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Der US-Boxoffice-Thread

Begonnen von StS, 4 August 2013, 19:13:59

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StS



Ein enges Rennen um die drei Spitzenpositionen gab es an diesem WoE an der US-Boxoffice - welches "It" am Ende knapp für sich entscheiden konnte. Die Stephen King Adaption steht weltweit inzwischen bei $553.1 Millionen! Voraussichtlich wird Doug Liman´s "American Made" mit rund $17 Millionen auf Platz 2 ins Ziel kommen - in etwa wie erwartet von dem Film, der Tom Cruise zumindest mal wieder einen Kritikererfolg beschert hat ("B+" CinemaScore und gute 87% bei "RT") sowie insgesamt bereits $81.7 Millionen eingespielt hat...

Auf Platz 5 ist unterdessen das "Flatliners"-Sequel/Remake mit etwa $6,700,000 gelandet. Während das Publikum noch gnädig war - "B-" CinemaScore - waren es die Kritiker dagegen nicht: 0% bei "RT"! Uff. Ansonsten war kaum etwas der Rede wert - höchstens vielleicht noch, dass das Watergate-Drama "Mark Felt: The Man Who Brought Down the White House" (mit Liam Neeson) im "Speciality-Bereich" $35,138 in 5 Kinos erwirtschaftete... in genauso vielen Lichtspielhäusern, wie es "Lucky" (mit dem kürzlich ja verstorbenen Harry Dean Stanton) zeitgleich auf $46,000 brachte.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

2. Hochrechnung: Kingsman doch ganz knapp vor It. Amtliches Endergebnis steht noch aus; große Koalition der drei Filme wird aber überwiegend ausgeschlossen.

Auf dem Niveau aber letztlich auch egal. ES ist übrigens auch hier in Deutschland bärenstark mit rund 1 Mio Zuschauer gestartet ; das war sogar bei Boxofficemojo eine Randnotiz wert.  Soll wohl best ever hierzulande für einen Horrorfilm sein, wobei ich nicht weiß, wie lange die zurückgehen und was da alles zu zählt (Edgar Wallace ??)
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

DisposableMiffy

Sieht so aus als würde Blade Runner trotz der hervorragenden Kritiken und "A-" Cinemascore hinter den letzten Prognosen (45-50 Mio) zurück bleiben, aktuell wird mit 30-35 Mio bis morgen Abend gerechnet. Das wäre immer noch der mit Abstand beste Start sowohl für Villeneuve als auch für Gosling, aber angesichts des immensen Budgets (es wird von 170 Mio gemunkelt - ohne Werbung) dürfte es doch einige besorgte Gesichter geben.

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Private Joker

Das war aber ehrlich gesagt eine Enttäuschung mit Ansage für den "Blade Crawler". Da muss man nur mal einen Blick auf die Besucherstruktur werfen  - 71% männlich und 86% über 25 (Quelle Boxofficeguru); die Popcorn-und Datefraktion fehlt fast völlig. Wer ambitionierten Filmemachern (Arthouseregisseur wäre gegenüber Villeneuve vielleicht schon ein bisschen unfair) derartige Budgets anvertraut und ihnen weitgehend freie Hand lässt, muss im Endeffekt damit leben, dass das Endresultat nicht die Zuschauerbreite erreicht, um diese Summe wieder reinzuholen.

Immerhin: Ältere Kinogänger kommen üblicherweise nicht gleich am Startwochenende, und zusammen mit dem mal wieder schwachen Oktoberangebot ist da ein vernünftiges Ergebnis über die Laufzeit immer noch drin. Vielleicht hätte man den - wie schon den Vorgänger - erstmal etwas kommerzieller schneiden (und verkürzen) sollen und dann den obligatorischen Extended/Directors/Final Cut nachschieben.
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StS



Hmmm... das hat man sich bei "Warner Bros." sicher etwas anders vorgestellt: Zwar ist "Blade Runner 2049" locker auf Platz 1 der US-Kinocharts eingestiegen - das aber bloß mit enttäuschenden $31.5 Millionen (vorm Wochenende gingen eigentlich alle von mindestens $45 Millionen aus). Angesichts des hohen $150 Millionen Budgets (ohne Marketingkosten) wird es der an sich prima bewertete Streifen ("A-" CinemaScore und 89% bei "RT") arg schwer haben, in die Gewinnzone vorzustoßen ($400 Millionen wurde da als Mindestziel des Studios genannt). Aus 63 weiteren Ländern kamen noch $50.2 Millionen hinzu...

