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Robin Hood (Ridley Scott)

Begonnen von Newendyke, 21 April 2009, 09:43:24

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Ist die Szene im Trailer, wo die Landung am Strand gezeigt wird, jetzt eine Anlehnung an "Der Längste Tag", "James Ryan" & Co oder eher an Asterix bei den Briten? :king:
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

Riddick

Zitat von: Steff am 11 März 2010, 11:50:00
Der Film hat jetzt die offizielle Altersfreigabe in der USA erhalten.

"PG-13 for violence including intense sequences of warfare and some sexual content.!

Das ist wirklich schade.
Lässt meine Erwartungen echt schrumpfen.
Wird dann sicherlich wieder nachher bearbeitet, wie bei King Arthur und Königreich der Himmel.

Naja, durch das PG-13 lasse ich mich jetzt nicht abschrecken. Kann trotzdem ein sehr unterhaltsamer Film werden.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

psychopaul

Als ich den Trailer im Kino gesehen hab, konnte ich nur in einer Tour mit dem Kopf schütteln, was für ein eintöniger (auf Scotts Gladiator-Stil bezogen), aufgeplustert wirkender, völlig uninteressanter Blödsinn. Natürlich wird es ganz gut gemachte Unterhaltung sein, aber einen wirklichen Sinn, Zeit und Geld für so ein Projekt zu investieren, will sich mir nicht erschließen. Wie bei Sherlock Holmes, Hauptsache, modernisieren, weil es sonst offenbar nix mehr zu tun gibt. Naja..  :algo:  :arrow:  :piss:  :arrow:  :algoschaf:



Aber bevor sich jemand beschwert: würd ich mir den anschauen, würd ich ihm vemutlich trotzdem 6 oder 7 Punkte geben.  :icon_mrgreen:



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Three little devils jumped over the wall...

Roughale

Zitat von: psychopaul am 12 März 2010, 11:02:51... Wie bei Sherlock Holmes, Hauptsache, modernisieren, weil es sonst offenbar nix mehr zu tun gibt. Naja..  :algo:  :arrow:  :piss:  :arrow:  :algoschaf:
...

Humbug, aber ne nette Gruppe daneben ;) Eines Tages wird ein Grafiker das Schaf mit dem Affen zusammenbringen und dann platzt das Schaf am Ende, hihihi...

Ich stimme dem Zweifel an dem Robin Hood Film aber zu, der Trailer zeigt nichts, was den Film irgendwie interessant erscheinen lässt, irgendwie ist das alles recht bekannt, ob nun aus dem Costner RH Film oder Gladiator...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

psychopaul

12 März 2010, 12:59:08 #34 Letzte Bearbeitung: 12 März 2010, 13:09:19 von psychopaul
..oder den anderen Verfilmungen des Stoffes.  ;)

kenne die zwar auch nicht alle, aber ob ausgerechnet so eine Hochglanz-Action Version da was Interessantes hinzufügen kann?

Wobei ich ja immer predige, nach einem Trailer dürfe man nicht urteilen, und Scott fand ich bisher fast immer gut, also vielleicht kommts ja dann doch wieder ganz anders..bin aber wirklich extrem skeptisch.


Und ansonsten bin ich auch für den betrunkener Affe beglückt Schaf Smiley  :icon_mrgreen:
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Three little devils jumped over the wall...

Roughale

Das ist ein Film, auf den ich in der Sneak hoffe, da ist es nicht so schlimm, wenn er nichts taugt ;) Ich finde auch Russel Crowe irgendwie nicht passend - allerdings fand ich das bei Costner auch und irgendwie funktionierte der Film dann doch - da heisst es abwarten und Affen Schafe beglücken lassen :king:

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McClane

Zitat von: Riddick am 11 März 2010, 19:23:47
Zitat von: Steff am 11 März 2010, 11:50:00
Der Film hat jetzt die offizielle Altersfreigabe in der USA erhalten.

"PG-13 for violence including intense sequences of warfare and some sexual content.!

