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Filme für die Ewigkeit - die Ergebnisse

Begonnen von Dale Cooper, 15 März 2017, 14:06:36

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DisposableMiffy

Ich finde alle drei Vorschläge interessant. Nacheinander statt parallel fände ich sinnvoller, dann haben wir länger etwas davon.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

mr. pink

ZitatSehr gut.  :respekt:

Hitchcock hat bei seinen über 50 Filmen sicherlich auch viele Filme gedreht, die eher Durchschnittsware sind (gerade bis zu dem Beginn seiner Thriller-Phase in den 30ern), und hat gegen Ende seiner Karriere etwas nachgelassen, aber insgesamt sind da neben seinen anerkannten Klassikern auch reichlich gute bis sehr gute Perlen darunter (der oftmals unterschätzte "Ich kämpfe um Dich" etwa oder "Der falsche Mann", von "Marnie" gar nicht zu sprechen).

War erst vorgestern ziemlich begeistert von THE LADY VANISHES. Und SHADOW OF A DOUBT ist nah dran an einem Meisterwerk. Bin gespannt, was noch alles kommt.
Werd beizeiten mal einen eigenen Thread starten mit den Zeilen, die mir zu den Filmen so eingefallen sind.

Bei weiteren Umfragen bin ich gerne dabei! Macht ma  :D
I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

Mr Orange

Ich wäre auch für "nacheinander" und als Beginn für die Geheimtipps.

Den dritten Vorschlag "seit 2010"... würde ich evtl.  "des neuen Jahrtausends" als Gegenvorschlag machen.

Und da ich nunmal ein Ranglisten-Fan bin... mit Platzierungen wäre ich für die folgenden Kategorien:
- 30 Besten eines Jahrzehnts
- 10 Besten eines Genres

Wären die Geheimtipps dann ohne Vorgabe -sprich was man persönlich als einen Geheimtipp einschätzt- oder in Abhängigkeit von k.A. "unter  100 ofdb-Stimmen?

BTW:
Da Mr. Pink damit schon angefangen hat. Natürlich habe auch ich mir einige der genannten Filme notiert... und immerhin einen auch schon gesehen. Sollte man seine Meinung dazu besser hier einbringen, oder in einem eigenen Thema zu dem Film?
"Du, du, du...du bist ein Huhn!!!"

Moonshade

Zitat von: Mr Orange am  5 April 2017, 13:44:00
Wären die Geheimtipps dann ohne Vorgabe -sprich was man persönlich als einen Geheimtipp einschätzt- oder in Abhängigkeit von k.A. "unter  100 ofdb-Stimmen?

Ich wäre da für eine rein "persönliche" Einfärbung ohne detaillierte Vorgaben, die das Verfahren verkomplizieren.
Alle Teilnehmer sollten da einfach aus ihrem persönlichen Erfahrungsschatz profitieren, unabhängig davon, ob sie 1000 oder 7000 Filme kennen sollten.
Ob uns da jemand die besten C-Scifi-Actioner oder asiatische Vorstadtdramen mit mongolischen Untertiteln schmackhaft machen möchte, sollte egal sein. Nur "Pulp Fiction", "Star Wars" und "T2" müssen wohl nicht mehr extra angepriesen werden.

ZitatBTW:
Da Mr. Pink damit schon angefangen hat. Natürlich habe auch ich mir einige der genannten Filme notiert... und immerhin einen auch schon gesehen. Sollte man seine Meinung dazu besser hier einbringen, oder in einem eigenen Thema zu dem Film?

Ich glaube, da machen wir am besten einen Extra-Thread auf, den ich spontan "Filme für die Ewigkeit (und weiter) - die Erfahrungen" würde. Da können wir alle sammeln und kommentieren.
Interesse?
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Vince

Ich war am Anfang auch sehr für die Idee mit den Geheimtipps, inzwischen weiß ich aber gar nicht, ob ich genug zusammenkriegen würde. Ich habe für mich irgendwie Definitionsschwierigkeiten in Sachen Geheimtipp... ich schau mir zwar einige obskure Sachen an, aber fast alles, was ich wirklich weiterempfehlen würde, ist unter Filmkennern dann vermutlich wieder bekannter und gar nicht mehr so Geheimtipp-mäßig... hm. Wenn das zustande kommt, würde ich versuchen, etwas zu finden, aber sicher bin ich mir da gar nicht... ich sehe hier auch generell das Problem, dass "Geheimtipp" per Definition einer Umfrage zuwiderlaufen muss, bei der es darum geht, den Film mit den meisten Stimmen zu finden (man beachte die Ironie)...

