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Die letzte Sichtung: Filme

Begonnen von MMeXX, 19 November 2012, 13:01:27

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RoboLuster

26 Oktober 2013, 18:17:18 #960 Letzte Bearbeitung: 26 Oktober 2013, 18:19:31 von RoboLuster
Zitat von: lastboyscout am 26 Oktober 2013, 16:41:15
Alyce Kills (2011)
Ich dachte wir haetten schon einen eigenen Thread zu dem Film? Anscheinend nicht oder ich bin wieder mal blind.
Wenn man sich muehsam durch die erste knappe Stunde des Films kaempft, inklusive einigen extrem langweiligen Monologen des Drogenhaendlers bekommt man ein Finale vorgesetzt das fast schon an Peckinpah grenzt.
Ich will hier keine Blasphemie anstellen, aber der Film baut wirklich gut auf bzw. ihre Psyche ab, was wirklich nur in
Spoiler: zeige
einem Blutbad
enden kann.
Und dabei geht es dann wirklich unglaublich grafisch zu, fast schon ins comichafte abrutschend. Zudem sind einige der Szenen mit einer Prise Ironie gespickt die mich dann doch auflachen lies trotz des gezeigten Materials. "What are the chances?" waere hierfuer ein sehr gutes Beispiel.  ;)
Wirklich unheimlich bzw. bedrohlich waren die Szenen mit ihrer besten Freundin nach dem "Unfall", die gehoeren mit zum Besten am Film.
Wie gesagt, der Film braucht etwas bis er in Fahrt kommt, gnaedigerweise macht die Hauptdarstellerin ihre Sache gut. Waere hier so ne nervige, austauschbare 0815 Goere am Start haette ich wohl nicht so hoch gegriffen. Vor allem die letzte Szene des Films fand ich einfach nur herrlich, hab ich ehrlich gesagt so noch nie gesehen.
Ich komme auf ne knappe 7/10 Punkten

Wir hatten schonmal hier im Thread darüber gesprochen, ich will aber noch einen eigenen Thread für Alyce aufmachen, vergesse es aber dauernd.^^


Den Film finde ich nämlich supergeil, war für mich einer der besten Filme in 2012, und der erinnerungswürdigste. De Überaschung schlechthin.


Die Hauptdarstellerin ist ein Biest, und macht ihre Sache mehr als gut, überragend!
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

soisdas

Der Beitrag ist zwar schon über einen Monat alt, aber ich möchte trotzdem noch ein paar Dinge hinterherschieben.  :D

Zitat von: ratz am 25 September 2013, 15:03:07Im Angesicht des Verbrechens

[...] Authentische Milieuzeichnung (soweit ich das beurteilen kann) - wozu die meist perfekt gesprochenen verschiedenen Dialekte wesentlich beigetragen haben [...] schöne, abwechslungsreiche Schnitt/Kamera-Ideen  [...] Darsteller aus der ersten Liga
Im Prinzip sind das exakt die Gründe, warum ich diese Serie wirklich liebe. Etwas essentielles hast du meiner Meinung nach aber vergessen: die Tiefe. Ich kann mich an keine deutsche Produktion erinnern, in der so viele Charaktere derartig detailliert ausgearbeitet wurden, was erheblich dazu beiträgt, dass die Serie weit über dem Durchschnitt thront. Ich glaube auch, dass genau das ein Grund dafür sein könnte, dass man Serien auf diesem Niveau so selten in Deutschland sieht, denn speziell das dürfte der ausschlaggebende Punkt für die erheblichen Produktionskosten gewesen sein. Wenn man sich die finanzielle Hintergrundgeschichte anschaut, ist es für die Sender wohl leider eher ein abschreckendes Beispiel. Wirklich schade, dass dafür wohl der Mut fehlt. Nach schnödem Notensystem würde ich Im Angesicht des Verbechens bei einer ganz starken 9/10 einordnen.

Zu Hotte noch kurz meine zwei Cent  :icon_smile: :

ZitatHotte im Paradies - Spannende, wenn vielleicht auch teilweise etwas romantisierende, Milieustudie. Fast schon sowas wie ein Heimspiel für Graf, der sichtlich Gefallen am Berliner Lokalkolorit gefunden hat. Dazu kommt, dass ich einfach auf die Stilmittel stehe, die er verwendet (verschiedene Farbfilter, Handkamera, treibende Musik). Scheint mir, dass er sich in dem Genre einfach richtig wohl fühlt. Vielleicht kann man ihm fehlende Objektivität vorwerfen, für mich aber trotzdem ein sehr gelungener Film einer Ausnahmeerscheinung der deutschen TV-Landschaft. Vielleicht schafft er es ja, den eingefahrenen Münchner Tatort aus der Mottenkiste zu holen. 8/10

cyborg_2029

Zitat von: lastboyscout am 26 Oktober 2013, 16:41:15
Alyce Kills (2011)
Ich dachte wir haetten schon einen eigenen Thread zu dem Film? Anscheinend nicht oder ich bin wieder mal blind.
Wenn man sich muehsam durch die erste knappe Stunde des Films kaempft, inklusive einigen extrem langweiligen Monologen des Drogenhaendlers bekommt man ein Finale vorgesetzt das fast schon an Peckinpah grenzt.
Ich will hier keine Blasphemie anstellen, aber der Film baut wirklich gut auf bzw. ihre Psyche ab, was wirklich nur in
Spoiler: zeige
einem Blutbad
enden kann.
Und dabei geht es dann wirklich unglaublich grafisch zu, fast schon ins comichafte abrutschend. Zudem sind einige der Szenen mit einer Prise Ironie gespickt die mich dann doch auflachen lies trotz des gezeigten Materials. "What are the chances?" waere hierfuer ein sehr gutes Beispiel.  ;)
Wirklich unheimlich bzw. bedrohlich waren die Szenen mit ihrer besten Freundin nach dem "Unfall", die gehoeren mit zum Besten am Film.
Wie gesagt, der Film braucht etwas bis er in Fahrt kommt, gnaedigerweise macht die Hauptdarstellerin ihre Sache gut. Waere hier so ne nervige, austauschbare 0815 Goere am Start haette ich wohl nicht so hoch gegriffen. Vor allem die letzte Szene des Films fand ich einfach nur herrlich, hab ich ehrlich gesagt so noch nie gesehen.
Ich komme auf ne knappe 7/10 Punkten

