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Rundumschlag gegen PC- und Videospiele

Begonnen von DeathFX, 17 März 2009, 19:18:12

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Rollo Tomasi

Zitat von: MMeXX (Fischkutter) am 20 März 2009, 10:54:19
Finde ich nicht. Gut wäre es meines Erachtens, wenn niemand im privaten Haushalt überhaupt Schusswaffen besitzen dürfte. (Bei Hieb- und Stichwaffen sehe ich das etwas kompliziert, da ich nicht genau wüsste, wie man die Grenze zwischen bspw. Küchenmessern und für andere Zwecke gedachte Messer ziehen sollte/kann.)

Fänd ich auch besser.
Aber: Die Waffengesetzte in Deutschlabnd sind besser als in vielen anderen Ländern.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

psYchO dAd

ZitatEs gibt ja in Deutschland den Index, auf den fragwürdige Spiele und Videos gesetzt werden und das ist auch gut so.
:icon_eek:

.sixer.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 10:32:59
Zitat von: Dr. Schreck am 19 März 2009, 20:58:47
@Rollo
Ich habe keine Ahnung, ob solche Spiele "gebraucht" werden. Genausowenig weiß ich, ob Bücher, Filme, Hörspiele, etc. "gebraucht" werden. Unterhaltungsmedien generell zu verbieten, weil sie nicht dem eigenen Geschmack oder den eigenen Idealen entsprechen ist Entartung. In Unseren Geschichtsbüchern sieht man z.B. am 10. Mai 1933 wozu sowas führt. Kannst du dich mit dem Gedanken anfreunden, dass sowas im Hinblick auf Computerspiele wieder vorkommt? Wie du sicher weißt, ist das deutsche Grundgesetz aus dem Gedanken heraus entstanden, dass etwas wie der Nationalsozialismus in Deutschland nie wieder entstehen kann. Unter anderem deswegen ist Kunstfreiheit ist ein Grundrecht. Befürworter von derartigen Totalverboten, Vorratsdatenspeicherung, Kameraüberachung, etc. sollten sich vielleicht mal die Frage stellen warum solche Dinge in Deutschland glücklicherweise nicht ohne weiteres umzusetzen sind. Die Antwort liefern wieder die Geschichtsbücher und die scheinbar nie enden wollende Liste totalitärer Staaten.

Ich stimme dir da absolut zu und möchte noch mal sagen, dass ich eigentlich auch nicht dafür bin, solche Spiele oder Videos zu verbieten.
Aber Kunstfreiheit so auszulegen, sinnfreie Gewaltvideos auf den Markt zu bringen oder ähnlich sinnlose Ballerspiele, wird glücklichweise ja doch hinterfragt.

Sinnfreie Gewaltvideos und sinnlose Ballerspiele? Macht es mehr Sinn den Reichstag einzupacken oder ein Bild zu malen?

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 10:32:59
Zitat von: Dr. Schreck am 19 März 2009, 20:58:47
Zu den von dir genannten Studien: Die wurden in der letzten Zeit öfter im TV genannt. Die Quellen leider nie.

Ich habe selbst ein Buch zu dem Thema zu Hause stehen. Da ging es um den Einflus von Gewaltvideos.

Derlei Veröffentlichungen mit fragwürdigen Studien gibt es zu Hauf. Ich fürchte ohne Titel und Autor kommen wir hier nicht weiter ;)

Zitat von: Dr. Schreck am 19 März 2009, 20:58:47
Das gewaltätige Computerspiele Hemmungen bis hin zum brutalen Mord abbauen, halte ich zumindest für fragwürdig.

Ich weiß, dass solche Simulationen bei Armen zum Abbau von Hemmungen eingesetzt werden.
Und da ligegt die Vermutung nahe, dass diese Spiele den gleichen Effekt haben können.
[/quote]

Wurde des öfteren im TV genannt. Ich warte immernoch auf eine Quellenangabe.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 10:32:59
Zitat von: Dr. Schreck am 19 März 2009, 20:58:47
Ist es nicht eher seltsam, dass es in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern verhältnismäßig viele solcher Schul-Amokläufe gibt. Mehr als in wesentlich liberaleren Ländern, hinsichtlich des Jugendschutzes?
Ich weiß, dass Spieler solcher Spiele nicht grundsätzlich gewalttätig sind. Genausowenig sind Schützenvereinler grundsätzlich bereit auf Menschen zu schießen. Neben den Computerspielen gibt es noch weitere gemeinsame Nenner bei den Amokläufen: Schützen, Schule, Internet, uvm. Was wird wohl verboten wenn es keine brutalen Computerspiele mehr gibt und trotzdem jemand amok läuft? Schützenvereine? Schulen? Internet? Wie viele Menschen wurden schon mit Küchenmessern umgebracht? Sollten wir nicht jegliches Schneidewerkzeug für immer aus der Küche verbannen? Und würde sich jeder daran halten? Ob Verboten oder nicht, die Menschen kamen immer an das was sie wollten. Seien es nun Drogen, Waffen oder Computerspiele. Hat die Alkohol-Prohibition etwas gebracht? Bringt die Cannabis-Prohibition etwas? Kann eine "Killer-Spiel"-Prohibition etwas bringen?
Vielleicht hast du ja ein paar Antworten auf meine ganzen Fragen.

Ist ein interessanter Punkt.
Darüber habe ich auch schon nachgedacht.
Die meisten Amoklaüfe findfen in den USA und in Deutschland statt.
Ich habe keine Erklärung dafür.

Ich auch nicht.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 10:32:59
Ich kann nicht sagen, ob das Verbot von Killerspielen dazu führt, dass keine Amokläufe mehr stattfinnden.
Realistisch ist das nicht, aber ausschließen kann man es auch nicht.

Amokläufe gab es schon lange vor derartigen Spielen.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 10:32:59
Zitat von: Dr. Schreck am 19 März 2009, 20:58:47
EDIT (noch ein paar Fragen ;)):
Du hast oben etwas von Kampfsport geschrieben. Wie kannst du etwas empfehlen was lehrt wie man einen Menschen verletzt oder sogar tötet? Immerhin lernt man in allen Kampfsportarten nicht nur die Verteidigung, sondern auch den Angriff.

Na ja, ich hab es ja nicht empfohlen, sondern als Alternative angeboten zu den Spielen.
Und ich habe geschrieben "von mir aus auch Kampfsport", also so richtig doll finde ich die Alternative auch nicht.
Aber hier kann man zumindest soziale Kontakte knüpfen und Disziplin lernen.

Das kann man in einem Schützenverein auch. Und sind die organisierte Internetbekanntschaften Clans, Foren, etc. denn keine sozialen Kontakte, nur weil sie über ein Medium geknüpft werden? Dann ist eine Brieffreundschaft auch kein sozialer Kontakt.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 10:32:59
Zitat von: Dr. Schreck am 19 März 2009, 20:58:47
Du warst also beim Bund. Dort werden vom Staat Menschen zu tausenden u.a. zum Töten ausgebildet. Ist das so für dich in Ordnung?

Also, ich wurde beim Bund überhapt nicht zum Töten ausgebildet.
Ich denke auch nicht, dass es beim Bund in erster Lionie darum geht, Leute zum töten auszubilden.
Da spielt so was wie Landesverteidigung eine Rolle.
In der letzten Zeit hat die Bundeswehr im Ausland wichtige Dienste geleistet und für andere den Kopf hingehalten.
Ich selbst hatte beim Bund die schlimmste Zeit meines Lebens und würde das nie mehr durchmachen wollen.
Aber die Zeit hat mir auch ne Menge gebracht.

