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Django Unchained (Tarantino/Waltz)

Begonnen von blade2603, 2 Mai 2011, 12:21:26

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Newendyke

Zitat von: Roughale am 23 Januar 2013, 14:07:46
Zitat von: Newendyke am 23 Januar 2013, 12:55:08
Zitat von: Roughale am 23 Januar 2013, 12:49:18
Zitat von: Newendyke am 23 Januar 2013, 11:58:07...Hier hat man Übrigens, für alle OV-Jünger, mal wieder keine kreative Lösung für die deutsche Fassung gefunden:
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Schultz und Hildi sprechen wohl einfach deutsch, ohne dass auf Hildi's Fremdsprachenkenntnis eingegangen wird.
...

Verstehe ich hier was falsch?
Spoiler: zeige
Django erzählt doch Schulz, wie es dazu kam, dass Hildi Deutsch kann.


Hab ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt: Hab nen Kollegen gefragt, der den Film in deutsch gesehen hat.
Spoiler: zeige
Es wird schon erzählt, dass Hildi mal deutsche Besitzer hatte, aber als sie und Schultz miteinander das erste Mal reden, wurde wohl Schultz's Erklärung weg gelassen, warum er jetzt mit ihr Deutsch sprechen möchte/muss.


Das habe ich definitiv anders gesehen, zur Sicherheit, hast du OV oder Synchro gesehen?

Ich erinnere mich so:

Spoiler: zeige
Schulz spricht Hildi auf Deutsch an, woraufhin sie kurz und etwas verschüchtert in Deutsch antwortet, kurz danach sagt er ihr, dass er weiss dass ihr eventuell die Übung fehlt und er daher langsam spricht, aber auf Deutsch besteht, falls man belauscht wird.


Correcto mundo!
Aber in der dt. Version wurde genau das wohl ausgelassen... wie gesagt, hab die Info auch nur aus zweiter Hand, da ich selbst gestern die OV gesehen hab...


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Roughale

Mal wieder ein Beweis, warum Synchronisationschauen bei mjir als minderwertig angesehen wird ;)

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Mr. Blonde

Und das hunderttrillionste Mal im Forum, dass Du das erwähnst.  :respekt:  :icon_razz:

Das der Film auf deutsch nicht funktionieren kann, sehe ich aber auch so. Allein schon die Komik, die aus Waltz' deutschen Zwischenäußerungen (
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Na wunderbar! Prost! Auf wiedersehen!"
, herrührt, geht schon verloren. Dann noch das Gespräch mit Hildy, die fehlenden Akzente usw. das geht in diesem Fall einfach nicht.


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Mr. Boo

Zitat von: Mr. Blonde am 23 Januar 2013, 15:49:55
Das der Film auf deutsch nicht funktionieren kann, sehe ich aber auch so.

:LOL:

Ich hab ihn auf deutsch gesehen und er hat perfekt funktioniert.

Mr. Blonde

Zitat von: Mr. Boo am 23 Januar 2013, 16:43:14
Zitat von: Mr. Blonde am 23 Januar 2013, 15:49:55
Das der Film auf deutsch nicht funktionieren kann, sehe ich aber auch so.

:LOL:

Ich hab ihn auf deutsch gesehen und er hat perfekt funktioniert.

Das freut mich, nur schau dir mal die Originalfassung an und du wirst einige Dialoge entdecken, die in der dt. Fassung nicht funktionieren. Eine Menge Humor rührt auch vom Einsatz verschiedener Sprachen und gerade dem Spiel zwischen Deutsch und Englisch. Da es von perfekt keine Steigerung gibt, würde ich behaupten, dass der Film noch besser funktionieren kann.


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Newendyke

Zwei Beispiele, um Blonde's These zu unterstreichen:

Mia Wallace's Witz in Pulp Fiction macht irgendwie in der Synchro wenig Sinn... jedoch nicht so schlimm, da es auch im Original ein eher schlechter Witz ist, der das Absetzen ihrer Serie rechtfertigt.

