OFDb

Verringern die Reviews das Niveau der OFDB ?

Begonnen von Bretzelburger, 1 Januar 2010, 20:01:57

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Intergalactic Ape-Man

Zitat von: Bretzelburger am  6 Januar 2010, 14:04:26
Ich wiederhole mich da ungern, aber genau darin liegt der Zwiespalt zwischen einer Fan-Seite, die ihre Mitglieder gleichwertig behandelt, und einer professionellen Seite, die sich den Regeln der Marktwirtschaft unterwirft. Ich bin selbst kein Freund von Rendite-Denken und marktwirtschaftlicher Diktatur, aber wenn man zu sehr das Qualitätsdenken vernachlässigt (und ich meine das in einem ganz natürlichen Rahmen, den jeder für sein privates Umfeld auch in Anspruch nimmt) bedeutet das auf Dauer einen Niedergang.

Meinst du denn nicht, daß man in diesem Sinne eine professionelle Qualität auch nur fordern könnte, wenn man diese professionell bezahlte?

McKenzie

6 Januar 2010, 15:33:30 #91 Letzte Bearbeitung: 6 Januar 2010, 15:39:56 von McKenzie
Ich bin auf diesen Thread leider erst jetzt aufmerksam geworden und unglücklicherweise fehlt mir die Zeit, mich jetzt noch ausführlich einzuklinken zumal die Diskussion ohnehin schon auszulaufen scheint.
Prinzipiell finde ich es sehr erfreulich, dass hier konstruktiv diskutiert worden ist und das Bretzelburger trotz der Gefahr, als arrogant abgewinkt zu werden (auch wenn es natürlich eine Ego-Frage ist und Ego hat er nunmal satt) diese Debatte so umfangreich unterhalten hat. Ich persönlich stimme als langjähriger (wenn auch nicht übermäßig produktiver) Autor, weitgehend mit seiner Ausgangsargumentation überein. Und das kommt hier von jemandem, der mehr oder minder als Horror-Fan / Splatter-Kiddie (also ganz klassisch) angefangen hat in der OFDb und der vor etwa zwei Jahren um die 45 eigene Reviews löschen ließ, die er für unzulänglich, peinlich und nicht seinem eigenen aktuellen sowie einem für die OFDb erstrebenswerten Niveau entsprechend hielt.

Generell sehe auch ich den Gedanken einer "Review-Auslese" extrem kritisch (zumal es dafür inzwischen auch schon zu spät wäre - wer sollte diesen Berg von Arbeit bewältigen?) aus den bereits ausgiebig diskutierten Gründen. Wer entscheidet? Bildet sich so eine elitäre Einstellung aus? Schreckt es Interessenten ab? Kann man bei so unterschiedlichen Interessenbereichen, die in der OFDb aufeinandertreffen (und die auf "Arthouse"-Kino und sonstig exzentrische / unkonventionelle Filme spezialisierten Autoren in der OFDb sind inzwischen m. E. keine Randgruppe mehr - auch der Horror- und Actionfilmen abgeneigte, anspruchsvolle Filmfan kommt inzwischen in der OFDb recht gut auf seine Kosten wie ich selbst bei der Suche nach solchen Filmen oft überrascht feststelle) überhaupt noch auf einen einheitlichen Qualitätsstandard hoffen?

Nein. Aber ich finde den Vorschlag von Schlombie sehr überdenkenswert. Bestimmte, regelmäßige und - notgedrungenermaßen - "redaktionell" ausgewählte Schreiber als "Stamm-Autoren" oder als "empfohlene Autoren" z. B. farblich zu kennzeichnen oder auch in einer separaten Auflistung zu nennen - das ist ein Status, den sich jeder verdienen kann und der in keinster Weise dem üblichen OFDb-Verkehr, wie er momentan von statten geht, ins Gehege kommen muss. Also alles wie beim alten, aber zumindest wäre so eine Art Richtlinie vorhanden, eine Auswahl (die selbstverständlich vielseitig sein muss - da sollten sich dann neben Autoren, die gerne Autorenkino besprechen, natürlich auch Horrorfans oder Trash-Liebhaber finden) die neuen Usern oder interessierten Besuchern eine Vorstellung davon geben kann, welche Schreibstile und meinetwegen auch - weil das gleich wieder böse und elitär klingen kann - welche Qualität man in der OFDb antreffen kann. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass neue Besucher, wenn sie unglücklicherweise auf der Startseite mehrere Male hintereinander einige extreme Peinlichkeiten von prolligen Gorehounds erwischen, die OFDb danach passé sein könnte. Und das, wenn man schon Reviews empfiehlt wie momentan im Review-Tip, man das ganze auch gleich richtig anpacken sollte denn die volle, wunderbare Vielfalt der OFDb kommt hiermit nicht zum Tragen - ich würde z. B. für eine Liste empfohlener Autoren solche Schreiber wie Ghost Shit oder goddamnsthesun nominieren, obwohl ihre Filmauswahl gängigen Qualitätskriterien nur sehr selten entspricht und ihr Stil manchmal etwas krude erscheinen mag. Aber sie schreiben auf anschauliche und oft auch einfallsreiche Weise über Filme, die in der OFDb definitiv ihre eigene Nische haben (Exploitation, Trash, Sexfilme).