Wenn der Bund nicht zum töten ausbildet, warum lernt man dort dann das Zielen und Schießen? Auf was könnte man in einer Krisensituation wohl so schießen? Du erkennst bereitwillig an, dass die US Armee ihre Soldaten physisch und psychisch (auch mit Computerspielen) auf den Krieg vorbereitet, ohne entsprechende Studien zu nennen. Anderseits scheinst du zu glauben, dass die dt. Bundeswehr eine Hilforganisation ist, deren Mitglieder im Krieg Kuchen verteilen. Egal, ob eine Armee der Verteidigung oder des Angriffes dient. Töten gehört dazu, sonst hätten Soldaten keine Waffen.
"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
wir sind der geilste Club der Welt.

Rollo Tomasi

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Sinnfreie Gewaltvideos und sinnlose Ballerspiele? Macht es mehr Sinn den Reichstag einzupacken oder ein Bild zu malen?

Klar!
Das steht doch wohl außer Frage!

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Derlei Veröffentlichungen mit fragwürdigen Studien gibt es zu Hauf. Ich fürchte ohne Titel und Autor kommen wir hier nicht weiter ;)

Ich weiß die leider nicht auswendig.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du diese Untersuchungen generell ablehnst?
Ich schätze, auch wenn ich dir fünf Quellen mit Zucker obendrauf nennen würde, würdest du die dann auch anzweifeln.
Warum kannst du es denn nicht für möglich halten, dass diese Studien richtig sind.

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Wurde des öfteren im TV genannt. Ich warte immernoch auf eine Quellenangabe.

Wie gesagt, ich kenne die4se Quellen nicht.
Such doch einfach mal danach!
:-)

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Amokläufe gab es schon lange vor derartigen Spielen.

In dieser Häufigkeit gibt es diese Amokläufe erst in jüngerer Zeit.
Ob die Erhöhung der Häufigkeit mit dem Erscheinen der Spiele zeitlich zusammenfällt, weiß ich nicht, ist auch wurscht.

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Das kann man in einem Schützenverein auch. Und sind die organisierte Internetbekanntschaften Clans, Foren, etc. denn keine sozialen Kontakte, nur weil sie über ein Medium geknüpft werden? Dann ist eine Brieffreundschaft auch kein sozialer Kontakt.

Doch, natürlich.
Wer behauptet das denn?
Es ist aber ein Unterschied, ob man ich in einer Gruppe sozial verhalten muss oder im Netz einen vom Pferd erzählen kann.

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Wenn der Bund nicht zum töten ausbildet, warum lernt man dort dann das Zielen und Schießen? Auf was könnte man in einer Krisensituation wohl so schießen? Du erkennst bereitwillig an, dass die US Armee ihre Soldaten physisch und psychisch (auch mit Computerspielen) auf den Krieg vorbereitet, ohne entsprechende Studien zu nennen. Anderseits scheinst du zu glauben, dass die dt. Bundeswehr eine Hilforganisation ist, deren Mitglieder im Krieg Kuchen verteilen. Egal, ob eine Armee der Verteidigung oder des Angriffes dient. Töten gehört dazu, sonst hätten Soldaten keine Waffen.

Habe ich gesagt, dass der Bund nicht zum Schießen ausbildet?
Nö.
Man könnte auf bekloppte Selbstmordattentäter schießen und damit verhindern, dass ander in den Tod gerissen werden.
Ist doch klar, oder?
Ich habe auch nichts gegen Waffen in den entsprechenden Berufen.
Ich erkenne das bereitwillig an, dass die US Armee Soldaten auf den Krieg physisch und psychisch auf den Krieg mit Computerspielen vorbereitet?
Hatte ich das geschrieben??
Nö.
Ich kann gerne nach Quellenangaben suchen.
Ich glaube auch nicht, dass die Bundeswehr eine reine Hilfsorganisation ist???
Hatte ich auch nicht geschrieben.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Rollo Tomasi

Zitat von: psYchO dAd (dicker Fisch) am 20 März 2009, 13:24:36
ZitatEs gibt ja in Deutschland den Index, auf den fragwürdige Spiele und Videos gesetzt werden und das ist auch gut so.
:icon_eek:

Hab ich was falsches gesagt?
Ist das nicht gut, dass bestimmte Videos oder Spiele nicht an jeden verkauft werden können?
Nein?
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

psYchO dAd

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 15:00:24
Zitat von: psYchO dAd (dicker Fisch) am 20 März 2009, 13:24:36
ZitatEs gibt ja in Deutschland den Index, auf den fragwürdige Spiele und Videos gesetzt werden und das ist auch gut so.
:icon_eek:

Hab ich was falsches gesagt?
Ist das nicht gut, dass bestimmte Videos oder Spiele nicht an jeden verkauft werden können?
Nein?
Index heißt nicht nur, dass die Spiele nicht an jeden verkauft werden dürfen, sondern auch durchaus eine Bevormundung von Erwachsenen. KJ-Filme dürfen genausowenig an Minderjährige verkauft werden, nur gibt es da kein Werbeverbot usw. Außerdem dient der Index noch dazu als super Einkaufsliste.

.sixer.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Sinnfreie Gewaltvideos und sinnlose Ballerspiele? Macht es mehr Sinn den Reichstag einzupacken oder ein Bild zu malen?

Klar!
Das steht doch wohl außer Frage!

Kannst du das auch begründen?

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Derlei Veröffentlichungen mit fragwürdigen Studien gibt es zu Hauf. Ich fürchte ohne Titel und Autor kommen wir hier nicht weiter ;)

Ich weiß die leider nicht auswendig.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du diese Untersuchungen generell ablehnst?
Ich schätze, auch wenn ich dir fünf Quellen mit Zucker obendrauf nennen würde, würdest du die dann auch anzweifeln.
Warum kannst du es denn nicht für möglich halten, dass diese Studien richtig sind.

Ich lehne diese Studien nicht generell ab, aber ohne Quellen sind sie leider nicht überprüfbar.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Wurde des öfteren im TV genannt. Ich warte immernoch auf eine Quellenangabe.

Wie gesagt, ich kenne die4se Quellen nicht.
Such doch einfach mal danach!
:-)

Werde ich bei Gelegenheit mal machen.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Amokläufe gab es schon lange vor derartigen Spielen.

In dieser Häufigkeit gibt es diese Amokläufe erst in jüngerer Zeit.
Ob die Erhöhung der Häufigkeit mit dem Erscheinen der Spiele zeitlich zusammenfällt, weiß ich nicht, ist auch wurscht.

Wieso ist das "Wurscht"? Sollte sich wirklich ein oder kein Zusammenhang finden lassen, ist das doch eine wichtige Diskussionsgrundlage.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Das kann man in einem Schützenverein auch. Und sind die organisierte Internetbekanntschaften Clans, Foren, etc. denn keine sozialen Kontakte, nur weil sie über ein Medium geknüpft werden? Dann ist eine Brieffreundschaft auch kein sozialer Kontakt.

Doch, natürlich.
Wer behauptet das denn?
Es ist aber ein Unterschied, ob man ich in einer Gruppe sozial verhalten muss oder im Netz einen vom Pferd erzählen kann.

Natürlich ist das ein Unterschied. Aber sind virtuelle soziale Kontakte und ein virtuelles Sozialverhalten deswegen schlechter? Mir stellt sich viel eher die Frage warum sich soviele Menschen in virtuelle Welten flüchten. In Japan kennt man das Phänomen unter Hikokomori. Vor einiger Zeit gab es auf Arte eine interessante Dokumentation dazu. Demnach verlassen in Japan rund 1mio. Jugendliche ihr Zimmer nicht mehr und schotten sich so von der nichtvirtuellen Gesellschaft ab. Es wäre aber zu einfach dies auf Computerspiele oder virtuelle Welten zu schieben. Eine wesentlich größere Rolle dürfte der enorme Leistungsdruck sein, unter dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Japan stehen.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Wenn der Bund nicht zum töten ausbildet, warum lernt man dort dann das Zielen und Schießen? Auf was könnte man in einer Krisensituation wohl so schießen? Du erkennst bereitwillig an, dass die US Armee ihre Soldaten physisch und psychisch (auch mit Computerspielen) auf den Krieg vorbereitet, ohne entsprechende Studien zu nennen. Anderseits scheinst du zu glauben, dass die dt. Bundeswehr eine Hilforganisation ist, deren Mitglieder im Krieg Kuchen verteilen. Egal, ob eine Armee der Verteidigung oder des Angriffes dient. Töten gehört dazu, sonst hätten Soldaten keine Waffen.