Und aktuell in DU, der white cake wird auch in der deutschen Fassung 1:1 übernommen, was ich wiederum inkonsequent finde... hier hätte man Käsekuchen oder Käsesahne oder dergleichen nehmen können, da das auch die Farbe weiß impliziert...

Na ja, wollte aber keine OV vs. the rest-Diskussion lostreten.


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Riddick

Gestern drin gewesen und für sehr gut befunden. Meine Befürchtungen, dass sich Tarantino wiederholt haben sich zum Glück nicht bewahrheitet. Der Film war, trotz seiner hohen Länge, immer unterhaltsam. Zum Glück ist Tarantino auch nicht in seine "Schwätzorgien" verfallen (bis auf ein paar klitzekleine Ausnahmen). Ebenfalls fand ich gut, dass der Film diesmal an einem Stück erzählt wird (auseinandergenommene Filme hatten wir von Tarantino ja jetzt zu Genüge).

9/10
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Jared Kimberlain

Gestern auch endlich gesehen. Nun ja, ein netter Film. Ich glaube allerdings, ich wurde Opfer ein unterbewusst gesteigerter Erwartungshaltung, da ja auf einmal sehr viele von dem Film sprachen.
Wie gesagt, wirklich nett anzusehen, aber von einem "Überfilm" doch etwas entfernt.
Erst mal finde ich die Bezeichnung Western (auch Italo) nicht ganz passend, reden wir doch über ein Drama (mit Komödienansätzen) zu dem Thema Diskriminierung zud en Zeiten des Bürgerkrieges (bzw. hier kurz davor). Natürlich aufgrund der Zeit in einem Westernansatz, mehr aber auch nicht.
Grundsätzlich sehr fein aufgespielt und teilweise stiltechnisch äußert ansprechend in Szene gesetzt. Aber eigentlich doch eher nett als großartig. Die Oscarnominierungen finde ich im Großen und Ganzen völlig überflüssig (Waltz ist klasse, aber irgendwie doch sehr ähnlich zu der Darstellung in IB).
Und mit Django hat das Ganze eigentlich gar nichts zu tun, Ausnahme sind die paar netten Anspielungen auf die Originalfilme und der Aufrtitt von Franco Nero.  :respekt:
Toll war auch die Musik von Ennio, allein das war den Kinobesuch wert.
Ich finde allerdings, dass Tarrantion sich eher an moderne Aufarbeitungen von Westernstoffen orientieren sollte, mir erscheint, das ist nicht wirklich seine Königsdiziplin.
Vorerst nette 7/10 (ein Punkt nur wegen einem tollen Waltz und dem Nero Aufrtitt).  :icon_mrgreen:

Gruß,
J.K.
"Ich bin was ich bin."

Stefan M

Hier übrigens ein Interview zum Film aus dem SPIEGEL:

http://www.spiegel.de/kultur/kino/interview-mit-django-unchained-regisseur-quentin-tarantino-a-878318.html

"Und an diesem 'Django Unchained'-Tag, früher Weihnachten genannt, sind nun komplette Familien - von der Oma bis zum kleinsten Spross - ins Kino gegangen, um sich meinen Film anzusehen. Das hat mich sehr berührt. Und wissen Sie was? Einige dieser Kids werden später Schriftsteller - und dann über ihre Erlebnisse an 'Django Christmas' schreiben. Dieser Tag wird ein fester Bestandteil der schwarzen Geschichte. Vielleicht sogar ein Meilenstein."

Ein ulkiger Vogel, der Herr Tarantino.  :icon_mrgreen:
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Rollo Tomasi

24 Januar 2013, 12:54:41 #249 Letzte Bearbeitung: 24 Januar 2013, 19:38:37 von Rollo Tomasi
irgendwie wiederspricht sich das halt: Tarantino-Film (dialoglastig) und Italo-Western (dialogarm).
Spoiler: zeige

Ich kann immer noch nicht recht verstehen, warum Schulz sich wegen so einer Lapalie quasi selbst umgebracht hat.
Ich nehme an, er musste aus dramaturgischen Gründen verschwinden, weil man Django irgendwann mal als Hulk zeigen wollte, und das war halt eine Lösung.
Aber schlüssig war mir das nicht.

