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Zodiac (True-Crime-Reißer von David Fincher)

Begonnen von StS, 12 Oktober 2006, 12:19:51

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Mr. Blonde

Vielleicht ist er schon damals gestorben oder hat seine Befriedigung aus dem Fakt gezogen, dass er einfach nicht gefunden wurde - Jahr um Jahr. Gibt ja genug Serienmörder, (BTK-Killer?) die dann viele Jahre untätig bleiben, bis sie gefasst werden oder sterben. In dem Fall ist halt das ernüchternde, dass man ohne Täter auch nicht mal ansatzweise das Motiv sich zusammenreimen kann. Aber wenn man ihm selbst glaubt, dann fand er es halt einfach toll, zu töten. Trotzdem steckt da halt so viel dahinter, was nur Außenstehende hätten attestieren können.

Gerade erst wieder an Scorpio in "Dirty Harry" gedacht, ist ja auch so eine recht eigene Interpretation. Mal sehen, wie sie das Thema im neuen Batman-Film aufgreifen, wenn sie den Riddler schon so stark an den Zodiac anlehnen. Find ich tatsächlich immer noch wirklich bemerkenswert als Idee.


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RoboLuster

16 Januar 2021, 11:14:31 #91 Letzte Bearbeitung: 16 Januar 2021, 11:16:09 von RoboLuster
BTK hat aber Jahre später wieder angefangen, was wiederum typisch für Triebtäter ist. Sie halten sich unter Kontrolle, bis sie nicht mehr können, und ihrem Drang nachgeben. Mir kommen auf anhieb nur 2 in den Sinn, die ganz aufgehört haben, Zodiac und Jack the Ripper. Klar können die auch gestorben sein, aber zumindest Zodiac schien doch recht jung zu sein. Mir kommt er nicht wie ein Bundy oder so vor, fällt auch sonst keiner ein, der in einem Kostüm losgezogen ist (Gacy war ja berufsbedingt). Ich denke, er hatte infach Bock zu töten, sich einen Spaß daraus zu machen mit den Medien und der Polizei, und Sklaven für sein jenseitiges Leben zu machen, schätze er hat wirklich daran geglaubt.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
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JasonXtreme

Also das der Zodiac einfach aufgehört hat, widerspräche allem was man über Serienkiller so weiß, kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe aber das Buch von Graysmith gelesen, und das ist ja um einiges umfangreicher als der Film - und natürlich ist es im Grunde Meinungsbildend, aaaber nach dem Buch bin ich mir recht sicher, dass es wirklich Arthur Leigh Allen war, auch wenn ihn ein DNA Test entlastete - wer weiß schon, ob er wirklich irgendwo verwertbare DNA hinterließ. Die Ermittlungen von Graysmith zeigen, dass Allen entgegen dem Film schon viel früher in der Geschichte auftaucht, und nach Ende der Morde eben auch im Knast sitzt... auch Phantombild usw. deuten auf ihn hin. Es ist aber ja auch so, dass Graysmith sich deutlich zu ihm als Täter hinzieht
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

Mills

Eigentlich ist es doch bei Serienkillern auch in der Regel so, dass sie gefasst werden wollen oder? Darum wird es oft eher mehr und darum nehmen Sie auch Kontakt mit der Polizei auf (Briefe et.).

@Blonde
Bei mir war es genauso. Zodiac ist quasi mit "Drive" mein Paradebeispiel, was eine Zweitsichtung ausmachen kann. Zodiac fand ich beim ersten Mal wirklich langweilig und war entsprechend enttäuscht. Konnte nur 6,5 Punkte geben. Die Zweitsichtung empfand ich komischerweise als wirklich sehr spannend und kam dann auf ganze 9 Punkte.
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


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Moonshade

Ging mir damals auch so, die Optik war sofort vom Feinsten, aber mit dem Aufbau und dem Storyverlauf habe ich mich schwer getan.
Erst als ich mich davon frei gemacht habe, dass es ein typischer Serienkillerfilm ist, sondern mehr eine historische Studie über Besessenheit an mehreren Fronten, war die Strahlkraft voll da.

(Um so schlimmer, dass "Mindhunter" wohl nicht mehr fortgesetzt wird, war praktisch Goldstandard im Streaming und TV für das Untergenre.)
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr. Blonde

18 Januar 2021, 11:55:43 #95 Letzte Bearbeitung: 18 Januar 2021, 12:02:59 von Mr. Blonde
@ Mills:

Krass, "Drive" habe ich quasi schon nach einer Minute geliebt. Aber sowas kennt jeder: Filme, wo man nach wenigen Minuten schon genau weiß, dass das was ganz besonderes ist, bei einem total einschlagen und zu einem persönlichen Liebling wird. "Drive" war es bei dir nicht, aber sicher hast du da ähnliche Erlebnisse mit anderen Filmen.

@ Moonie:

Das mit "Mindhunter" ist wirklich ein Debakel. Eine hervorragende Serie, die ganz klar auf ein Ziel hinausarbeitet (BTK-Killer), seine Figuren schon so gut entwickelt und dann einfach ins Leere läuft. Ich kann kaum fassen, dass es Fincher da nicht unter den Fingernägeln brennt. Hoffen wir, dass sich das ganze vielleicht in fünf Jahren (vielleicht mit kleinem Zeitsprung) irgendwie weitererzählen lässt und Fincher doch nochmal Bock kriegt, trotz unterwältigender Quote.


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Moonshade

An den Quoten hat es ja nicht gelegen, ganz klares Orga-Prob, verstärkt durch die Pandemie, wenn dein Macher nebenbei eben noch Spielfilme in der Pipeline hat.
Da hätte es einen Co-Showrunner geben müssen, der das in die Hand nimmt, bevor die ganzen Verträge auslaufen. Auch ein Fincher kann nicht alles gleichzeiitg selbst machen, Film und TV.

Jetzt sind alle anderweitig beschäftigt und das gerade als die Sache interessant wird und VICAP richtig anläuft...ein Jammer!
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