Ich glaube ich muss den nochmal sehen. Fand den eher mittelmäßig, da ich mich in der Mitte doch ziemlich gequält habe. Der Anfang war Klasse und das Ende sowieso. Merkwüdige Mischung aber doch interessant.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Discostu

Possession (1981)
In Ansätzen hatte ich ein ähnliches Problem wie damals mit Antichrist: die ganze Symbolik, Verfremdungseffekte und Overacting waren für mich ein bisschen "too much", weshalb mich der Film nicht hundertprozentig begeistern konnte. Dennoch in seiner visuellen Kraft, mit der tollen Hauptdarstellerin, der trostlosen Berliner Kulisse und seiner Vieldeutigkeit wirklich etwas ganz Besonderes. Einen Horrorfilm sollte man allerdings nicht erwarten, außer man würde Eraserhead auch als einen bezeichnen. 7/10

zombie-flesheater

Black Devil Doll

Irgendwo zwischen Amateur- und Independentsplatter angesiedelt macht der "schwarze Chucky" unerwartet viel Spass. Der Humor ist unterste Schublade (die abgesehen vom exorbitanten Einsatz des N-Wortes recht rassistische Umsetzung duerfte den einen oder anderen sicherlich uebel aufstossen), allerdings schaffte es der kleine Wicht, mir mordend und voegelnd (wobei die Reihenfolge hier variabel ist) hin und wieder ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern.
Die Umsetzung ist mit seinen (teils) schicken Maedels, recht blutigen Effekten und diversen optischen Spielereien (Splitscreen etc.) fuer ein derartiges Projekt ueber jeden Zweifel erhaben.
Leider bietet der Film trotz der ohnehin geringen Laufzeit doch die eine oder andere Laenge. Hierbei handelt es sich meistens um zu ausgewalzte Softcoreszenen mit den Maedels (beim Autowaschen, Duschen, Twister spielen etc.). Was fuer die ersten paar Sekunden sicherlich nett anzusehen ist, wird derart langatmig zelebriert, dass es irgendwann einfach nur noch langweilt und nervt.
Dennoch ein herrlich politisch unkorrekter Film der bei entsprechendem Alkoholkonsum seine volle Wirkung entfaltet - empfindlich sollte man dabei allerdings nicht sein.

6,5/10#

Aber immerhin handelt es sich hierbei wohl um den besten Film, der (lt. Cover) in *hust* Negroscope gedreht wurde.  :algo:
Wenn im Zimmer kein Platz mehr ist,
kommen die Filme in den Keller.

ratz


zombie-flesheater

Dobermann

Nachdem ich den Film zum Release der DVD geguckt hatte, habe ich seitdem eigentlich einen grossen Bogen um das Teil gemacht. Hat mir seinerzeit so mal ueberhaupt nicht gefallen... Neulich auf einer Boerse zwecks Sammeltrieb das Mediabook abgegriffen, und so lag das Teil hier eine ganze Weile herum. Heute habe ich dem Film dann eine zweite Chance gegeben und muss sagen... joah, mit inzwischen entsprechend niedriger Erwartungshaltung hat er mir nun wenigstens schon etwas besser gefallen - den Status als Kultfilm finde ich dennoch etwas uebertrieben, bzw. erschliesst sich mir persoenlich der Kultfaktor hier nicht wirklich.
Bei meiner Erstsichtung seinerzeit war ich noch bezueglich des milden Gewaltgehalts ("Ist doch indiziert! Wieso geht der dann nicht ab, wie Schmitz Katze?!") und besonders wegen des Titelhelden enttaeuscht.
Inzwischen konnte ich mich wenigstens ueber die ueber jeden Zweifel erhabene Inszenierung, die absolut gelungene Kamerafuehrung und die schraegen Charaktere freuen. Nur leider hat sich an meinem Hauptkritikpunkt nicht das Geringste geaendert:
Fuer mich fehlt hier einfach ein sympathischer Protagonist, jemand mit dem man mitfiebern kann. Teilweise sind einem ja sogar die unspektakulaersten Nebencharaktere sympathischer, als der Titelgebende Dobermann. Obwohl ich Vincent Cassel ja normalerweise sehr mag, und spaetestens seit Public Enemy davon ueberzeugt bin, dass der schauspielerisch eine Menge auf dem Kasten hat, versagt er fuer mich hier einfach als Identifikationsfigur einfach komplett. Entweder hat er den Mund (halb oder komplett) offen, oder grinst mit einer derart verzogenen Miene arrogant drein, dass Sylvester Stallone trotz einseitiger Gesichtslaehmung noch harmlos wirkt. Dieses gewollte, moechtegern-coole Gehabe will bei mir einfach nicht wirklich zuenden. Auch die Belucci ist als taubstumme Geliebte hier einfach nur verschenkt. Nicht nur, dass sie relativ blass bleiben wuerde, sie belaesst es nicht nur beim Charaktermerkmal taubstumm, sondern fuegt auch noch nuttig, verrucht und ebenso arrogant hinzu.
Dabei kann man dies nicht einmal den Schauspielern selbst ankreiden, dass beide etwas drauf haben, haben sie anderswo ja bereits zu Genuege bewiesen. Mit weniger nervigem Overacting waere hier sicher mehr drin gewesen - schade eigentlich.

6/10 - was angesichts meiner damaligen urspruenglichen ofdb-Bewertung von extrem enttaeuschten 2/10 wenigstens eine deutliche Steigerung darstellt...
Wenn im Zimmer kein Platz mehr ist,
kommen die Filme in den Keller.

Moonshade

Gestern Woody Allens Blue Jasmine getestet und ordentlich durchgewalkt aus dem Kino gekommen.

