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Autoren-Thread : pm.diebelshausen

Begonnen von pm.diebelshausen, 27 November 2009, 03:17:46

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pm.diebelshausen

27 November 2009, 03:17:46 Letzte Bearbeitung: 27 November 2009, 04:30:07 von pm.diebelshausen
Nun möchte ich hier doch mal meine bislang 20 Reviews und die kommenden zur Diskussion stellen. Das heißt, die ersten 7 kann man getrost auch ignorieren, da sie über ein Kurzkommentar kaum hinauskommen. Da kann man eher ablesen, wie sich das Schreiben über Filme bei mir vom ersten Mal bis jetzt entwickelt hat.

Und für das, was Euch dazu einfällt, bin ich dankbar, denn mein Schreiben soll sich ruhig noch weiterentwickeln. Klar, dass mein Stil manchem passt, anderen nicht - you can't please everybody. Wozu auch? Aber Feedback ist immer gut. Also guckt bitte mal hier rein:

http://www.ofdb.de/view.php?page=poster&Name=59212&Kat=Review
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

pm.diebelshausen

Die letzte Review liegt schon knapp zweieinhalb Monate zurück! Da war ich heute so frei und habe was geschrieben, nämlich eine Review zu Die Manns - Ein Jahrhundertroman. Da gab es bisher nur eine. Bin mir nicht sicher, ob ich herausarbeiten konnte, warum ich ein wenig zwiegespalten bin, was dieses Mann-Ding anbelangt.

http://www.ofdb.de/review/16086,389612,Die-Manns---Ein-Jahrhundertroman
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

PierrotLeFou

Ich habe deine Reviews zum Maddin und zu Silent Hill gelesen und fand beide ziemlich informativ... (bei letzterem gehe ich halt nicht mit deiner Wertung konform, was mich beim Lesen aber nicht weiter gestört hat...)
Sehr angenehm zu lesen...

Das "Tales of Terror" Review habe ich ebenfalls gelesen und es "krankt" vielleicht ein wenig an der Kürze (ich kenne das von mir auch, dass die ersten Reviews wenige Sätze lang waren, während spätere Reviews mit der Zeit meist immer länger wurden), bringt den Tonfall des Streifens aber dennoch präzise auf den Punkt...

Kurz: ich habe die Reviews gerne gelesen und dass es nur drei sind, liegt halt an der Filmauswahl... ich lese gerne Reviews zu älteren Horrorfilmen und allerlei Kuriositäten, da stolpere ich nicht sooooo oft über dich.... in einige Reviews werde ich aber sicherlich noch reinschauen...
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Schlombie

Hi PM.! Hallo erstmal und herzlich willkommen im Club der Autoren-Thread-Autoren (was'n Wort *g)!

Das erfreuliche an Deinen Reviews ist, dass man herausliest dass Du etwas zu sagen hast. Du gibst nicht nur einen langgestreckten Kommentar über Deine Meinung ab, sondern hast spezielle Punkte, die Du entdeckt hast und mitteilen möchtest.

Das ganze ist eingebettet in einem anspruchsvollen und flüssig zu lesenden Schreibstil, und Deine Meinung ist begründet, was Deine Texte auch für einen wie mich interessant macht, der einige Male anderer Meinung war.

Am interessantesten fand ich die Unterschiede in Deinem Text zu "30 Days Of Night". Während Du von eher schlichten Bildern sprichst, war ich von gerade diesen (auch aufgrund des gewählten Farbfilters) sehr angetan und machte dafür gerade die Bildbreite verantwortlich, die Du wiederum als kaum genutzt ansiehst. Im Gegenzug fand ich die blutigen Spezialeffekte eher enttäuschend getrickst, während Du sie sogar lobst. So unterschiedlich können Meinungen und Wahrnehmungen sein, das ist schon herrlich.

