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Der "offizielle" Sneak-Thread! (Spoiler möglich)

Begonnen von Moonshade, 22 März 2006, 10:25:29

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Mr. Vincent Vega

Ich mag euch trotzdem alle.

PS: Der Unterschied zu Cronenberg (den ich ja nur als Referenz benenne, weil der Film das mit seinem Sujet und den entsprechenden Zitaten, u.a. aus THE FLY, provo- und evoziert) ist auch der, dass SPLICE sich geradezu voyeuristisch ausstellt. Die großspurige Sexszene beispielsweise schreit nach Tiefsinn, gerinnt durch ihre Alleinstellung und Kontextlosigkeit hingegen zur reinen Exploitation (der anschließende Konflikt ist so schnell beigelegt, wie er begonnen hat - und der nackte Brody, der seiner Frau hinterrennt ["es ist nicht so, wie es aussieht"], erinnert hier eher unpassenderweise an Klischees aus Rom-Coms).

McMurphy

Ich war auch nicht so angetan von Splice. Kurz gesagt: von vielem etwas und von allem zuwenig.

Das Faß Ethik in der Wissenschaft und Verantwortung für das Geschaffene (Mary Shelley läßt grüßen) wird zwar spektakulär aufgemacht, dann aber lieber schnell wieder mit familiären Problemchen gedeckelt, wobei der Rest der Gesellschaft außen vor bleibt. Aber auch das Familiendrama bleibt viel zu konturlos. Um diese beiden Rudimente nicht wirklich zum Ende bringen zu müssen, artet's dann am Schluß gar noch in ganz gewöhnliche Monsterhatz aus. Abgesehen davon krankt der Film massiv an fehlender Glaubwürdigkeit. Es ist kaum glaubhaft, daß es in einem Labor, in dem die fortgeschrittenste Genforschung der Welt zu Hause ist, zugeht wie in einer Frickelgarage und derartige Privatforschung vollkommen unbemerkt bleibt. Am Ende bleibt nicht viel zurück außer Erinnerungen an ein paar bizarre Momente (4/10).
- "I see your front tyre's going a bit flat on you there, Burt."
- "Oh yeah, well the good news is, it's only flat on the bottom."
(aus "The World's Fastest Indian")

Karotte84

Zitat von: McMurphy am 30 Mai 2010, 19:19:34
Es ist kaum glaubhaft, daß es in einem Labor, in dem die fortgeschrittenste Genforschung der Welt zu Hause ist, zugeht wie in einer Frickelgarage und derartige Privatforschung vollkommen unbemerkt bleibt. Am Ende bleibt nicht viel zurück außer Erinnerungen an ein paar bizarre Momente (4/10).

Einspruch: das wirkte auf mich sehr real. Fuer die mir bekannten Verhaeltnisse war es dort sogar ziemlich aufgeraeumt/geordnet. Forschung ist "frickeln". Umso mehr, wenn zwei Leute fuer die Hauptforschung verantwortlich sind und den Vorstand nur Ergebnisse interessieren. Es wurde ja deutlich gemacht, um wen es sich bei den dortigen Arbeitern handelt: N.E.R.D.s. Da kannst du froh sein, wenn die mal zur Tuer des Nachbarraums reinschauen um "Guten Morgen" zu sagen. Das Mitarbeiter existieren merken die erst in der Kantine. (Alles leicht ueberspitzt formuliert... aber ich darf das - gehoere schliesslich dazu  :king:)

Mr. Hankey

31 Mai 2010, 11:32:48 #4773 Letzte Bearbeitung: 31 Mai 2010, 11:34:21 von Mr. Hankey
Das Splice das Publikum spalten wird war klar, hat man ja auch schon am Sneak-Publikum gemerkt, wenngleich natürlich auf ne andere Art wie hier. Ich persönlich gehe bei Splice mit karotte und Mooni mit, dessen Kritik den Nagel ziemlich auf den Kopf trifft. Splice ist ein wirklich ungewöhnliches Sci-Fi-Drama, dass vor allem durch seine ungewöhnliche Machart gefällt und nicht wenige Fragen zum nachdenken in den Raum wirft. Zudem ist das ganze durchgehend spannend und atmosphärisch erzählt und wirkt durch seine wenigen Kulissen, sowie der Hand voll Darsteller teiliweise auch schön klaustrophobisch. Und die Figur des Dren ist sicher eine der interessantesten Kreaturen der letzten Zeit. Schade nur, dass der Film letztendlich ein wenig an seinem eigenen Anspruch zu knabbern hat und das Ende dann doch mal wieder ins Konventionelle rutscht. Ansonsten aber definitiv ein gelungener Film. 7/10

