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«Eastern Promises» - Cronenberg mit N.Watts

Begonnen von Kettcar, 25 Mai 2006, 23:33:32

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Kettcar

Zum nächsten Filmprojekt meines Lieblingsregisseurs sind schon einige Fakten raus:

Titel: «Eastern Promises»
Darsteller: Naomi Watts, Viggo Mortensen
Drehbuch: Steve Knight
Regie: David Cronenberg

Story:
Wie der «Hollywood Reporter» berichtet, spielt Naomi Watts in dem Thriller «Eastern Promises» eine Hebamme, die unfreiwillig in die kriminelle Unterwelt Londons hineingezogen wird. Das Drama beginnt mit der Suche nach den Angehörigen eines schwangeren Mädchens, das bei der Entbindung in einem Krankenhaus stirbt. Viggo Mortensen, der bereits mit Cronenberg bei «A History of Violence» zusammenarbeitete, spielt jetzt einen undurchsichtigen russischen Gangster.

Infos: http://www.20min.ch/unterhaltung/kino/story/23964055

:respekt: Cronenberg hält also seinen neuen Weg mit Gangster-Geschichten. Hoffentlich wirds doch ein wenig spektakulärer als "History of Violence", welcher ja sehr sehr vorhersehbar war.


lastboyscout

Der Film ist absolute Pflicht fuer mich.
David Cronenberg ist sowieso Kult und dazu noch mit Viggo Mortensen als russischen Gangster?
Kann ja besser wohl nicht sein.

Ihre Zusammenarbeit in "A History Of Violence" ist ja wohl mehr als gelungen.
Einer der besten Filme fuer mich.
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

StS

Ja, sieht sehr gut aus ... ich freu mich drauf!  :D
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

webrator

Ein Cronenberg mit Armin Müller Stahl als Gangsterboss?

JETZT bin ich richtig hibbelig.

Mr. Vincent Vega

Trailer sieht scheiße aus, was aber eher ein gutes Zeichen ist. Gab imo noch nie 'nen guten Trailer zu 'nem Cronenberg-Film, weil man meist gar nicht weiß, wie man so viel geschickte Genialität verkaufen soll.

StS

Zitat von: StS am 28 Juni 2007, 21:57:42
Ja, sieht sehr gut aus

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 29 Juni 2007, 03:21:56
Trailer sieht scheiße aus

...hach, so ne gewisse Konstanz im Leben ist doch ne feine Sache!  :icon_lol:

;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Roughale

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 29 Juni 2007, 03:21:56
Trailer sieht scheiße aus, was aber eher ein gutes Zeichen ist. Gab imo noch nie 'nen guten Trailer zu 'nem Cronenberg-Film, weil man meist gar nicht weiß, wie man so viel geschickte Genialität verkaufen soll.

Ich würde dir ja nie widersprechen, aber der Trailer zu A History of Violence war zu der Aussage doch eher eine Ausnahme, oder? Ich fand den sehr gelungen, was dem Film sehr gerecht wurde...

esta es la mejor mota
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StillerMux

A history of violence war nicht schlecht aber nun wirklich kein Knüller. Der hatte kein stimmiges Tempo, eckte bei den Schnitten und auch die Charakterzeichnung war widersprüchlich und bei manchen Figuren unzureichend. Die Sache mit dem Bruder wirkte zudem aufgepfropft, als hätte ansonsten die Story für die Laufzeit nicht gereicht.

Ich hoffe, dass Eastern Promises hält was Trailer und Cast versprechen.

Roughale

@StillerMux: Auch wenn es leicht offtopic ist, aber irgendwie könntest du mit deiner Meinung allein dastehen, aber das ist ja kein Problem (;)), mich hat A History of Violence positivst überzeugt, wie auch schon Spider zuvor, also freue ich mich sehr stark auf den nächsten Cronenberg...