Habe ich gesagt, dass der Bund nicht zum Schießen ausbildet?
Nö.

Du hast geschrieben, dass du nicht zum töten ausgebildet wurdest. Hat man dir beigebracht zu schießen? Dann hat man dir beigebracht effektiv zu töten. Militärische Schießübungen sind nichts anderes.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Man könnte auf bekloppte Selbstmordattentäter schießen und damit verhindern, dass ander in den Tod gerissen werden.
Ist doch klar, oder?

Könnte man nicht auch auf Herrn Ackermann oder Herrn Zumwinkel schießen, weil sie abertausende von Menschen ins Unglück gestürzt haben?

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Ich habe auch nichts gegen Waffen in den entsprechenden Berufen.

Das Waffenbesitz in bestimmten Berufen unabdingbar ist, steht wohl außer Frage. Wie das in Zukunft gehandhabt wird, lässt sich aber diskutieren. Warum man als Waffenbesitzer mehrere hundert oder tausend Schuss Munition im eigenen Haus haben muss, ist mir völlig unbegreiflich.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Ich erkenne das bereitwillig an, dass die US Armee Soldaten auf den Krieg physisch und psychisch auf den Krieg mit Computerspielen vorbereitet?
Hatte ich das geschrieben??
Nö.

Das Regierungen und Armeen ihre Soldaten physisch und psychisch auf den Krieg vorbereiten, steht außer Frage. In den USA wurde das z.B. "Killer"-Spiel America's Army herausgebracht und in Deutschland laufen z.B. heroische Werbespots für die Luftwaffe im Kino und TV. Ich frage mich was heroisch daran sein soll Bomben auf Menschen abzuwerfen. Für brutale Computerspiele, deren Sinn es nicht ist andere Menschen zu töten, gibt es ein Werbeverbot. Für die Bundeswehr komischerweise nicht.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Ich kann gerne nach Quellenangaben suchen.

Das wäre nett, weil es die Diskussion fundierter macht ;)

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Ich glaube auch nicht, dass die Bundeswehr eine reine Hilfsorganisation ist???
Hatte ich auch nicht geschrieben.

Das hast du nicht geschrieben. Aber auch nicht, dass die dortige Ausbildung natürlicherweise der effektiven Beteiligung an kriegerischen Auseinandersetzungen dient.


"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
wir sind der geilste Club der Welt.

Eric

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 15:40:35
Hat man dir beigebracht zu schießen? Dann hat man dir beigebracht effektiv zu töten. Militärische Schießübungen sind nichts anderes.

Muss mich hier mal schnell "einklinken":
Auch ich war beim Bund (War ne tolle Zeit), aber es ist ein Unterschied ob du auf eine Klappscheibe oder einen lebenden Menschen schießt!

Sonst könntest du auch sagen, dass ein Kind ebenfalls zum TÖTEN ausgebildet wird nur weil sein Vater ihm auf der Kirmes beibringt wie man mit dem Luftgewehr die Sternchen oder Röhrchen richtig trifft.

Bei jeder Schießübung, die ich beim Bund mitmachte war NIEMALS von "MENSCHEN" oder "FEINDEN" die Rede, sondern nur von "Zielen" und "Klappfallscheiben".

Wollt ich nur mal kurz erwähnen.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

psYchO dAd

Zitat von: Eric (Entenmann) am 20 März 2009, 15:53:51
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 15:40:35
Hat man dir beigebracht zu schießen? Dann hat man dir beigebracht effektiv zu töten. Militärische Schießübungen sind nichts anderes.

Muss mich hier mal schnell "einklinken":
Auch ich war beim Bund (War ne tolle Zeit), aber es ist ein Unterschied ob du auf eine Klappscheibe oder einen lebenden Menschen schießt!

Sonst könntest du auch sagen, dass ein Kind ebenfalls zum TÖTEN ausgebildet wird nur weil sein Vater ihm auf der Kirmes beibringt wie man mit dem Luftgewehr die Sternchen oder Röhrchen richtig trifft.

Bei jeder Schießübung, die ich beim Bund mitmachte war NIEMALS von "MENSCHEN" oder "FEINDEN" die Rede, sondern nur von "Zielen" und "Klappfallscheiben".

Wollt ich nur mal kurz erwähnen.
Die Klappfallscheibe hat dennoch eine menschliche Form (grüne Tarnfarbe + rosa Punkt als Kopf) und bewegt sich auch bei manchen Schießübungen. Außerdem lernt man eine Waffe zu handhaben und im Gruppengefechtsschießen darf man sogar multible auftauchende Ziele abballern, bis das Magazin leer ist. Mit einer echten Waffe, mit scharfer Munition und nicht mit einer Maus.

Vinyard Vaughn

Zitat von: Eric (Entenmann) am 20 März 2009, 15:53:51
Bei jeder Schießübung, die ich beim Bund mitmachte war NIEMALS von "MENSCHEN" oder "FEINDEN" die Rede, sondern nur von "Zielen" und "Klappfallscheiben".

Kurzer OT Einwurf: LOL!? Wo (in welcher Wischiwaschi Political Correctness Truppe) warst du denn bitteschön beim Bund? Wir haben definitiv von "Menschen" bzw. "Feinden" gesprochen - wir haben sogar gezielt auf Köpfe geschossen (auch mit dem MG 3) um die "Eindringlinge"/"Feindsoldaten"/"Schweine" zu töten. Soviel mal dazu.
Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

ironfox1

Zitat von: Eric (Entenmann) am 20 März 2009, 15:53:51
Muss mich hier mal schnell "einklinken":
Auch ich war beim Bund (War ne tolle Zeit), aber es ist ein Unterschied ob du auf eine Klappscheibe oder einen lebenden Menschen schießt!
Bei jeder Schießübung, die ich beim Bund mitmachte war NIEMALS von "MENSCHEN" oder "FEINDEN" die Rede, sondern nur von "Zielen" und "Klappfallscheiben".

Werden bei Vorbereitungen von Auslandseinsätzen lebende Ziele zur Verfügung gestellt? "So Leute jetzt übt mal schön, damit ihr wisst wie es geht" :icon_lol: 

Eric

Zitat von: Vinyard Vaughn (OV Fascho) am 20 März 2009, 16:00:59
Zitat von: Eric (Entenmann) am 20 März 2009, 15:53:51
Bei jeder Schießübung, die ich beim Bund mitmachte war NIEMALS von "MENSCHEN" oder "FEINDEN" die Rede, sondern nur von "Zielen" und "Klappfallscheiben".

Kurzer OT Einwurf: LOL!? Wo (in welcher Wischiwaschi Political Correctness Truppe) warst du denn bitteschön beim Bund? Wir haben definitiv von "Menschen" bzw. "Feinden" gesprochen - wir haben sogar gezielt auf Köpfe geschossen (auch mit dem MG 3) um die "Eindringlinge"/"Feindsoldaten"/"Schweine" zu töten. Soviel mal dazu.

