrsinn der "Auge um Auge, Zahn um Zahn" Philosophie. Sympathien und Antipathien sind eben nicht klar verteilt! Am Ende des Films zeigt man mit den New Yorker Twin Towers noch einmal symbolisch, dass die Botschaft von "Munich" nicht nur auf den Nahostkonflikt beschränkt ist.


Das will ich gar nicht bezweifeln. Nur wird allein durch die Darstellung der Attentäter von München eigentlich klar, das das alles andere als wilde Tiere waren. Die Rückblenden zu der Panik, die Kommentare der Attentäter "Ihr seid bald wieder zu Hause" usw.
Hier wird (was ja nicht falsch ist) darauf verzichtet, diese Menschen als das Böse darzustellen. Ebenso wird die Ganze Bewegung in dem Gespräch in Athen sehr menschlich dargelegt.
Dagegen wurde ein extrem kalte Darstellung der israelischen Führung gestellt.
Und somit sehe ich die Grundaussage ziemlich einseitig verteilt. Das ist bei diesem wirklich gelungenen Film auch vielleicht einer der wenigen Kritikpunkte, die er sich gefallen lassen muss.

Gruß,
J.K.

Titel: Re: Munich
Beitrag von: Red Shadow am 28 Januar 2006, 12:48:38
@ Jared Kimberlain

Spoiler!





Die Mossad-Agenten werden ebenso nicht überwiegend negativ dargestellt, beispielsweise brechen sich eine Aktion ab, als das Kind eines Drahtziehers involviert ist. Na ja, natürlich wird die Operation von höchster Stelle abgesegnet, aber schließlich wurde auch das Attentat 1972 auf höchster Ebene geplant. Das ist doch der konkrete Anlass für die "Operation Zorn Gottes". Rache ist schließlich nicht grundlos! Die Morde werden durchweg sehr brutal dargestellt. Letztendlich haben die Attentäter auch alle Geiseln getötet. Im Übrigen ist eine Geiselnahme an sich schon mit krimineller Energie verbunden. Spielberg verharmlost überhaupt nichts, er beleuchtet alle Charaktere lediglich vielseitig. Natürlich sind auch die Palästinenser Menschen, die Ängste haben. Trotzdem haben sie ihren Auftrag kaltblütig und kompromisslos ausgeführt.     
Titel: Re: Munich
Beitrag von: psychopaul am 28 Januar 2006, 14:56:41
Hm, also ich weiß nicht, der Film war (natürlich) super gemacht (Optik, Ausstattung,...) und die angesprochene neutrale Darstellung der Charaktere ist sicher gut, aber irgendwie konnte mich das Endresultat nicht restlos überzeugen.

Liegt wohl daran, dass es zu 70-80% halt ein Agenten-(Profikiller-) Thriller ist, der sich allerdings zwischendurch auch schon etwas in die Länge zieht.
Teilweise fand ich auch den Humor etwas zu aufgesetzt, weiß nicht, ob's an der Synchro lag, aber ein paar Mal mußte ich schon den Kopf schütteln (und eh auch lachen  :icon_wink:) aufgrund einiger haarsträubenden Sprüche.  :icon_eek: (am Rande muß ich allerdings sagen, dass Daniel Craig, der neue Bond wirklich einen netten Prolo-Charme hat, der is ziemlich cool, aber irgendwie passte mir das bei dem Film nicht so ganz rein...  :icon_confused:..)

Der Film ist halt doch vor allem "Unterhaltung" und hin und wieder wird halt zwischendurch etwas "tiefgreifenderes" zum Thema Israel-Palästina eingeschoben, was aber auf mich irgendwie nicht "rund" wirkte.
Es kann auch sein, dass mich die Reaktion des restlichen Kinopublikums etwas beeinflußt hat, da hat die ganze Zeit wer an den unmöglichsten Stellen gelacht (z.B. an der "Messer in Kopf-Szene", die war zwar schon krass-skurill irgendwie, aber da dachten wohl einige, sie seien in einem Tarantino-Film und das sollte lustig sein  :doof:)


Das große Problem für mich bei "München" ist, dass Spielberg zwar einen ordentlichen Film gemacht hat, der auch erfreulicherweise nicht in eine naive oder gar irgednwas verherrlichende oder verharmlosende Richtung geht, aber letztlich doch mehr Hollywood-Unterhaltung mit einigen nachdenklichen Abschnitten darstellt als umgekehrt.
Versteht mich nicht falsch, insgesamt ist es doch ein "guter Film", aber ich hätte mir noch etwas mehr Brsianz erwartet, wenn man es sich genau überlegt, ist das Resultat nämlich doch sehr brav ausgefallen...


(erwähnen muß ich noch, dass mir diese Montage am Ende mit Bana beim Liebesakt und dem Massaker am Flughafen gut gefallen hat, das war mal eine eindrucksvolle Szene. Hab schon an mehreren Stellen gelesen, dass dies lächerlich sei, weil Bana ja dort nicht "dabei war", LOL, was für eine dämliche, engstirnige Interpretation; er kann ja auch einfach "daran denken", bzw. an die Sinnlosigkeit des ganzen Tötens und der Zuschauer dagegen sieht es halt dann, bzw. diese Szene ist ja auch ans Publikum gerichtet, wo ist das Problem, ihr tollen Filmkritiker...  :icon_twisted:)
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Jared Kimberlain am 28 Januar 2006, 18:01:14
Zitat von: red shadow am 28 Januar 2006, 12:48:38
@ Jared Kimberlain

Spoiler!





Die Mossad-Agenten werden ebenso nicht überwiegend negativ dargestellt, beispielsweise brechen sich eine Aktion ab, als das Kind eines Drahtziehers involviert ist. Na ja, natürlich wird die Operation von höchster Stelle abgesegnet, aber schließlich wurde auch das Attentat 1972 auf höchster Ebene geplant. Das ist doch der konkrete Anlass für die "Operation Zorn Gottes". Rache ist schließlich nicht grundlos! Die Morde werden durchweg sehr brutal dargestellt. Letztendlich haben die Attentäter auch alle Geiseln getötet. Im Übrigen ist eine Geiselnahme an sich schon mit krimineller Energie verbunden. Spielberg verharmlost überhaupt nichts, er beleuchtet alle Charaktere lediglich vielseitig. Natürlich sind auch die Palästinenser Menschen, die Ängste haben. Trotzdem haben sie ihren Auftrag kaltblütig und kompromisslos ausgeführt.