Was ich sehr gut herausgearbeitet fand war Deine Analyse über die Wirkung und Optik in Deinem "Cloverfield"-Text den wir ähnlich gut fanden. Bei mir bekam er wegen einiger Logikwackler Punkteabzug, aber in Deiner Review zu "30 Days Of Night" betonst Du ja auch, dass Dich so etwas in der Regel nicht stört.

Auch wenn wir von Deinen ersten Texten für diesen Thread eher die Hände weglassen sollten, so habe ich doch trotzdem Deinen Text zu "The Happening" gelesen, der mir auch (und gerade in der Einleitung) sehr gut gefallen hat. Zum Glück gehst Du, soweit ich es beurteilen kann, eher den Weg des Nichtspoilerns. Ich erinnere mich an den Thread über das Review-Schreiben, den Du mal eröffnst hast, in dem ich einst meinte dass sich zur Analyse manche Final-Spoiler nicht meiden lassen und Bretzelburger zu recht konterte dass er gerade die Herausforderung darin sähe, den Text so zu formulieren, dass Analyse auch in solchen Fällen ohne Spoiler machbar sind. Über Bretzelburgers Worte habe ich nachgedacht und bin mittlerweile der selben Meinung. Wie sieht es da bei Dir aus?

Auch Deine "Silent Hill"-Review steckt voller Informationen und sie ist das Paradebeispiel dafür, dass Du Deine Meinungsbegründung deutlich schilderst, denn der Text war für mich sehr interessant trotz komplett gegenteiliger Meinung. Mit Deinen Worten dass der Film den herkömmlichen Kinobesucher reichlich verstören könnte hast Du mich allerdings grübeln lassen, ob ich nun wirklich derart abgestumpft bin, wenn ich so gar nichts außergewöhnlich an diesem Werk finden konnte. Mir fehlten da schlichtweg die Gesetze, an denen sich der Spuk orientieren muss, und zwar deshalb, weil ich es meist als recht unspannend empfinde wenn jederzeit alles möglich ist. Vielleicht war ich auch zu ungeduldig, denn nach ca. 60 Minuten habe ich ausgeschaltet. Kannst mich ja eines besseren belehren, wenn entscheidende Erklärungen erst spät nachrückten und dem Film rückwirkend damit mehr Pfeffer bescherten.

So, das soll mal ein Rundum-Blick Deines Review-Schaffens sein. Ich bin mal gespannt auf weitere Texte.

Gruß
Schlombie

pm.diebelshausen

29 November 2009, 05:51:32 #4 Letzte Bearbeitung: 1 Dezember 2009, 02:02:46 von pm.diebelshausen
Dachte mir schon, dass ich bald mal was zur Spoiler-in-Reviews-Thematik sagen würde/sollte/will. Gut, dass Du gleich einen Anlass gibst. Darüber hinaus werde ich hier mal noch mehr über meine Vorstellung von Reviews darlegen. Ich bin damit in verschiedenen Reviews verschieden umgegangen - habe da also nicht zwingend eine Konzeption, die ich konsequent durchhalten würde. Das kommt vielleicht generell vom Texten, denn ich schreibe manchmal auch Fiktives, oder vom Fotografieren und anderen kreativen Dingen. Da ist mein Grundsatz eher: alles im Sinne des jeweiligen Kunstwerks (großes Wort, ich meine einfach das, was da geschaffen sein will). Um zu erklären: wenn ich heute Fotos mache und die dann digital nachbearbeite, dann fällt mir auf, dass ich auch da nicht ein einheitliches Konzept habe, sondern dem einen Bild dieses, dem anderen Jenes gebe, je nachdem, was mir gut für das jeweilige Bild zu sein scheint. Ich bin da also nicht sehr diszipliniert (obwohl es schon auch Stilmittel gibt, die ich immer wieder einsetze, aber die muss ich selber erst im Nachhinein entdecken. Ich lasse den Dingen ihren Lauf. Der einzige Grund, warum das manchmal funktioniert wird wohl sein, dass ich Geschmack habe - gilt fürs Schreiben, fürs Malen, fürs Musizieren, fürs Kochen, für die Art wie ich die Möbel in mein Zimmer stelle - alles.