Mit schwarzem Humor und bitterer Ironie angereicherte Psychostudie einer aber mal so richtig kaputten Society-Ehefrau, die nach dem jahrelangen Luxusleben plötzlich vor dem NIchts (aka ihrer eher proletarischen Adoptivschwester) steht, nachdem ihr Mann verhaftet - entwertet - verurteilt wurde und sich das Leben nahm.
Wer Cate Blanchett mal so richtig durchgeknallt, Pillen werfend und Wodka in Massen schluckend durch ihr Schicksal waten sehen will - hier wirds nur mit jeder Minute nur noch böser und finsterer, je länger die Rückblenden anhalten.

Sicher nicht der originellste Kommentar zur Finanzkrise, aber brilliant gespielt, wenn auch etwas zu sehr in die Breite geschrieben, wobei einem die Hauptfigur schon nach fünf Minuten so sehr an die Substanz geht, daß ihre nicht minder nervige Schwester (Sally Hawkins) plötzlich wie eine fröhliche Erleichterung wirkt (und die hat offenbar hier auch nur einen 80er-IQ).
Allen wie immer stilsicher und lohnenswert, aber anstrengend und bitterböse. So um die 8/10.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

lastboyscout

15 November 2013, 14:24:47 #968 Letzte Bearbeitung: 15 November 2013, 14:44:59 von lastboyscout
Nachdem meine Zweijaehrige fast mein Laptop schrottete und zu allem Ueberfluss mein oertlicher Blockbuster zumachte komme ich zu kaum noch was.  :anime:
Aber naja, so zwischendurch hab ich dann ja doch noch Zeit fuer nen Film.  ;)

Hidden Assassin aka The Shooter (1995)
Gewohnt routinierter B-Actioner mit Dolph Lundgren der mit ziemlich anstaendigen Actionszenen im Ostblock aufwarten kann.
Nix Besonderes, leicht ueberm Durchschnitt.
6/10 Punkten

The Eliminator (2004)
Michael Rooker und Bas Rutten (yep, DER Bas Rutten) in einem der schrottigsten "Actioner" den ich je sah.
Was fuer ein Murks, was Michael Rooker da geritten hat weiss der Geier, so gross kann seine Gage dafuer nicht gewesen sein.  :icon_mrgreen:
2/10 Punkten, unbedingt ignorieren, sogar als Trash-Fan war ich staendig der Versuchung ausgesetzt den Film abzuschalten.

Almighty Thor (2011)
SyFy  Channel strikes again.
Ach du meine Fresse was fuer ein Dummfug.
Kevin Nash und Richard Grieco in einem der groessten Entgleisungen die ich je sah. Die 1.9 auf der IMDB spricht Baende und ist hier sogar noch wohlwollend.
Wer sich richtigen Scheiss antun will, der liegt hier genau richtig.
1/10 Punkten


Phantom Of The Opera (1974)
Hervorragende Parodie des klassischen Stoffes als Brian de Palma-Fruehwerk.
Bis auf Sisters kenne ich keinen seiner Filme die er zuvor drehte, war das hier einer der ersten wo er sich mit Kamera und Schnitt so richtig austobte?
Manche Szenen sind ja schon fast schwindelerregend (im positiven Sinne).
Unbedingte Empfehlung, 8/10 Punkten
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Klugscheisser

Unter Feinden

Lars Becker macht einfach geile Krimis.  :icon_cool:

Wolfhard-Eitelwolf

Salo - Abartig...faszinierend?... abstßend?... und auch gut? Schwer zu sagen, ohne weiteren Kommentar: 7 / 10 Kackwürsten

RoboLuster

Zitat von: Wolfhard-Eitelwolf am 16 November 2013, 13:25:43
Salo - Abartig...faszinierend?... abstßend?... und auch gut? Schwer zu sagen, ohne weiteren Kommentar: 7 / 10 Kackwürsten

Gut inszeniert kann man schon sagen. (Auch ohne Nachspeise) ;)
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

MMeXX

The Petrified Forest (1936)

In die letzte Kaschemme vor der Wüste treibt es den Poeten Alan Squier. Doch nicht nur ein Sandsturm naht, auch der berüchtigte Gangster Duke Mantee hat sich nach dem Massaker in Oklahoma gen Süden aufgemacht und scheint in der Gegend zu sein...

Gelesen hatte ich schon ein, zwei Sachen über den Film. Vor allem, dass er Bogarts "breakout performance" wäre. Ohne seine vorherigen Werke großartig zu kennen, scheint mir das dennoch gut zu passen. Mit seinen schwarzen Haaren, dem Stoppelbart und einem unglaublichen Blick ist er als Gangster Mantee der zunächst scheinbar komplette Gegenentwurf zum blonden und schmalen Feingeist Squier (Leslie Howard). Hieruas bezieht der Film dann auch seine stärksten Momente, wenn diese beiden Männer sich letztlich immer ähnlich scheinen und auch ihr Schicksal sich kaum unterscheidet. Gelungen auch die Einführung Bogarts, der erst nach mehr als einer halben Stunde das erste Mal zu sehen ist. Zuvor nur über Radio angekündigt, wird er in den ersten Szenen eher von seinen Handlangern "angepriesen", als selbst etwas zu sagen. Und wenn er sich im Diner/Tankstelle setzt, fängt ihn die Kamera genau so ein, dass er höher sitzt als der Rest und er noch dazu direkt vor zwei Hörnern sitzt, die ihn wie den Teufel aussehen lassen. Das in Kürze, muss den noch etwas sacken lassen. 7/10

ratz

Zitat von: MMeXX am 20 November 2013, 22:03:27
The Petrified Forest (1936)


Wegen dem hab ich mir schließlich die Warner Gangsterbox gekauft :icon_mrgreen: Allerdings hat mir besonders gut gefallen, daß das Theaterhafte immer noch gut spürbar ist (und damit meine ich nicht die offensichtlichen Matte Paintings...)

