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Die besten Filme des Jahrzehnts?

Begonnen von HenryChinaski, 8 September 2009, 22:24:36

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EvilEd

Zitat von: rierami am 26 November 2009, 01:52:35
Das man Hostel und Herr der Ringe in einem Atemzug erwähnen darf finde ich schon aber man sollte hinzufügen das HdR im Fantasygenre ein Meilenstein ist und Hostel im Folterfilmbereich doch nahe an der Referenz liegt.

Versteh ich nicht. Hab ich nicht genau diese Unterscheidung mit meiner Begründung vollzogen?

Mr. Blonde

26 November 2009, 01:59:47 #91 Letzte Bearbeitung: 26 November 2009, 02:03:26 von Mr. Blonde
Das ist doch schon mal nachvollziehbarer, man muss halt einfach nur begründen und dann ist der erste Schritt getan. Ich persönlich fand Inside auch sehr gut, aber er ist halt nur ein Fragment des Horrorgenres für mich, das Jahrzehnt hatte so viel mehr zu bieten.

Allerdings muss man sich "08/15-Kommentare" gefallen lassen, wenn die Liste derart kurz, splattrig und mainstreamig ist. Auf der anderen Seite ist es klar, dass einfach in solchen Listen auch mal ein "Saw" neben einem "Streben nach Glück" stehen kann, der Kontrast macht es ja so interessant.

rierami

Zitat von: EvilEd am 26 November 2009, 01:57:04
Versteh ich nicht. Hab ich nicht genau diese Unterscheidung mit meiner Begründung vollzogen?

Nein eben nicht und das versuchen andere User dir seit einem Tag zu erklären :icon_rolleyes:

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RoboLuster

26 November 2009, 02:15:07 #93 Letzte Bearbeitung: 26 November 2009, 02:21:34 von RoboLuster
Zitat von: EvilEd am 26 November 2009, 01:32:21
Zitat von: Moonshade am 26 November 2009, 01:24:49
Jedem sein Geschmack, aber Hostel, Saw, DotD, Inside, Freddy vs Jason und High Tension als beste Filme der 00er abzufeiern, ist nun wirklich the real 08/15, sorry!

"Kick it like Beckham", "Cloverfield" und "Roter Drache" aus deiner Liste halte ich auch zumindest für streitbar.


Man kann sich über vieles "streiten"...aber Cloverfield ist (unter den Monsterfilmen) definitiv einer der besten Filme (des Jahrzehnts).


Btw: Deine Liste rockt, wir brauchen mehr solcher Listen. Im Chat ist sie jetzt schon fast kult.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

lastboyscout

Danke für diese Liste, die Begründungen liesen mich Tränen lachen.
Viele Filme, die EvilEd nannte, gefallen mir zwar, aber beste Filme des Jahrzents?  :icon_eek:
Okay, zugegebenermaßen sind Geschmäcker verschieden, aber die Begründungen, die Begründungen.  :LOL:
Hostel ist natürich wieder mal so ein Streitthema. Der Film ist für mich einer der überbewertetsten Horrorstreifen, grottenschlecht gedreht, fürchterliche Effekte und einfach nur hohl von vorne bis hinten.
Egal was er im Horrorgenre (angeblich) bewirkte oder startete, wenn man mal nen genaueren Blick drauf wirft, ist er ein hingerotzter Müll, bei dem hinten und vorne nix paßt. Schnitt, Kamera, Effekte, mich schüttelts immer noch, wenn ich an diese Zeitverschwendung denke.
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

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Zitat von: RoboLuster am 26 November 2009, 02:15:07
Zitat von: EvilEd am 26 November 2009, 01:32:21
Zitat von: Moonshade am 26 November 2009, 01:24:49
Jedem sein Geschmack, aber Hostel, Saw, DotD, Inside, Freddy vs Jason und High Tension als beste Filme der 00er abzufeiern, ist nun wirklich the real 08/15, sorry!

"Kick it like Beckham", "Cloverfield" und "Roter Drache" aus deiner Liste halte ich auch zumindest für streitbar.


Man kann sich über vieles "streiten"...aber Cloverfield ist (unter den Monsterfilmen) definitiv einer der besten Filme (des Jahrzehnts).


Btw: Deine Liste rockt, wir brauchen mehr solcher Listen. Im Chat ist sie jetzt schon fast kult.

Was es noch zu beweisen gilt. Ich verstehe auch nicht, was man überhaupt an so einem Schrott wie Kleefeld finden kann. Das ist für mich zu unrecht hochgehypter Dreck.

Gruß

n0NAMe
Aktueller Rang: Sergeant of the Master Sergeants Most Important Person of Extreme Sergeants to the Max
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Moonshade

Zitat von: n0NAMe am 26 November 2009, 08:47:32
Zitat von: RoboLuster am 26 November 2009, 02:15:07
Zitat von: EvilEd am 26 November 2009, 01:32:21
Zitat von: Moonshade am 26 November 2009, 01:24:49
Jedem sein Geschmack, aber Hostel, Saw, DotD, Inside, Freddy vs Jason und High Tension als beste Filme der 00er abzufeiern, ist nun wirklich the real 08/15, sorry!

"Kick it like Beckham", "Cloverfield" und "Roter Drache" aus deiner Liste halte ich auch zumindest für streitbar.

Man kann sich über vieles "streiten"...aber Cloverfield ist (unter den Monsterfilmen) definitiv einer der besten Filme (des Jahrzehnts).
Btw: Deine Liste rockt, wir brauchen mehr solcher Listen. Im Chat ist sie jetzt schon fast kult.

Was es noch zu beweisen gilt. Ich verstehe auch nicht, was man überhaupt an so einem Schrott wie Kleefeld finden kann. Das ist für mich zu unrecht hochgehypter Dreck.