Ich hätte persönlich mehr Spaß an einer Umfrage, die gerne auch etwas ins Detail geht, falls stemmbar auch mit mehreren Kategorien zugleich, etwa "beste Horror-Figur", "beste Actionszene", "interessantester Animationsstil", "größter ikonischer Moment" etc.pp.

Stefan M

Zitat von: Vince am  5 April 2017, 18:52:39
Ich war am Anfang auch sehr für die Idee mit den Geheimtipps, inzwischen weiß ich aber gar nicht, ob ich genug zusammenkriegen würde. Ich habe für mich irgendwie Definitionsschwierigkeiten in Sachen Geheimtipp... ich schau mir zwar einige obskure Sachen an, aber fast alles, was ich wirklich weiterempfehlen würde, ist unter Filmkennern dann vermutlich wieder bekannter und gar nicht mehr so Geheimtipp-mäßig... hm. Wenn das zustande kommt, würde ich versuchen, etwas zu finden, aber sicher bin ich mir da gar nicht... ich sehe hier auch generell das Problem, dass "Geheimtipp" per Definition einer Umfrage zuwiderlaufen muss, bei der es darum geht, den Film mit den meisten Stimmen zu finden (man beachte die Ironie)...
Als Umfrage taugt das Thema "Geheimtip" meines Erachtens tatsächlich weniger. Jeder sollte lieber seine persönliche Liste zusammenstellen. Dann hätten wir das Definitionsproblem auch nicht, weil jeder für sich selbst entscheiden könnte, welcher Film genug abseits des Mainstreams ist, daß man ihn hier vorstellen könnte, ohne vorher irgendwelche Vorgaben zu machen. Denn daß jeder seine ganz eigene Definition von "Geheimtip" vor Augen hat, die sich gegenüber der von anderen unterscheidet, glaube ich auch.

Moonshade schrieb das hier ja oben:
ZitatEinen Ranglistenwettbewerb können wir uns dabei wohl sparen und wir müssen auch kein Wettrennen daraus machen.
Jeder sollte genug Zeit haben zu suchen und die jeweiligen Ergebnisse dann zu diskutieren.
Dem würde ich mich in dem Fall anschließen.

Umfragen ließen sich dann wieder in anderen Kategorien besser bewerkstelligen, etwa bei deinen Beispielen, wobei das Feld natürlich auch so weit ist, daß ich mir gut vorstellen kann, daß z.B bei "bester Actionszene" dann überdurchschnittlich viele Einmalnennungen vorkommen würden.
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Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Vince

Ah, hatte ich überlesen.
Jau, das klingt dann schon sinniger.
Wobei dann natürlich der Ranglisten-Kick fehlt. Machen wir uns nix vor, alles Wettbewerbsjunkies hier. ;) Dass sich dann unabhängig von den Platzierungen fruchtbare Diskussionen ergeben haben, war aus meinem Blickwinkel eher ein positiver Nebeneffekt der Präsentation.

manisimmati

Ich schau mir jetzt gerade an, welche "meiner" Filme in der imdb die wenigsten Bewertungen erhalten haben ... Bei der Auflistung könnte man mich glatt für einen Psychopathen halten! :king:

Moonshade

Ich würde die "Geheimtipps" jetzt auch nicht an eine Vorgabe binden - wer 10 zusammen kriegt, hat 10, wer 30 schafft, gern 30.

Aber da man die Benotungen und alle Reviews von Anderen sowieso nicht detailliert durchschauen kann, wäre das eine individuelle Präsentationsarbeit.
Man macht dadurch ja nicht nur etwas für die 20-25 Teilnehmer, sondern auch für die Mitleser.

