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Die letzte Sichtung: Filme

Begonnen von MMeXX, 19 November 2012, 13:01:27

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manisimmati

Choke

In meinen Augen leider eine misslungene Palahniuk-Verfilmung. Der Film plätschert vor sich hin, ist an höchstens zwei Stellen merkbar witzig und an höchstens einer Stelle wirklich dramatisch. Zwar rattert der Regisseur Clark Gregg brav alle wichtigen Szenen und Thesen des Romans herunter, aber geht damit nicht wirklich in die Tiefe. Stilistisch und emotional fehlt Choke schlicht die Wucht eines Fight Club. Da wäre viel mehr drin gewesen! Immerhin hat mir Anjelica Huston als Ida Mancini sehr gut gefallen. Für mehr als 5/10 recht's aber nicht.

The Life Aquatic with Steve Zissou

Dieser Film hat ein dümmliches Dauergrinsen auf mein Gesicht gezaubert. Wes Anderson versprüht hier ein wunderbares B-Movie-Adventure-Feeling: flapsig, charmant, wundersam und unschuldig. Ich habe jede Minute mit Steve Zissou genossen. Dass ich beim besten Willen keinen Kritikpunkt finde, bedeutet wohl: Höchstpunktzahl. (Und auch hier ist Anjelica Huston dabei – als toughe Tochter reichen Hauses. Ich werde noch zum Fan.)

Mr. Blonde

27 Juni 2013, 19:46:40 #781 Letzte Bearbeitung: 28 Juni 2013, 03:36:19 von Mr. Blonde
Kommando Leopard

Ziemlich spaßiger B-Actionknaller, der vor allem für Synchrointeressierte interessant sein dürfte. Hier kämpfen Thomas Danneberg (Der schwachsinnigerweise in der dt. Fassung Lewis Collins synchronisiert, während er selbst ironischerweise von Rainer Brandt vertont wurde.) und Manfred Lehmann mit einer Rebellentruppe gegen einen bösen Diktator. Der hat dafür Klaus Kinski als Handlanger zur Verfügung.  :icon_mrgreen:

Der Film ist natürlich absolut stupide, allerdings kracht es an allen Ecken und Enden, und zwar für B-Maßstäbe sehr beachtlich. Viele Szenen wurden zwar mit Modellen getrickst, allerdings ziemlich gut. Ein paar offensichtliche, dem Budget geschuldete "Day for Night-Shots" gibt es auch. Ansonsten wird das ganze teilweise durch Morricone-Musik untermalt, was sehr verwundert, da eigentlich ein gewisser Goran Kuzminac für die Musik zuständig war. Muss man nicht verstehen. Wahrscheinlich alles nur geklaut.  :icon_mrgreen:

Anhand weniger Erinnerungen hatte ich eigentlich "Geheimcode Wildgänse" erwartet, wo ebenfalls Lehmann, Danneberg und Kinski mitmischen. Egal, den muss ich dann halt demnächst nachholen.

Kommando Leopard bekommt für seine beachtliche Nonstop-Action, sowie dem Nostalgiebonus durch Synchronsprecher und Kinski gute 5/10.

Edit:

End of the Line

Kanadischer Horrorstreifen, der eine Gruppe Individuen die Apokalypse in den einsamen Tunneln einer Ubahnroute erleben lässt.

Ist die erste Hälfte noch fesselnd, da auf Grusel und Ungewissheit Wert gelegt wird, so fällt die zweite Hälfte doch sehr konventionell aus und erschöpft sich in einigen Splattermomenten, die nicht hätten sein müssen. Immerhin sitzt der ein oder andere Schock recht tief, was allerdings ebenfalls mit der zweiten Hälfte nachlässt. Darstellerisch ist das teilweise sehr durchwachsen und hahnebüchen, passt aber zu einigen merkwürdigen Drehbuchentscheidungen.

Leider findet der Film auch keine klare Linie, wirft wahnsinnige Sektenanhänger, japanische Horrormotive und immer wieder auftauchende Kreaturen durcheinander, gibt am Ende allerdings
Spoiler: zeige
für nichts eine Erklärung oder überhaupt ein richtiges Ende.
. Wer Mike Mendez' Killers gesehen hat, weiß, wie ich das meine. Bei manchen Filmen ist das ja ganz spannend, hier aber einfach nur unzufriedenstellend.

Hier wäre weniger mehr gewesen. 4,5/10


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ratz


Opening Night

Man kommt ja an Cassevetes, dem ersten Indie-Filmer überhaupt, nicht vorbei, wenn einen Filme über Menschen interessieren. Das sind dann auch ziemlich anstrengende Seherlebnisse, da dem Einfangen möglichst nackter Emotionen, u.a. durch Improvisationen, alle technischen Belange (Kamera, Skript, Licht etc.) untergeordnet werden. Bei Opening Night hatte ich das seltsame Erlebnis, jetzt bei der zweiten Sichtung einen völlig anderen Schluß zu ziehen als bei der Kinovorführung vor ca. einem Jahr: war ich damals noch überzeugt, das Filmende sei eine Niederlage für die neurotische Hauptdarstellerin, so kam es mir jetzt doch eher wie ein Triumph, wenn auch kein uneingeschränkter, vor. Das spricht dann vermutlich doch für den Film, wenn er derart widersprüchliche Deutungen zuläßt (und ich will die erste gar nicht diskreditieren, immerhin stammt sie von mir  :icon_mrgreen:).

lastboyscout

Snitch (2013)
Der Trailer gaukelt einem nen Actionfilm vor, geliefert bekommt man ein solides Drama mit ein paar Actioneinschueben und einem halbwegs anstaendigen The Rock.
Kann den Film zwar nicht hunderprozentig tragen, aber er macht sich so langsam als Darsteller.
Trotzdem ist der Film wirklich nix besonderes, mal fuer zwischendurch.
Bin bei ganz knappen 6/10 Punkten gelandet.