Natürlich ist meine Liste streitbar, das soll ja ne individuelle Aufzählung sein und ich hab hier auch für meine Harry Potter-Erwähnung schon einen Seitenhieb bekommen, aber das sind eben hier Filme, die bei mir funktioniert haben, genauso wie deine bei dir. Die Zusammenstellung war in deinem Fall nur eben sehr "kurios" und die Begründungen sind...naja...irgendwo zwischen irritierend und abgedroschen.
Aber ich will nicht weiter drauf rumreiten oder es breittreten, es war halt nur für den Moment witzig.

@NoName
Klar war das einer von 100 Scheisshypes, aber da hat mir der Film dazu zufällig mal gefallen, weil er a) das geliefert hat, was er als Trailer versprach und b) nicht extrem dämlich rüberkam - anders als z.B. BWP, der sich leider im Kino als extrem zäh und unspektakulär präsentierte.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

AB

@ lastboyscout

Kann dir bei Hostel nur zustimmen. Hab auch nie begriffen, was an dem Film nun so gut war. Und mir gefällt Cabin Fever.

Als To-ist und um noch (asiatische Beispiele ins Spiel zu bringen) muss für mich unbedingt noch Election 1+2 auf die Liste. Aber auch Sparrow fand ich eine tolle Liebeserklärung an Hong Kong und seine Menschen. Vielleicht nicht einer der besten Filme des Jahrzehnts, aber einer der bei mir im Gedächtnis blieb.

Ganz weit oben steht für mich auch "Hanging Garden" von Toshiaki Toyoda, toller Film über eine Familie, ihre Geheimnisse und die mangelnde Kommunikation.




lastboyscout

Als ebenso bekennender To-ist wäre für mich Throwdown auch noch erwähnenswert, der ging zu Unrecht etwas unter. Und Election erwähnte ich schon früher in diesem Thread, gut daß jemand meine Meinung über diesen grandiosen Film teilt. Teil 2 fällt jedoch etwas gegenüber dem ersten ab.

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Zitat von: Moonshade am 26 November 2009, 11:01:20
@NoName
Klar war das einer von 100 Scheisshypes, aber da hat mir der Film dazu zufällig mal gefallen, weil er a) das geliefert hat, was er als Trailer versprach und b) nicht extrem dämlich rüberkam - anders als z.B. BWP, der sich leider im Kino als extrem zäh und unspektakulär präsentierte.

Wie du schon (in anderen Worten) gesagt hast "Meinung sind wie Arschlöcher, jeder hat eine".

Ich könnte mir ja mal den Spaß machen und meine Liste veröffentlichen.  :icon_cool:
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Moonshade

Also für so spannend halten wir deinen Filmgeschmack jetzt doch nicht, daß wir darauf bestehen.
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Zitat von: n0NAMe am 26 November 2009, 13:51:12
Zitat von: Moonshade am 26 November 2009, 11:01:20
@NoName
Klar war das einer von 100 Scheisshypes, aber da hat mir der Film dazu zufällig mal gefallen, weil er a) das geliefert hat, was er als Trailer versprach und b) nicht extrem dämlich rüberkam - anders als z.B. BWP, der sich leider im Kino als extrem zäh und unspektakulär präsentierte.

Wie du schon (in anderen Worten) gesagt hast "Meinung sind wie Arschlöcher, jeder hat eine".

Ich könnte mir ja mal den Spaß machen und meine Liste veröffentlichen.  :icon_cool:

Abzüglich der Filme, die du wirklich verstanden hast, dürfte das ein sehr kurzes Vergnügen sein.  :LOL:
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Zitat von: Moonshade am 26 November 2009, 14:05:53
Also für so spannend halten wir deinen Filmgeschmack jetzt doch nicht, daß wir darauf bestehen.

:LOL:

Das war auch mehr in die Richtung "ich muss mal in mich gehen und schauen, welche Abrams-Filme ich nominiere" gedacht.

Ohne weiteren Kommentar (damit ich Evil Ed nicht überbiete)

- Children of Men
- Casshern
- Ju-on: The Grudge (Original!)
- Donnie Darko
- Let the right one in
- Kill Bill Vol. 1 (nicht Vol.2!)
- Crank
und noch 10 weitere.

@lbs: m0wl, sonst  :piss:
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AB

Zitat von: lastboyscout am 26 November 2009, 13:37:33
Als ebenso bekennender To-ist wäre für mich Throwdown auch noch erwähnenswert, der ging zu Unrecht etwas unter. Und Election erwähnte ich schon früher in diesem Thread, gut daß jemand meine Meinung über diesen grandiosen Film teilt. Teil 2 fällt jedoch etwas gegenüber dem ersten ab.

Oh ja, allein die Sequenz als sie das Geld aufsammeln ist genial.  :D

Election (hatte ich bei deinem Post überlesen  :icon_redface: ) wirkt für mich nur im Ganzen, einzeln betrachtet würde ich aber auch die 1 leicht besser bewerten.

EvilEd

So damit der Tag nicht ohne Witz vergeht, noch ne kleine Zugabe von mir...

"Into the wild"


"A christmas carol 3D"

"Corpse Bride"


"Sleepy Hollow"

Moonshade

Also die haben durchaus was für sich (ist Sleepy Hollow nicht noch 99?), da gibts für mich jetzt nix zu grinsen. :andy:
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RoboLuster

Zitat von: n0NAMe am 26 November 2009, 08:47:32
Zitat von: RoboLuster am 26 November 2009, 02:15:07
Zitat von: EvilEd am 26 November 2009, 01:32:21
Zitat von: Moonshade am 26 November 2009, 01:24:49
Jedem sein Geschmack, aber Hostel, Saw, DotD, Inside, Freddy vs Jason und High Tension als beste Filme der 00er abzufeiern, ist nun wirklich the real 08/15, sorry!

"Kick it like Beckham", "Cloverfield" und "Roter Drache" aus deiner Liste halte ich auch zumindest für streitbar.