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barryconvex

14 August 2007, 18:54:14 #11 Letzte Bearbeitung: 14 August 2007, 18:57:58 von barryconvex
Ich wäre vor A History of Violence der erste gewesen, der Cronenberg attestiert hätte, daß er einer der ganz wenigen lebenden Regisseure ist, der wirklich zählt. Jemand, der sich auf erwachsene, intelligente Weise mit relevanten Themen befasst, und es kommt trotzdem ein echter Film dabei heraus, und keine intellektuelle "Leiche".
A History of Violence ist in meinen Augen Cronenberg am Nullpunkt: einfallslos, banal, dümmlich. "Coole Gangster" in einem Cronenbergfilm scheint mir so gut zu passen, wie Bergman als Operette. Die Voraussetzungen für Eastern Promises lassen leider etwas ähnliches mainstreamfreundliches befürchten.

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Roughale am 14 August 2007, 11:46:09
Ich würde dir ja nie widersprechen

Grundsätzlich schon mal eine weise Entscheidung. :icon_mrgreen:

Zitat von: Roughale am 14 August 2007, 11:46:09
aber der Trailer zu A History of Violence war zu der Aussage doch eher eine Ausnahme, oder? Ich fand den sehr gelungen, was dem Film sehr gerecht wurde...

Ich erinnere mich jetzt nicht mehr haargenau an den Trailer, meine aber, dass er das eigentliche Thema des Films eher weniger vermitteln konnte, sondern vielmehr den Anschein eines Mafiathrillers o.ä. hatte, sodass man hätte denken können, Cronenberg würde hier seinen ersten reinen Genrefilm abliefern. Dass HISTORY OF VIOLENCE ein Western ist, konnte ich nach dem Trailer jedenfalls noch nicht erahnen.

SutterCain

Das ist jetzt leider etwas OT, aber AHoV als "Western" zu bezeichnen, halte ich nun auch nicht gerade für  treffend. Sicher: Er hat typische Merkmale eines Westerns, weit hergeholt ist das nicht. Aber er ist genauso ein Thriller, Neo-Noir, Gangsterfilm und wahrscheinlich noch vieles mehr. Zeichnet ihn das nicht aus, dass er eben mit den Genres gewissermaßen jongliert und sich einer klaren Kategorisierung entzieht?

Mr. Vincent Vega

Zitat von: SutterCain am 15 August 2007, 14:14:35
Das ist jetzt leider etwas OT, aber AHoV als "Western" zu bezeichnen, halte ich nun auch nicht gerade für  treffend. Sicher: Er hat typische Merkmale eines Westerns, weit hergeholt ist das nicht. Aber er ist genauso ein Thriller, Neo-Noir, Gangsterfilm und wahrscheinlich noch vieles mehr. Zeichnet ihn das nicht aus, dass er eben mit den Genres gewissermaßen jongliert und sich einer klaren Kategorisierung entzieht?

Ich sehe das ähnlich, finde die Bezeichnung Western als Oberwort persönlich aber immer noch am treffendsten.

Robi

A HISTORY OF VIOLENCE mit dem Western Genre in Verbindung zu bringen ist mir ja noch nie in den Sinn gekommen. Der Film ist für mich eine astreiner Gangster Movie. Die Geschichte im Comic sogar noch mehr als die Umsetzung von Cronenberg.
Eventuell hat Cronenberg durch den angewandten filmerischen Style ein wenig die Optik eines Westerns hervorgerufen.
- "My god, it's Adolf Hitler!"
 
- "This is Sam Smith!
  He's our undercover expert.
  He's only disguised as Adolf Hitler."

barryconvex

Zitat von: SutterCain am 15 August 2007, 14:14:35
Zeichnet ihn das nicht aus, dass er eben mit den Genres gewissermaßen jongliert und sich einer klaren Kategorisierung entzieht?

Eine ofdb Review bringt es vielleicht auf den Punkt: "guter Film, kein Cronenberg".
Mit dem ersten Teil kann ich mich nicht anfreunden, aber was soll´s. Daß A history of... sich in den wichtigen Aspekten vollkommen von seinen anderen Filmen unterscheidet, daran kann, glaube ich, kein Zweifel bestehen (vor allem der Verzicht auf fantastische Elemente, das Setting, "Normalos" als Protagonisten, die "Moral" am Ende, usw.).
(bei "normalen" Meinungsäußerungen wie Kundenstimmen bei amazon.co.uk gibt es viele, die auf eine Komödie als Genre "hoffen").