Für Listenfans könnte man parallel eine Umfrage zu einer Dekade (bspw. die Filme ab 2000, der 90er) oder eines Genres starten.
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PierrotLeFou

@Moonshade: Klingt gut... wann soll(te) es denn losgehen? :D

Machst du dann demnächst einen Geheimtipp-thread auf?
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Moonshade

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DisposableMiffy

Zitat von: Moonshade am 22 März 2017, 11:46:4230. Alles über Eva /All about Eve (1950)Der Ruf des Film ist mir über viele Jahre verschlossen geblieben, vielleicht weil er im TV nie totgelaufen wurde, doch als er dann kam, kam er praktisch wie eine Welle. Ein derart intensives Stück schauspielerischer Stutenbissigkeit und Karrierebesessenheit wurde selten in einen Film gekeltert und ich bin für Filme ,,über" Hollywood, noch dazu mit kritischen Ansätzen in der Zeit der großen Studios (sofern das überhaupt ging), immer zu haben. Hier waren die Auszeichnungen imho mal echt verdient und dabei sind noch einige zu kurz gekommen. Neben ,,Stadt der Illusionen" eine Art dramatischer Essenz.

Vier Filme, die hier genannt wurden, habe ich inzwischen nachgeholt. "All About Eve" hat mich am meisten beeindruckt. Besser als Moonshade könnte ich es nicht ausdrücken. Brillantes Werk. "Typisch ich"-Fun-Fact: Habe Marilyn Monroe nicht erkannt, obwohl ich wusste, dass sie mitspielt. :icon_rolleyes: :icon_lol:

"Sunset Boulevard" gefiel mir sehr gut, Gloria Swansons Performance war das Highlight.

"Crying Freeman" fand ich ganz unterhaltsam zu gucken, richtig Eindruck hinterlassen hat er aber nicht.

Mit "Dance of the Vampires" konnte ich hingegen nur wenig anfangen. Vampirfilme funktionieren für mich ohnehin nur ganz selten, unabhängig davon ob die Ausrichtung lustig, ernst oder gewalttätig ist. Polanskis Werk ist da keine Ausnahme.
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Moonshade

7 April 2017, 15:48:00 #222 Letzte Bearbeitung: 7 April 2017, 17:19:02 von Moonshade
Zitat von: DisposableMiffy am  7 April 2017, 14:51:56

"Crying Freeman" fand ich ganz unterhaltsam zu gucken, richtig Eindruck hinterlassen hat er aber nicht.

Mit "Dance of the Vampires" konnte ich hingegen nur wenig anfangen. Vampirfilme funktionieren für mich ohnehin nur ganz selten, unabhängig davon ob die Ausrichtung lustig, ernst oder gewalttätig ist. Polanskis Werk ist da keine Ausnahme.

Da liegen wir auch ungefähr auf einer Welle.
"Crying Freeman" hab ich schon vor Jahren zweimal gesehen, hatte dabei aber nichts für mich entdeckt, was den Film aus der Menge anderer Kampf-und-Killer-Filme herausragen lässt. Vielleicht fehlte mir da eine persönliche Komponente bei der Hauptfigur.

Bei Polanski mag ich seine phantastischen Ausflüge eigentlich sehr gern und finde "Tanz" auch optisch sehr beeindruckend, kann aber keine Verbindung zu den Figuren herstellen. Ähnlich übrigens bei "Rosemary's Baby", wo ich mit der neurotischen Protagonistin hadere.
Dagegen sind "Repulsion", "Locataire" und vor allen "Neun Pforten" bei mir sehr weit oben dabei.
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DisposableMiffy

Zitat von: Moonshade am  7 April 2017, 15:48:00Bei Polanski mag ich seine phantastischen Ausflüge eigentlich sehr gern und finde "Tanz" auch optisch sehr beeindruckend, kann aber keine Verbindung zu den Figuren herstellen. Ähnlich übrigens bei "Rosemary's Baby", wo ich mit der neurotischen Protagonistin hadere.
Dagegen sind "Repulsion", "Locataire" und vor allen "Neun Pforten" bei mir sehr weit oben dabei.

Davon habe ich nur letzteren gesehen, was aber ewig her ist.

Mit "Rosemary's Baby" habe ich mich beim ersten und bisher einzigen Mal auch sehr schwer getan.

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Dale Cooper

Ich melde mich hiermit auch mal wieder!