Ach ja: Ab diesem Donnerstag beginnt unsere Sneak immer schon um 21:00 Uhr!
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McMurphy

Zitat von: Karotte84 am 31 Mai 2010, 09:42:36
Einspruch: das wirkte auf mich sehr real. Fuer die mir bekannten Verhaeltnisse war es dort sogar ziemlich aufgeraeumt/geordnet. Forschung ist "frickeln". Umso mehr, wenn zwei Leute fuer die Hauptforschung verantwortlich sind und den Vorstand nur Ergebnisse interessieren. Es wurde ja deutlich gemacht, um wen es sich bei den dortigen Arbeitern handelt: N.E.R.D.s. Da kannst du froh sein, wenn die mal zur Tuer des Nachbarraums reinschauen um "Guten Morgen" zu sagen. Das Mitarbeiter existieren merken die erst in der Kantine. (Alles leicht ueberspitzt formuliert... aber ich darf das - gehoere schliesslich dazu  :king:)

Okay, akzeptiert. Aber zumindest die Sicherheitsstandards entsprechen wohl kaum der Bedeutung dieser Forschungseinrichtung für das Unternehmen. Wenn das eine Kritik sein sollte, dann wäre das noch eine weitere Baustelle, die der Film aufmacht, ohne sie weiterzuführen.
- "I see your front tyre's going a bit flat on you there, Burt."
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(aus "The World's Fastest Indian")

Roughale

HH OV Sneak: 5 Minutes of Heaven. Ein schweres Stück Film, zum einen sehr langatmig erzählt (dokumentarisch) und zum anderen sehr sprachlich "challenging" (Irisch ist aber auch manchmal ein Graus - zum Glück hier meist nüchternes Irisch, das ist machbar...)). Aber schauspielerisch ist der Film absolute Oberklasse, sowohl Neeson als auch Nesbitt liefern eine grosse Leistung ab, Neeson schaffte es sogar, dass ich mich teilweise von seinem bekannten Gesicht lösen konnte und voll in seine Rolle reingezogen wurde - stark!

8/10

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Vinyard Vaughn

Auch FF/M durfte "Five Minutes of Heaven" erleben - was ein Genuss und welch eine Überraschung. Den wie hat schon ein sehr weiser Man gesagt, es ist erstaunlich, dass Oliver Hirschbiegel nach so vielen Jahren endlich mal einen guten Film zustande bekommt. Einen der richtig fesselt und dessen starkes Schauspiel so unter die Haut geht (das Atmen und das Uhrticken, fantastisch) - von der behebigen Inszenierung, über die fantastische Musikuntermalung bis zum Erlösungsende.

Stark 8,5/10

Und da wir "Repo Men" als einzige nicht in der Sneak hatten :icon_rolleyes: kann ich nur hoffen, dass der örtliche Kinoplex so gnädig ist ihn im OV zu bringen.
Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

Moonshade

Hannover hatte Kontraprogramm: The Messenger

Für eine Jubi-Sneak sicher ein guter, nicht umsonst oscarnominierter Film mit sehr guten Darstellern, aber gewissen Strukturproblemen beim Regisseur, zeitweise macht der Film ein wenig unruhig, weil er auf der Stelle tritt und geradezu atemberaubend zurückhaltend bis zum Themawechsel in der zweiten Filmhälfte ist.
Problem in diesem Fall, daß ich wenig bis keine Lust auf den Film hatte - er ist außergewöhnlich gut gespielt - aber wenn man stimmungstechnisch was anderes mag, ist Enthusiasmus schwer aufzubringen. Auf jeden Fall hat er mich nicht mitgerissen, was die Figuren angeht, was irgendwie schade ist. 7/10 aber auf jeden Fall...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Dionysos

