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Django Unchained (Tarantino/Waltz)

Begonnen von blade2603, 2 Mai 2011, 12:21:26

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Newendyke

Und wer sich noch immer fragt, warum der Fresh Prince QT abgesagt hat, der findet hier die Erklärung:
http://geektyrant.com/news/2013/3/25/will-smith-gives-reason-for-turning-down-django-unchained.html

Mei, wirklich ein krasser Egoprotz, der Smith, aber andererseits kann ich ihn mir auch gar nicht als Django vorstellen... ich glaub, hätte ich den wieder in nem Western-Kostüm gesehen, wäre wohl immer die Melodie von Wild Wild West in meinem Hirn erklungen...


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

Mr. Blonde

Sorry, aber was für ein Schwachkopf...  :viney: Wäre ungefähr so, als hätte DiCaprio abgesagt, weil
Spoiler: zeige
seine Figur in dem Film stirbt.
Was solls? Foxx ist in meinen Augen der bessere Schauspieler, leider hat die Rolle an sich dafür nicht so viel hergegeben.


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Duke Skywalker

Smith scheint auch nicht ganz verstanden zu haben, wer wirklich die Fäden auf der Farm zieht und somit der eigentliche Obermotz ist...

Aber es ist gut wie es gekommen ist. Foxx war großartig.
Bro Code #24: When wearing a baseball cap, a Bro may position the brim at either 12 or 6 o'clock.
All other angles are reserved for rappers and the handicapped.

Riddick

Ich bin auch heilfroh, dass Smith nicht mitgespielt hat. Der soll mit seinem Wanst lieber irgend einen 08/15-Kitsch drehen, in "Django" hätte der aber absolut nichts verloren gehabt.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Sam-Trautman

Meine Kritik:

Dr. Quentin Tarantino behandelt Sie gerne, schauen Sie rein...

Quentin Tarantino ( Pulp Fiction, Kill Bill ) war noch nie ein Filmemacher, er war auch noch nie Einer, der einfach nur Filme abdreht und jedes Jahr zwei raushaut. Doch was ist er dann? Tarantino ist ein Chirurg,  der einzigartige Filmszenen in das Hirn des Kinogängers pflanzt, dir für immer bleiben werden. Einen Tarantino-Film schaut man einmal angesehen sein ganzes Leben lang, denn ob man will oder nicht seine Filme bleiben stets im Gedächtniß und sie kehren immer wieder zurück auf den geistigen Bildschirm im Kopf, dem bekannten Kopfkino. In seinem mittlerweile 9ten Film, den er auf den Patienten los lässt, hat es ihn ins Westren Genre verschlagen. Wobei man dazu wissen muss das Tarantino sowieso auf Schubladen-Denken und Genres keinen Wert legt. Trotzdem ist die Kulisse der Wilde Westen. Nicht gleich als einer zu erkennen aber Inglorious Basterds war seiner eigener Aussage auch ein Western. Also muss es richtiger heißen sein Zweiter Ausflug ins Genre.

Ein anderer Doktor, Dr. King Schultz übernimmt jetzt die Behandlung

Genauer gesagt ein Ex-Zahnartzt. Auftritt Oscar-Preisträger und Buddy von Tarantiono: Christoph Waltz ( Schauspielerische Wiedergeburt in Inglorious Basterds unter ebenfalls Quentin Tarantino ). Aber und das ist der feine abr nicht zu unterschätzende Unterschied, der gute Zahnarzt behandelt hier seine ``Kunden´´ nicht mit Bohrer und Spritzen sondern mit Blei! Als Kopfgeldjäger verdient sich der Wort gewannte und Golden Globe prämierte Charakter sich nun eine goldenen Nase, aber das ist nur das Beiwerk für die eigentliche Geschichte in Django Unchained.

Im Grunde geht es um die norwegische Siegfried Sage ( im Film köstlich erklärt von Dr. King Schultz ) in der es dem Helden gelingen muss seine Geliebte aus dem Höllenfeuer des Drachen zu befreien. Siegfried ist Django ( Jamie Foxx ) und der böse Drachen Leonardo DiCaprio, in einer seiner besten Rollen ever. Einen ekelhafteren Plantagenbesitzer konnte außer ihm vielleicht noch David Carradine in Fackeln im Sturm spielen aber was der Leo hier zeigt ist schon ganz großes Schauspiel- endlich mal ne Rolle wo er den miesen Typen spielen darf und nicht den aufstrebenden Jüngling. Der Held, der einst ein Sklave war, Django, sucht seit dem Tag seiner Befreiung durch Doc Schultz und ein paar Umwegen, seine Gelibete Brunhilde, die eben von jenem Plantagenbesitzer den Di Caprio zelebriert gekauft wurde und von nun an  in der Sklaverei lebt.