So - das heißt für Reviews: je nachdem, wie ich drauf bin, oder was für einen Film ich da vor mir habe oder was zwischen mir und dem Film passiert ist, gehe ich mal so oder mal so ran. Das ist keine groß überlegte Absicht, es entwickelt sich halt so. Dennoch möchte ich ganz generell sagen, weil es meine Überzeugung ist: ich schreibe keine Werbetexte, meine Reviews sind Re-views, nicht Pre-views. Ich selber lese selten über Filme, um auf Konsum-Ideen zu kommen. Warum: weil ich gemerkt habe, dass mich Meinungen sehr stark beeinflussen und ich sie nicht auf die leichte Schulter nehme. Einfach gesagt: wenn ich zu irgendwas als erstes eine schlechte Review lese (die eine gewisse Qualität und damit Überzeugungskraft hat), dann hat der Film es schwerer, bei mir dagegen anzukommen. Ebenso wirken negative Reviews unglaubwürdiger oder sogar ein bissl lächerlich, wenn ich zunächst eine positive gelesen habe. Ich bin sehr für den "naiven" Zuschauer (ebenso wie Leser). Als Prinzip versteht sich, denn in Wirklichkeit sind die Dinge immer kompliziert! Ich liebe es, so gut wie nichts über einen Film zu wissen - dann ihn zu sehen - dann passiert was während man ihn sieht - und am Ende ist nichts wie es vorher war. Utopisch ist das zwar und kaum wirklich realisierbar, aber dennoch meine Grundlage beim konsum- und rezipieren.

Ich finde sehr spannend, zu erfahren, was andere sehen - auf einem Bild, in einer Geschichte, in einem Film. Denn das ist, was den Unterschied macht, nicht "der Film ist gut" oder "der Film ist scheiße". "Der Film ist" gibt es gar nicht, denn jeder Film ist viele Filme: jeweils einer, wenn einer ihn sieht! Spannend, spannend! Du scheinst das auch so zu verstehen, wenn Du schreibst: "So unterschiedlich können Meinungen und Wahrnehmungen sein, das ist schon herrlich." Also, ich lese gerne Bildbetrachtungen wie in "1000 Meisterwerke", wo gar nicht mal gesagt wird, ob ein Bild toll ist oder nicht, sondern nur beschrieben wird, woraus es überhaupt besteht. Und je nachdem wer das beschreibt, scheinen unterschiedliche Bilder beschrieben zu werden.

Klar benutze ich auch Reviews aus manchen Filmzeitschriften und von den ofdb-Autoren, um herauszubekommen, ob ein Film was für mich wäre. Aber dazu reicht ein kurzer Blick auf das Fazit. Außerdem: wie oft sieht's dann doch gerade anders herum aus: ein Film, von dem man sich was erhoffte aufgrund mancher Infos, ist pupslangweilig, und ein anderer, den man lieber gemieden hatte, haut einen plötzlich um. Mann, Mann - auf nix is mehr Verlass heutzutage... ;O)

Am liebsten würde ich über jede Review zur Sicherheit schreiben: Lesen auf eigene Gefahr, könnte Spoiler enthalten. Aber als Einstieg in eine Review ist das doch auch dämlich. Bei der Review zu "Flug des Phoenix" habe ich versucht, nicht auszusprechen, dass am Ende... jetzt hätte ich's beinahe hier gesagt!  :eek: Seltsam eigentlich, denn gerade einem Klassiker gegenüber habe ich mehr das Gefühl, dass der Film ohnehin bekannt ist (was natürlich auch nicht unbedingt stimmt, weil ja immer neue Filmseher nachwachsen, die das Alte neu entdecken). Bei "The Happening", wo der Film so konzentriert und simpel ist, schien es mir wohl unmöglich, die Art der Bedrohung nicht zu erwähnen. Zum Glück ist es bei vielen Filmen aber auch gar nicht nötig, vom Ende zu sprechen, weil es nicht so wichtig ist, oder weil es aufgrund des Genres, des Produktionslandes oder der Zeit der Veröffentlichung oder der Besetzung mehr oder weniger absehbar ist, dass z.B. der Schönling da vorne am Ende nicht kläglich verrecken wird. "Cloverfield" z.B. stellt das Ausmaß des Endes schon durch den Text am Anfang klar. Nur als Beispiel.