Vorab, sehr schön, dass meine "Idee" solch positive Nachwirkungen hat.

Man spürt förmlich die kindliche Begeisterung, die jeder Einzelne hier entwickelt hat.  :icon_cool:

Gerne werde ich mich bei allen neuen Konzepten beteiligen, allerdings nur als Teilnehmer und nicht als "Auswerter", immerhin startet jetzt wieder das Studium...  :icon_lol:

Aber ich sehe schon, eine Auswertung ist gar nicht vonnöten, sondern es geht direkt in die Diskussion - prima.  :respekt:

LG
Dale

PierrotLeFou

Zitat von: manisimmati am 21 März 2017, 23:00:3814. The Red Shoes (1948, Powell/Pressburger)



The Red Shoes behandelt den klassichen Konflikt zwischen Liebe und Kunst. Soll die begnadete Tänzerin alles für die Kunst aufgeben, selbst ihren Geliebten? Die Bilder und Farben sind spektakulär, bis heute. Und Anton Walbrooks Overacting erst: Geil!

In Hannover läuft der übrigens am kommenden Montag im Kino... http://www.kinoamraschplatz.de/de/filme/filmdetails.php?fid=2328  ;)


Und auf Youtube ist der auch zu sehen, wie ich infolgedessen festgestellt habe... wenn mich nicht alles täuscht, ist die Fabqualität hier sogar besser als bei der epix-DVD...:

! Die roten Schuhe
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Moonshade

Mist, da kann ich nicht.  :icon_sad:
Ich hab allerdings die britische ITV-2-DVD-Edition. Ich hoffe, die ist auch schön vom Bild her...
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DisposableMiffy

Nachholfilm Nr. 5: The Medusa Touch

Den finde ich sehr stark, Burton wirkt unheimlich ohne dabei anzugeben und das Finale ist richtig schön schwarz. Gefiel mir sehr viel besser als der thematisch verwandte "The Fury" von De Palma, den ich ein paar Tage vorher gesehen hatte. Bei dem liegt der Fokus mehr auf Action, hier steht dagegen Atmosphäre und Spannung im Vordergrund. Ehrlich gesagt war ich verwundert wie konsequent finster der Film ist, ich habe allerdings erst danach registriert, dass es eine europäische Produktion war.
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DisposableMiffy

27 April 2017, 14:20:30 #228 Letzte Bearbeitung: 27 April 2017, 14:22:21 von DisposableMiffy
Zitat von: manisimmati am 21 März 2017, 23:00:3813. The War Zone (1999, Tim Roth)

Ich verehre Filme, die schwierige Themen unverblümt angehen und direkt ins Herz der Finsternis schauen. Kaum jemand hat das so gut getan, wie der Schauspieler Tim Roth (Pulp Fiction, Reservoir Dogs) in seiner ersten und bisher einzigen Arbeit als Regisseur. Wenn es um sexuellen Missbrauch in der Familie geht, ist ja vor allem Vinterbergs Festen einschlägig. Aber heilige Scheisse, Roth setzt hier noch heftig einen drauf. The War Zone ist nichts für schwache Nerven. Kühle, harte Bilder, Absolute Hoffnungslosigkeit. Abgrundtiefe Verzweiflung. Ich habe diesen diesen Film genau einmal gesehen und war danach völlig fertig. Ich weiss nicht, ob ich es noch einmal schaffe. Aber solche Grenzerfahrungen sind es, die mich ins Kino ziehen. Chapeau, Tim, für dieses ehrliche Kunstwerk.

Was für ein niederschmetterndes Werk. Die große Stärke des Films ist, dass er so real wirkt. Es ist keine gespielte Realität, sondern es entsteht der Eindruck, als würde die Kamera eine tatsächliche Familie begleiten, jedoch ohne dass das Gefühl, eine Dokumentation zu sehen, aufkommt.
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Stefan M

27 April 2017, 21:22:11 #229 Letzte Bearbeitung: 27 April 2017, 21:25:51 von Stefan M
Zitat von: DisposableMiffy am 20 April 2017, 12:39:24
Nachholfilm Nr. 5: The Medusa Touch