Weiß ja nicht in welcher Nazi-Bundeswehr-Schule du warst (ev. die, die man immer in den EXPLOSIV Berichten sieht??), aber bei uns war ausschliesslich von "Zielen" die Rede.
Und, sorry, aber diese Klappfallscheiben haben ungefähr soviel Ähnlichkeit mit nem richtigen Menschen wie das Knetmännchen was meine kleine 3-jährige Cousine gemacht hat.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

pm.diebelshausen

Meiner Meinung macht die Betitelung des Anvisierten keinen Unterschied. Vor allem wird nichts besser oder harmloser, wenn da von "Ziel" oder "Klappfallscheibe" die Rede ist. Vier Dinge zu diesen Begriffen:

1) Auch in vielen Ego-Shootern, insbesondere denen, die sich auf Realitätsnähe berufen, ist ganz militärisch von "Zielen"/"Targets" die Rede, auch nicht von Mensch oder Mullah oder was auch immer.

2) Im Ego-Shooter schießt auch Niemand auf lebende Menschen, sondern eben auf softwaregesteuerte Bots oder Pixelweise aufgebaute Repräsentationen, die von anderen Spielern gesteuert werden. Das hat mehr Ähnlichkeit mit einer Zielscheibe oder einem Pappkameraden, als mit dem Schießen auf andere Menschen.

3) Selbstverständlich dient die Ausbildung an Waffen im Militär ausschließlich dazu, diese gegebenenfalls gegen Menschen einsetzen zu können, nicht gegen Zielscheiben oder Bots. Sonst wären alle Wehrdienstleistenden 13, 15 oder 17 Monate in einem Schützenverein gewesen und ich muss dem Franz Josef Jung mal dringend einen Brief schreiben.  :icon_eek:

4) Da die meisten Menschen Hemmungen haben, auf andere zu schießen (denkt mal daran, dass es einen Grund für Polizeipsychologen gibt), ist den Militärausbildern daran gelegen, diese Hemmungen zu senken. Deshalb ist in der Übung wie auch im realen Gefecht von "Zielen" die Rede. Das kann man Euphemismus nennen, weil der Sachverhalt durch das Wort unklar und verharmlost wird. Angemessener wäre es, von "Menschen" zu reden - und meiner Meinung nach am Besten, aber leider unmöglich wäre es, vom jeweiligen Menschen zu sprechen: "Heute üben wir mit dem G36. Gefreiter Ohnesorg, vortreten: Sie schießen jetzt auf den 48jährigen Bäckermeister Johann Knusper, der steht vor Ihnen in einer Entfernung von 80 Metern. Und weiter hinten wird unser beweglicher Mensch Abdul Fitna auftauchen, er ist 33 Jahre alt, zur Zeit Terrorist und wird irgendwo in einer Entfernung von 150 bis 200 Metern vorbeilaufen"

Entschuldigt die Polemik, aber ich meine die Argumente ernst.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Rollo Tomasi

20 März 2009, 17:32:09 #43 Letzte Bearbeitung: 20 März 2009, 17:34:39 von Rollo Tomasi (Telly Savalas)
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 15:40:35
Kannst du das auch begründen?

Den Reichstag einzupacken oder ein Bild ist interpretierbar.
Und was interpretierbar ist, ist für mich Kunst.
Bei den Spielen und den Videos ist nix interpretierbar.

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 15:40:35
Ich lehne diese Studien nicht generell ab, aber ohne Quellen sind sie leider nicht überprüfbar.

Ich hab das eben mal gegoogelt.
Die meisten Einträge sind natürlich eifrig dabei, Studien zu bringen, die den Zusammenhang von Amoklauf und Comupterspielen total verneinenen.
Aber wenn man etwas genauer sucht, findet man recht schnell was, hier ist z. b. ein Link:

http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Studie-unter-Jugendlichen-Wie-Computerspiele-s%FCchtig-machen/487896.html

Im Spiegel stand in der Ausgabe zu dem Amoklauf auch eine Studie mit drin.

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
In dieser Häufigkeit gibt es diese Amokläufe erst in jüngerer Zeit.
Ob die Erhöhung der Häufigkeit mit dem Erscheinen der Spiele zeitlich zusammenfällt, weiß ich nicht, ist auch wurscht.

Wieso ist das "Wurscht"? Sollte sich wirklich ein oder kein Zusammenhang finden lassen, ist das doch eine wichtige Diskussionsgrundlage.

Okay, mir war das jetzt im Moment wurscht, aber grundsätzlich kann man das durchaus mal überprüfen, ob da ein Zusammenhang besteht.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Natürlich ist das ein Unterschied. Aber sind virtuelle soziale Kontakte und ein virtuelles Sozialverhalten deswegen schlechter? Mir stellt sich viel eher die Frage warum sich soviele Menschen in virtuelle Welten flüchten. In Japan kennt man das Phänomen unter Hikokomori. Vor einiger Zeit gab es auf Arte eine interessante Dokumentation dazu. Demnach verlassen in Japan rund 1mio. Jugendliche ihr Zimmer nicht mehr und schotten sich so von der nichtvirtuellen Gesellschaft ab. Es wäre aber zu einfach dies auf Computerspiele oder virtuelle Welten zu schieben. Eine wesentlich größere Rolle dürfte der enorme Leistungsdruck sein, unter dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Japan stehen.

Sie flüchten sich in virtuelle Welten.
Aber es ist zu einfach, das auf das Vorhandensein der virtuellen Welten zu schieben???
Der Leistungsdruck mag da auch eine Rolle spielen, aber wenn ich am Computer arbeite, kann ich mich schlecht gleichzeitig in virtuelle Welten flüchten.
Erscheint mir nicht logisch.
Und ich finde, dass virtuelle soziale Kontakte erheblich schlechter sind, weil das eben ein Unterschied ist, ob man z. B. im Konfliktfall den PC ausmachen kann oder sich mit anderen Meinmungen direkt und kritisch auseinandersetzen muss.
Im Netz gibt es keine Regeln, du kannst sagen, was du willst, ob das nun wahr ist oder nicht, kannst dich und andere belügen, kannst eine Scheinwelt aufbauen.
Und das scheinen auch die Amokläufer zu tun.
Aber es ist doch was anderes, sich in der Realität zu bewegen.

Damit hängt auch zusammen, was Eric damit meinte, als er schrieb, dass Kinder heute kaum noch raus gehen zum Spielen.

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Du hast geschrieben, dass du nicht zum töten ausgebildet wurdest. Hat man dir beigebracht zu schießen? Dann hat man dir beigebracht effektiv zu töten. Militärische Schießübungen sind nichts anderes.

Okay, im Grunde läuft es darauf hinaus.
Ich hab das aber nicht so empfunden.
Für mich war das ein Spiel, eine Gaudi.
Und ich war halt jung und habe mir die ganzen Gedanken, die ich mir jetzt mache, nicht gemacht.

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Könnte man nicht auch auf Herrn Ackermann oder Herrn Zumwinkel schießen, weil sie abertausende von Menschen ins Unglück gestürzt haben?

????

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Das Waffenbesitz in bestimmten Berufen unabdingbar ist, steht wohl außer Frage. Wie das in Zukunft gehandhabt wird, lässt sich aber diskutieren. Warum man als Waffenbesitzer mehrere hundert oder tausend Schuss Munition im eigenen Haus haben muss, ist mir völlig unbegreiflich.

Mir auch!!!

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Das Regierungen und Armeen ihre Soldaten physisch und psychisch auf den Krieg vorbereiten, steht außer Frage. In den USA wurde das z.B. "Killer"-Spiel America's Army herausgebracht und in Deutschland laufen z.B. heroische Werbespots für die Luftwaffe im Kino und TV. Ich frage mich was heroisch daran sein soll Bomben auf Menschen abzuwerfen. Für brutale Computerspiele, deren Sinn es nicht ist andere Menschen zu töten, gibt es ein Werbeverbot. Für die Bundeswehr komischerweise nicht.

Sehe ich ganz genau so!