Ein Artikel zu Eastern Promises, der etwas Hoffnung macht:

http://www.theglobeandmail.com/servlet/story/RTGAM.20070815.wcronenberg15/BNStory/Entertainment/?page=rss&id=RTGAM.20070815.wcronenberg15




psychopaul

Zitat von: barryconvex am 15 August 2007, 16:11:37
(bei "normalen" Meinungsäußerungen wie Kundenstimmen bei amazon.co.uk gibt es viele, die auf eine Komödie als Genre "hoffen").

der Film ist für mich gegen(am) Ende doch deutlich satirisch, bzw. tatsächlich komödiantisch; wie siehst du das?
Den gesamten Film als Komödie zu bezeichnen geht aber natürlich gar nicht.  :icon_lol:
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barryconvex

Ich weiß nicht recht: Viggo beim Pfandflaschen einsammeln, soll das schon komisch sein oder tatsächlich nur einen normalen, kreuzbraven Bürger zeigen? William Hurts Auftritt kann man eigentlich nur als clownesk bezeichnen, die ganze Nebenhandlung in Philadelphia ist einfach auf Chuck Norris Niveau. Die Spiegelung der Gewalt beim Sohn ist vollkommen belanglos, das bekommt jeder Durchschnittstatort besser hin. Der Charakter Mario Bellos hätte von der Anlage her eine intelligente, aktive Person abgeben müssen, im Gegensatz zu ihrem Arbeitergatten, aber im Moment der Bedrohung ist sie natürlich die Mutter, die sich im Haus verkriecht.
(Zum Casting allgemein, allein die Stimmen knirschen mir in den Ohren, wenn am Küchentisch der akademische Dialekt des Sohns mit Mortensens Stimme kollidiert)
Für meinen Geschmack ist alles Gute des Films im Trailer, danach kommt einfach nichts mehr. Bei den beiden Sexszenen kann man vielleicht noch geteilter Meinung sein.

Bei Cronenberg und Gewalt hatte ich schon mehr erwartet, aber es kommt einfach gar nichts: keine Zusammenhänge, keine Abstraktion. Tom als Medienstar ist auch deutlich näher an Ed TV als an Natural Born Killers.

Ja, das Ende... wenn man gerne Menschen tötet, gibt es zur Strafe keinen Nachtisch? Ich weiß nicht so recht, wie ich das verstehen soll. Für mich bleibt kaum eine Alternativ zur kompletten Lesart als Komödie, weil psychologische Motivation nicht vorhanden ist. Vermutlich vor allem Cronenbergs Fehler / Input / Wunsch, auf dem Audiokommentar spricht er davon, daß zwei Charaktere sich ihre eigene Vorgeschichte erfunden haben - weil das Drehbuch nichts hergab.

psychopaul

Zitat von: barryconvex am 16 August 2007, 02:13:10
Ich weiß nicht recht: Viggo beim Pfandflaschen einsammeln, soll das schon komisch sein oder tatsächlich nur einen normalen, kreuzbraven Bürger zeigen?

Das ist ja ein Motiv des Films: die Verbindung von "normalen" Bürgern mit den Gewaltausbrüchen, deren Veranlagung dazu in jedem (Mann) von uns steckt.
So weit, so gut, ob das banal ist, darüber lässt sich streiten, andere Filme oder vor allem Romane mögen dieses Thema sicher besser abgehandelt haben. Ich fand den Film insgesamt ja "gut"/intererssant, mehr aber auch sicher nicht.

ZitatWilliam Hurts Auftritt kann man eigentlich nur als clownesk bezeichnen, die ganze Nebenhandlung in Philadelphia ist einfach auf Chuck Norris Niveau.
Hat Cronenberg selbst irgendwo mal gesagt, dass der Film auch eine Reflexion über Gewaltdarstellung in Filmen sei? Oder wurde das von Kritikern einfach (über)hineininterpretiert?
Ich hatte den Eindruck, dass dies so "schlecht" war, dass es nur satirisch (auf was auch immer?  :icon_lol:) gemeint sein kann.

ZitatDer Charakter Mario Bellos hätte von der Anlage her eine intelligente, aktive Person abgeben müssen, im Gegensatz zu ihrem Arbeitergatten, aber im Moment der Bedrohung ist sie natürlich die Mutter, die sich im Haus verkriecht.