Auf Platz 2 kam derweil das Survival-Drama "The Mountain Between Us" (mit Kate Winslet, Idris Elba, $10,100,000 sowie einem "A-" CinemaScore und 46% bei "RT) ins Ziel - vor "It" (steht insgesamt inzwischen bei $603.7 Millionen) und Neueinsteiger Nummer drei: "My Little Pony: the Movie" ("A-" Cinemascore, 58% bei "RT" und $8,800,000). Im "Speciality Bereich" brachte es "The Florida Project" (u.a. mit Willem Dafoe und stolzen 97% bei "RT) indes auf den besten Schnitt des WoEs - nämlich $152,622 aus 4 Kinos...
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vodkamartini

Wundert mich nicht, denn von der eigentlichen Zielgruppe - weit jenseits der 20 -, gehen schon seit sehr langer Zeit viel zu wenige ins Kino. Mir hat der Film sehr gut gefallen, aber geht doch schon ein gutes Stück am momentaneen Massengeschmack ala Marvel und Co. vorbei. Trotzdem Respekt für den Mut des STudios Villeneuve seine Vision in dieser At durchziehen zu dürfen und ihm dabei so viel Budget anzuvertrauen. Nach "Arrival" konnte man ja wissen, was auf einen zukommt. Dessen Ergebnis wird er imo schon auch schaffen, nur der war eben deutlich günstiger.
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Private Joker

Für das kommende Wochenende mit dem horrorfreudigen Freitagsdatum kommt auf den 2049er zumindest ein psychologischer Supergau an der Kasse zu: Vermutlich wird der für ~ 3% des Budgets vom Runner produzierte PG13-Horror "Happy Death Day"  knapp vorbeiziehen.

Letztlich wird das Endergebnis für BR wohl knapp über oder unter der wichtigen 100-Mio-Schwelle liegen; objektiv für einen R-Film mit leichtem Arthousetouch nicht so schlecht, angesichts des Preisschilds aber doch ein ziemliches Desaster. Gut, den meisten Kritikern und auch hier hat der Film so wie er ist gefallen, aber mMn hätte Villeneuve zumindest für den Kinocut ein paar Kompromisse eingehen sollen. Letztlich geht es ja auch darum, ob in Zukunft aufwändige Erwachsenenfilme dieser Art noch finanziert werden und nicht nur jugendfreie Superhelden und (Blech-)Piraten.
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Moonshade

Und dennoch muss man sich fragen, ob das Preisschild nicht etwas zu hoch war für einen Film bzw. ein Projekt, das eben nicht auf "FUN" ausgerichtet ist. Warum man da 150 Mio. verheizen muss, wenn es kreativ auch sicherlich für 100 umsetzbar gewesen wäre, bleibt die Frage, wie so etwas durchgepusht und angeschoben wurde.

Mojo vergleicht auch immer wieder von den Erwartungen und Ergebnissen BR2049 mit Mad Max FR - und das sind Filme, die nur das Genre gemein haben, aber sonst an entgegen gesetzten Enden des Spektrums stehen. Absoluter Expectations-Schwachsinn.