ZitatHannover hatte Kontraprogramm: The Messenger

Grandios gespieltes und sehr vielschichtiges Drama über die psychischen und sozialen Folgen des Krieges für die lebendig heimkehrenden Soldaten wie auch für die Angehörigen der toten. Man merkt dem Regisseur/Autor an, dass er mit Herzblut bei der Sache war und möglichst viele Aspekte dieses komplexen Themas nebeneinander behandeln wollte, was ihm angesichts der daraus resultierenden Flut an offenen Fragen sehr gut gelingt.
Ist es definitiv wert, ausgiebig darüber nachzudenken und sich bei der nächsten Meldung über tote Soldaten einiges in Erinnerung zu rufen.
8/10

P.S.: Ich muss mal den Viney machen und mich über das Publikum aufregen! An welcher Stelle war der Film eigentlich so witzig, dass man vor Lachen fast vom Sessel kippt? Schon peinlich, wenn man einer Stelle als einziger lacht, als hätte man einen tollwutinfizierten Zitteraal in der Hose. Und warum können manche Menschen nicht mal bei einer ruhigen, nachdenklichen Szene wie
Spoiler: zeige
die minutenlange, fast ohne Schnitt gedrehte in der Küche, als der Soldat Will und die Witwe sich emotional und beinahe auch körperlich annähern
ihre blöde Fresse halten?  :hacki:
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Hey_Yo

Endlich noch "Splice". Merkwürdig, atmosphärisch, ungewöhnlich. (7/10)
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

Mr. Hankey

4 Juni 2010, 01:11:14 #4780 Letzte Bearbeitung: 4 Juni 2010, 01:25:05 von Mr. Hankey
So, Dresden hat seine erste 21:00 Uhr-Sneak hinter sich und ist sich einig, zumindest aus filmischer Sicht war das mal wieder gar nichts. Es kam When in Rome. Ein Film der zu zwei Dritteln absolut wiederlich ist und nur zu einem drittel leidlich amüsant. Nachdem man sich durch gut 20 Minuten typisch überzogenen RomCom-Schmarn quälen muss, der Schlimmstes befürchten läßt, kann der Mittelteil doch hier und da ganz nett amüsieren, wenngleich so wirklich brauchbare Gags (Das Auto) dennoch eher Mangelware sind. Und dann wirds die letzten 30 Minuten wieder so richtig klebrig und wiederlich, dass einem die eh recht kurzen 80 Minuten Film bald wie 3 Stunden vorkommen. Na ja, zumindest kann man die Figuren noch irgendwo im Mittelfeld ansiedeln und der Film verliert sich wenigstens nicht in Fäkalgrütze wie "Plan B für die Liebe" und ist zwar verlogen aber im Endeffekt dennoch nicht so überkantitelt schmerzvoll verlogen wie Blan B, sondern einfach nur lasch und unnötig, mit dem ein oder anderen brauchbaren Gag hier und da. 3/10 Punkte

BTW: Warum "Fanboys"-Schnuckel Kristen Bell sich mal wieder in so etwas verloren hat, würde mich auch mal interessieren. Gerade sie hat doch schon gezeigt, dass sie eigentlich so einiges auf dem Kasten hat!
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Hey_Yo

Zitat von: Mr. Hankey am  4 Juni 2010, 01:11:14
So, Dresden hat seine erste 21:00 Uhr-Sneak hinter sich und ist sich einig, zumindest aus filmischer Sicht war das mal wieder gar nichts. Es kam When in Rome. Ein Film der zu zwei Dritteln absolut wiederlich ist und nur zu einem drittel leidlich amüsant. Nachdem man sich durch gut 20 Minuten typisch überzogenen RomCom-Schmarn quälen muss, der Schlimmstes befürchten läßt, kann der Mittelteil doch hier und da ganz nett amüsieren, wenngleich so wirklich brauchbare Gags (Das Auto) dennoch eher Mangelware sind. Und dann wirds die letzten 30 Minuten wieder so richtig klebrig und wiederlich, dass einem die eh recht kurzen 80 Minuten Film bald wie 3 Stunden vorkommen. Na ja, zumindest kann man die Figuren noch irgendwo im Mittelfeld ansiedeln und der Film verliert sich wenigstens nicht in Fäkalgrütze wie "Plan B für die Liebe" und ist zwar verlogen aber im Endeffekt dennoch nicht so überkantitelt schmerzvoll verlogen wie Blan B, sondern einfach nur lasch und unnötig, mit dem ein oder anderen brauchbaren Gag hier und da. 3/10 Punkte

