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Autoren-Thread : Bretzelburger

Begonnen von Bretzelburger, 26 Januar 2007, 03:22:54

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Bretzelburger

Zu meiner Review zu "Il terrorista" gibt es eine nette Story, denn in diesem Fall war nicht ich es, der den Film für meinen Blog rausgekramt hat, sondern dem Blog ist das sozusagen direkt zu verdanken. Als ich meiner Schwägerin von meinem spezifischen Interesse für den italienischen Film erzählte, erwähnte sie einen italienischen Regisseur, inzwischen schon deutlich über 80, der bei ihr zu Besuch gewesen wäre und ihr dabei auch eine DVD geschenkt hätte.

In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass sie für die spanische Botschaft als Kulturattachèe in Deutschland arbeitet und entsprechende Kontakte dazu gehören. Ich musste, als sie mir die DVD einer filmischen Operninszenierung zeigte, zugeben, den Mann nicht zu kennen und nie etwas von dem Film gehört zu haben, den er ihr gegenüber erwähnte, weil er darin seine eigene Geschichte als Widerstandskämpfer während des Weltkriegs 2 verarbeitete - eben "il terrorista".

Natürlich fing ich sofort an zu recherchieren, stellte fest, dass der Film nicht in der OFDB aufgeführt war (überhaupt nur ein Film von De Bosio, der hauptsächlich als Theaterregisseur arbeitete) und kam glücklich an eine französische Fernseh-Videoaufnahme heran (italienisch mit französischen UT). Klasse Film, sogar mit Volontè in der Hauptrolle, und völlig unbekannt - eine echte Bereicherung, die ich quasi meinem Blog zu verdanken habe und eine Review schreiben konnte, bei der ich Informationen aus erster Hand verwenden konnte

http://www.ofdb.de/review/189365,390555,Terrorista-Il

pm.diebelshausen

6 Dezember 2009, 03:03:05 #1531 Letzte Bearbeitung: 6 Dezember 2009, 03:05:15 von pm.diebelshausen
http://www.ofdb.de/review/80157,189905,The-Descent---Abgrund-des-Grauens

Ich weiß, das ist laaange her: da ich gerade "The Descent" nochmals sah, nachdem ich darauf hingewiesen wurde, der sei gar nicht so schlecht, wie ich bislang fand, habe ich Deine Review dazu von 2006 gelesen. Das war noch einiges vor Deinem Autoren-Thread hier. Dennoch habe ich Fragen dazu:

Würdest Du Deine Bewertung von 9/10 auch mit dem Abstand von heute aufrechthalten?

Was meinst Du mit "gutem altem Suspense"? Ich kann in dem Film keinen Suspense entdecken, zumal nicht den guten, alten, wenn damit Hitchcock gemeint ist, durch den der Begriff geprägt wurde.

ZitatUnd das gelingt von Anfang an, indem uns gleich nach ein paar Sekunden dermaßen um die Ohren gehauen wird, daß wir danach jederzeit mit dem Schlimmsten rechnen. Dabei ist der Film in seiner Anlage ganz konventionell und läßt sich zu Beginn viel Zeit[...]


Meinst Du die Unfall-Szene, die nach einigen Minuten kommt? Ansonsten ist das doch widersprüchlich ("von Anfang an" vs. "läßt sich zu Beginn viel Zeit"?

Zitat
[...] ist hier auch die Identifikation mit einer der Protagonistinnen nicht notwendig - der Film beschränkt sich bewußt auf das Notwendigste in den Charakterisierungen - da man quasi an eigener Haut den Horror miterlebt.

Mir fiel es sogar schwer, die Damen zu erkennen - relativ egal, bei welcher man gerade ist (abgesehen von der eigentlich auch unnötigen, tragischen Dreiecksgeschichte - oder würdest Du da eine tiefere, psychologische Ebene sehen, die mir entgangen ist?).

Wie gesagt, ist eine frühe Review und nicht sehr ausführlich, wie Deine Reviews mittlerweile sind. Aber ich bin so frei und komme darauf zurück. ;o)
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Bretzelburger

Ich habe den Film seit damals nicht mehr gesehen, aber zu der Bewertung stehe ich aus der Erinnerung heraus - der Film hat mich damals begeistert. Die Review selbst ist wahrscheinlich eine der überflüssigsten, die ich jemals geschrieben habe, und würde von mir heute so nicht mehr verfasst werden. Das kam auch mehr aus dem Überschwang des Eindrucks heraus, ansonsten schreibe ich keine Reviews mehr zu Filmen, die schon unzählige Texte ihr eigen nennen, außer mir fällt etwas spezifisch Neues dazu ein oder es handelt sich um einen meiner All-time-Lieblinge, was beides hier nicht der Fall war.