BR wird in den Staaten die 100 nicht schaffen (tippe auf knapp 70-75), wenn er mehr als 30 Prozent am WE abbaut (was wahrscheinlich ist, ich tendiere sogar angesichts des Arthaus-Touch eher zu 60-70 Prozent), aber das Geld wird schon kommen, der Rest der Welt wird die Vorarbeit leist, den Rest erledigen DVD/BR/Downloads. Dass man mit BR aber kein großes Geld verdienen kann, müsste den Strategen in Hollyland doch klar gewesen sein.
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Private Joker

70-75 Mio Gesamteinspiel ist aber arg pessimistisch, aus der vollen Woche kommt der mit etwa 45, nach dem zweiten Wochenende sind's dann um die 60, das wäre dann ein mehr als rapider Abfall gegen Ende, zumal da wenig Konkurrenz um die Zielgruppe in Sicht ist. Und wie schon gesagt, das Arthouse- und Erwachsenenfilmpublikum stellt sich auch ungern in die Schlangen am Eröffnungstag, das geht sogar mir mittlerweile so. Umgekehrt wäre ich für die Auslandsverwertung nicht so optimistisch, wer sich ansieht, welche Filme wo noch richtig Kasse machen, mag da wenig wirkliche Knallermärkte für so einen Film entdecken, vielleicht Frankreich, China eher nicht.

Vielleicht hätte man den Film auch näher an die Oscarsaison verlegen sollen, ein paar Noms für die Kamera, die Regie oder sogar Ford sind da doch dicke drin, und das hätte den Atem vielleicht etwas verlängert. Dass die 150 Mio Budget (sogar noch um ein paar Steuerrabatte geschönt, real waren es wohl 185) für den Stoff arg viel sind, sehe ich aber auch so.

P.S. Irgendwie sind aktuell bei mir sowohl insidekino.com als auch boxofficeguru.com down - Zufall oder ein lokales DNS-Problem ?
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McClane

Forbes hat da auch schon ne Analyse zu gemacht, die natürlich rein aus Business-Sicht auf das Einspiel schaut: https://www.forbes.com/sites/scottmendelson/2017/10/08/10-reasons-blade-runner-2049-was-doomed-at-the-u-s-box-office/#4486ae0524fb

Ein Megaerfolg wird es wohl nicht mehr, aber gerade angesichts des guten Leumunds könnte das Ding unter Umständen Stehvermögen haben und weniger schnell absacken als andere Filme. Sollte der für Oscars nominiert werden, wären auch Wiederaufführungen mit entsprechenden Gewinnen zu Beginn des nächsten Jahres möglich (hat Warner AFAIK auch bei "Argo" so gemacht).
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StS



"Happy Death Day" beschert dem Horror-Genre sowie "Universal Pictures/Blumhouse Productions" einen weiteren Sieg: Produziert für unter 5 Millionen Dollar, gab´s von den Zuschauern ein "B" CinemaScore, von den Kritikern 64% bei "RT" sowie $26.5 Millionen an der Boxoffice. Für "Blade Runner 2049" ging´s indes um 53.9% runter - der Streifen steht weltweit bislang bei $158.6 Millionen...

Auf Platz 3 stieg der Action-Thriller "the Foreigner" (mit Jackie Chan und Pierce Brosnan) ein: $12.8 Millionen, ein "A-" CinemaScore und 57% bei "RT" konnten da verbucht werden. In diversen anderen Ländern hat der Streifen bereits $88 Millionen erwirtschaftet. Alles in allem steht "IT" derweil übrigens bei $630.6 Millionen, "American Made" bei $112.1 Millionen und "Kingsman: The Golden Circle" bei $286.6 Millionen...

Im "Limited Release- und Speciality-Bereich" spielte das Bio-Drama "Marshall" (mit Chadwick Boseman und Josh Glad) $3 Millionen in 821 Kinos ein (87% bei "RT"), startete "Professor Marston and the Wonder Women" mit enttäuschenden $737,000 aus 1229 Kinos (87% bei "RT"), kamen beim A.A. Milne Biopic "Goodbye Christopher Robin" (mit Domhnall Gleeson und Margot Robbie) $55,800 aus 9 Kinos zusammen (63% bei "RT") und lief Andy Serkis' Spielfilm-Regiedebüt "Breathe" (mit Andrew Garfield und Claire Foy) mit $26,254 aus 4 Kinos an (57% bei "RT")...
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StS



Mit $21.7 Millionen hat "Tyler Perry's Boo 2! A Madea Halloween" dieses WoE an der US-Boxffice locker für sich entscheiden können. Vom Publikum gab´s ein "A-" CinemaScore - von den Kritikern dagegen nur üble 8% bei "RT". Im vergangenen Jahr startete Teil 1 seinerzeit mit $28.5 Millionen...