Parker (2013)
Hm, Trailer sah nach ueblichem Statham-Futter aus, und genau das bekommt man dann auch vorgesetzt.
Nur mit nicht ganz so viel Statham. Wie jetzt?
Der Film ist definitiv etwas zu lang, beschaeftigt sich mit anderen Darstellern, ist also keine gaenzliche One-Man-Show.
Ich war ehrlich gesagt etwas enttaeuscht, wurde leider nur ne 5/10 Punkten, der Funke wollte einfach nicht ueberspringen.
Schade, ich hoffe wirklich das es von hier an bergauf geht.

Basket Case 2
Ach ja, die guten alten Billig-Horrorschinken. Macht einfach Spass die zwischendurch mal wieder reinzuschmeissen.
Nicht ganz so blutig und unterhaltsam wie der Erste, dennoch empfehlenswert fuer jeden Horrorkucker.
Die Freaks sind bisschen over-the-top zwischendurch, aber da konnte ich drueber hinwegsehen.
Gebe so 6.5/10 Punkten

Stand Up Guys (2012)
Abgesang auf ausgediente Gangster die den alten Zeiten hinterhertrauern.
Hervorragender Film dank exzellenter Schauspieler und einem ziemlich netten Drehbuch.
Vielerorts wird sich heftig darueber beschwert, das man
Spoiler: zeige
die "chew bubble gum" Szene aus They Live gestohlen hat*
aber das seh ich jetzt weniger drastisch, hat ziemlich gut gepasst.
8/10 Punkten

Hostel III (2011, Unrated)
Was fuer eine Gruetze. Schon die ersten beiden Teile waren nicht wirklich der Bringer, aber der hier ist einfach nur scheusslich schlecht, hatte wirklich mit vorzeitigen Abschalten zu kaempfen.
Fuerchterliche Darsteller, extremst abgenudelte Story und ein paar eingestreute Effekte nix ist es wert den nur einmal zu sichten, geschweige denn ein zweites Mal.
2/10 Punkten
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
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Teppi

29 Juni 2013, 12:52:50 #784 Letzte Bearbeitung: 29 Juni 2013, 12:54:59 von Teppi
Mal im Schnelldurchlauf die letzten Tage aufarbeiten:

Prinzessin Mononoke
(Erstsichtung)

Wahrscheinlich der beste Anime, den ich bisher sah: Wunderschöne Bilder treffen auf traumhafte Musik, dazu eine durchaus interesse Geschichte, die auf Schwarz-Weiß-Malerei verzichtet. Ein wenigen Stellen vielleicht etwas zu lang, insgesamt aber ein richtig starker Streifen. 8/10

Thirteen Days
Nach dem enttäuschenden, langatmigen "Lincoln" mal wieder eine Geschichtsstunde mit Verve und Esprit geschaut. Das ohnehin sehr spannende Thema wird mit treffsicheren Dialogen und sehr guten Darstellern auf die Leinwand gebracht. Das Ganze ist zwar ziemlich "Kennedy-freundlich", was mich jedoch nicht groß störte. So macht Weltgeschichte Spaß! 8/10

Funny Games (Erstsichtung)
Mein zweiter Haneke nach "Das Weiße Band" konnte mich nicht im selben Maße mitreißen. Seine Studie über die Beeinflussung durch Gewalt trifft nur an manchen Stellen ins Schwarze, ist aber auch oft plakativ oder etwas zu spannungsarm. Ob vielleicht letzterer Kritikpunkt im U.S. Remake mit einer strafferen Inszenierung (
Spoiler: zeige
vor allem bei der Flucht, als die beiden Jugendlichen gerade außer Haus sind
) gelöst wurde, wird ein Rätsel bleiben, da ich mich wohl vorerst nicht noch einmal durch die Materie kämpfen will. 5/10 für gute Ansätze und herausstechende Einzelszenen.

Lawless
(Erstsichtung)
Ein schick ausgestatteter Gangster-Streifen, der dramaturgisch nicht immer fesseln kann. Das mag vor allen daran liegen, dass mir die erste Stunde wie eine sehr lange Exposition vorkam. Auf der Habenseite steht dafür eine schöne Atmosphäre, eine gesunde Härte und überwiegend gute Darsteller. Nur Hardy gibt leider wieder seinen falsch liegenden Kritikern Futter, die meinen, er könne nur den einen Typ spielen - schade. Insgesamt ein solider Prohibitionsfilm. 6/10

Tron Legacy (Erstsichtung)
Nach "Oblivion" nun auch Kosinskis Erstwerk nachgeholt - ich bezeichne mich jetzt offiziell als Fan des Regisseurs. Derzeit macht für mich niemand anderes solch audio-visuell überragende "Style-over-Substance" Streifen wie er. Das Art-Design ist erneut von fantastischer Qualität (vorausgesetzt, man steht auf diesen glatten, sterilen Stil, was bei mir absolut der Fall ist), dazu dann noch der starke Soundtrack von Daft Punk. Einfach spektakulär - ich freue mich auf eine Zweitsichtung, dann in 3D. Die dritte Dimension könnte vielleicht sogar für eine Aufwertung sorgen, so sind es vorerst 8/10.

The Flowers of War
(Erstsichtung)
Ein chinesischer Kriegsfilm, der sich keineswegs vor westlichen Pendants verstecken muss. Die Geschichte um einen sich im Angesicht der Schrecken des Krieges wandelnden Saufbold (= Bale, grandios wie meist) ist nicht grad neu, nimmt einen aber dennoch mit. Dafür sorgt auch das tolle Zusammenspiel der zwei Konfliktparteien in der Kirche. Was die Darstellung der Gewalt und Greueltaten angeht, nimmt der Film kaum ein Blatt vor den Mund bzw. die Linse - an manchen Stellen musste ich durchaus schlucken. Einziger Kritikpunkt: Die Nebengeschichte um einen Soldaten, dessen Kämpfe zu heroisch und hübsch in Szene gesetzt werden. Diese Action ala John Woo fügte sich nicht stimmig ins Gesamtbild ein. Dennoch starke 8/10 für ein bewegendes Kriegsdrama.