Ob der Text deshalb Widersprüche hat oder Bezugspunkte zu anderen Filmen aufweist, die nicht sehr schlüssig sind, ist für mich bei diesem Text nicht mehr so wichtig. Allerdings irrst du dich in einem Punkt - ich habe damals eher längere Texte geschrieben als heute (sieh dir nur meine ersten Reviews an). Das dieser ausnahmsweise kurz ausfiel, war weniger ein Charakteristikum für meinen damaligen Schreibstil, sondern verdeutlicht, dass mir nicht wirklich etwas Neues zu "The Descent" eingefallen ist.

Mr. Hankey

8 Dezember 2009, 20:10:37 #1533 Letzte Bearbeitung: 8 Dezember 2009, 20:56:35 von Mr. Hankey
Ah, wie ich sehe hat es Dich jetzt doch in die Weihnachtsgeschichte verschlagen. (Wie kommt's denn? Erst am Donnerstag meintest Du doch überhaupt kein Interesse daran zu haben).

Na ja, abgesehen davon muss ich aber zugeben, deine Kritikpunkte nicht ganz verstehen bzw. nachvollziehen zu können. So wie ich das verstehe kritisierst Du, dass Zemeckis es nicht schafft die Situation der damaligen Leser zu imitieren... Häh? Wie ist das denn bitteschön gemeint? Und was ist ein pittoreskes Szenario? Und was heißt "Damit tut man Dickens unrecht, denn er verstand seine Romane trotz aller Berücksichtigung des Publikumsgeschmacks generalistisch" in diesem Zusammenhang! :00000109:

Gerade diese unglaublich detailierte Umsetzung des Romans ist doch das Kernstück des Films, egal was man im Endeffekt von der visuellen Inszenierung hält. Was hätte man denn in der Romanumsetzung groß anders machen sollen, damit man diesem gerecht wird? Sag mir bitte nicht in die Gegenwart versetzen, denn das haben ja schon viele filmische Umsetzungen des Romans gemacht und war auch in keinster Weise Intension von Zemeckis.

Ich kann ja noch irgendwo verstehen, wenn man mit der visuellen Umsetzung so seine Probleme hat, aber mit der Romanadaption als solches? Besser gehts kaum!


BTW: Witzig:

ZitatDie Werktreue, mit der Zemeckis hier vorgeht, hat auch zur Folge, dass der Film für ein kindliches Publikum wenig geeignet ist
und im gleichen Atemzug:
Zitatsich fast wortgetreu an Dickens hält, bleibt er doch ein Disney - Film


Disneyfilme sind nun einmal nichts für Kinder! ;) (Und dieser Film ist übrigens auch nicht als Kinderfilm gedacht)

Zumal dieser Film, streng genommen, auch mehr ein Film von Image Movers ist, der nur von Disney vertrieben wird. Disney ist in diesem Streifen IMO nicht vorzufinden, der hätte so auch von Warner, dem früheren Vertreiber von Image Movers, kommen können!


Nachtrag:

Jetzt habe ich mir die letzten beiden Absätze noch zweimal durchgelesen und denke doch es jetzt verstanden zu haben. Du scheinst Zemeckis wirklich die originalgetreue Umsetzung des Romans zum Vorwurf zu machen, da man, so originalgetreu umgesetzt, heute nicht mehr die Schreckensvisionen von damals herstellen kann, weil die aufgezeigten Situationen mittlerweile so sehr in unserer Realität verankert sind, dass sie, so umgesetzt, einfach nicht mehr zum Nachdenken anregen können und somit nicht die Intension von Dickens bewirken. Man hätte die Geschichte in die Moderne setzen sollen, quasi die Geschichte updaten, damit sie in die moderne Gesellschaft passt. Ist das in etwa richtig? Wenn ja, dann kann ich nur fragen: Das kann doch nicht Dein Ernst sein, oder? Dickens Geschichte ist, so wie sie geschrieben ist, absolut Zeitlos und würde selbst in 100 Jahren noch kein wirkliches Update benötigen! Und das hat Zemeckis IMO besser erkannt als so manch Anderer, der die Geschichte bisher filmisch umgesetzt hat!
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Bretzelburger

Im Gegensatz zu dir, der du meine Haltung wenig goutierst, kann ich DEINE Begeisterung verstehen, denn die vorhandenen Qualitäten des Films sind offensichtlich. darauf gehe ich in meiner Review auch ein. Trotzdem - gerade weil die Umsetzung sehr gelungen ist - blieb bei mir der etwas schale Geschmack zurück, dass hier mehr Schein als Sein ist. Das meinte ich mit Disney - nicht der Fakt, ob es sich um einen Kinder- oder Nichtkinderfilm handelt. Es ist wie bei einem Gemälde - nicht immer die realistischste und bis ins Detail genaue Umsetzung erfasst auch die innere Intention. Das Zemecki hier Dickens besonders genau nahm, bedeutet für mich nicht, dass er auch seine Intention umsetzen konnte. Wahrscheinlich ist das auch unmöglich, aber der Film macht den Eindruck, als hätte er es versucht - und daran messe ich ihn auch. 6 Punkte sind wirklich keine negative Bewertung.