Man kann sich über vieles "streiten"...aber Cloverfield ist (unter den Monsterfilmen) definitiv einer der besten Filme (des Jahrzehnts).


Btw: Deine Liste rockt, wir brauchen mehr solcher Listen. Im Chat ist sie jetzt schon fast kult.

Was es noch zu beweisen gilt. Ich verstehe auch nicht, was man überhaupt an so einem Schrott wie Kleefeld finden kann. Das ist für mich zu unrecht hochgehypter Dreck.

Gruß

n0NAMe


Der Film ist Beweis genug.  ;)

Schon mal was vergleichbares im Monsterfilmgenre gesehn? Der Film zeigt einmal den Monsterangriff aus sicht des gemeinen Fußvolkes (das sind die kleinen Männlein die sonst nur nebenbei plattgetrampelt werden  :icon_lol: ). Ich fand das herrlich erfrischend und zu jeder Sekunde spannend, da wirklich alles passieren könnte. Ein Hype ist ja nicht zwangsläufig etwas schlechtes und den um diesen Film hab ich sowieso total verpennt.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Intergalactic Ape-Man

Cloverfield hat sicher neben seinen Stärken auch Schwächen, aber muß für die Ambitionen durchaus hervorgehoben werden. Normal ist etwas anderes. Daß er dann noch polarisiert ist doch gemeinhin keine schlechte Eigenschaft. Was wäre denn ein Film, der es allen recht macht? Man beklagt doch so häufig, daß es zu wenig Filmemacher mit Eiern gibt.  :piss:

pm.diebelshausen

26 November 2009, 18:45:15 #108 Letzte Bearbeitung: 26 November 2009, 18:51:49 von pm.diebelshausen
Für mich gehört "Cloverfield" auch definitiv in die Liste der Besten - neben "Blair Witch Project", "[Rec.]" und "The Zombie Diaries" ist das ebenfalls ein Film, der den medialen Zeitgeist von heute ins Kino bringt und damit das Erzählmedium Film erneuert, transformiert und innovativ in die Zukunft trägt. Eigentlich sind diese Filme hochexperimentell, weil sie übliche Kino-Sehgewohnheiten vernachlässigen und eine Optik, wie sie zunächst nur den Online-Broadcasts vorbehalten war, bevorzugt und zum erzählerischen Stilmittel entwickelt. Und dennoch sind sie sehr erfolgreich. Das ist bemerkenswert.

Und das hier
Zitat von: n0NAMe am 26 November 2009, 08:47:32
Ich verstehe auch nicht, was man überhaupt an so einem Schrott wie Kleefeld finden kann. Das ist für mich zu unrecht hochgehypter Dreck.
ist substanzloses Dissen. Die Aussage, dass ein Film "Dreck" und "Schrott" sein soll, ist so sinnleer wie Instantwasser zum anrühren. Wenn Du nicht über Deinen eigenen Geschmacksschatten springen und wenigstens nachvollziehen kannst, was andere an einem Film stark finden, dann bist Du halt ne eingelegte Gurke.  :icon_neutral:

Von einem "Cloverfield"-Hype habe ich auch nichts mitbekommen. Ein Freund zeigte ihn mir - gottseidank mit Originalton - und ich war baff. Da fliegt den New Yorkern im Post-9-11-Zeitalter der Kopf der Freiheitsstatue um die Ohren - Hallo? Wie geil ist das denn?!
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

EvilEd

Gut von dem Standpunkt her, denke ich sogar dass Cloverfield ohne 9/11 so gar nicht zu stande gekommen wäre. Die Staubwolken, die durch die Straßen ziehen, erinnern zumindest stark daran und somit ist der Film auch eine Art Vergangenheitsbewältigung.

Headynem

Hier mal meine Liste:

- Cloverfield
- [Rec]
- Paranormal Activity
- Resident Evil - Extinction
- Stirb Langsam 4.0
- 28 Weeks Later
- Children of Men
- Hot Fuzz
- Shaun of the Dead
- Saw (also der erste,nicht dieser rotz ala 3,4,5,6 usw usw)
- Darkness
- The Descent
- Silent Hill
- Black Hawk Down
- Hostage
- A Tale of Two sisters (original)
- The Grudge (Original)
- High tension
- Batmen Begins
- Dark Knight
- The Others
- Collateral
- Bubba Ho-Tep
- Open Water
- Dog Soldiers
Hmmm ja das müsste es soweit sein,vielleicht der ein oder andere noch aber im groben schon so.
Meine kleinen Digitalen Kinder


Chuck Norris isst keinen Honig, er kaut Bienen

pm.diebelshausen

26 November 2009, 19:24:14 #111 Letzte Bearbeitung: 26 November 2009, 19:31:02 von pm.diebelshausen
@Ed:
Ich will hier keine Diskussion um "Cloverfield" ausbreiten, denn da gibts andere Orte im Forum zu. Aber eines noch: ich glaube weniger, dass das eine Vergangenheitsbewältigung ist (was auch immer das sein soll), sondern eine Transponierung von Ikonographie: zu Deutsch: typische und uns allen bekannte Bilder werden von dem Ort, von dem wir sie kennen (Nachrichtensendungen, Internet, Handys etc.) und wo sie Wirklichkeit abbilden, übertragen auf einen anderen Ort, in diesem Fall das Kino, um Geschichten zu erzählen und in Form von Kunst die Illusion von Wirklichkeit zu erschaffen. Das macht "Cloverfield" mit den Katastrophenbildern sehr geschickt und verblüffend. Ob man da noch tiefer etwas herausholen kann in Bezug auf 9/11 und den ganzen Rattenschwanz an Themen (Terrorismus, Krieg, Innere Sicherheit usw.), glaube ich weniger.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

doomsdaymachine

OK, also da es schwer ist, die "besten" Filme des Jahrzehnts zu bennen, da sich Geschmäcker unterscheiden, beschränke ich mich mal auf Filme, welche ich irgendwie innovativ fand und welche ich auch gesehen habe. ^^ Denn so wahnsinnig viele waren es nicht, die dieses Jahrzehnt rauskamen und die ich mir angeschaut habe. ;)

ohne Rangfolge:

- Herr der Ringe Reihe
Die Schlachten z.B. fand ich doch sehr beeindruckend und ich könnte mir auch vorstellen, dass die CGI-Effekte gut genug gemacht waren, dass die Filme auch noch in mehreren Jahren zu begeistern wissen. Außerdem hatten die Filme ja auch eine nette Geschichte (wobei ich die Bücher nie gelesen habe und nicht weiss, ob die Filme diesen gerecht wird, wahrscheinlich nicht) und beschränkten sich nicht nur auf Gemetzel und CGI-Orgien.