Das ist wirklich schade.
Lässt meine Erwartungen echt schrumpfen.
Wird dann sicherlich wieder nachher bearbeitet, wie bei King Arthur und Königreich der Himmel.

Naja, durch das PG-13 lasse ich mich jetzt nicht abschrecken. Kann trotzdem ein sehr unterhaltsamer Film werden.

Jaja, die bisherigen Robin Hood Verfilmungen waren ja auch alle echte Goregranaten, da bleibt ja mit PG-13 der Vorlage so gar nicht treu...
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Private Joker

Ich hätte aber nach dem Trailer eigentlich gewettet, dass der auf ein R abzielt - die Schwertkämpfe hatten irgendwie den gleichen Stil wie die Waldkampfszene an Anfang vom Kingdom. Außerdem wäre das R ja gerade ein echtes USP gewesen, nachdem alle früheren Varianten zwischen Kinderfilm und gut ausgereiztem PG-13 geschwankt haben (die Kerkersequenz in der Costner-Variante ist ja schon relativ herb).

Bin mir damit auch sehr sicher, dass wir dann auf Disc mit einem nachgeschobenen, härteren IRGENDWAS Cut belohnt werden.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Lunita

14 Mai 2010, 13:13:08 #39 Letzte Bearbeitung: 14 Mai 2010, 14:06:45 von Lunita
So, gestern gesehen und für gut befunden. Die Kritik, der Film habe keinen Humor, kann ich nicht teilen. Wieder eine Augenweise, auch wenn ich diesmal den Eindruck hatte, dass Scott sich nicht ganz soviel Mühe wie bei Königreich der Himmel, Gladiator oder auch Body of Lies gegeben hat. Hier gab es eben kein schick glänzendes Gold, keine gleissende Sonne, sondern jede Menge, triste Behausungen, Schlamm und viel trübes Wetter.

Die Darstellung von Marian gefiel mir sehr gut (bin ohnehin Blanchett-Fan, aber die Rolle war m.E. auch sehr gut angelegt). Verschenkt waren Robins "Sidekicks" Little John, Will Scarlett und der Bänkelsänger, dessen Rolle so unbedeutend war, dass ich mir nicht mal den Namen merken konnte. Einzig Bruder Tuck hatte ein paar mehr gute Szenen. Selbst Ralf Möller hatte bei Gladiator eine deutlich dankbarere Rolle, als sein Pendant Kevin Durand in dieser Verfilmung "hinter Crowes linker Schulter" hatte. Der König war allerdings so überzeugend-eklig, dass der Schauspieler bestimmt erstmal Probleme haben wird, eine positive Rolle zu ergattern. ;)

Die Landung in Dover sah in der Tat frappierend nach der Landung in der Normandie aus, nur dass die Boote Ruder hatten. Insgesamt fand ich den Film gut und überzeugend, bewerte ihn aber nicht so hoch wie die üblichen Scott-Meisterwerke. Ich schwanke noch zwischen 7 und 8 von 10. Zwangsweise musste ich übrigens die deutsche Version sehen, dadurch ging vermutlich auch einiges verloren, z.B. die wunderbare Stimme von Marc Strong, der wie immer überzeugend fies spielte.

Ich glaube, Scott hat noch nie eine Fortsetzung gedreht, oder? Diese Story schreit natürlich nach einer (die 20. Interpretation von der Bande im Sherwood Forest).

Edit: Dieses Interview beantwortet meine letzte Frage. Das klingt nicht nach Fortsetzung:

http://www.bbc.co.uk/iplayer/console/b00s8zd0

vodkamartini

15 Mai 2010, 10:59:27 #40 Letzte Bearbeitung: 15 Mai 2010, 12:19:40 von vodkamartini
Sicher kein neues Meisterwerk von Mr. Scott, aber doch Unterhaltung auf hohem Niveau. Gut, das Begins-Konzept haben wir inzwischen schon recht häufig gesehen, in diesem Fall bringt es aber tatsächlich etwas frischen Wind in die doch recht angestaubte Hood-Legende.
Der häufig zu lesende Vorwurf es handle sich dabei um einen inoffizellen Gladiator-Ableger im Mittelalter, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Einige Szenen wirken wie 1:1 Kopien. Der Hauptdarsteller hat sogar die gleiche Haar- und Barttracht. Allerdings ist hier nicht das in Gladiator zentrale Rachemotiv die Antriebsfeder des Helden.
Auch der Vergleich mit Königreich der Himmel drängt sich auf (Kreuzzüge!). Hier ist Robin Hood allerdings wesentlich runder und kompakter ausgefallen. Typisch für Scott ist die Vermischung von historischen Fakten und Personen (Twist Johann Ohnelands mit den englischen Fürsten, Magna Carta, Richard Löwenherz) mit fiktiven Elementen und Charakteren. Dabei nimmt er es mit der Authentizität oft nicht so genau.
Ein wenig ermüdend ist inzwischen die typische Scottsche Bildästhetik für historische Stoffe (Farbfilter, Farbentsättigung, Zeitlupe, Schnittechnik etc.). Das ist zwar immer noch eine optische Pracht, aber eben auch eine, die man inzwischen ein bis zwei mal zu oft gesehen hat.
Insgesamt weniger wuchtig, dramatisch und episch als Gladiator, aber teilweise auch von einer angenehmen und für Scott ungewohnten Leichtigkeit. Blanchett spielt ausgezeichnet und wirkt weniger zickig-spröde als sonst. Strong und Isaacs sind veritable Schurken und Crowe schaltet souverän in den gewohnten Heldenmodus. Zwischen 7 und 8 Punkten.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

McClane

15 Mai 2010, 17:28:20 #41 Letzte Bearbeitung: 15 Mai 2010, 18:32:57 von McClane
Für mich eher ein Scheitern auf hohem Niveau, ich kam gestern doch recht enttäuscht aus dem Kino, da Scott leider viele Fehler macht, die er in "Gladiator" vermieden hat. "Gladiator" mag zwar auch seinen Pathos besitzen, der in dem Fall aber wuchtig und episch daherkommt, im Falle von "Robin Hood" fand ich es teilweise doch etwas aufgesetzt. Gerade wenn Robin Hood, der einem ja mit solcher Bewusstheit als gewöhnlicher, nicht-adliger Typ präsentiert wird, am Ende zum quasi wichtigsten Mann auf dem Schlachtfeld wird und mal ebenso eine Rede hält, der alle Fürsten und der aktuelle König zuhören, nachdem er gerade im richtigen Momenten angeritten kommt, das ist dann doch einfach zuviel. Zudem verheddert sich der Plot meines Erachtens sehr, angesichts der Menge an Unsympathen und Bösewichten fehlt irgendwie der richtige Antagonist (ja, es soll Mark Strong sein, aber der ist den halben Film irgendwoanders unterwegs) und bei den ganzen Plotsträngen kommt alles dran, aber alles auch zu kurz.

Ich hab mich jetzt nicht eingehender mit dem historischen Hintergrund beschäftigt, aber nach dem, was ich gelesen habe, ist ja vieles um Robin Hood Legende und Interpretationssache, insofern möchte ich Scotts Film nicht als mehr oder weniger korrekt als andere Umsetzungen einstufen. Was mir gefallen hat, war die Art, wie das Bild was z.B. der Costner-Film vermittelt hat, umwirft: Löwenherz stirbt am Anfang und ist kein sonderlich großartiger Mann, der Sheriff ein kleiner Opportunist und nicht die große Nemesis, die ursprüngliche Sherwood-Bande besteht aus klauenden Waisenkindern usw. Außerdem inszeniert Scott gewohnt kraftvoll und wuchtig, ein besseres Finale hätt ich mir zwar gewünscht, aber sonst kann man an der Action kaum rummäkeln. 5/10 von mir und ist das ist weit unter meinen Erwartungen.
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"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