Sicher haben sie das. Nur wurde eine sehr "leise" Darstellung im Film gewählt. Auch die "Opfer" der Vergeltung werden durch die Reihe einfach und harmlos dargestellt, ihre Verbrechen bleiben nur eine Erwähnung.
Und aus diesen ganzen Aspekten kann man nicht von einer neutralen Darstellung sprechen.
Zumindest für mich war die Anklage des Films zwar nicht ausschließlich, aber doch sehr vehement an die Adresse Israels gerichtet.
Das entspricht auch nicht meiner Meinung, so dass ich mich unbedingt wiedererkennen wollte.
Ich denke nur, dass die gelungene Anklage des Filmes zumindest stellenweise doch zu eindeutig gewählt wurde. Wober das kein Verbrechen ist, wenn Spielberg so denkt. Nur fand ich halt die teilweise angekündigte grandiose neutrale Stellungsnahme des Films nicht ganz so neutral.

Gruß,
J.K.

Titel: Re: Munich
Beitrag von: Red Shadow am 28 Januar 2006, 18:53:29
Spoiler!

@ psychopaul


Zitat(erwähnen muß ich noch, dass mir diese Montage am Ende mit Bana beim Liebesakt und dem Massaker am Flughafen gut gefallen hat, das war mal eine eindrucksvolle Szene. Hab schon an mehreren Stellen gelesen, dass dies lächerlich sei, weil Bana ja dort nicht "dabei war", LOL, was für eine dämliche, engstirnige Interpretation; er kann ja auch einfach "daran denken", bzw. an die Sinnlosigkeit des ganzen Tötens und der Zuschauer dagegen sieht es halt dann, bzw. diese Szene ist ja auch ans Publikum gerichtet, wo ist das Problem, ihr tollen Filmkritiker...


Oh ja, wie ,,dämlich" und ,,engstirnig" :icon_lol:! ich weiß auch nicht, was daran ausdrucksstark ist, wenn Avner beim Geschlechtsverkehr die Exekution der Geiseln in Fürstenfeldbruck erlebt. Die Überblendungen (die einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Avners Gedanken und der Geiselnahme herstellen) sind in dieser Form schlichtweg sinnlos. Zu Beginn werden die Geschehnisse in Fürstenfeldbruck bis zu einem gewissen Punkt geschildert. Der Rest wird mit der Visualisierung von Avners Gedanken ergänzt. Es ist doch offensichtlich, dass Spielberg die Geiselnahme nach und nach beleuchten will, weitere grausame Details zeigt, um den Irrsinn der Gewalt zu verdeutlichen. Er instrumentalisiert dafür Avners Gedanken, aber das Ganze steht überhaupt nicht im Zusammenhang mit dessen Zweifel. Warum auch!? Die Dialoge zwischen Geiseln und Täter konnte er gar nicht kennen. Ferner stellt er doch vielmehr seine eigenen Taten und Handlungen in Frage. Das Bedürfnis nach Rache ist doch zu diesem Zeitpunkt längst gestillt. Wenn überhaupt sollte ihn sein eigenes Töten gedanklich verfolgen, das wäre der weitaus realistischere Weg, um Zweifel darzustellen.

@ Jared Kimberlain

Nur eine "Erwähnung" :icon_eek:!? Ist die brutale Darstellung der Tötung von elf Geiseln wirklich verharmlosend!? Übrigens schließt die Kernaussage, den Irrsinn der Gewaltspirale darzustellen, eine einseitige Betrachtung schon einmal aus. Die Spirale kann nicht alleine von israelischer Seite heraufbeschworen werden. Ach ja, was wäre denn deiner Meinung nach eine politisch neutrale Darstellung!?
Titel: Re: Munich
Beitrag von: psychopaul am 28 Januar 2006, 19:17:18
Zitat von: red shadowich weiß auch nicht, was daran ausdrucksstark ist, wenn Avner beim Geschlechtsverkehr die Exekution der Geiseln in Fürstenfeldbruck erlebt

Naja, die - zugegebenermaßen etwas naive - Botschaft dieser Szene ist ja: "Make love, not war."  :icon_mrgreen:  :icon_wink:


Was ich an deinem Post (und eben der Kritik an dieser Szene allgemein) nicht verstehe, ist, warum es (von der "filmischen Erzählebene" betrachtet) nicht "möglich" sein soll, Avner an die Eskalation am Flughafen "denken zu lassen" (natürlich war er nicht dabei, aber er kann ja wohl an die Sache an sich denken und das finde ich schon gut, schließlich war gerade dieser Vorfall ja die Initialzündung für seinen gesamten Auftrag, der sein ganzes Leben verändert hat und ihn von seinem Baby und der Frau, mit der er ja gerade schläft, getrennt hat  :exclaim:), aber dem Zuschauer halt auch zu "zeigen", was da passiert ist. Und ich betrachte diese beiden "Schauplätze"(Avners Gedanken bzw. Fürstenfeldbruck) ja auch als getrennt. Es ist ja schließlich ein Film, der beim Zuschauer etwas auslösen will. Vielleicht denkt Avner in diesem Moment einfach nur an den ganzen sinnlosen Konflikt an sich, aber trotzdem zeigt Spiellberg UNS eben auch noch mal, wie sinnlos und grausam diese ganze Aktion in München war und das fand ich eindrucksvoll.

Eieiei, das liest sich möglicherwesie etwas konfus, ich hoff, ich kann einigermaßen vermitteln, auf was ich hinauswill...:icon_wink:


Und dass Spielberg immer wieder zwischendurch die Vorfälle der Geiselnahme zeigt, hat ja auch den Sinn, dass er eben die Taten der Terroristen NICHT verharmlosen will, sondern immer wieder daran erinnert, dass dadurch ja auch erst die Gegengewalt der Israelis eingeleitet wurde (hat shadow ja eh auch schon erklärt  :icon_biggrin:)
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Jared Kimberlain am 28 Januar 2006, 20:25:50
@ Jared Kimberlain

Nur eine "Erwähnung" :icon_eek:!? Ist die brutale Darstellung der Tötung von elf Geiseln wirklich verharmlosend!? Übrigens schließt die Kernaussage, den Irrsinn der Gewaltspirale darzustellen, eine einseitige Betrachtung schon einmal aus. Die Spirale kann nicht alleine von israelischer Seite heraufbeschworen werden. Ach ja, was wäre denn deiner Meinung nach eine politisch neutrale Darstellung!?
[/quote]

Lies bitte noch mal meinen Post. Die Verharmlosung habe ich in Bezug auf die Darstellung der Vergeltungsopfer, also der Todesliste unseres Quartett erwähnt. Und damit meinte ich nur die gewählte Darstellung dieser Personen.
Hätte man auch ganz anders darstellen können, indem man ihre Taten nicht nur erwähnt, sondern sie in Aktion erlebt.
Und um auf die Tötung zurück zu kommen, das fandest du brutal dargestellt?
Ich persönlich habe gerade in der Schlussszene des Rückblicks nur verschreckte Bengel gesehen, die von der Situation durch den Polizeizugriff völlig verschreckt und überfordert waren.
Und nur daraus resultierte die Tötung der Geiseln. Und genau das meine ich mit einer seitenlastigen Darstellung durch Spielberg. Mir kommen insgesamt die isalmischen Attentäter und auch die Opfer der Vergeltungsanschläge eine Spur zu gut weg.
Und genau das trennt in meinen Augen den Film von einer neutralen Darstellung.