Auf Platz 2 kam der Katastrophen-Film "Geostorm" mit $13,300,000 ins Ziel - was natürlich übel in Anbetracht des ohnehin erstaunlich/erschreckend hohen Budgets von $120 Millionen ist (inklusive $15 Millionen an Reshoots, die von Jerry Bruckheimer "beaufsichtigt" wurden). Es gab ein "B-" CinemaScore und schwache 13% bei "RT". Weltweit steht er insgesamt inzwischen bei $62.9 Millionen...

"Happy Death Day" steht alles in allem derweil bei sehr profitablen $53.6 Millionen - während "Blade Runner 2049" noch nicht ganz die $200 Millionen Marke geknackt hat (ungefähr die Hälfte des angepeilten Einspiel-Ziels). Ach, "Kingsman: The Golden Circle" ist gerade mit $40.3 Millionen in China angelaufen...

Auf Platz 5 landete indes das gut besetzte Firefighter-Drama "Only the Brave" mit $6,010,000, einem "A" CinemaScore und feinen 90% bei "RT" - deutlich besser als der düstere Serienkiller-Thriller "The Snowman" (nach einem Roman Jo Nesbos) mit $3,442,000, einem unschönen "D" CinemaScore und miesen 9% bei "RT"...

Im "Speciality-Bereich" überzeugte dagegen "The Killing of a Sacred Deer" mit Nicole Kidman and Colin Farrell, einem guten Schnitt von $28,646 pro Kino (bei 4 Locations) sowie 75% bei "RT". In derselbsen Kino-Anzahl brachte es "Wonderstruck" (von Todd Haynes mit Julianne Moore und Michelle Williams) unterdessen auf einen Schnitt von $17,190 sowie 69% bei "RT"...
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PierrotLeFou

Mir den Einnahmen im Ausland liegt "Blade Runner 2049" dann ja bei fast $200,000,000... Gibt es, wenn der jetzt die Tage noch in Japan und China anläuft und sich andernorts noch eine Weile hält, eigentlich eine realistische Chance, dass er sich angesichts seines Budgets (und der Werbekosten) als ordentlicher finanzieller Erfolge entpuppt?
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

vodkamartini

Ich denke, er wird im Lauf der Zeit seinen Schnitt machen. Auch bei der Heimkinoauswertung kommt da noch was dazu. Der Film ist geradezu prädestiniert für sehr große Flatscreens und (U)HD.
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Private Joker

Nach aller Logik Hollywoodscher Budget-Mathematik wird da schon eine Stange Geld verloren sein wie Tränen im Regen....

Rund 400 Mio hätte man in der Summe USA/RdW gebraucht, hieß es vorher, und davon hätte schon ~ 175 Mio der US-Anteil sein müssen, wg. der gekürzten Rückläufe an die US-Produzenten aus dem Ausland. Wobei US- und Weltvertrieb bei dem hier auseinanderfallen (Warner/Sony), da trägt keiner Risiko bzw. Verlust alleine.

Was heute im Zeichen von Streaming und VoD noch über die Medienverkäufe reinkommt, würde mich auch mal interessieren. Klar bietet sich der für BD/UHD - Scheibenkauf an, aber wer sieht das noch so ?
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Hitfield

Zitat von: vodkamartini am 22 Oktober 2017, 21:26:36
Der Film ist geradezu prädestiniert für sehr große Flatscreens und (U)HD.

Das stimmt, aber normalerweise bringen vor allem bereits im Kino erfolgreiche Filme auf dem Heimkinomarkt noch einmal ordentlich Geld in Kasse.