Soweit die Rahmenhandlung, die bei Tarantino ja eh nur der Vorwand ist, um Duelle mit dem Mund zu zeigen. Wenn man so will finden hier viele der Shoutouts mit dem Mundwerk statt statt mit tödlichen Kugeln,wenn die Protagonisten sich die Wörter um die Ohren hauen. Explosiv wie ein Colt und genau wie ein Scharfschützengewehr geschriebene Dialogszenen sind wie immer in der Überzahl gegenüber wirklichen Shoutouts mit dem Colt, die es freilich auch gibt. Natürlich gewohnt übertrieben blutig derb und überspitzt- eben Tarantino Style.

Beim brisanten Thema Rasismus und Gewalt ist man hier im Film am Besten dran, wenn man dieser Thematik  sich mit Hilfe des Taraniono typischen Humor versucht zu entziehen. Wer hier ständig grübelt wird daran keinen Spaß haben. Sinnfragen sind hier fehl am Platz und das will Tarantino auch nicht. Allerdings besteht die Gefahr sich doch hin und wieder dabei zu ertappen das Gesehene zu hinterfragen. Aber das vergeht auch so schnell wieder wie es gekommen ist denn der Film reist einen wieder in den Bann. Die im Trailer schon gezeigte KKK-Szene- ohne hier zu viel verraten zu wollen- ist wohl die absurdeste humorvolle Art mit den Weißmützen filmisch abzurechnen und so als das dar zustellen was sie eigentlich sind.

Hip Hop und eine Handvoll Dollar

Was vermeintlich nicht zusammengehört  verbindet Tarantino hier einfach gekonnt. Das Ergebniß: Es fühlt sich überragend an und sieht noch besser aus, wenn Django zu Hip Hop Tunes diverser Künstler mit dem Colt, Löcher in die Körper der Schergen jagt. Haus und Hofkomponist Ennio Morricone darf natürlich zum volkommenen muskalischen Wohlfühl Untermahlung in einem Tarantino Streifen nicht fehlen und so hat der Alt Meister diverse knackige Songs zum Film beigesteuert. Schon in Inglourious Basterds sorgte Tarantino mit dem Western Score vom Meister für auf den Punkt gebrahte Szenen und Unterhaltung. Stell dir ein Messi Dibbling vor mit Musik untermalt und du weißt in etwa was Tarantino hier macht.


In Django Unchained merkt man die Liebe zum Detail. Hier mal der Western ( genauer gesagt Italo Western ) typische Zoom auf die beiden Buddys Walz und Foxx da mal ein Ritt im Sonnenuntergang. An jeder Ecke lauert ein perfekt geschriebener Charakter nach dem Anderen, es gibt keine Rollen, die es nicht geschafft hätten im Gedächtniss zu bleiben. Dem Regisseur sind die Charaktere wichtig und das merkt man ihnen auch zu jederzeit an. Mit einem Cast der einen mit den Ohren schlackern lässt hat es Dr. Quentin Tarantino mal wieder geschafft Kino Magie zu zaubern, die die Zeit überdauern wird und wie viel seiner Filme moderne Pop Kultur werden wird.

Wer jetzt hergeht und sich fragt ob Django Unchained besser war oder das zweiter Weltkriegsdrama Inglourious Basterds, der stellt die falschen Fragen. Fragen sollte man sich nur, ob Tarantino es geschafft hat Filmszenen in unser Hirn zu pflanzen, die man nie mehr vergisst und ob man die Laufzeit von 165 Minute man dem Film angemerkt hat? War ja ein großer Kritik Punkt vor Kino Start.

Die Zeit verging ohne das der Film Längen hatte. Als dann der Abspann lief ,man wusste es geht zu Ende, dachte ich mir noch das ich einen Nachschlag will und das ist die größte Ehrung bei so einer Lauflänge, das man nicht genug hat von Tarantino und seinen Charakteren. 

Das schlechte an Django Unchained ist jetzt nur das es bedeutet das Tarantino wohl erst wieder in zwei Jahren was neues drehen wird, aber solange so ein Stück Film dabei rausspringt ist das meckern auf hohem Niveau.
Noch mehr Kritiken auf meinem Filmblog www.Vize-com.de

uboot

So, bald ist es soweit, die Blu-Ray kommt. Wird es bei den Blu-Rays außer der Verpackung Unterschiede geben? So wie ich das sehe gibt es die Standardausgabe (überall), das MM Steelbook und das Müller Digipack inkl. OST. Das wars? Ist ein Extended Cut oder ähnliches geplant? Bonusmaterial überall das selbe?