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Das hast du nicht geschrieben. Aber auch nicht, dass die dortige Ausbildung natürlicherweise der effektiven Beteiligung an kriegerischen Auseinandersetzungen dient.

Wäre auch ziemlich unverantwortlich, wenn man die Leute in Krisengebiete schickt, ohne sie vorher auszubilden.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Roughale

Auch wenn mir das lange Hin- und Her mir langsam zuviel geworden ist, nach dem Einwurf von Eric muss ich einfach mal was loswerden: Es ist ziemlich abwegig, wenn man sagt, dass man Zielschiessen gelernt hat, aber nicht Töten - wozu ist denn sonst das Schiessen gedacht? Zum Deichbau bei Hochwasser? Das ist lächerlich! Vineys Berichte mit den Bezeichnungen für die Gegner wär für mich Grund genug den ganzen Karnevalsverein dicht zu machen, wenn es eine Sache gibt, auf die ich stolz bin, dann ist es ein alter Sack aus West-Berlin zu sein, der sich nie dieser hirnrissigen Scheisse stellen musste!

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

psYchO dAd

20 März 2009, 17:49:03 #45 Letzte Bearbeitung: 20 März 2009, 17:50:51 von psYchO dAd (dicker Fisch)
Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 17:32:09
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 15:40:35
Kannst du das auch begründen?

Den Reichstag einzupacken oder ein Bild ist interpretierbar.
Und was interpretierbar ist, ist für mich Kunst.
Bei den Spielen und den Videos ist nix interpretierbar.
:icon_eek: Sowas sagst du echt in einem Filmforum? Suspiria ist beispielsweise keine Kunst, da am Index?  :icon_rolleyes:

Rollo Tomasi

Zitat von: psYchO dAd (dicker Fisch) am 20 März 2009, 17:49:03
:icon_eek: Sowas sagst du echt in einem Filmforum? Suspiria ist beispielsweise keine Kunst, da am Index?  :icon_rolleyes:

Huch???
Was hab ich denn gesagt?

Hab ich gesagt, dass "Suspiria" keine Kunst ist, weil auf dem Index?
Nein!

Was ist so schlimm daran zu sagen, dass für mich Kunst etwas ist, was interpretierbar ist.
Ist doch eine nette Definition, oder?
Und bei Filmen wie "Ein Zombie hing am Glockenseil" hält sich das mit dem Interpretationsspielraum in Grenzen.
Oder ist "Ein Zombie hing am Glockenseil" für dich Kunst?

Obwohl: Vielleicht muss man auch so etwas als Kunst bezeichnen???
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

psYchO dAd

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 18:10:07
Zitat von: psYchO dAd (dicker Fisch) am 20 März 2009, 17:49:03
:icon_eek: Sowas sagst du echt in einem Filmforum? Suspiria ist beispielsweise keine Kunst, da am Index?  :icon_rolleyes:

Huch???
Was hab ich denn gesagt?

Hab ich gesagt, dass "Suspiria" keine Kunst ist, weil auf dem Index?
Nein!

Was ist so schlimm daran zu sagen, dass für mich Kunst etwas ist, was interpretierbar ist.
Ist doch eine nette Definition, oder?
Und bei Filmen wie "Ein Zombie hing am Glockenseil" hält sich das mit dem Interpretationsspielraum in Grenzen.
Oder ist "Ein Zombie hing am Glockenseil" für dich Kunst?

Obwohl: Vielleicht muss man auch so etwas als Kunst bezeichnen???
Du hast gesagt "bei den Spielen und Videos" und ich habe das mal als Indexfilme interpretiert, da ich nicht dachte, dass du Filme allgemein meinst. Was du genau damit meintest weiß ich nicht, aber ich maße mir nicht an zu sagen, dass die Fulcis keine Kunst sind. Auch wenn ich was ich von ihm bisher gesehen habe nicht mag. Wo ist dann die Grenze zwischen Filmen als Kunst und "Ein Zombie hing am Glockenseil"?

Rollo Tomasi

20 März 2009, 18:16:42 #48 Letzte Bearbeitung: 20 März 2009, 18:22:19 von Rollo Tomasi (Telly Savalas)
Ich merke langsam, dass der Wind der mit entgegen weht, stärker wird.
Hab ich auch nicht anders erwartet.
Und in vielen Dingen vertrete ich auch eine ähnliche Meinung wie ihr.
Ich wollte nur erreichen, dass man zumidest in Betracht zieht, dass ein Zusammenhang zwischen Computerspielen und Amokläufen bestehen kann.
Und eigentlich war mir auch klar, dass mir das nur schwer gelingen wird.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Kingpin

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 18:16:42
Ich merke langsam, dass der Wind der mit entgegen weht, stärker wird.
Hab ich auch nicht anders erwartet.
Und in vielen Dingen vertrete ich auch eine ähnliche Meinung wie ihr.
Ich wollte nur erreichen, dass man zumidest in Betracht zieht, dass ein Zusammenhang zwischen Computerspielen und Amokläufen bestehen kann.
Und eigentlich war mir auch klar, dass mir das nur schwer gelingen wird.
Sicher kann ein gewisser Zusammenhang bestehen, nur ist noch nie ein Medium (incl. Computerspiel) ursächlich für eine derartige Tat gewesen.
Wenn man sich darüber klar wird, weiß man auch, wie sinnlos Verbote - dazu noch isoliert im Computerspielesektor - wären.
Go to hell!
Go? Why? I plan on bringing it here!

DeathFX

Langsam muss ich mir auch an den Kopf fassen wenn ich hier lese, das Filme und Spiele keine Kunst sein sollen. OK, bei Spielen gibt es noch nicht so viel, man muss aber auch beachten, dass es ein relativ neues Medium ist und es noch Zeit braucht um sich zu entwickeln. Aber Filme? Selbst Zombiefilme können interpretierbar sein. Bestes Beispiel ist Night Of The Living Dead von '68, es wird z.B. Rassismus behandelt und die Frage aufgeworfen "wie Verhalten sich Menschen in Ausnahmesituationen und in Panik". Gerade wer meint er könne nur in klassischer Kunst etwas interpretieren liegt falsch. Sogar Gangster Rap von NWA spricht sozialkritische Themen an, man muss sich nur darauf einlassen, versuchen den Künstler zu verstehen und nicht gleich alles ächten wenn er es auf derbe und übertriebene Art und Wiese rüberbringt.

Kunst MUSS und SOLLTE nicht von jedem gleich interpretierbar sein, sonst wäre sie überflüssig und nur weil einige gewisse Kunstarten nicht verstehen muss das noch lange nicht heißen, dass dies auf alle zutrifft.

Ein weiteres Problem ist, dass diese Hetzjagd an Spielen doch im Grunde Heuchelei an Betroffenen und Opfern ist, diese haben es verdient, dass man sich konstruktiv mit der Tat auseinandersetzt und an den richtigen Stellen ansetzt als nur eine schnelle Lösung zu finden.

Und nochmals: was sollen Verbote bringen? Es wird nicht Kontrolliert und es gibt keine brauchbaren Kontrollmechanismen oder warum sehe ich immer wieder, dass sich Kinder und Jugendliche in irgendwelchen Läden problemlos Alkohol, Zigaretten oder Spiele (die nicht für Alter bestimmt sind) kaufen können. Nur kosten Kontrollen unseren Staat zu viel, da ist es doch sinnvoller, dass unsere armen Bankmanagern ihren Lebensstandard mit unseren Steuergeldern halten können.

Solange der Staat nicht in Bildung, Sozialpolitik und Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene investiert, solange wird sich nichts tun! Selbst wenn alles Verboten wird!

DeathFX

Mal kurz ne Info zwischendurch:

Gerade kam in Galilio ein Test. Die Frage: Kann man mit dem Tennisspiel auf der Wii oder mit der Gitarre aus Guitar Hero auch real trainieren Tennis oder Gitarre zu spielen?
Eindeutige Antwort: NEIN!