vodkamartini

Mir hat er ganz gut gefallen, obgleich er natürlich nicht an Gladiator heranreicht. Wie gesagt, da fehlt es an Wucht, Dramatik und Epik. Löwenherz war entgegen weit verbreiteter Meinung nicht der herzensgute, edle König (ein Bild, das in zahlreichen Hollywood-Filmen falsch rübergebracht wird), das hat Scott korrekt wiedergegeben. Was die historische Authentizität betrifft, ist Robin Hood übrigens bei weitem nicht so wüst wie Gladiator (da stimmt nur sehr wenig). Natürlich ist Robins Aufstieg vom Bogenschützen zum Anführer des Adelsheeres etwas lächerlich. Auch seine Mitwirkung an der Magna Carta wirkt bemüht.
Robin Hood ist eine reine Legende, die keinerlei historische Wahrheit beanspruchen kann. Lediglich das Setting um Johann Ohneland (Prince/King John) ist geschichtlich belegt. So gesehen können die Filmemacher hier ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Und Scotts Ansatz die Legende geschichtlich auf solidere Füße zu stellen ist nicht unoriginell.
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There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Mr. Vincent Vega

Irgendwie hoffe ich ja insgeheim immer noch, dass Scott nach BLADE RUNNER endlich mal wieder einen halbwegs guten Film zustande bringt, aber das wird wohl nichts mehr. Spätestens wenn er am Ende die D-Day-Invasion aus Spielbergs PRIVATE RYAN ins Mittelalter verlegt und Marian im Ritteranzug mit Waisenkindern im Schlepptau auf der Bildfläche erscheint, ist ein Trash-Level im nicht mehr messbaren Bereich erreicht. Und Scott und Crowe nehmen sich immer so vehement ernst bei dem Kasperltheater, das sie seit Jahren veranstalten, dass es einem echt die Sprache verschlägt. Idiotisches US-Blockbusterkino für Leute, die wirklich jedem durchsichtigen Regiebluff auf den Leim gehen (so wie Guido Knopp Jr.).

vodkamartini

Ich liebe deine infantilen Seitenhiebe. Die sind so schön durchsichtig und vorhersehbar.  :respekt: Gut, dass er dir nicht gefällt. Ist wie üblich ein Qualitätsmerkmal.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

McClane

Tja, was für den einen Ridley Scott, das ist dem anderen George Romero. Aber auch der hat ja noch genug verbohrte Fans, die auf Filme wie "Survival of the Dead" reinfallen und Schenkelklopfer auf Fips Asmussen Niveau zu brillanter Sozialsatire erheben, nicht wahr?
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Mr. Vincent Vega

Ich würde Romero nie als Genius bezeichnen, er ist sogar nicht einmal ein besonders versierter Regisseur. Aber er hat Ideen und er hat was zu sagen - zwei Dinge, die auf Ridley "Portwein" Scott schon mal nicht zutreffen. Der hat ganz schlicht nichts, nicht einmal eine Signatur.