Wie eine Redaktion, die hierüber entscheidet, aussehen soll, könnte ich auch nicht sagen. Aber ja, es sollte sie m. E. geben und sie sollte auch regelmäßig Anfragen von oder Vorschläge für neue empfehlenswerte "Mitglieder" annehmen und "bearbeiten". Im Zweifelsfall könnten das vielleicht sogar die bisher dafür verantwortlichen übernehmen - Moonshade ist z. B. meines Wissens kein besonderer Fan von mir oder zumindest meinem Filmgeschmack  :icon_mrgreen:, hat mich aber auch schon einige Male auf die Startseite gesetzt. Und Bretzelburger mag vielen vielleicht etwas spießig erscheinen, aber er schwärmte in den Autorenthreads auch schon über eine Autorin wie PennyDreadful, die ziemlich salopp schreibt und das beinahe ausschließlich zu Horror / Gore / Trash. Daher hätte ich auch keine Bedenken, ihn dafür zu nominieren, auch wenn er ein bildungsbürgerlicher alter Sack ist. ;)

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich von einer Änderung in Richtung redaktionell empfohlener Autoren selbst gar nicht sonderlich profitieren würde, da ich inzwischen die meisten meiner Reviews auf einem mit einigen gleichgesinnten Freunden betriebenen Blog veröffentliche und nur hier und da noch in der OFDb poste (und dann meist zu Spezialgebieten wie dem italienischen Genre-Kino). Ego-Motive stehen also zumindest von meiner Seite nicht hinter diesem Vorschlag, auch wenn ich mich über eine Nominierung - wie jeder andere! - freuen würde.

PS: Mit dem Ursprung der OFDb als Genre-lastige Seite mit Fokus auf Zensurfragen zu argumentieren, halte ich für wenig konstruktiv. Inzwischen ist sie m. E. schon längst darüber hinausgewachsen (obwohl der Fokus immer noch da ist - alleine schon wegen der User, die sich deshalb registrieren) und sie wird weiter in Richtung größerer Vielfalt wachsen. Daher wäre es kontraproduktiv, weiterhin auf diesem alten Kern zu beharren denn die Zeit wird ihn bestätigen, selbst wenn die sog. "Arthouse-Fans" mehr Raum einnehmen und Energie investieren.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

mali

Zitat von: Bretzelburger am  6 Januar 2010, 14:04:26
Mein etwas provokativ übertitelter Thread hatte vor allem den Sinn, eine gewisse Aufmerkamkeit auf das Thema zu lenken, was dann zwar zwischendurch negative Auswüchse hervorbrachte, aber glücklicherweise viel mehr konstruktive Beiträge. Denn wenn ich bei dir, Mali, lese, dass du schon mehrfach etwas zu dem Thema Startseite gesagt hast, dann kann ich nur sagen, dass ich das nicht bemerkt habe.

Das war früher sogar mein Lieblings-Thema ;-)

Ich weiß auch nicht mehr in welchen Threads das alles war. Gefunden habe ich aber noch zum Beispiel den Thread zum Relaunch der OFDb 2006:

http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,65094.msg498727.html#msg498727
http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,65094.msg498883.html#msg498883

Moonshade

Zitat von: McKenzie am  6 Januar 2010, 15:33:30
Im Zweifelsfall könnten das vielleicht sogar die bisher dafür verantwortlichen übernehmen - Moonshade ist z. B. meines Wissens kein besonderer Fan von mir oder zumindest meinem Filmgeschmack  :icon_mrgreen:, hat mich aber auch schon einige Male auf die Startseite gesetzt.

Die Reviewtipp-Auswahl hat so ziemlich gar nichts mit meinem Filmgeschmack oder dem der Autoren zu tun.
Solange das Teil in geschriebener Form rockt wie Sau, präsentierte ich auf der Frontseite auch "Anal-Hammer 7" oder "Die gloriosen Gummigelüste der Mainzelmännchen".
Und seit Hankey jetzt auch schon Reviewtipp war, sollte mir bitte keiner mehr persönliche Motive unterstellen (außer natürlich, ich nominiere mich selbst, harhar... :king:)

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Hedning

6 Januar 2010, 21:22:58 #94 Letzte Bearbeitung: 7 Januar 2010, 00:03:45 von Hedning
Zitat von: Bretzelburger am  1 Januar 2010, 20:01:57Nur die Reviews können dabei schlicht nicht mithalten, denn in dieser Hinsicht bleibt die OFDB auf dem Niveau einer Schülerzeitung, in der Jeder ohne Anspruch seine gerade gewonnenen Empfindungen eintragen kann. Im Grunde ist diese Aussage noch nicht einmal korrekt, denn selbst in einer Schülerzeitung gibt es eine Redaktion, die ein gewisses Mass an Qualität voraussetzt. Natürlich wird von den Usern per Mouse-Click gewichtet, wessen Reviews man lieber liest als andere, aber das ändert nichts daran, dass der Charakter des Schreibstils gesamt wahrgenommen wird. Unterhält man sich einmal bei einem Filmfestival oder nach einer sonstigen Kinoaktion mit Beteiligten der Film- und Kritikerbranche, ist die OFDB entweder nicht bekannt oder wird eben genau auf dem obengenannten Level eingeordnet.

Das liegt aber auch daran, dass das weitgehend offene Medium Internet von den Vertretern der Printmedien generell scheel beäugt wird, da es für sie eine unangenehme Konkurrenz bildet (allerdings ist es hochwillkommen, wenn es mal schnell für einen Artikel was zu ergoogeln gilt). Was ich an Film- und Fernsehkritik in durchschnittlichen Printmedien lese, ist etwa auf dem Niveau einer durchschnittlichen bis leicht überdurchschnittlichen OFDb-Kritik (das ist natürlich grob vereinfacht, aber man sollte auch bedenken, dass in der OFDb häufig Kenner z.B. eines bestimmten Genres schreiben, die etwa einen Horrorfilm besser einordnen können, als ein Journalist, der mal für dies, mal für jenes zuständig ist).

ZitatAls Reputationsadresse für einen Autor funktioniert sie, zumindest bisher, nicht.

Das mag ja sein, aber warum sollte sie auch? Internetseiten, auf denen sich lediglich Autoren mit einer gewissen Vorbildung äußern und die gründlich redigiert werden, gibt es doch schon genug...

ZitatDeshalb stelle ich meine Frage so allgemein. Haltet ihr es für richtig, dass die OFDB Jedem ein Sprachrohr gibt, seine Meinung auszuplaudern

Für mich gibt es in dieser Hinsicht am derzeitigen Zustand nichts zu verbessern. Allenfalls dass sich einige Nutzer durch ihre Namenwahl bewusst an die Spitze der Rezensionenliste befördern und damit tendenziell häufiger gelesen, finde ich nicht ideal. Hier wäre eine chronologische (oder evtl. auch an der Textlänge orientierte) Auflistung sinnvoller.