Mr. Hankey

Nicht falsch verstehen: Ich meinte meinen Post auch nicht böse, aber irgendwie kriege ich einfach nicht so recht das Verständnis zu der Kritik auf. (Was aber mehr in Richtung von nicht Nachvollziehen-, denn in Richtung nicht Goutieren- bzw. nicht Meinung zugestehen können geht.) Aber nun gut, dass können wir ja noch einmal am Donnerstag genau durchleuchten. :D

Dennoch interessiert mich irgendwie, was Dich auf einmal in den Film verschlagen hat. :D
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Bretzelburger

Nachdem ich Rajkos Review lesen durfte, als ich mich gerade zum Schlafen begeben wollte, kehrte ich wieder um und schrieb doch sofort meine Review zu "Avatar" - vielleicht begründet sich die gegensätzliche Meinung zu ihm aus dem Fakt, dass "The Abyss" mein Lieblingsfilm von Cameron ist. Nach sehr langer Zeit durfte ich bei einem "Blockbuster" wieder erleben, dass er mich wirklich berührte

http://www.ofdb.de/review/188514,391854,Avatar---Aufbruch-nach-Pandora

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Bretzelburger am 17 Dezember 2009, 03:44:51Nach sehr langer Zeit durfte ich bei einem "Blockbuster" wieder erleben, dass er mich wirklich berührte

Beneidenswert, ehrlich.

Zitat von: Bretzelburger am 17 Dezember 2009, 03:44:51vielleicht begründet sich die gegensätzliche Meinung zu ihm aus dem Fakt, dass "The Abyss" mein Lieblingsfilm von Cameron ist.

Darüber hatten wir ja schon einmal diskutiert, glaube ich. Inszenatorisch unfassbar toller Film, ideologisch das denkbar Gruseligste, was ich mir vorstellen kann. Der vielleicht schlimmste Film über ein Ehepaar, den ich kenne.

Ansonsten muss ich sagen, dass dein AVATAR-Review und die Bewertung für mich nicht zusammen passen, und das Gefühl von Euphorie und Bewegtsein sich überraschenderweise in recht nüchternen Worten niederschlägt.


Bretzelburger

Gibt es tatsächlich noch italienische Filme, die zum "Giallo" Genre gehören und fiese Mordszenen beinhalten, die in der OFDB noch nicht berücksichtigt wurden ?

Interessanterweise schon. Nachdem ich schon "Pensione Paura" entdecken durfte, hier noch eine größere Überraschung - "Fango bollente" - ironisch, schnell, intelligent und gesellschaftskritisch - trotzdem leider völlig vergessen

http://www.ofdb.de/review/166954,392459,Fango-bollente

Mr. Hankey

2 Januar 2010, 00:37:48 #1539 Letzte Bearbeitung: 2 Januar 2010, 01:01:07 von Mr. Hankey
http://www.ofdb.de/review/187059,393234,Küss-den-Frosch

Holla die Waldfee... Da lobt einer "Küss den Frosch" aber über den grünen Klee. 8,5 Punkte (zu 9 Punkte) für einen Animationsfilm sind bei Dir ja schon so extrem viel, aber dann unbedingt für dieses doch eher enttäuschende und vor allem viel zu überfrachtete Werk aus dem Hause Disney? :icon_eek: Na ja...


Aber worums mir eigentlich geht: Dein Review-Eingang ist diesesmal wirklich totaler Quatsch:

ZitatNachdem in den letzten Jahren zu Weihnachten immer die Pixar - Studios für die Disney-Animationsfilme verantwortlich waren (zuletzt 2008 der Raummüllschlucker "Wall-E"), durfte diesmal wieder ein alter Haudegen ran.
Pixar-Filme sind bis dato noch nie zu Weihnachten in die Kinos gekommen, sondern immer so um den (Spät-)Sommer herum! Oder fängt bei Dir Weihnachten etwa schon im September an? ;) Und "Oben" ist das letzte Pixar-Werk, nicht "Wall-E"!

Das sollteste diesesmal wirklich korrigieren, sonst ist und bleibt es schlicht und ergreifend falsch!

Ach und nochwas:

ZitatDie Aussage, dass ein Film für die gesamte Familie ist, soll in der Regel darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei dem so beworbenen Film um ein eher nichtssagendes, oberflächliches Werk handelt.
Vorurteile hast Du wohl auch nicht, was Hey_Yo, ähm... ich meine Bretzelburger?! ;)
Sorry, aber dass ist genauso eine nicht haltbare und vorurteilbehaftete Aussage, als wenn man deutsche Filme und die von Tarantino grundsätzlich als schlecht hinstellt. ;)
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Bretzelburger

Ich habe deine zwei Kritikpunkte geändert. Natürlich hatte ich auch an "Oben" gedacht, aber der lief für mich etwas außer der Reihe. Trotzdem hast du recht, die Aussage als solche war falsch. Auch meinen letzten Satz, den ich im Prinzip für richtig halte, habe ich abgeschwächt. Der Vergleich mit Hey Yo ist trotzdem gewagt, denn ich habe hier kein Genre verflucht oder abgeurteilt, sondern nur eine Werbeüberschrift kritisiert.