Gruß,
J.K.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Red Shadow am 28 Januar 2006, 21:03:35
@ psychopaul 

ZitatNaja, die - zugegebenermaßen etwas naive - Botschaft dieser Szene ist ja: "Make love, not war." :icon_mrgreen: :icon_wink:

Hehe, auch nicht schlecht :icon_mrgreen:!

ZitatWas ich an deinem Post (und eben der Kritik an dieser Szene allgemein) nicht verstehe, ist, warum es (von der "filmischen Erzählebene" betrachtet) nicht "möglich" sein soll, Avner an die Eskalation am Flughafen "denken zu lassen" (natürlich war er nicht dabei, aber er kann ja wohl an die Sache an sich denken und das finde ich schon gut, schließlich war gerade dieser Vorfall ja die Initialzündung für seinen gesamten Auftrag, der sein ganzes Leben verändert hat und ihn von seinem Baby und der Frau, mit der er ja gerade schläft, getrennt hat :exclaim:), aber dem Zuschauer halt auch zu "zeigen", was da passiert ist. Und ich betrachte diese beiden "Schauplätze"(Avners Gedanken bzw. Fürstenfeldbruck) ja auch als getrennt. Es ist ja schließlich ein Film, der beim Zuschauer etwas auslösen will. Vielleicht denkt Avner in diesem Moment einfach nur an den ganzen sinnlosen Konflikt an sich, aber trotzdem zeigt Spiellberg UNS eben auch noch mal, wie sinnlos und grausam diese ganze Aktion in München war und das fand ich eindrucksvoll.

Eieiei, das liest sich möglicherwesie etwas konfus, ich hoff, ich kann einigermaßen vermitteln, auf was ich hinauswill... :icon_wink:

Ich verstehe durchaus, was du zum Ausdruck bringen willst.
Nur: Spielberg trennt eindeutig nicht zwischen Gedanken und der Reflexion! Es ist nicht nur die Bettszene, die Hinweise darauf gibt. Im Flugzeug träumt Avner auch von den Geschehnissen in Fürstenfeldbruck – genau genommen führt er beim Sex (was an sich schon merkwürdig ist :icon_wink:) nur die Reflexion, die im Flugzeug begann, zu Ende. Spielberg reflektiert die Entführung 1972 in München schrittweise und benutzt dafür unsinnigerweise Avners Gedanken. Das mag erzähltechnisch als Rückführung durchaus nützlich sein, zumal er im Sinne von Neutralität immer wieder daran erinnert, dass die Gewalt von den Terroristen eingeleitet wurde, aber das Ganze hat in Hinblick auf die gedanklichen Zweifel des Protagonisten überhaupt keinen Sinn. Zum einen beinhalten die visualisierten Gedanken Details (Dialoge zwischen Geiselnehmer und Geiseln), die Avener gar nicht kennen kann. Darüber hinaus stellt sich die Frage, weshalb ihn ausgerechnet die Geiselnahme traumatisiert!? Das Bedürfnis nach Rache ist zu diesem Zeitpunkt gestillt. Ich wiederhole mich gerne:  Wenn überhaupt sollte ihn sein eigenes Töten gedanklich verfolgen, das wäre der weitaus realistischere Weg, um Zweifel darzustellen. Stattdessen zweckentfremdet Spielberg Avners Gedanken, um die Geschehnisse in Fürstenfeldbruck nach und nach zu erzählen. Es ist offensichtlich, dass Spielberg eine Möglichkeit suchte, um die Geiselnahme nicht schon zu Beginn abzuhandeln. Auf diese Art und Weise hat das wenig Sinn!
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Red Shadow am 28 Januar 2006, 21:34:56
@ Jared Kimberlain

Na ja, mein Mitleid mit den verängstigten Terroristen hielt sich in Grenzen. Ich sah lediglich, wie bei der eigentlichen Entführung im Olympiadorf schon zwei Israelis kaltblütig getötet wurden. Im Rahmen der missglückten Befreiungsaktion wurden die im Hubschrauber befindlichen Geiseln allesamt erschossen – der Vorgang wurde brutal und völlig ungeschönt dargestellt. Wenn Terroristen auch Ängste zugestanden werden, ist das meiner Meinung nach vielmehr ein Beleg für die vielseitige Betrachtung. Die menschlichen Züge werden von Spielberg aber auch auf die Mossad-Agenten übertragen. Dass die israelische Führung nach der Geiselnahme ein Bedürfnis nach Rache verspürte, ist sicherlich auch nicht unmenschlich. Insofern kann ich keine einseitige Betrachtung erkennen. Im Übrigen möchte gar nicht wissen, mit welcher Kritik Spielberg konfrontiert worden wäre, wenn er den Terroristen keine menschlichen Seiten zugestanden hätte :icon_rolleyes:.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Jared Kimberlain am 29 Januar 2006, 00:51:30
@ red shadow

Das mag durchaus subjektiv sein, wenn du die Szenen anders empfindest, ist das dein gutes Recht.
Ist wohl davon abhängig, wie man in den Film geht. Denn ohne weiter darauf rumreiten zu wollen, die Tötung der Israelis im Olympiadorf war schockierend, in meinen Augen aber von kaltblütig weit entfernt (wohlgemerkt die Darstellung).
Und die Tötung am Hubschrauber war für mich meilenweit davon entfernt, kaltblütig zu sein.

Und zu deinem letzten Satz kann ich dir nur zustimmen, dafür hätten sie ihn erst recht gekreuzigt.  :icon_wink:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass man es nicht viel besser machen kann. Nur bin ich halt teilweise zu etws anderen Schlüssen gekommen.
Aber das spricht ja für den Film, somit ist zumindest für Diskussionsstoff gesorgt.  :icon_mrgreen:

Gruß,
J.K.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: psychopaul am 29 Januar 2006, 13:13:07
Zitat von: red shadow am 28 Januar 2006, 21:03:35
...
 Auf diese Art und Weise hat das wenig Sinn!