Mr. Blonde

29 Juni 2013, 14:22:50 #785 Letzte Bearbeitung: 29 Juni 2013, 14:30:53 von Mr. Blonde
Gangster Squad

Hochglanz-Abziehbild mit tollem Ensemble, das einfach jedes Klischee des klassischen Polizei- und Gangsterfilms zusammenrührt und zu einer unterhaltsamen Karikatur zusammenzimmert. Sean Penn übertreibt seine Rolle zeitweise maßlos ("Hier kommt der Weihnachtsmann!!!!"), dafür bleibt Gosling wie immer arschcool, auch, wenn er nicht ansatzweise an Robert Patricks Ausstrahlung als knurriger Larger-than-Life-Westernheld herankommt. Josh Brolin übt hingegen sein Stoneface und erinnert etwas an Agent Van Alden aus Boardwalk Empire. Überraschungen sind rar gesät, davon lenken einige sehr witzige Dialoge und die hübsch-fotografierten Actionszenen ab. Es gibt schlechtere Wege, seine Zeit totzuschlagen, denn Langeweile kommt nie auf.

6,5/10


Bullet to the Head

Formelhafter Actionkrimi, der nie wirklich überzeugt, was vor allem an der nicht vorhanden Chemie der beiden Hauptdarsteller liegt. Da hat Hill kein gutes Händchen bewiesen. Bei der Action wünscht man sich auch eher alte Zeiten zurück. Handgemenge und Schießereien sind recht unübersichtlich und hektisch gefilmt, was hier absolut nicht passt. Es wirkt zu gewollt. Die Geschichte ist dazu noch dermaßen hervorsehbar, dass man sich ständig die kommenden Minuten ausmalen kann. Außer dem Sly-Bonus und einigen wenigen Lachern ist der Film wirklich nur absoluter Durchschnitt. Schade, da hätte der Vater des amerikanischen Buddy-Movies nochmal auftrumpfen können, stattdessen wärmt er eine kaum schmeckende Actionsuppe auf, die sich selbst viel zu ernst nimmt.

5/10



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Discostu

Tiger & Dragon
Mein erster Wuxia-Film. Und ja, ein bisschen albern finde ich es ehrlich gesagt schon, dieses Über-die-Dächer-Fliegen, was vielleicht auch zu einem großen Teil daran liegt, dass man dabei so deutlich sieht, dass die Schauspieler an Seilen hängen. In der ersten Hälfte hatte ich auch ein bisschen Probleme damit, mich in die Story reinzufuchsen. Aber dann wurde ich doch so langsam warm mit dem Film und vor allem die grandiosen Kampfszenen konnten mich wirklich begeistern. Aber auch die Figuren sind mir nach und nach ans Herz gewachsen und die Geschichte fand ich dann gegen Ende auch ziemlich berührend. Insgesamt ein unterhaltsamer Film, der bei einer Zweitsichtung vielleicht auch noch hinzugewinnen könnte. Vorerst 7.5/10

KrawallBruder

Abrechnung!

Winters Bone (2010)
Ein Drama über ein 17 jähriges Mädchen aus dem White Trash Milieu. Die Atmosphäre des Films ist genauso trist wie die Landschaft, in der die Handlung stattfindet. Besonders gut finde ich, dass zwar auf der einen Seite das Leben der Einwohner des Dorfes sehr realistisch wiedergegeben wird, andererseits man nicht wirklich ins Klischeedenken verfallen ist und somit teilweise auch etwas Menschlichkeit durch flackert.
Spoiler: zeige
Das Ende (, das keinen Unterschied zum Anfang erkennen lässt,) zeigt gut die Ausweglosigkeit der Hauptfigur
.  7,5/10

Insidious  (2010)
Ein netter Horrorfilm, der zwar mit altbekannten Motiven spielt (Poltergeist!), aber dennoch zu fesseln weiß. Der Horror entsteht hier nicht durch abgetrennte Gliedmaßen oder blutverschmierten Verfolgungsjagden, sondern durch eine geheimnisvolle Mystik und Schattenwesen – mir hat es gefallen. 7,5/10

Gangster Squad (2013)
Endlich mal wieder ein Gangster-Film! Das größte Mango des Filmes dürfte wohl seine fehlende Tiefe sein. Die Story ist schnell erzählt (Gruppe von total unterschiedlichen Polizisten jagen einen Gangster-Boss) und ist ein alter Hut. Um es mal in Spielen auszudrücken: Der Film ist das, was herausgekommen wäre, wenn L.A. Noire genau wie GTA 4 konzipiert worden wäre. Action-Knaller in den 40er, der durchaus unterhalten kann, wenn man halt kein Tiefgang erwartet. 8/10

Bullet to the Head/ Shootout - Keine Gnade (2012)
Das Problem an dem Film dürfte sein, dass Herr Stallone sich scheinbar zu ernst nimmt. Ich würde  gerne wissen, was das für ein Film geworden wäre, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre. (Arni in ,,The Last stand" fand ich da schon besser.)
So ist allerdings ein Film dabei entstanden, den man nach 120 Sekunden voraussagen kann, der mit Klischees überladen ist und der mit nervigen Darstellern besetzt ist. Das kann nicht mal Sly retten. 3/10

Killer Elite (2011)
Ja, was gibt es dazu zu sagen? Actionfilm. Jason Statham. Robert De Niro in einer netten kleinen Nebenrolle. Viel Krach, nette Kampfszenen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. 6,5/10

Anonymous (2011)
Ein merkwürdiger Film (und das ist nicht positiv gemeint). Über die Grundidee, dass Shakespear keines seiner Werke selbst geschrieben haben soll, lässt sich ja lange streiten; die Umsetzung wiederum ist ganz gut gelungen. Allerdings fehlt dem Film irgendetwas. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass ich eine großer Aversion gegenüber Filmen habe, die zu jener Zeit spielen und um Thron-Machenschaften usw. gehen... Kann man mal sehen, muss man aber nicht. 6/10