Also nochmal kurz und bündig: ich lese Reviews im Nachhinein und so ist auch meine Schreibhaltung. Da gibt es und wird es Ausnahmen geben oder einfach Reviews, die diese Aussage nicht zu beherzigen scheinen, sie bleibt aber trotzdem die Grundlage.

Und jetzt will ich noch was Problematisches ansprechen, wo ich mir selber unsicher bin: z.B. in der Review zu "Die Manns" ist mir sehr unklar, ob ich eine von mir herausgestellten Aspekt nun gut oder schlecht finde. Unterm Strich habe ich ein bisschen das Gefühl ich schreibe zu sehr gegen den Film, gebe ihm aber doch eine 7/10. Diese Review ist mir überhaupt eher schwer gefallen. Vermutlich, weil die Manns so ein Schwergewicht sind und schon lange ein Thema für Spezialisten, aber auch, weil bei dieser Kritik mit drei Ebenen umgegangen werden musste: erstens der Familie und ihrer Psychologie (historische Ebene), zweitens der Interpretation oder Exegese dieser Historie durch Breloer (wissenschaftliche oder inhaltliche Ebene) und drittens der für uns hier eigentlich interessantesten: der erzählerischen Ebene, nämlich der filmischen, formalen. Ich bin z.B. sehr im Zwiespalt, was Klaus Mann gespielt von Sebastian Koch angeht: Klaus Mann als Persönlichkeit ist hochspannend, zu einem guten Teil ein Schauspieler (und nicht der einzige in der Familie), der eine Menge hinter seinem Schauspiel versteckt. Das wurde in einer aufgesetzten Gestik und generellen Theatralik von Breloer umgesetzt und inszeniert , die ich häufig störend, nervig, blöd fand. Und dennoch gehört Koch zu den wirklich guten Darstellungen im Film, weil er darin enorm präsent ist, voller Kraft, und doch so schwach. Ich bin noch zu keinem Schluss gekommen, was ich davon halten soll.

So, jetzt isses 4:50 und ich schreib Romane.

cu!
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

pm.diebelshausen

Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

pm.diebelshausen

15 Dezember 2009, 23:34:41 #6 Letzte Bearbeitung: 15 Dezember 2009, 23:37:06 von pm.diebelshausen
Die Review zu "The Zombie Diaries" ist zwar schon etwas älter, aber ich hatte sie noch nicht in die ofdb eingetragen. Wer den Filme-des-Jahrzehnts-Thread verfolgt hat, weiß ja schon, dass ich Kameragewackelfilme mag. Und auch diesem konnte ich was abgewinnen.

http://www.ofdb.de/review/133549,391744,The-Zombie-Diaries

Ohne Spoiler.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Schlombie

Hmmm... wenn ich bedenke, dass ich meine 2 von 5 Punkte schon sehr großzügig empfand, bin ich von Deinen 8 von 10 echt überrascht. Ich fand "Zombie Diaries" zu gewöhnlich.

Gut an Deiner Review finde ich, wie Du hervorhebst, dass eben der Amateurfilmer-Stil nicht mal eben dahingeschludert wird (werden kann?), sondern auch erst glaubhaft erarbeitet werden muss. Eben weil das vielen nicht bewusst ist, finde ich es persönlich schade, dass das Thema ausgerechnet in diesem in meinen Augen mageren Werk aufgegriffen wird. Deine Wahrnehmung ist da anders, da Du ja mit dem Film sympathisierst, auf mich wirkt dies jedoch wie Perlen vor die Säue. Schade! Nichtsdestotrotz wie immer eine gut formulierte Review!

