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Der Mensch: Die Krone der Schöpfung, oder das grösste Desaster in der Natur?

Begonnen von Tony Touch, 15 Juni 2006, 18:00:35

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Tony Touch

Ihr kennt ja Sicherlich den Auspruch, "Der Mensch ist die Krone der Schöpfung", von wem das stammt, weiss ich eigentlich gar nicht mehr, aber dass der Mensch die Krone der Schöpfung sein soll, wage ich doch zu Bezweifeln!

Ok, wir besitzen ein sehr Komplexes Gehirn was uns von anderen Spezies die wir bis jetzt kennen unterscheidet, aber scheinbar hat das nicht viel geholfen um den Menschen als Wertvollen Teil eines Ökösystems zu etablieren, vor allen Dingen sind wir eine Spezies die sich selbst angreift und umbringt, und ich glaube das kommt in der Natur äusserst selten vor, wenn nicht sogar gar nicht.

Wie ist eure Meinung zu dieser Thematik, wie schätzt ihr die Spezies Mensch (von mir aus auch: Homo Sapiens) ein?
Thank god we live in a quiet, little, redneck, podunk, white trash, [kickass!]
U.. S.. A!

donbatikan

Also, Der Mensch hat gemerkt, dass es keine Gefahr für scih gibt, also greift er sich
selbst an... Machtbeweis? oder so? Aber so regelt der Mensch auch unterbewusst seinen Bestand,
hört sich krass an, ist aber irgendwie so...

Fäb

Schlicht und einfach: Zufall. Zumindest zu einem großen und grundlegenden Teil.

Denn die Evolution geht nunmal seltsame verschlungene Wege. Evolution war in Bio so zumindest das einzige Thema, das ich mich richtig interessiert hat. Mit Zufall meine ich, dass es genauso gut eine andere Spezies hätte treffen können, die sich dann sozusagen als "intelligenteste" hätte bezeichnen können. Das Thema ist einerseits simpel zu beantworten, andererseits wiederum so komplex, dass es hier jeglichen Rahmen (und selbstredend meinen Wissenshorizont) sprengen würde. Beispielsweise ist es ja auch so, dass bis zu einem gewissen Punkt der Menschheitsgeschichte der Mensch sich seiner Umwelt angepasst hat bzw. von ihr in seiner Entwicklung abghängig war. Jedoch ab einem gewissen Punkt war der Mensch bzw. seine technologischen Errungenschaften soweit fortgeschritten, dass er sich immer weiter von seiner Umwelt unabhängig machen konnte und nun seinerseits die Umwelt verändert (!) statt andersherum. Dies ist natürlich auch eine ziemlich gefährliche Entwicklung, Stichworte Ozonloch, Klimaveränderung, Atomenergie, Gentechnik und und und... hach, das waren echt die einzig interessanten Stunden in Bio ;)

Das jetzt weiter aufzudröseln fehlt mir der Elan, nur noch soviel: Der komplette Kirchliche Ansatz ist natürlich vollkommener Humbug, denn an dieser Stelle kann man nicht sagen, dass Religion und Wissenschaft (also Evolutionsforschung) sich nicht gegenseitig ausschließen, wie ich es z.B. von aufgeklärten Christen höre.


So, genug Ausflug in ein anderes Thema, ab jetzt gilt wieder nur eine Regel: Das Runde muss ins Eckige! ;)

mfg und n8
gr!nch


edit: oh, typischer Fall von Fragestellung nicht richtig gelesen! Sry, ich dachte irgendwie die Frage lautete, wie es überhauot dazu gekommen ist, dass der Mensch ist was er ist. Hm naja egal, ich geh mal besser schlafen ;)

Travelling Matt

Zitatvor allen Dingen sind wir eine Spezies die sich selbst angreift und umbringt, und ich glaube das kommt in der Natur äusserst selten vor, wenn nicht sogar gar nicht

Schimpansen-Gruppen z.B. rotten sich durchaus auch gegenseitig aus http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=9104&CategoryID=62, ähnliches gilt für Ameisen http://de.wikipedia.org/wiki/Ameise#Der_Ameisenstaat.

.sixer.

Zitat von: Travelling Matt am 16 Juni 2006, 01:26:28
Schimpansen-Gruppen z.B. rotten sich durchaus auch gegenseitig aus http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=9104&CategoryID=62, ähnliches gilt für Ameisen http://de.wikipedia.org/wiki/Ameise#Der_Ameisenstaat.

Das ist so nicht ganz richtig. Korrekt ist, dass Tiere aller Arten territorial leben und ihr Revier teilweise auf Leben und Tod verteidigen. Hier haben wir es aber nicht unbedingt mit körperlichen Auseinandersetzungn zu tun. Häufig erkennt das Unterlegene Tier die Dominanz des Stärkeren an und sucht sich - sofern möglich - ein neues bzw. eigenes Revier. Werden diese Möglichkeiten begrenzt (z.B. in Gefangenschaft) passiert es häufig, dass der Unterlegene durch Stress und Nahrungsverweigerung über kurz oder lang eingeht. Das ist aber keinesfalls mit menschlichen Kriegen zu vergleichen. Denn der Mensch führt nicht nur Kriege um ein Revier zu verteidigen bzw. um sein Überleben zu sichern. Häufg werden Tierarten als Vergleiche mit den Menschen hergezogen aber man muss sich hier einfach im klaren sein, dass kein Tier ein menschenebenbürtiges Bewusstsein besitzt.