J Edgar (2011)
Ich versteh gar nicht, warum der Film solange an mir vorbeigegangen ist. Ich war wirklich sehr positiv überrascht! Natürlich erzählt er einen nichts neues über jenen amerikanischen ,,Volkshelden", allerdings ist es gerade DiCaprios Darstellung des FBI-Chefs, die so fasziniert. Für Fans von (Politik-) Dramen auf jeden Fall mal einen Blick wert! 8/10

Gott des Gemetzels (2011)
Geniales Kammerspiel! Dialoge, Dialoge, Dialoge! Unglaublich was die vier Schauspieler mit dem vorhandenen begrenzten Raum vollführen und es trotz Einschränkung es schaffen ein ,,Wiedersehen-Potenzial" beim Zuschauer zu bewirken. Sicherlich lässt der Film Unmengen viele Interpretationen zu, aber das würde hier zu weit gehen. Jedenfalls einer der besten Filme den ich seit langem gesehen habe 9/10

Submarine (2010)
Die britische Antwort auf all die amerikanischen Teenie-Komödien. Dunkler Humor, abstruse Figuren und absurde Situationen. Entweder man mag es oder nicht. Für Fans des englischen Humors sehr zu empfehlen. 7/10

Juno (2007)
Ich habe den Film jetzt erst gesehen und kann verstehen, warum ihn viele (jedenfalls in meinem Bekanntenkreis) gut finden. Lustig, charmanter feel-good-Film, der gerade dadurch bestecht, dass er kein Bilderbuch-Happy-End hat, aber dennoch am Ende alles im Reinen ist.
7/10

Crime and punishment – Schuld und Sühne (1998)

Sehr gute Romanverfilmung eines Klassikers! Vor allem Ben Kingsley als Untersuchungsrichter Porfiri Petrowitsch ist genial und erinnerte mich teilweise sehr an die Darstellung Christoph Waltz als SS-Standartenführer Hans Landa in Inglourious Basterds. Würde mich mal interessieren, ob es da irgendwelche Verbindungen geben könnte (oder halt an die Romanfigur an sich).
Natürlich wie bei jeder Romanverfilmung fiel einiges weg, was dem Film aber nicht schmälert 8,5/10

Dionysos

Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 30 Juni 2013, 12:40:00
Das größte Mango des Filmes dürfte wohl seine fehlende Tiefe sein.
Da bekommt man ja direkt Appetit :icon_mrgreen:


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It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Klugscheisser

Ich glaub', es wurde hier im Thread schon angesprochen, aber ich find' schade, dass hier auch so viele aktuelle Filme mit "reingepackt" werden. So hat man gar nicht mehr alles in einem Thread zusammen sondern verstreut. Außerdem wird der Thread hier doch immer unübersichtlicher, möchte man mal etwas zu einer Meinung schreiben. Wie seht ihr das?

KrawallBruder

Zitat von: Dionysos am 30 Juni 2013, 13:47:58
Zitat von: KrawallBruder (Filmriss) am 30 Juni 2013, 12:40:00
Das größte Mango des Filmes dürfte wohl seine fehlende Tiefe sein.
Da bekommt man ja direkt Appetit :icon_mrgreen:

:LOL:
Ist nicht das erste Mal...ich lerne es halt nie. :icon_mrgreen:
Ich bleib bei Mango!

Dionysos

Zitat von: Klugscheisser am 30 Juni 2013, 13:57:38
Außerdem wird der Thread hier doch immer unübersichtlicher, möchte man mal etwas zu einer Meinung schreiben. Wie seht ihr das?

Mit der Übersichtlichkeit ist es in so manchem Filmthread auch nicht unbedingt zum besten bestellt, aber im Prinzip sehe das genauso wie du. Besonders aktuelle Kinofilme, deren Diskussionsthreads sowieso noch auf der ersten oder zweiten Seite der jeweiligen Filmforen stehen, können und sollten natürlich auch dort gesammelt besprochen werden. Schon allein, damit man später ohne langes Suchen (einfach Häkchen bei "Nur Betreff der Themen" und man findet das Thema, sofern eines vorhanden ist) schnell ein paar Meinungen zu einem bestimmten Film reinholen und gegebenenfalls seine eigene hinzufügen kann. Wird ja auch des öfteren so gemacht. Es ist aber nunmal jedem freigestellt, ob er seine Meinung hier kundtut oder sich die Mühe macht, den passenden Filmthread zu suchen geschweige denn einen aufzumachen. Das gilt nicht nur für neuere Filme sondern prinzipiell für alle, die ein gewisses Diskussionspotential beinhalten (so wie letztens "Freitag, der 13." und seine Fortsetzungen). Ich sage mal, letztlich muss jeder selbst wissen, ob er seine Kurzkritiken in einem speziellen Filmthema für die Nachwelt bewahren oder sie in einem Endlosthread wie hier versanden lassen möchte. ;)
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RoboLuster

30 Juni 2013, 15:26:06 #792 Letzte Bearbeitung: 30 Juni 2013, 18:05:00 von RoboLuster
Bin mittlerweile auch bischen McClanes Mango, dass hier viele Kommentare, zu Filmen mit eigenen Threads, geschrieben werden. Aus vielerlei Gründen, natürlich, ist imo auch egal, its a god thing, nur sollten die Kommentare regelmäßiger, in die jeweiligen Threads kopiert, zitiert, oder bestenfalls verschoben werden, hatte ich damals auch schon bei McClanes Anmerkung vorgeschlagen, die Mods machen das ja eh schon so.

Das müsste eben wirklich nur regelmäßig gründlich "gewartet" werden, um den zweifellos positiven Effekt dieses Threads, nicht mit der negativen Auswirkung auf andere Threads zu belasten. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, die einzelnen Kommentare alle in jewilige Threads zu zitieren (probeweise der "Space Soldiers" Thread), aber ich würde mir dabei iwi bischen showoff vorkommen.