Mit solchen Analysen kann ich nichts anfangen.  :icon_rolleyes: Ist es dein Film oder der von Cronenberg?
Intelligenz und sich in einer Bedrohung zu verkriechen ist für mich kein Widerspruch.
Zitat
Ja, das Ende... wenn man gerne Menschen tötet, gibt es zur Strafe keinen Nachtisch? Ich weiß nicht so recht, wie ich das verstehen soll.

Augenzwinkernd, "zum Nachdenken anregend".  :LOL:  ;)


Zitat von: barryconvex am 16 August 2007, 02:13:10
Bei Cronenberg und Gewalt hatte ich schon mehr erwartet, aber es kommt einfach gar nichts: keine Zusammenhänge, keine Abstraktion.

Ich stimme dir hierbei zu, der Film war mir auch zu bodenständig und ich war leicht enttäuscht. Aber umgekehrt halte ich auch filmische und erzählerische Simplizität nicht per se für schlecht.
Jedenfalls ein sehr eigenartiger Film.  :icon_smile:
(hab ihn auch nur im Kino das eine Mal gesehen, jetzt hätt ich richtig Lust drauf, mal noch einen zweiten, genaueren Blick drauf zu werfen..  :icon_smile:)
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Hmm, für mich war der Film bisher immer ein handfestes Beziehungsdrama (mit satirischen Elementen) und der Gangsterpart nur ein Filter für die Entfremdung, vielleicht ist aber grade die Tatsache, daß jeder dazu einen anderen Zugang hat, doch der Beweis für einen "echten" Cronenberg.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

barryconvex

Zitat von: psychopaul am 16 August 2007, 13:56:10
Das ist ja ein Motiv des Films: die Verbindung von "normalen" Bürgern mit den Gewaltausbrüchen, deren Veranlagung dazu in jedem (Mann) von uns steckt.
Ob es satirisch sein soll oder nicht, sei dahingestellt. Aber jeder = Mann, die Rechnung geht schon auf, insofern scheint mir der Begriff Western durchaus plausibel. (Die Frauen bei Cronenberg sind sonst nicht so unbedarft, Allegra Geller ist immerhin salopp gesagt "die Mutter aller (Game-)Schlachten".
Zitat von: psychopaul am 16 August 2007, 13:56:10
Hat Cronenberg selbst irgendwo mal gesagt, dass der Film auch eine Reflexion über Gewaltdarstellung in Filmen sei? Oder wurde das von Kritikern einfach (über)hineininterpretiert?

Vielleicht ist es die Tatsache, die mich am Film am meisten geärgert hat, auch wenn sie direkt kein Bestandteil des Films sind: Mortensens und Cronenbergs Aussagen, daß der Film auch ein Anti-Bushstatement sei (und daß man mangelnde Preise damit begründete, daß er eben diese Botschaft birgt). Ansonsten wurde gerne daraufhingewiesen, daß es "eine" und nicht "die" Geschichte der Gewalt ist.

Beziehungsdrama? So habe ich den Film noch nicht gesehen, das scheint mir ein guter Anlaß den Film noch einmal zu sehen. (Bisher ist auf der DVD mein Lieblingsteil Ed Harris über den Film: "this film is for smart people, dumb people, parents who don´t have any kids".

barryconvex

"It's interesting to note that there really isn't much gangster stuff in there. I was watching Miami Vice the other night and I realized I'm not interested in the mechanics of the mob..."

http://www.eyeweekly.com/eye/issue/issue_08.30.07/film/feature.php



Mr. Vincent Vega

Variety spricht von einem Meisterwerk, die US-Kritiken sind überwältigend. Und der deutsche Start wurde verschoben. :icon_rolleyes:

webrator

Am 28.9. wird der Film schon mal im Rahmen des Filmfestes im Hamburger Cinemaxx um 21.30 Uhr gezeigt.
Mr. Cronenberg wird anwesend sein, um einen Preis entgegen zu nehmen.
http://www.hamburg1.de/hh1/nachrichten_article.html?nachrichten/2007/09/07/734400000

Roughale

Zitat von: webrator am 17 September 2007, 22:21:10
Am 28.9. wird der Film schon mal im Rahmen des Filmfestes im Hamburger Cinemaxx um 21.30 Uhr gezeigt.
Mr. Cronenberg wird anwesend sein, um einen Preis entgegen zu nehmen.
http://www.hamburg1.de/hh1/nachrichten_article.html?nachrichten/2007/09/07/734400000

Danke für den Tip, zwei Karten sind schon ausgedruckt in meinem Besitz! (ich hätte schwören können, dass ich das schon gepostet habe...)