Den finde ich sehr stark, Burton wirkt unheimlich ohne dabei anzugeben und das Finale ist richtig schön schwarz. Gefiel mir sehr viel besser als der thematisch verwandte "The Fury" von De Palma, den ich ein paar Tage vorher gesehen hatte. Bei dem liegt der Fokus mehr auf Action, hier steht dagegen Atmosphäre und Spannung im Vordergrund. Ehrlich gesagt war ich verwundert wie konsequent finster der Film ist, ich habe allerdings erst danach registriert, dass es eine europäische Produktion war.
Schön, daß er gefällt. Der hat mich in seiner Konsequenz damals auch überrascht. Damals hat man sich noch was getraut, wie man ja auch an den US-Katastrophenfilmen aus den 70ern sehen konnte, wo sich ja sogar die größten Stars nicht sicher sein konnten, den Film zu überleben ("Flammendes Inferno").
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MMeXX

10 Mai 2017, 00:18:15 #230 Letzte Bearbeitung: 10 Mai 2017, 00:19:49 von MMeXX
Da ist man mal ein paar Wochen nicht im Forum...

Hier ohne großen persönlichen Schriebs noch meine 30er-Liste:

01 Lohn der Angst (Salaire de la peur, 1953)
02 Blutmond (Manhunter, 1986)
03 Im Rausch der Tiefe (Le grand bleu, 1988)
04 Halloween - Die Nacht des Grauens (1978)
05 Der Herr der Ringe: Die Gefährten (The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring, 2001)
06 Das Imperium schlägt zurück (The Empire Strikes Back, 1980)
07 Insider (The Insider, 1999)
08 Die Reifeprüfung (The Graduate, 1967)
09 Die 12 Geschworenen (12 Angry Men, 1957)
10 Die Sieben Samurai (Shichinin no samurai, 1954)

11 Wir sind jung. Wir sind stark. (2014)
12 Leuchtfeuer (1954)
13 Die freudlose Gasse (1925)
14 Ich seh, ich seh (2014)
15 Werner - Beinhart! (1990)
16 Das kalte Herz (1950)
17 Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger (Indagine su un cittadino al di sopra di ogni sospetto, 1970)
18 Der dritte Mann (The Third Man, 1949)
19 Rififi (Du rififi chez les hommes, 1955)
20 Das Totenschiff (1959)

21 Das Kaninchen bin ich (1966/1989)
22 Die letzten Glühwürmchen (Hotaru no haka, 1988)
23 Es war einmal - Die Schöne und die Bestie (La belle et la bête, 1946)
24 La grande illusion (Die große Illusion, 1937)
25 Die Katze (1988)
26 Monpti (1957)
27 Laura (1944)
28 Phase IV (1974)
29 Spetters (1980)
30 Beruf Mörder / Branded to Kil (Koroshi no rakuin, 1967)

Ja, ein bisschen wollte ich ein "Gegengewicht" zum zu erwartenden US-Schwerpunkt setzen. Andererseits denke ich bei allen 30 Titeln: "Scheiße, geiler Film."

Wenn ich die Liste heute machen würde, wären wahrscheinlich Gilda (1946) und entweder Der Pate oder Der Pate - Teil II mit dabei. Die beiden Pate-Filme neulich im Kino haben mich dann doch einfach nochmal so richtig weggefegt.

DisposableMiffy

Zwei weitere Lücken sind geschlossen. Bei "Murder by Death" hat mich nur Sellers Rolle als Klischeeasiate (wtf?) gestört, während mir "Charade" als quasi "verlorener" Hitchcock-Film noch besser gefallen. Der hatte schon nach der ersten Begegnung von Hepburn und Grant gewonnen.
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Mad Max

So, endlich auch mal einen Film nachgeholt.

"Sunset Boulevard"

Sehr schöner Film der hauptsächlich von der starken Performance von Gloria Swanson lebt.
Grosser Pluspunkt ist auch die zeitlose Story, der Film könnte leicht abgewandelt problemlos in jedem Jahrzehnt seit den 1950ern spielen.

Vince

Zitat von: Mad Max am 29 Juni 2017, 13:48:18
Grosser Pluspunkt ist auch die zeitlose Story, der Film könnte leicht abgewandelt problemlos in jedem Jahrzehnt seit den 1950ern spielen.