- apropos Theater:


Die Unsichtbare

Der ist dicke unter den besten drei deutschen Filmen, die ich dieses Jahr gesehen habe (ist ja nicht mehr ganz neu). Von der Story eine klassische éducation sentimentale (deutsch: coming of age :icon_mrgreen:) im Schauspiel-Studentenmilieu, ohne allzu unerwartete Wendungen, aber getragen von einem handverlesenen Darstellerensemble und intensivstem Spiel - man kann den Schweiß quasi riechen (und sehen sowieso), der hier verströmt wird. Wer also Filme über Schauspieler mag wie Die Spielwütigen, Unten Mitte Kinn oder auch die Backstage-Drama-Aspekte in Black Swan, der sollte unbedingt reinschauen. Sonst erfährt man übrigens auch nie, wie cool Deutsch mit dänischem Akzent klingt  ;)

Hitfield

(mit kleineren Spoilern, da alter Kram)


Star Crash
Roger Cormans in Italien gedrehtes "Star Wars"-Rip-off von Lewis Kotzi mit einem sehr jungen David Hasselhoff in seinem zweiten Spielfilm und ersten größeren Rolle, der luftig bekleideten Caroline Munro, Christopher Plummer und Joe Spinell ("Maniac") als böser Sternenlord.

Das letzte Mal vor gut zwanzig Jahren im Fernsehen gesichtet, ohne eine bestimmte Szene wiedererkannt zu haben. Weit auf der nach oben offenen Trash-Skala angesiedelt und leider nur mäßig unterhaltsam/kurzweilig. Dreist die aus "Krieg der Sterne" 1zu1 geklauten Laserschwert-Duelle. Ganz nett fand ich die Versuche, durch Rückprojektionen und Reinkopieren mit Größenverhältnissen zu spielen wie bei dieser riesigen Ray Harryhausen-mäßigen Roboterfrau am Strand oder dem großen Raumschiff auf dem Eisplaneten, vor dem Munro und ihre Roboter-Blechdose stehen. Der Score ist vom fünfmaligen Oscar-Preisträger und stellenweise ziemlich gelungen.

Für den Trash-Hunger zwischendurch. 3,5 / 10



Jill Rips
Mit dem Film schließe ich als Dolph Lundgren-Komplettist meine letzte "cineastische" Bildungslücke. Erstaunlich, dass Lundgren seine Karriere mit solchen Filmen auf kleiner Sparflamme über Jahre und Jahrzehnte am Leben halten konnte.

Es handelt sich um einen Sex & Crime-Krimi, der dermaßen lächerlich überzeichnet ist, was die Darstellung der Fetische und Praktiken angeht, dass das eigentlich unmöglich ernstgemeint sein kann. Die Story ist käsig und Lundgren wirkt müde und blass. Kurioserweise ist er, neben einer fetten schwarzen Domina im Krankenschwesterkostüm, der einzige der Besetzung, der in Erinnerung bleibt. Selten eine so nichtssagende, gesichtslose Besetzung gesehen.

Wirklich schade um den von mir recht geschätzten Regisseur Anthony Hickox ("Waxwork", "Full Eclipse", "Sundown", "Hellraiser III"), der vergeblich versucht, eine düster-schmutzige Atmosphäre aufzubauen. Ein paar matischige Leichen machen den Kohl auch nicht fett.

Grottiger Versuch, auf der Sex & Crime-Welle der 90er Jahre mitzuschwimmen. Bestenfalls 2,5 / 10.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

DisposableMiffy

Zitat von: Moonshade am 13 November 2013, 12:12:30
Gestern Woody Allens Blue Jasmine getestet und ordentlich durchgewalkt aus dem Kino gekommen.

Mit schwarzem Humor und bitterer Ironie angereicherte Psychostudie einer aber mal so richtig kaputten Society-Ehefrau, die nach dem jahrelangen Luxusleben plötzlich vor dem NIchts (aka ihrer eher proletarischen Adoptivschwester) steht, nachdem ihr Mann verhaftet - entwertet - verurteilt wurde und sich das Leben nahm.
Wer Cate Blanchett mal so richtig durchgeknallt, Pillen werfend und Wodka in Massen schluckend durch ihr Schicksal waten sehen will - hier wirds nur mit jeder Minute nur noch böser und finsterer, je länger die Rückblenden anhalten.

Sicher nicht der originellste Kommentar zur Finanzkrise, aber brilliant gespielt, wenn auch etwas zu sehr in die Breite geschrieben, wobei einem die Hauptfigur schon nach fünf Minuten so sehr an die Substanz geht, daß ihre nicht minder nervige Schwester (Sally Hawkins) plötzlich wie eine fröhliche Erleichterung wirkt (und die hat offenbar hier auch nur einen 80er-IQ).
Allen wie immer stilsicher und lohnenswert, aber anstrengend und bitterböse. So um die 8/10.

Gerade gesehen und für äußerst gelungen befunden.

Und wenn Blanchett hierfür keinen Oscar gewinnt, dann weiß ich auch nicht.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

lastboyscout

The Corpse Vanishes: Mystery Science Theater 3000 (1989)
Hierbei handelt es sich fuer mich um eine Premiere, ist mein erster Mystery Science Theater 3000 den ich zu Gesicht bekam.
Wird in den meisten Reviews als einer der besseren gelobt und ich hab mich durchaus gut unterhalten gefuehlt.
Auch wenn vor allem die Zwischensequenzen doch schon ordentlich Staub angesetzt haben macht der Rest das dann wett.
Weitere Empfehlungen von Usern hier fuer weitere gute Episoden?
Und wurden die deutschen Versionen nicht von Kalkofe synchronisiert?
7/10 Punkten