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Roughale

So, nun mein kurzer Eindruck zu Eastern Promises, der ja gestern in Hamburg auf dem Filmfest sein deutsches Debut feierte.

SPOILER möglich!

Ein Film angelegt in der Russenmafia in London, Oberboss wird von Armin Müller Stahl gespielt (der den ganzen Film über links hinter mir sass), bis auf seinen grauenhaft starken detschen Akzent ha er mir gut gefallen. Sein Sohn (sehr gut: Casell) ist ein Heiopei und muss immer wieder mal vom Chauffeur rausgeboxt werden (genial: Viggo Mortensen!). Dann ist da noch die minderjährige Schwangere, die bei der Geburt ihrer Tochter stirbt und die gute Hebamme (sehr gut: Naomi Watts) nimmt sich ihres Tagebuches an, dass die grauenhafte Geschichte ihres Lebens zusammenfasst und sehr finstere Kapitel über die Familie von AMS aufdeckt, der wll das Buch haben und der Spass geht seinen Lauf...

Spass? Ja, Cronenberg selbst warnte vor dem Film, dass es sich um eine Musical Comedy handelt - der alte Scherzbold, sehr gut gelaunt sass er rechts hinter mir allerdings ging er zu Beginn des Films. Nach den Tanzeinlagen suche ich jetzt noch :king:

Eastern Promises hat die Ruhe von Spider aber auch die Brutalität von A History of Violence, eine gute Miscung wie ich finde, gute Schauspielkino mit einer sehr rafiniert gestrickten Story, absolut empfehlenswert - 10/10

esta es la mejor mota
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Chili Palmer

29 September 2007, 11:21:22 #29 Letzte Bearbeitung: 29 September 2007, 12:57:43 von Chili Palmer
Fürs Erste kann ich nur sagen, dass ich einmal mehr erstaunt bin, wie vielfältig lesbar Cronenbergs Filme sind. Aus Sicht des Charakters von Watts ergibt sich für mich jedenfalls ein ganz anderer "Eastern Promises" als der Film aus dem Blickwinkel von Mortensens Nikolai. Und die von Roughale erwähnte Ruhe des Films ist auch so eine Sache: Wo man bei anderen Filmen, die sich im Gangstermilieu ansiedeln, schnell mal über Klischees stolpert, so dreht sich bei "Promises" eigentlich alles um die Russenmafia, ohne auch nur ein einziges Mal den Russen gegenüber unhöflich oder karikierend zu werden.
Ich meine, man hat doch schon unzählige Filme mit russischen Gangstern gesehen, aber zu mehr als einem rollenden "R" hat es selten gereicht. Hier hingegen scheint jeder filmische Schritt, jede Porträtierung sorgsam abgewägt. Ruhig entfaltet Cronenberg die Geschichte, ohne seine typische Dosis aus beißendem Humor und explosiven Gewaltausbrüchen missen zu lassen.

Starke Leistung.

Zitat von: Roughale am 29 September 2007, 10:48:57
Spass? Ja, Cronenberg selbst warnte vor dem Film, dass es sich um eine Musical Comedy handelt - der alte Scherzbold, sehr gut gelaunt sass er rechts hinter mir allerdings ging er zu Beginn des Films.

Das war aber auch zu gut, nachdem der Matussek vom "Spiegel" sowie die anderen beiden (der Filmfestchef und der Kultusdingsbums) alle ausgiebigst betont hatten, wir hätten es hier mit dem Regisseur der Extreme zu tun, der nur eins im Sinne hätte: Dauerhafte Verstörung des Publikums. Und als da dann ein Schauer durch das (größtenteils Cronenberg-unkenntliche, wie mir schien) Publikum ging wie eine Windböe über Wasser, musste Onkel David die Wogen erst einmal wieder glätten. Sehr elegant, wie ich finde.

Und der saß rechts hinter dir? Bei mir war es hinten links! Und ich habe dich nicht gesehen, Mist. Hätten doch Aluhüte tragen sollen.  ;)
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"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

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