Grundsätzlich finde ich die Idee aber gut, wenn das "alle" so machen würden, also wenn sie einen Kommentar bemerken, zu dem es einen passenden Thread gibt, und diesen dann dort zitieren, oder einem arbeitsgeilen Mod, wie MMeXX melden. ;)

In diesem Zug, hatte ich schon die Idee zu einem KF fürs Forum.^^
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

Ich habe mir das ein Bisschen abgewöhnt, da ich neue Filme doch relativ spät schaue und die Threads dann schon tot sind. Zumal ja auch die 60-Tage-Ordnung immer etwas abschreckt. Wenn man nicht besonders viel zu sagen hat, würde man wohl eher diesen Thread hier nutzen.


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Klugscheisser

Zitat von: Mr. Blonde am 30 Juni 2013, 15:51:08
Ich habe mir das ein Bisschen abgewöhnt, da ich neue Filme doch relativ spät schaue und die Threads dann schon tot sind. Zumal ja auch die 60-Tage-Ordnung immer etwas abschreckt. Wenn man nicht besonders viel zu sagen hat, würde man wohl eher diesen Thread hier nutzen.

Genau das finde ich schade, weil man so evtl. die alten Threads auch wiederbeleben könnte. Klar, möchte man nur einen eigenen Text ohne Interesse an anderen Meinungen veröffentlichen, eigenet sich dieser Thread natürlich besser (ist wertfrei gemeint). Ich schau Filme meist auch erst sehr spät nach der Veröffentlichung, würde mir aber das Vergnügen nehmen, in dem entsprechenden Thread noch zu stöbern. Mir ist nur aufgefallen, dass ich viele der hier geposteten Meinungen häufig übersehe, was ich schade finde.

cyborg_2029

Mir ist auch schon aufgefallen, dass die eigentlichen Threads zum Film meißt vor Release sehr gut mit Infos gefüllt werden, später aber nicht mal eine Rezension drin steht. Und wenn man doch mal lesen will ob der Film sich lohnt, sucht man doch auch nicht alle Seiten hier durch. Gerade Filme, welche erst auf DVD/Blu-ray rausgekommen sind, kann man doch in den jeweiligen Threads besprechen, immerhin sind die trotzdem noch aktuell. Die Diskussion gab es aber schonmal und es wurde auch gesagt, dass sich jemand ums verschieben kümmert. :00000109:
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

MMeXX

Wenn es zu einem Film einen Thread gibt, poste ich meine Meinungen und Eindrücke dort. Gibt es keinen Thread, hängt es davon ab, wie viel ich zu dem Film schreibe, ob ich hier poste oder einen Thread zum Film starte.

Was sich mir bis heute nicht erschließt, ist dieses "Problem", in einem älteren Thread zu schreiben bzw. einen Thread zu einem nicht mehr taufrischen Film zu erstellen?

lastboyscout

The ABC's Of Death (2012)
Ne bunte Tuete die mit ziemlich gemischtem Horrorfutter aufwartet.
Von ziemlich spektakulaer bis zu subtil, von Holzhammer zu abgefahren-wtf-Horror gibt es hier die volle Bandbreite.
Qualitativ schwankt das Ganze leider, meiner Meinung nach
Spoiler: zeige
ist die beste Episode gleich der erste Buchstabe
.
Aber das ist nur meine kleine, bescheidene Meinung.  ;)
Manchmal ist es nahezu unmoeglich zu erraten wie eine Episode mit einem bestimmten Buchstaben in Verbindung gebracht wird, da ist Raten angesagt.  ;)
Hab mich trotz ein paar ziemlich offensichtlicher Maengel doch ganz gut amuesiert.
Gibt so 6/10 Punkten als Durchschnitt, mein oben erwaehnter Favorit bekommt 8/10 Punkten.

The Wicked (2013)
Da gibt man schonmal nach und hofft, wenn auch nur mit geringer Aussicht auf Erfolg, einem Blockbuster-Mitarbeiter vertrauen zu koennen.
Da ich den oben revieweten Film im Schlepptau hatte, meinte er, er muesste mir den hier aufschwatzen.
Das ging natuerlich gnadenlos in die Hose.
Fuerchterliche Darsteller, billige Inszenierung, paar eingestreute und ziemlich aufgesetzt wirkende Bluteffekte und dazu noch ein ausgenudeltes Ende, schon hatte ich eineinhalb Stunden an diesen Muell verschwendet.
2/10 Punkten

The Patriots (1994)
Packender Mossad-Thriller der mit einfacher, fast schon nuechterner Herangehensweise seine Geschichte erzaehlt.
Unbedingt ansehen, sehr empfehlenswert.
8/10 Punkten

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ratz


Cookie's Fortune

Die späten Filme von Altman sind ja nicht durchgängig empfehlenswert (wie furchtbar ist z.B. Dr. T & the Women!), aber Cookie's Fortune ist ein wunderbar entspannter Mix aus Familiendrama, Krimi und Provinzschnurre, mit viel Wohlwollen für seine kauzigen Figuren und jeder Menge Lokalkolorit, ein Heimatfilm im besten Sinne. Von der allgemeinen Stimmung her und natürlich in den Backstage-Szenen gegen Ende ist der großartige Prairie Home Companion schon erfühlbar, vielleicht ist das Finale ein klein wenig zu breit und plakativ ausgewalzt, aber das kann man dem Film nicht wirklich übelnehmen. Altman darf das!

cyborg_2029

1 Juli 2013, 21:49:38 #799 Letzte Bearbeitung: 1 Juli 2013, 21:51:21 von cyborg_2029
Per Anhalter durch die Galaxis (Film)
Abgesehen von den Erklärungen im Buch traf der Humor selten meinen Geschmack, wohl zu britisch. Für keine der Figuren konnte ich wirklich Sympathien aufbringen, entweder waren sie zu langweilig oder zu abgedreht. Auch ihre Motivationen waren nicht deutlich. Das selbe gilt für die Story, viel zu schlecht zusammengeschustert. Dafür war das Setting echt schön nostalgisch, mit Modellen und Kostümen. Auch die CGIs sahen klasse aus. Abgedrehte Unterhaltung für zwischendurch, mehr aber nicht. 5/10