Als Beispiel der vierte "Transformers" von 2014. Der hatte PG-13 und hat weltweit 1,1 Mrd. US$ eingespielt, davon in den USA 245 Mio. US$ und dann nochmal 63,6 Mio. US$ alleine in den USA an Blu-ray- und DVD-Verkäufen:
http://www.the-numbers.com/movie/Transformers-Age-of-Extinction#tab=summary

Von den 63 Mio. landet natürlich nur ein Bruchteil bei Paramount und der Produktionsfirma, da die Herstellung der Medien ja auch ein paar Cent kostet und vor allem der Handel ordentliche Margen hat.

Bei seinem Budget und Werbekosten hätte "Blade Runner 2049" eigentlich eher 500-600 Mio. einspielen müssen, um als solider Erfolg und kein Verlustgeschäft zu gelten. Also in etwa so viel wie "Kong: Skull Island". Schaffen wird er eher so 300-350 Mio., wenn Asien gut läuft.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

StS



6 Jahre nach "Saw 3D" kehrt "Jigsaw" erneut in die Kinos zurück - wo die 10 Millionen Dollar Produktion an diesem pre-Halloween-WoE nun mit rund $16,250,000 auf Platz 1 eingestiegen ist (aus dem Rest der Welt kamen noch einmal $9.5 Millionen hinzu). Von den Kritikern gab´s 39% bei "RT" - vom Publikum ein "B" CinemaScore...

Auf Platz 8 stieg derweil das PTSD-Drama "Thank you for your Service" mit Miles Teller, Haley Bennett, $3.7 Millionen, 77% bei "RT" und einem "A-" CinemaScore ein - wohingegen George Clooney´s "Suburbicon" mit nur $2.8 Millionen, 26% bei "RT" und einem miesen "D-" CinemaScore unschön auf Platz 9 floppte (Stars wie Matt Damon, Julianne Moore und Oscar Isaac zum Trotz)...

Außerhalb der Staaten ist "Thor: Ragnarok" unterdessen bereits mit starken $107.6 Millionen angelaufen - während Disney/Pixar's "Coco" in Mexico (entsprechend im Vorhinein der dortigen Día de Muertos Feierlichkeiten) mit feinen $8.4 Millionen debütierte...
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Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
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Private Joker

29 Oktober 2017, 20:15:15 #857 Letzte Bearbeitung: 29 Oktober 2017, 20:30:59 von Private Joker
..und aus China wenig frohe Kunde für die Blade Runner-Macher: Rund 7 Millionen am Startwochenende sind für dortige Verhältnisse dann wirklich nur Kleinstgeld. Da hat selbst der viel gescholtene Geostorm dorten das x-fache eingespielt, rund 34 Mio.

Damit war neue Klingenrenner wie vorhergesagt wohl der falsche Film für die meisten Märkte; trotz leicht abgeflachter Rückgangkurve in den USA kann das Verlustzählen langsam beginnen und wird wenig erfreuliches erbringen. Nun kann man sich natürlich mit Publikumsbeschimpfungen begnügen (ich höre schon vodkamartini: Kein Erfolg in China, war ja klar, ist ja auch ein guter Film). Aber wenn es das Subgenre "teurer Erwachsenenfilm" zukünftig noch geben soll, wird man ein paar Kompromisse in Richtung Publikumsgeschmack eingehen müssen (soll heißen: Laufzeiten im menschenwürdigen Bereich, weniger Trailermogeleien, ein paar Konzessionen an die jüngere Popcorn-Crowd).

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PierrotLeFou

Zitat von: Private Joker am 29 Oktober 2017, 20:15:15Aber wenn es das Subgenre "teurer Erwachsenenfilm" zukünftig noch geben soll, wird man ein paar Kompromisse in Richtung Publikumsgeschmack eingehen müssen (soll heißen: Laufzeiten im menschenwürdigen Bereich, weniger Trailermogeleien, ein paar Konzessionen an die jüngere Popcorn-Crowd).