- Ong Bak
OK, vielleicht nicht der beste Film, aber von den Stunts her sehr geil, führte m.M.n. eine gewisse Härte der Kämpfe ein, half dem thailändischen Kino sich international (zumindest bzgl. solcher Filme) zu etablieren und motivierte andere Staaten, nun auch mal ihre nationalen Kampfsportarten/Kampfkünste in den Mittelpunkt von Filmen zu stellen, bzw. lenkte das Augenmerk der Martial-Arts-Fans nun auch mal auf solche KS/KK-Arten und machte diese den Fans nun besser zugänglich, siehe Merantau, Besouro und so. Vielleicht verleitete dass ja auch Besson ein wenig dazu, mal Parkour in einen Film zu kloppen.

- Oldboy
Vielleicht lag es einfach daran, dass ich vorher, abgesehen von Martial-Arts-Filmen, noch nicht viele Filme aus Asien gesehen habe, aber den Film fand ich von der ersten Sekunde an genial und finde es auch immer noch.
Das erinnert mich daran, dass ich den seit ca. 1,5 Jahren verliehen habe, muss ich mir mal wiederholen. ^^

- Save the Green Planet
Definitiv einer meiner Lieblingsfilme. :) Die Kombination aus Schwarzer Komödie, Thriller, Science-Fiction und Drama ist super gelungen. Ich will nichts spoilern, aber bei den Anspielungen an einen bekannten Film und Dinge aus einem sehr bekannten Buch muss ich mir jedesmal an den Kopf fassen, wenn ich mir den Film wieder ansehe. xD

Ist alles natürlich nur meine persönliche Meinung. ;)

Mal sehen, mir fallen bestimmt noch Filme ein, die ich vergessen habe...

Intergalactic Ape-Man

Zitat von: EvilEd am 26 November 2009, 19:09:26
Die Staubwolken, die durch die Straßen ziehen, erinnern zumindest stark daran...

Ich würde sogar soweit gehen, die direkten vor Ort Bilder der Nachrichten als erstaunlich ähnlich zu bezeichnen. Das ist ja gerade einer der innovativen Faktoren des Films, mit dem er zwar im phantastischen Genre bleibt, aber die sich durch die technischen Möglichkeiten immer mehr verbreitende Augenzeugenperspektive auch in Bezug auf Katastrophen ins Kino holt. Damit verbinden sich (immer noch im Rahmen der technischen Anforderungen an einen Kinofilm, denn der Ton ist es natürlich definitiv nicht) authentischer Hyperrealismus mit vollkommen virtueller Fiktion.

Dr. STRG+C+V n0NAMe

Zitat von: pm.diebelshausen am 26 November 2009, 18:45:15
Für mich gehört "Cloverfield" auch definitiv in die Liste der Besten - neben "Blair Witch Project", "[Rec.]" und "The Zombie Diaries" ist das ebenfalls ein Film, der den medialen Zeitgeist von heute ins Kino bringt und damit das Erzählmedium Film erneuert, transformiert und innovativ in die Zukunft trägt. Eigentlich sind diese Filme hochexperimentell, weil sie übliche Kino-Sehgewohnheiten vernachlässigen und eine Optik, wie sie zunächst nur den Online-Broadcasts vorbehalten war, bevorzugt und zum erzählerischen Stilmittel entwickelt. Und dennoch sind sie sehr erfolgreich. Das ist bemerkenswert.

Ich bewundere Leute, die möglichst viele wichtig anmutende Wörter und Adjektive aneinanderreihen können, ohne dabei was zu sagen.

Zitat von: pm.diebelshausen am 26 November 2009, 18:45:15
Und das hier
Zitat von: n0NAMe am 26 November 2009, 08:47:32
Ich verstehe auch nicht, was man überhaupt an so einem Schrott wie Kleefeld finden kann. Das ist für mich zu unrecht hochgehypter Dreck.
ist substanzloses Dissen. Die Aussage, dass ein Film "Dreck" und "Schrott" sein soll, ist so sinnleer wie Instantwasser zum anrühren. Wenn Du nicht über Deinen eigenen Geschmacksschatten springen und wenigstens nachvollziehen kannst, was andere an einem Film stark finden, dann bist Du halt ne eingelegte Gurke.  :icon_neutral:

1. Das nennt man Meinung.
2. Kannst du gerne meine Kritik in der OFDb durchlesen und wenn du danach noch Fragen hast, kannst du die gerne stellen und ich werde sie nach bestem Wissen beantworten.
3. Ich esse keine Gurken. Danke trotzdem.

Zitat von: pm.diebelshausen am 26 November 2009, 18:45:15
Von einem "Cloverfield"-Hype habe ich auch nichts mitbekommen. Ein Freund zeigte ihn mir - gottseidank mit Originalton - und ich war baff. Da fliegt den New Yorkern im Post-9-11-Zeitalter der Kopf der Freiheitsstatue um die Ohren - Hallo? Wie geil ist das denn?!

