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Autoren-Thread: red shadow!

Begonnen von Red Shadow, 3 Oktober 2006, 14:37:54

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Red Shadow

21 Dezember 2006, 00:17:56 #60 Letzte Bearbeitung: 21 Dezember 2006, 00:19:35 von red shadow
Zitat von: Bretzelburger am 20 Dezember 2006, 23:50:35
Ich kann deine Reaktion verstehen, denn es ist schwierig solche Nuancen in Worte zu fassen. Du hast einen Aufbau deiner Review gewählt, den du für stimmig hältst und den ich als wenig stringend empfinde - gut das ist Ansichtssache.

Aber erklär mir mal, warum du die Aussage, daß "ihre Dekadenz schon vorher zu spüren war" aus dem 7.Abschnitt im 9.Abschnitt identisch wiederholst?

Bislang sind die Reaktionen, auch an anderer Stelle, überwiegend sehr positiv. Der Aufbau ist wohl wirklich Geschmackssache. Ich muss damit rechnen, dass dieser Ansatz dem ein oder anderen nicht anspricht. Ansichten sind eben verschieden, ansonsten meine ich schon das Wesentliche besprochen bzw. analysiert zu haben.

Welche Wiederholung :icon_lol:? Nein, du hattest Recht, im 9. Absatz ist die Dekadenz als Wort unnötig, deshalb habe ich den Satz nun entfernt. Wegen einer Wortwiederholung drehe ich mich aber nicht allgemein im Kreis ;).   
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Bretzelburger

Das war nur ein offensichtlicher Punkt, den ich so konkret angeben konnte - mein Empfinden begründet sich in diesem Fall nicht allein auf diese Wiederholung (trotzdem gut, daß du das korrigiert hast).

Das du größtenteils eine positive Resonanz bekommst, kann ich gut verstehen. Meine Kritik an deiner Review stellt ja auch nicht deine Fähigkeiten in Frage - wahrscheinlich hätte ich mir einfach für diesen Film etwas exakteres, stärker polarisierendes gewünscht - ich versuche es demnächst mal selber...

Red Shadow

Zitat von: Bretzelburger am 21 Dezember 2006, 00:34:38
Das war nur ein offensichtlicher Punkt, den ich so konkret angeben konnte - mein Empfinden begründet sich in diesem Fall nicht allein auf diese Wiederholung (trotzdem gut, daß du das korrigiert hast).

Das du größtenteils eine positive Resonanz bekommst, kann ich gut verstehen. Meine Kritik an deiner Review stellt ja auch nicht deine Fähigkeiten in Frage - wahrscheinlich hätte ich mir einfach für diesen Film etwas exakteres, stärker polarisierendes gewünscht - ich versuche es demnächst mal selber...

Ich bin gespannt!
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Red Shadow

Eine etwas andere Kritik zu "Krieg der Sterne". Ich hoffe, dass das Experiment halbwegs geglückt ist.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=242&rid=219908
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mr. pink

@red shadow:

Nur ganz kurz: Das Review ist große Klasse!
Wie bereits bei deiner "Once upon a Time in America"-Besprechung finde ich den verallgemeinernden Stil, der sich nicht in Details und Einzelheiten verliert, sehr passend. Das große Ganze wird durchleuchtet und analysiert und dass ist es, was ich persönlich am liebsten lese. Respekt.
I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

Red Shadow

Zitat von: mr. pink am 23 Dezember 2006, 13:20:27
@red shadow:

Nur ganz kurz: Das Review ist große Klasse!
Wie bereits bei deiner "Once upon a Time in America"-Besprechung finde ich den verallgemeinernden Stil, der sich nicht in Details und Einzelheiten verliert, sehr passend. Das große Ganze wird durchleuchtet und analysiert und dass ist es, was ich persönlich am liebsten lese. Respekt.

Danke, genau das war meine Absicht!
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Red Shadow

2 Januar 2007, 20:08:22 #66 Letzte Bearbeitung: 2 Januar 2007, 20:11:58 von red shadow
Die erste Kritik im neuen Jahr zu "Die Hard". Eine eher längere Analyse. Der Aufbau ist etwas unseriöser mit lakonischen Teilüberschriften. Würde mich interessieren, wie das Ganze allgemein aufgenommen wird.


http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=139&rid=222491
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Vince

Nur kurz zur Grammatik: Ich würde in der ersten Zeile eher "gespalten" schreiben als "gespaltet".

Das Review selbst ist wieder sehr assoziativ und deswegen erneut einzig und alleine für Kenner des Filmes lesbar - was ja bei "Die Hard" kein größeres Problem darstellt.  ;) Es ist gut, dass du zum Mitdenken anregst und nicht alles vorkaust, mit dem Preis, dass du eben wieder relativ allgemein und unspezifisch bleibst. Etwas Neues erzählst du auch nicht mehr, aber du gehst es doch auf neue Art an die Materie heran.
Kapitel-Überschriften mag ich, wenn sie Sinn machen und finde sie dann auch nicht unseriös. Deine hören sich sehr knackig an, passen auch gut zum danach Geschriebenen, allerdings sind die einzelnen Ansätze strukturell kaum miteinander verwoben, also in der Gesamtstruktur zum Teil (zumindest in der Mitte) relativ beliebig angeordnet.
Aber du bedienst halt souverän deine Klientel, die wieder absolut das bekommt, was sie erwartet. Schönes Ding. Und doch kann ich nicht verleugnen, dass ich gerne mal sehen würde, wie du mir einen total unbekannten Film schmackhaft oder müßig machen würdest. Weil du da auf die Herausforderung stoßen würdest, mit dem allgemeinen Stil nicht allzu weit zu kommen. Hier müsstest du mal ins Detail gehen und ganz konkret erklären, wie oder wie nicht der Film funktioniert.