ZitatDas ist sehr demokratisch

Das denke ich auch, und das schätze ich auch an der OFDb. So kann man sich ein umfassenderes Bild davon machen, wie Filme von Zuschauern verschiedenen Bildungsgrades und verschiedener Erwartungshaltungen rezipiert werden. Ich finde auch in großteils unbeholfenen Rezensionen manchmal überraschend treffende oder witzige Formulierungen.

ZitatIst es vielleicht gerade diese Kombination aus Professionalität und Dilettantismus, welche ihr die nötigen Sympathien einbringt, oder stagniert damit auf Dauer der Zuspruch, weil bestimmte Interessensgruppen nicht zu ihr finden?

Das Phänomen, dass viele Leser eine Rezension für lesenswerter halten, wenn sie in einer Zeitung oder einer Zeitschrift steht - bzw. dass professionelle Filmkritiker die böse Internetkonkurrenz mit dem Vorwurf des Schülerzeitungsniveaus von sich weisen, wird man aber mit der Schaffung einer vermeintlichen Autorenelite nicht ändern.

MMeXX

Zitat von: Bretzelburger am  4 Januar 2010, 15:42:22
Malis Vorschlag, dass in die FAQ's einzubringen, finde ich gut, müsste aber auch kontrolliert werden.

Wenn es so gemeint war, dass hier gemeinsam ein Text zu Filmbesprechungen entworfen wird, kannst du ja einen Entwurf zur Arbeits-/Diskussionsgrundlage vorlegen. ;)

Bretzelburger

Das werde ich machen und bei Gelegenheit hier vorstellen - damit ihr was zum Verreissen habt  :icon_cool:

Indy

Also ich habe jetzt den Thread nur überflogen, von daher sorry, falls mein Vorschlag schon genannt wurde.

Wie wäre es denn, wenn die Mods (aber auch die normalen User) diejenigen besonders ermutigen ein Review zu schreiben, deren Beiträge zum entsprechenden Film im jeweiligen Forumsthread berechtigten Grund zu der Annahme geben, dass ein Review dieses Users zu diesem Film durchaus gut werden könnte? Frei nach dem Motto: "Dein Beitrag zu Film xyz hat mir/uns gefallen, hättest nicht Lust ein Review zu schreiben?" Auf diese Weise kann man auch neu hinzugekommene User dazu ermutigen, sich aktiv mit einzubringen. Auch kann man dieser Person dann helfen und ihr Tipps geben.

Generell halte ich aber nicht viel davon, Reviews nur für einen bestimmten Personenkreis zu erlauben, da darunter einfach die Vielfalt leidet. Sicherlich sind einige Besprechungen quasi inhaltslos, aber seien wir doch mal ehrlich, jeder von uns hat so seine Lieblingsautoren, die in etwa den gleichen Filmgeschmack haben wie man selbst und auf deren Meinung man in aller Regel vertrauen kann. Reviews von anderen lese ich eigentlich nur, wenn's extreme Ausreißer nach oben oder unten sind, was die Punktezahl angeht.

Ich selbst nutze die OFDb im Verhältnis 2/3 zu 1/3.
2/3 Nachschlagewerk für Fassungseinträge, das ganze dann in Verbindung mit dvd-forum.at und ähnlichen Seiten, um Bild- und Tonqualität der jeweiligen Fassung zu checken.
1/3 Filmlexikon bzw. Hilfe bei Kaufentscheidungen. Wie gesagt, hier verlasse ich mich neben der Gesamt-Durchschnittspunktzahl auch auf die Meinung meiner Lieblingsautoren, die schon das eine oder andere Mal den Auschlag zwischen kaufen und nicht kaufen gegeben hat.

Ich selbst beschränke meinen aktiven Beitrag zur OFDb auf Fassungseinträge und Cover-Uploads, weil ich meiner Ansicht nach meine Meinung über einen Film als Gesamtkunstwerk einfach nicht gut genug in Worte fassen kann, als dass sie auch jeder nachvollziehen könnte. Das wird mir immer dann klar, wenn ich meine Meinung im entsprechenden Thread darlege und dann meistens noch ein oder zwei ergänzende Postings benötige, weil im ersten nicht klar wurde, was ich eigentlich meine.

Ansonsten halte ich das hier für eine gute und sinnige Diskussion, die man auf jeden Fall weiter verfolgen sollte.


"Have no fear, Vlad is here!"

"Not A Problem!"

"Here was a generation...grown up to find all gods dead, all wars fought, all faith in man shaken."

Discostu

Ich habe leider aus Zeitgründen (Prüfungsstress und so) keine Zeit gehabt die ganze Diskussion nachzulesen, möchte daher nur kurz zwei (im schlimmsten Falle redundante) Gedanken auszusprechen:

1. Ich teile die Einschätzung, dass es, wenn man nicht schon ein paar Autorennamen kennt, sehr schwer ist, unter den ganzen eher mittelmäßigen Reviews ein gutes zu finden
2. Dass ein kleiner Kreis von Leuten eine Redaktion stellt ist mir aber zu undemokratisch. Deshalb wäre ich dafür, dass ähnlich wie bei Amazon die Möglichkeit geschaffen wird, Reviews zu bewerten (eventuell erst ab einer bestimmten Benutzerstufe). Gut bewertete Reviews oder überdurchschnittlich oft gut bewertete Autoren könnten dann hervorgehoben werden.

pm.diebelshausen

20 Januar 2010, 20:19:50 #99 Letzte Bearbeitung: 20 Januar 2010, 20:30:10 von pm.diebelshausen
Beim weiteren Nachdenken, was bei mir tatsächlich vorkommen kann (ist so eine Art Behinderung), kam mir Folgendes, was zwar bis auf Weiteres gar nicht umsetzbar sein dürfte, weil mit zuviel Aufwand im Detail verbunden, aber eigentlich die richtige Rangehensweise wäre, um das Niveau auf einem Mindestmaß zu halten und dennoch offen zu sein:

1. User lädt Review hoch
2. überforderte Redaktion liest und ändert gegebenenfalls, aber noch nicht online, sondern tritt wieder gegebenenfalls in einen Dialog mit dem Autor ("Wir haben dies und das geändert, weil soundso, bist Du einverstanden, oder möchtest Du den Text selber nochmal bearbeiten
3. Vertretbarer Text entsteht in ein, zwei, drei Kommunikationsschritten und ersetzt das Original

Ich weiß, da sind viele Subjektivitäten und "Missbrauchsmöglichkeiten" drin (immer wenn da "gegebenenfalls" steht), aber wohlgemerkt: es geht ja auch hauptsächlich um die krassen Fälle geht, die entweder knapp an completely-gone-bananas sind, oder Anfängerfehler des Nichtbesserwissenden oder eben beratungsresistente Brabelakrobaten. Man könnte auch sagen: wer so völlig uneinsichtig ist/reagiert, dass er versucht Moonshade und McClane ihr Karma mies zu machen, braucht auch nicht auf Reviewweise aktiv an einer Datenbank mitzugestalten.

Achtung: dies ist nicht unbedingt meine Meinung, sondern ich probiere ein paar Argumentationsweisen aus und stelle sie zur Diskussion! Bevor mir jetzt einer kommt und meint, ich wolle Irgendwen gerne rausschmeißen: nee, nee, nee!


Zitat von: Bretzelburger am  8 Januar 2010, 16:07:14
Das werde ich machen und bei Gelegenheit hier vorstellen - damit ihr was zum Verreissen habt  :icon_cool:
Wann denn?
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

pm.diebelshausen

Und dann fiel mir grad im Zusammenhang mit ->diesem Thread noch was ein:

Könnte man nicht ein wenig Review-Qualität gewinnen, wenn man die Kategorie "Kurzkommentar" etwas weiter fassen würde?

Die meisten Reviews, die qualitativ das sind, was wir konsensmäßig als unterste Schublade bezeichnen würden, sind doch auch vom Umfang her eher längere Kurzkommentare. Moonshade und McClane kürzen ohnehin schon bei den fiesen Fällen zusammen, was extrem überflüssig und indiskutabel ist. Eine qualitativ gute (d.h. argumentierende, nachvollziehbar machende, vielleicht auch informativ bereichernde) Review kommt mit ein, zwei Handvoll Sätzen eh nicht hin. Und vieles, was über relativ platte Meinungsbrabelei ("Das ist ein Kackfilm.") nicht hinausgeht, könnte auch anders statt als "Review" betitelt werden. Man könnte auch "Kurzkommentare" als Kategorie neben "Reviews" zu "Filmkommentare" machen und hat dann zwei unterschiedliche Textsorten, die eine etwas ungezwungener, die andere etwas bemühter. Da kann es zwar Ärger geben, wenn es heißt "Sorry, Deine Review ist eigentlich keine, wurde um das integrierte frauenfeindliche Gedicht gekürzt und ist jetzt in der Kategorie 'Filmkommentare' zu finden", aber entsprechenden Ärger bekommen die Textbeauftragten ja jetzt auch schon ab.

Nur so ne Idee -
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

funeralthirst

Die Grenze von Kurzkommentar zu offensichtlicher Kritik sollte man definitiv höher ansiedeln.
1. Herr der Ringe, Der (1978) / 6
2. Night Terror (1989) / 2
3. Dance of the Dead (2008) / 5
4. Butterfly Effect (2004) / 5
5. Evil Aliens (2005) / 4
6. Anatomie (2000) / 7
7. Dämon mit den blutigen Händen, Der (1958) / 7
8. Hexe des Grafen Dracula, Die (1968) / 5
9. Plaga Zombie - The Beginning (1997) / 3
10. Aliens - Die Rückkehr (1986)

Schlombie

Zitat von: funeralthirst am 21 Januar 2010, 10:06:05
Die Grenze von Kurzkommentar zu offensichtlicher Kritik sollte man definitiv höher ansiedeln.
DAS würde ich als Kurzkommentar bezeichnen!  :king:

Aber mal im ernst:
Zitat von: Discostu am 20 Januar 2010, 19:52:29
2. Dass ein kleiner Kreis von Leuten eine Redaktion stellt ist mir aber zu undemokratisch. Deshalb wäre ich dafür, dass ähnlich wie bei Amazon die Möglichkeit geschaffen wird, Reviews zu bewerten (eventuell erst ab einer bestimmten Benutzerstufe). Gut bewertete Reviews oder überdurchschnittlich oft gut bewertete Autoren könnten dann hervorgehoben werden.
Solchen Vorschlägen stehe ich immer kritisch gegenüber, da die Meinung der Masse kein Maß für hohe Qualität ist. Das belegen ja bereits die Kino-Besucherzahlen. Würde man sich an diesen orientieren, wäre jeder gut besuchte Film gleichzeitig ein guter Film, was ja nun wirklich nicht der Wahrheit entspricht. Ich denke eher, dass bei einer User-Reviewbertung durchschnittliche Reviews in den Vordergrund gerückt würden und anspruchsvollere Texte aufgrund der Konzentration die man beim Lesen benötigt, eher in den Hintergrund rücken würden. Das mag pessimistisch klingen, aber im Laufe der Diskussion wurde ja bereits mehrfach betont, dass die OFDb nicht DIE Plattform für Filmrezensionen ist, und das würde man bei Reviewbewertungen, denke ich mal, zu spüren kriegen.