Mir ist auch nicht klar, warum Stephen sich so ätzend verhalten hat und warum man die Auseinandersetzung mit ihm an den Schluss gestellt hat. Ich finde das auch nicht besonders glücklich, dass in einem Film, in dem es vordergründig um die Sklaverei geht, der Gegner am Schluss ein Schwarzer ist.

Genau so wenig erschließt sich mir, warum sich am Ende die drei Schergen wegen Geld so weit bequatschen lassen, dass sie einen Gefangenen nicht nur alleine gehen lassen, sondern im dann auch noch eine Waffe in die Hand drücken.


Ich fand das alles halt irgendwie nicht rund und schlüssig.

edit: Spoilertags gesetzt.


Edith: Sorry! Sorry! Sorry! Hatte die Spoler vergessen!!!
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Roughale

Zitat von: Mr. Blonde am 23 Januar 2013, 15:49:55
Und das hunderttrillionste Mal im Forum, dass Du das erwähnst.  :respekt:  :icon_razz:

Irgendwer muss doch die Lücke die der verschollene OV Fascho hinterlassen hat, füllen, oder?

Ich sag ja auch nicht "der Film ist scheisse" oder "er funktioniert nicht" - well, errr, I might have said that  :king: Ich meine es aber natürlich nur für mich selbst, das ging schon vor vielen Jahren los, beim Dritten Mann, als gleich zu Beginn die deutschsprechenden Ami-Soldaten die Ösi-Omi nicht verstehen - ich fand es hirnrissig und ablenkend... Aber ja, ich wiederhole mich, bin halt Fan des deutschen TVs  :rofl:

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Newendyke

Zitat von: Rollo Tomasi am 24 Januar 2013, 12:54:41
Spoiler: zeige

Mir ist auch nicht klar, warum Stephen sich so ätzend verhalten hat und warum man die Auseinandersetzung mit ihm an den Schluss gestellt hat. Ich finde das auch nicht besonders glücklich, dass in einem Film, in dem es vordergründig um die Sklaverei geht, der Gegner am Schluss ein Schwarzer ist.


Mmh... für mich ist Stephen durch und durch die rechte Hand seines Herren, der ihm und dessen Familie sein ganzes Leben gedient hat und sich mit den Jahren eine Vormachtstellung allen anderen Sklaven gegenüber erarbeitete. Dies ist ja sehr deutlich in der Bibliothek-Szene dargestellt;
Spoiler: zeige
Stephen darf im Privaten sogar soweit gehen, seinem Massa vorzuschreiben was er zu tun hat und ihm auch noch widersprechen!
Durch diese Szene wurde Stephen der wahre Herr von Candyland und Candie selbst nur zu seiner Marionette.

Spoiler: zeige
Dass die finale Konfrontation dann zwischen zwei Schwarzen stattfindet, ist absolut schlüssig, da hier ein befreiter Skalve gegen einen sklavenschändenden Haussklaven antritt, der bis zum letzten Atemzug das Weltbild eines Sklavenhalters vertritt. (Candie's Rückkehr auf die Plantage unterstreicht das nur noch, als Stephen es nicht fassen kann, dass einem fremden Gast zuliebe die Strafe für Hildi ausgesetzt wird)


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Mr. Blonde

Zitat von: Rollo Tomasi am 24 Januar 2013, 12:54:41
irgendwie wiederspricht sich das halt: Tarantino-Film (dialoglastig) und Italo-Western (dialogarm).
Spoiler: zeige

Ich kann immer noch nicht recht verstehen, warum Schulz sich wegen so einer Lapalie quasi selbst umgebracht hat.
Ich nehme an, er musste aus dramaturgischen Gründen verschwinden, weil man Django irgendwann mal als Hulk zeigen wollte, und das war halt eine Lösung.
Aber schlüssig war mir das nicht.