Cloak And Dagger (1984)
Antiquierter Atari-Werbefilm der mir wirklich Spass  machte.
Ist schon immer wieder erstaunlich was im Jahre 1984 als PG durchging mit Flucherei und auch bedrohliche Situationen fuer den Protagonisten, er wird staendig gejagt, auf ihn geschossen und bedroht das man ihn umbringt.
Sein imaginaerer Freund ist der uebercoole Armee-Badass der ihn mehr als einmal aus der Gefahr rettet mit Einfaellen, ich fand ihn wirklich gelungen.
Da ich nie nen Atari hatte und auch viel zu jung war damals als der Film rauskam (drei Lenze) musste ich mich schlau lesen uber die Hintergruende.  ;)
Ganz nett fuer zwischendurch, 6/10 Punkten

Crimezone (1989)
Lois Llosa als Regisseur? David Carradine spielt auch mit? Nur eine niederlaendische DVD verfuegbar?
Hab ich da etwa ein Schmankerl gefunden auf meinem Lieblings-Kanal, Epix Drive-In?
Leider nein, weit gefehlt, absoluter Komplettabsturz eines SF-Actioners.
Carradine ist nur wenige Minuten zu sehen, koennte auch ein absolut beliebiger Unbekannter seine Rolle spielen, absolut vergessenswuerdig.
Kaum Action, billige Sets, schlechte Effekte, da war wirklich garnix Sehenswertes.
2/10 Punkten

The Terror Within (1989)
Ueberraschend gelungener B-SF-Horror der mir mehr Spass machte als ich eigentlich zugeben moechte.
Die Macher waren sich voellig im Klaren das sie kein riessiges Budget hatten und machten das Beste draus.
Da wird volle Kanne auf das Monster draufgehalten, es in seiner vollen "Pracht" praesentiert.
Sogar ordentliche Action und Kloppereien mit dem Vieh gibt es zu sehen.
Ach ja, George Kennedy (brauchte wohl das Geld  ;)) spielt auch noch mit.
Wirklich nen Blick wert, 6.5/10 Punkten

Jack's Back (1988)
James Spader in einer Abwandlung des Jack The Ripper-Themas.
Hm, bin mir nicht ganz sicher wie es zu dieser hohen IMDB-Wertung kam, aber ich fand den Film stinklangweilig, wenn auch handwerklich solide gemacht.
Fuer zwischendurch mal okay, aber nicht wirklich sonderlich aufregend oder erinnernswert.
Schade, fing naemlich wirklich gut an, sackt dann aber gewaltig ab in Langweile.
4/10 Punkten

Amityville 3-D (1983)
Bin etwas unentschlossen bei diesem Teil.
Zwischen gaehnender Langeweile und extrem gelungenen, ziemlich creepigen Szenen und dem von guten Effekten fast schon ueberladenen Finale gibt es eine sehr unausgegorene Mixtur.
Reicht niemals an die sehr gelungenen Erstlinge heran, wusste jedoch dank ein paar wirklich einfallsreichen Szenen und dem Finale sich ueber den Durchschnitt zu heben.
6/10 Punkten
Ach ja, ich sah nur ne 2D-Version, hat schon jemand die englische 3D-DVD angetestet?

Fatso (1980)
Dom DeLuise in einer zum Schreien komischen Komoedie die wieder einmal aufzeigt, was in den 80ern unter PG alles moeglich war.  ;)
Hier jagt wirklich eine gelungene Szene die naechste, kaum zu glauben das ich den nie sah.
Dom DeLuise als charmantes Dickerchen welches sich verliebt ist einfach nur koestlich.
7/10 Punkten
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

cyborg_2029

28 November 2013, 21:08:56 #977 Letzte Bearbeitung: 28 November 2013, 21:29:07 von cyborg_2029
Jack rechnet ab (Get Carter Original)
Für heutige Verhältnisse etwas angestaubt, dafür aber mit einer unglaublich coolen und eiskalten Hauptfigur. Ohne mit der Wimper zu zucken werden hier Leute über den Jordan geschickt und alles gevögelt was Brüste hat. Auch Kameraführung und Schnitt sind sehr gelungen.
7/10

Get Carter Remake
Kindergartenversion des Originals, da kann auch ein Auftritt von Michael Caine nichts mehr retten.
3/10

Firewall
High-Tech-Bankräuber-Thriller, welcher erst in Fahrt kommt, als Ford seine Familie retten will und da ist über die Hälfte des Films schon vorbei. Völlig unspannend, mir einem uncharismatischen Bösewicht und verschenkten Nebendarstellern.
4/10
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Stefan M

Zitat von: lastboyscout am 28 November 2013, 14:02:19
The Corpse Vanishes: Mystery Science Theater 3000 (1989)
Hierbei handelt es sich fuer mich um eine Premiere, ist mein erster Mystery Science Theater 3000 den ich zu Gesicht bekam.
Wird in den meisten Reviews als einer der besseren gelobt und ich hab mich durchaus gut unterhalten gefuehlt.
Auch wenn vor allem die Zwischensequenzen doch schon ordentlich Staub angesetzt haben macht der Rest das dann wett.
Weitere Empfehlungen von Usern hier fuer weitere gute Episoden?
Mein Fall ist MST3K ja nicht so wirklich, zumindest nach Ansicht der paar Folgen, die ich gesehen habe, aber "'Manos' - The Hands of Fate" gilt als einer der Favoriten.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Moonshade

Zitat von: Stefan M am 28 November 2013, 22:24:01
Zitat von: lastboyscout am 28 November 2013, 14:02:19
The Corpse Vanishes: Mystery Science Theater 3000 (1989)
Hierbei handelt es sich fuer mich um eine Premiere, ist mein erster Mystery Science Theater 3000 den ich zu Gesicht bekam.
Wird in den meisten Reviews als einer der besseren gelobt und ich hab mich durchaus gut unterhalten gefuehlt.
Auch wenn vor allem die Zwischensequenzen doch schon ordentlich Staub angesetzt haben macht der Rest das dann wett.
Weitere Empfehlungen von Usern hier fuer weitere gute Episoden?
Mein Fall ist MST3K ja nicht so wirklich, zumindest nach Ansicht der paar Folgen, die ich gesehen habe, aber "'Manos' - The Hands of Fate" gilt als einer der Favoriten.