MMeXX

Zitat von: pm.diebelshausen am 21 Januar 2010, 01:04:42
Und vieles, was über relativ platte Meinungsbrabelei ("Das ist ein Kackfilm.") nicht hinausgeht, könnte auch anders statt als "Review" betitelt werden. Man könnte auch "Kurzkommentare" als Kategorie neben "Reviews" zu "Filmkommentare" machen und hat dann zwei unterschiedliche Textsorten, die eine etwas ungezwungener, die andere etwas bemühter. Da kann es zwar Ärger geben, wenn es heißt "Sorry, Deine Review ist eigentlich keine, wurde um das integrierte frauenfeindliche Gedicht gekürzt und ist jetzt in der Kategorie 'Filmkommentare' zu finden", aber entsprechenden Ärger bekommen die Textbeauftragten ja jetzt auch schon ab.

Finde ich unpassend. Gerade bei einem Kommentar zu einem Film würde ich z.B. einen längeren Text erwarten.

Sarge

Zitat von: pm.diebelshausen am 21 Januar 2010, 01:04:42
Und dann fiel mir grad im Zusammenhang mit ->diesem Thread noch was ein:

Könnte man nicht ein wenig Review-Qualität gewinnen, wenn man die Kategorie "Kurzkommentar" etwas weiter fassen würde?

Die meisten Reviews, die qualitativ das sind, was wir konsensmäßig als unterste Schublade bezeichnen würden, sind doch auch vom Umfang her eher längere Kurzkommentare. Moonshade und McClane kürzen ohnehin schon bei den fiesen Fällen zusammen, was extrem überflüssig und indiskutabel ist. Eine qualitativ gute (d.h. argumentierende, nachvollziehbar machende, vielleicht auch informativ bereichernde) Review kommt mit ein, zwei Handvoll Sätzen eh nicht hin. Und vieles, was über relativ platte Meinungsbrabelei ("Das ist ein Kackfilm.") nicht hinausgeht, könnte auch anders statt als "Review" betitelt werden. Man könnte auch "Kurzkommentare" als Kategorie neben "Reviews" zu "Filmkommentare" machen und hat dann zwei unterschiedliche Textsorten, die eine etwas ungezwungener, die andere etwas bemühter. Da kann es zwar Ärger geben, wenn es heißt "Sorry, Deine Review ist eigentlich keine, wurde um das integrierte frauenfeindliche Gedicht gekürzt und ist jetzt in der Kategorie 'Filmkommentare' zu finden", aber entsprechenden Ärger bekommen die Textbeauftragten ja jetzt auch schon ab.

Nur so ne Idee -

Die Länge ist aber doch per se kein Kriterium für Qualität. Es gibt auch lange Reviews, die um den heißen Brei reden oder sich nur an der Filmgeschichte abarbeiten, ohne etwas zum eigentlichen Gegenstand zu sagen. Genauso wie es kurze Reviews gibt, die dennoch neue Gedanken aufgreifen können, z.B. die von Adam Kesher, die zwar der Länge geschuldet oftmals nichts als bloße Behauptung sind, aber dennoch, da sind wir uns, denke ich, einig, die Reviewlandschaft bereichern. Und dass es unter den Usern unterschiedliche Vorlieben hinsichtlich der Länge eines Textes gibt, klang ebenfalls schon an, sodass ich keinen Sinn darin sehe, hier anzusetzen.

Bretzelburger

Länge ist tatsächlich kein Kriterium (positives Beispiel, wie schon erwähnt, eindeutig : Adam Kesher) und die Gefahr, dass diverse Autoren ihren Text nur noch weiter aufblähen, um nicht als Kurzkommentar abqualifiziert zu werden, ist damit auch nicht aus der Welt. Trotzdem gebe ich "Peter Mosleitner" ;) in dieser Hinsicht recht - einen guten Teil der Schrott-Reviews bekäme man damit in den Griff.

Leider, und das zeigt sich am selben Beispiel geradezu generalistisch, bedeutet das auch wieder Ungerechtigkeit gegenüber anderen. Klare Vorgaben, die ein wenig über die jetzigen Richtlinien hinausgehen, geraten fast alle in diesen Verdacht - vieles kann damit eingeschränkt werden, doch einigen wird damit Unrecht getan. Über eine individuelle Beurteilung wird man kaum herumkommen und dann befinden wir uns direkt wieder da, wo die Diskussion begonnen hat.

Mein persönliches Fazit ist dennoch keineswegs negativ, da ich nach solchen Diskussionen immer den Eindruck habe, dass sich zumindest hier etwas gedanklich verändert. Man muss sich nur den Autoren "Horror66" ansehen, über den sich Viele aufgeregt hatten, als er seine ersten paar hundert Reviews schnell hintereinander ins Netz setzte. Dann stellte er sich im Autoren-Thread und musste einige Kritik einstecken. Heute sind seine Reviews für mich eine klare Bereicherung - nichts erinnert mehr an die unqualifizierten Kritiken seiner Anfangszeit. Und das hat nichts damit zu tun, dass er nicht mehr seinen eigenen Stil schreibt oder seine eigene Meinung widergibt. Daran erkennt man aber auch, dass Diejenigen, die nicht nur ihren Schmonzes loswerden wollen, sondern ernsthaft daran interessiert sind, Reviews zu schreiben (wurscht in welcher Häufigkeit oder Länge) auch Interesse haben, sich zu verbessern. Ich denke, Jeder der hier versammelten Autoren wird das bestätigen.