Mir ist auch nicht klar, warum Stephen sich so ätzend verhalten hat und warum man die Auseinandersetzung mit ihm an den Schluss gestellt hat. Ich finde das auch nicht besonders glücklich, dass in einem Film, in dem es vordergründig um die Sklaverei geht, der Gegner am Schluss ein Schwarzer ist.

Genau so wenig erschließt sich mir, warum sich am Ende die drei Schergen wegen Geld so weit bequatschen lassen, dass sie einen Gefangenen nicht nur alleine gehen lassen, sondernn im dann auch noch eine Waffe in die Hand drücken.


Ich fand das alles halt irgendwie nicht rund und schlüssig.

edit: Spoilertags gesetzt.


Ich bin da ganz bei Dir,
Spoiler: zeige
finde gerade den Abgang von [spoiler]Waltz
nach wie vor unsclüssig, wenn er auch angekündigt wurde. Genau das ist mein Problem: es wird mehrfach wirklich signalisiert, dass er die Sklaverei wirklich verabscheut und auch die Sklavenhändler und dementsprechend ist seine Motivation, am Ende Candie aus dem Verkehr zu ziehen, schon logisch. Dennoch finde ich nicht, dass dieses unüberlegte, impulsive Verhalten, dass alles in Frage stellt, zur eigentlichen Figur wirklich passt, eigentlich gar nicht. Nur weil es aufgeschrieben wurde und die Motivation erkennbar ist, muss das ja noch lange nicht zusammenpassen. Ich habe es aber mittlerweile einfach akzeptiert.

Sam Jacksons Darstellung fand ich wiederum sehr interessant und superlustig. Das Interessante ist doch, dass er anscheinend die Fäden in Candyland in der Hand hat, was deutlich wird, als Candie zu ihm nach hinten kommt, Stephen wie ein Boss im Stuhl sitzt und Candie genaustens unterrichtet. Da wird eigentlich klar, dass er nur den "Hausnigger" so übertrieben spielt. Diese Rolle ist eine der vielschichtigsten des Films, so blöd das auch klingt. Das Dumme ist nur, wie auch im restlichen Film, erfahren wir eigentlich nichts konkretes und da komme ich zu Deinem Kritikpunkt: warum er so einen Hass auf Schwarze hat und wieso er das tut, was er tut, bleibt im Dunkeln. Das macht es natürlich interessant, aber auch im Gesamtkontext der wenig tief-erzählten Figuren, weiter unbefriedigend. Nichtsdestotrotz ist Stephen ein herrlicher Kauz, quasi das hysterische Gegenstück zu Jules Winfield, ohne dessen moralische Vorstellungen. [/spoiler]


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Mr. Blonde

Zitat von: Rollo Tomasi am 24 Januar 2013, 14:53:34
Hm, vielleicht bin ich einfach zu doof!

Spoiler: zeige
Schmarrn. Hier wird doch eh nur interpretiert, eben weil die Figuren sehr oberflächlich gezeichnet sind. Was wirklich der Fall ist, weiß doch keiner.  :icon_mrgreen:


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Roughale

Muss man wirklich immer alles erklärt bekommen? Also mir ist keine Erklärung unendlich lieber als eine schwache, oder gar schlechte Erklärung...

Und an manchen Stellen, war ich bei Sam Jacksons Rolle sogar an den Buttler James aus Dinner for One erinnert!

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Mr. Blonde

Zitat von: Roughale am 24 Januar 2013, 15:04:59
Also mir ist keine Erklärung unendlich lieber als eine schwache, oder gar schlechte Erklärung...

Und mir ist eine richtig gute Tarantino-Erklärung lieber, als keine oder eine schwache. In einem QT-Film will ich wissen, wieso die Figuren ticken, wie sie ticken, denn wegen den Figuren schaue ich die Filme. Das geht meist aus den Dialogen hervor, hier aber weniger. Keine Erklärung habe ich gerne bei David Lynch-Filmen oder Winding Refn, aber bei Tarantino wirkt das einfach nur faul und oberflächlich.


