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Brick (Netflix-Mystery-Thriller mit Schweighöfer & Ruby O. Fee)

Begonnen von StS, 12 Juni 2025, 20:16:24

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StS


Über Nacht versperrt eine schwarze undurchdringliche Wand dem Hamburger Paar Tim (Matthias Schweighöfer) und Olivia (Ruby O. Fee) plötzlich den Weg nach draußen. Sie sind gefangen in der eigenen Wohnung. Gemeinsam mit verschiedenen Nachbarn aus ihrem Haus, denen das gleiche mysteriöse Schicksal widerfahren ist, suchen sie verzweifelt nach einem Weg aus der Falle. Was hat es mit der geheimnisvollen Wand auf sich? Die Lösung dieses Rätsels wird dabei zum Schlüssel ihrer Rettung – doch auch zu einer noch größeren Gefahr.

Nicht zu verwechseln mit einem der imo besten Filme der letzten 30 Jahre, den ich mir echt mal wieder ansehen könnte... sondern eine gleichnamige deutsche Produktion von Phillip Koch ("Picco"). Ab dem 10. Juli verfügbar.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Das schnuppert ein wenig nach "Controlled" / Await further Instructions" von 2018, der irgendwann auch in dieser "abgedichtete" Szenario abkippte und am Ende ein vollkommen bekloppte Beinahe-Auflösung bot. Hoffentlich ist ihnen zur Auflösung mehr eingefallen, sieht ja schon sehr wieder nach Scifi aus.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Private Joker

Also mir fiele da als Vorbild weniger "Controlled" ein (den ich gar nicht kenne), sondern der französische "Lockdown Tower" von 2023, den ich mal leicht lustlos gesehen habe; der hatte nach gutem Start (aus DER Prämisse MUSS man eigentlich irgendwas machen) sehr auf "soziale Konfrontation" und die superfixe Entwicklung von Parallelstrukturen gesetzt (iirc), was bei mir überhaupt nicht gut ankam.

Also keine unerreichbar hohen Vergleichshürden für das teutonische Produkt. Und weil da Netflix offenkundig schon etwas darauf achtet, dass da für das investierte Geld auch was international vermarktbares mit Unterhaltungswert herauskommt, kommt einem da schnell die Catchphrase "für einen deutschen Film gar nicht so schlecht" in den Kopf. Allerdings sind die weltweiten Reaktionen eher etwas flau (gibt wohl auch eine Gruselsynchro ins Englische), und ein wirklicher Kracher ist das tatsächlich nicht geworden.

Schwer zu sagen, woran's liegt. Die Technik? Na ja, die Blauklötzchenbarriere haut einen optisch nicht vom Stuhl, macht aber plotseitig schon Sinn (das "reine schwarze Nichts" aus dem erwähnten Tower-Film gibt ja eine ganze andere Richtung vor). Die Figuren ? Wirken auch so ein bisschen wie aus dem Legokasten, aus dem auch die titelgebenden Hindernisse stammen. Und, vor allem, dass es da Minuten nach dem "Event" schon die ersten Prügeleien und Schlimmeres gibt, ist wenig plausibel. Insgesamt halte ich
Spoiler: zeige
 auch die Leichenrate für etwas hoch - da hat man sich ja gerade das zweite Bier geholt, da sind nur noch zwei oder drei Peoples übrig. Ohne Prepper-Papst zu sein, hätte ich mal vorsichtig gesagt, dass man bis zum Punkt X - an dem die Vorräte knapp werden - mit Zusammenarbeit die Situation besser hinbekäme.
. Vor allem Schwurbler "Yuri" ist schon so eine Figur, die ich persönlich nicht unbedingt gebraucht hätte, obwohl der "natürlich" seine Funktion hat, im Cast.

Ob der Plot jetzt wirklich Sinn ergibt, ist sicher streitbar, aber in einem gewissen "aktuellen" Kontext würde ich da auch nicht behaupten, dass das alles komplett absurd wäre. Die ganz große Überraschung ist das Finale jetzt nicht, vor allem der Connect zu dem Brand ist schon ein sehr unsubtiler Hinweis. Umgekehrt, von den grob drei Möglichkeiten, das enden zu lassen
Spoiler: zeige
 Welt komplett am Arsch/alles wieder gut/ so wie es hier gezeigt wird
, ist das so vielleicht die Sinnvollste, auch wenn die finale Einstellung optisch ein paar Grenzen des Budgets aufzeigt. Also insgesamt eher Querdaumen, in der Hinsicht.

Bis zum besagten Schluss bietet der über eine angemessene Laufzeit aber die ingesamt richtigen Dosen Spannung, Klaustrophobie, (noch) angemessene Effekte und (ein klein) bisschen Blut. Also: Wenn man mit den gezeigten (Stereo-)Typen klar kommt, ist das ganz brauchbare Unterhaltung - wohlwollende 5,5/10, kann man sich mal antun.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

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