OFDb

Autoren-Thread: McKenzie

Begonnen von McKenzie, 17 Februar 2007, 17:27:29

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McKenzie

Tu das! Ich denke schon das du Zugang dazu finden wirst. Und wenn du schonmal beim deutschsprachigen Serienkiller-Drama bist solltest du dir unbedingt noch Gerald Kargls Angst den ich in der Kritik auch erwähnt habe, ansehen - vorrausgesetzt du kennst ihn nicht schon. Das ist wirklich ein überragendes Meisterwerk, bei dem man sich verwundert die Augen reibt, wie so ein Film im Österreich der 80ziger entstehen konnte.  :icon_eek:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

McKenzie

14 Juli 2007, 02:45:17 #211 Letzte Bearbeitung: 14 Juli 2007, 02:47:08 von McKenzie
Zitat von: Naruse am 10 Juli 2007, 11:30:04
Hallo Bretzelburger,

ich verfolge einige deiner Kritiken schon seit einiger Zeit, und bin sehr froh darüber, dass sich in der OFDb endlich einmal Yasujiro Ozu angenommen wurde. Jetzt fehlen nur noch Regisseure wie Naruse, Mizoguchi, Yamanaka etc. ;-)

Ich hoffe das der Verfasser dieses Postings nicht enttäuscht ist, das ich dieser Anregung vor Bretzelburger nachkomme!  ;)

Wie der Zufall es nämlich will, werden im Rahmen der japanischen Filmtage hier in Nürnberg an diesem und dem kommenden Wochenende auch fünf Filme von Mikio Naruse gezeigt und da sich derartige Gelegenheiten (ältere asiatische Filme auf der Kinoleinwand zu erleben) ohnehin nur selten ergeben, konnte ich natürlich nicht nein sagen.

Ich hoffe, das es mir gelungen ist, einen kleinen, aufschlussreichen Eindruck von Naruses frühem Werk "Drei Schwestern mit reinem Herzen" aka "The Asakusa Girls" zu vermitteln:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=121206&rid=252580
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
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Bretzelburger

Ich habe damit sicher kein Problem, da ich mir schon einen anderen der dort aufgeführten Regisseure ausgesucht habe. Bei der unendlichen Vielfalt an Filme ist eine gewisse Zusammenarbeit und Aufteilung sowieso sinnvoll :-)

McKenzie

14 Juli 2007, 03:39:31 #213 Letzte Bearbeitung: 14 Juli 2007, 03:45:00 von McKenzie
Zitat von: Bretzelburger am 14 Juli 2007, 03:33:09
Ich habe damit sicher kein Problem, da ich mir schon einen anderen der dort aufgeführten Regisseure ausgesucht habe.

Lass mich raten: Mizoguchi?  ;) Dem wollte ich auch längst auf den Zahn, respektive aufs Zelluloid fühlen, aber leider gibt es hier keine Programm-Videothek wie bei euch in Dresden!  :icon_sad:

Zitat von: Bretzelburger am 14 Juli 2007, 03:33:09
Bei der unendlichen Vielfalt an Filme ist eine gewisse Zusammenarbeit und Aufteilung sowieso sinnvoll :-)

:respekt:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
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Bretzelburger

Richtig, es handelt sich um Mizoguchi. So schön übrigens meine Videothek ist, so sehr beneide ich dich um deine "Filmreihen", wie zuletzt mit Pasolini Filmen. So etwas wird hier doch eher selten gezeigt und so ärgere ich mich gerade aktuell, daß in Dresden weder "Die Italiener" noch Antonionis "Blow Up" im Kino läuft.Vielleicht ja nächste Woche...

McKenzie

14 Juli 2007, 03:57:44 #215 Letzte Bearbeitung: 14 Juli 2007, 03:59:24 von McKenzie
Zitat von: Bretzelburger am 14 Juli 2007, 03:54:43
Richtig, es handelt sich um Mizoguchi. So schön übrigens meine Videothek ist, so sehr beneide ich dich um deine "Filmreihen", wie zuletzt mit Pasolini Filmen. So etwas wird hier doch eher selten gezeigt und so ärgere ich mich gerade aktuell, daß in Dresden weder "Die Italiener" noch Antonionis "Blow Up" im Kino läuft.Vielleicht ja nächste Woche...

Solche Filme brauchen manchmal auch etwas, um von Programmkino zu Programmkino zu tingeln... mach dir nichts draus, ich werde mich in zwei Wochen des "Italieners" schon einmal annehmen und du kannst dich ja dann später dazu gesellen und meine vermutlich misslungene Kritik in die Schranken verweisen.  :icon_mrgreen:
"Blow up"... manche Meisterwerke meide ich lieber um sie durch meine Zeilen nicht zu verunstalten...  :icon_redface:
Manchmal beneide ich dich auch um deinen Mut, dem die Stirn zu bieten (und das meistens noch so ansehnlich). Mir geht es da ähnlich wie Hankey: Vorsorglich lieber zurückhalten.
ZitatPunctuality is the thief of time
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Fastmachine

Japanische Filmtage! Natürlich in Nürnberg. Da werde ich ganz neidisch. Sowas hätte ich auch gern, da meine Kenntnis des klassischen japanischen Films nicht nur lückenhaft, sondern eine einzige Lücke ist.
Deine und Bretzelburgers verdienstvolle Reviews habe ich gelesen als (fast) Neuling auf dem Gebiet. Daher keine Fachsimpelei, nur meine Bewertung aus der Sicht eines Laien: Dein Review ist eine sehr gute Hinführung auf ein fremdes, ungewohntes Gebiet und macht Lust auf mehr.

Ansonsten möchte ich natürlich auch weiterhin abwechslungsreiche Kost von Dir lesen und wollte mal fragen, ob man von Dir mal in näherer Zukunft ein Review zu "Barbarella" erwarten kann? Du hast ja sowas angedeutet. Ich glaube, Du wärst genau der Richtige dafür.


Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

McKenzie

15 Juli 2007, 23:20:05 #217 Letzte Bearbeitung: 15 Juli 2007, 23:22:09 von McKenzie
Zitat von: Fastmachine am 15 Juli 2007, 22:57:17
Japanische Filmtage! Natürlich in Nürnberg. Da werde ich ganz neidisch. Sowas hätte ich auch gern, da meine Kenntnis des klassischen japanischen Films nicht nur lückenhaft, sondern eine einzige Lücke ist.

Ja, ganz entgegen dem Bild, das Fremde von Nürnberg haben (schöne, historische Proleten-Stadt  :icon_evil:) ist unsere Kinolandschaft sehr vielfältig. Allerdings hat das gleiche Kino auch vor zwei Jahren eine mehr als peinliche Kurosawa-"Werkschau" mit nur 8 Filmen und diese größtenteils nur als DVD-Beam gebracht. Die Naruse-Filme sind glücklicherweise allesamt als 35mm-Kopien verfügbar.

Zitat von: Fastmachine am 15 Juli 2007, 22:57:17
Daher keine Fachsimpelei, nur meine Bewertung aus der Sicht eines Laien: Dein Review ist eine sehr gute Hinführung auf ein fremdes, ungewohntes Gebiet und macht Lust auf mehr.

Das schönste aller Komplimente. Danke!  :icon_redface:

Zitat von: Fastmachine am 15 Juli 2007, 22:57:17
Ansonsten möchte ich natürlich auch weiterhin abwechslungsreiche Kost von Dir lesen und wollte mal fragen, ob man von Dir mal in näherer Zukunft ein Review zu "Barbarella" erwarten kann? Du hast ja sowas angedeutet. Ich glaube, Du wärst genau der Richtige dafür.

Mir ist zwar nicht klar, wo ich etwas in der Richtung angedeutet haben soll, aber meine 10/10-Wertungs verdeutlich natürlich das ich "Barbarella" LIEBE!  :love: :love: :love:

Und gerade deswegen habe ich bisher gekniffen. Allerdings würde ich sehr gerne eine Kritik schreiben, nur sind gerade diese Filme fast noch schwieriger zu rezensieren als diverse Autorenfilme da man diesen ganz speziellen, genialischen Irrsinn kaum in Worte fassen kann.  :icon_sad: :icon_mrgreen:

Über kurz oder lang komme ich daran aber wohl nicht vorbei, genauso wie "Blow up" (by the way: deine Kritik ist toll!), "Spiel mir das Lied vom Tod", "Die rote Wüste" oder "Ekel". Wenn man einen Film sehr verehrt kann das mitunter eine gigantische Hürde sein...
ZitatPunctuality is the thief of time
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ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
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McKenzie

Bevor ich wieder "vielseitiger" werde ( ;)) noch einmal Naruse. Leider nicht ganz so frisch wie "Drei Schwestern mit reinem Herzen" aber immer noch sehr ansehnlich und überraschend modern:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=83282&rid=253453
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McKenzie

27 Juli 2007, 23:22:39 #219 Letzte Bearbeitung: 27 Juli 2007, 23:24:29 von McKenzie
Ich möchte meinen Autoren-Thread an dieser Stelle kurz missbrauchen und mit Nachdruck auf die erste OFDb-Kritik eines guten Freundes hinweisen.

Gemeinsam haben wir vorgestern "Starship Troopers" angesehen und waren beide begeistert von dem Film aber entsetzt über den Umstand das offenbar 80% der Zuschauer ihn tatsächlich für bare Münze nehmen. Die zahllosen OFDb-Reviews geben tatsächlich ein erschreckendes Bild ab von der filmischen Auffassungsgabe zahlreicher User.

Jedenfalls hat er mit seiner ersten Kritik - wir haben nach dem Film parallel unsere Kritiken geschrieben (ihn musste ich allerdings ein wenig anfeuern) - einen echten Volltreffer gelandet indem er dem Film mit der gleichen satirischen Übersteigerung - man könnte schon beinahe von Pervertierung sprechen - begegnet wie Verhoeven seiner Geschichte.

Enjoy:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=116&rid=254131

:respekt: :respekt: :respekt: :LOL:

Meine eigene Kritik reiche ich in Kürze nach!  ;) :pidu:
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Sarge

Zitat von: McKenzie am 27 Juli 2007, 23:22:39
Ich möchte meinen Autoren-Thread an dieser Stelle kurz missbrauchen und mit Nachdruck auf die erste OFDb-Kritik eines guten Freundes hinweisen.

Gemeinsam haben wir vorgestern "Starship Troopers" angesehen und waren beide begeistert von dem Film

Da musste ja auch was im Busch sein! :icon_mrgreen:http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,70757.60.html

Chili Palmer


Jaja, nun kann ich´s ja zugeben: McKenzie ist mein Zweitaccount!  :LOL:

Im Ernst, da ist mir Mr. Bickle aber was schuldig, jetzt, da ich ihm so formidabel die Bühne bereitet habe.  :icon_mrgreen:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

McKenzie

29 Juli 2007, 19:59:56 #222 Letzte Bearbeitung: 29 Juli 2007, 20:01:58 von McKenzie
Es ist vollbracht. Ich fürchte das ich mich zu sehr der Genugtuung, die ich beim Sichten des Films verspürte, hingegeben habe aber sonst war es ein echter Genuss, "Starship Troopers" zu besprechen. Ich hoffe dass man meiner Kritik das auch anmerkt:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=116&rid=254482

;)

Zitat von: Chili Palmer am 28 Juli 2007, 12:14:44
Im Ernst, da ist mir Mr. Bickle aber was schuldig, jetzt, da ich ihm so formidabel die Bühne bereitet habe.  :icon_mrgreen:

Ich malträtiere ihn schon permament, weitere Kritiken zu schreiben.  :icon_mrgreen: Da er ein vielbeschäftigter Besucher des Filmfests München war, gibt er vielleicht wenigstens noch einige Kurzkommentare ab. Übrigens zur Entwarnung: Er steht Hollywood nicht einmal halb so misstrauisch gegenüber wie ich.  ;)

Zitat von: Chili Palmer am 28 Juli 2007, 12:14:44Jaja, nun kann ich´s ja zugeben: McKenzie ist mein Zweitaccount!  uglyhammer_2

Das hättest du wohl gerne!  :LOL:
ZitatPunctuality is the thief of time
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ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Chili Palmer

Zitat von: McKenzie am 29 Juli 2007, 19:59:56
Ich hoffe dass man meiner Kritik das auch anmerkt:

Jau, schön zu lesen, hat mir gefallen. Hatte mir bis zu Travis' Kritik in der OFDb noch gar nichts zu "Starship Troopers" durchgelesen, weswegen mich deine Erwähnung, der Film werde fast durchgehend falsch aufgenommen, schwer schockiert hat. Da galt es ja wirklich eine Unwucht zu beheben. Umso besser, dass du doch noch einen Brainbug aufs Schlachtfeld geschickt hast. Wollen wir mal hoffen, dass er das eine oder andere Kopfzerbrechen verursacht. 

Du kannst zwar nicht aus deiner Haut,

ZitatUnd bevor er mit seinem jüngsten Werk ,,Zwartboek" Amerika dankenswerterweise den Rücken zukehrte
ZitatDaher setzt eine korrekte und vergnügliche Rezeption des Films unter Umständen auch ein gewisses Maß an contra-amerikanischer Skepsis voraus
ZitatDie bewusst extrem hölzern gehaltene Narration wird immer wieder von Nachrichtenmeldungen und Fernsehspots durchbrochen, auf die man beim Axel Springer-Verlag und bei Goebbels stolz wäre.

aber man soll natürlich auch merken, dass die Kritik von dir stammt, gehört halt zu deinem Stil, solche "Aufreger" zu platzieren. Aber es sei mir verziehen, dass ich besagte Aufreger lediglich registriere, sie mich jetzt aber nicht in flammende Diskussionswut versetzen. Dafür bin ich momentan zu müde (vom Hollywood-Morphium verursachte Diskurslähmung?  :icon_lol:).

Insgesamt ist jetzt soviel in Richtung der satirischen Qualitäten des Films durch Travis und dich geschrieben worden, dass meine eigenen Reviewpläne hinsichtlich "Starship Troopers" bequem ad acta gelegt werden können.

Zitat von: McKenzie am 29 Juli 2007, 19:59:56
Übrigens zur Entwarnung: Er steht Hollywood nicht einmal halb so misstrauisch gegenüber wie ich.  ;)

Einer genügt auch völlig.  :king:

Zitat von: McKenzie am 29 Juli 2007, 19:59:56
Das hättest du wohl gerne!  :LOL:

Um Himmels Willen!  :LOL:
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

McKenzie

31 Juli 2007, 05:17:50 #224 Letzte Bearbeitung: 6 August 2007, 15:38:29 von McKenzie
Ich bin schockiert - das ich nach einem Tarantino-Film jemals das Kino begeistert verlassen würde hätte ich nicht mehr erwartet. :icon_eek:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=131259&rid=254771

Aber letzlich bleibt immer noch Genugtuung - denn im Gegensatz zu 90 % der Fans halte ich "Death Proof" schon jetzt für seinen bislang besten und souveränsten Film.  :king:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Happy Harry mit dem Harten

Freut mich zu hören das dir Death Proof zugesagt hat, da wird dir Planet Terror bestimmt auch gefallen, da wird nochmal so richtig auf die Kacke gehauen. Zwei Dinge haben mich in deiner Punkteverteilung aber stark gewundert: nachdem du Kill Bill 1 und 2 jeweils acht Punkte gegeben hast, bist du doch nunmehr schon dreimal zufrieden gewesen oder?

Jetzt muss ich nochmal zu deinen Missetaten kommen ;): Pulp Fiction, From Dusk Till Dawn und (hat zwar nichts mit dem Thema zu tun) Life of Brian nur drei Punkte?  :LOL: Das geht ja mal garnicht.Reviews bitte und zwar schnell!  :icon_twisted:
Revanchiere mich gerne obwohl ich ja immer noch auf Verrückt nach Mary warte  :andy:

Und zu Tarantinos Selbstverliebtheit: Mit der ist er immer selbstironisch umgegangen und auch frühere Filme waren schon sehr "ehrlich", beispielsweise sein tolles Drehbuch zu True Romance. Auch seine Liebeserklärung in Bezug auf das Blaxploitation-Kino, Jackie Brown, halte ich für außerordentlich unterschätzt in seiner qualitativen Größe, da würde mich deine Meinung auch interessieren. Und da komme ich auch zu deiner Kritik, die sehr schön geschrieben ist und die Stärken des Films sehr gut herausarbeitet. Deshalb wundere ich mich über deine schlechte Meinung zu den alten Filmen, denn mit deiner hier beschriebenen Sichtweise auf den Film triffst du genau das Besondere, dass Tarantinos Filme schon von Beginn an auszeichnen. Das Reservoir Dogs von Roger Avery geklaut ist trifft meines Wissens nach nicht zu, auch wenn man sich über das Drehbuch zu Pulp Fiction natürlich streiten kann. Das der Mann trotzdem ein Autorenfilmer ist, steht absolut fest, wie man den Begriff auch definieren mag. Übrigens: toller Vergleich, Russells Rolle mit Harmstorf zu assoziieren - gute Idee finde ich.

Ansonsten liest sich die Kritik wie immer gut und geht auch unter die Oberfläche - versuch das mal bei Pulp Fiction  :icon_mrgreen:

Bretzelburger

Ich gehe mit deiner Haltung absolut konform, dass es sich bei "Death Proof" um eine Weiterentwicklung des Filmregisseurs Tarantino handelt. Auch deiner Review ist es anzumerken, dass es nicht ganz leicht ist, in dem scheinbar an typischen Mustern orientierten äußerlichen Rahmen genau die Essenzen herauszukristallisieren, die den Unterschied zu seinen früheren Werken ausmachen (etwas, was auch gar nicht Jedem auffällt).