Such dir eins der beiden folgenden aus.
a) Manche Leute leben in ihrer eigenen Welt, die nicht viel mit der realen zu tun hat.
b) Da hast du scheinbar die entsprechenden Medien über einen längeren Zeitraum gemieden.

Gruß

n0NAMe
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Headynem

26 November 2009, 20:44:19 #115 Letzte Bearbeitung: 26 November 2009, 20:47:27 von Headynem
Ist es eigentlich nich piep egal ob der eine den Film mag und der andere den nich?
Ich finds allerdings erstaunlich was die Leute alles so in Filme reininterpretieren wollen und versuchen und was sie darin sehen.Das ist Teilweise schon echt Abenteuerlich :D.
Ich fand Cloverfield genial,es war mal neues und es machte Spaß das ganze mal aus diesem Blickwinkel zu sehen.Ich find das "found Footage" Genre sowieso genial da es einfach mal was anderes ist.
Ich seh in Cloverfield einfach nur nen Genre Film der Spaß machte und nich und nich weniger.Ich muss aber ganz ehrlich zugeben das ich damals auch nur durch den Teaser und dann durch den Trailer bei Apple drauf gestoßen bin und sonst kaum was mitbekommen hab davon.

Und wenn nulli sagt dat der kacke is,dann lass ihn doch.Wir sagen ja auch das der HSV kacke ist ;) :rofl:
Meine kleinen Digitalen Kinder


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pm.diebelshausen

26 November 2009, 21:57:46 #116 Letzte Bearbeitung: 26 November 2009, 22:19:13 von pm.diebelshausen
Zitat von: n0NAMe am 26 November 2009, 20:24:55
Zitat von: pm.diebelshausen am 26 November 2009, 18:45:15
Für mich gehört "Cloverfield" auch definitiv in die Liste der Besten - neben "Blair Witch Project", "[Rec.]" und "The Zombie Diaries" ist das ebenfalls ein Film, der den medialen Zeitgeist von heute ins Kino bringt und damit das Erzählmedium Film erneuert, transformiert und innovativ in die Zukunft trägt. Eigentlich sind diese Filme hochexperimentell, weil sie übliche Kino-Sehgewohnheiten vernachlässigen und eine Optik, wie sie zunächst nur den Online-Broadcasts vorbehalten war, bevorzugt und zum erzählerischen Stilmittel entwickelt. Und dennoch sind sie sehr erfolgreich. Das ist bemerkenswert.

Ich bewundere Leute, die möglichst viele wichtig anmutende Wörter und Adjektive aneinanderreihen können, ohne dabei was zu sagen.

Sorry, wenn Du nicht sehen kannst, was meine Worte aussagen. Aber irgendwie ist es mir jetzt auch egal. Ich bewundere Leute, die beratungsresistent sind, nicht.
Kürzlich im Wartezimmer einen schönen Artikel gelesen (Spiegel glaub ich), wo es um den Streit zwischen Houllebecq und Lévy ging und darum, dass es in Deutschland keine Streitkultur gibt, sondern nur Extreme: entweder Einigkeit oder Schweigen - dazwischen höchstens plumpe Anmache und Diskreditierung. Wie die Franzosen einen Disput zu führen, aus dem etwas Kreatives heraus entsteht, ist hierzulande leider selten möglich. Blöd, aber wahr.

Naja, ist ja bald Weihnachten - da sage ich jetzt schon mal: geschenkt.

...oder, weißte was: doch nicht geschenkt. Bätsch!

Dein Review zu "Cloverfield", dem Du 1/10 gibst (!), besteht zum ersten Viertel aus einer Polemik der Werbungsstrategie und zum zweiten Viertel aus einer polemischen Inhaltsangabe - ich beschäftige mich also mal mit der zweiten Hälfte.

A) Du glaubst der Kamera nicht, weil ihre Bewegungen nicht stimmig sind und ihre technischen Möglichkeiten zu gut für so ein angebliches Massengerät sind. Dem würde ich noch zustimmen, da allein das Bild viel zu "fett" ist, als dass da Jemand mit ner popeligen Heimvideokamera gefilmt haben könnte. Ob da jetzt zu viel Gewackel ist ("Wackeloverkill") ist wohl Geschmackssache - aber warum sollte es nicht wackeln, wenn man mit ner Kamera rumläuft. Hat ja nicht jeder ne Steadycam im Wohnzimmer.

B) Was die beiden inhaltlichen Punkte anbelangt, die Du explizit kritisierst (unbekümmertes Verhalten der Figuren während ihre Freunde zermatscht werden und fehlende Sympathie-Erzeugung für die Hauptfiguren durch den Regisseur:
1) die Situation ist die eines Desasters und der Mensch denkt hauptsächlich daran, seinen eigenen Arsch zu retten. Das ist für mich soweit glaubwürdig. Der love-interest, der dazu führt, dass die Armen auch noch die Freundin aus dem Hochhaus retten, ist meiner Meinung nach viel abwegiger, wurde aber von mir in Kauf genommen, weil ich den Weg der Protagonisten spannend fand - Filme sehen, heißt, ihnen auf den Leim zu gehen, und ich versuche das immer. Die schlechtesten Filme sind die, die dieses Wohlwollen unmöglich machen.
2) Sympathie erzeugt letztlich der Betrachter. Die Figuren sind vielleicht sogar so egal wie diejenigen, die 9/11 mit ihrem Handy gefilmt haben. Aber ok: Dir waren die Figuren halt unsympathisch.

Ansonsten sagst Du leider nichts über den Film, das war's schon, A) und B). Aber gut: es kommt deutlich rüber, wie sehr Du ihn verabscheust. Ob Du "Daniel der Zauberer" besser bewertet hast, kann ich aufgrund der Anzeigeunterdrückung leider nicht feststellen.

Frage, die sich daraus ergibt: keine, Euer Ehren, außer vielleicht: hast Du jetzt noch Lust, meine Review mal zu lesen? Oder habe ich hier wieder nichts gesagt?