Dann doch lieber mehr billige Erwachsenenfilme und den breiten Publikumsgeschmack bedienen dann weiterhin andere... :icon_mrgreen:
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Private Joker

Zitat von: PierrotLeFou am 29 Oktober 2017, 21:23:03
Zitat von: Private Joker am 29 Oktober 2017, 20:15:15Aber wenn es das Subgenre "teurer Erwachsenenfilm" zukünftig noch geben soll, wird man ein paar Kompromisse in Richtung Publikumsgeschmack eingehen müssen (soll heißen: Laufzeiten im menschenwürdigen Bereich, weniger Trailermogeleien, ein paar Konzessionen an die jüngere Popcorn-Crowd).

Dann doch lieber mehr billige Erwachsenenfilme und den breiten Publikumsgeschmack bedienen dann weiterhin andere... :icon_mrgreen:

Das schließt sich ja nicht völlig aus, spätestens in der Oscar-Saison kommen unvermeidlich die Midprize-Filme mit gewolltem oder tatsächlichen Anspruch. Auf Dauer nur die Wahl zwischen Transformers drölfzig und Arthouse-Ware fände ich aber auch nicht so prickelnd.
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Hitfield

29 Oktober 2017, 23:36:07 #860 Letzte Bearbeitung: 29 Oktober 2017, 23:39:22 von Hitfield
"ES" liegt weltweit derzeit übrigens bei 666,6 Mio US$.

137 Mio. US$ weltweit und in einer Woche sind für einen Film wie "Geostorm" doch sehr ordentlich.

"Jigsaw" ist schon am Startwochenende in der Gewinnzone. Weitere Sequels wohl unvermeidbar. :icon_rolleyes:

"Despicable Me 3" hat sich noch still und leise von Platz 31 der Boxoffice-Bestenliste auf Platz 24 hochgearbeitet (knapp 1,030 Mrd. US$), was aber der Endplatz ist.

"Blade Runner 2049" liegt jetzt gleichauf mit "Valerian and the City of a Thousand Planets". Die waren beide ganz schön optimistisch, was die erwarteten Einspielergebnisse angeht...
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Benny88

Finde es echt sehr schade, dass solch originelle, mutige, provokante Filme wie "A Cure for Wellness", "mother!" oder aktuell eben "Blade Runner 2049" dieses Jahr an den Kassen so baden gehen  :icon_sad:

vodkamartini

Also liefere ich wie gewünscht  :icon_mrgreen:: das China-Ergebnis von sowohl Geostorm wie auch Blade Runner sagt alles über das dortige Publikum bzw. die dortigen Vorlieben. Ich will das gar nicht weiter kommentieren, spricht für sich.

Zum hochbudgetierten Erwachsenenfilm. Schuld sind die Erwachsenen, so banal und einfach ist das. Hollywood liefert nur das, wofür bezahlt wird bzw, man sollte hier keinen Vorwurf erheben, denn Schulden würde man selbst auch nicht sehehnden Auges machen wollen. Wer lieber auf der Couch sitzt und nur noch streamt, der muss eben im teuren Bereich zusammen mit den Kleinen und Kleinsten gucken. Selbst schuld.
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DisposableMiffy

Zitat von: vodkamartini am 30 Oktober 2017, 15:07:53Zum hochbudgetierten Erwachsenenfilm. Schuld sind die Erwachsenen, so banal und einfach ist das. Hollywood liefert nur das, wofür bezahlt wird bzw, man sollte hier keinen Vorwurf erheben, denn Schulden würde man selbst auch nicht sehehnden Auges machen wollen. Wer lieber auf der Couch sitzt und nur noch streamt, der muss eben im teuren Bereich zusammen mit den Kleinen und Kleinsten gucken. Selbst schuld.

Ich applaudiere.
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Private Joker

2 November 2017, 11:44:06 #864 Letzte Bearbeitung: 2 November 2017, 12:23:36 von Private Joker
Zitat von: vodkamartini am 30 Oktober 2017, 15:07:53
..