Ich überspiel die Zwischensequenzen auch immer gerne, aber die reinen Filme mit den Kommentaren sind es meistens echt wert. Da ist youtube ja echt dein Freund.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr Orange

In den letzten Tagen ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Filme gehabt  :D, aber der Reihe nach:

Das Comeback (2005)
Sport-Film/Drama über einen Boxer (Russel Crowe), der zu Zeiten der großen Depression immer  mehr auf die Verliererstraße gerät und dadurch Probleme bekommt seine Familie durchzubringen, bis.. naja der deutsche Titel verrät es ja.
Toller Boxfilm, der vom Grundton sehr an Rocky I erinnert und für mich auch zusammen mit diesem und "Wie ein wilder Stier" zum Besten gehört, was dieses Thema zu bieten hat.
Pluspunkte gibt es für einen gut aufgelegten Crowe, die Nebendarsteller (vor allem Giamatti, McGill) wissen ebenfalls zu überzeugen und die Atmosphäre am Ring (die Ringglocke übertönt die restlichen Geräusche so deutlich, als säße man in der ersten Reihe, Kameraperspektive des angenockten Boxers etc)
Kleinen Abzug für den "Endgegner", der war mir etwas zu klischeehaft. (8/10)

Strange Days (1995)
Guter SiFi-Thriller, der zum einen mit einer netten Grundidee (den Clips) aufwartet, zum anderen im Verlauf auch einige Überraschungen parat hat.
Bei den Darstellern teilt es sich dann aber schon in Plus- und Minuspunkte. So konnten mich die Leistungen von Fiennes oder Basset überzeugen, andere liefern dagegen nur Durchschnitt (Sizemore) bis Overacting (Lewis). Des Weiteren hält sich der Film anfangs zu stark mit dem möglichen Milenium-Knall auf und wirkt dadurch am Ende etwas zu lang. (7/10)

The wild bunch (1969)
Klasse Western, der - so mein Eindruck- nicht nur zeitlich einen Abgesang auf den Wilden Westen darstellen sollte (1914), sondern auch auf seine filmische Darstellung (gerade die US-Variante). Dazu eine atemberaubende Technik bei der Darstellung der Shotouts (Wechsel zwischen schnellen Schnitten und Zeitlupe) und viel Symbolik (Skorpione vs Ameisen etc). Leichte Abzüge für den letzten Schusswechsel, welcher mir dann doch etwas zu unrealistisch war und die etwas schwache Charakterzeichnung trotz der Länge des Films. (8/10).



"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

Chili Palmer

Zitat von: Mr Orange am 29 November 2013, 13:27:40
The wild bunch (1969)
Leichte Abzüge für den letzten Schusswechsel, welcher mir dann doch etwas zu unrealistisch war und die etwas schwache Charakterzeichnung trotz der Länge des Films. (8/10).

Dem würde ich, auch wenn ich ihn ansonsten sehr schätze, noch Abzüge für den Humor geben. Diese die-Flasche-geht-rum-Szene...  :viney:  :icon_lol:

Ansonsten auch Glück gehabt: Wer ist Hanna? ist wirklich so gut, wie mir immer erzählt wurde, und Synecdoche, New York hat seine Zweitsichtung mehr als prächtig überstanden.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Stefan M

Zitat von: Moonshade am 29 November 2013, 10:57:38
Zitat von: Stefan M am 28 November 2013, 22:24:01
Zitat von: lastboyscout am 28 November 2013, 14:02:19
The Corpse Vanishes: Mystery Science Theater 3000 (1989)
Hierbei handelt es sich fuer mich um eine Premiere, ist mein erster Mystery Science Theater 3000 den ich zu Gesicht bekam.
Wird in den meisten Reviews als einer der besseren gelobt und ich hab mich durchaus gut unterhalten gefuehlt.
Auch wenn vor allem die Zwischensequenzen doch schon ordentlich Staub angesetzt haben macht der Rest das dann wett.
Weitere Empfehlungen von Usern hier fuer weitere gute Episoden?
Mein Fall ist MST3K ja nicht so wirklich, zumindest nach Ansicht der paar Folgen, die ich gesehen habe, aber "'Manos' - The Hands of Fate" gilt als einer der Favoriten.

Ich überspiel die Zwischensequenzen auch immer gerne, aber die reinen Filme mit den Kommentaren sind es meistens echt wert. Da ist youtube ja echt dein Freund.
Damit meine ich auch hauptsächlich die Zwischensequenzen. Mit denen kann ich gar nichts anfangen. Die Sprüche sind teilweise natürlich Gold wert, aber ich glaube, mir fehlt es doch am Verständnis für die vielen Wortspiele. Da komme ich nicht mit. Insofern bin ich wahrscheinlich selbst schuld.

An sich würde ich so ein 1:1-Konzept eben auch im deutschen Fernsehen begrüßen, wie es ja auch Kalkofe und Rütten in den vergangenen Wochen praktiziert haben, nur eben synchron und nicht lediglich in den Werbepausen bereits Gesehenes noch einmal zu rekapitulieren.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