Mr. Vincent Vega

Zur aktuellen Kritik: Eine Aneinanderreihung von Eindrücken, die ohne Fundament auskommen müssen. Schärfere Analyse, deutliche(re) Belege und etwas mehr Materie wäre imho wünschenswert.

Aber eigentlich möchte ich etwas zu einer älteren Kritik sagen, auf die ich eben zufällig stieß. Deine Worte zu BAD BOYS II erfreuen mich. Sie stammen wohl aus einer Zeit, als noch das Herz eines jungen, rebellierenden Juso-Mitglieds in dir schlug. :icon_twisted: (in einer Zeit, in der du Filme wie WTC positiv besprichst, scheint mir das nicht mehr der Fall :icon_mrgreen:).

Ich kann mich dem Review jedenfalls nur anschließen, der Film ist auch für mich der größte vorstellbare Mist, mit dem man Zelluloid verpesten kann. Ich hätte - aber das ist jetzt nur zur Info gedacht - noch erwähnt, dass er auch im beleidigenden Maße menschenverachtend ist, aber sein größtes Übel (neokonservative Propaganda) benennst du. Lob dafür.

Red Shadow

Zitat von: Vince am  2 Januar 2007, 21:31:24
Nur kurz zur Grammatik: Ich würde in der ersten Zeile eher "gespalten" schreiben als "gespaltet".

Das Review selbst ist wieder sehr assoziativ und deswegen erneut einzig und alleine für Kenner des Filmes lesbar - was ja bei "Die Hard" kein größeres Problem darstellt.  ;) Es ist gut, dass du zum Mitdenken anregst und nicht alles vorkaust, mit dem Preis, dass du eben wieder relativ allgemein und unspezifisch bleibst. Etwas Neues erzählst du auch nicht mehr, aber du gehst es doch auf neue Art an die Materie heran.
Kapitel-Überschriften mag ich, wenn sie Sinn machen und finde sie dann auch nicht unseriös. Deine hören sich sehr knackig an, passen auch gut zum danach Geschriebenen, allerdings sind die einzelnen Ansätze strukturell kaum miteinander verwoben, also in der Gesamtstruktur zum Teil (zumindest in der Mitte) relativ beliebig angeordnet.
Aber du bedienst halt souverän deine Klientel, die wieder absolut das bekommt, was sie erwartet. Schönes Ding. Und doch kann ich nicht verleugnen, dass ich gerne mal sehen würde, wie du mir einen total unbekannten Film schmackhaft oder müßig machen würdest. Weil du da auf die Herausforderung stoßen würdest, mit dem allgemeinen Stil nicht allzu weit zu kommen. Hier müsstest du mal ins Detail gehen und ganz konkret erklären, wie oder wie nicht der Film funktioniert.

Schön, dass du dich meldest, da ich dein "Die Hard" Review immer noch für das absolut Beste halte. Die Anmerkungen nehme ich gerne auf, im Wesentlichen hast du meine Absichten auch gut erfasst, aber ich denke schon, dass auch die Nichtkenner mit der Beschreibung der Unterschiede zu den "anderen" Actionfilmen bedient werden und eine Vorstellung entwickeln können. Es war zumindest meine Absicht, dass ich dies, vor allem, was den Charakter betrifft, explizit rausstelle. Die Teilüberschriften beziehen sich auch darauf. Ansonsten stimme ich dir zu, ich arbeite viel mit Assoziationen. Ob ich damit mein Klientel bediene, weiß ich nicht. Es ist überhaupt eine interessante Frage, was die Erwartungshaltung ist.
Was die Besprechung von unbekannten Filmen betrifft, komme ich der Anregung gerne nach. Ich verweise aber bei der Gelegenheit auf "Mr. Deeds geht in die Stadt" oder "SOS - Feuer an Board". Soweit ich weiß habe ich bislang die einzigen Kritiken dazu geschrieben, zumindest auf die Ofdb beschränkt. Insofern verbleibe ich nicht nur bei Filmen, die jeder kennt ;).
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Red Shadow

2 Januar 2007, 23:23:12 #70 Letzte Bearbeitung: 2 Januar 2007, 23:26:16 von red shadow
Zitat von: Mr. Vincent Vega am  2 Januar 2007, 21:42:22
Zur aktuellen Kritik: Eine Aneinanderreihung von Eindrücken, die ohne Fundament auskommen müssen. Schärfere Analyse, deutliche(re) Belege und etwas mehr Materie wäre imho wünschenswert.

Aber eigentlich möchte ich etwas zu einer älteren Kritik sagen, auf die ich eben zufällig stieß. Deine Worte zu BAD BOYS II erfreuen mich. Sie stammen wohl aus einer Zeit, als noch das Herz eines jungen, rebellierenden Juso-Mitglieds in dir schlug. :icon_twisted: (in einer Zeit, in der du Filme wie WTC positiv besprichst, scheint mir das nicht mehr der Fall :icon_mrgreen:).

Ich kann mich dem Review jedenfalls nur anschließen, der Film ist auch für mich der größte vorstellbare Mist, mit dem man Zelluloid verpesten kann. Ich hätte - aber das ist jetzt nur zur Info gedacht - noch erwähnt, dass er auch im beleidigenden Maße menschenverachtend ist, aber sein größtes Übel (neokonservative Propaganda) benennst du. Lob dafür.

Konkreter könntest du schon werden, was die aktuelle Kritik betrifft. Die Eindrücke sind schon an eine bestimmte Vergleichsabsicht, mit der Herausstellung von Unterschieden, gekoppelt. Speziell was den neuen Antihelden betrifft.