Zum hochbudgetierten Erwachsenenfilm. Schuld sind die Erwachsenen, so banal und einfach ist das. Hollywood liefert nur das, wofür bezahlt wird bzw, man sollte hier keinen Vorwurf erheben, denn Schulden würde man selbst auch nicht sehehnden Auges machen wollen. Wer lieber auf der Couch sitzt und nur noch streamt, der muss eben im teuren Bereich zusammen mit den Kleinen und Kleinsten gucken. Selbst schuld.

Da könnte man sicher ausführlicher drüber diskutieren, weiß nur nicht, ob das hier nicht zu weit führt. Ich denke mal, dass das Streaming eher die deutlich jüngeren vom Kino fernhält und in der "Erwachsenenzielgruppe ab 35" nicht das Kernproblem (wenn auch sicher ein Faktor) ist, da fielen mir andere Punkte ein: Natürlich wird man bequemer und selektiver, der Kinobesucher geht ordentlich ins Geld (so ein 3-Stunden 3D Film am Wochenende lässt vom 20iger nicht mehr viel übrig), und dem typischen ich sag mal "Fack ju... XX" Publikum in größerer Stückzahl mag zumindest ich auch nicht mehr begegnen.

Was die Filme oder konkret den Blade Runner angeht, so gibt es da schon ein paar Sachen, die mir persönlich den Kinobesuch verleiden können, beginnend mit dem schrecklichen 3-D. Um Ford und Gossling in langen Dialogen in zwei Ebenen zu sehen, gebe ich weder Aufpreis aus noch setze ich die mir eh schon zu langen fast 3 Stunden so ein unbequemes 2. Nasenfahrrad auf die eh schon vorhandene Brille; also am besten gleich sein lassen oder wenigstens für ordentlich 2D-Kopien sorgen. Und dann sollte Hollywood aufhören, mittels Trailer aus jedem Dialog- oder Anspruchsfilm einen scheinbar vor Action berstenden Kracher zu machen, außer beim 2049er war das auch beim dritten Affenplaneten und wohl zuletzt beim "Schneemann" so.

Zum Schluss, und das war der eigentliche Anlass des Posts, fällt mir angesichts der gerade erscheinenden Vorschauen auf den US-Kinonovember auf, wie ungeschickt Hollywood seine Filme derzeit verteilt. Nach fast ununterbrochenen Wochen mit lauter R-Filmen (darunter mit It halt auch ein Longseller) starten jetzt in kürzester Zeit 2 teure PG13-Superheldenmovies, 2 deutlich verfrühte Comedysequels mit Weihnachtsbezug und 2 CGI-Trickfilme. Wenn davon jeweils mindestens einer kommerziell hinterrunterfällt, ist das doch kein Wunder.
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StS



"Thor: Ragnarok" ist nun auch in den Staaten angelaufen - und das mit starken $121 Millionen. Das ist das viertbeste Startergebnis des aktuellen Jahres - und 41% besser als Teil 2 sowie 84% besser als Teil 1. Insgesamt steht der Streifen bereits bei $427 Millionen. Vom Publikum gab´s ein "A" CinemaScore - von den Kritikern 93% bei "RT"...

Auf Platz 2 stieg derweil die R-Rated-Comedy "A Bad Moms Christmas" mit $17,030,000, einem "B" CinemaScore und 32% bei "RT" ein. Der erste Teil startete damals (2016) mit $23.8 Millionen. Dahinter ging es für "Jigsaw" um fast 60% runter. Mit rund $60 Millionen weltweit im Sack ist der Streifen allerdings als ein guter (finanzieller) Erfolg zu werten...

Unterdessen hat "Coco" an diesem WoE in Mexiko noch einmal feine $10.4 Millionen erwirtschaftet... während im amerikanischen "Speciality Bereich" Greta Gerwig's "Lady Bird" (mit Saoirse Ronan) den besten Schnitt des jahres erzielte ($93,902 pro Location, bei 4 insgesamt) sowie perfekte 100% bei "RT" hält (80:0 Reviews)! Der wird in der "Awards Season" sicher mitmischen...