PierrotLeFou

Zitat von: Discostu am 24 August 2013, 00:54:34
Der schwarze Falke
[...]
Eigentlich hatte ich vor, im Bereich der klassischen Western mal meine Wissenslücken zu schließen, aber irgendwie ist meine Motivation, mir weitere Ford/Wayne-Filme reinzuziehen, jetzt erst einmal nicht mehr so groß.
Zitat von: Discostu am 24 August 2013, 12:27:34
@PerreLeFou: Auch dir danke für die Tipps. Bin mal gespannt, was ich in dem Genre noch so für Perlen entdecke und wie viele heilige Kühe noch geschlachtet werden müssen  :icon_confused:
Ich greife dieses Western-"Wissenslücken"-Thema mal wieder auf, weil ich gerade Raoul Walshs "The Big Trail" (mit John Wayne) gesehen habe. In meinen Augen definitiv einer der besten frühen US-Tonfilme und einer der besten klassischen US-Western...
Im (2,00:1-)Breitbildformat ist der Film prall gefüllt mit wundervollen (staubigen, gefluteten, verschneiten) Landschaftsaufnahmen, durch welche sich der (wirklich große) Treck langsam hindurchschiebt. Wenn dann mit Seilen Planwagen und Tiere in einen Canyon herabgelassen werden, sind die Schauwerte überwältigend und erinnern eher an die Monumentalfilme der 50er/60er Jahre. Und fernab solch eher naiver Schauwerte gibt es dann auch noch etwas wirklich erstaunliches: ein Filmen in die Tiefe des Raumes hinein, in dem teilweise bis in den fernsten Hintergrund stimmige Details untergebracht werden (wenn sich darunter auch nichts handlungsrelevantes befindet)... vielleicht hat man damals schon ahnen können, wohin der Film (nämlich über Wyler und Welles) noch gebracht werden konnte.
Etwas gewöhnungsbedürftig sind vielleicht die durchschaubaren Tricks (z.B. der Zeitraffer bei den Actionszenen) und der für die Zeit typische Humoranteil, der sich in einigen Running Gags durch den Film zieht... und natürlich kann einem auch der patriotische Tonfall und der obligatorische (allerdings perfekt inszenierte) Überfall durch die Indianer aufstoßen; aber immerhin hat es "The Big Trail" vor dieser Szene geschafft, die Möglichkeit einer freundschaftlichen Verständigung zu präsentieren... insofern gibt es hier keinesfalls ausgeprägte Feindbilder, sondern eine ambivalente Schilderung beider Seiten, wenngleich der Überfall dann doch ziemlich parteiisch geschildert wird. (Auch wenn sich "The Big Trail" dann als naiver Abenteuerfilm outen wird, bietet er einem zuvor noch eine Szene an, die sich moralisch deutlich vom Rest abhebt: die weibliche Hauptrolle, eingerahmt von zwei Indianern, während im Off eine Männerrunde darüber scherzt, Frauen als Squaws käuflich erwerben zu können...)

Das lange Warten auf die toll ausgestattete "Masterpieces of Cinema"-DVD/BR hat sich gelohnt. Die dt. Version "Die große Fahrt" ist auch enthalten... ich hab jetzt nur mal reingeschaut - ich fürchte ich werde den nicht ohne Lachanfälle anschauen können... :LOL:
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

StS

,,Chris Ryan's Strike Back" ist eine drei Doppelfolgenden umfassende britische Mini-Serie aus dem Jahre 2010, die auf unterhaltsame Weise Elemente aus den Genres Action und Polit-Thriller miteinander vermengt und sich dabei irgendwo zwischen TV´s ,,24" und den ,,Jack Ryan"-Werken Tom Clancys verorten lässt. Richard Armitage (,,the Hobbit") verkörpert den toughen Antihelden John Porter nahezu perfekt, während Andrew Lincoln (TV´s ,,the Walking Dead") in der Rolle seines Vorgesetzten ebenfalls recht gut agiert und es zwischen den beiden Hauptfiguren sowohl diverse berufliche als auch persönliche Spannungen und Konflikte zu verzeichnen gibt. Des Weiteren war es für mich erfreulich, Jodhi May nach ,,Last of the Mohicans" (1992) erneut mal wieder zu Gesicht zu bekommen – worüber hinaus auch einzelne Gastauftritte (etwa von Toby Stephens und Ewen Bremner) zu überzeugen wissen. Obgleich nicht übermäßig spannend, originell oder spektakulär, wurde die Reihe nichtsdestotrotz rundum solide (u.a. in Südafrika) in Szene gesetzt und bietet dem geneigten Betrachter durchaus kurzweilige Kost für Zwischendurch. Das Finale wartet zu guter Letzt übrigens mit einem gelungenen Cliffhanger auf, der ,,im Folgenden" allerdings nirgends mehr aufgegriffen wurde – stattdessen beschritten die Verantwortlichen in Gestalt des 2011er britisch-amerikanischen ,,Reboots" der Serie bekanntermaßen ja einen (inhaltlich wie stilistisch) ,,markant veränderten Pfad"...   knappe 6/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

harrycanyon

18 Dezember 2013, 18:37:23 #985 Letzte Bearbeitung: 19 Dezember 2013, 12:21:48 von harrycanyon
Zitat von: Mr Orange am 29 November 2013, 13:27:40
The wild bunch (1969)
Leichte Abzüge für den letzten Schusswechsel, welcher mir dann doch etwas zu unrealistisch war
War für mich immer das Highlight des Films.

Intruder (F/I 1976)
Ein grandioser Film! :respekt:

StS

Bei ,,Freelancers" (2012) handelt es sich um einen relativ öden Crime-Thriller, dessen sich in erster Linie um korrupte Cops rankende Story (ergänzt um eine Reihe ,,halbherziger" Subplots) prall gefüllt mit abgegriffenen Klischees daherkommt sowie auf so ziemlich jeder Ebene unvorteilhaft enttäuscht – von den Charakterzeichnungen bis hin zu den Motiven hinter den einzelnen Verhaltensweisen und Taten, zu denen u.a. Rache, Sucht, Geldgier und Rassismus zählen. Produziert von Curtis ,,50 Cent" Jackson, der ebenfalls die Hauptrolle bekleidet, sowie von Jessy Terrero in Szene gesetzt – wer ihre 2010er Kollaboration ,,Gun" kennt, dürfte wissen, dass das schonmal keine allzu Erfolg-versprechende Kombination ist – entfaltet sich die ganze Angelegenheit überaus schleppend und unaufregend. Das einzig Erwähnenswerte an dem Film ist seine Besetzung: In Nebenrollen geben sich nämlich gestandene Mimen á la Robert DeNiro, Forest Whitaker und Dana Delany die Ehre – das allerdings frei ersichtlicher Anstrengungen, weshalb man in ihren Fällen ohne weiteres von einigen ,,leicht verdienten Dollars" sprechen kann. Zudem ist auch noch Vinnie Jones mit von der Partie – ein zuletzt (bekanntermaßen) ja nie sonderlich gutes Zeichen. Kurzum: Lieber meiden, diese belanglose ,,DtV"-Veröffentlichung. Mit Wohlwollen gerade noch knappe 3/10.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