Mal ein Anti-Tipp von mir: in dem dilettantischen "The Dark Area" versuchten deutsche Schüler mit einem lächerlichen Thema auf die "Blair Witch"-Welle aufzuspringen. Das Ergebnis ist grottenschlecht, verdeutlicht aber noch einmal Dein angesprochenes Thema: wie ein Hobbiefilmer zu filmen reicht eben nicht aus, um im Kino zu wirken. Da wir Cineasten ja nicht immer nur von guten Filmen lernen, wäre dieser unfreiwillig komische und nervige Trash für Dich vielleicht einen Blick wert.

Gruß
Schlombie

pm.diebelshausen

16 Dezember 2009, 09:56:42 #8 Letzte Bearbeitung: 16 Dezember 2009, 14:26:05 von pm.diebelshausen
Schlag mich: ich habe "Dark Area" irgendwo hier und mich nie nie nie rangetraut. (Ja, ok, Apeman, ich geb's ja zu: ich kaufe doch alles.)

Schlombie, ich überlege manchmal, die Punktevergabe ganz zu lassen. Es gibt zu viel Für-und-Wieder und so viele Filme mit 8 Punkten, die eigentlich gar nicht nebeneinander passen. Manchmal haut die Kamera einen Film raus und hebt ihn von 7 auf 8, ein andermal ist die Hitler-Darstellung so unter aller Sau, dass ein Film von 9 auf 8 absacken muss, und dann wieder ist alles völlig ok mit einem Film, aber eben auch nichts Weltbewegendes, so dass er solide auf ne 8 kommt. Da sind die Reviews natürlich aussagekräftiger. Aber die Punktebewertung macht auch irgendwie ein bissl Spaß und manchmal ruft sie mir flott ins Gedächtnis, was ich von einem Film hielt. Wundere mich und korrigiere aber auch manchmal. (Zuletzt bei "Men Behind the Sun" von 6 auf 7, zunächst gegeben, weil er halt auch kommunistische Propaganda ist, dann aber besonnen, weil die Kamera klasse ist und der Film nicht nur mit seinen Schocks - die ja gar nicht so häufig sind -, sondern in seiner Gesamtstimmung lange nachwirkt bei mir. Ergo: sehenswert.)

Deine 2/5 müsste ich mit ner 4/10 übersetzen, was schon nen deutlichen Unterschied zu meinen 8 macht, und so weit würde ich nicht runtergehen, könnte dem Film aber auch 7/10 geben. Weiter runter aber nicht, denn ich finde ihn sehenswert und für mich beginnt die Warnung vor einem Film ab 6 Punkten, sehenswert sind 7 - 10. Das ist so meine stille Übereinkunft. Mein Grund für die 8/10 Bewertung war einerseits der Stil, den ich größtenteils überzeugend fand, und andererseits die doch sehr überraschende eigentliche Thematik, die sich für meine Begriffe intelligent hinter der Zombie-Fassade entpuppte. Soviel Originalität ist doch auch eine (ok, nicht glänzende) Perle unter vielen Zombie-Film-Säuen: wissen wir doch, dass das ein Subgenre mit ausgeprägt viel Schund ist. Ich war sogar von "28 Days" und mehr noch "- Weeks" enttäuscht. Das ist es kurz gesagt: wo mich Boyle enttäuschte und in meiner Meinung absackte, hat mich "Zombie Diaries" positiv überrascht, was sich dann auch in den Punkten ausdrückt.

Naja, und man muss natürlich sehen, dass Du viel eher der Zombie-Fachmann bist. Ich sehe den Film von daher wahrscheinlich auch schon anders.

Greets!
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Schlombie

Zitat von: pm.diebelshausen am 16 Dezember 2009, 09:56:42
Schlombie, ich überlege manchmal, die Punktevergabe ganz zu lassen. Es gibt zu viel Für-und-Wieder und so viele Filme mit 8 Punkten, die eigentlich gar nicht nebeneinander passen.