Wir verteidigen ja die Freiheit der Meinungsäußerung, aber wäre es deshalb nicht gerechtfertigt, die sich Äußernden bei ihrer Ehre zu packen ? - Natürlich konstruktiv und wer das als Affront empfindet, dann frage ich mich, wie er seine Rolle auf einer solchen Web-Side empfindet. Nur als Ausleben eigener Bedürfnisse oder auch als Sprachrohr, um mit anderen zu kommunizieren?

pm.diebelshausen

21 Januar 2010, 18:55:18 #106 Letzte Bearbeitung: 21 Januar 2010, 18:57:52 von pm.diebelshausen
Ich finde meine Idee auch nicht wahnsinnig super, aber da ich sie gebracht habe, fällt mir hier auch die Rolle zu, sie ein wenig zu verteidigen:

Ich habe versucht, mich gar nicht so sehr auf die Länge der Texte zu beziehen, worauf aber oben eingegangen wird, sondern auf deren inhaltliche Eigenschaften. Ich schlage ja gerade vor, nicht mehr vom "Kurzkommentar" zu sprechen, sondern von einer anderen Kategorie "Filmkommentar" oder irgendwie anders, jedenfalls in Abgrenzung zu einer Review. Kurz gesagt: wer seine Behauptungen argumentativ stützt, wer interpretiert und in einen Zusammenhang stellt schreibt eine Review - wer hingegen Meinungen äußert, ohne sie weiter vermitteln oder innerhalb seines Textes diskutieren zu wollen, schreibt einen Kommentar zum Film. (Das nur mal als mögliche Unterscheidung.) Die Länge ist dabei gar nicht so ausschlaggebend, oder jedenfalls weniger als sie es in der jetzigen Trennung Kurzkommentar - Review ist.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

funeralthirst

ZitatDatum/Zeit: Heute um 09:15:45Autor: Schlombie 
Zitat einfügen
Zitat von: funeralthirst am Heute um 09:06:05
Die Grenze von Kurzkommentar zu offensichtlicher Kritik sollte man definitiv höher ansiedeln.

DAS würde ich als Kurzkommentar bezeichnen!

Wohl wahr...hehe,aber mehr geistiger Output ist bei 42 Grad Fieber und Dauerhusten nicht drin :D
1. Herr der Ringe, Der (1978) / 6
2. Night Terror (1989) / 2
3. Dance of the Dead (2008) / 5
4. Butterfly Effect (2004) / 5
5. Evil Aliens (2005) / 4
6. Anatomie (2000) / 7
7. Dämon mit den blutigen Händen, Der (1958) / 7
8. Hexe des Grafen Dracula, Die (1968) / 5
9. Plaga Zombie - The Beginning (1997) / 3
10. Aliens - Die Rückkehr (1986)

Adam Kesher

Kniffliges Thema – grundsätzlich stimme ich Bretzel zu: Warum sollte sich die OFDb im Bereich der Besprechungen nicht nach der Decke recken, nur weil sie einst als Fassungsdatenbank begonnen hat? Man kann das eine verbessern, ohne dem anderen zu schaden und damit im besten Fall die Nutzerschaft verbreitern. Andererseits bewegen wir uns hier im Internet; und da herrschen ganz eigene Gesetze, die sich mit allzu viel Regulierung nicht vertragen.

Sicherlich ist es dem Medium geschuldet, dass fast jeder so ziemlich alles äußern kann und hochwertige Beiträge auch mit schlechter Nachbarschaft leben müssen, ein grundsätzlicher Unterschied etwa zu Druckpublikationen. Trotzdem finde ich das System der OFDb – gerade im Vergleich zu anderen Internetportalen wie der IMDb und sonstigen Meinungsflohmärkten – bemerkenswert: Die Besprechungen werden fein säuberlich nach Autor aufgelistet, auf der Startseite beworben und sogar redaktionell empfohlen; sie werden nach vollwertigen Besprechungen und Kurzkommentaren sortiert; es gibt Bestenlisten, ein Abonnement-System, eine Sperrliste und im Forum hat sich eine rege Diskussionskultur entwickelt. Wer hier einen Beitrag ins Netz stellt, muss zumindest mit seiner virtuellen Identität dafür gerade stehen, mit Beachtung und Missachtung, Lob und Tadel rechnen. Im Vergleich zu dem Wust, der etwa in der IMDb und vielen anderen Internet-Datenbanken regiert, der jedes Raunen resonanzlos durchgehen lässt und zu einem gleichgültigen Rauschen vermischt, hinter dem der einzelne Autor und seine Haltung vollkommen verschwinden, finde ich das beinahe herausfordernd. Da wird schon eine Anspruchshaltung spürbar, die indirekt disziplinierend wirkt.

Solche indirekten Effekte, die sich aus sinnvollen Rahmenbedingungen ergeben, sind meines Erachtens der beste Weg für die OFDb, um ihren Qualitätsanspruch zu pflegen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn registrierte Anwender die Autorenfunktion in ihrem Konto erst freischalten müssten und diese Freischaltung mit einigen allgemeinen Hinweisen verbunden wäre? Das könnte vielleicht zu mehr Besonnenheit bei den ersten Beiträgen führen, sodass die Autoren später selbst mit ihren Texten zufriedener sind, ohne dass dabei abschreckende Standeshürden entstünden.

(Und bevor ich es vergesse: ein kurzes Dankeschön an alle, die mich hier als Beispiel für gelungene Kurzbesprechungen erwähnt haben – ich fühle mich geschmeichelt!)

Dr.Doom(Horror)

22 Januar 2010, 22:25:12 #109 Letzte Bearbeitung: 22 Januar 2010, 22:30:23 von Dr.Doom(Horror)
Ich sehe es eher so, dass die ofdb nicht die breite Masse so anspricht wie Filmstarts oder neuerdings bluray-disc.de und noch einige andere Seiten.

Der falsche weg ist, die kleinen Filmnarren und Independent Fans und die Wenigschreiber zu verdrängen, dann würde die ofdb.de zumindest vorübergehend Baden gehen. Ich weis nicht ob ihr das vor habt, alles gelesen habe ich nicht. Gemeint sind Reviews und Kurzkommentare wie von Schreiberlingen die ich z.B. und sicher nicht nur ich sehr gerne lese, da Interessensgleichheiten  auch wenn einige von wohl schon lange nicht mehr in der ofdb.de tätig sind.

Da wären: Schwarz, ManCity, marcello, Dr.Butcher, alex1984, Asbestos, ....  oder dem etwas ausschwinglicher und manch mal recht eigen aber sehr unterhaltsam schreibenden GhostShit.