Jason

Der Beginn des Films war ja noch (einigermassen) vielversprechend, aber mit fortschreitender Laufzeit wird eine nicht wirklich sonderlich gehaltvolle oder komplizierte Geschichte derart krampfhaft umständlich erzählt, dass man sich schon fragen muss, was Helgeland bei der Niederschrift des Scripts wohl geritten hat; zeitweise muss man sich wirklich am Kopf kratzen und grübeln, wer genau jetzt wo wann was warum macht. Zudem gibt es letztlich keine zentrale Figur, der man sinnvoll durch die Handlung folgen kann weil auf ihr der gewisse Schwerpunkt liegt, auch Crowe kann dem nicht gerecht werden, weil man auch noch ein halbes Dutzend anderer Parteien erzählerisch auf ihrem Weg begleiten muss.
Das Schauspiel passt soweit, dieses minimalistische von Crowe & Blanchett stört ob der Geschichte & des Settings gar nicht mal gross, das Timing für die Handvoll gelungener Gags stimmt soweit auch. Abseits davon ist der Film aber vor allem eines: Todsterbensarschlangweilig. Der Streifen kommt einfach nicht aus den Puschen; Dinge, die man auch problemlos in kurzen, knackigen Szenen hätte abhandeln können, werden derart plattgewalzt, dass es fast den Anschein hat, man schaut ein 3-Stunden-Epos. Und wenn dann mal Action aufkommt, ist die a) vollkommen langweiliger, schon hundert mal besser gesehener Einheitsbrei, b) wie es ja aus dem Hollywood-Mainstreamkino wohl nicht mehr wegzudenken ist, in den "interessantesten" Momenten wie dem finalen Kampf zwischen Crowe & der Platze bspw. vollkommen verwackelt (Rasanz! Spannung! ROFL; sind Filmemacher heute denn tatsächlich der Meinung, dass die Zuschauer das sehen wollen, oder bekommt wirklich KEIN SCHWEIN mehr einen packenden Zweikampf in vernünftigen, ruhig gehaltenen Einstellungen hin, in denen dann die Akteure respektive die Choreographie und meinetwegen noch ein paar Kameragimmicks wie nem schnellen 180 oder 360 Grad-Schwenk bspw. die nötige Rasanz & Spannung erzeugen? Herrgott nochmal...) und c) nach ein paar wenigen Minuten auch schon wieder vorbei.

Abgesehen davon hat der Streifen an zu vielen Stellen ein eindeutiges Schnitt- bzw. Editingproblem, welches wohl auf einen kommenden DC schliessen lässt; Szenen wie
Spoiler: zeige
die Sterbeszene vom echten Locksley mit dem Speer im Oberkörper, wo die über ihm stehende Platze in einer vollkommen unwillkürlichen Reihenfolge mal die Hand am Speer hat und mal nicht, der Speer mal hier hin ragt und mal dorthin / König John seinen Schatzmeister entlässt, die Platze zu John läuft nachdem der Entlassene den Saal verlässt und plötzlich Platze & entlassener Schatzmeister den Flur entlanglaufen und Dialog haben / Platze in Nottingham seine Männer auf den Angriff der ankommenden Engländer einschwört, sich alle formieren und Platze dann im Finale plötzlich am Strand steht, obwohl man den nie die Szenerie hat verlassen sehen, während der Rest seiner Männer ja nun eine Niederlage hinnehmen musste...?
sind in der ursprünglichen Schnittfassung wohl kaum derart schlecht montiert (HOFFE ich zumindest).
Toll in dem Zusammenhang auch der Abspann, wo man dann in den paar
Spoiler: zeige
aus dem Film genommenen, animierten Kampfsequenzen genau das literweise Blut bei Schwertattacken u.ä. sieht, dass der Film selbst in der Form so rein gar nicht zeigt (zeigen durfte)^^.


Ne, das war nix, vorne & auch hinten nicht: Wie eine effektvolle Landung von Angreifern mit vielen Schiffen am Strand bei wartender Verteidigungsarmee plus entsprechend folgendem Schlachtengetümmel auszusehen hat, darf sich Herr Scott gerne mal bei Peterens Troja anschauen; das hatte auch in der Kinofassung schon dreimal mehr Rasanz, Spannung und leinwandfüllende Breite an sich als das Finale, das einem hier vor die Füsse geworfen wird (abseits anderer Probleme, die dieser Streifen dann leider auch hatte).
Und was den scheinbar nicht wegzudenkenden Gladiator-Vergleich angeht: Von dem Film ist Robin Hood in nahezu allen Belangen in etwa genauso weit entfernt wie die Erde vom Uranus.
"Wie das Grundgesetz schon sagt:
Die Würde des Menschen ist unbegründet.
Oder so ähnlich."


- Oliver Kalkofe -

Dr. Schnabel

16 Mai 2010, 12:30:32 #48 Letzte Bearbeitung: 16 Mai 2010, 12:33:13 von Dr. Schnabel
Zitat von: vodkamartini am 15 Mai 2010, 19:33:58
Ich liebe deine infantilen Seitenhiebe. Die sind so schön durchsichtig und vorhersehbar.  :respekt: Gut, dass er dir nicht gefällt. Ist wie üblich ein Qualitätsmerkmal.