Das "Bad Boys 2" Lob nehme ich gerne an. Jung bin ich eigentlich ja immer noch und es wird dich vielleicht überraschen, wer von mir bei der letzten Bundestagswahl die Stimme bekommen hat. Obwohl, eigentlich wären wir hier wieder beim Thema Chauvinismus :icon_lol: - zumal mein Favorit die politische Gegnerin gerne - und zurecht, wie ich meine - gebügelt und in grandioser Manier bis zuletzt für seine Partei gekämpft hat :icon_mrgreen:. Aber das wären jetzt zu weite Ausschweife ;).
Jedenfalls sollte man differenzieren können und nicht immer nach Schwarz-Weiß-Schema urteilen. WTC und das fiktive "Bad Boys 2"-Bay-Propaganda-Gedöns wurden im gleichen Land gedreht – da wären wir auch bei den gravierenden Gemeinsamkeiten. Das liegt natürlich aber wie immer im Auge des Betrachters ;).
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Vince

Hast Recht, ich hab das ein bisschen übertrieben ausgedrückt. Sicherlich werden auch Leute ohne Vorwissen eine Vorstellung entwickeln können, was sie erwarten wird. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, da ich auch schon ähnlich geschriebene Reviews zu Filmen gelesen habe, die ich noch nicht kannte. Es ist halt nur eben eher eine Art Exklusivarbeit für den Club der Kenner, und die anderen müssen gewisse Ebenen betreffend vor verschlossenen Pforten bleiben. Optimal wäre es vielleicht, erst das Review zu lesen, dann den Film zu gucken und dann nochmal das Review zu lesen. Beim zweiten Mal wird man es wohl mit anderen Augen betrachten.
"Mr. Deeds" und "SOS" hab ich glaub ich auch schon mal von dir gelesen. Müsste ich nochmal machen.

Red Shadow

So, Herr Vince. Exklusiv für dich eine Kritik zu einem (leider) eher unbekannten Film von Billy Wilder ;). Ich möchte ja keine sich entwickelnden Klischees bestätigen :icon_lol:. "Frau ohne Gewissen" -ein Film noir, um es vorweg zu nehmen:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=8749&rid=224038

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Vince

Oh la la! Da haste mich jetzt total auf dem falschen Fuß eriwscht. Weder mit Billy WIlders Arbeiten noch mit dem Film Noir bin ich sonderlich vertraut. Aber wahrscheinlich liegt darin auch der Sinn, einen eher unbekannten Film zu rezensieren.  :icon_lol: Insofern: Gute Wahl.  ;) Und gute Arbeit auch, sofern ich das jetzt beurteilen kann. Ansonsten lasse ich hier Kennern den Vortritt.

Mr. Vincent Vega

Zitat von: red shadow am 12 Januar 2007, 23:36:05
So, Herr Vince. Exklusiv für dich eine Kritik zu einem (leider) eher unbekannten Film von Billy Wilder ;).

LOL, der gehört wohl zu den bekanntesten Wilder-Filmen bzw. Vertretern des Noir überhaupt. ;)

Der Film, bei dem ich mich in Barbara Stanwyck verliebt habe.

Red Shadow

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 Januar 2007, 23:52:36
LOL, der gehört wohl zu den bekanntesten Wilder-Filmen bzw. Vertretern des Noir überhaupt. ;)

Der Film, bei dem ich mich in Barbara Stanwyck verliebt habe.

Na ja, bekannt ist etwas anderes - hierzulande wohl eher nicht ;). Das sieht man auch an der Häufigkeit der Bewertung usw.

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Red Shadow

13 Januar 2007, 00:17:19 #76 Letzte Bearbeitung: 13 Januar 2007, 00:25:10 von red shadow
Zitat von: Vince am 12 Januar 2007, 23:49:45
Oh la la! Da haste mich jetzt total auf dem falschen Fuß eriwscht. Weder mit Billy WIlders Arbeiten noch mit dem Film Noir bin ich sonderlich vertraut. Aber wahrscheinlich liegt darin auch der Sinn, einen eher unbekannten Film zu rezensieren.  :icon_lol: Insofern: Gute Wahl.  ;) Und gute Arbeit auch, sofern ich das jetzt beurteilen kann. Ansonsten lasse ich hier Kennern den Vortritt.

Hehe, danke ;) :icon_razz:! Den Regisseur und das Genre bzw. die Stilrichtung (bevor es hier wieder in Diskussionen ausartet :icon_lol:) kann ich dir sehr empfehlen. Da lässt du dir einiges entgehen. Was die alte Garde betrifft, bin ich eigentlich eher ein Capra-Fan, aber Wilder schätze ich auch sehr und das nicht nur wegen seiner bissigen Komödien.
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Red Shadow

Der nächste Klassiker. "Mord mit kleinen Fehlern" - ein Meisterwerk, um es vorweg zu nehmen. Es wäre eine Todsünde zu spoilern, insofern hoffe ich, dass die Kritik trotzdem Interesse weckt.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=9203&rid=224104
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Red Shadow

Juhu, das Kinojahr 2007 startet positiv. ,,Das Streben nach Glück" – ein Film, der prädestiniert ist, um zu polarisieren.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=106083&rid=224994
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Bretzelburger

Polarisierend ist bei "Das Streben nach Glück" nur die Aufmachung, einige wenige Stilmittel und der völlig bekloppte Trailer, der z.B. vermittelt als wenn hier keine Mutter existiert oder längst weg ist. Die im Trailer zitierte Frage des Jungen, ob Mami seinetwegen weg ist, wirkt im Gesamtfilm völlig passend und null kitschig, gerade weil man die Zusammenhänge genau kennt und den Verzicht der Mutter zugunsten des Vaters (und das auch ohne jeglichen Tränendrüsen-Angriff). Im Trailer klingt das nach der üblichen Geschichte mit der "bösen" Mutter, die die Familie im Stich läßt.