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Rollo Tomasi

Zitat von: Mr. Blonde am 24 Januar 2013, 15:14:12
Und mir ist eine richtig gute Tarantino-Erklärung lieber, als keine oder eine schwache. In einem QT-Film will ich wissen, wieso die Figuren ticken, wie sie ticken, denn wegen den Figuren schaue ich die Filme. Das geht meist aus den Dialogen hervor, hier aber weniger. Keine Erklärung habe ich gerne bei David Lynch-Filmen oder Winding Refn, aber bei Tarantino wirkt das einfach nur faul und oberflächlich.

Aha!!!

Ich fand die Charaktere bei IB und auch bei anderen Tarantino-Filmen wesentlich besser ausgearbeitet.
Das wollte ich damit sagen!
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
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Rollo Tomasi

Zitat von: Roughale am 24 Januar 2013, 15:04:59
Muss man wirklich immer alles erklärt bekommen? Also mir ist keine Erklärung unendlich lieber als eine schwache, oder gar schlechte Erklärung...

Tja, dann hätte Tarantino wohl an mancher Stelle darauf verzichten sollen.

Spoiler: zeige
Django gibt nach der Schießerei auf und die Gegner, die unfassbar viele Leute verloren haben, knüpfen den "Nigger" (Sorry!) nicht am nächsten Baum auf, nein, diese Leute geben sich die Mühe, ihn von drei Vollpfosten in Bergarbeiter-Minen bringen zu lassen.
Genau in dem Moment, als Django seine Kronjuwelen zu verlieren droht, lässt sich ein Weißer dabei von einem "Nigger" (auch wenn es der mächtige Stephen war, dessen Macht an sich schon total unglaubwürdig ist) unterbrechen???

Und und und ...
Das ist doch alles Mumpitz und einfach nur schlampig und eigentlich auch Tarantino-untypisch.

Zitat von: Roughale am 24 Januar 2013, 15:04:59
Und an manchen Stellen, war ich bei Sam Jacksons Rolle sogar an den Buttler James aus Dinner for One erinnert!

:question:
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Rollo Tomasi

Zitat von: Mr. Blonde am 24 Januar 2013, 14:55:30
Zitat von: Rollo Tomasi am 24 Januar 2013, 14:53:34
Hm, vielleicht bin ich einfach zu doof!

Spoiler: zeige
Schmarrn. Hier wird doch eh nur interpretiert, eben weil die Figuren sehr oberflächlich gezeichnet sind. Was wirklich der Fall ist, weiß doch keiner.  :icon_mrgreen:


Ich glaub doch nicht wirklich, dass ich doof bin!!!  :icon_mrgreen:
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

El_Hadschi

Heute gesehe und für gut befunden. Auch wenn ich Rollos Kritikpunkte gut nachvollziehen kann. Ich würde auch so 7-8/10 geben.

Frage:

Spoiler: zeige
Liege ich richtig, dass der Franzose (?), der mit Calvin Candie (DiCaprio) den beiden Sklaven beim Kämpfen zuguckt und dem anschließen Django seinen Namen Buchstabiert, Franco Nero ist?

Wenn ja richtig cooler Cameo.  :respekt:

Achja. Bin ich der einzige, der
Spoiler: zeige
das Maschinengewehr
vermisst hat? Ich meine klar ist das ein eigenständiger Film, aber wenn der schon Django heist.... :icon_sad:
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

PierrotLeFou

25 Januar 2013, 03:12:48 #260 Letzte Bearbeitung: 25 Januar 2013, 03:22:16 von PierrotLeFou
Zitat von: Mr. Blonde am 24 Januar 2013, 14:52:18
Spoiler: zeige
Sam Jacksons Darstellung fand ich wiederum sehr interessant und superlustig. Das Interessante ist doch, dass er anscheinend die Fäden in Candyland in der Hand hat, was deutlich wird, als Candie zu ihm nach hinten kommt, Stephen wie ein Boss im Stuhl sitzt und Candie genaustens unterrichtet. Da wird eigentlich klar, dass er nur den "Hausnigger" so übertrieben spielt. Diese Rolle ist eine der vielschichtigsten des Films, so blöd das auch klingt. Das Dumme ist nur, wie auch im restlichen Film, erfahren wir eigentlich nichts konkretes und da komme ich zu Deinem Kritikpunkt: warum er so einen Hass auf Schwarze hat und wieso er das tut, was er tut, bleibt im Dunkeln. Das macht es natürlich interessant, aber auch im Gesamtkontext der wenig tief-erzählten Figuren, weiter unbefriedigend.