In der Tat.

Mir drängt sich da immer der Verdacht auf, dass irgendein persönlicher - und für andere übrigens uninteressanter - Lebensfrust via Medium Film kanalisiert wird, was letztendlich natürlich dann überhaupt nichts über die tatsächliche Qualität des diskutierten Films aussagt (höchstens tatsächlich in der Form, wie Du sagst, nämlich dass die hier positiv besprochenen Filme in Wahrheit gequältes Alternativ-Gähnkino sind und das hier Verrissene eigentlich gut ist  :icon_mrgreen:). Alle anderen sind dann angeblich Laien, Narren, Idioten oder einfältig. Wie wäre es stattdessen einfach mal  mit "Kopf hoch und bessere Laune"? Das Leben ist gar nicht so schlimm. Die böse Gesellschaft auch nicht. ... und die meisten Filme ebenfalls nicht.  ;)

Ich freue mich jedenfalls auf den neuen Scott.
... alias: Der Zerquetscher

Madball

Ich fand den Film überraschend gut.
Bin mit eher negativer Stimmung ins Kino gegangen und mit einer durchweg Positiven raus. ;-)
Von mir erstmal so zwischen 7 und 8


Chili Palmer

Zitat von: vodkamartini am 15 Mai 2010, 18:03:16
Und Scotts Ansatz die Legende geschichtlich auf solidere Füße zu stellen ist nicht unoriginell.

Das möchte ich aber bitte Fuquas "King Arthur" zugeschrieben wissen, und danach hat auch Petersen mit "Troja" Ähnliches versucht.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

MMeXX

Zitat von: Dr. Schnabel am 16 Mai 2010, 12:30:32Alle anderen sind dann angeblich Laien, Narren, Idioten oder einfältig.

Dass Mr. Vincent Vega über andere herzieht, ist mir bisher so nicht aufgefallen. Er hat zwar häufiger streitbare Meinungen, schafft es aber meistens, diese zu begründen, was bei weitem nicht alle schaffen. Von daher bin ich immer froh, wenn er seine Meinungen zu Filmen äußert.

Indy

16 Mai 2010, 17:21:12 #52 Letzte Bearbeitung: 16 Mai 2010, 17:23:07 von Indy
So, gestern drin gewesen und ich muss sagen, dass ich ihn ganz annehmbar fand, mehr aber auch nicht. Denn auch mir ist - wie bereits Jason - aufgefallen, dass Schnitt bzw. Editing in einigen Szenen nicht so wirklich zusammenpassen. Da wird sicherlich noch ein DC kommen. Ansonsten fand ich das Spiel der Darsteller eigentlich ganz gut, allen voran Crowe und Blanchett, deren gemeinsame Szenen sehr zur Unterhaltung und Stimmung des Films beitrugen. Aber auch die Nebenrollen wie Little John, Will Scarlett oder Locksley Senior fand ich durchweg symphatisch.

Den Ansatz die bekannte Geschichte zumindest in groben Zügen mit ein paar historisch verbürgten Tatsachen zu untermauern finde ich zwar lobenswert, aber auch hier wurde dieser Ansatz, zu Gunsten der Hollywood-Tauglichkeit, nicht vollendet - wie auch schon in Königreich der Himmel.

Aufgrund des vielversprechenden Anfangs, mit dem der Rest des Films dann doch nicht ganz mithalten konnte, dem pseudo-historischen Ansatz, der bei Private Ryan geklauten Landungsszene und der Tatsache, dass da mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch ein DC folgen wird, gebe ich dem Film vorläufig nur 6/10. Ein DC dürfte - wie das bei Königreich der Himmel schon der Fall war - eine bessere und komplettere Geschichte erzählen und so sind da durchaus noch ein bis zwei Punkte mehr drin.


"Have no fear, Vlad is here!"

"Not A Problem!"

"Here was a generation...grown up to find all gods dead, all wars fought, all faith in man shaken."