Aber den "Killerspiel"-Spielern unterstellt man, sie trainieren mit Maus und Tastatur das zielen obwohl der Wii-Controller oder die Spiel-Gitarre wesentlich mehr mit der Realität zu tun haben als Maus und Tastatur   :LOL:

Tito

ZitatIndex heißt nicht nur, dass die Spiele nicht an jeden verkauft werden dürfen, sondern auch durchaus eine Bevormundung von Erwachsenen. KJ-Filme dürfen genausowenig an Minderjährige verkauft werden, nur gibt es da kein Werbeverbot usw. Außerdem dient der Index noch dazu als super Einkaufsliste.
Ha, ha, ha... ja der Index. Eine Kronenzacke des übertriebenen Jugendschutzes. Genau so ist es psycho! An 18er-Artikel soll eh kein Jugendlicher ran kommen. Der Index verschärft die Vermarktung und warum bitteschön?!? Damit, nach Ansicht der zuständigen Leute, (hoffentlich) weniger dieser Artikel in Umlauf kommen.

ZitatDa die meisten Menschen Hemmungen haben, auf andere zu schießen (denkt mal daran, dass es einen Grund für Polizeipsychologen gibt), ist den Militärausbildern daran gelegen, diese Hemmungen zu senken. Deshalb ist in der Übung wie auch im realen Gefecht von "Zielen" die Rede. Das kann man Euphemismus nennen, weil der Sachverhalt durch das Wort unklar und verharmlost wird.
Und wieder richtig. Das macht es jeder Armee leichter im Ernstfall den Soldaten zu einer hirnlosen Maschine zu machen. "Ok. Männer, und jetzt wie in der Übung. Neutralisieren sie ihre Ziele!" Klingt doch wesentlich netter als "auf geht's. Ermorden sie ihre feindlichen Mitmenschen". Letztendlich sind die Begriffe "Friendly Fire" und "Kollateralschäden" auch nichts weiter als Verharmlosungen für "fahrlässige Tötung" und "Massenmord". Zweck des Militärs ist nun mal die Tötung, ob für einen Angriff oder zur Verteidigung.

ZitatDen Reichstag einzupacken oder ein Bild ist interpretierbar. Und was interpretierbar ist, ist für mich Kunst. Bei den Spielen und den Videos ist nix interpretierbar.
Echt?! Was interpretierst Du denn beim Reichstag-verpacken? Ich jedenfalls nix.. war eine der sinnlosesten Aktionen überhaupt. Ebenso wie der olle Hagen mit seiner plastifizierten Leichen Schaustellung? Ist das wissenschaftlich oder Kunst? Und zu Kunst allgemein; diese ist nun mal relativ und liegt ganz im Auge des Betrachters. Nur weil einer in einem Picasso ein Revolution sieht und den Ausdruck von Trauer im Augenblick der Glückseeligkeit und was weiß ich noch alles, muss der nächste nicht das selbe denken. Ich bin kein Kunstverächter, aber man muss doch zugeben, dass auch Kunst nur eine menschliche Erfindung ist und genau so "verzichtbar" wie moderne Medien.
Und ich wage zu widersprechen, dass man in bestimmten Arten von Spielen und Filmen nicht hineininterpretieren kann. Wenn ein "Künstler" in der Lage ist, ein von 3-jährigen gepanschtes Wasserfarben-Bild zu interpretieren, dann gibt es mit Sicherheit auch eine vielzahl von Menschen die in Videospielen einen tieferen Sinn sehen können (gleiches gilt auch für Filme und wenn es nur übertriebener Patriotismus ist).

ZitatIn dieser Häufigkeit gibt es diese Amokläufe erst in jüngerer Zeit. Ob die Erhöhung der Häufigkeit mit dem Erscheinen der Spiele zeitlich zusammenfällt, weiß ich nicht, ist auch wurscht.
Bist Du Dir sicher??? Da müsste man mal nachforschen, denn ich vermute, dass es mitnichten so ist. Erst die Sensibilisierung der Menschen und das aufkommen moderner Medien hat es möglich gemacht, diese Themen einer breiten Masse zu unterbreiten. Und in dem man noch fleissig Öl ins Feuer gießt, kann so eine Flamme gewünscht lange entfacht bleiben und in die gewünschte Richtung gelenkt werden. Amokläufe gab's in der Geschichte bestimmt zu Hauf, aber die wurden damals nicht so breitgetreten wie heute.

Viel eher stelle ich mir die Frage, warum gerade ein höheres auftreten in Deutschland und den USA?! Meine Vermutung: gerade in den letzten Jahren, nach Beendigung des Kalten Krieges und vielen nationalen Problemen (in Dtl. gab's vielleicht keine Amokläufe, aber Terrorismus, RAF, Bombenanschläge, Angst vor den nuklearen Erstschlag, etc.), sieht sich vor allem die westliche Welt vor einem Dilemma (die östliche hatte ja auch weiterhin ihre Probleme mit Bürgerkriegen und mehr). Die westliche Wohlstandsgesellschaft "langweilt" sich. Es gibt alles im Überfluss, außer zwischenmenschliche Beziehungen. Heute braucht man noch nicht einmal mehr zum Einkaufen zu gehen, man bestellt per Mausklick und wenn man doch in den Supermarkt geht, unterhält man sich auch nicht mit der Kassiererin. Bargeld braucht man nicht (Plastik) und wenn doch geht's zum Automaten und nicht zum Schalter. Will eigentlich nur sagen, dass jeder nur mögliche Kontakt zu Menschen vermieden wird, eine Desozialisierung ist da unvermeidbar (Chats und Co. mal außen vor). Gepaart mit der Inflation und dem schlechten Stellenmarkt, macht sich da einfach Frusst breit. An jeden Menschen werden immer mehr Erwartungen geknüpft. Arbeite im Job 8Stunden täglich, nimm dir einen Zweitjob, du musst der Beste sein um weniger zu arbeiten/ um mehr zu verdienen, usw. Und schon haben wir vernachlässigte Jugendliche und Kinder in den sozialen unteren Schichten, da hier die Eltern um ein Existenzminimum kämpfen müssen.

Ach ja, mir ist schon bewusst, dass auch jetzt Terrorismus wieder aktuell ist. Aber m.M.n. wurde dies durch die USA ausgelöst und entspricht nicht einer "natürlichen" Entwicklung der Ereignisse. Hätte es den 9/11 und das hochpuschen von "Ground Zero" nicht gegeben, wären auch die Auswirkungen in Europa nicht so gravierend gewesen. (!Ist nur meine Meinung!) Da fällt mir ein, hat man bei den Terroristen eigentlich auch einschlägige Computerspiele auf dem PC gefunden?

May The Fleas Be With You
Wir sind Polizeibeamte, für Gewalttätigkeiten wurden wir nicht ausgebildet.

pm.diebelshausen

21 März 2009, 17:14:43 #53 Letzte Bearbeitung: 21 März 2009, 17:35:14 von pm.diebelshausen
Ein Vorschlag zur Güte: zwar ist die Frage nach dem Kunstcharakter von PC- und Konsolenspielen ein nicht unwichtiger Aspekt, gerade bezüglich der Frage nach einer Legitimation dieser Spiele. Dennoch werden wir die "Was-ist-wann-Kunst"-Frage hier nicht klären können und bevor das hier ausufert wäre ein separater Thread zu diesem Thema sinnvoll. Abgesehen davon finde ich die Frage selber sehr interessant, glaube zwar nicht, dass es darauf ein Antwort geben kann/wird, bei der alle mitfahren können, aber die jeweiligen Argumente sind schon spannend genug.

Im Spiegel stand "Die Experten sind sich einig, dass Killerspiele zumindest für labile Jugendliche ein Risiko sind." (12/09)
Ja, ist das so? Sind sich da die Experten einig?