Im Gegensatz zu dir sehe ich die Figuren in Tarantinofilmen eigentlich nahezu durchgängig als eindimensionale, flache Schablonen, die an irgendwelche Vorbilder aus der Populärkultur angelehnt sind (was manchmal sinnvoll ist, häufig aber auch bloßer Selbstzweck bleibt)...
Der böse Neger scheint mir da keine Ausnahme zu sein. Griffith, der mit "Birth of a Nation" (nicht zu unrecht) heftige Rassismus-Vorwürfe auf sich gezogen hat (wobei aber gerne übersehen wird, dass er "bloß" an weiße Überlegenheit glaubt und ein daran orientiertes Zusammenleben für erstrebenswert hält, während die zugrundeliegende - und seinerzeit enorm erfolgreiche - Vorlage noch ein agressives Verhältnis anstrebt, in dem Gewalt das beste Mittel ist, sich seine Neger zu unterwerfen), hat in seinen Kurzfilmen besonders seltsame Beziehungen zwischen weißen Herren und schwarzen Dienern entworfen: die Beziehung ist innig, der Neger dient aus freien Stücken und tut alles, um seinem Herrn zu helfen, rettet ihm bisweilen auch mal das Leben.
Tarantino nimmt nun dieses verquere Freundschaftsverhältnis zwischen weißem Herrn und schwarzem Diener (das Griffith nie als rassistisches verstanden hat) und kehrt den Rassismus dabei eindeutig hervor - die Konsequenz: jetzt ist der schwarze Diener auch Rassist. (In einem Film, in dem der Held eine relativ typische Blacksploitation-Figur ist, kann dieses Griffith-Element nur extrem negativ konnotiert sein: denn der Blacksploitation-Held ist jemand, der aus einer Opferrolle stets auszubrechen trachtet, der Griffith-Neger macht es sich in der Opferrolle bequem und passt sich solange an, bis sie scheinbar gar keine mehr ist.)

Tarantino kennt ja die Filmgeschichte sehr gut (auch wenn ich nicht weiß, ob er sie immer auch so glücklich verstanden hat), daher glaube ich nicht, dass diese Parallele zu Griffith bloßer Zufall ist. Überhaupt scheint mir das Verhältnis Griffith/Blacksploitation in "Django Unchained" deutlich interessanter zu sein als das Verhältnis Blacksploitation/Italowestern... der Italowestern scheint mir hier einmal mehr ein bloß oberflächlicher Bezugspunkt zu sein
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Dracula

Zitat von: El_Hadschi am 25 Januar 2013, 02:14:21
Frage:

Spoiler: zeige
Liege ich richtig, dass der Franzose (?), der mit Calvin Candie (DiCaprio) den beiden Sklaven beim Kämpfen zuguckt und dem anschließen Django seinen Namen Buchstabiert, Franco Nero ist?

Wenn ja richtig cooler Cameo.  :respekt:

Da liegst Du richtig, auch wenn der "Franzose" ganz unverwechselbar italienisch spricht, weil er Italiener ist.
Wenn Steven Seagal ins Wasser springt wird er nicht nass, aber das Wasser wird Steven Seagal...

Into each generation, a slayer is born.   

THIS IS WHO WE ARE

El_Hadschi

Zitat von: Dracula am 25 Januar 2013, 03:23:27


Da liegst Du richtig, auch wenn der "Franzose" ganz unverwechselbar italienisch spricht, weil er Italiener ist.