So geht's mir auch, deshalb bin ich zu meiner 5er-Bewertung gewechselt, die weniger Widersprüche zu Tage fördert. Allerdings ist es selbst bei beengterer Punktzahl noch immer unmöglich ein Gleichgewicht zu finden, welches das Empfinden und die Meinung zu einem Film definitiv auf einen der Bewertungspunkte bringt. Immer wieder schwanke ich selbst da zwischen 4 und 5 oder 3 und 4, usw. Ich versuche mittlerweile gar nicht mehr Filme mit gleicher Punktzahl zu vergleichen, da dadurch meist ein ungerechtes Bild entsteht, was aber eigentlich Quatsch ist, da jeder Film für sich stehen sollte. Auch wenn "Hauptsache Ferien" und "American Psycho" bei 3 von 5 Punkten nebeneinander merkwürdig wirken, so haben doch beide die vergebene Punktzahl verdient.

Letztendlich ist das Punkte vergeben ein Spiel, bei dem man nie zu einer Einheit finden wird. Erschwert wird es zudem ja auch dadurch, dass ein Film an verschiedenen Tagen ja auch völlig anders wirken kann.

pm.diebelshausen

16 Dezember 2009, 14:28:36 #10 Letzte Bearbeitung: 16 Dezember 2009, 16:03:38 von pm.diebelshausen
Ich führe übrigens ein Filmtagebuch mit ganz knappen Einträgen, manchmal nur ein Satz: da notiere ich an der Seite entweder +, - oder O (für neutrale Mitte). Heißt: hat gefallen, hat mißfallen oder ist eben solala. Diese 3er-Einstufung fällt mir wesentlich leichter.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

pm.diebelshausen

16 Januar 2010, 23:56:14 #11 Letzte Bearbeitung: 17 Januar 2010, 01:05:53 von pm.diebelshausen
Erst wollte ich, dann doch nicht, weil schon so viele dazu geschrieben haben, dann aber doch, weil ich den Besprechungen mit 9 oder gar 10 Punkten auch etwas entgegenhalten wollte, nachdem ich nicht nur positiv überrascht war von dem Film:
96 Hours-Review ist online.

http://www.ofdb.de/review/136578,395391,96-Hours
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Intergalactic Ape-Man

Kann man so sehen. Gut geschrieben ist es allemal. Interessant fand ich die Bewegung von Amerika nach Europa, vor allem unter dem Aspekt, daß er ja auch von Europa nach Amerika zurückkehrt. Man muß sich tatsächlich auch die Frage stellen, was er denn nach Hause mitnimmt.

pm.diebelshausen

7 Februar 2010, 05:00:43 #13 Letzte Bearbeitung: 7 Februar 2010, 08:13:53 von pm.diebelshausen
Was die Geisterstunde anbelangt zwar mit Verspätung, aber was soll's: ein nächtliches Reviewchen zu The Haunting in Connecticut.

http://www.ofdb.de/review/152935,398383,Das-Haus-der-D%C3%A4monen
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

pm.diebelshausen

24 März 2010, 00:12:44 #14 Letzte Bearbeitung: 24 März 2010, 00:35:28 von pm.diebelshausen
Review zu einem alten Schätzchen: Yevgeni Bauers Twilight of a Woman's Soul von 1913:
http://www.ofdb.de/review/86220,404837,Twilight-of-a-Woman%27s-Soul
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

pm.diebelshausen

Ein klitzeklitzekleines Reviewchen zu der Dokumentation über Buster Keaton A Hard Act to Follow:
http://www.ofdb.de/review/34646,406225,Buster-Keaton---Sein-Leben-sein-Werk
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filmimperator

Zitat von: pm.diebelshausen am 16 Januar 2010, 23:56:14
Erst wollte ich, dann doch nicht, weil schon so viele dazu geschrieben haben, dann aber doch, weil ich den Besprechungen mit 9 oder gar 10 Punkten auch etwas entgegenhalten wollte, nachdem ich nicht nur positiv überrascht war von dem Film:
96 Hours-Review ist online.