Ich fand den N-TV-Clip, der im Amok-Forum gepostet wurde, sehr bezeichnend und mutig, was den befragten Prof. Dr. Joachim Kersten anbelangt. Ihm geht es um die Bilder, wie sie in den Medien zugänglich gemacht werden, aber seiner Ansicht nach viel eher die Schwelle zum Amoklauf überwinden helfen. Überwachung und Verbot tauge hingegen nichts. Hierzu noch ein zweiter Clip aus der Sendung "quer" des BR: http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/quer/quer-amoklauf-interview-ID1236900020347.xml

Darin geht es gerade auch um die Frage, ob man Ego-Shooter braucht. Unterm Strich spricht dieser Experte genau meine Gedanken aus, wie ich sie hier und im Amokthread bereits gepostet habe.

Und um noch den Begriff Gewaltverherrlichung aufzugreifen: ja, man bekommt Punkte in einem Ego-Shooter und kann am Ende gewinnen (allerdings nur den Gewinn gewinnen, es kommt kein Preis raus. Hat mich immer geärgert, wenn ich irgendein PC-Spiel durch hatte, dass dann nichtmal ein Burger mit ner Cola aus meinem Laufwerk kommt. Beim Online-Zocken hat man allerdings Ranglisten und einen Gewinn an sozialem Ansehen. In diesem Zusammenhang: die Trennung von "realem" und "nur virtuellem" und damit unwahrem Leben ist Quatsch. Wir können nicht anders leben als real. Unsere Vorstellungen von der Welt mögen angemessen oder weniger angemessen sein ("Matrix"), aber z.B. von Ersatzsozialisation durch das Internet zu sprechen zeugt nur von Voreingenommenheit dem Medium gegenüber. Ein Freund im Internet ist etwas anderes als ein Freund im Nachbarhaus, aber nicht mehr und nicht weniger real.). Aber das ist doch keine Gewaltverherrlichung. Was Militärs betreiben und betreiben müssen (!) ist viel eher Gewaltverherrlichung. Im Spiel übe ich keine physische Gewalt aus, sondern spielerische. Es mag ja Peronen geben, die damit nicht klarkommen, das haben d Ego-Shooter dann mit "Mensch, ärgere Dich nicht!" gemeinsam. Es gibt Menschen, die können nicht spielen, was ich traurig finde.

Gewaltverherrlichung sind für mich auch gerade nicht die Filme oder Spiele oder Bilder, die Gewalt realistisch darstellen. Splatter- und gore-Zeugs, "Braindead", der schon überrealistisch darstellt, "Pulp Fiction", früher waren es Sam Peckinpah und Martin Scorsese, die sich mit Gewalverherrlichungsvorwürfen rumschlagen mussten. Gewaltverherrlichend sind für mich diejenigen Darstellungen, bei denen es Peng macht und dann fällt einer um. Vielleicht ist Verherrlichung ohnehin das falsche Wort, Verharmlosung passt besser und beinhaltet eben die Verharmlosung, die es möglicherweise leichter macht, zum handelnden Killer zu werden.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

.sixer.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 17:32:09
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 15:40:35
Kannst du das auch begründen?

Den Reichstag einzupacken oder ein Bild ist interpretierbar.
Und was interpretierbar ist, ist für mich Kunst.
Bei den Spielen und den Videos ist nix interpretierbar.

Manche modernen Videospiele stehen in den Geschichten Filmen und Büchern in nichts nach. Ich bin aber nicht der Meinung, dass Kunst interpretierbar sein muss. Die ganze Arbeit, die der Entwicklung eines Spiels steckt, ist imho auch eine Kunst

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 17:32:09
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 15:40:35
Ich lehne diese Studien nicht generell ab, aber ohne Quellen sind sie leider nicht überprüfbar.

Ich hab das eben mal gegoogelt.
Die meisten Einträge sind natürlich eifrig dabei, Studien zu bringen, die den Zusammenhang von Amoklauf und Comupterspielen total verneinenen.
Aber wenn man etwas genauer sucht, findet man recht schnell was, hier ist z. b. ein Link:

http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Studie-unter-Jugendlichen-Wie-Computerspiele-s%FCchtig-machen/487896.html

Im Spiegel stand in der Ausgabe zu dem Amoklauf auch eine Studie mit drin.

Danke. Ich werde das mal durchlesen.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 17:32:09
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
In dieser Häufigkeit gibt es diese Amokläufe erst in jüngerer Zeit.
Ob die Erhöhung der Häufigkeit mit dem Erscheinen der Spiele zeitlich zusammenfällt, weiß ich nicht, ist auch wurscht.

Wieso ist das "Wurscht"? Sollte sich wirklich ein oder kein Zusammenhang finden lassen, ist das doch eine wichtige Diskussionsgrundlage.

Okay, mir war das jetzt im Moment wurscht, aber grundsätzlich kann man das durchaus mal überprüfen, ob da ein Zusammenhang besteht.

Ich denke, darum geht es hier in erster Linie ;)

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 14:57:46
Natürlich ist das ein Unterschied. Aber sind virtuelle soziale Kontakte und ein virtuelles Sozialverhalten deswegen schlechter? Mir stellt sich viel eher die Frage warum sich soviele Menschen in virtuelle Welten flüchten. In Japan kennt man das Phänomen unter Hikokomori. Vor einiger Zeit gab es auf Arte eine interessante Dokumentation dazu. Demnach verlassen in Japan rund 1mio. Jugendliche ihr Zimmer nicht mehr und schotten sich so von der nichtvirtuellen Gesellschaft ab. Es wäre aber zu einfach dies auf Computerspiele oder virtuelle Welten zu schieben. Eine wesentlich größere Rolle dürfte der enorme Leistungsdruck sein, unter dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Japan stehen.

Sie flüchten sich in virtuelle Welten.
Aber es ist zu einfach, das auf das Vorhandensein der virtuellen Welten zu schieben???
Der Leistungsdruck mag da auch eine Rolle spielen, aber wenn ich am Computer arbeite, kann ich mich schlecht gleichzeitig in virtuelle Welten flüchten.
Erscheint mir nicht logisch.
Und ich finde, dass virtuelle soziale Kontakte erheblich schlechter sind, weil das eben ein Unterschied ist, ob man z. B. im Konfliktfall den PC ausmachen kann oder sich mit anderen Meinmungen direkt und kritisch auseinandersetzen muss.
Im Netz gibt es keine Regeln, du kannst sagen, was du willst, ob das nun wahr ist oder nicht, kannst dich und andere belügen, kannst eine Scheinwelt aufbauen.
Und das scheinen auch die Amokläufer zu tun.
Aber es ist doch was anderes, sich in der Realität zu bewegen.

Damit hängt auch zusammen, was Eric damit meinte, als er schrieb, dass Kinder heute kaum noch raus gehen zum Spielen.[/quote]

Die Anonymität des Internets bringt aber auch Vorteile. Z.B. ist es einfacher mit Leuten in Kontakt zu treten oder für viele Menschen intime Probleme zu besprechen, etc.
Ich finde es zu einfach es auf virtuelle Welten zu schieben. Wenn sich Menschen in virtuelle Scheinwelten flüchten, weil sie dort etwas bekommen was sie in ihrer realen Umgebung nicht bekommen. Da sollte man doch eher die Ursache des Problems beheben. Ich hatte auch schon als Kind eine Konsole, bin aber selbst wesentlich lieber zum spielen rausgegangen. Das ist meiner Meinung nach eine Erziehungssache.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 17:32:09
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Du hast geschrieben, dass du nicht zum töten ausgebildet wurdest. Hat man dir beigebracht zu schießen? Dann hat man dir beigebracht effektiv zu töten. Militärische Schießübungen sind nichts anderes.