Sicher? :icon_redface: Müsste die Szene nochmal gucken. Aber macht schon Sinn da Franco ja Italiener ist.  :king:
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

Snake Plissken

Zitat von: El_Hadschi am 25 Januar 2013, 02:14:21
Heute gesehe und für gut befunden. Auch wenn ich Rollos Kritikpunkte gut nachvollziehen kann. Ich würde auch so 7-8/10 geben.

Frage:

Wenn ja richtig cooler Cameo.  :respekt:

Achja. Bin ich der einzige, der
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das Maschinengewehr
vermisst hat? Ich meine klar ist das ein eigenständiger Film, aber wenn der schon Django heist.... :icon_sad:

Ja, der Cameoauftritt war ziemlich cool.
Und Nein, du bist nicht der einzige, der das Ding vermisst hat.  Ich hatte sogar darauf gehofft, das es mal eine Szene gibt, wo Django einen Sarg hinter sich herzieht :icon_cool:
Aber mein Wahn ging ja auch soweit, das ich auf Terence Hill in einem kleinen Cameo gehofft hatte.... Soweit ging es bei Tarantino dann wohl doch nicht.

Snake

Mr. Blonde

25 Januar 2013, 19:56:44 #264 Letzte Bearbeitung: 25 Januar 2013, 19:59:41 von Mr. Blonde
Auf den Sarg hatte ich auch vergeblich gewartet. Tarantinotypisch dachte ich, der kommt
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am Ende, wo Django im Haus den Trauerzug empfängt.


Immerhin hatten wir ja
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Terence Hill-Musik, ist doch auch was schönes.


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Stefan M

So, bevor ich mich jetzt gleich durch die ganzen Seiten und Kritiken dieses Threads arbeite und mir auch das Geschwärzte zu Gemüte führen kann, mein kurzer Bericht über meinen ersten Kinobesuch seit langer Zeit:

"Django Unchained" war das Eintrittsgeld vollauf wert, was ich schon beim Vorspann merkte, als Luis Bacalovs Titelsong erklang und mir bereits die erste Gänsehaut bescherte. Wie schon in "Inglourious Basterds" ist die enorme Lauflänge überhaupt kein Problem. Anderweitig wurde ja bereits zur Genüge ausgeführt, daß Christoph Waltz einmal mehr dieser Film gehört, und tatsächlich sind seine hochgestochenen Dialogzeilen als King Schultz so wunderbar wohlgeschliffen, daß man gar nicht aufhören mag, ihm zuzuhören und es regelrecht bedauert, wenn er mal nicht redet. Die Handlung ist trotz der 165 Minuten über weite, weite Strecken auf den Punkt gebracht, wie es Tarantino im Vorgängerfilm schon sehr gut gelungen war. Ganz kann er nicht von seinen Trademark-Dialogen lassen, die zwar immer noch wahnsinnig amüsant sind, aber doch wie Fremdkörper erscheinen (die u.a. von McClane angesprochene
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Kapuzendiskussion
), gerade in so einem vergleichsweise ernsthaften Film. Außerdem beweist der Regisseur, daß ihm nach der nicht-chronologischen und sehr ausschweifenden kapitelhaften Erzählweise auch die - ja, wie soll ich sagen? - eher konventionelle Plotenwicklung liegt.

Atemberaubend und meisterhaft sind auch hier viele Sequenzen. So wäre die Einführung von King Schultz gleich zu Beginn zu nennen, aber im Besonderen die
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Abendessen-Sequenz, bei der das falsche Spiel von Schultz und Django auffliegt. Wie es Tarantino nach und nach gelingt, erst durch Großaufnahmen der Gesichter, als Candies schwarzer Diener (Samuel L. Jackson) wachsend aufmerksam wird und im Anschluß auch Candie selbst auf dessen Anmerkungen ein Katz-und-Maus-Spiel mit seinen beiden Gästen betreibt, und selbst als er es beendet, indem er diese über sein neu gewonnenes Wissen informiert, ist die Sache damit immer noch nicht beendet - das hat schon Klasse. Stattdessen geht es auch danach immer noch schier unendlich weiter, bis sich alles in einem extrem blutigen Shoot-Out entlädt.
Das ist Suspense in Reinkultur, auf die Spitze getrieben, und einfach nur zum Staunen genial. Tarantino hat es ja bereits in IB mit seiner Eröffnungs- und der Kneipen-Keller-Szene in IB eindrucksvoll vorgemacht. In DU setzt er das genauso fort.