Insgesamt solltest du dich trotzdem zurückhalten, wenn ich da an deine Kritik zu "Küss den Frosch" denke. Mehrfach kam mir der Gedanke, dass sobald Disney nicht ganz aufs Kindgerechte schielt, unser Mr.Hankey enttäuscht ist. Deine Kritik, dass man nicht wusste, was der Zauberer wollte, ist Blödsinn, denn warum kann ein Film so etwas nicht nachliefern, wie es hier geschieht. Das gestehst du anderen, nicht animierten Filmen doch auch zu. Genauso fandest du die Charaktere nicht sympathisch, bis die originellen Tierchen kommen. Klar, das waren Erwachsene. Die hatten alle ihre Schwächen (eingebildet, verwöhnt, freudlos usw.)

Auch deine Kritik an der Musik fand ich mehr als gewagt, abgesehen davon dass ich Cassandra Steen sehr gut fand. Geschmacklich kann man darüber streiten, aber du sprichst ihr ja das Können ab und das kannst du nicht beurteilen.
ZitatViel schlimmer trifft es da Tiana, welche von Cassandra Steen nicht einmal annähernd gekonnt interpretiert wurde.
Abgesehen davon, finde ich, dass du in deiner Review zu viel spoilerst.

Mir persönlich hat dieser Animationsfilm seit langem mit Abstand am besten gefallen. Weit mehr als sämtlich Pixar-Werke.


Mr. Hankey

2 Januar 2010, 15:33:01 #1541 Letzte Bearbeitung: 2 Januar 2010, 15:51:08 von Mr. Hankey
ZitatIch habe deine zwei Kritikpunkte geändert.
Noch ne Krümelkacker-Kleinigkeit: Ron Clements war nicht nur für "Basil..." verantwortlich sondern, auch für andere Disney-Zeichentrickfilme wie z. Bsp."Aladdin" oder "Arielle...". Daher rück mal noch ein "Z. Bsp." in den Satz ein, ansonsten könnte man das IMO fehlinterpretieren!

ZitatInsgesamt solltest du dich trotzdem zurückhalten, wenn ich da an deine Kritik zu "Küss den Frosch" denke. Mehrfach kam mir der Gedanke, dass sobald Disney nicht ganz aufs Kindgerechte schielt, unser Mr.Hankey enttäuscht ist.
Das ist großer Quatsch und das weißt Du auch! Gensauso wie Du es quatsch findest und es sicher auch ist, wenn ich behaupte, dass alle Filme mit irgendwelchen Brutalo-Inhalten von Dir gleich als fragwürdig abgestempelt werden.

Auch mir ist durchaus aufgefallen, dass Disney, wie übrigens nahezu bei all ihren großen Filmen!!!, versucht die ganze Familie anzusprechen. Nur ist ihnen dies früher sehr oft durch den ganzen Film hinweg gelungen. Bei "Küss den Frosch" ist es, wie du selbst sagst, fast so, dass der erste Part sich hauptsächlich an ein erwachseneres Publikum wenden will, während der zweite (IMO wesentlich besser gelungene) Part sich dann an die Kinder wendet. Und so eine Teilung ist von Natur aus schon sehr gewagt und hier eben IMO eher misslungen, da der erste Part weder Kind noch Erwachsene wirklich anspricht. Für Kinder ist es zu überfrachtet, Erwachsenen (zumindest mir, meiner Mutter und den Erwachsenen die um uns herum saßen) geht das ständige Gequäke und das chaotische Hin und Her dagegen irgendwann auf den Zeiger. Die Macher haben es in der ersten Hälfte weder geschafft die ganze Familie zu unterhalten, noch es geschafft einen bestimmten Teil in der Familie zu unterhalten. Das Gespür, was die Macher da vor allem bei den großen Werken wie "Aladin", "Der König der Löwen" oder "Die Schöne und das Biest" hatten, ist hier jedenfalls kaum vorhanden und wird erst in den letzten gut 40 Minuten zumindest so etwas wie spürbar. Kann ja sein, dass Du dies anders siehst, aber zumindest bei meiner Vorstellung hatte ich nicht wirklich das Gefühl, dass auch nur irgendjemand um uns herum, wirklich voll und ganz damit zufrieden war. Vor allem die Unruhe im Saal war im angesprochenen ersten Teil teils wirklich ennorm hoch.

ZitatGenauso fandest du die Charaktere nicht sympathisch, bis die originellen Tierchen kommen.
Ließ erst einmal ordentlich meine Reviews, bevor du solche unhaltbaren Käse äußerst. Ich habe ganz genau von 1 (in Worten EINER) Figur gesprochen, die höllisch unsympathisch ist und das ist Charlotte! (Und wo diese Figur im ganzen Film auch nur einmal so etwas wie "Erwachsen" sein soll, ist mir in der Tat fremd.) Niemand anders wird sonst von mir als unsympathisch bezeichnet. Ich erwähne nur noch, dass die Einführung der Figuren ansich kalt und trostlos erfolgt ist. Das ist aber nicht in dem Maße gleichzusetzen mit ich würde alle Figuren unsympathisch finden. Und das ich im Fazit dann von manchen unsympathischen (Neben-)Charakter spreche, ist dabei ebenfalls nicht als Verallgemeinerung zu sehen, denn "manche" kann durchaus schon bei einer Figur anfangen.