Wer sich den Film ohne Vorurteile ansieht, wird erkennen, daß hier eine "Tellerwäscher-Millionär" Geschichte erzählt wird, wie sie in ihrer Einfachheit und dem realistischen Bezug keineswegs typisch ist. Gerade auch deshalb, weil hier auf jegliche Polarisierung, künstliche Dramatik und Sozialkritk verzichtet wurde.

Aber selbstverständlich ist der Film sozialkritisch, einfach auf Grund der geschilderten Ereignisse. Deshalb finde ich es sehr interessant, daß du in deiner Review deutlich auf die Reagan-Aera und die sozialen Verhältnisse eingehst, was der Film vordergründig nicht tut. Genausowenig wie er sich mit Rassenfragen beschäftigt, obwohl Will Smith meist allein unter lauter Weißen ist. Will Smith hat in einem Interview genau das betont. Er hält es für falsch, ständig über Rassenkonflikte zu sprechen, sondern will gerade mit der Selbstverständlichkeit, daß er es als Schwarzer schafft, Normalität vrdeutlichen.

Dein Review, daß mir sehr gut gefällt, zeigt auch wieder sehr schön, daß zwei Review-Autoren ähnlicher Meinung sein können und doch völlig andere Schwerpunkte setzen. Dein Ansatz war für mich besonders interessant, da mir meine Kritik nicht leicht fiel, denn dieser Film hat mich persönlich sehr betroffen gemacht und ich hatte es sehr schwer den nötigen Abstand als Autor herzustellen.

Der Film hat eine Qualität, die man nur nachvollziehen kann, wenn man in ähnlicher Situation ist. Ohne zu viel aus der Schule zu plaudern, sind mir sehr viele Details als Vater zweier kleiner Kinder und seit 10 Jahren Selbstständiger äußerst vertraut. Und auch wenn es hier US-amerikanische Eigenarten und 80er Jahre Verhältnisse gibt - im Prinzip ist der Film äußerst aktuell und real, fast erschreckend genau beobachtet. Wer diese Qualitäten nicht erkennt oder für übertrieben, kitschig oder sonst etwas hält, hat - und das meine ich gar nicht negativ - keine Ahnung.

Red Shadow

21 Januar 2007, 03:21:49 #80 Letzte Bearbeitung: 21 Januar 2007, 03:32:42 von red shadow
Zitat von: Bretzelburger am 21 Januar 2007, 00:00:24
Polarisierend ist bei "Das Streben nach Glück" nur die Aufmachung, einige wenige Stilmittel und der völlig bekloppte Trailer, der z.B. vermittelt als wenn hier keine Mutter existiert oder längst weg ist. Die im Trailer zitierte Frage des Jungen, ob Mami seinetwegen weg ist, wirkt im Gesamtfilm völlig passend und null kitschig, gerade weil man die Zusammenhänge genau kennt und den Verzicht der Mutter zugunsten des Vaters (und das auch ohne jeglichen Tränendrüsen-Angriff). Im Trailer klingt das nach der üblichen Geschichte mit der "bösen" Mutter, die die Familie im Stich läßt.

Wer sich den Film ohne Vorurteile ansieht, wird erkennen, daß hier eine "Tellerwäscher-Millionär" Geschichte erzählt wird, wie sie in ihrer Einfachheit und dem realistischen Bezug keineswegs typisch ist. Gerade auch deshalb, weil hier auf jegliche Polarisierung, künstliche Dramatik und Sozialkritk verzichtet wurde.

Aber selbstverständlich ist der Film sozialkritisch, einfach auf Grund der geschilderten Ereignisse. Deshalb finde ich es sehr interessant, daß du in deiner Review deutlich auf die Reagan-Aera und die sozialen Verhältnisse eingehst, was der Film vordergründig nicht tut. Genausowenig wie er sich mit Rassenfragen beschäftigt, obwohl Will Smith meist allein unter lauter Weißen ist. Will Smith hat in einem Interview genau das betont. Er hält es für falsch, ständig über Rassenkonflikte zu sprechen, sondern will gerade mit der Selbstverständlichkeit, daß er es als Schwarzer schafft, Normalität vrdeutlichen.

Dein Review, daß mir sehr gut gefällt, zeigt auch wieder sehr schön, daß zwei Review-Autoren ähnlicher Meinung sein können und doch völlig andere Schwerpunkte setzen. Dein Ansatz war für mich besonders interessant, da mir meine Kritik nicht leicht fiel, denn dieser Film hat mich persönlich sehr betroffen gemacht und ich hatte es sehr schwer den nötigen Abstand als Autor herzustellen.

Der Film hat eine Qualität, die man nur nachvollziehen kann, wenn man in ähnlicher Situation ist. Ohne zu viel aus der Schule zu plaudern, sind mir sehr viele Details als Vater zweier kleiner Kinder und seit 10 Jahren Selbstständiger äußerst vertraut. Und auch wenn es hier US-amerikanische Eigenarten und 80er Jahre Verhältnisse gibt - im Prinzip ist der Film äußerst aktuell und real, fast erschreckend genau beobachtet. Wer diese Qualitäten nicht erkennt oder für übertrieben, kitschig oder sonst etwas hält, hat - und das meine ich gar nicht negativ - keine Ahnung.

Der Trailer ist wirklich Mist, weil durch zusammenhangslos hingerotzte Szenen falsche Erwartungshaltungen bedient werden. ,,Das Streben nach Glück" ist weit mehr als eine pathetische Huldigung des amerikanischen Traums. Gerade im Zeitkontext der 80er Jahre, mitten in der Ära-Reagan, ergeben sich auch Schattenseiten. Dabei wird weder Positives noch Negatives plakativ dargestellt, weshalb der Film eigentlich auch nicht polarisieren sollte. Da sind wir uns ja einig. Jedoch bin ich mir sicher, dass hier ein paar Spezialisten wieder mit der Lupe nach versteckter Propaganda und Glorifizierungen suchen und ihrer Meinung nach fündig werden ;).