BTW: Warum "Fanboys"-Schnuckel Kristen Bell sich mal wieder in so etwas verloren hat, würde mich auch mal interessieren. Gerade sie hat doch schon gezeigt, dass sie eigentlich so einiges auf dem Kasten hat!

Ich habe mir fast gedacht, dass der Film nur passabel wirkt, wenn man sich davor sowas Katastrophales wie "Diamantenhochzeit" anschauen muss...
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Nur David bekommt es fertig, Veronica Mars auf den doofen Fanboys zu reduzieren. :icon_lol:
When in Rome ist aber wirklich grandiose Scheiße.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Mr. Hankey

4 Juni 2010, 02:04:22 #4783 Letzte Bearbeitung: 4 Juni 2010, 02:09:20 von Mr. Hankey
Da ich "Veronica Mars" leider noch nie gesehen habe, kann ich sie darin nicht beurteilen. Wie man jedoch "Fanboys" doof finden kann, gerade als Nerd, entbehrt wirklich jedweder Logik! :icon_eek:

Das hat ja noch nicht mal Rajko hinbekommen! ;)
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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Verzeihung, ich hatte vergessen, daß Du Filme strikt logisch bewertest. :algo:
Bei Fanboys sind Rajko und ich uns btw einig; aber wieso liest Du "schlecht", wenn ich "doof" schreibe?
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Karotte84

When in Rome - Fuenf Maenner sind MINDESTENS vier zu viel bekommt bei mir die Tiefstnote: (1/10). Eine Aneinanderreihung schlechter Szenen. Selbst vielversprechende Szenarien, wie das Dunkelrestaurant mit der creepy Bedienung, werden voellig indiskutabel zerstoert. Peinlich, schwachsinnige Charaktere durch und durch. Dazu kommt eine (in dieser Rolle) unfaehige Hauptdarstellerin. Das ist dann fuer mich auch der ausschlaggebende Punkt, warum Plan B von mir noch einen Punkt mehr erhalten hat. Ich hab mich schlicht mehr mit den Figuren von Jennifer Lopez und Alex O'Loughlin, als mit denen von Kristin Bell und Josh Duhamel anfreunden/identifizieren koennen. (Wie gesagt reden wir hier von einem Abstand zwischen Niveau 1 bzw. 2 von 10).

Mr. Hankey

4 Juni 2010, 20:05:05 #4786 Letzte Bearbeitung: 4 Juni 2010, 20:08:13 von Mr. Hankey
Zitat von: LeCrumb am  4 Juni 2010, 02:13:30
Verzeihung, ich hatte vergessen, daß Du Filme strikt logisch bewertest.
Mir gings nicht um die Logik des Films, sondern um die Logik hinter der Tatsache wie man Fanboys doof finden kann. Und das das nicht so wirklich ernst gemeint war, hätte eigentlich auffallen sollen! :icon_confused:
ZitatBei Fanboys sind Rajko und ich uns btw einig; aber wieso liest Du "schlecht", wenn ich "doof" schreibe?
Also ich kenne Rajkos (zugegeben wirklich gelungene) Review und da lese ich nicht raus, das er den Film doof findet.

Und was das mit schlecht und doof angeht: Da hatte ich mich schlichtweg verlesen. Aber mein Posting habe ich dann noch pünktlich korrigiert! ;)
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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Rajko ist in seinen Texten manchmal wohlwollender als in der Realität.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Moonshade

Zitat von: LeCrumb am  4 Juni 2010, 20:38:21
Rajko ist in seinen Texten manchmal wohlwollender als in der Realität.