Einmal for the record: ich habe gar kein Interesse daran, dass Du den Film auch ganz doll lieb hast. Es wäre nur freundlich, wenn Du Leute mit anderer Meinung zum Film nicht so abwerten würdest und einen kleinen Popel Verständnis dafür aufbringen könntest, dass es Menschen gibt, denen der Film gefällt. Zumal, wenn diese Menschen auch noch versuchen, zu erklären, was ihnen so gefällt.

Eine gesegnete Adventszeit!
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

ratz

Heisser Tip von einem Bildungsbürger an den anderen: Nicht raushängen lassen, macht unbeliebt  :icon_mrgreen:.

cu, r.

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@ratz: Genau. Bin halt doof, hätte ich doch bloß nach meinem Realschulabschluss nicht direkt die Elektronikerlehre gemacht, sondern noch das Bessermenschen-Abitur, dann wäre ich sicher heute auch auf eurer beiden Seite.

Zitat von: pm.diebelshausen
Wackelkamera ist Geschmackssache. Ich kenne Leute, denen bei Woody Allens Husbands and Wifes speiübel wurde, weil Carlo Di Palmas Kamera sie seekrank machte. Andere vertragen das Taumeln des Blicks zwar physisch, finden es aber dennoch nervig oder uninspiriert. Medientheoretisch ist das ein Thema für sich. Hier nur ein paar Gedanken dazu.

Wenn es im Kino um Illusionen geht, um das Vorgaukeln von Wirklichkeiten, die sich zum Teil beträchtlich von der Erfahrungswelt des jeweiligen Zuschauers unterscheiden, und somit um eine Lüge, dann ist es doch gerade in unserem Medienzeitalter, in dem sogenannte Wahrheiten per Bild verbreitet werden, wichtig, den Zusammenhang zwischen Bild, Realität, Medium usw. zu thematisieren. Die Kamera lügt, so ist das nun mal. Soll sie auch, finde ich. Gefährlich wird es allerdings, wenn dieser Umstand vergessen wird.

Und genau hier setzen Filme wie Blair Witch, Rec. oder Cloverfield an. Sie benutzen die uns aus dem alltäglichen Erfahrungshorizont bekannte Bildästhetik der Handkamera (Urlaubs- und Geburtstagsvideos, Candid Camera, die 9-11-Handy- und Digicamaufnahmen oder auch als besonders prominentes Beispiel der Zapruder-Film vom Attentat auf JFK 1963), um die Glaubwürdigkeit heraufbeschwörenden Assoziationen, die wir mit derartigen Aufnahmen verbinden, auf völlig fiktive Filmhandlungen zu übertragen (so gesehen haben diese Filme mehr mit Orson Welles' F for Fake und Woody Allens Zelig zu tun, als mit Horror- oder Monsterfilmen). Das Auge der Kamera bewegt sich hier im Rahmen der natürlichen Bewegungen des menschlichen Blicks: rotierend um einen Punkt hinter der Linse und - getragen von zwei Beinen - sich ungleichmäßig fortbewegend. Dazu ist sie immer auf der Suche nach der wichtigen Information in der Welt da draußen (bei Cloverfield z.B. das Zoomen auf entfernte Explosionen und der nervöse Autofokus, der völlig hilflos durch die Tiefenebenen der Perspektive wechselt, wenn die Kamera ohne menschliche Führung im Gras liegt). Dadurch entsteht einerseits eine Authentisierung des inszenierten Bildes und andererseits eine erhöhte Unmittelbarkeit: der Zuschauer wird zur Kamera.

Genau. Darf ich das mal zusammenfassen? Ich mach's einfach mal. Die dauerhaft perfekt funktionierende und mit allem high-tech ausgestattete Kamera gibt ein authentisches Bild der Realität wieder? Ganz sicher nicht, denn gerade da ist ja wohl das mit Absicht gewählte matschige und weit von perfekter Kinounterhaltung entfernte 4:3-Bild von Blair Witch Project viel realistischer. Bei Kleefeld wackelt es nur, wenn es nicht zu sehen gibt, aber sobald z.B. die Freiheitsstatue durch's Bild gerollt kommt, wird vermutlich vom Kamerabediener selbige schnell auf ein feststehendes Stativ montiert, damit der Zuschauer alles in bester HD-Qualität sehen kann.

Zitat von: pm.diebelshausen
Was nun Cloverfield von Blair Witch unterscheidet ist die Verlagerung ins Action-Genre. Der Waldhexenfilm benutzte die Drohung des Nicht-Gesehenen und den Film im Kopf des Zuschauers, um eine dichte Spannung aufrechtzuerhalten ohne viel geschehen zu lassen (war da was oder war da nichts?). Cloverfield ist reines Actionkino im Subgenre des Monsterfilms. Es wird zwar nicht unbedingt alles gezeigt, weil der Blick oft genug dazu dient, Rettung zu finden, statt die Bedrohung zu identifizieren, aber dennoch ist die Filmhandlung körperlicher und äußerlicher als bei Blair Witch. Nach einer Exposition, die einen klassischen love-interest etabliert und gerade lang genug ist, um allmählich langweilig zu werden, gleichzeitig aber das phantastische Folgende in unserer banalen Alltagswelt einbettet (die Legitimation der Kamera und Erzählperspektive durch das Dokumentieren einer Abschiedsparty), beginnt die eigentliche Filmhandlung mit einer undurchsichtigen, räumlich beängstigend nahen Katastrophe. Keiner - weder Filmfiguren, noch (günstigenfalls) Zuschauer - weiß, was wirklich geschieht, die Medien bemühen sich darum, eine Meldung zu fabrizieren und wir kommen in den Genuss von teilnehmendem Voyeurismus - das Beste, was im Kino passieren kann.