Tatsächlich hat Wilder in den späten 70ern mit "Fedora" ja nochmal einen sehr artverwandten Film gedreht, ebenfalls wieder mit William Holden. Den hab ich mir gestern mal in den Einkaufswagen gelegt, die Blu-ray ist aktuell durch eine Aktion bei Amazon ja recht günstig zu bekommen.

Mills

Zitat von: Vince am 29 Juni 2017, 14:01:29
Zitat von: Mad Max am 29 Juni 2017, 13:48:18
Grosser Pluspunkt ist auch die zeitlose Story, der Film könnte leicht abgewandelt problemlos in jedem Jahrzehnt seit den 1950ern spielen.

Tatsächlich hat Wilder in den späten 70ern mit "Fedora" ja nochmal einen sehr artverwandten Film gedreht, ebenfalls wieder mit William Holden. Den hab ich mir gestern mal in den Einkaufswagen gelegt, die Blu-ray ist aktuell durch eine Aktion bei Amazon ja recht günstig zu bekommen.
Tatsächlich! Durch die 4 für 22 Euro Aktion. Habe da Dienstag erstmal 12 Blus geordert. Fedora ist aber knapp rausgeflogen. Kannst ja noch mal berichten.

Die Lücke mit Charade habe ich diese Woche auch geschlossen. Extra 3,99 Euro fürs Streaming bezahlt. Habe - logischerweise - jetzt irgendwie mehr erwartet. Da finde ich den unsichtbaren Dritten auf jeden Fall besser.
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

Vince

Bei mir isser knapp reingerutscht. ;) Habe hauptsächlich bei den Koch-Western zugeschlagen, da ich die Reihe ganz nett finde, und dann noch zwei Filme aufgefüllt, unter anderem mit diesem. Ich werde versuchen dran zu denken, ziemlich sicher aber wird's irgendwann ne Kurzkritik dazu in der ofdb von mir geben, da ich momentan jede Neusichtung rezensiere, die ich mir gebe.

Charade fand ich auch immer... naja gut, aber nicht so überragend wie sein Ruf. Ich habe aber auch generell Probleme mit Filmen, die als bester XY bezeichnet werden, der nicht von XY ist. Auch diese ganzen Lynch-a-likes... schau ich mir immer gerne an, aber es geht eben nichts über das originale Zeug.

Stefan M

Ich will nicht ausschließen, daß ich "Charade" auch heute noch in den 9er-Bereich hieven würde, wenn ich ihn das erste Mal sähe, aber der funktioniert für mich sicherlich auch deshalb so gut, weil ich ihn seit Kindesbeinen kenne. Ist halt ein reiner Unterhaltungsfilm ohne viel Schnickschnack und war für mich neben "Der unsichtbare Dritte", den ich ähnlich früh sah, immer der Inbegriff des witzigen Thrillers, mit dem sich alle Folgefilme messen lassen mußten und müssen.
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Stefan M

Ich habe in der vergangenen Woche bei meiner Amazon-Einkaufstour erstmals "mutig" zugegriffen und mir auf Verdacht Filme geschaut, die sonst so gar nicht in mein Raster passen, darunter auch "Belle de Jour" und "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" von Luis Bunuel, von dem mir bislang lediglich sein "Andalusischer Hund" und "Das goldene Zeitalter" zu Gesicht gekommen sind. Warum auch immer, da mich ja vor Jahren "Ein andalusischer Hund" ungemein fasziniert hat. Nun habe ich mir mal "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" vorgenommen - und was soll ich sagen? Wunderbar absurd, meist schreiend komisch, teilweise böse, aber irgendwie immer leichte Unterhaltung. Ein Grund, warum ich so lange mit der Kneifzange an Bunuel herangegangen bin, ist wohl auch der, daß ich höchste Sperrigkeit vermutete. Das war zumindest hier überhaupt nicht der Fall. Ich bin auf weitere Werke gespannt.
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PierrotLeFou