Schöne Review. Besonders interessant finde ich dabei deinen sicherheitspolitischen Exkurs um die Feindbilder. Selbiger wirkt in deinem "Iron Man"-Review allerdings etwas fehl am Platze, wenn du schon damit argumentierst, dass es in Comicverfilmungen normal ist, den Realismus "sausen zu lassen". Aus diesem Grund hat mich das Feindbild dort auch nicht so wirklich gestört und ich kann den Film stärker als du eben als Spaß-Kino annehmen.
Unterschiedliche Meinungen? Chuck Norris interessieren nicht mal die Fakten!

pm.diebelshausen

Dass ich das in der "Iron Man"-Review sehr bemängel, liegt vielleicht daran, dass mir der Film wenig comichaft vorkam. Anders als bei "Hellboy" z.B., dem ich seine Comic-Wurzel in jeder Minute ansehe. Dieses Manko ist bei einigen Comicadaptionen meiner Meinung nach der Fall.

Und eigentlich ist mir dann wurscht, in welchem Film ("Iron Man" oder "96 Hours") dieses die-bösen-Wüstensöhne-Klischee eingesetzt wird: ich find's blöd. "Iron Man" fand ich leider auch noch recht langweilig, was ich aber nicht in der Review zum Thema gemacht habe, weil das wenig aussagt. "96 Hours" hatte auch seine Schwachstellen in der Erzählung, funktionierte aber in sich besser.

Danke für's Lesen und Kommentieren!
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pm.diebelshausen

Komisch, wie und wann man manchmal Lust hat worüber zu schreiben.  :icon_neutral:

Wolfgang Petersen: Der Sturm
http://www.ofdb.de/review/1228,408708,Der-Sturm
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pm.diebelshausen

25 April 2010, 16:22:07 #19 Letzte Bearbeitung: 2 Mai 2010, 23:39:26 von pm.diebelshausen
Ein Haunted-House-Film von 1973, der einen leider zu zaghaften Versuch darstellt, dem Genre seinerzeit neue Impulse zu geben:

The Legend of Hell House
http://www.ofdb.de/review/7004,409969,Tanz-der-Totenk%C3%B6pfe
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Schlombie

Ein Zitat von pm.diebelshausen ausm anderen Thread:

Allerdings: was glaubst Du, wieviele Reviews in der OFDb stehen, bei denen der Autor den Film überhaupt nicht komplett gesehen hat, aber so tut, als hätte er den Oberdurchblick? Dürften einige sein, z.B. alle, die ich geschrieben habe, und das finde ich viel unehrenhafter als oben genannte Fälle.


Du böser Schlingel hast wohl den Abspann nicht komplett geguckt, was?  :kotz: :doof: :icon_mrgreen:

pm.diebelshausen

Hehehe.

Wollte nur einen Grund andeuten, warum ich schon länger nix mehr geschrieben habe: ich sehe Filme inzwischen komplett - da bleibt keine Zeit mehr für Reviews.  :icon_neutral:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Schlombie

Wie wärs mit nem Kompromiss? Du guckst die Filme komplett, allerdings mit Bildvorspulen, und dafür gibts wieder Reviews? Die wären sicher interessant: "Der Film ging rum wie nichts!" (Die Reise zum Mond), "Man, haben die alle hektisch geschauspielert fürn Drama!" (Schindlers Liste), "Da war'n Bus?" (Speed) oder "Wow, habs heute auf 16 Filme gebracht, aber der hier ging mir wirklich auf die Augen!" (Crank)

pm.diebelshausen

XOD  :respekt:

Ich würde mich da besonders auf den ein oder anderen Warhol-Film freuen, z.B. "Empire".
Und dürfte ich denn dann "Memento" rückwärts spulen?
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Schlombie

Zitat von: pm.diebelshausen am  6 August 2010, 01:08:15

Und dürfte ich denn dann "Memento" rückwärts spulen?