Riddick

Mein Kino hat den neuen "Robin Hood" übrigens als Anlass genommen, um nochmal "Gladiator" ins Programm zu nehmen. Werde mir den heute abend nochmal schön auf der großen Leinwand geben  ;)

"Robin Hood" werde ich mir dann im Laufe der Woche ansehen. Ich erwarte unterhaltsames Popcorn-Kino.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Lunita

Zitat von: Jason am 16 Mai 2010, 02:03:49
(Rasanz! Spannung! ROFL; sind Filmemacher heute denn tatsächlich der Meinung, dass die Zuschauer das sehen wollen, oder bekommt wirklich KEIN SCHWEIN mehr einen packenden Zweikampf in vernünftigen, ruhig gehaltenen Einstellungen hin, in denen dann die Akteure respektive die Choreographie und meinetwegen noch ein paar Kameragimmicks wie nem schnellen 180 oder 360 Grad-Schwenk bspw. die nötige Rasanz & Spannung erzeugen? Herrgott nochmal...)

Ja, das frage ich mich auch immer wieder. Was ich nicht verstehe: ALLE regen sich drüber auf, aber es ändert sich nichts. Oder findet die schweigende Mehrheit das Gewackel gut? Komisch, komisch, und sehr ärgerlich.

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Dr. Schnabel

Zitat von: Lunita am 16 Mai 2010, 21:51:32
Zitat von: Jason am 16 Mai 2010, 02:03:49
(Rasanz! Spannung! ROFL; sind Filmemacher heute denn tatsächlich der Meinung, dass die Zuschauer das sehen wollen, oder bekommt wirklich KEIN SCHWEIN mehr einen packenden Zweikampf in vernünftigen, ruhig gehaltenen Einstellungen hin, in denen dann die Akteure respektive die Choreographie und meinetwegen noch ein paar Kameragimmicks wie nem schnellen 180 oder 360 Grad-Schwenk bspw. die nötige Rasanz & Spannung erzeugen? Herrgott nochmal...)

Ja, das frage ich mich auch immer wieder. Was ich nicht verstehe: ALLE regen sich drüber auf, aber es ändert sich nichts. Oder findet die schweigende Mehrheit das Gewackel gut? Komisch, komisch, und sehr ärgerlich.

Sehe ich auch so. Dieses dauernde Gewackel nervt mich tierisch. IMO ist das kein Kunstkniff, sondern einfallslos und pseudoauthentisch. Die letzten beiden Bourne Filme fand ich deshalb so grausam, dass ich ohne zu zögern zwei/drei Punkte vom Gesamtergebnis abziehe.

Bei Scott nervt es zwar auch, hält sich aber noch halbwegs in erträglichen Bahnen.

Fand den neuen Robin Hood übrigens sehr unterhaltsam. War zwar kein zweiter "Gladiator", aber schöne Kulissen, eine zwar oft gesehene, doch fein verfilmte Story und ein paar überzeugende Mimen. Passt doch! 7/10 Pkt
... alias: Der Zerquetscher

vodkamartini

Bei Bourne past es IMO ganz gut. Bei historischen Stoffen finde ich es eher störend, vor allem wenn Schwertkampfchoreographien kaum mehr nachvollziehbar sind. Scott kann man in dieser Hinsicht sicherlich kritisieren. Bei Robin Hood hatte ich allerdings den Eindruck, dass die allzu schnellen Schnitte mit einer Vermeidung des R-Ratings zusammen hängen. Ähnlich wie bei Troja würde mich hier ein "härterer" Director´s Cut nicht wundern.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Dr. Schnabel

17 Mai 2010, 18:54:26 #58 Letzte Bearbeitung: 17 Mai 2010, 23:01:46 von Dr. Schnabel
Zitat von: vodkamartini am 17 Mai 2010, 15:46:28
Bei Bourne past es IMO ganz gut. Bei historischen Stoffen finde ich es eher störend, vor allem wenn Schwertkampfchoreographien kaum mehr nachvollziehbar sind. Scott kann man in dieser Hinsicht sicherlich kritisieren. Bei Robin Hood hatte ich allerdings den Eindruck, dass die allzu schnellen Schnitte mit einer Vermeidung des R-Ratings zusammen hängen. Ähnlich wie bei Troja würde mich hier ein "härterer" Director´s Cut nicht wundern.