Offensichtliches (was man sozusagen sieht) in schön formulierte Sätze zu bringen ist nichts besonderes, vor allem wenn hier sehr subjektiv vorgegangen wird. Subgenre des Monsterfilms. Meinetwegen, aber das ist ja nichts, was den Film gut macht, sondern einfach nur eine einfache Kategorisierung. Und was du hier als "klassischen love-interest" und "Legitimation der Kamera und Erzählperspektive" beschreibst, nennen andere (ich) einfach.

Zitat von: pm.diebelshausen
Ab diesem Punkt kommt der Film kaum noch zur Ruhe. Es gibt zwar Verschnaufpausen, in denen die Figuren versuchen, sich zu orientieren, aber der Eindruck von ungebremster Rasanz überwiegt. Der Versuch, zu verstehen, was überhaupt vor sich geht, getoppt von der unglaublichen Größe dessen, was da vor sich geht, und die beständige Suche nach Sicherheit im Chaos bestimmen den Film.

Verschnaufspausen nimmt sich auch die Logik ... von Anfang bis Ende des Films. Und dein Suchen nach Sicherheit im Chaos widerspricht ja deiner Aussage "die Situation ist die eines Desasters und der Mensch denkt hauptsächlich daran, seinen eigenen Arsch zu retten". Jaja, du hast geschrieben, dass du das in Kauf nimmst, aber dadurch, dass du das in Kauf nimmst, wird der Film objektiv gesehen nicht besser. Einzig und allein du ignorierst diesen Unsinn. Ok, aber das kann und will ich nicht = Negativpunkt!

Zitat von: pm.diebelshausen
Die Inszenierung ist perfekt. Die Spezialeffekte fügen sich problemlos in die herkömmliche Bilderwelt amateurhaft dokumentierender Videos und sind gleichzeitig so unglaublich in dem, was sie darstellen, dass dem Zuschauer der Atem stocken mag.

Wie gehen "Inszenierung ist perfekt" und "Dazu ist sie immer auf der Suche nach der wichtigen Information in der Welt da draußen" zusammen? Entweder realitätsnah oder perfekt.

Zitat von: pm.diebelshausen
Der Film zitiert ausgiebig die Eindrücke des 11. September: einstürzende Wolkenkratzer, Rauchsäulen, staubbedeckte Passanten - und das alles in Manhattan. Zitat aus dem Making-of: "Now enjoy this - America!" So beschwören sowohl die Ästhetik der Kameraarbeit als auch die Eigenschaften des Abgebildeten bewusste Erinnerungen an den Anschlag auf das World Trade Center und unbewusste Ängste vor dem Einbruch des Unberechenbaren in unsere sicherheitssüchtige Alltagswelt.

Vielleicht können deine Argumente die Amerikaner nachvollziehen, ich leider nicht ganz. Jetzt interpretierst du mal freudig vor dich und dabei ein paar meiner Meinung nach gar abwegige Dinge in den Film hinein. Das steht für mich auf einer Ebene mit "Rambo 4 ist ein Anti-Kriegsfilm". Wenn man will, kann man alles sehen, nur ich mach' da lieber meine Augen zu und schüttel im Gedanken meinen Kopf.

Zitat von: pm.diebelshausen
Natürlich waren es keine Amateure, die hier die Kamera führten, und umso beeindruckender die Leistung, fällt es einem gestandenen Kameramann doch erheblich schwerer, ein scheinbar dilettantisches framing hinzubekommen, als einem wirklichen Dilettanten. Wer das doof findet und sich selbstgefällig zurücklehnt hat vielleicht einfach etwas dagegen, sich vom Kino überrumpeln zu lassen. Für mich ist Cloverfield der überzeugendste Monsterfilm, der zu haben ist, und darüber hinaus ein metamedialer Exkurs, wie er in derartiger Kombination mit Action und Thrill anderweitig kaum zu bekommen ist. Und außerdem mag ich Wackelkameras.

Woher weißt du, das es gestandenen Kameramänner schwer fällt, "ein scheinbar dilletantisches framing hinzubekommen"? Gibt es da irgendwelche Artikel zu, die deine Aussage untermauern?

Davon abgesehen hat mich der Film nicht überrumpelt, sondern eher die ganze Zeit genervt, denn hier wird schon x-fach gezeigtes (z.B. BWP) als atemberaubend neu dargestellt. Der Satz "alte Wein in neuen Schläuchen" kommt mir dabei sofort in den Sinn. Auch fehlt mir insgesamt bei deiner Kritik die Tiefe, die Beschreibung, wieso er der "überzeugendste Monsterfilm" sein soll. Aus dem Punkt mit der perfekt inszenierten Action finde ich da nicht.

Jetzt hätte ich doch noch eine Frage. Erkläre mir doch mal bitte "metamedial Exkurs", so dass es auch ein Elektroniker versteht.

Gruß

n0NAMe
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pm.diebelshausen

26 November 2009, 23:33:29 #119 Letzte Bearbeitung: 27 November 2009, 01:55:04 von pm.diebelshausen
Zunächst mal darfst Du als Admin das Ganze jetzt gerne ins Cloverfield Forum verschieben. http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,82371.270.html

Schön, dass jetzt Argumente dazugekommen sind.

Von Realschulabschluss und Elektrikerlehre sprichst nur Du. Als ob das erwähnenswert wäre. Ich wünschte, ich wüsste mehr über Elektronik, dass kannst Du mir glauben. (Habe seit einiger Zeit das Glück in einer Schreinerei einiges zu lernen.) Ich habe immer Lust auf Meinungen und Streit, ist doch wurscht, wer da mit welchem sogenannten Bildungsstand loslegt, hauptsache man tauscht sich wirklich aus und wirft sich nicht nur Behauptungen um die Ohren.