Wenn man an Christian Slater und Elvis denkt, kommt einem natürlich sofort ,,True Romance" (1993) in den Sinn – dicht gefolgt von ,,3000 Miles to Graceland" (2001). Die Krimi-Komödie ,,Guns, Girls and Gambling" (2011) von Regisseur und Drehbuchautor Michael Winnick, innerhalb derer Mr. Slater u.a. bei einem Elvis-Imitatoren-Wettbewerb im Hause eines Indianer-Casinos auftritt, gehört nun ebenfalls mit in diese Aufzählung. Auf den ,,Spuren" von Tarantino und Robert Rodriguez wandelnd, gibt sich dieses B-Movie möglichst hip und cool – lässiges Voiceover, schräge Charaktere sowie eine ,,verzwickt-skurrile" Story mit diversen Gags, lockeren Sprüchen und punktuellen Zeitsprüngen inklusive – mutet dabei aber leider nicht sonderlich originell und einfallsreich an. Amüsant ist der Streifen dennoch – was vor allem an verschiedenen kuriosen Situationen und vergnüglichen Dialogen liegt, in deren Rahmen jeweils eine Menge mit Klischees und Stereotypen ,,gespielt" wird. Clever ist nicht sonderlich viel davon, manches allerdings durchaus unterhaltsam – wie etwa dass eine blonde Killerin (very sexy: Helena Matson) ein charakteristisches Faible für Edgar Allen Poe Zitate hegt. Christian macht seine Sache anständig, verleiht seiner Figur das notwenige Maß an Sympathie. In weiteren Rollen sind diverse bekannte Gesichter aus der ,,zweiten Branchen-Reihe" zu entdecken – wie z.B. Jeff Fahey, Powers Boothe, Dane Cook, Sam Trammell, Matthew Willig, Chris Kattan, Tony Cox sowie die super-putzig-süße Megan Park. Ach ja, darüber hinaus tritt tatsächlich ,,kein geringerer" als Gary Oldman in Erscheinung – warum genau, das will sich mir (beim besten Willen) aber einfach nicht erschließen. Egal. Während ein guter Film zwar definitiv anders ausschaut – dazu ist dieser hier schlichtweg zu uninspiriert und ,,möchtegern" geraten – habe ich mich im Zuge des Sichtens dennoch relativ solide unterhalten gefühlt. Sprich: Als kurzweilige Kost zum einmaligen Ansehen ist ,,Guns and Girls" (so übrigens die neuere Titel-Variante) durchaus zu gebrauchen...  5/10
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Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

cyborg_2029

Zitat von: StS am  2 Januar 2014, 21:34:32
Wenn man an Christian Slater und Elvis denkt, kommt einem natürlich sofort ,,True Romance" (1993) in den Sinn – dicht gefolgt von ,,3000 Miles to Graceland" (2001). Die Krimi-Komödie ,,Guns, Girls and Gambling" (2011) von Regisseur und Drehbuchautor Michael Winnick, innerhalb derer Mr. Slater u.a. bei einem Elvis-Imitatoren-Wettbewerb im Hause eines Indianer-Casinos auftritt, gehört nun ebenfalls mit in diese Aufzählung. Auf den ,,Spuren" von Tarantino und Robert Rodriguez wandelnd, gibt sich dieses B-Movie möglichst hip und cool – lässiges Voiceover, schräge Charaktere sowie eine ,,verzwickt-skurrile" Story mit diversen Gags, lockeren Sprüchen und punktuellen Zeitsprüngen inklusive – mutet dabei aber leider nicht sonderlich originell und einfallsreich an. Amüsant ist der Streifen dennoch – was vor allem an verschiedenen kuriosen Situationen und vergnüglichen Dialogen liegt, in deren Rahmen jeweils eine Menge mit Klischees und Stereotypen ,,gespielt" wird. Clever ist nicht sonderlich viel davon, manches allerdings durchaus unterhaltsam – wie etwa dass eine blonde Killerin (very sexy: Helena Matson) ein charakteristisches Faible für Edgar Allen Poe Zitate hegt. Christian macht seine Sache anständig, verleiht seiner Figur das notwenige Maß an Sympathie. In weiteren Rollen sind diverse bekannte Gesichter aus der ,,zweiten Branchen-Reihe" zu entdecken – wie z.B. Jeff Fahey, Powers Boothe, Dane Cook, Sam Trammell, Matthew Willig, Chris Kattan, Tony Cox sowie die super-putzig-süße Megan Park. Ach ja, darüber hinaus tritt tatsächlich ,,kein geringerer" als Gary Oldman in Erscheinung – warum genau, das will sich mir (beim besten Willen) aber einfach nicht erschließen. Egal. Während ein guter Film zwar definitiv anders ausschaut – dazu ist dieser hier schlichtweg zu uninspiriert und ,,möchtegern" geraten – habe ich mich im Zuge des Sichtens dennoch relativ solide unterhalten gefühlt. Sprich: Als kurzweilige Kost zum einmaligen Ansehen ist ,,Guns and Girls" (so übrigens die neuere Titel-Variante) durchaus zu gebrauchen...  5/10

Letztens auch gesehen und komme zum selben Ergebnis: Nette Unterhaltung für zwischendurch, einmal anschauen reicht aber. Dauergrinser Slater ist doch immer wieder putzig anzusehen, da er, egal ob gut oder böse, immer wieder das gleiche Spiel abzieht.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Moonshade

Silvesterfilm dieses Jahr war "Drachenzähmen leicht gemacht" - hauptsächlich wegen des schönen Trailers zum kommenden 2.Teil.

Hab ich wohl irgendwie vorher verpaßt - wunderbarer lustiger Animationsfilm nach bewährten Mustern, aber mit einem tollen Wunschhaustier (in Schwarz!!!!!).
Flott und traditionell! 7,5/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

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