Auf jeden Fall dienen die Wackeleien der Vermeidung des R-Ratings, was sie aber - objektiv! - nicht besser macht.

Ich könte es mir auch vorstellen, dass da die DVD/Bluray mehr zeigt. Ob das allerdings in dem sympathischen Ausmaß wie bei Troja der Fall sein wird, wage ich allerdings stark zu bezweifeln.  :icon_smile:
... alias: Der Zerquetscher

Fastmachine

18 Mai 2010, 00:23:56 #59 Letzte Bearbeitung: 18 Mai 2010, 00:30:47 von Fastmachine
Nach dem üblen Trailer voll hohlem Pathos und den eher verhaltenen Kritiken hatte ich sehr wenig erwartet.  Entsprechend war ich dann vom Beginn recht positiv überrascht. Robin Hood als enttäuschter und desillusionierter Kreuzritter in einem Heer, das sich nur noch aus materiellen Gründen durch Frankreich plündert, schien wider Erwarten eine brauchbare Neukonzeption der Legende.

Die Anleihen bei ,,Gladiator" sind zwar mehr als offensichtlich, aber trotzdem gelingt Scott mit den Szenen der Burgerstürmung ein dramatischer Einstieg. Leider waren das auch schon die besten Kampfszenen, mit denen das hektisch geschnittene und in mehrfacher Hinsicht haarsträubend inhaltlich und dramaturgisch fehlkonzipierte Finale nicht mithalten kann.

Irgendwo in der Mitte des Films verliert Scott den roten Faden, die einzelnen Erzählstränge laufen völlig unbefriedigend auseinander und finden nie mehr recht zusammen.
Aus dem Blick geriet Scott vor allem aber seine Hauptfigur, so merkwürdig sich das anhört, da sich Russel Crowe doch über den ganzen Film hin sehr sichtbar im Vordergrund tummelt.

Im Grunde verfehlt Ridley Scott das Thema. Er liefert eine Art Mittelalterepos, das herzlich wenig mit den Motivkreisen um Robin Hood zu tun hat, einer Legende, die schlicht und einfach erzählerisch keine Vorgeschichte braucht und schon gar nicht diese. Würde man die Namen ,,Robin", ,,Marion" und ,,Loxley" ändern, die letztlich unwichtigen Auftritte der typischen Robin Hood Figuren (Bruder Tuck, Sheriff von Nottingham) streichen, kein Mensch käme auf die Idee, dieser Film hätte irgendetwas mit Robin Hood zu tun.

Die Einbindung Robin Hoods in die allgemeine englische Geschichte (oder der eher bizarren Version, die uns hier Scott aus unbekannten Gründen aufschwatzen will) ist mitnichten eine besondere Leistung des Films, das hat schon "Ivanhoe" vor einem halben Jahrhundert geleistet. Natürlich war das ein romantischer Ritterfilm, der aber um Längen poetischer, stimmiger und in seiner Weise als historisches Gleichnis tragfähiger war, als dieses pseudoauthentische Brimborium. "Authentizität" hat nämlich nix damit zu tun, dass es matscht und blutet oder die Jahreszahlen und Ritterrüstungen korrekt sind, sondern - ach was solls.

Alles in allem kommt der Film nicht sonderlich über das Durchschnittsniveau eines Blockbusters von diesem Budget hinaus. Mit gutem Willen noch 6/10.

Ach so: Kann mir eigentlich jemand plausibel erklären, warum hier die Franzosen als durchweg Superschurken herhalten müssen? Ist Ridley Scott bei seinem letzten Frankreichurlaub eine Laus über die Leber gelaufen? Oder wollte einfach mal wieder kein Franzose Englisch verstehen?
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

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