Naja, wie auch immer, weiß schon gar nicht mehr, was ich dazu noch schreiben soll  :icon_lol:, mich hat es jedenfalls nicht so sehr gestört, bei mir fällt sowas dann unter "künstlerische Freiheit", auch wenn es vielleicht logisch-analytisch betrachtet nicht ganz koscher sein mag.  :icon_razz:  :icon_wink:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 30 Januar 2006, 13:06:34
also ich wurde 2,5 std lang recht gut unterhalten...der Film ist ganz OK, aber nicht wirklich gut...

werde ihn mir mit sicherheit kein 2. mal anschauen, dafür ist die Spannung komplett raus.

die 2 Hauptsachen die mich gestört haben, war 1. die "Teilweise" Untertitelung...was sollte das denn, ich habe nix gegen untertitel, ganz im Gegenteil, aber warum dann nicht konsequent durch ziehen...
...und entgegen einiger anderer Meinungen hier, fand ich die Liebesakt/Massaker Scene am Ende völlig überflüssig  :doof:

Längen hatte der Film jetzt im groben keine und die 170 min vergingen doch schon ziemlich schnell
Titel: Re: Munich
Beitrag von: CinemaniaX am 30 Januar 2006, 15:52:14
Zitat von: Plumpaquatsch am 26 Januar 2006, 13:55:27
handelt es sich etwa bei spielbergs München um eine neuverfilmung von "Gesetz des Terrors"?

http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=23444

Ja, "München" ist eine Neuverfilmung des Romans "Die Rache ist unser" von George Jonas, auf dem die HBO-Produktion "Das Gesetz des Terrors" auch basiert.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Jared Kimberlain am 30 Januar 2006, 17:56:43
Na ja, eine Neuverfilmung von "Gesetz des Terrors" ist es eigentlich nicht.
Beide Filme basieren auf der selben Grundlage, nämlich George Jonas "Die Rache ist unser" (Venegeance).
Aber das ist wohl schon fast "Klugscheißerei".  :icon_wink:

Gruß,
J.K.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: CinemaniaX am 30 Januar 2006, 18:34:56
Zitat von: Jared Kimberlain am 30 Januar 2006, 17:56:43
Na ja, eine Neuverfilmung von "Gesetz des Terrors" ist es eigentlich nicht.
Beide Filme basieren auf der selben Grundlage, nämlich George Jonas "Die Rache ist unser" (Venegeance).

Und was habe ich oben geschrieben?
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Jared Kimberlain am 31 Januar 2006, 10:18:55

Mein Kommentar bezog sich auf die Frage von Plumpaquatsch, ob es eine Neuverfilmung von "Gesetz des Terrors" ist.
Und das ist es eng gesehen eben nicht.  :icon_wink:

Gruß,
J.K.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Cyman am 31 Januar 2006, 14:08:16
Zitat von: Jared Kimberlain am 30 Januar 2006, 17:56:43
Beide Filme basieren auf der selben Grundlage, nämlich George Jonas "Die Rache ist unser" (Venegeance).

Kann mir jemand sagen, wo es das Buch zu kaufen gibt? Amazon.de und weltbild.de scheinen das Buch nicht (mehr) im Sortiment zu haben...

Cheers, Cyman
Titel: Re: Munich
Beitrag von: CinemaniaX am 31 Januar 2006, 14:17:39
Das Buch kriegst Du bei amazon.de unter dem neuen Titel "Schwarzer September: Der Mossad im Einsatz"
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Cyman am 31 Januar 2006, 14:52:36
Zitat von: CinemaniaX am 31 Januar 2006, 14:17:39
Das Buch kriegst Du bei amazon.de unter dem neuen Titel "Schwarzer September: Der Mossad im Einsatz"

Super, vielen Dank!

Cheers, Cyman
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 6 Februar 2006, 10:26:34
Habe den Film jetzt auch gesehen!

Düster, moralisch, spannend, deprimierend, berührend, toll geschnitten und superb gespielt!

Bisher sicher der beste Film des Jahres und der wird schwer zu toppen sein.
9/10
Titel: Re: Munich
Beitrag von: killerwombat am 6 Februar 2006, 15:28:52
Zitat von: Rollo Tomasi am  6 Februar 2006, 10:26:34
Habe den Film jetzt auch gesehen!

Düster, moralisch, spannend, deprimierend, berührend, toll geschnitten und superb gespielt!

Bisher sicher der beste Film des Jahres und der wird schwer zu toppen sein.
9/10
War gestern auch drin und würde mich da weitestgehend anschließen. Allerdings hätte der Film als "herkömmlicher" Agententhriller ohne historischen Anhaltspunkt genauso funktioniert.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 6 Februar 2006, 15:48:09
Zitat von: killerwombat am  6 Februar 2006, 15:28:52
War gestern auch drin und würde mich da weitestgehend anschließen. Allerdings hätte der Film als "herkömmlicher" Agententhriller ohne historischen Anhaltspunkt genauso funktioniert.

Sicher, das hätte er.
Und mehr als ein historischer Anhaltspunkt scheinen das Attentat und die folgenden Ereignisse auch nicht gewesen zu sein.
Will heißen: Der Film hat sich wohl auch die eine oder andere künstlerische Freiheit gegönnt.
Aber das steht ja auch schon am Anfang: "Nach wahren Begebenheiten".

Der Film funktioniert aber auch so ganz prächtig!
Und die Botschaft kommt eindeutig rüber!
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Route66 am 6 Februar 2006, 16:37:56
Hallo zusammen,

Jetzt mal eine ganz blöde Frage:

Hier wird die ganze Zeit geschrieben, dass der Film nicht den Tatsachen entspricht. Wer sagt das, und warum sollte es nicht so sein? Muss alles richtig sein was im Vorfeld seit 1972 über dieses Thema geschrieben, recherchiert und erzählt wurde? Meine Meinung: Nein!

Ich will damit nicht sagen dass der Film der absoluten Wahrheit entspricht, glaube aber genauso wenig dass die Fakten die uns bekannt sind der absoluten Wahrheit entsprechen. Es wissen wahrscheinlich nur ein paar wenige Leute was damals genau passiert sind. ( Vorausgesetzt sie sind noch am Leben)

Ich betrachte den Film als gut gelungen. Er hat mich auch zum Nachdenken bewegt. Im Gegensatz zum restlichen Müll was so die letzten Monate produziert wurde ( Mit wenigen Ausnahmen) , ist das doch mal wieder ein kleiner Lichtblick. Wenn ich auch die komische Sexszene am Ende kritisieren muss. Im Großen und Ganzen aber gut- sehr gut , daher 8-9 von 10 !