Ich habe mich mit deiner sonstigen Tarantino-Bewertung noch nicht auseinandergesetzt, kann aber Copfkiller in so weit beipflichten, dass sein Drehbuch zu "True Romance" sicherlich seine beste und in deinen Worten gesagt "ehrlichste" frühe Leistung ist, was ich auch in meiner "Pulp Fiction" Review andeutete. Ebenfalls halte ich auch "Jackie Brown" für allgemein unterschätzt. Hier erkennt man schon etwas davon, was sich in "Kill Bill" weiter entwickelte und in "Death Proof" richtig durchschlägt - eine Komplexität in der Tiefe unter dem Deckmäntelchen des groben Spaßes.

McKenzie

Zitat von: COPFKILLER am 31 Juli 2007, 06:00:48
Freut mich zu hören das dir Death Proof zugesagt hat, da wird dir Planet Terror bestimmt auch gefallen, da wird nochmal so richtig auf die Kacke gehauen.

Ich bezweifle stark, das Rodriguez das toppen kann, vor allem mit viel Kunstblut statt Drehbuch. Aber man wird sehen - in der Preview in zwei Wochen.  :king:

ZitatZwei Dinge haben mich in deiner Punkteverteilung aber stark gewundert: nachdem du Kill Bill 1 und 2 jeweils acht Punkte gegeben hast, bist du doch nunmehr schon dreimal zufrieden gewesen oder?

Zufrieden schon, aber nicht glücklich. Ich lehne Werner Herzog als Mensch beispielsweise massiv ab, schätze seine Filme aber sehr.

Zitat von: COPFKILLER am 31 Juli 2007, 06:00:48
Jetzt muss ich nochmal zu deinen Missetaten kommen ;): Pulp Fiction, From Dusk Till Dawn und (hat zwar nichts mit dem Thema zu tun) Life of Brian nur drei Punkte?  :LOL: Das geht ja mal garnicht.

Und wie das geht! :icon_mrgreen: Pulp Fiction ist allerdings schon länger her, From dusk till dawn bisher nur auf deutsch gesichtet worden und das Leben des Brian unter suboptimalen Umständen. Trotzdem denke ich nicht, das einer dieser drei die 5 Punkte überschreiten würde.

Zitat von: COPFKILLER am 31 Juli 2007, 06:00:48
Reviews bitte und zwar schnell!  :icon_twisted:

Lieber nicht... :scar: Ich bin derzeit sowieso überfordert weil ich permanent Review-"pflichtige" Filme sehe und nur jeden fünften bewältige. Und dann einen ohnehin schon hochwohlgeborenen Film wie "Pulp Fiction" verreissen? Nicht sehr reizvoll. Obwohl ich es eigentlich tun müsste um hier nicht als Feigling zu gelten (siehe "Death Proof": "Und wenn ich es doch tue?" :icon_lol:).

Zitat von: COPFKILLER am 31 Juli 2007, 06:00:48
Revanchiere mich gerne obwohl ich ja immer noch auf Verrückt nach Mary warte  :andy:

Ich habe schon ein reizvolles Konzept für die Kritik und den Film auf einer deutschen VHS aber um der lieben Gerechtigkeit willen will ich diesmal bewusst die fiese dt. Synchro vermeiden. Wird dem Review evtl. zugute kommen. Es dauert also noch ein wenig doch ich habe es nicht vergessen! (nicht so wie Mr. Hankey meine PM!  :anime: ;))

Zitat von: COPFKILLER am 31 Juli 2007, 06:00:48
Und zu Tarantinos Selbstverliebtheit: Mit der ist er immer selbstironisch umgegangen und auch frühere Filme waren schon sehr "ehrlich", beispielsweise sein tolles Drehbuch zu True Romance.

Hmm - wie kann man mit der eigenen Selbstverliebtheit selbstironisch umgehen?  :00000109: Entweder man ist selbstironisch oder selbstverliebt - aber beides?

Zitat von: COPFKILLER am 31 Juli 2007, 06:00:48
Übrigens: toller Vergleich, Russells Rolle mit Harmstorf zu assoziieren - gute Idee finde ich.

Ahhh - es kennt ihn also noch jemand, unseren roten Nordbären!  :icon_razz:  :respekt: Zwei Sauhunde vom gleichen Schlage. Nur das der ältere leider von der bösen Zeitung mit den vier Buchstaben in den Selbstmord getrieben wurde!  :anime:
Eine Kritik zu "Blutiger Freitag" (auch ein typischer "Grindhouse"-Film) mit Harmstorf wäre auch einmal einige Stunden wert...

Zitat von: COPFKILLER am 31 Juli 2007, 06:00:48
Ansonsten liest sich die Kritik wie immer gut und geht auch unter die Oberfläche - versuch das mal bei Pulp Fiction   :icon_mrgreen:

Wenn mir irgendwann einmal langweilig sein sollte... :LOL:

Zitat von: Bretzelburger am 31 Juli 2007, 11:16:54
Ich gehe mit deiner Haltung absolut konform, dass es sich bei "Death Proof" um eine Weiterentwicklung des Filmregisseurs Tarantino handelt.

Irgendwie scheinen das aber nur die wenigsten zu registrieren. Auf mein begeistertes Posting in einem anderen Forum erhielt ich folgende Antwort:

ZitatCouldn't disagree with you more. Perhaps because I'm an ardent Tarantino admirer, I thought Death Proof possibly his weakest effort to date, and the dialog was forced and far too deliberate. All too often I just expected an actor to stop look at the camera and say "I'm reading Quentin Tarantino's dialog isn't it cool?"