Cars 2
Wurde ziemlich verissen und das zu Recht. Alles größer, lauter, schneller, abgedehter. Ständig neue Figuren, die Gags so schnell, dass man sie gar nicht mehr erfassen konnte und auch nach Details konnte man nur suchen, wenn man den Film in Zeitlupe betrachtet. Schade drum, die Story war gar nicht so schlecht und die Welt so liebevoll gestaltet. Vielleicht mögen Kinder diesen überdrehten Kram, mir wars zuviel. 5/10
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

ratz


Der Turm (TV)

Man muß schon masochistisch veranlagt sein, sich zu einem höchstens mittelguten Roman eine noch schlechtere, drei Stunden lange TV-Verfilmung anzutun - aber ich habs getan und fand meine Ahnungen nicht nur bestätigt, sondern übertroffen. Wenn man sich mit dem Lesen des Buches dazu bereiterklärt, den Problemchen einer schmalen Elite zu folgen, ganze Seiten mit Geschwurbel zu überspringen und sich gegen schlechte Sprache zu wappnen, hat man immerhin noch eine beachtliche Materialsammlung, für die sich die Mühe ansatzweise lohnt. Dieses Material sowie der atmosphärische Überschuß fallen einer Verfilmung naturgemäß zum Opfer, und übrig bleibt das übliche Degeto/Teamworx-Püree aus schwachen Dialogen, miserabler Kinematographie und Dudelmusik von der Resterampe. Ein paar gute Schauspieler erzeugen ein paar passable Momente (grandios fehlbesetzt und viel zu alt: Sebastian Urzendowski), aber die Um- und Hinzudichtungen der Vorlage haben alles nur verschlimmert, und daß in einem Film, der in Dresden spielt, kein Wort Sächsisch erklingt, ist einfach nur absurd (ungefähr fünf Worte Berlinerisch habe ich ausmachen können. Wow.).

Ich gelobe hiermit, mein erstes und letztes "TV-Event" konsumiert zu haben...  (und dabei habe ich noch richtig gute Filme auf Halde :viney:)

Dionysos

3 Juli 2013, 10:06:58 #801 Letzte Bearbeitung: 3 Juli 2013, 10:58:30 von Dionysos
Zitat von: Dionysos am 30 Juni 2013, 14:52:22
Es ist aber nunmal jedem freigestellt, ob er seine Meinung hier kundtut oder sich die Mühe macht, den passenden Filmthread zu suchen geschweige denn einen aufzumachen.
Und diese Freiheit nutze ich jetzt mal aus, denn das Kinoerlebnis von gestern abend rechtfertigt definitv keinen separaten Thread  :icon_cool:

Papadopoulos & Söhne
Mangels Alternativen gab es diesen britischen Beitrag zur wirtschaftlichen Großwetterlage um einen griechischstämmigen Londoner Geschäftsmann, der schwer von der Finanzkrise getroffen fast sein gesamtes Hab und Gut an die Bank verliert und notgedrungen mit dem verhassten Bruder zu seinen unternehmerischen Wurzeln zurückkehren muss - einen Fish&Chips-Laden irgendwo in einem Londoner Arbeiterviertel. Die Handlung ist dementsprechend ein ziemlich vorhersehbares Sozialmärchen: Natürlich hadert der eitle Unternehmer mit seinem Schicksal und will, genau wie seine drei Kinder, möglichst schnell zurück in seine Villa, doch nach und nach regt sich tatsächlich das Gewissen und man besinnt sich auf das, was im Leben wirklich zählt. Klingt abgeschmackt und ist es auch. Wäre aber halb so wild, wenn sich die Macher zumindest entschieden hätten, ob sie entweder einen gänzlich abgehobenen Mutmacherfilm oder ein eher ernst angelegtes Krisendrama drehen wollten. So schlingert man hier unentschlossen zwischen beiden Ufern und wirkt dabei selbst in den wenigen fröhlichen Momenten extrem verkrampft und blutleer. Dieser Umstand ist nicht zuletzt auf das sehr statische Spiel der Darsteller zurückzuführen, die aber auch mit Figuren gestraft sind, die trotz ihrer extremen Situation kaum Emotionen zeigen, keinerlei Entwicklung durchmachen und trotzdem am Ende alle das "einfache Leben" der bourgeoisen Elite vorziehen. Nennen wir es mal vorsichtig "leicht unglaubwürdig". Dank der äußerst biederen Erzählweise, vor allem in den zahlreichen und unnötig in die Länge gezogenen Dialogszenen, wirkt das ganze zudem auch noch reichlich zäh und ist auf die Dauer nur noch langweilig. Dann doch lieber ein realistisches Sozialdrama á la "Fish Tank" als so einen unentschlossenen Käse, der ob seiner Behäbigkeit wunderbar in das Freitagabendprogramm der ARD passen würde. 3/10
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Moonshade

Zitat von: Dionysos am  3 Juli 2013, 10:06:58
Papadopoulos & Söhne

Tja, äh, ich war mit und...das wars auch schon.
Ein paarmal hab ich geschmunzelt, aber mit sensationeller Stringenz wird jeder Anflug von Amüsement sofort endlos zerdehnt, totgetrampelt oder geht in der dramaturgischen Einöde total unter. Das Drehbuch ist ein Randgruppen-Underdog-Family-SinndesLebens-Comedy-Klischee, aber statt die Stärken auszuspielen, labern die Figuren sich pointenlos tot, reden Unsinn oder Stephen Dillane wird mit seinem Stone Face einfach in Großaufnahme gezeigt (gefühlte 72 Prozent des Films). Die Nebenfiguren verschenkt, kein Timing, kein Tempo, aber auch keine großen Gefühle. Ein zäher Lappen von Film mit Figuren, denen man ein besseres Schicksal und einen interessanteren Film gewünscht hätte (klar, Modelschicksen um die 18 lieben es, im Fisch/Chips des Vaters zu arbeiten, sofern der mal wieder lächelt) und die nur eins schaffen: die Geduld des Zuschauers zu strapazieren. 3/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Fastmachine