Gruss, Route
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 6 Februar 2006, 17:39:17
Zitat von: Route66 am  6 Februar 2006, 16:37:56
Hallo zusammen,

Jetzt mal eine ganz blöde Frage:

Hier wird die ganze Zeit geschrieben, dass der Film nicht den Tatsachen entspricht. Wer sagt das, und warum sollte es nicht so sein? Muss alles richtig sein was im Vorfeld seit 1972 über dieses Thema geschrieben, recherchiert und erzählt wurde? Meine Meinung: Nein!

Ich will damit nicht sagen dass der Film der absoluten Wahrheit entspricht, glaube aber genauso wenig dass die Fakten die uns bekannt sind der absoluten Wahrheit entsprechen. Es wissen wahrscheinlich nur ein paar wenige Leute was damals genau passiert sind. ( Vorausgesetzt sie sind noch am Leben)

Ich betrachte den Film als gut gelungen. Er hat mich auch zum Nachdenken bewegt. Im Gegensatz zum restlichen Müll was so die letzten Monate produziert wurde ( Mit wenigen Ausnahmen) , ist das doch mal wieder ein kleiner Lichtblick. Wenn ich auch die komische Sexszene am Ende kritisieren muss. Im Großen und Ganzen aber gut- sehr gut , daher 8-9 von 10 !

Gruss, Route

Ich habe gelesen, dass der Film sich nicht genau an die Tatsachen halten soll.
Dass man sich genau an die Tatsächenhält, ist, wie Du schon sagst, wohl gar nicht möglich.
Aber den Anspruch hatte Spielberg gar nicht.

Mir ist das eh wurscht.

Wie gesagt: Die Botschaft des Films kommt auch ohne diese Genauigkeit rüber.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: chow sing chi am 6 Februar 2006, 17:49:53
@Route
Der Film spiegelt sicherlich nicht 1:1 die wahren begebenheiten von 1972 wieder.Allerdings vermischt Spielberg sehr gekonnt bekannte Fakten mit Fiktion.Zum Beispiel die erste Liquidation von Wael Zwaiter.Der Mann ist von 2 Mossad Agenten erschossen worden.Ob sich die Erschiessung aber tatsächlich so wie im Film zugetragen hat?Wohl eher nicht.

Eventuell SPOILER Warnung

Auch bei der Nummer 2,Mohamad Hamshiri sind die Fakten etwas ungenau,einigen Quellen zufolge wurde er durch Sprengstoff in einem Radio unter seinem Schreibtisch liquidiert,andere Quellen geben die Filmversion wieder,aber alle Quellen berichten von einem schnellen Tode Hamshiris,und keinem 3 Wochen Martyrium im Krankenhaus.Da allerdings kommt wieder Spielbergs dramaturgisches Genie durch.Da Hamshiri erst überlebt,wird die Quelle des Sprengstoff und gleichzeitig die der Informationen in Frage gestellt,was sowohl beim Zuschauer als auch innerhalb der Gruppe für Spannungen sorgt,aber dennoch reine Fiktion ist.
Sowohl der Informant als auch die gesamte 2 Hälfte des Films ist reine Fiktion und entspricht nicht mehr den Tatsachen,ausser den kleinen Rückblicken des München Massakers.
Und übrigens soll der wahre Avner weitaus weniger Skrupel bei seiner Arbeit gehabt haben,als sein Alter Ego im Film.
Wie schon oben gesagt,vermischt Spielberg meisterlich Tatsachen mit Fiktion zu einem grandiosen Film.Für mich währen es 9/10 gewesen.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Suge Knight am 6 Februar 2006, 18:04:01
Ich bin auch ausnahmsweise mal voll des Lobes für Spielberg. Der Film ist trotz seiner Länge durchgehend packend, hervorragend inszeniert und ausgestattet, bis in die Nebenrollen interessant besetzt und gut gespielt und zum Glück ausgewogen genug, um auf beiden Seiten Kontroversen auszulösen. Zudem wirkt die rohe Gewalt (die härteste bisher in einem Spielberg-Film) so wie sie wirken soll, auf Kitsch, Pathos, S/W-Inszenierung oder ein Happy-End wird verzichtet. Auf jeden Fall das beste, was er seit den frühen 80ern gemacht hat.
Erfreulich zudem, daß in letzter Zeit relativ viele gute (Polit-)Thriller ihren Weg ins Kino finden. Das war letztes Jahr z.B. bei "The Statement" oder "Die Dolmetscherin" so und geht im noch jungen Jahr mit "Der Ewige Gärtner" und "München" bisher weiter (die beiden letzteren haben persönliche Enttäuschungen wie "Match Point" und "Jarhead" wieder wettgemacht). Und Vielversprechendes im Genre wie u.a. "Syriana" oder "Good Night & Good Luck" steht ja noch aus.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 6 Februar 2006, 18:04:43
Zitat von: chow sing chi am  6 Februar 2006, 17:49:53
Für mich währen es 9/10 gewesen.

Wäres es gewesen?
Sind es also nicht?
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Route66 am 6 Februar 2006, 22:29:37
 @chow sing chi:

Ob es sich im Film wirklich so zugetragen hat? Avner soll weit weniger Skrupel gehabt haben?

Genau das meine ich damit, bei den meisten Szenen ( Nehmen wir mal eine oder zwei aus), weiß keiner so genau ob es sich so zugetragen hat. Deswegen würde ich den Film nicht unbedingt als total verfälscht ansehen ,wie viele es hier meinen. Ich kenne die geschichtlichen " Fakten" ( sogennanten) auch, weiß aber genauso gut dass eben diese teilweise auch leicht verfälscht sein können. Oder wie hat einmal ein bekannter Herr Namens Churchill gesagt: " Traue nie einer Statistik die du nicht selber gefälscht hast" ! Wir haben es zwar hier nicht mit einer Statistik zu tun, aber ich denke ihr wisst was ich meine.

Und gerade bei Filmen , die in Richtung " Agentenfilm" gehen ,würde ich mich mit geschichtlichen Fakten zurückhalten.

Ich habe selber geschrieben, dass ich nicht sagen will dass der Film 100% stimmt, das geht nun wirklich nicht. Und ich denke dass muss auch jedem bewusst sein. Allerdings hat Spielberg genau das erreicht, was er vermutlich wollte, daher ein gelungener Film, der zum Nachdenken anregt. Daumen hoch!