Es ist wirklich interessant, da wir beide ähnliche Meinungen haben und dennoch unterschiedlich herangehen. Freut mich, dass dir mein Ansatz auch gefällt. Die Rassenproblematik wird in der Tat ausgegrenzt, alles andere wäre unnötig aufgesetzt, weil Gardner diesbezüglich keine schlechten Erfahrungen gemacht hat und, da gebe ich dir recht, Sozialkritik im Allgemeinen nicht explizit behandelt wird. Man nimmt die Missstände vielmehr indirekt durch den realistischen Zeitbezug und die Geschichte des Protagonisten, mit all ihren Höhen und Tiefen, wahr.
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Frankie

Zitat von: red shadow am 12 Januar 2007, 23:36:05
So, Herr Vince. Exklusiv für dich eine Kritik zu einem (leider) eher unbekannten Film von Billy Wilder ;). Ich möchte ja keine sich entwickelnden Klischees bestätigen :icon_lol:. "Frau ohne Gewissen" -ein Film noir, um es vorweg zu nehmen:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=8749&rid=224038



Schön zu sehen, dass eines meiner Lieblings Sub-Genre Beachtung findet.
Dass es einer der bekanntesten Filmer Wilders ist, darüber kann man zumindest in Deutschland streiten. Dass er aber zur Top-Liga der schwarzen Serie gehört ist unbestritten. Ein Meisterwerk. Irgendwann werd ich mich auch noch dazu äussern - irgendwann.  :icon_cool:

Red Shadow

"Babel" steht online. Für mich der bislang beste Oscar-Kandidat.
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Red Shadow

Gestern hatte ich wirklich einen erfreulichen Kinotag :icon_razz:. Die Kritiken zu ,,Blood Diamond" und ,,The Prestige", der leider ein wenig untergeht, stehen seit heute online.

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=113057&rid=226066

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=107720&rid=226166
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Bretzelburger

Hast du einen Ghostwrighter beschäftigt oder wolltest du von deiner sonstigen argumentativ seriösen Linie abweichen,um mal so richtig schön zu polarisieren ?

Egal, mit deiner "Der Teufel trägt Prada" - Review haust du ziemlich daneben oder noch schlimmer, du bist dem Film auf den Leim gegangen. Damit meine ich nicht deine schlechte Bewertung, sondern deine Begründung, die nicht überzeugen kann ,sondern so wirkt, als wolltest du dich mal so richtig auskotzen.

Aber gehen wir doch mal ins Detail. Du fragst ständig : wo ist denn die Satire ? - Wer behauptet denn ,daß das eine Satire ist ? - Doch nur Leute, die grundsätzlich glauben, Alles was mit Mode oder "dem schönen Schein" zu tun hat, kann nur Satire sein, denn das ist schließlich nicht ernst zu nehmen."Der Teufel trägt Prada" gibt ,wenn auch hollywood-mäßig unterhaltend, durchaus einen realen Einblick auf den harten Job bei einem solchen Magazin wieder. Und Meryl Streep ist hier deshalb so gut, weil sie eben nicht irgendein klischeehaftes Monster ist, daß alle nur fertig machen will, sondern verdeutlicht, daß ihr Verhalten nur der Sache dient,nämlich ein solches Magazin auf die Beine zu stellen.Wer irgendwann mal mit der Organisation größerer Menschenmengen zu tun hatte, weiß, daß das nicht ohne Konsequenz und auch mal ungerecht erscheinende Entscheidungen geht, aber die Streep zeigt auch , wie sehr sie sich selbst einbringt, wie eben auch ihr Privatleben darunter leidet - und das auch noch ohne Mitleid zu erregen, denn gleichzeitig braucht sie das auch für ihr Ego. Eine durchaus komplexe Betrachtung.

Auch deine Bezeichnung "IQ kurz oberhalb der Debilität" ist durch nichts im Film begründet, sondern zeigt eher deine klischeehafte Haltung über Frauen, denen ihre Figur und Mode am wichtigsten zu sein scheint. Die Stärke des Films liegt gerade darin, daß sie nicht bewertet und auch nicht - wie du es mit solchen Bemerkungen tust - denunziert. Ob man nun Mode mag oder nicht, ob man einen solchen Apparat oberflächlich findet oder eben nicht, ist Geschmacksache, aber deshalb ist der Film nicht schlecht, selbst wenn einen das Thema anödet.

Deine Review, in der du dich nicht bemühst für deine Meinung Argumente zu finden, verdeutlicht einfach die Haltung, daß du alle ,die mit so einem Kram zu tum haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd hältst. Damit liegst du genau auf der geistigen Ebene der Andrea Sachs und ihrer Freunde. Und genau deshalb hat sie zu Beginn auch keine Ahnung von dem Magazin und den dazu gehörigen "wichtigen Personen", das ist völlig verständlich. Sie wandelt sich auch nicht von schlau nach doof oder von doof nach schlau, sondern kapiert, daß man auch in diesem Job arbeiten muß und vollen geistigen Einsatz braucht - auch wenn er scheinbar keinen intelektuellen Ansprüchen genügt.

Insgesamt will ich den Film gar nicht so hoch stilisieren, aber ich fand es sehr angenehm, daß er so locker und unterhaltend dieses Thema angegangen ist, ohne auf irgendeine polarisierende Schiene zu setzen - also genau nicht den Fehler begangen hat, wie du mit deiner Kritik daran.

Red Shadow

29 Januar 2007, 13:24:16 #85 Letzte Bearbeitung: 29 Januar 2007, 17:59:23 von red shadow
@ Bretzelburger

Oha, jetzt fährst du aber schwere Geschütze auf und verfällst dabei selbst in Polemik, die du ja in meiner Kritik sehen willst.