Weekend (1967)

Ohne Umschweife: Jean-Luc Godard hat mit WEEKEND einen unerträglichen Film gedreht. Ich sage das nicht ohne Bedacht, sondern im vollen Bewusstsein des historischen Einflusses, den seine Filme in den 1960er Jahren unwidersprochen hatten und ebenso eingedenk der Regalmeter an Sekundärliteratur, die zu seinem Werk verfasst wurden. Nur: Das beeindruckt mich heute, 2013, beim Wiedersehen überhaupt nicht. Obwohl mir dieser Film auch hier – in z.T. guten Reviews – ausführlich historisch eingeordnet und nach seiner künstlerischen Verfahrensweise erläutert wird: Ich sehe etwas anderes.

Die selbst 1967 schon schalen Avantgardegesten sind leer, die politischen und gesellschaftlichen Einsichten banal oder genauer meistens auch absurd schief, die handwerkliche Qualität fragwürdig, ja die ganze künstlerische Vorgehensweise ist unergiebig. Gemildert wird diese Erkenntnis ganz sicher nicht durch den unangenehm bornierten und wichtigkeitsheischenden Gestus. Godard besteht aus Kunst-, Welt- und Selbsthass. Ich sehe schon die triumphierenden Gesichter der Godardjünger: ebeneben. Nur: Ich weiß, es gibt große Hasser in der Kunst, die ihren Hass in vielleicht unangenehme, aber doch befreiende oder zumindest erhellende Werke überführten. Die diagnostische Kraft von Godard scheint mir hingegen inzwischen sehr gering. Godard ein Visionär? Eher ein Sektierer der unangenehmen Art. Und ein großes Missverständnis.

Daher: 2/10
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

psychopaul

 :icon_eek: :dodo:  :icon_smile:


Filmblog
Letzte Bewertungen

Three little devils jumped over the wall...

PierrotLeFou

Na, dann will ich als Godard-"Jünger" (wobei: Jünger ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, weil ich beispielsweise mit manchen Frauenbildern und antiamerikanischen Seitenhieben Godards nicht immer zufrieden bin) kurz meinen Senf dazugeben:

Dass man das Ganze langweilig findet, dass man keinen Mehrwert für sich aus dem Film ziehen kann, kann ich durchaus nachvollziehen.
Etwas sonderbarer finde ich aber den Vorwurf, der banalen Botschaft: Man kann letztlich jeden Film auf eine Kernaussage runterbrechen und die dann für banal halten, was gerade bei den kleinen oder großen Skandalfilmen sehr gerne gemacht wird (Das große Fresse, Salò, Ai no corrida, Dawn of the Dead, Das goldene Zeitalter, TCM usw.) Ich denke, dass die Qualität dieser (und anderer) Filme darin liegt, dass sie gerade nicht eine verbale Aussage in einem kurzen Satz raushauen, sondern ein sinnliches und/oder intellektuelles Spiel daraus machen.
Man kann "Week End" natürlich als Konsumsatire sehen und sich dann sagen "Jaja, der Konsum..." & "Wusste ich alles schon". Aber spannender ist es in meinen Augen, die vielen - nie genau ausformulierten - Anstöße anzunehmen und mit ihnen zu arbeiten. Das funktioniert natürlich ganz gut in einem Kino mit vielen klugen & diskussionsbereiten Menschen - einem Kino, das heute tatsächlich ziemlich tot ist (selbst im Künstlerhaus wird nach einem Film kaum diskutiert). Und als Stein des Anstoßes oder thesenhafter Stichwortlieferant sind Godard-Filme eigentlich sehr ergiebig...
Aber gut, ich denke mit "Pierrot le fou", "2 ou 3 choses..." oder "Notre Musique" hat er einfach 'dichtere' Filme abgeliefert.

Wo man bei Godard Kunsthass sehen will, bleibt mir allerdings etwas schleierhaft: wenn er regelmäßig etwas feiert, dann doch wohl die Kunst. (Gut, mit dem Erzählkino und besonders mit Hollywood verbindet ihn eine Hassliebe und "Week End" zieht als selbsternannter Schrottfilm über den Umgang mit der Kunst her - aber Kunsthass trifft es doch nicht wirklich... ;))
Und fragwürdiges Handwerk? :00000109:
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

lastboyscout

Baytown Outlaws (2012)
Ziemlich rasant startende, mit leichtem Leerlauf im Mittelteil versehene, dann wieder stark anziehende, Actionkomoedie mit ziemlich abgefahrenen Typen.
Allen voran Billy Bob Thornton, der leider nicht annaehernd genuegend Screentime hat.
Die paar Minuten jedoch zieht er vollstens vom Leder, herrlich.
Clayne Crawford, Travis Fimmel, Daniel Cudmore? Nie von denen gehoert, machen ihre Sache als Oodie-Brothers ganz gut, kommen ziemlich cool and abgebrueht rueber.
Blutig, ordentliches Mass an Action, ne ziemlich nett anzusehende Eva Langoria reingeschmissen in den Mix, und schon hat man nen netten Suedstaaten-Film der definitiv zu unterhalten weiss.
7/10 Punkten
P.S.: Fuer nicht ganz so Englischkundige wuerde ich definitiv eine DVD oder BluRay mit Untertiteln empfehlen, meine US-DVD hatte keine Untertitel, und manchmal wird da ganz schoen derbe geslangt.  ;)

Warm Bodies (2013)
Hab ich die IMDB-Durchschnittsnote mit einer glatten Sieben hier richtig gelesen????
Haben wir denselben Film gesehen?
Romeo und Julia aufgewaermt mit Zombies? Ich fand den Film einfach nur langweilig, keineswegs einfallsreich und definitiv nicht das angepriesene Highlight.
3/10 Punkten