Wir wollen doch hier keinen zweiten Da Vinci Code! ;-)

Gruss, Route
Titel: Re: Munich
Beitrag von: schlitzauge23 am 7 Februar 2006, 03:26:28
Also mir sind die Fakten eigentlich sowas von egal, ich hab mich noch nie damit beschäftigt und werd es auch net tun. Aber ich fand den Film saugut, vor allem die darstellerischen Leistungen waren sowas von genial. Hab den film 10/10 gegeben  :respekt:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 7 Februar 2006, 12:58:26
Zitat von: schlitzauge23 am  7 Februar 2006, 03:26:28
Hab den film 10/10 gegeben  :respekt:
:icon_eek: meine Fresse, zum Glück sind geschmäcker verschieden  :icon_mrgreen:
aber danach wäre es ja DER PERFEKTE FILM  :LOL:

zum Wahrheitsgehalt:
war es nicht mal wieder der Zentral-Rat, der meinte das alles falsch dargestellt wurde ? so hab ich das jedenfalls gelesen
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 7 Februar 2006, 13:34:35
Zitat von: Phil.E am  7 Februar 2006, 12:58:26
:icon_eek: meine Fresse, zum Glück sind geschmäcker verschieden :icon_mrgreen:

Demnach hat er Dir nicht gefallen?
Warum nicht?
Würde mich mal interessieren.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 7 Februar 2006, 14:02:45
Zitat von: Rollo Tomasi am  7 Februar 2006, 13:34:35
Demnach hat er Dir nicht gefallen?
Warum nicht?
Würde mich mal interessieren.
?? ich schrieb schon ne seite zu vor, das mir der Film durchaus gefallen hat, aber ich finds Quatsch solch einem Film eine 9/10 oder sogar die Höchstwertung zu geben  :doof:
ich finde eben, das bei diesem Film nach 1-2x sehen die Luft raus ist...nicht falsch verstehen, es bleibt ein guter Film, trozdem würde ich nicht an nem langweiligen Abend sagen, komm lass mal Munich schauen, auch ist das kein Film für nebenbei und durchaus keiner den man immer wieder schaut (find ich)

ich würde nichtmal LotR oder SW die Höchswertung geben, obwohl ich beide Reihen absolut Fantastisch finde...
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 7 Februar 2006, 14:20:38
?? ich schrieb schon ne seite zu vor, das mir der Film durchaus gefallen hat, aber ich finds Quatsch solch einem Film eine 9/10 oder sogar die Höchstwertung zu geben :doof:
ich finde eben, das bei diesem Film nach 1-2x sehen die Luft raus ist...nicht falsch verstehen, es bleibt ein guter Film, trozdem würde ich nicht an nem langweiligen Abend sagen, komm lass mal Munich schauen, auch ist das kein Film für nebenbei und durchaus keiner den man immer wieder schaut (find ich)

ich würde nichtmal LotR oder SW die Höchswertung geben, obwohl ich beide Reihen absolut Fantastisch finde...
[/quote]

Dass Du oben geschrieben hast, dass Dir der Film gefallen hat, habe ich nicht mitbekommen.
Sorry.
Bin jetzt nicht gen ganzen Thread nochmal durchgegangen.

Für mich bleibt es bisher der beste Fiom des Jahres, dem ich sehr wohl 9/10 gebe und das auch begründen kann.

Aber wie Du schon sagtest: Die Geschmäcker sind verschieden.
:icon_biggrin:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: schlitzauge23 am 8 Februar 2006, 01:40:05
Zitat von: Phil.E am  7 Februar 2006, 14:02:45
?? ich schrieb schon ne seite zu vor, das mir der Film durchaus gefallen hat, aber ich finds Quatsch solch einem Film eine 9/10 oder sogar die Höchstwertung zu geben :doof:
ich finde eben, das bei diesem Film nach 1-2x sehen die Luft raus ist...nicht falsch verstehen, es bleibt ein guter Film, trozdem würde ich nicht an nem langweiligen Abend sagen, komm lass mal Munich schauen, auch ist das kein Film für nebenbei und durchaus keiner den man immer wieder schaut (find ich)

ich würde nichtmal LotR oder SW die Höchswertung geben, obwohl ich beide Reihen absolut Fantastisch finde...

Tja, dann bist du halt zu kritisch. 35% der User die den Film bewertet haben ne 9 oder sogar 10 vergeben. Und 33% immerhin noch ne 8! Also kann ich nicht nachvollziehen was an meiner Note so übertrieben sein soll.

Den doof-Smiley kannste dir übrigens sonst wo hinstecken!
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 8 Februar 2006, 11:53:14
Zitat von: schlitzauge23 am  8 Februar 2006, 01:40:05
Den doof-Smiley kannste dir übrigens sonst wo hinstecken!
nimm doch den "doof" smiley nicht so ernst  :icon_mrgreen:

ich sehe das nur als das, was man das Sin City Phänomen bezeichnen könnte,
beim 1. mal schauen "boah ey, geil, sauberer Arbeit, 10/10"
beim 2. mal schauen "schon ganz ordendlich was der Spielberg da gemacht hat"
beim öfteren schauen dann "ist schon nett, der Film"

aber den Film auf die gleiche Stufe zu setzen, mit Filmen wie, Pulp Fiction, Fight Club oder der Pate, ist (in meinen Augen) ein wenig übertireben...

aber eigendlich auch egal
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 Februar 2006, 12:06:39
Zitat von: Phil.E am  8 Februar 2006, 11:53:14
aber den Film auf die gleiche Stufe zu setzen, mit Filmen wie, Pulp Fiction, Fight Club oder der Pate, ist (in meinen Augen) ein wenig übertireben...

Zumal diese Filme auch nicht mit München zu vergleichen sind!
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 8 Februar 2006, 12:10:57
Zitat von: Rollo Tomasi am  8 Februar 2006, 12:06:39
Zumal diese Filme auch nicht mit München zu vergleichen sind!
ich sprach nicht von Vergleich, sondern von Stufe...mich fesselt ein Fight Club viel mehr auch beim 50x schauen, Marlon Brando wird immer zeitlos bleiben als Pate und hat eine Austrahlung die auch in 10 Jahren nix an Charisma verliehren wird und was Tarantino mit PF abgeliefert hat, ist einfach mal ein ganz anderes Nivieu als Munich...
ich würde solche Filme immer besser bewerten als ein kurzweiligen Polit-Tatsachen-Thriller

es geht um die Ebene auf der sich Filme bewegen, nicht um einen Vergleich, Filme aus völlig anderen Genres mit einander zu "vergleichen" ist natürlich Humbug
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 Februar 2006, 12:17:00
Zitat von: Phil.E am  8 Februar 2006, 12:10:57
und was Tarantino mit PF abgeliefert hat, ist einfach mal ein ganz anderes Nivieu als Munich...