ZitatAuch deine Kritik an der Musik fand ich mehr als gewagt, abgesehen davon dass ich Cassandra Steen sehr gut fand. Geschmacklich kann man darüber streiten, aber du sprichst ihr ja das Können ab und das kannst du nicht beurteilen.
Ich spreche Ms. Steen lediglich ab, dass sie es schafft ihre Figur der Tiana ordnungsgemäß zu interpretieren und damit ist auch mehr ihr Talent zur Synchronisation gemeint und nicht ihr Gesang. Das sie nicht singen kann, erwähne ich mit keiner Silbe. Da geht es mir mehr um das Liedgut an sich, welches ich (bis auf die Jazz-Nummern) eben furchtbar finde, vor allem eben im Vergleich zu früheren Liedern aus den Disneystudios. Das laßte ich Cassandra aber in keinem Moment an.

Aber selbst wenn ich dies getan hätte, wäre das meine ganz persönliche Meinung gewesen. In Filmkritiken wird eigentlich immer irgendwo das Können der Macher beurteilt. Wenn Du meinst, man könne das Können der anderen nicht bewerten, dann hast Du dein Hobby des Filmkritiken zu schreiben, irgendwo verfehlt.

ZitatAbgesehen davon, finde ich, dass du in deiner Review zu viel spoilerst.
Dagegen erzählst Du gleich wieder die ganze Handlung, also was solls...

ZitatMir persönlich hat dieser Animationsfilm seit langem mit Abstand am besten gefallen. Weit mehr als sämtlich Pixar-Werke.
Auch wenn mich so eine Aussage wundert, aber das ist ja auch in Ordnung! Und glaub mir, zugerne hätte ich dies auch von mir behaupten wollen. Aber wenn man nahezu jeden der als groß geltenden Disneyzeichentrickfilme kennt (von "Schneewittchen" bis "Die Kühe sind los"), dann hat man eben auch gewisse Erwartungen, wenn einem nach Jahren endlich mal wieder ein handgezeichneter Disneyfilm in die Kinos lockt. Und diese Erwartungen hat "Küss den Frosch" zumindest mir eben nicht in Gänze bestätigt. Und das wäre sicher auch so gewesen, wenn Pixar nie existiert hätte!
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Schlombie

Ich habe gerade "Romasanta" gesehen und bin daraufhin auf Deine Besprechung gestoßen. Schade dass Du bisher der einzige Autor bist, der die Klasse des Films erkannt hat. Seine Stärken bringst Du auf den Punkt, zwischen den Zeilen machst Du deutlich dass Hollywood-Fans sich den Film sparen können. Du gehst auf Stil und Ästhetik ein, und ich finde es gut, dass Du herauskristallisiert hast warum das Werk trotz Fehlen typischer Spannungserzeugung auf andere Art spannend ist.

Vielleicht hätte man noch erwähnen können, dass in der ersten Hälfte die Gewichtung der parallelen Erzählstränge eine andere ist als in der zweiten Hälfte, aber ansonsten spricht Du alles, wenn auch relativ kurz, an, was meiner Meinung nach das positive Bild des Films ausmacht.

Erwähnenswert wäre vielleicht noch die Gegenszene zu "American Werewolf", der ja gerade wegen seiner Verwandlungsszene berühmt wurde. "Romasanta" zeigt eine sehr gut getrickste Rückverwandlung und damit nicht nur das Gegenstück zu John Landis berühmter Szene, sondern durch die individuelle Art der Metarmorphose auch eine völlig andere Interpretation der Verwandlung, ein wenig angelegt an jene einer Raupe die zum Schmetterling wird.

Ich weiß noch nicht ob ich wegen der fehlenden Punkte selbst noch ein Review dazu schreiben werde. Aber es ist gut zu wissen, dass wenigstens ein Autor die Klasse dieses Ausnahme-Werwolf-Films begriffen hat.

Gruß
Schlombie

Bretzelburger

Im Zuge meiner Beschäftigung mit dem italienischen Film habe ich mir jetzt den "erotischen" Film, vorgenommen, der in den 70er Jahren so manche Blüten hervorbrachte. Die beiden von mir besprochenen Filme haben zwar grundsätzlich das selbe Thema - der jugendliche Hauptdarsteller wird durch seine Lehrerin in das Liebesspiel eingewiesen (ein klassisches Subjekt im italienischen Film) - könnten aber unterschiedlicher nicht sein.