Zudem finde ich Verlinkungen zu Seiten wie Haikos Filmlexikon auch interessant, um einen kurzen Einblick zu erlangen.


Die Meinung von Bretzelburger ist absolut die richtige, auch wenn er mich vielleicht nicht mag.
Ich sehe es eher so, die oben von mir erwähnten Seiten setzten auch auf eine große Meinung und mehr will die Masse einfach nicht lesen, als wie eine größere Kritik, die allerdings auch lesbar sein sollte, also nicht zu lang und vor allem sind die Kritiken nicht zu intelligent geschrieben.
Die meisten, sagen wir mal 80% wollen doch nur Bilder, Trailer, Erscheinungstermin und kleine Spielereien wie Budget und Einspielergebnis und meinetwegen eine übersichtlich erscheinende Kritik lesen. Dies wird dort mehr oder weniger geboten. Nur die Filmnarren wie mich interessieren sich für Auserwähltes sowie unterschlagene Filme und dies bietet nur die ofdb.de von den großen Filmseiten, nicht mal die imbd, jene ich zudem auch unübersichtlich finde.

Man könnte eine Redaktion zusammenstellen, aber ich wäre dann für ein großes Review das dann vor den restlichen Kritiken groß erscheint. Darunter meinetwegen Kritiken der Top10 der Reviewschreiber, vielleicht sogar anhand eines Bewertungssystems entschieden, wer diese Top 10 sein soll.
Nur lasst die kleinen Amateurkritiker, so nenne ich sie mal wo ich mich auch zuzähle ihren Platz, meinetwegen unter den Top Schreiberlingen, nur diese ganz zu verdrängen würde die ofdb auch in den totalen Mainstream schießen, wo nur die großen zu Wort kommen. Natürlich spricht dies die Masse auch mehr an, wenn nur die großen zu Wort kommen, aber für Raritätensammler wäre die ofdb dann tot.


pm.diebelshausen

Ich habe wirklich große Schwierigkeiten, zu verstehen, was Du sagen willst, und Deinen post jetzt viermal gelesen, werde aber nicht recht schlau daraus.

Richtet sich die OFDb jetzt Deiner Meinung nach an die Masse, indem sie umfangreiche Reviews von "großen" (wie Du es nennst) Autoren bevorzugt, oder nicht?

Wollen Filmnarren wie Du "Auserwähltes" und dann Reviews mit kurzem Inhalt (Bilder, Trailer, Erscheinungstermin, kleine Infos und eine kurze, übersichtliche Kritik? Oder wollen Filmnarren wie Du gerade die umfangreichen Spezi-Reviews zu speziellen Filmen, wie es sie in der OFDb im Gegensatz zu anderen Seiten gibt?

Ich brauch da noch mal Input, sonst raff ich's nicht.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Dr.Doom(Horror)

22 Januar 2010, 23:45:34 #111 Letzte Bearbeitung: 22 Januar 2010, 23:50:51 von Dr.Doom(Horror)
Die OFDb richtet sich nicht nach der Masse. Bei Filmstarts bekommt man ein Review und das war es. Zudem noch viele Bilder.

Die meisten wollen doch nur Bilder, Trailer usw. sehen, am besten noch den kostenlosen Download zum Film.;-) Einige lesen auch gelegendlich mal kurze Kommentare und Reviews, aber die ganz langen eher nicht, außer sie werden dick aufgetragen, ohne klicken zu müssen. So wie es Zeitschriften auch präsentieren.

Es geht euch scheinbar nach mehr Quote. Ok wenn ihr das wollte, dann macht es so wie bei der Konkurrenz, ist ja nichts gegen einzuwenden. Allerdings finde ich es wichtig, dass die kurzen Reviews und Verlinkungen für jedermann eintragbar bleiben.

Ich lese gerne viele kurze Kritiken und zähle mich somit nicht zur Masse.

Schlombie

Mal so 'ne Frage am Rande: jetzt wo ihr zwei das (mehr oder weniger) ausdiskutiert habt. Könnte man die Beiträge zu diesem Ausflug in ein anderes Thema nicht wieder löschen, um die Übersicht des eigentlich in diesem Thread besprochenen Themas beizubehalten? Wäre vielleicht ganz nützlich!

Moonshade

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Private Joker

27 Januar 2010, 22:26:22 #114 Letzte Bearbeitung: 27 Januar 2010, 22:32:47 von Private Joker
Ich zweckentfremde den Thread auch mal ein klein bisschen - kann ja später auch wieder gelöscht werden.

Es geht um den aktuellen "Review-Tip" (Surrogates von Die Sektion). Ich finde eigentlich, ein Review hier auf der Startseite sollte schon ein bisschen was hermachen, und dazu gehört für mich erstens eine Punktewertung nach dem hiesigen Schema, zweitens die Einhaltung wenigstens der Grundregeln der deutschen Kommasetzung, und drittens sollte es (das ist allerdings Geschmackssache) den geneigten Leser schon irgendwie darüber informieren, ob der Film was taugt, und nicht fast nur leicht gewagte Literaturparallelen enthalten. Mir persönlich gefiel die Besprechung etwa von Preacher666 zu dem Film eigentlich viel besser, obwohl da auch ein oder zwei Kommas fehlen.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Dr.Doom(Horror)

Genau bei solche Reviews weis ich anschließend nicht was mir hier berichtet wurde. Find ich alles andere als massentauglich, wenn so etwas in einer Zeitschrift stehen würde, gäbe es keine Käufer für. Dann lieber viele Rechtschreibfehler wie Herr Bethmann in seiner X-Rated Zeitschrift, aber lesbares. Wobei auch bei dem Review viele Rechtschreibfehler drin sind, da soll sich noch mal jemand über meine beschweren. :D

pm.diebelshausen

Zunächst mal steht da sehr wohl, was der Autor vom Film hält:

ZitatDieser Film bleibt wie so viele Science Fiction Filme hinter seinen Möglichkeiten.
[...]
durch die schwachbrüstige Krimierzählung bleibt der Film eine Adaption von Stirb Langsam in das digitale Zeitalter.
[...]
Surrogates bleibt also ein müde Zukunftsvision der sich seiner Perspektivlosigkeit bewusst ist und diese mit vielen Explosionen zu übertünchen versucht.