Inwiefern?
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 8 Februar 2006, 12:25:23
also für mich macht einen guten Film aus
-anständige Schauspieler
-anständige Story
-gute inzinierung
-aber vor allem anderen steht für mich der Faktor, das ein Film (für mich zumindest) nur dann wirklich gut ist, wenn ich ihn (quasi) immer schauen kann, sprich er auch nach dem x. male absolut sehenswert bleibt und nicht langweilig wird (das meinte ich mit QTs PF, denn es wird kaum einen Film geben, welchen ich öfter gesehen habe und welchen ich noch 100x schauen werde)

und für meinen Geschmack hat Herr Spielberg uns nicht grade mit solch einem Werk beglückt...klar spielen die Schauspieler gut und die Story ist soweit auch in Ordnung, aber ob ich mir den Film noch mehr als vielleicht 1-2x anschauen werde, wage ich doch arg zu bezweifeln...
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 Februar 2006, 12:33:33
Du hast meine Frage nicht beantwotet!
Inwiefern ist Deiner Meinung nach "Pulp Fiction" ein "ganz anderes Niveau" als "München"?

Es muss ja triftige Gründe dafür geben, dass Du "Pulp Fiction" noch 100000000 mal ansehen kannst und "München" nicht.

Jetzt mal Butter bei de Fische!
;)
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Route66 am 8 Februar 2006, 12:37:02
Einigt euch doch einfach auf:

München 9- 10 von 10

Pulp Fiction 10+x von 10
Der Pate 10+x von 10

Akzeptiere beide Meinungen, weil sich beide sinnvoll anhören. Allerdings soll es auch durchaus Menschen geben, die sich wohl München auch einige Male anschauen werden und ihn beim 5 mal schauen immer noch toll finden. Wo wir wieder beim Thema " Geschmackssache" sind.  :icon_wink: Und auf diese kommt es doch eigentlich im Wesentlichen an, wobei man auch immer die Kategorien von Filmen auseinander halten sollte.


Gruss, Route
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 8 Februar 2006, 12:43:26
Zitat von: Rollo Tomasi am  8 Februar 2006, 12:33:33
Du hast meine Frage nicht beantwotet!
Inwiefern ist Deiner Meinung nach "Pulp Fiction" ein "ganz anderes Niveau" als "München"?

Es muss ja triftige Gründe dafür geben, dass Du "Pulp Fiction" noch 100000000 mal ansehen kannst und "München" nicht.
München ist langatmig, die Story (wenn bekannt) reizt überhaupt nicht mehr, die Schauspieler und deren Leistung sind zwar gut, aber "retten" den Film nicht, es gibt zu wenig Aktion bzw. "coole Scenen" (ich nenn das jetzt einfach mal so) die mich dazu bewegen den Film noch ein paar mal in den Player zu legen...

und im "Vergleich" (z.B. Pulp Fiction) hat Scenen/Dialoge auf die Freu ich mich schon, wie ein kleines Kind zu Weihnachten, wenn ich die DVD nur in Händen halte...und auch wenn ich "diese Stelle aus der Bibel auch fast auswendig kann", hab ich immer noch ein kleines Glücksgefühl bzw. einen kleinen Schauer überm Rücken, wenn der Samuel L. J. seinen part bringt...
ähnlich gehts mir (um bei genannten Bsp. zu bleiben), bei Marlon B. und Edward N...besonders letzterem, werd ich auch noch in 10 Jahren zuhören, wie er beim IKEA einkauft oder seine SelbstHilfeGeschichten erzählt...

Munich ist einfach ein Film, den sollte man mal gesehen haben, und dann ist auch gut...
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 Februar 2006, 12:46:04
Ich bin ja vielleicht gar nicht anderer Meinung als Phil E.

Ich würde nur gerne mal eine konkrete Begründung für seine Aussagen von ihm hören.
Irgendwas muss ihn ja zu seiner Meinung gebracht haben.
:icon_biggrin:

Aber vielleicht sehe ich das zu eng.
:icon_wink:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Route66 am 8 Februar 2006, 12:46:54
Zitat von: Phil.E am  8 Februar 2006, 12:43:26
München ist langatmig, die Story (wenn bekannt) reizt überhaupt nicht mehr, die Schauspieler und deren Leistung sind zwar gut, aber "retten" den Film nicht, es gibt zu wenig Aktion bzw. "coole Scenen" (ich nenn das jetzt einfach mal so) die mich dazu bewegen den Film noch ein paar mal in den Player zu legen...

Nach deinem Geschmack! (Will jetzt aber auch nicht sagen, dass München der beste Film ist, den ich jemals gesehen habe.)  ;)
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 Februar 2006, 12:47:25
Zitat von: Phil.E am  8 Februar 2006, 12:43:26
München ist langatmig, die Story (wenn bekannt) reizt überhaupt nicht mehr, die Schauspieler und deren Leistung sind zwar gut, aber "retten" den Film nicht, es gibt zu wenig Aktion bzw. "coole Scenen" (ich nenn das jetzt einfach mal so) die mich dazu bewegen den Film noch ein paar mal in den Player zu legen...

und im "Vergleich" (z.B. Pulp Fiction) hat Scenen/Dialoge auf die Freu ich mich schon, wie ein kleines Kind zu Weihnachten, wenn ich die DVD nur in Händen halte...und auch wenn ich "diese Stelle aus der Bibel auch fast auswendig kann", hab ich immer noch ein kleines Glücksgefühl bzw. einen kleinen Schauer überm Rücken, wenn der Samuel L. J. seinen part bringt...
ähnlich gehts mir (um bei genannten Bsp. zu bleiben), bei Marlon B. und Edward N...besonders letzterem, werd ich auch noch in 10 Jahren zuhören, wie er beim IKEA einkauft oder seine SelbstHilfeGeschichten erzählt...

Munich ist einfach ein Film, den sollte man mal gesehen haben, und dann ist auch gut...