"Lezioni private" (einen deutschen Titel gibt es nicht, da der Film hier nie erschienen ist) bleibt trotz kleiner Abweichungen ernst, verfügt über Charme und gute Darsteller (Caroll Baker, Leonora Fani) und ist auch in seiner Beschreibung der Sexualität wesentlich moderner und offener - 5,5 Punkte

http://www.ofdb.de/review/126971,393987,Lezioni-private

"L'insegnante" - zu recht auf deutsch "Die Bumsköpfe" genannt, obwohl der Film für mich völlig unverständlich um 7 Minuten fürs deutsche Kino gekürzt wurde, stellt dagegen den Beginn der großen Albernheit im italienischen Erotik-Kino dar und war Vorbild für viele Filme. Ich kenn den Film nur in Originalversion und vielleicht liegt es daran, dass ich die deutsche Synchronisation nicht kenne und nicht jedes Wort verstanden habe, dass ich den Film trotz seiner Geisteshaltung recht unterhaltsam fand - 3,5 Punkte

http://www.ofdb.de/review/33587,394387,Die-Bumsk%C3%B6pfe


Mr. Hankey

http://www.ofdb.de/review/163074,394643,Lieber-verliebt

3 Fehler im Diktat, wenn auch dreimal der Gleiche! Na wer findet Sie? (Einmal hat der Schreiber es ja immerhin richtig gemacht) :king: ;)
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Bretzelburger

Ich weiß nicht, welchen du meinst. Ich habe die Review mal durch mein Rechtschreibprogramm gejagt und dabei wurden sogar vier Fehler gefunden, aber völlig unterschiedliche. Danach habe ich es jetzt korrigiert.

Mr. Hankey

12 Januar 2010, 01:30:22 #1546 Letzte Bearbeitung: 12 Januar 2010, 01:35:21 von Mr. Hankey
Also lieber alter Mann. Du magst zwar schon ein wenig eingerostet sein, aber dass Dir der Fehler nicht auffällt, macht mir doch ein wenig sorgen. ;) Ließ dir Deine Kritik doch einfach noch einmal durch. Die Rechtschreibprüfung wird Dir den Fehler nicht aufzeigen können. Denn das Wort als solches ist nicht falsch geschrieben, kriegt jedoch aufgrund eines ausgetauschten Buchstabens eine komplett andere Bedeutung, welche zwar nicht sinnentstellend ist, aber in diesem Fall eben doch schlicht und ergreifend falsch ist.

Oder anders ausgedrückt: Zähle am Anfang Deiner Kritik mal bis zum zweiten Zeichen, dann müsste Dir der Fehler eigentlich schon auffallen sein! ;)
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pm.diebelshausen

rofl

User des Tages!
Aber kann ja wohl jedem mal passiern  - ich bin selber n Kandidat für sowas.
Trotzdem lol.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Bretzelburger

Ich habe eben angenommen, dass Sandy richtig "Sandra" heisst - das ist doch das gute Recht eines frei interpretierenden Autors, oder ? - Ich hab's natürlich korrigiert, danke für den Hinweis.

Mr. Hankey

12 Januar 2010, 01:56:45 #1549 Letzte Bearbeitung: 12 Januar 2010, 02:02:04 von Mr. Hankey
Nein, verdammt! Udo, Mensch, bitte, bitte versündige Dich nicht. Das kann doch nicht soooo schwer sein. Deine Sandra meine ich nicht.

Nun noch ein letzter Tipp. Wenn der auch nicht wirkt, dann löse ich es auf, denn zum Gespött wollte ich Dich eigentlich absolut nicht machen, nur ein bisserle freundschaftlich hochnehmen. (Kann mir ja schließlich selbst auch passieren) :icon_confused: ;)

Also beantworte bitte zwei Fragen.

1. Wie heißt der Film bei uns in Deutschland?
2. Wie hast Du den Film in Deiner Kritik dagegen aber ganze dreimal genannt?


Klickt es jetzt? ;)
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Bretzelburger

Ja, jetzt hat's geklickt, danke! - Der Grund dafür ist ganz einfach , im Original heisst es "re" und das hat mit lieber nichts zu tun. Deshalb ist es mir auch nicht aufgefallen - ich hätte "wieder verliebt" passender gefunden, als "lieber verliebt" - lieber als was ? - arbeiten, nicht verliebt sein, ficken ? - es geht doch darum, dass man sich nach einer Enttäuschung WIEDER bindet (original), von mir aus auch verliebt.

Geändert habe ich es - und dank deines Einwurfs noch andere Fehler.

Mr. Hankey

12 Januar 2010, 13:19:28 #1551 Letzte Bearbeitung: 12 Januar 2010, 13:26:32 von Mr. Hankey
Gern geschehen! Hab mir auch schon fast gedacht, dass das der Grund war, warum es Dir nicht aufgefallen ist. ;)
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McKenzie

26 Januar 2010, 07:17:59 #1552 Letzte Bearbeitung: 26 Januar 2010, 07:23:04 von McKenzie
Man merkt, dass du zuwenig italienische Horrorfilme kennst, Udo.  ;)

ZitatBei "La notte dei dannati" handelt es sich sicherlich um kein herausragendes Werk des Genres, da die Story durchschaubar ist und die Charakterisierungen oberflächlich bleiben.