Wohlgemerkt aus einem eher Arthouse-orientierten Board. Gerade hier sollten die wahren Vorzüge des Films besser zur Geltung kommen. Wie gesagt, "Kill Bill" war auch eine Hommage aber nicht halb so eigenständig.

ZitatAuch deiner Review ist es anzumerken, dass es nicht ganz leicht ist, in dem scheinbar an typischen Mustern orientierten äußerlichen Rahmen genau die Essenzen herauszukristallisieren, die den Unterschied zu seinen früheren Werken ausmachen (etwas, was auch gar nicht Jedem auffällt).

Ich habe ja auch einen kurzen Vergleich zu Paul Verhoeven gezogen. Die beiden ähneln in ihrer Arbeitsweise in vielem wenngleich ich Verhoeven für den weit kreativeren und besseren Regisseur halte.

ZitatEbenfalls halte ich auch "Jackie Brown" für allgemein unterschätzt.

Dito. Allerdings ist er noch uneigenständiger als "Kill Bill".

ZitatHier erkennt man schon etwas davon, was sich in "Kill Bill" weiter entwickelte und in "Death Proof" richtig durchschlägt - eine Komplexität in der Tiefe unter dem Deckmäntelchen des groben Spaßes.

Na ja - diese Tiefe unter dem blutigen Deckmäntelchen hat er wohl eher aus den asiatischen und italienischen Vorbildern mit herübergerettet und nicht selbst erfunden.

Danke für eure Blumen im Übrigen. Ich bin nämlich wieder einmal nicht besonders glücklich mit dem Review. Gerade die besagte Tiefe hätte ich vielleicht etwas deutlicher herausarbeiten sollen. :icon_redface:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Chili Palmer

Zitat von: McKenzie am 31 Juli 2007, 12:25:56
Pulp Fiction ist allerdings schon länger her, From dusk till dawn bisher nur auf deutsch gesichtet worden und das Leben des Brian unter suboptimalen Umständen.

Auf einer Beerdigung?  :00000109:

Im Ernst, da stehst du jetzt wohl unter Review-Zugzwang, denn ich hätte nicht gedacht, dass jemand doch noch Hankey vom Thron der "mir-die-Sprache-Verschlager" stoßen würde. DAS möchte ich jetzt schon gern begründet haben.  :eek:

Jetzt aber wirklich im Ernst: Musst dich jetzt zu nichts gezwungen fühlen. Freier Mensch. Freier Wille. Blabla.  :icon_razz:
Aber es wäre wirklich schön, wenn du diese völlig unerwartete Ablehnung irgendwie untermauern könntest.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Happy Harry mit dem Harten

Also, ich muss nochmal drauf zurück kommen. Das Leben des Brian gehört meines Erachtens nach zu den brillantesten Komödien aller Zeiten und da halte ich deine Äußerung auch für sehr knapp, jedenfalls völlig unnachvollziehbar. Ähnlich gehts mir bei den beiden anderen, neueren Filmen, denen man sicher keine zehn Punkte geben muss - drei Punkte sind aber purer Hohn. Schließlich kann man auch die von dir so geliebten Meister wie Hitchcock, Fellini oder Pasolini mit 1-Punkt-Wertungen abstrafen, nur weil man persönlich nicht mit dem Stil dieser Filme klar kommt. ;)

Hab mir gestern zu Bergmans Ehren nochmal Persona angesehen, dem hat auch ein User nur drei Punkte gegeben.  :LOL: Dasselbe gilt für Wilde Erdbeeren, der einmal zwei Punkte bekommen hat. Ebenso schleierhaft wie diese Bewertungen sind mir auch die drei Beispiele aus deiner Bewertungsliste. Das siebte Siegel wurde sogar einmal mit der Tiefstwertung bedacht.

Zu Verrückt nach Mary: Du willst doch wohl keine Doktorarbeit schreiben, wozu wochenlange Vorbereitung nötig ist? Soooviel Mühe habe ich mir bei Düstere Legenden doch auch nicht gemacht. Aber hätte ich Das Leben des Brian zuerst entdeckt, wäre das ohnehin mein Wunsch gewesen für eine Kritik deinerseits. Wer würde sonst mal einen Verriss zu diesem Film schreiben? Deinen Rat, mir auch mal nen richtigen Autorenfilm zum besprechen vorzunehmen, den werde ich demnächst auch mal umsetzen...

Stefan M

Zitat von: COPFKILLER am 31 Juli 2007, 13:22:05
Also, ich muss nochmal drauf zurück kommen. Das Leben des Brian gehört meines Erachtens nach zu den brillantesten Komödien aller Zeiten und da halte ich deine Äußerung auch für sehr knapp, jedenfalls völlig unnachvollziehbar.

Kurzer Einwurf: Ich liebe "Das Leben des Brian" auch von vorne bis hinten - und obwohl ich dachte, man könne den Film problemlos in der sogenannten "Alltime-Favorite"-Schublade einordnen, habe ich erst vor knapp über einer Woche verblüffend zur Kenntnis nehmen müssen, daß dem eben nicht so ist. Da saß ich mit mehreren Leuten vor dem Fernseher, der Film sollte der krönende Abschluß eines gelungenen Grillabends werden, die Laune war (trotz vorhandener Müdigkeit) bestens. Allerbeste Voraussetzungen, doch was geschah? Es wollte und wollte irgendwie keine rechte Stimmung aufkommen. So ab Mitte des Films merkte ich sogar, wie der Wunsch in mir aufkeimte, jetzt könnte langsam Schluß sein. Ich weiß auch nicht, woran es lag, aber es gibt sie offenbar tatsächlich, diese "suboptimalen Umstände".