Dann erfährst Du das Ende aber erst am Schluss!   :icon_mrgreen:

pm.diebelshausen

28 September 2010, 23:20:24 #25 Letzte Bearbeitung: 28 September 2010, 23:34:27 von pm.diebelshausen
Interstate 84 - kennt kein Schwein, braucht auch kein Schwein. Den Film hätte ich ruhig im Vorspulmodus "genießen" können. Dafür gibt's nach längerer Pause mal wieder eine Review von mir und ungewöhnlicherweise mal den Versuch eines Verrisses - macht irgendwie gar keinen Spaß, ich mag Filme, aus denen ich was machen kann...

http://www.ofdb.de/review/122536,429005,Interstate-84
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pm.diebelshausen

Nach einem halben Jahr mal wieder eine Review...

Juan Luis Bunuels Rendezvous zum fröhlichen Tod von 1972
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Schlombie

29 März 2011, 01:05:34 #27 Letzte Bearbeitung: 29 März 2011, 01:11:09 von Schlombie
Hut ab! Vielschichtige, sehr informative Review, die neugierig macht (ich kenne den Film noch nicht). Gibts den auf DVD oder wie bist Du drauf gestoßen? Beim OFDb fehlt jeglicher Fassungseintrag.

Was aus dem Text nicht ganz klar wird, falls Du überhaupt eine Antwort darauf weißt: wieso der so humoristisch klingende deutsche Titel? Die typische Fehlbenennung unseres Landes oder so irrtümlich klingend durch inhaltliche Parallelen?

Bei solch positivem Ergebnis warte ich gerne länger aufs nächste Review! Aber muss es gleich ein halbes Jahr sein? *g

pm.diebelshausen

29 März 2011, 02:59:55 #28 Letzte Bearbeitung: 29 März 2011, 03:37:12 von pm.diebelshausen
Vielen Dank für den Hut!

Ich kam auf den Film, weil mein Bruder vor ein paar Jahren davon sprach, dass er den gerne nochmal sehen würde. Ein Freund trieb dann irgendwo eine selbstgebrannte Kopie einer Ausstrahlung bei TCM (Turner Classic Movies) auf, einmal für meinen Bruder und einmal für mich - in bemitleidenswerter Bild- und Tonqualität. Offenbar fünfte oder achte VHS-Generation, aber immerhin im O-Ton mit engl. Untertiteln. Und ob der da in voller Länge lief, ist mir auch nicht klar. Ich würde ihn gerne nochmal in besserer Qualität sehen.

Der dt. Titel ist schon eine gute Übersetzung des französischen. Vielleicht gab es da doch kommerzielle Überlegungen - Bunuel ist mit dem Film im Gepäck auf mehreren Festivals unterwegs gewesen. Gemessen am Film ist der Titel daneben, es sei denn, man verstehe das Fröhliche als die Aspekte der Lust in dem Film - aber das ist dann doch ziemlich übers Knie gebrochen. Fröhlich ist wirklich nichts an dem Film, so weit geht dann auch der Vergleich mit Hooper absolut nicht.

Mir ist grad aufgefallen, dass meine Argumentation bezüglich Haunted-Houses in den 70ern und Robert Wise missverständlich ist. In Bis das Blut gefriert geht es schließlich um das Investigative, nicht um eine Familie. Da muss ich wohl nochmal umformulieren...

Edit: deutlicher gemacht.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

pm.diebelshausen

Diebelshausens-Review-Werbethread:
Fand ich schwer, Takeshi Kitanos Achilles and the Turtoise in den Griff zu bekommen. Hatte vor vielen Monaten angefangen, was zu schreiben und es jetzt, nachdem ich ihn nochmal gesehen habe, versucht, fertigzustellen. Es wurde auch eindeutig eine Interpretation statt einer waschechten Filmkritik. Wem das nicht reicht: Kurz gesagt, ich finde den Film toll. Den Rest kann man, wenn man mag, hier nachlesen:
http://www.ofdb.de/review/154062,453706,Akiresu-to-kame
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

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