Ein paar Punkte zu dem, was Du schreibst:

Zu den Verschnaufpausen der Logik: im Review sagst Du auch, die weiter zu benennen wäre Zeitverschwendung, obwohl sie, wie Du hier schreibst, von Anfang bis Ende vorhanden sind. Aber benenn sie doch bitte mal. Aus Gründen der Vollständigkeit und zur Unterhaltung - macht doch Spaß!

Zitat
Und dein Suchen nach Sicherheit im Chaos widerspricht ja deiner Aussage "die Situation ist die eines Desasters und der Mensch denkt hauptsächlich daran, seinen eigenen Arsch zu retten".

Das widerspricht sich überhaupt nicht! Denn die Figuren wollen ihren Arsch retten und suchen "Sicherheit im Chaos", d.h. Orientierung, einen Ausweg, den sie nehmen können, eben um ihren Arsch zu retten. Die Kamera sucht genauso. Und sie hält übrigens nicht immer sauber drauf, sondern zuckt weg, verliert ihr Monsterbild, weil das Wegrennen dann doch wichtiger ist. So habe ich den Film zumindest in Erinnerung. Aber ich bin bereit, ihn daraufhin nochmal zu sehen - sofern Du es auch bist ;o)

Die angeblich leeren Sätze, in denen ich angeblich nur Offensichtliches zusammenfasse, dienen auch nicht dazu, für den Film zu argumentieren, sondern eine Bestandsaufnahme zu machen, was man denn da sieht. Andere sehen Anderes, das müssen die dann beschreiben, Du bechreibst schließlich auch und auf Deine Weise, was Du gesehen hast. Da sieht man dann - und das ist das Einzig "Objektive" an solchen Debatten - wie unterschiedlich man sehen kann und dass ein Film im Kopf entsteht und eben nichts "objektiv" darüber gesagt werden kann.

Zitat
Wie gehen "Inszenierung ist perfekt" und "Dazu ist sie immer auf der Suche nach der wichtigen Information in der Welt da draußen" zusammen? Entweder realitätsnah oder perfekt.

Auch kein Widerspruch: "Inszenierung ist perfekt" (zugegeben etwas weit aus dem fenster gelehnt, würde ich jetzt vielleicht etwas weniger vollmundig formulieren) ist die technische Ebene des Filmemachens (außerhalb des Films sozusagen), die Kamera "auf der Suche" bezieht sich auf die Wirklichkeit innerhalb der Filmerzählung und hängt mit den Figuren zusammen, die sich orientieren wollen (s.o.) - befindet sich also auf erzählerischer und psychologischer Ebene im Film. Anders gesagt: dass und wie die Kamera sucht trägt für mich gerade zur (naja) "perfekten", sagen wir "stimmigen" Inszenierung des Films bei.

Hereininterpretieren = Totschlagargument. (Gruß an Bretzelburger an dieser Stelle. *wink*) Ich versuchte das vielmehr herauszuinzterpretieren. Aber klar, wenn Du die Ähnlichkeit der Bilder nicht siehst, siehst Du sie eben nicht. Ich finde sie sehr offensichtlich. Aber wenn Du dem zustimmen würdest, hätte ich wohl wieder leer Worte gemacht. :oD

Ich weiß nicht, ob dilletantische Bilder gut ausgebildeten Kameramännern schwer fallen, aber ich vermute es und schließe darauf aus anderen Erfahrungen. Ich weiß zum Beispiel, dass es für einen Musiker sehr schwer ist, falsch zu spielen, bzw. einen schlechten Musiker zu mimen. Ich glaube sehr, das gilt z.B. auch für Fotografie. Ich glaube auch, dass ein Kameraamateur "Cloverfield" so hätte nicht fotografieren können. Es ist eben die Illusion von Dilletantismus - das ist was ganz anderes als echter Dilletantismus. Vielleicht kann man sogar sagen, dem bist Du auf den Leim gegangen, weil Du von "lächerlich schlecht", "inkompetente Umsetzung" und der Berufsverfehlung von Abrams sprichst.

"Metamedialer Exkurs" heißt da ist ein Film, der sich des Mediums, in dem er erzählt (nicht Buch, nicht Lied, sondern Bild), bewusst ist und das macht, was ich und auch Apeman oben beschrieben haben, macht: eine bestimmte Art von Bildern von einem Ort bildhaften Erzählens (Tagesschau, Interne, Handy) auf einen ganz anderen (Kino) zu übertragen. Damit wäre "metamedial" erklärt. "Exkurs" soll heißen "Abschweifung", denn der Film erzählt meiner Meinung nach nichts Wissenswertes (auch nicht über 9/11), probiert aber mit den Bildern rum. Vor allem habe ich den Begriff benutzt, weil "Cloverfield" nicht das Monstergenre revolutioniert: es kann und wird nicht so sein, dass jetzt alle Monsterfilme so aussehen werden. Er ist in diesem Sinne also eine Abschweifung innerhalb des Genres.

Ich finde es selber doof, wenn ich mich so ausdrücke, dass man mich nicht versteht. Deshalb habe ich auch mein Studium abgebrochen: ich finde elitäres Blabla furchtbar arrogant. Im Ernst: ich nehme Deine Kritik an meinen Worten wichtig. Andererseits haben Deine klareren Review-Worte auch nicht viel mehr gesagt. Vielleicht sollten wir mal zusammen ne Review schreiben ;o)


ZitatDavon abgesehen hat mich der Film nicht überrumpelt, sondern eher die ganze Zeit genervt, denn hier wird schon x-fach gezeigtes (z.B. BWP) als atemberaubend neu dargestellt.

Den Unterschied zwischen "Blair Witch" und "Cloverfield" habe ich in meinem Review ja angesprochen. Kurz und einfach gesagt: "Blair Witch" = Horror innen (psychologisch), "Cloverfield" = Horror aussen (körperlich). Von daher neu, nicht unbedingt "atemberaubend" (wer sagt das denn?), aber neu.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

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