Außerdem kenne ich genügend Leute, die "Das Leben des Brian" und Monty Python allgemein wenig bis gar nichts abgewinnen können. Eine Mitbewohnerin meinte schlicht, sie fände den Film nicht witzig. Wieder andere fühlen sich allein schon durch das Gequäke von Brians Mutter gestört. Kult hin oder her: Warum sollten die also keine 3/10 geben, wenn sie der ganze Film nervt? ;)
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Red Shadow

31 Juli 2007, 17:45:37 #231 Letzte Bearbeitung: 31 Juli 2007, 17:49:03 von red shadow
Zitat von: Stefan M am 31 Juli 2007, 16:45:11
Kurzer Einwurf: Ich liebe "Das Leben des Brian" auch von vorne bis hinten - und obwohl ich dachte, man könne den Film problemlos in der sogenannten "Alltime-Favorite"-Schublade einordnen, habe ich erst vor knapp über einer Woche verblüffend zur Kenntnis nehmen müssen, daß dem eben nicht so ist. Da saß ich mit mehreren Leuten vor dem Fernseher, der Film sollte der krönende Abschluß eines gelungenen Grillabends werden, die Laune war (trotz vorhandener Müdigkeit) bestens. Allerbeste Voraussetzungen, doch was geschah? Es wollte und wollte irgendwie keine rechte Stimmung aufkommen. So ab Mitte des Films merkte ich sogar, wie der Wunsch in mir aufkeimte, jetzt könnte langsam Schluß sein. Ich weiß auch nicht, woran es lag, aber es gibt sie offenbar tatsächlich, diese "suboptimalen Umstände".

Außerdem kenne ich genügend Leute, die "Das Leben des Brian" und Monty Python allgemein wenig bis gar nichts abgewinnen können. Eine Mitbewohnerin meinte schlicht, sie fände den Film nicht witzig. Wieder andere fühlen sich allein schon durch das Gequäke von Brians Mutter gestört. Kult hin oder her: Warum sollten die also keine 3/10 geben, wenn sie der ganze Film nervt? ;)

Bei den Komödien herrscht Anarchie - man ist wohl auch in keinem anderen Bereich bewertungs – und geschmackstechnisch inkonsequenter. Du kennst also viele, die mit "Das Leben des Brian" wenig anfangen können. Das beruhigt mich :icon_lol:.
Why so serious?

WEAR RED, GET LOUD! GO 49ers!

Who's got it better than us? Nooobody!!!

McKenzie

31 Juli 2007, 23:34:44 #232 Letzte Bearbeitung: 6 August 2007, 15:42:56 von McKenzie
Zitat von: COPFKILLER am 31 Juli 2007, 13:22:05
Schließlich kann man auch die von dir so geliebten Meister wie Hitchcock, Fellini oder Pasolini mit 1-Punkt-Wertungen abstrafen, nur weil man persönlich nicht mit dem Stil dieser Filme klar kommt. ;)

Sehr richtig. Man KANN alles und deswegen fühle ich mich nicht dazu verpflichtet, einem anerkannten Kultfilm eine gute Bewertung zukommen zu lassen wenn er mir auf den Senkel geht. Und obwohl ich die Monty Python-Filme sonst überaus schätze ist "Das Leben des Brian" ein derartiger Griff in die Gülle das ich schon Müh und Not hatte, ihn überhaupt durchzustehen.

Zitat von: COPFKILLERHab mir gestern zu Bergmans Ehren nochmal Persona angesehen, dem hat auch ein User nur drei Punkte gegeben.  uglyhammer_2 Dasselbe gilt für Wilde Erdbeeren, der einmal zwei Punkte bekommen hat. Ebenso schleierhaft wie diese Bewertungen sind mir auch die drei Beispiele aus deiner Bewertungsliste. Das siebte Siegel wurde sogar einmal mit der Tiefstwertung bedacht.

Das kann ich sogar alles verstehen. Gerade hier gibt es meist nur zwei Optionen: Entweder man versteht den Film und schätzt ihn hoch oder man missversteht ihn und schleppt sich ermattend durch die 2 Stunden Laufzeit. Und es ist niemandem zu verdenken, wenn er nicht ganz durch die intellektuellen Gespinste dieser "Altmeister" dringt. Daher liebe ich auch Antonioni - Gott hab ihn selig, ein echter Verlust und ein Mann dem ich viel zu verdanken habe - so sehr, da er auf zwei Komplexitätsebenen operiert.

Zitat von: COPFKILLERZu Verrückt nach Mary: Du willst doch wohl keine Doktorarbeit schreiben, wozu wochenlange Vorbereitung nötig ist?

Nein, ich will ihn mir nur auf DVD beschaffen um ihn im Original sehen zu können da die dt. Synchro m. E. dem Film seinerzeit den letzten Rest gegeben hat. Da ich aber kein Geld dafür ausgeben will grase ich derzeit meinen Freundes- und Verwandtenkreis ab. Da der größtenteils einen unglaublich bescheidenen Filmgeschmack hat, wird er schon irgendwo auftauchen!  :icon_lol:

ZitatAber hätte ich Das Leben des Brian zuerst entdeckt, wäre das ohnehin mein Wunsch gewesen für eine Kritik deinerseits. Wer würde sonst mal einen Verriss zu diesem Film schreiben?

Zu spät!  :king: Meine Argumente würden dich ohnehin nicht überzeugen, genausowenig wie ein glühender Mainstream-Horrorfan sich von meinem "HHE 2"-Review abschrecken lassen würde weil die Argumente ihm schnuppe wären. ) Ich kann dir ja einen Kurzdurchlauf bieten: Als Satire versagt der Film weil er zu infantil ist, um wirklich witzig zu sein ist entweder nicht infantil genug oder ebenfalls zu infantil, die meisten Gags wirken unmotiviert und erzwungen (nicht so wie etwa in den brillianten "Der Sinn des Lebens" oder "The Rutles") und das berühmte britische Feingefühl sucht man vergeblich. Brachial und unbekümmert walzt man über den Zuschauer hinweg.