Es gibt ihn in der Realität auch? :icon_eek: :eek: :icon_eek: :eek: :icon_eek: :eek:
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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Wer weiß...aber zumindest sein Avatar wird bald reinplautzen und sagen, ich würde Müll erzählen.
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Bretzelburger

Tja, die Diskussion "Zwei Filme sind zwei zuviel" über "Plan B" und "When in Rome" ist prinzipiell müssig, so reaktionär sind beide Filme. Ich habe mich zwar zu einem halben Punkt mehr bei "Rome" durchgerungen, aber wirklich begründen kann ich das nicht.

Für mich liegt das eigentliche Problem bei der Beurteilung dieser Filme darin, dass, sie einfach als schlecht zu bezeichnen, zu wenig ist, da Hollywood damit sehr geschickt Strömungen in der Gesellschaft nutzt, die unter dem Deckmäntelchen falscher Romantik, angeblich Geschichten fürs Herz erzählen. Auch der Begriff "Unterhaltung" fällt gerne im Zusammenhang mit diesen Filmen, was gleichzeitig auch immer "gute Unterhaltung" bedeuten soll. Wer solche Filme kritisiert, die angeblich so viele Menschen ansprechen, gilt dann schnell als Misanthrop.

Dabei ist es weniger die vorhersehbare Story, die mich stört, schon gar nicht echte Gefühle (die dort ja gar nicht existieren), sondern die völlige Risikolosigkeit, bei dem Umgang mit den Charakteren. Eine Frau wie Beth hat gar keinen Charakter, sondern ist nur eine hübsche Frau, die einen guten Job hat und Zweifel bei Männern. Intellektualität, obwohl sie Kuratorin beim Guggenheimmuseum ist, existiert genauso wenig, wie irgendeine andere individuelle Eigenschaft. Sie soll nur eine möglichst unbefleckte Projektionshülle abgeben für möglichst viele weibliche Zuschauer, die auch Probleme mit Männern haben (irgendwie also alle). Neben den attraktiven Darstellern, die letztlich alle geheiratet werden (Beth und ihre Schwester, deren Lover), sind alle anderen skurril bis zum Abwinken. Chancen beim anderen Geschlecht gleich null, nur eine homosexuelle Anwandlung zum Schluß vermittelt eine gewisse Chance (was diese Konstellation noch betont). Was hier unter dem Motto "romantische Komödie" abgeliefert wird und immer so schön menschelnd verkauft wird, ist finsterstes Festschnallen von Vorurteilen.

Mr. Hankey

ZitatIch habe mich zwar zu einem halben Punkt mehr bei "Rome" durchgerungen, aber wirklich begründen kann ich das nicht.
Merkwürdig! Am Donnerstag konntest Du sogar noch gut erklären, warum du mindestens auf 2 Punkte kommst und jetzt gibts in der Ofdb doch die Tiefnote. Nun gut, aber wie du selbst schon sagst, müssig darüber zu diskutieren, die Filme verdienen es beide nicht. Nur so ein bisschen verwundern tuts mich doch ein wenig, den Plan B ist ja nicht nur reaktionär, sondern, im Gegensatz zu "When...", auch wirklich in keinem Moment komisch, ist untermischt mit dümmlichsten Fäkalhumor und macht im Endeffekt noch ne ganze Latte mehr ärgerliche Sachen falsch, als dieser Schmarn hier. Aber was solls. Scheisse bleibt Scheisse, egal wie stark sie im Endeffekt riecht und am Schuh klebt! ;)
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lastboyscout

Ich kann mich den Meinungen zu The Messenger uneingeschraenkt anschliessen.
Hervorragend gespielt und in vielen Szenen fast schon unbequem, so fand ich dieses Drama wirklich sehr sehr gut.
Woody Harrelson gewohnt gut, so hat mich Ben Foster wirklich angenehmst ueberrascht, den der spielte den Woody fast an die Wand.
Gibt 8/10 Punkten