The Rambler (2013)
Aehm, hier bin ich ehrlich gesagt etwas sprachlos.
Ich LIEBE unerwartete Ereignisse. Ich LIEBE unerwartete Schockeffekte. Ich LIEBE ungewoehnliche Genremixturen.
Der Film beinhaltet alle drei Zutaten und keine der dreien zuendete.
Was die Macher sich hierbei dachten wird wohl fuer immer ein Raetsel bleiben.
Der Mix ist so unausgegoren, keinerlei roter Faden, einfach nur wildes Zeug zusammengeschmissen.
Der ist nichtmal eine Einmalsichtung wert, taugt nichtmal als Mindfuck.
2/10 Punkten

Compliance (2012)
WOW, einfach nur WOW.
Ist ne Weile her das ich von der ersten Minute an so stark in einen Film hineingezogen wurde.
Auch hab ich mich staendig dabei ertappt wie ich ungemuetlich auf der Couch hin- und herrutscht, so unbequem fuehlte ich mich als ich den Film sichtete.
Und dann las ich das hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Strip_search_prank_call_scam#Mount_Washington.2C_Kentucky.2C_incident
WHAT-THE-FUCK is wrong with people?
Und wieso lassen sich Leute einfach von einer Stimme am Telefon in so einen Dreck hineinziehen???
Unfassbar, wirklich unglaublich.
9/10 Punkten
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Moonshade

The House on Sorority Row (1983)

Nach dem Remake mal einfach youtube fürs Original bemüht und siehe da: guter Standardslasher ohne größere Ärgernisse. Zwar nicht ganz so graphisch wie er sein könnte, aber auch nicht blutarm, dafür mit der bravsten Uni-Entlassung seit 1930, wo gar keiner irgendwas mitkriegt und auch sonst keiner vor die Tür geht - wo könnte man sonst 10 Leutchen umbringen...?
Ansonsten alles da: Klo, Dusche, Dachboden, Clownskostüm, Swimming Pool, Final Girl, doofer Bulle, Arzt mit Geheimnis - alles wie sich das gehört im kleinen, bescheidenen Rahmen. Und der Kopp in der Kloschüssel ist ja schon Legende...im Slashbereich ordentliche 6/10.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Stefan M

Zitat von: Moonshade am  4 Juli 2013, 10:58:32
The House on Sorority Row (1983)

Nach dem Remake mal einfach youtube fürs Original bemüht und siehe da: guter Standardslasher ohne größere Ärgernisse. Zwar nicht ganz so graphisch wie er sein könnte, aber auch nicht blutarm, dafür mit der bravsten Uni-Entlassung seit 1930, wo gar keiner irgendwas mitkriegt und auch sonst keiner vor die Tür geht - wo könnte man sonst 10 Leutchen umbringen...?
Ansonsten alles da: Klo, Dusche, Dachboden, Clownskostüm, Swimming Pool, Final Girl, doofer Bulle, Arzt mit Geheimnis - alles wie sich das gehört im kleinen, bescheidenen Rahmen. Und der Kopp in der Kloschüssel ist ja schon Legende...im Slashbereich ordentliche 6/10.
Finde den auch völlig okay. Außerdem ist Richard Bands Score imposant.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Fastmachine

@PierrotLeFou:

Obwohl dieser Thread nicht gerade der Ort für Grundsatzdiskussionen über Godard sein dürfte, wenigstens ein paar Nachträge von mir dazu:
Deine Argumente, die Du hier und in deinem Review vorträgst, verstehe ich, ja kann ihnen intellektuell auch in gewisser Weise zustimmen, aber am Ende folgst Du einfach anderen Maßstäben bei deinem ästhetischen Urteil als ich. Und da liegt der Hase im Pfeffer.
Unsere gegenläufigen Standpunkte sind ja im Grundsatz nicht neu in der Godarddiskussion: Seit den 1960er Jahre spaltet er sein Publikum an dieser oder ähnlichen Bruchkanten. ,,Kunsthass" oder ,,fragwürdiges Handwerk" sind natürlich polemische Zuspitzungen von mir, die in der Tat komplexere Eigenheiten von Godards Werk auf ihren besonders problematischen Kern zurückführen sollen.

Grob gesagt besteht jede Avantgarde (egal ob in der Literatur, der Musik, der Bildenden Kunst oder im Film) aus einem Zerstörungswerk und einem erweiterten Aufbau. Man zerstört eine herrschende oder als herrschend angesehene Konvention und baut aus den Trümmern etwas Neues, was über den bisherigen Gesichtskreis hinausgeht. Oder anders gesagt, am Ende steht ein erweiterter Kunstbegriff. Nun war Godard nicht der einzige, der um 1960er ein dringendes Bedürfnis zur Revision des Nachkriegskinos verspürte, ja ein Revolutionsbedürfnis. Aber sein persönlicher Weg scheint mir heute fragwürdig. Nicht wegen seiner formalen und inhaltlichen Radikalität an sich, sondern wegen der Geste, mit der die Erfindung einer persönlichen Bildgrammatik erfolgt. Godards Zerstörungen von Kunstkonventionen des Kinos (die wirklich hassvoll betrieben werden) geben die Bahn frei für seine ganz aus dem eigenen Kritikerhirn entsprungenen kalten Theoriegeburten. Godards Antikunst und sein (ich weiß, mit Absicht so betriebenes) Antihandwerk führt für mich zu einem nur theoretisch in Betrieb gesetzten Filmkonstrukt, nicht zu einem neuen lebendigen Werk vor einem erweiterten Kunsthorizont.

Das Beste, was man darüber sagen kann, ist meiner Meinung nach, dass diese Destruktionsexperimente eine gewisse Zeit sehr anregend für andere Künstler waren. So etwas deutest Du ja in etwas anderem Sinne mit ,,Anstoß geben" ja auch an. Das gebe ich auch jederzeit zu.
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

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