Wie gesagt, "Pulp Fiction" und "From dusk till dawn" kommen beim nächsten Mal vielleicht auf 5/10 (auch hier waren die Umstände eher suboptimal und die Tonspur deutsch) aber beim "Brian" bleibe ich hart. Argh! Was für ein enervierender Streifen Vinyl!  :kotz:

Zitat von: Deinen Rat, mir auch mal nen richtigen Autorenfilm zum besprechen vorzunehmen, den werde ich demnächst auch mal umsetzen...

Wie wäre es mit "Romance"?  ;) Den drehe ich auch bald durch die Mangel (aber vorwärts - 9/10) und das Sujet dürfte dich, der du ja wie ich ein alter Skandalfilm-Nerd bist, sicherlich interessieren.

Abschließend möchte ich noch anhängen, das ich keinem Genre ferner bin als der Komödie. Wie in sovielem anderen leider auch, ist auch mein Humor dem der Masse sehr unterschieden und daher muss ich Komödien, die mich zum Lachen bringen, erst einmal finden.

Ich liebe beispielsweise "Arsen und Spitzenhäubchen" oder "Die Götter müssen verrückt sein"!  :love:

Zitat von: Stefan M am 31 Juli 2007, 16:45:11
Kurzer Einwurf: Ich liebe "Das Leben des Brian" auch von vorne bis hinten - und obwohl ich dachte, man könne den Film problemlos in der sogenannten "Alltime-Favorite"-Schublade einordnen, habe ich erst vor knapp über einer Woche verblüffend zur Kenntnis nehmen müssen, daß dem eben nicht so ist. Da saß ich mit mehreren Leuten vor dem Fernseher, der Film sollte der krönende Abschluß eines gelungenen Grillabends werden, die Laune war (trotz vorhandener Müdigkeit) bestens. Allerbeste Voraussetzungen, doch was geschah? Es wollte und wollte irgendwie keine rechte Stimmung aufkommen. So ab Mitte des Films merkte ich sogar, wie der Wunsch in mir aufkeimte, jetzt könnte langsam Schluß sein. Ich weiß auch nicht, woran es lag, aber es gibt sie offenbar tatsächlich, diese "suboptimalen Umstände".

Außerdem kenne ich genügend Leute, die "Das Leben des Brian" und Monty Python allgemein wenig bis gar nichts abgewinnen können. Eine Mitbewohnerin meinte schlicht, sie fände den Film nicht witzig. Wieder andere fühlen sich allein schon durch das Gequäke von Brians Mutter gestört. Kult hin oder her: Warum sollten die also keine 3/10 geben, wenn sie der ganze Film nervt? ;)

:respekt: :pidu: :algo: :kotz: :icon_mrgreen:





Ich werde jetzt dem Genie huldigen, das gestern von uns gegangen ist ( :bawling:) und "La notte" ansehen. Salve!
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Hankey

1 August 2007, 12:34:42 #233 Letzte Bearbeitung: 1 August 2007, 12:39:19 von Mr. Hankey
Arghh... Das mit "Das Leben des Brian" lese ich ja jetzt erst. :icon_eek:

Oh, mein Gott, McKenzie verkennt eine der größten und besten Komödien aller Zeiten (alles unter 10/10 ist eine Frechheit, Blasphemie und Mißachtung am Film ;)). :anime: :anime: :anime:

Dafür darfst du jetzt noch 2 Wochen auf die PM warten, die ich eigentlich jetzt in den nächsten 2 Tagen endlich beantworten wollte! :icon_twisted: ;)
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McKenzie

Zitat von: Mr. Hankey am  1 August 2007, 12:34:42
Dafür darfst du jetzt noch 2 Wochen auf die PM warten, die ich eigentlich jetzt in den nächsten 2 Tagen endlich beantworten wollte! :icon_twisted: ;)

Ausrede abgelehnt!  :icon_twisted: :bawling:

Wie lange willst du mich denn noch schmachten lassen?  :scar:

Zitat von: Mr. Hankey am  1 August 2007, 12:34:42
Oh, mein Gott, McKenzie verkennt eine der größten und besten Komödien aller Zeiten (alles unter 10/10 ist eine Frechheit, Blasphemie und Mißachtung am Film ;)). :anime: :anime: :anime:

McKenzie verkennt auch die "bedeutsamste, größte und komplexeste Filmtrilogie aller Zeiten" ("Herr der Ringe"), einen der "düstersten schauerlichsten Horrorfilme der letzten Jahre" (US- "The Ring"), und den "besten Slasher der 90ziger" ("Ich weiß was du letzten Sommer getan hast").  :king:

Lieber David,

gerade Humor ist etwas außerordentlich individuelles, individueller als die meisten anderen Emotionen, die man im Kino erleben kann. Und daher solltest du mir meine 3/10 für "Das Leben des Brian" lassen, denn der Film entspricht so gar nicht meinem Humor. Wenn wir uns eines Tages (hoffentlich  :love: :algo:) persönlich kennenlernen wirst du feststellen das ich ein sehr lustiger Geselle bin, auch ohne 10/10 für diesen Film!  ;)

Was sagst du eigentlich zu "Death Proof"?! Bei soviel Vorfreude und noch keinem Review deinerseits bin ich schon ins grübeln gekommen...
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Hankey

Ich lasse dir ja deine 3/10, aber es ist schon schockierend und der Schock sitzt auch immer noch nach. ;)

Ansonsten habe ich aber die nächsten 2 Tage frei und dann werde ich zusehen, wenigstens einen Teil der PM zu beantworten. Versprochen!
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McKenzie

Zitat von: Mr. Hankey am  1 August 2007, 23:09:00
Ansonsten habe ich aber die nächsten 2 Tage frei und dann werde ich zusehen, wenigstens einen Teil der PM zu beantworten. Versprochen!

:love: :respekt:

And what about "Death proof"? Es wäre schon Ironie des Schicksals, wenn du Tarantino erstmals abstoßen müsstest während ich erstmals den Kniefall vor ihm gemacht habe.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Chili Palmer

Zitat von: McKenzie am  1 August 2007, 19:14:53
Lieber David,

Ich fühle mich mal kurz mitangesprochen (habe ja auch gerade im Potter-Thread Hankey gechannelt, von daher...).