Hier wurde kuerzlich auch The Bounty Hunter besprochen.
Ich fand ihn ganz akzeptabel, leider viel zu zahm in der Umsetzung.
Bisschen Action, Komoedie und Romantik, ist ganz annehmbar.
Was den Film an vielen Stellen fuer mich fast ungeniessbar machte, war die katastrophale Songwahl.
Was zur Hoelle dachten die sich denn dabei?
Abgesehen davon, dass ich diesen Pop-Scheissdreck nicht ausstehen kann, so passt es ja nichtmal szenenbezogen, meine Fresse kotzte mich das an.  :icon_rolleyes:
Ich geb ihm so 6/10 Punkten
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

McClane

5 Juni 2010, 10:18:55 #4793 Letzte Bearbeitung: 5 Juni 2010, 11:00:12 von McClane
Crumb hat natürlich recht, was Kristen Bell und das "Veronica Mars"-Image angeht.
Leider hat die vielleicht schönste Frau der Welt ja mit ihren Filmrollen kein glückliches Händchen... Nach "Couples Retreat" scheint ja die nächste ganz schlimme RomCom-Grütze anzustehen (Trailer sah bereits unlustig aus).

Aber immerhin hat sie ja ganz frisch was mit David Mamet gemacht: http://www.funnyordie.com/videos/3027b4bcf2/david-mamet-s-lost-masterpieces-of-pornography-w-kristen-bell-ed-o-neill-ricky-jay
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Moonshade

Was soll an der bloß so schön sein?
Die sieht aus wie hundert andere Blondinen auch...die hat nix Besonderes... :00000109: :00000109: :00000109:
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McClane

Ach, du hast doch keine Ahnung... OK, vielleicht bin ich auch befangen, weil Veronica Mars als Figur absolut groaßrtig finde und von daher auf die Darstellerin schließe :-)

Achja, wird bei noch wem so'n komisches Will Ferrell Video angezeigt, obwohl der Link eigentlich der richtige zu dem Mamet-Clip ist?
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"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

StS

Zitat von: McClane am  5 Juni 2010, 11:02:15
Achja, wird bei noch wem so'n komisches Will Ferrell Video angezeigt, obwohl der Link eigentlich der richtige zu dem Mamet-Clip ist?

Jip.  ;)

Hinsichtlich Kristen: Jip, die "VM"-Rolle (welche wohl die ihres Lebens war) hat sie echt in den Augen etlicher Zuschauer (meine Wenigkeit mit eingeschlossen) "geprägt". Ihre RomComs hab ich mir gar nicht erst angesehen, da die Trailer schon nicht so prickelnd aussahen. Wäre schön, wenn sie künftig einfach wieder einige eher "unkommerziellere Filme" dreht, wie "Spartan" oder "Roman".  
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Bretzelburger

Nix gegen Kristen Bell - man kann sicherlich auf sie abfahren, aber wenn man das nicht tut, ist es schwer, an ihr individuell unterscheidbare Details in der Hollywood-Blondinen-Fraktion auszumachen. Abgesehen davon, das gerade ihr Attraktivität diese "ich-fühle-mich-nicht-richtig-geliebt-weil-die-Männer mit-mir-schlussmachen-aber-sonst-bin-ich-ganz-doll-selbstbewusst-und-habe-keine-Probleme-weil-mich-immer-nur-gut-aussehende-Kerle-anbaggern" Attitüde komplett verlogen wirken lässt. Und Hollywood es noch nötig hat, ihr die hässlichsten Schreckschrauben an die Seite zu stellen - die ich viel sympathischer fand. "Veronika Mars" kenne ich nicht, aber mit solchen Rollen wie in "When in Rome" gewinnt man aus meiner Sicht keine Sympathien...

StS

Zitat von: Bretzelburger am  5 Juni 2010, 11:57:10
"Veronika Mars" kenne ich nicht

Lücke!  ;)

Spoiler: zeige
Es ist fürs Nachholen bzw. Schließen dieser aber noch nicht zu spät!
  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Habs versucht, fand die Serie total öde...
:scar:
Ansonsten entspricht die Gute zwar dem gängigen Schönheitsideal ebenso durchschnittlich gepolter Männer, aber etwas Besonderes hat sie imo nicht, was sie jetzt aus der Masse herausragen läßt... :icon_mrgreen:
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