ZitatAber gehen wir doch mal ins Detail. Du fragst ständig : wo ist denn die Satire ? - Wer behauptet denn ,daß das eine Satire ist ? - Doch nur Leute, die grundsätzlich glauben, Alles was mit Mode oder "dem schönen Schein" zu tun hat, kann nur Satire sein, denn das ist schließlich nicht ernst zu nehmen."Der Teufel trägt Prada" gibt ,wenn auch hollywood-mäßig unterhaltend, durchaus einen realen Einblick auf den harten Job bei einem solchen Magazin wieder. Und Meryl Streep ist hier deshalb so gut, weil sie eben nicht irgendein klischeehaftes Monster ist, daß alle nur fertig machen will, sondern verdeutlicht, daß ihr Verhalten nur der Sache dient,nämlich ein solches Magazin auf die Beine zu stellen.Wer irgendwann mal mit der Organisation größerer Menschenmengen zu tun hatte, weiß, daß das nicht ohne Konsequenz und auch mal ungerecht erscheinende Entscheidungen geht, aber die Streep zeigt auch , wie sehr sie sich selbst einbringt, wie eben auch ihr Privatleben darunter leidet - und das auch noch ohne Mitleid zu erregen, denn gleichzeitig braucht sie das auch für ihr Ego. Eine durchaus komplexe Betrachtung.

Es ist eben keine Satire, leider, weil das Potenzial vorhanden wäre. Also wir befinden uns deiner Meinung nach im realistischen Bereich der Modewelt. Ausschließlich Zicken, mit schwulen Gesten glänzende Designer - also ich weiß ja nicht, aber klassischer könnten Klischees wohl nicht sein. Das Mobbing der Hauptfigur, nach dem Motto, jeder darf einmal draufhauen, ist dann auch realistisch und stellvertretend für die harte Welt der Modebranche? Meryl Streep handelt konsequent und nicht plakativ als Hausdrachen? Man nehme folgenden Dialog: "Hole mir 15 Röcke von Calvin Klein. Was für Röcke? - Langweile mich nicht mit deinen Fragen." Haha, dieser aufgesetzt infame, geistige Schwachsinn dient dem Erfolg für das Magazin? Das ist dann die komplexe Betrachtung? Die Protagonistin passt sich sehr wohl dem Niveau an, um nachher wieder festzustellen, was die wahren Werte andere sind. Da wären wir bei triefendem Moralismus. Es geht doch überhaupt gar nicht um Realismus, vielmehr dienen klischeehafte Überzeichnungen und plakatives Mobbing als Humorgrundlage. Wir befinden uns im Bereich der Komödie und wer sich mit dem Gebotenen zufrieden gibt, darf zweifelsohne lachen. Mir fehlt der Biss, die Boshaftigkeit im subtileren Sinn.

ZitatAuch deine Bezeichnung "IQ kurz oberhalb der Debilität" ist durch nichts im Film begründet, sondern zeigt eher deine klischeehafte Haltung über Frauen, denen ihre Figur und Mode am wichtigsten zu sein scheint. Die Stärke des Films liegt gerade darin, daß sie nicht bewertet und auch nicht - wie du es mit solchen Bemerkungen tust - denunziert. Ob man nun Mode mag oder nicht, ob man einen solchen Apparat oberflächlich findet oder eben nicht, ist Geschmacksache, aber deshalb ist der Film nicht schlecht, selbst wenn einen das Thema anödet.

Deine Review, in der du dich nicht bemühst für deine Meinung Argumente zu finden, verdeutlicht einfach die Haltung, daß du alle ,die mit so einem Kram zu tum haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd hältst. Damit liegst du genau auf der geistigen Ebene der Andrea Sachs und ihrer Freunde. Und genau deshalb hat sie zu Beginn auch keine Ahnung von dem Magazin und den dazu gehörigen "wichtigen Personen", das ist völlig verständlich. Sie wandelt sich auch nicht von schlau nach doof oder von doof nach schlau, sondern kapiert, daß man auch in diesem Job arbeiten muß und vollen geistigen Einsatz braucht - auch wenn er scheinbar keinen intelektuellen Ansprüchen genügt.

Herrje, also diese wandelnden Klischees glänzen doch nur demonstrativ durch Oberflächlichkeit und werden als Fachidioten im Rahmen ihrer beschränkten Interessen dargestellt. Die an sich intelligente Protagonistin lebte dagegen bisher hinter dem Mond, sie kennt weltbekannte Modenamen nicht und fragt affektiert naiv-dumm nach. Also bitte, das ist üble Schwarz-Weiß-Malerei und alles andere als wertungsfrei bzw. differenziert. Der Film legt es doch auf die Polarisierung an, deshalb wandelt Andy von einem Extrem zum anderen - vom Mauerblümchen zur Starassistentin, die ihr Verhalten der Modewelt anpasst und schließlich folgt die Rückbesinnung auf alte Werte. Genau genommen entwirft man doch hier ein Bild, wonach in der Modewelt für alles andere außer Oberflächlichkeiten kein Platz ist. Entweder man ist ein oberflächliches, erfolgsorientiertes Arschloch oder bleibt Mensch. Ein schönes Klischee, wie ich meine. Klar und alle Manager, Firmenbosse und leitenden Führungskräfte besitzen keinen Funken Menschlichkeit, weil es der Beruf nicht zulässt. Die Prämisse entspricht ja populären, festgefahrenen Vorstellungen, aber das macht die Darstellung auch nicht besser und schon gar nicht realistisch.
Im Übrigen, ich lege sehr viel Wert auf Fitness und trage gerne Markenware, weil mir ich sie meistens als stillvoller ansehe und mir das Aussehen wichtig ist. Deshalb kenne ich den Vorwurf der Oberflächlichkeit sehr gut. Insofern ist es absurd, dass ich alle, die mit so einem Kram zu tun haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd halte. Das ist purer Blödsinn, den du einfach so in den Raum knallst, warum auch immer. Dementsprechend müsste ich mir auch alle diese Eigenschaften zuschreiben und glaube mir, ich schieße mir ungern selbst ins Knie. Ich differenziere hier ganz klar und gerade der Film selbst verallgemeinert krass und entwirft Klischee-Randfigürchen, was gerade für jeden, der mitunter gerne Designerklamotten trägt, ärgerlich ist.
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Bretzelburger

Ich schrieb es ja vorweg, ich habe nichts gegen deine Meinung. Nur finde ich sie in deiner Review weniger begründet als hier in deiner Antwort auf meine Kritik - warum nicht gleich so ?