Grusler

Geil! Quentin überzeugt mich hier mit seinem moralischsten Film auf ganzer Linie. Der Film ist fein und äußerst gewitzt inszeniert, mit messerscharfer Gesellschaftskritik gewürzt, die mich erheblich erstaunt hat. Das Werk hat eine wirklich intensive Tiefe, die einerseits höchst moralisch und gleichzeitig voller Wut und Rachedurst-durchsetzt ist, angewiedert von den hasslichen Zuständen, die durchaus auch die Gegenwart beschreiben. Gewitzt ist hier, das es einerseits das Thema "Sklaverei" gibt, was den Film bestimmt. Diesbezüglich weiss ja jeder Amerikaner, das es schlimm war, so wie die Deutschen wissen, dass das Nazireich schlimm war. Tja, und genau hier setzt der Film an und katapultiert die übliche Hollywood-Entseztung über "schlimme" Vergangenheiten auf ein Level, in dem das scheinbare, focusierte Thema Sklaverei, Pate steht, für immer den selben Fehler der kollektiv, scheinbar im gegenseitigen Einverständnis, begangen wird, bis heute noch! Die Rollenverteilungen auf Candys-Landgut funktioniert als Metapher auf die heutige globale Gesellschaft beängstigend perfekt, so dass ich hier (für mein Verständnis) annehme, dass es kein Zufall ist. Ich denke hier gab es sicherlich gewisse "interne" Probleme mit Sony, so dass das und das unterstelle ich mal, angedachte, zu offensichtliche Werk(?), so umgeschnitten werden musste, dass es in die "Weltpolitik" der Produzenten, bzw. Verleiher (besser) passte, evtl. könnte das (ein bisschen verschwöhrungsmäßig ;)) der Grund sein, warum die ursprünglich Fassung bisher nur bei Quentin selbst existiert. Wenn der Soundtrack Filmdialoge enthält, die dann doch im Film fehlen, könnte das so eine Theorie durchaus untertützen. Folter und Blut sind gut, solange sie nicht stutzig machen in Bezug auf gewisse Denkweisen, die scheinbar nicht so recht erwünscht sind, auch nicht von einem Geldpferd wie Quentin. Hier war wohl die Grenze erreicht. Das macht die Ursprungsversion (ob sie nun 5 Stunden läuft oder nicht) extrem interressant :icon_cool:....ich muss den noch öfter schauen! :icon_razz: Aber selbst so, für mich wohl der beste Quentin-Film, aus ernster Sicht, versteht sich.
ROCK 'N' ROLL WIRD NIEMALS STERBEN, IHR SCHEISSER!
 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

Newendyke

Noch keinen neuen thread wert, aber weil er dem Genre treu bleibt, poste ich mal die Neuigkeit hier rein:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=111888

Tarantino wird als nächstes wieder einen Western machen (wenn das mal stimmt, denn der erzählt ja gern viel, wenn der Tag lang ist... gegen Kill Bill Vol. 3 hätte ich auch nix einzuwenden).


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

StS

Quentin Tarantino Muses on the Prospect of a Four-Hour Django Unchained Miniseries
Source: Deadline, May 23, 2014

A longer cut of Quentin Tarantino's Academy Award winning Django Unchained could soon be on the way, albeit not to the big screen. Reporting from Cannes, Deadline brings word that Tarantino is considering a four-hour cut of the film that would air as a television miniseries.

"I have about 90 minutes of 'Django' that hasn't been seen," says Tarantino, "so the idea is to cut together a four-hour version, but not show it like a four-hour movie."

The film would air, instead, as a four-part miniseries that would allow viewers to either enjoy the serialized version in segments or binge-watch the entire edit as one massive film.

"[Fans would] be dying to watch all four episodes in one go," Tarantino laughs.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Mr. Blonde

24 Mai 2014, 09:52:57 #339 Letzte Bearbeitung: 24 Mai 2014, 09:56:38 von Mr. Blonde
Klar, davor kommt noch "The Whole Bloody Affair", "Kill Bill 3", "The Vega Brothers", "Faster, Pussycat! Kill! Kill!" und natürlich "The hateful Eight"  :icon_smile:

Wenn QTs Feuer wieder für ein neues Projekt brennt, lässt er alte Prioritäten einfach rigoros schleifen. Aber gut, nun hat er ja "The Hateful Eight" erstmal wieder ins Regal gestellt, da könnte es vielleicht was werden. Glaube ich aber nicht.


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cyborg_2029

Hat er wohl zuviel mit seinem Kumpel Rodriguez zusammengesessen und sich gedacht: "Ne Mini-Serie? Das kann ich auch."
Gegen "The Whole Bloody Affair" hätte ich aber nichts einzuwenden.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

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