Und darüber hinaus gibt er eine interessante Einordnung des Films in Zusammenhänge, die man nicht wissen muss, aber die man ruhig wissen kann.
Letztlich bleibt doch jedem selber überlassen, was er von dem Film hält und deshalb steht da:

ZitatUnd vielleicht liegt genau darin der einzige Reiz von Surrogates, denn das Fehlen einer eigene Zukunftsvision kann durch keine technische Spielerei ausgeglichen werden. Doch anstatt dieser Herausforderung zu begegnen macht Surrogates denselben Fehler den Oscar Wilde seine Romanfigur Dorian Gray machen lässt. Beide stellen weder die eigene Existenz in Frage noch überdenken sie ihre Werte neu oder suchen nach anderen Gesellschaftsformen.
Lieber zerstören sie ihr selbsterschaffenes Werkzeug.

So eine Review ist a) lesbar und b) lesenswert und bestimmt verringert sie nicht das Niveau (ein paar Kommafehler, ok)! Ob der Film scheisse ist oder nicht, muss man schon selber rausfinden, wir haben da doch alle schonmal Überraschungen erlebt! Sonst wär's ja auch einfach und langweilig.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Private Joker

27 Januar 2010, 23:38:12 #117 Letzte Bearbeitung: 27 Januar 2010, 23:54:40 von Private Joker
Na gut, dann mal ins Detail:

Zitat
Dieser Film bleibt wie so viele Science Fiction Filme hinter seinen Möglichkeiten.
Für mich ein Fall fürs Phrasenschwein - welche SF-Filme wären das bitte? Inhaltlich nichtssagend - welche Möglichkeiten wären das denn gewesen ?. Sagt überdies wenig, ob der Film nun ansehbar, kurzweilig oder technisch gut gemacht wäre (zugegeben: das sind Punkte, die nicht jeden interessieren).

Zitat
durch die schwachbrüstige Krimierzählung bleibt der Film eine Adaption von Stirb Langsam in das digitale Zeitalter.
Nichtssagend, sprachlich schief. Stirb langsam hat mit Krimi wenig zu tun. Und fast alle Reviews, die ich sonst zu S. gelesen haben, sagen klar, dass der eher wenig Action hat. Also nix Stirb langsam.

Zitat
Surrogates bleibt also ein müde Zukunftsvision der sich seiner Perspektivlosigkeit bewusst ist und diese mit vielen Explosionen zu übertünchen versucht.

Rechtsschreibfehler. Kommafehler. Grammatikfehler. Wie kann ein Film sich seiner Perspektivlosigkeit bewusst sein ? Und viele Explosionen - siehe oben, die sieht der Autor wohl auch exklusiv.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Bretzelburger

Tatsächlich wird der Thread mit der konkreten Kritik am Review-Tipp zweckentfremdet, verdeutlicht aber auch das allgemeine Dilemma, welches überhaupt zu der Thematik führte. Der Autor "Die Sektion" gehört sicherlich nicht zu den Autoren, die dem "Image" hier schaden, andererseits weist seine Review Schwächen auf.

Ich finde sogar den durchaus originellen Ansatz mit "Dorian Grey" falsch, weil dort die handelnde Person tatsächlich jung blieb, während hier nur Roboter den Alltag übernehmen, während man selbst sehr wohl altert. Gerade durch die Diskrepanz in der Zunahme eigener Unzulänglichkeit (auch durch mangelnde Hygiene) gegenüber dem Surrogate, entsteht eine zunehmende Abhängigkeit, während Dorian Grey erst durch die sich verändernde Umgebung auf sich zurück geworfen wird. Er ist ein Einzelgänger, während die Surrogate-Nutzer Mitläufer sind, also das genaue Gegenteil.

Das mag kleinlich klingen, aber hier handelt es sich um den Tipp auf der Startseite und da sollte eine genauere Kritik erlaubt sein. "Die Sektion" gehört aber nicht zum Autorenthread, weshalb ich verstehe, warum man diesen Thread dazu nutzt. Und die von "Private Joker" genannten Kritikpunkte sehe ich auch - viele Explosionen gab es definitiv nicht.

pm.diebelshausen

28 Januar 2010, 01:09:46 #119 Letzte Bearbeitung: 28 Januar 2010, 01:12:18 von pm.diebelshausen
Moment, Moment: wir können hier nun wirklich nicht Inhaltliches an Reviews kritisieren. Wie sollte das denn gehen, dass man nur Reviews als lesenswert hervorhebt, mit denen alle User hier zufrieden sind? Rechtschreibfehler, Grammatikfehler, Ausdrucksfehler - ok. Aber die passieren. Außerdem gerade mal am 17.01.2010 eingestellt, da darf der Autor ja wohl noch korrigieren (hoffentlich macht er das noch, sonst ist meine Argumentation am Arsch...)! Ich fände mehr Beispielhaftigkeit auch besser - ist aber nicht meine Review.

Es heißt übrigens "Rechtschreibfehler", nicht "Rechtsschreibfehler" ;O)

Es stimmt, da sind Phrasen drin. Na und? Wenn ich die Review lese, merke ich ganz dolle, dass Die Sektion den Film nicht gut fand, aber einräumt, dass, wenn man ein wenig Anspruch sausen lässt (insofern will der Film auch nicht mehr - das soll der Satz mit dem Bewusstsein des Films bedeuten) der Film durchaus gefallen kann.

Wenn wir mit so einem Text ernsthafte Probleme haben, dann können wir gleich 70% der Reviews in den Orcus oder Locus schicken.

Kann es sein, dass ihr den Review-Tipp zu wichtig nehmt? Keine Angst um diese Review: die geht vorbei!
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

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