Allerdings finde ich meine Argumente nicht wirklich entkräftet, sondern du weichst auf Nebenschauplätze aus. Zum Beispiel werfe ich dir die Aussage " Die zickig, oberflächlichen Tussis, die sich Kolleginnen nennen, magersüchtig aufgesetzte Models, deren IQ die Debilitätsgrenze mit Mühe und Not erreicht." vor (ganz unabhängig von der leicht mangelhaften Grammatik (-:). Ob man den Film nun überzogen, satirisch, dokumentarisch oder frei erfunden empfindet,ist Ansichtssache, aber daß hier die Kolleginnen alle bewußt dumm dargestellt sind,ist nicht zu erkennen (da gibt es in der Filmgeschichte eine Menge plakativere Beispiele). Auch der Ausdruck "Tussi" ist im Film nicht gefallen, so daß du doch zugeben solltest, daß diese Interpretation auf deinem Mist gewachsen ist - du sie also genauso empfunden hast.

Ich behaupte keineswegs, daß dich Mode nicht interessiert (wie komme ich auch dazu), aber diese oben geschilderten Gedanken stammen von dir und sind nicht aus dem Film zitiert und dazu hast du in deiner Erwiderung nichts gesagt.Und wenn du dann schreibst "Insofern ist es absurd, dass ich alle, die mit so einem Kram zu tun haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd halte. Das ist purer Blödsinn, den du einfach so in den Raum knallst, warum auch immer." dann hast du meine Anmerkung nicht richtig gelesen. Ich polemisiere nicht, daß du so denkst oder sauge mir das aus den Knien ,sondern ich interpretiere deine oben zitierte Aussage in dieser Hinsicht und das halte ich zumindest für einen legitimen Stil.

Zitat von: red shadow am 29 Januar 2007, 13:24:16
Klar und alle Manager, Firmenbosse und leitenden Führungskräfte besitzen keinen Funken Menschlichkeit, weil es der Beruf nicht zulässt. Die Prämisse entspricht ja populären, festgefahrenen Vorstellungen, aber das macht die Darstellung auch nicht besser und schon gar nicht realistisch.

Ich habe in meinen Anmerkungen genau das Gegenteil beschrieben - nämlich das es Meryl Streep hier durchaus gelingt ,private Seiten mit anklingen zu lassen. Der Film bedient das von dir oben genannte Klischee gar nicht. Die von dir zitierte Herbeischaffung der Kleider in dieser Art ist natürlich mies, keine Frage, aber es ist ein klassisches Vorgehen von Führungskräften, übertriebene Anforderungen zu stellen, um zu sehen, wie der Mitarbeiter in einer solchen Stresssituation reagiert. Aber Streep macht keineswegs den Eindruck, als wenn es ihr nur um die Erfüllung von teilweise absurden Dienstleistungen geht - eine Führungskraft, die nicht erkennt, welche wahren Fähigkeiten dahinter stecken, ist von vornherein verloren und kann so einen Laden kein halbes Jahr führen. Das erkennt man auch an der immer stärkeren Anerkennung für ihre neue Mitarbeiterin, die sie niemals in klaren Worten ausdrücken würde. Streep spielt hier mit Nuancen und - mit Verlaub - deine Review wirkt ein wenig so, als wenn du diese nicht bemerkt hättest.

Übrigens, wie kommst du darauf, daß sie zum Schluß wieder zu den wahren Werten zurück kehrt. Ich hatte dagegen folgenden Eindruck. Die Dauerberieselung nur mit Mode und ständigen Events wurden ihr zu viel, auch spürte sie die dahinter versteckte Einsamkeit (nicht zuletzt an der Chefins Schicksal zu erkennen). Doch sie hatte auch kapiert, daß man für eine Topp-Arbeit vollen Einsatz braucht, nur sollte es eben eine sein, hinter der man komplett steht. Sie geht zwar wieder zu einer Zeitung, aber durchaus mit Respekt vor den Leistungen der Streep und ihrer Mitarbeiter - mit einem primitiven "Back to the roots" hat das nichts zu tun.

Und gerade der letzte Blick auf die Streep, die sich in Sekunden von einer leicht wehmütig ,einsam aussehenden Frau in eine strahlende Selbstdarstellerin wandelt, die das mit vollen Zügen genießt, zeigt doch , worum es geht - man muß sich entscheiden. Jeder weiß doch, daß ein Job nicht nur positive Seiten hat, eher geht es darum, wie gut man mit den negativen umgehen kann.

Und in dieser Sicht bleibt der Film fair.

Red Shadow

ZitatAllerdings finde ich meine Argumente nicht wirklich entkräftet, sondern du weichst auf Nebenschauplätze aus. Zum Beispiel werfe ich dir die Aussage " Die zickig, oberflächlichen Tussis, die sich Kolleginnen nennen, magersüchtig aufgesetzte Models, deren IQ die Debilitätsgrenze mit Mühe und Not erreicht." vor (ganz unabhängig von der leicht mangelhaften Grammatik (-:). Ob man den Film nun überzogen, satirisch, dokumentarisch oder frei erfunden empfindet,ist Ansichtssache, aber daß hier die Kolleginnen alle bewußt dumm dargestellt sind,ist nicht zu erkennen (da gibt es in der Filmgeschichte eine Menge plakativere Beispiele). Auch der Ausdruck "Tussi" ist im Film nicht gefallen, so daß du doch zugeben solltest, daß diese Interpretation auf deinem Mist gewachsen ist - du sie also genauso empfunden hast.