Zitat von: Stefan M am  9 Juli 2017, 12:55:53
Ich habe in der vergangenen Woche bei meiner Amazon-Einkaufstour erstmals "mutig" zugegriffen und mir auf Verdacht Filme geschaut, die sonst so gar nicht in mein Raster passen, darunter auch "Belle de Jour" und "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" von Luis Bunuel, von dem mir bislang lediglich sein "Andalusischer Hund" und "Das goldene Zeitalter" zu Gesicht gekommen sind. Warum auch immer, da mich ja vor Jahren "Ein andalusischer Hund" ungemein fasziniert hat. Nun habe ich mir mal "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" vorgenommen - und was soll ich sagen? Wunderbar absurd, meist schreiend komisch, teilweise böse, aber irgendwie immer leichte Unterhaltung. Ein Grund, warum ich so lange mit der Kneifzange an Bunuel herangegangen bin, ist wohl auch der, daß ich höchste Sperrigkeit vermutete. Das war zumindest hier überhaupt nicht der Fall. Ich bin auf weitere Werke gespannt.

"Der diskrete Charme der Bourgeoisie" ist mir der liebste Bunuel... mit Abstand. Recht ähnlich funktionieren auch noch "Gespenst der Freiheit" und "Dieses obskure Objekt der Begierde". (Aber wesentlich lieber als diese beiden Titel mag ich dann doch sein Kammerzofentagebuch... und "Tristana", der vielleicht sein bösartigster Film ist... :D)
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DisposableMiffy

Zitat von: PierrotLeFou am 16 März 2017, 12:06:57"Jules und Jim" ist ein ziemlich flotter Film mit einem angenehm melancholischen Grundton... und er hat eigentlich alles: freeze frames, harte Schnitte, turbulente Kamera, Slapstick, Jeanne Moreau, in Nahaufnahme eingebundene Gemälde, eine vitale Musikuntermalung, Dokumentarfilm-Einsprengsel, geradezu ikonische Bilder (Moreau mit Schnurrbart, Laufen über die Brücke)... der ist sicher einer der drei, vier, fünf prägendsten Nouvelle Vague-Titel, der inszenatorische Fortschrittlichkeit & Innovation mit großen Emotionen verbindet...

Puh, das war absolut nicht mein Film. Die ganze handwerkliche und künstlerische Finesse hat leider nichts daran ändern können, dass mir die Hauptfiguren schwer auf die Nerven gegangen sind. Catherine ist eine egozentrische Bratze mit gravierenden charakterlichen Defiziten und die Titelfiguren sind zwei naive Hornochsen, die sich von ihr nach Strich und Faden verarschen lassen. Das an sich wäre vermutlich nicht mal so problematisch gewesen, wenn ich etwas von den genannten großen Emotionen wahrgenommen hätte. Einer der wichtigsten Aspekte der Geschichte ist ja die Freundschaft zwischen Jules und Jim. Dass die beiden eng befreundet sein sollen, wird anhand des Umgangs der beiden miteinander allerdings überhaupt nicht greifbar, finde ich. Dazu kommt noch, dass durch das Siezen Distanz geschaffen wird, wo keine sein sollte (Zumindest in den deutschen UT bzw der Synchro. Ob das im Französischen auch so ist kann ich mangels Sprachkenntnis nicht sagen). Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich die Distanzlosigkeit des Englischen diesbezüglich inzwischen zu sehr verinnerlicht habe.

Von der Freundschaft und ihrer Bedeutung erfährt man letztlich nur durch den Erzähler. Was auch für viele andere relevante Punkte gilt. Es wird einem einfach als gegeben vorgesetzt. Mein Problem ist, dass ich dabei nie das Gefühl hatte, dass Bilder und Geschehen den Worten gerecht werden. Mag sein, dass Truffaut den "Show, don't tell"-Grundsatz mit voller Absicht ignoriert hat und ich seine Intention schlicht nicht verstanden habe. Oder ich habe den Film tonal anders gedeutet als beabsichtigt. Mein Eindruck war, dass die Geschichte ein ernst gemeintes Drama sein soll, trotz ihrer etwas überzeichnet wirkenden Charaktere und gerade nicht als Farce angelegt war, in der das absurde Verhalten der Figuren in einem anderen Licht zu betrachten wäre.

Jules et Jim hat mich gleichermaßen so frustiert wie ratlos zurück gelassen, wie schon lange kein Film mehr.
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