Okay, damit woll'n wir uns bescheiden.
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 8 Februar 2006, 12:52:45
Zitat von: Route66 am  8 Februar 2006, 12:46:54
Nach deinem Geschmack!
es ging, jetzt grade jedenfalls, NUR um meinen Geschmack ;)

Zitat von: Route66(Will jetzt aber auch nicht sagen, dass München der beste Film ist, den ich jemals gesehen habe.)
München ist auch nicht schlecht, und bei weitem nicht der schlechteste Film den ich je gesehen habe  :icon_mrgreen:

ZitatOkay, damit woll'n wir uns bescheiden.
Du hattest drauf rum geritten  :king:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 Februar 2006, 12:54:13
Zitat von: Phil.E am  8 Februar 2006, 12:52:45
Du hattest drauf rum geritten :king:

Ich würde auch noch weiter darauf rumreiten, aber offenbar krieg ich nicht mehr aus Dir raus.
:king:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 8 Februar 2006, 13:00:22
Zitat von: Rollo Tomasi am  8 Februar 2006, 12:54:13
Ich würde auch noch weiter darauf rumreiten, aber offenbar krieg ich nicht mehr aus Dir raus.
ich weiß einfach nicht was Du hören willst...

aber um den Spieß mal umzudrehen, was macht denn Munich zu so einem grandiosen Meisterwerk und Meilenstein, dass er eine 9/10 verdiehnt hätte...und komm mir jetzt nicht mit..
ZitatDüster, moralisch, spannend, deprimierend, berührend, toll geschnitten und superb gespielt!
:icon_rolleyes: :icon_mrgreen:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 Februar 2006, 13:09:59
Zitat von: Phil.E am  8 Februar 2006, 13:00:22
ich weiß einfach nicht was Du hören willst...

Was konkretes!

Zitat von: Phil.E am  8 Februar 2006, 13:00:22
aber um den Spieß mal umzudrehen, was macht denn Munich zu so einem grandiosen Meisterwerk und Meilenstein, dass er eine 9/10 verdiehnt hätte...und komm mir jetzt nicht mit.. :icon_rolleyes: :icon_mrgreen:

Ich würde jetzt auch ablenken.

Was meine Meinung zu "München" angeht, darf ich Dich bitte auf eine Review vertrösten, zu der ich hoffentlich am Wochenende komme.
Okay?

Ich würde aber sagen, dass in dem einen Satz, den Du kopiert hast, schon mehr drin steckt als in "Dialoge auf die Freu ich mich schon, wie ein kleines Kind zu Weihnachten".
:icon_mrgreen:

EDIT:
Und von "München" als Meilenstein der Filmgeschichte habe ich, meine ich, gar nicht gesprochen?
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 8 Februar 2006, 13:12:29
na auf Dein Review freu ich mich dann schonmal (zwar nicht so wie zu Weihnachten, aber imemrhin  :icon_mrgreen: )

und ich wie ich oben schon meinte, setze ich andere Prioritäten um einen Film als wirklich  :respekt: zu bezeichnen...
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 8 Februar 2006, 13:18:02
Zitat von: Phil.E am  8 Februar 2006, 13:12:29
na auf Dein Review freu ich mich dann schonmal (zwar nicht so wie zu Weihnachten, aber imemrhin :icon_mrgreen: )

Na, das hoff ich doch!

Zitat von: Phil.E am  8 Februar 2006, 13:12:29
und ich wie ich oben schon meinte, setze ich andere Prioritäten um einen Film als wirklich :respekt: zu bezeichnen...

Okay!
Titel: Re: Munich
Beitrag von: McClane am 10 Februar 2006, 17:02:08
Ich war Dienstag drin, ganz kann ich mich der Euphorie nicht anschliessen. Sehr ambitioniert und angenehm wertungsfrei, aber das sind IMO nicht die einzigen Kriterien bei einem Film. Zum einen kommt die Moral am Ende übelst mit dem Holzhammer (mehr als die Hälfte aller Szenen in Amerika hätte man weglassen kommen, da hatte selbst der dümmste Zuschauer kapiert, dass Avner psychisch ausgebrannt war). Zum anderen hatte "München" in meinen Augen einige Probleme mit dem Spannungsbogen, da er es nicht schafft die Dramatik mit zunehmendem Filmverlauf weit genug zu steigern (einfach nur die Aktionen von Avners Team aneinander zu reihen ist halt nicht genug).

Ich hab 7/10 gegeben, denn trotz der Schwächen ist er gut gespielt, in Einzelszenen hochspannend (Attentate) und auch ziemlich kritisch, vor allem Israel gegenüber (und dass ohne in simple gut/böse-Schemata zu verfallen).
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 13 Februar 2006, 13:30:35
Zitat von: Rollo Tomasi am  8 Februar 2006, 13:09:59
Was meine Meinung zu "München" angeht, darf ich Dich bitte auf eine Review vertrösten, zu der ich hoffentlich am Wochenende komme.
Okay?
öhhmmm... :icon_mrgreen:
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 13 Februar 2006, 13:40:35
Zitat von: Phil.E am 13 Februar 2006, 13:30:35
öhhmmm... :icon_mrgreen:

Tjaaaaaa, was wirst Du aus der Tatsache, dass noch keine Review online ist, wohl schließen?????
:idea: Genaaaaaaau: Ich bin eben noch nicht dazu gekommen!

Aber ich arbeite dran!
Lass mich bitte noch zwei Theateraufführungen und eine kleine Erkältung hinter mich bringen!

Das soll Dich aber nicht davon abhalten, auch mal was Handfestes zu "München" zu schreiben, gell!  ;)
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 13 Februar 2006, 13:46:52
Zitat von: Rollo Tomasi am 13 Februar 2006, 13:40:35
Das soll Dich aber nicht davon abhalten, auch mal was Handfestes zu "München" zu schreiben, gell!  ;)
bin kein Meister konstruktive Kritik in einen Seitenfüllenden Text zu verfassen ohne zu viel eigene Meinung/Wertung reinzufutscheln...leider...sonst könnt ich jede Woche ein neues schreiben...
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Rollo Tomasi am 13 Februar 2006, 13:50:52
Zitat von: Phil.E am 13 Februar 2006, 13:46:52
bin kein Meister konstruktive Kritik in einen Seitenfüllenden Text zu verfassen ohne zu viel eigene Meinung/Wertung reinzufutscheln...leider...sonst könnt ich jede Woche ein neues schreiben...

Okay, hab ich vollstes Verständnis für.
Ich brauche dafür auch ewig lang.
Grade für einen Film wie "München", der verschiedene Ebenen hat.
Aber ich verspreche, ich schreib eine Review!
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Phil am 13 Februar 2006, 13:57:19
Zitat von: Rollo Tomasi am 13 Februar 2006, 13:50:52
Aber ich verspreche, ich schreib eine Review!
ach...immo ist es auch egal ob du eins schreibst oder nicht...mach Dir bloss keinen Streß...mach erst die wichtigen Sachen, ein Review mehr oder weniger...
mir ist das nur vorhin eingefallen, als ich wieder ein wenig in diesem Thread laß...
Titel: Re: Munich
Beitrag von: Watcher am 15 Mai 2006, 19:44:07
Ist mittlerweile was über die dt. DVD VÖ bekannt?? Bei Amazon ist nichts gelistet!
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