Okay, im Grunde läuft es darauf hinaus.
Ich hab das aber nicht so empfunden.
Für mich war das ein Spiel, eine Gaudi.
Und ich war halt jung und habe mir die ganzen Gedanken, die ich mir jetzt mache, nicht gemacht.

Wenn es dir Spaß gemacht hat, kann man ja eigentlich erahnen, dass du psychologisch hintergangen wurdest. Wenn man schon lernt zu töten, sollte man sich imho auch dessen bewusst sein und/oder gemacht werden, dass es eben kein Spaß ist, sondern (wie passend) tödlicher Ernst. Ich war selbst nicht beim Bund und möchte auch niemanden verurteilen. Aber wenn ich mich so mit Freunden und Bekannten über deren Wehrdienst unterhalte, hört sich das immer an wie eine anstrengende aber lustige Zeit. Ich kann dann einfach nicht nachvollziehen was daran lustig sein soll für kriegerische Auseinandersetzungen ausgebildet zu werden.

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 17:32:09
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Könnte man nicht auch auf Herrn Ackermann oder Herrn Zumwinkel schießen, weil sie abertausende von Menschen ins Unglück gestürzt haben?

????

Das war mehr eine Frage an mich selbst. Leid kann man sicher schlecht vergleichen, aber ist das Leben eines Menschen als Selbstmorattentäter weniger Wert als das Leben eines Menschen, der sich anderweitig und weniger plakativ am Elend anderer bereichert?

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 17:32:09
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Das Waffenbesitz in bestimmten Berufen unabdingbar ist, steht wohl außer Frage. Wie das in Zukunft gehandhabt wird, lässt sich aber diskutieren. Warum man als Waffenbesitzer mehrere hundert oder tausend Schuss Munition im eigenen Haus haben muss, ist mir völlig unbegreiflich.

Mir auch!!!

:respekt:

Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 20 März 2009, 17:32:09
Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Das Regierungen und Armeen ihre Soldaten physisch und psychisch auf den Krieg vorbereiten, steht außer Frage. In den USA wurde das z.B. "Killer"-Spiel America's Army herausgebracht und in Deutschland laufen z.B. heroische Werbespots für die Luftwaffe im Kino und TV. Ich frage mich was heroisch daran sein soll Bomben auf Menschen abzuwerfen. Für brutale Computerspiele, deren Sinn es nicht ist andere Menschen zu töten, gibt es ein Werbeverbot. Für die Bundeswehr komischerweise nicht.

Sehe ich ganz genau so!
{/quote]

Zitat von: Dr. Schreck am 20 März 2009, 13:49:46
Das hast du nicht geschrieben. Aber auch nicht, dass die dortige Ausbildung natürlicherweise der effektiven Beteiligung an kriegerischen Auseinandersetzungen dient.

Wäre auch ziemlich unverantwortlich, wenn man die Leute in Krisengebiete schickt, ohne sie vorher auszubilden.

Natürlich. Zu Krisen gehöreren aber immer zwei oder mehr Parteien und alle sind der Meinung, dass sie evtl. durch ihre militärische Ausbildung eine Berechtigung ihres Staates/Gottes haben Waffen vor die Nasen anderer Menschen zu halten und im Zweifelsfall abzudrücken.
"How do you know I'm mad?" said Alice
"you must be," said the cat, "or you wouldn't have come here."

Wir ham kein Strom,
wir ham kein Geld,
wir sind der geilste Club der Welt.

Nerevar

22 März 2009, 02:42:06 #55 Letzte Bearbeitung: 22 März 2009, 02:45:40 von Nerevar
Zitat von: Rollo Tomasi (Telly Savalas) am 19 März 2009, 13:29:45

2. In der US-Armee werden solche Kampfsimulationen zum Abbau von Hemmungen eingesetzt.


Hierzu empfehle ich dir mal diesen Artikel...
http://www.gamestar.de/interviews/1954628/amoklauf_in_winnenden_drill_durch_ego_shooter.html

Und zu der Ansicht, dass man Spiele einfach verbieten kann, weil ja dadurch zumindest die Möglichkeit besteht, dass es weniger Amokläufe gibt, denn es hat ja niemand einen Verlust dadurch, wenn es die Spiele nicht gibt, diesen hier...
http://www.gamestar.de/kolumnen/1954698/killerspiele_kinderporno.html

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Nerevar am 22 März 2009, 02:42:06
Und zu der Ansicht, dass man Spiele einfach verbieten kann, weil ja dadurch zumindest die Möglichkeit besteht, dass es weniger Amokläufe gibt, denn es hat ja niemand einen Verlust dadurch, wenn es die Spiele nicht gibt, diesen hier...
http://www.gamestar.de/kolumnen/1954698/killerspiele_kinderporno.html

Der Vergleich ist aber auf völlig andere Art dem Problem sehr nahe. Wenn ein Minderjähriger nämlich einen KiPo will, dann nimmt er sich wohlmöglich sein Handy und dreht den selber. Ganz ohne Waffenschrank oder Internetzugang. Und nu?  :icon_eek:

pm.diebelshausen

Die Frage bleibt auch noch zu klären: wäre es möglich, dass nach einem Verbot von Ego-Shootern Amokläufe sich häufen könnten, da manch einer im Spiel seine Frustrationen hat verpuffen lassen können und ihm diese Spielwiese nun genommen ist? Ich frage.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

shellat

23 März 2009, 00:09:09 #58 Letzte Bearbeitung: 23 März 2009, 00:49:37 von shellat
Zitat von: pm.diebelshausen am 22 März 2009, 07:12:47
Die Frage bleibt auch noch zu klären: wäre es möglich, dass nach einem Verbot von Ego-Shootern Amokläufe sich häufen könnten, da manch einer im Spiel seine Frustrationen hat verpuffen lassen können und ihm diese Spielwiese nun genommen ist? Ich frage.

Ich antworte mal mit "JA":

Die Geschichte lehrt uns doch so einiges, sei es im antiken Rom oder in der Neuzeit in den USA, siehe:

http://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholprohibition (Punkt negative Auswirkungen)

Ob es jetzt natürlich mehr Amokläufe geben würde ist sicherlich reine Spekulation, ich gehe jedoch davon aus das sich die Auswirkungen auch durch andere Straftaten oder in der allgemeinen gesellschaftlichen Moral widerspiegeln würde, z.B. durch vermehrte Übergriffe auf schwächere Personen. Solche Überlegungen gab es ja auch schon beim versuchten Verbot der Prostitution, hier würde nach allgemeinen Expertisen die Zahl der Übergriffe auf Frauen vermutlich deutlich ansteigen.
"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

Rollo Tomasi

Okay, das ist mir jetzt zu anstrengend und zu zeitaufwändig, auf jeden einzelnen Post einzugehen.
Ich entnehme aus den ganzen Posts das, was ich zuletzt auch geschrieben habe:
Ihr seht keinen Sinn darin, Killerspiele zu verbieten.
Vielleicht ist das richtig.
Ich sagte schon mehrfach, dass ich im Grunde auch gegen jede Art des Verbots bin.
Aber wenn die Möglichkeit besteht, durch ein Verbot der Killerspiele die Häufigkeit von Amokläufen zu reduzieren, muss diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden.
Das ist meine Meinung und dabei bleibe ich, egal, welche meiner Äußerungen von euch wie auch immer ausgelegt wird.
Keines der Argumente, die ihr so zahreich bringt (Ich sei psychologisch hintergangen worden, Killerspiele sind Kunst, usw. usw.), konnte mich bisher vom Gegenteil überzeugen.
Ich werde mich von jetzt an aus der Diskussion raushalten.
Und ihr könnt jetzt weiter auf den Idioten herumhacken, die eure geliebten Killerspiele verbieten wollen, nur um Amokläufe zu verhindern.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

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