Zitat von: McKenzie am  1 August 2007, 19:14:53
gerade Humor ist etwas außerordentlich individuelles, individueller als die meisten anderen Emotionen, die man im Kino erleben kann.

Darauf können wir es gerne beruhen lassen. Nur eines wäre da noch.

Zitat von: McKenzie am  1 August 2007, 19:14:53
das ich ein sehr lustiger Geselle bin, auch ohne 10/10 für diesen Film!  ;)

Also, die Handvoll "Brian"-Verächter, die zu kennen ich bedaure, sind jetzt nicht gerade Esprit-Kanonen.
Womit ich natürlich keinerlei Rückschlüsse ziehen möchte, wirklich nicht.  :icon_twisted:  ;)
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

McKenzie

15 August 2007, 10:34:30 #238 Letzte Bearbeitung: 15 August 2007, 20:03:48 von McKenzie
Endlich ist soweit! Die erste Begegnung zwischen Mr. Hankey und mir unter dem Angesicht eines Hollywood-Films - bislang noch ohne Nebenbuhler!  :icon_mrgreen:

Da "Planet Terror" meiner Meinung nach inhaltlich nichts hergibt habe ich mich hier auch nicht großartig auf den Film selbst konzentriert sondern einfach einige spontane Gedanken niedergeschrieben. Skol!  :pidu:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=131400&rid=256689

Um meinen guten Ruf nicht zu schädigen sollte ich wirklich wieder etwas mehr Autorenfilme und generell Filme älteren Datums besprechen - beide Bereiche habe ich in den letzten Wochen ja sträflich vernachlässigt. :king: Doch mir ist freilich auch das Fantasy-Filmfest ins Gehege gekommen. Eigentlich wollte ich zu all den sieben Filmen, die ich dort genießen konnte, etwas schreiben, bislang komme ich allerdings nur auf drei. Der erste Film, "Retribution" überraschte mich positiv als überaus vielschichtiges und von einem Horrorfilm weit entferntes Psychogramm das aufgrund seiner Komplexität allerdings sehr schwer zu rezensieren war und es mit seiner intellektuellen Verschachtelung etwas zu gut meinte. Deutlich besser mundete mir schon die erste wirklich große Überraschung des Festivals: Stuart Gordon ("Re-Animator") hat mit "Edmond" tatsächlich einen wirklich herausragenden, reifen Film abgeliefert der vergessen lässt, das der gleiche Regisseur sonst eher für ausgesprochen flachbrüstige, nicht selten sterile B-Horrorfilme bekannt ist und mit einem fabelhaften William H. Macy in der Titelrolle gewaltig auftrumpfen konnte. Der tags darauf zu später Stunde gesichtete "Crime Insiders" enttäuschte mich leider harsch und gab vor, mehr zu sein als er tatsächlich war. Er war nämlich bedauerlicherweise nur ein sehr gewöhnlich erzählter Exploitation-Gangster-Krimi, in dem zwar viel geschossen, gefoltert, gefickt und geschrien wurde, die Figuren und das Potential der Geschichte aber fatal unterdrückt wurden. Eigentlich habe ich hier eine Kritik vorgesehen, davon lasse ich aber vorerst ab, ebenso wie von "Confession of Pain" dessen brilliante Bilder zwar im Kino den intendierten Effekt hatten, dessen Drehbuch jedoch auch Unmengen großartiger Ansätze verschenkte und der im Finale weitgehend in breit ausgespielten, befremdlichen Sentimentalitäten zu ersticken drohte. Interessant und sehenswert aber nicht wirklich groß, allerdings von mir auch in übermüdetem Zustand beobachtet. "The Living and the dead" schien nach dem Programmtext genau mein Film zu sein, war aber leider eher übereifriges Experiment denn reflektiertes Familien-Horrordrama. Dennoch hochinteressant. Chan-wook Parks eitler und erstaunlich kaltherziger "I'm a cyborg but that`s OK" wurde von mir sehnlich erwartet (ebenso wie auch von meinen Begleitern), war retrospektiv aber zwar nicht der schwächste der sieben Filme, wohl aber die herbste Enttäuschung die bei mir zu ernsthaften Zweifeln an den tatsächlichen Fähigkeiten des Regisseurs geführt hat, die ich spätestens seit "Lady Vegeance" vor jedermann verteidigt habe. Auch hier keine Motivation, etwas zu schreiben was sich mit der deutschen Veröffentlichung und diversen Lobgesängen in der OFDb aber sicherlich ändern wird. Mein letzter FFF-Film dieses Jahr war zugleich auch das einzige Meisterwerk - und die größte Überraschung: Obwohl ich nie viel von William Friedkin gehalten habe und keinen von seinen Filmen, die ich bisher erleben konnte, wirklich schätze, hat "Bug" schon jetzt einen Platz in meinen Top Ten 2007 und präsentierte sich als komplexes Kammerspiel mit fiebrig-bizarrem, beinahe surrealistischem Finale. Hier ist eine Kritik in Arbeit die ich euch hoffentlich bald zumuten kann.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 15 August 2007, 10:34:30
Deutlich besser mundete mir schon die erste wirklich große Überraschung des Festivals: Stuart Gordon ("Re-Animator") hat mit "Edmond" tatsächlich einen wirklich herausragenden, reifen Film abgeliefert der vergessen lässt, das der gleiche Regisseur sonst eher für ausgesprochen flachbrüstige, nicht selten sterile B-Horrorfilme bekannt ist und mit einem fabelhaften William H. Macy in der Titelrolle gewaltig auftrumpfen konnte.

Was bitte ist an zwei der ernstzunehmendsten Literaturverfilmungen des Genres - RE-ANIMATOR und FROM BEYOND - "flachbrüstig" und "steril"???

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