Zum Thema: Krone der Schöpfung
Diesen Titel hat sich der Mensch selbst gegeben. Allerdings nicht weil er Herr über alle anderen Lebensformen ist, sondern weil er sich selbst als komplizierteste bzw. komplexeste Lebensform erschien. Darüber lässt sich sicherlich streiten. Fakt ist, dass der Mensch komplexe Zusammenhänge verstehen kann. Das fängt bei der Benutzung einzelner Werkzeuge an und hört bei Wissenschaften auf. Was der Mensch daraus macht, ist leider erschreckend. Auch wenn es gerne als Utopie dargestellt wird: Eine Welt ohne Krieg, Armut und Hunger ist möglich aber der Mensch setzt dieser Welt sein Möglichstes entgegen.

Interessant dazu der Bericht über die Galapagos-Schildkröten in der Juni Ausgabe vom Playboy.
Ebenfalls interessant ist Frank Schätzings Roman "Der Schwarm".

EDIT: Interessant weil es gerade aktuell ist:USA schaffen größtes Meeresschutzgebiet der Welt
"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
wir sind der geilste Club der Welt.

Edgley

Zitat von: Tony Touch am 15 Juni 2006, 18:00:35
"Der Mensch ist die Krone der Schöpfung"

Kennt jemand zufällig Bücher von Singh oder Lesch, da wird auf recht einfache Weise versucht zu erklären, was Leben bedeutet, wo es möglichweise herkommt, ob es ausser auf der Erde noch intelligentes Leben gibt und wo der Mensch seinen Platz innerhalb der Evolution hat.

Gefallen hat mir die Ausführung, aus was für Elementen der Mensch besteht (Lebewesen bestehen ja aus den selben Elementarstoffen wie die tote Materie im Unviersum auch) und es wurden zwei Betrachtungsweisen eröffnet:

(A) Da der Mensch aus den selben Elementen wie Sterne besteht, ist er göttlich, denn er besteht aus goldenem Sternenstaub
(B) Da der Mensch aus den Abfallprodukten von Reaktionen innerhalb der Sterne besteht, ist er nichts weiter als atomarer Abfall

Es hat vor dem Menschen Materie gegeben, es hat vor dem Menschen andere Lebewesen gegeben, es wird nach dem Menschen andere Lebewesen geben und es wird vor allem nach dem Menschen weiterhin Materie geben. Dass wir nur ein micro-winziger Teil in einem langem Prozess sind, das steht ausser Frage ... "interessant" ist eigentlich nur die Einschätzung, ob und wann sich die Menschheit selbst aus der Evolutionslinie ausradiert, oder ob es etwas geben wird, was noch "agressiver" seine Position in der Hierarchie einnimmt und verteidigt, und sei es eine handvoll Bakterien, Nanoprobes oder sonst etwas ... irgendwann wird man über uns bestimmt wie über die Dinosaurier denken (They had their chance on Earth, but nature selected them for extinction).

Ansonsten, ein wirklich interessantes Thema - da könnte man EWIG drüber diskutieren/philisophieren!  :icon_razz:

Elric

Das mit den Schimpansen hab ich aber auch schonmal in einer Doku gesehen.
Da gefiel denen ein Tier aus dem Rudel nicht und das ganze Rudel ist auf den los und hat den totgeprügelt.
Ausserdem jagen Schimpansen auch kleinere Affenarten wie Meerkatzen und töten und fressen die.
Ach und zum Thema, ich denk mal eher das grösste Desaster der Natur, kein anderes Lebewesen ist so blöd seinen eigenen Lebensraum und alle anderen Arten darin zu vernichten und ist dann auch noch so arrogant und meint was besseres als diese zu sein.
Wir Menschen sind doch auch nichts anderes als Tiere die sich eine Stufe weiterentwickelt haben, nur ist uns dabei der Bezug zu unserer Herkunft völlig abhanden gekommen.
Bei einigen Urvölkern, wie Eingeboren am Amozonas, Indianer und Aboriginees ist er noch vorhanden, aber die werden ja auch von den sogenannten weiterentwickelten Rassen dezimiert.

Edit: Löwenmännchen töten übrigens auch alle Nachkommen ihres Vorgängers wenn sie Rudelführer werden.
What do you think, brother ?
Too much blood, or not enough ?

John Jaspers
Faust

MY PRECIOUSSS

Hedning

Zur oben gestellten Frage würde ich sagen: Sowohl als auch. Der Mensch hat sich zur dominierenden Spezies entwickelt (wenn man mal von irgendwelchen unzerstörbaren Viren oder so absieht, denen auch der homo s. s. nichts anhaben kann), und eine Herrscherrolle führt m. E. unweigerlich zu Handlungen, die ethisch verurteilbar sind. Dazu einer meiner Lieblingssprüche, von J.-P. Sartre: Entweder man hat schmutzige Hände, oder man hat keine Hände. Sprich: wer sich ethisch reinhalten will, dem bleibt nur der eremitäre Rückzug von der Weltbühne, wie ihn etwa ein konsequent weitergedachtes Christentum erfordern würde. Ein Schritt, der vor dem Hintergrund der Jetztzeit kaum vorstellbar ist und der, wenn er schon vor längerer Zeit getan worden wäre, die Technologisierung der Welt unmöglich gemacht hätte, von der wir unbestreitbar profitieren.
Man vergisst zudem allzugern, dass sich auch ohne die Mitwirkung von Menschen das Klima radikal verändern, Arten aussterben würden usw.

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