Daß ich insgesamt doch IB den Vorzug gebe, liegt an dem
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Finale, das nach besagtem Shoot-Out stattfindet. Auch wenn es immer noch seine Qualitäten besitzt (der Bluff mit dem Steckbrief, mit dem Django die Sklaventransporteure hinters Licht führt, ist in seiner Schlichtheit einen Applaus wert), wirkt er für mich eindeutig angehängt, einzig dazu da, um dem Helden noch seinen Rachefeldzug zu bescheren. Hier fehlt Waltz nach seinem Abgang eindeutig, was nur beweist, wie sehr er doch Dreh- und Angelpunkt der Story gewesen ist. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn DU nach der ersten Schießerei beendet worden wäre.


Dennoch: Allein Christoph Waltz lohnt mal wieder den gesamten Film, der sich für den Moment hinter "Pulp Fiction" und "Inglourious Basterds" auf Platz drei der Tarantinos einreiht. Für weitere Ausführungen muß ich DU erst einmal sacken lassen. Gute 8/10, würde ich bewertungstechnisch sagen.
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Madball

Ich wollte jetzt nicht extra einen neuen Thread aufmachen:
Die Neue DVD vom UR-Django mit den 3 Teilen, ist das eine Neuauflage der alten "Box"
Neu: http://www.amazon.de/Django-Die-Trilogie-Steelbook-Discs/dp/B009TKJEBI/ref=sr_1_2?s=dvd&ie=UTF8&qid=1359439170&sr=1-2
Alt: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=1029&vid=80660

Soweit ich das mit den Extras (zumindest Teil 1) verglichen hab müsste das passen!?

Angelus Mortis

Ganz sicher kann ich's nicht sagen, sieht aber so aus, ja. In den Kommentaren zu einer der Rezensionen meint das auch jemand: Klick! (Fünfter Post von oben.)

uboot

Django ist ja immer noch nicht in den Top100 bei der OFDb, was ist denn los da? :) Sogar bei IMDb ist er schon Platz 37...

Vlad

Der dürfte in der IMDb auch irgendwann wieder absacken ... hoffentlich, denn obwohl der schon sehr unterhaltsam war, bin ich aus oben bereits genannten Gründen (schlechtes Verhältnis zwischen Dialogen und (Un-)Wendungen der Geschichte, angeklatschtes Anti-Finale) nicht so ganz Begeistert. Als Italo-Western für mich etwas mau, da hilft es auch nicht, die Musik über weite Strecken aus lauter anderen Italo-Western zusammenzuklauen (ganz schäbig wird's wenn "I Giorni Dell'Ira" nach Kill Bill nun schon zum zweiten mal verwurstet wird). Schon klar, dass das auch Teil des postmodernistischen T-Phänomens ist, aber irgendwie erscheint es mir bei seinen Filmen zunehmend unoriginell. Waltz ist wie immer klasse, vielleicht etwas arg redseelig (was man des Witzes wegen noch verzeihen kann) als Kopfgeldjäger jedoch nicht halb so zynisch wie man es bei Eastwood und vor allem Kinski so schätzen gelernt hat. Die Entwicklung zur besagten moralischen Instanz fand ich dann beinahe etwas enttäuschend und gemessen an der Screentime sah auch ich S. Jackson viel beeindruckender.

Ansonsten habe ich nicht kapiert, warum der nun ausgerechnet Django heissen musste. Kenne leider nur den ersten Film mit Nero und konnte abgesehen von dessen Cameo und ... nunja, dem Genre keinen Zusammenhang erkennen. Hätte man ihn nicht genausogut Keoma nennen können?  :rolleyes:



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