Bei diesen Filmen kann vielleicht einer von 10 in den von dir genannten Bereichen punkten. Ansonsten ist alles eitel Style, Sleaze und Stimmung, in der man sich verlieren muss, die der Kenner genießt wie einen hervorragenden alten Wein, den er zwar schon zigmal getrunkten hat, der aber immer wieder ein dezent anderes Aroma entfaltet und so den Gaumen zu kitzeln weiß. Und auch wenn es jedesmal der gleiche Wein ist, er macht doch jedesmal betrunken. :icon_mrgreen:
Ich empfehle dir als überdurchschnittliche italienische 70iger-Gothichorrorfilme LE NOTTI DEI DIAVOLI von Giorgio Ferroni oder natürlich Mario Bavas Meisterwerk LISA E IL DIAVOLO (Falls du die nicht eh schon kennst).

ZitatDazu trägt auch die Ruhe bei, mit der hier sämtliche Personen agieren und man muss dankbar sein, dass der italienischen Fassung nahezu sämtliche Nacktszenen abhanden gekommen sind, da diese nur den gothischen Charme der Inszenierung stören würden, auch wenn man dafür ein paar etwas abrupte Szenenwechsel in Kauf nehmen muss. Auch das der Film nur über wenige ernsthaft bedrohliche Momente verfügt und zudem keinerlei Gewalttaten konkret zeigt, passt zu der morbiden Atmosphäre.

Gute Güte, wenn du einen Hammer-Film sehen willst, dann sieh dir einen Hammer-Film an. ;) Irgendwie liest sich das alles ziemlich verquer, in meinen Augen.

Wenn ich dem erlauchten Graf, der ja gerne Postings in seinem Thread unter den Tisch fallen lässt  :icon_twisted:, mal ein wenig Zeit abverlangen darf: Wie weit reichen denn ihre Kenntnisse im Metier? Sie kennen doch sicher wenigstens die großen drei - Argento, Bava, Fulci...? Und ihre "wichtigsten" Filme?

Übrigens habe ich mir FANGO BOLLENTE besorgt, vornehmlich um herauszufinden, ob es sich wirklich um einen Giallo handelt, bei dem sozialkritischen Zeugs, dass du in deinem Review beschreibst. :icon_mrgreen: Und auf L'UOMO DELLA STRADA FA GIUSTIZIA freue ich mich auch schon sehr, haben mich bislang noch alle Lenzi-Poliziesci / Gangsterfilme mit ihrer extremen ideologischen Selbstvergessenheit und Asozialität erfreuen können. :king: Allerdings schließe ich nicht aus, dass die Behauptungen, die du in deinem Review aufstellst, sich im Film bestätigen, ich bin immer offen für dergleichen - das ist auch einer der Hauptgründe für meine inzwischen schon langjährige  (im Verhältnis) Obsession für das italienische Genrekino. Nirgendwo haben sich Autoren- und Genrekino (die Unterscheidung zwischen den beiden ist, wie du ja vielleicht weißt, ein rotes Tuch für mich) so lieb wie in Italien und einen Film wie Lenzis MILANO ODIA (den du natürlich nicht besprechen wolltest, weil es ja schon Reviews dazu gibt  :icon_cool:) kann man sowohl aufgrund seiner schmierigen Soziopathenschau als auch als krud-plakatives, aber prägnantes Sozialkino genießen. Wunderbar.

Du besprichst doch sicher noch Elio Petris  INDAGINE SU UN CITTADINA AL DI SOPRA DI OGNI SOSPETTO? Ohne den ist deine Sammlung nicht komplett.

Ich finde es schön, dass du endlich einmal in Sachen italienisches Kino die ausgetretenen Pfade, auf denen die bildungsbürgerlich abgesegneten Politfilmer wie Rosi wandeln, verlässt und dich auch einmal um die etwas verpöhnteren Sachen kümmerst. Auch wenn du bei einer ausgiebigeren Beschäftigung damit vermutlich schnell an deine Grenzen stoßen würdest, denn abgesehen von den Poliziesci ist die Ausklammerung realer, sozialer Konflikte und Missstände eine Spezialität des italienischen Genrekinos, zumindest bin ich inzwischen zu diesem Schluss gekommen. Sfortunatamente...

Sono piace film orrore italiano e gialli per questi charatteristiche.  :love:
(Das war grammatikalisch bestimmt total für die Katz, oder?  :icon_redface:)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Bretzelburger

Zitat von: McKenzie am 26 Januar 2010, 07:17:59
Bei diesen Filmen kann vielleicht einer von 10 in den von dir genannten Bereichen punkten. Ansonsten ist alles eitel Style, Sleaze und Stimmung, in der man sich verlieren muss, die der Kenner genießt wie einen hervorragenden alten Wein, den er zwar schon zigmal getrunkten hat, der aber immer wieder ein dezent anderes Aroma entfaltet und so den Gaumen zu kitzeln weiß. Und auch wenn es jedesmal der gleiche Wein ist, er macht doch jedesmal betrunken. passt zu der morbiden Atmosphäre.