Ebenfalls angelaufen sind "Last Flag Flying" (von Richard Linklater mit Bryan Cranston, Steve Carell, Laurence Fishburne und 73% bei "RT") mit $42,000 aus 4 Kinos sowie das Biopic "LBJ" (von Rob Reiner mit Woody Harrelson und 51% bei "RT") mit $1,138,000 aus 659 Kinos (Platz 14)...
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McClane

Zitat von: Private Joker am  2 November 2017, 11:44:06
Ich denke mal, dass das Streaming eher die deutlich jüngeren vom Kino fernhält und in der "Erwachsenenzielgruppe ab 35" nicht das Kernproblem (wenn auch sicher ein Faktor) ist, da fielen mir andere Punkte ein: Natürlich wird man bequemer und selektiver, der Kinobesucher geht ordentlich ins Geld (so ein 3-Stunden 3D Film am Wochenende lässt vom 20iger nicht mehr viel übrig), und dem typischen ich sag mal "Fack ju... XX" Publikum in größerer Stückzahl mag zumindest ich auch nicht mehr begegnen.

Auch abseits von "Fack ju Göthe" sitzen die Youngster vermehrt im Publikum, egal wie viel oder wenig die streamen möchten. Schon seit Ende meiner Teenager-Zeit höre ich immer von Gleichaltrigen, dass man dann doch lieber auf die DVD (oder später Blu-Ray, Stream, Download) warte, wär ja viel gemütlicher daheim auf dem Sofa, und Kino wär ja so teuer, und das Publikum so nervig bla bla bla. Je älter ich werde, desto mehr solcher Leute gibt es und auch ich sehe, trotz regelmäßiger Kinogänge, weniger Filme im Lichtspielhaus als früher, was eben teilweise auch an dem Weniger an Zeit im Erwachsenenalter liegt.
Die oben aufgeführten Argumente der Kinoverweigerer mögen in manchen Punkten stimmen, dann darf aber auch nicht meckern, wenn Hollywood (oder andere Filmindustrien) einem nicht das eigene Wunschkino servieren. Da hat vodkamartini schon Recht.
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Erwartungsgemäß ist "Thor: Ragnarok" an der Spitze der US-Charts geblieben: $56,600,000 kamen da an diesem WoE hinzu - was ein weltweites Einspielergebnis von bislang rund $650,089,707 markiert...

Trotz schwacher Kritiken (16% bei "RT") brachte es "Daddy's Home 2" dahinter auf ein "A-" CinemaScore und $30 Millionen (Teil 1 startete seinerzeit mit $38,740,203) - gefolgt von Kenneth Branagh's "Murder on the Orient Express"-Neuversion mit $28.2 Millionen, einem "B" CinemaScore und 58% bei "RT"...

In nur 37 Kinos zu sehen, hat es Greta Gerwig's "Lady Bird" indes bis auf Platz 10 geschafft. Bei "RT" steht der Film weiterhin bei 100% (115:0 Reviews)...
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Moonshade

"Lady Bird" klingt wie der serielle gelungene "Coming-of-Age"-Semi-Arthaus-Film des Jahres - sowas hab ich mir von Gerwig nach ihren letzten Produktionen aber erwartet, sehr schön.

"Orient Express" steht übrigens weltweit schon mal bei 85 Mio - ich freu mich auch da für a) die "erwachsene" Unterhaltung und b) für Branagh.

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

StS

Zitat von: Moonshade am 13 November 2017, 10:56:08
"Lady Bird" klingt wie der serielle gelungene "Coming-of-Age"-Semi-Arthaus-Film des Jahres - sowas hab ich mir von Gerwig nach ihren letzten Produktionen aber erwartet, sehr schön.

Deutschlandstart: erst am 19. April 2018   :icon_sad:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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