Natürlich brandmarkt man sich nicht mit Wörtern, so dass es auch der letzte Penner versteht. Was im Rahmen des Mobbings passiert, ist aber völlig klischeehaft, biestig, zickig und ja – ,,tussifhaft", weil eben genau dieses Klischee bedient wird. Dazu das Herumtrampeln an dem Oberflächlichen, was Andy betrifft. Nennen es wie du willst, aber eine wertungsfreie Darstellung ist etwas anderes.

ZitatIch behaupte keineswegs, daß dich Mode nicht interessiert (wie komme ich auch dazu), aber diese oben geschilderten Gedanken stammen von dir und sind nicht aus dem Film zitiert und dazu hast du in deiner Erwiderung nichts gesagt.Und wenn du dann schreibst "Insofern ist es absurd, dass ich alle, die mit so einem Kram zu tun haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd halte. Das ist purer Blödsinn, den du einfach so in den Raum knallst, warum auch immer." dann hast du meine Anmerkung nicht richtig gelesen. Ich polemisiere nicht, daß du so denkst oder sauge mir das aus den Knien ,sondern ich interpretiere deine oben zitierte Aussage in dieser Hinsicht und das halte ich zumindest für einen legitimen Stil.

Du hast folgendes geschrieben:

ZitatDeine Review, in der du dich nicht bemühst für deine Meinung Argumente zu finden, verdeutlicht einfach die Haltung, daß du alle ,die mit so einem Kram zu tum haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd hältst.

Du interpretierst nicht nur, das geht in Richtung Küchenpsychologie, weil du daran meine allgemeine Haltung ableitest. Ich halte "alle, die mit so einem Kram zu tun haben, für klischeehaft, wichtigtuerisch und saublöd". Das ist aus bekannten Gründen völliger Quatsch.

ZitatIch habe in meinen Anmerkungen genau das Gegenteil beschrieben - nämlich das es Meryl Streep hier durchaus gelingt ,private Seiten mit anklingen zu lassen. Der Film bedient das von dir oben genannte Klischee gar nicht. Die von dir zitierte Herbeischaffung der Kleider in dieser Art ist natürlich mies, keine Frage, aber es ist ein klassisches Vorgehen von Führungskräften, übertriebene Anforderungen zu stellen, um zu sehen, wie der Mitarbeiter in einer solchen Stresssituation reagiert. Aber Streep macht keineswegs den Eindruck, als wenn es ihr nur um die Erfüllung von teilweise absurden Dienstleistungen geht - eine Führungskraft, die nicht erkennt, welche wahren Fähigkeiten dahinter stecken, ist von vornherein verloren und kann so einen Laden kein halbes Jahr führen. Das erkennt man auch an der immer stärkeren Anerkennung für ihre neue Mitarbeiterin, die sie niemals in klaren Worten ausdrücken würde. Streep spielt hier mit Nuancen und - mit Verlaub - deine Review wirkt ein wenig so, als wenn du diese nicht bemerkt hättest.

Streep ist der einzige Charakter mit Substanz, das habe ich nicht bestritten – sie spielt auch gut. Das überspitze Mobbing ist aber sicherlich nicht die Art, mit der man den Stresspegel der Mitarbeiter testet. Ich finde es erstaunlich, dass du in dem Ganzen den Realismus der harten Modewelt siehst. Das Mobbing ist klar funktional, um Lacher zu erzeugen und ansonsten kocht man eine üble Klischeesuppe.

ZitatÜbrigens, wie kommst du darauf, daß sie zum Schluß wieder zu den wahren Werten zurück kehrt. Ich hatte dagegen folgenden Eindruck. Die Dauerberieselung nur mit Mode und ständigen Events wurden ihr zu viel, auch spürte sie die dahinter versteckte Einsamkeit (nicht zuletzt an der Chefins Schicksal zu erkennen). Doch sie hatte auch kapiert, daß man für eine Topp-Arbeit vollen Einsatz braucht, nur sollte es eben eine sein, hinter der man komplett steht. Sie geht zwar wieder zu einer Zeitung, aber durchaus mit Respekt vor den Leistungen der Streep und ihrer Mitarbeiter - mit einem primitiven "Back to the roots" hat das nichts zu tun.

Weil es der Fall ist. Als Mauerblümchen war sie treu, in der teuflischen Modebranche musste sie natürlich den Freund betrügen. Danach folgt die Rückbesinnung, weil ein eigentlicher Gutmensch wie sie nicht in die höllische Branche passt. Herrlich Schwarz-Weiß. Immerhin entlockt sie Streep ein wenig Charakter, den sie aber als erfolgreiche Führungskraft nicht zeigen darf :icon_rolleyes:.

Na ja, aber ich sehe schon, wir werden hier wohl keinen gemeinsamen Nenner finden ;).
Why so serious?

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Bretzelburger

Das glaube ich auch - doch trotzdem ein kleine Bemerkung zum Schluß. Hättest du deine Argumente in deiner Review ähnlich gewählt wie hier im Forum, hätte ich deine Bewertung besser nachvollziehen können - wenn auch nicht gutheißen.

Bretzelburger

Hast du spontan eine Review zu "Krieg der Welten" geschrieben, nachdem ich den Film in meiner "Quiet Earth" Kritik als beispielgebend für die Gegenwart benannt habe :-)  ?

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