Ich weiß nicht, was du hast? - meine 6 Punkte zeugen doch davon, dass mir der Film Vergnügen bereitete. Deshalb darf ich doch auch ein paar kritische Anmerkungen machen. Ansonsten hast du recht - in Sachen italienischer Horror fehlt mir noch einiges Hintergrundwissen, aber das kommt schon noch...

Der von die angesprochene Petri wird sicherlich noch von mir besprochen (auch wenn es inzwischen dazu schon eine Review gibt). Gesehen habe ich ihn schon mehrfach (meine Inhaltsangabe ist ja auch schon älter), aber ich halte ihn für einen der Filme, die sehr schwer adäquat zu besprechen sind. Ansonsten kann ich nur sagen - mit Filmen wie "Fango Bollente" oder "L'uomo della strada..." macht man nichts verkehrt, egal ob du die sozialkritischen Elemente auch darin erkennst oder nicht.

Zu deinem Italienisch :

Mi piace i film italiani di orrore e gialli (das "für ihren Charakter" würde ich eher weglassen, klingt doppelt,da schon die Bezeichnung italienisch oder "gialli" genügend zum Charakter aussagt). Ob das übrigens perfekt ist, weiß ich auch nicht, weil es nichts schwierigeres im Italienischen gibt als die Verbindung "di", "degli" usw. , da bin ich immer unsicher.

Intergalactic Ape-Man

Wo unsere Meinungen oftmals parallel und manchmal unausgesprochen deckungsungleich existieren und ein gegenseitiges Verständnis nicht immer gegeben ist, möchte ich dir doch auch einmal dazu gratulieren, daß du in deiner Kritik an I Am Legend mit einer erschreckenden Präzision meinen Eindruck in Worte fasst.
Schade fand ich lediglich, daß du Last Man on Earth nicht auch ähnliche Beachtung schenken kannst, wie dem Omega-Mann. Daß du hingegen im Vergleich auch Quiet Earth heranziehst halte ich für legitim. Hinsichtlich der "religiösen Verschrobenheit" wäre vielleicht noch interessant gewesen, wie die Vorlage eigentlich diese möglicherweise nach alttestamentarischer Populationsregulierung entstandene Idee, welche im Film I Am Legend dann nicht klar definiert sein könnte, formuliert. Ich gehe davon aus, daß du bisher auch keine Gelegenheit zum Lesen hattest?
Bei der hochgerüsteten Wohnung (das Labor mag ja vorher bestanden haben) bin ich vor allem auch über den ungewöhnlich schnellen Zusammensturz gestolpert. Wirklichen Schutz scheinen die Schilde ja nicht zu bieten bzw. warum hat er das Haus überhaupt so stark gepanzert, wenn die Jäger so schnell alternativen Zugang finden können? Das Panzerglas im Labor sorgt ebenso für Stirnrunzeln. Richtiges Sicherheitsglas kann man eine Viertelstunde mit der Axt bearbeiten bis da mal was passiert.
Wie wenig schließlich Thema und Format harmonieren, bringst du sehr schön auf den Punkt. So viel Geld in dem Projekt steckt, die tollsten Kulissen täuschen nicht darüber hinweg, daß die Menschen und ihr Handeln darin unecht wirkt. Dein Hinweis auf das konservative Weltbild wiegt schwer und sollte vielleicht auch Aufmerksamkeit bei anderen Filmen erzeugen.

Hedning

Zitat von: Bretzelburger am 26 Januar 2010, 11:16:49Mi piace i film italiani di orrore e gialli (das "für ihren Charakter" würde ich eher weglassen, klingt doppelt,da schon die Bezeichnung italienisch oder "gialli" genügend zum Charakter aussagt). Ob das übrigens perfekt ist, weiß ich auch nicht, weil es nichts schwierigeres im Italienischen gibt als die Verbindung "di", "degli" usw. , da bin ich immer unsicher.

Ich glaube, es heißt "film dell'orrore" ;)

Bretzelburger

Klingt deutlich richtiger als mein Vorschlag - wie gesagt, bei diesen grammatikalischen Zuordnungen bin ich immer etwas unsicher. Meine Italienischlehrerin hat mich in dieser Hinsicht allerdings beruhigt, indem sie meinte, dass kaum ein Deutscher, der die Sprache nicht vor Ort lernt, diese Zuordnungen konsequent richtig macht.

Hedning

Das wusste ich aber auch nur, da ich den Ausdruck schon mal gelesen hatte.

Chili Palmer


@Ape-Man: Lies ruhig mal die Matheson-Geschichte "I am legend". Dann wird einem nämlich auch erst klar, warum die Geschichte so heißt.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Karotte84

Hallo Bretzelburger,
ich habe gerade deine Review zu Parkour gelesen. Ich hatte mich schon sehr auf deine Meinung gefreut. Diese entspricht zwar nicht meiner Punktzahl, aber (im Gegensatz zu der Kritik von Mr. Hankey) laesst sich deine Meinung gute nachvollziehen.

Beste Gruesse.

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