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Autoren-Thread: McKenzie

Begonnen von McKenzie, 17 Februar 2007, 17:27:29

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McKenzie

"From Beyond" ist einer der wenigen wichtigen Gordon-Filme die mir noch fehlen. Was "Re-Animator" anbelangt, überraschst du mich einmal mehr.  :icon_mrgreen: Der Film bietet zwar sicherlich die Option auf ausgiebige Fachsimpeleien - die du natürlich auch trefflich zu nutzen weißt, aber du kennst meine Meinung dazu ja schon aus der Slasher-Diskussion - aber das fruchtet hier meiner Meinung nach nicht. Godon hat eine hochinteressante, vielschichtige Geschichte vergleichsweise oberflächlich und eben auch theatralisch verfilmt ohne dabei ihrem moralischen, humanen Kern großes Gehör zu schenken.
Es verhält sich mit "Re-Animator" eigentlich ähnlich wie mit "Planet Terror" - das störendste ist der Mangel an Atmosphäre und die paradoxe Konstellation interessanter Figuren (die hier, in "Re-Animator") auch hervorragend gespielt werden mit einer sterilen, aalglatten und unpersönlichen Inszenierung. Und schlussendlich stehen Gordon dann doch der Gore, der Humor und die oberflächliche Spannung über dem Schicksal und der Entwicklung seiner Figuren und dem parabelhaften Charakter der Geschichte. Ich mag den Film, halte ihn allerdings für eher banal, ebenso wie z. B. auch "Castle Freak". Anders verhält es sich mit "Dagon", der imo etwas herausfordernder ist. Und da ich die Literaturvorlage von Lovecraft (NOCH) nicht kenne lässt mich dieses Argument auch eher kalt. Genauso kalt, wie "Re-Animator" rein filmisch betrachtet auch inszeniert ist.

Ich persönlich ziehe tatsächlich (obwohl ich Gordon für den besseren Regisseur halte) "Bride of Re-Animator" und vor allem "Beyond Re-Animator" von Brian Yuzna vor, ersteren als die moderne Frankenstein-Variante die Teil 1 hätte sein können und den zweiten als herrliche Groteske mit einigen satirischen Einsprengseln.

Früher hielt ich "Re-Animator" übrigens für ein Meisterwerk. In meiner Gorehound-Phase... :icon_twisted:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Hankey

ZitatWas "Re-Animator" anbelangt, überraschst du mich einmal mehr.
Was denkst du wie es Rajko und mir mit dir gerade geht?

Unfassbar! :icon_eek: :icon_eek: :icon_eek:

;)
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Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 15 August 2007, 20:17:53
"From Beyond" ist einer der wenigen wichtigen Gordon-Filme die mir noch fehlen.

Das ist schon mal jene Aussage, die die zuvor aufgeworfenen Statements erheblich relativiert.

Zitat von: McKenzie am 15 August 2007, 20:17:53
Was "Re-Animator" anbelangt, überraschst du mich einmal mehr.  :icon_mrgreen: Der Film bietet zwar sicherlich die Option auf ausgiebige Fachsimpeleien - die du natürlich auch trefflich zu nutzen weißt, aber du kennst meine Meinung dazu ja schon aus der Slasher-Diskussion - aber das fruchtet hier meiner Meinung nach nicht. Godon hat eine hochinteressante, vielschichtige Geschichte vergleichsweise oberflächlich und eben auch theatralisch verfilmt ohne dabei ihrem moralischen, humanen Kern großes Gehör zu schenken.
Es verhält sich mit "Re-Animator" eigentlich ähnlich wie mit "Planet Terror" - das störendste ist der Mangel an Atmosphäre und die paradoxe Konstellation interessanter Figuren (die hier, in "Re-Animator") auch hervorragend gespielt werden mit einer sterilen, aalglatten und unpersönlichen Inszenierung. Und schlussendlich stehen Gordon dann doch der Gore, der Humor und die oberflächliche Spannung über dem Schicksal und der Entwicklung seiner Figuren und dem parabelhaften Charakter der Geschichte. Ich mag den Film, halte ihn allerdings für eher banal, ebenso wie z. B. auch "Castle Freak". Anders verhält es sich mit "Dagon", der imo etwas herausfordernder ist. Und da ich die Literaturvorlage von Lovecraft (NOCH) nicht kenne lässt mich dieses Argument auch eher kalt. Genauso kalt, wie "Re-Animator" rein filmisch betrachtet auch inszeniert ist.

Film ist besonders dann Gefühlssache, wenn Attribute wie "kalt" und "steril" ins Spiel kommen - für mich nämlich treffen sie auf "Re-Animator" ungefähr so wenig zu wie die Begriffe "meisterlich" und "episch" auf "Once Upon A Time in America", aber das ist ein anderes Kapitel (:icon_mrgreen:).

Gerade seine theatralische Atmosphäre - natürlich Gordons Background geschuldet - macht einen der ganz eigenen Reize des Films aus. Aus seiner Spärlichkeit aber holt er ein Maximum an Ökonomie heraus, was sich vor allem in seiner comicartigen Verbindung von Humor und Gewalt widerspiegelt. Dass Gordon die Vorlage vereinfacht, ist unbestritten, er modernisiert sie jedoch dahingehend clever, als er die Geschichte im Kontext einer philosophischen Frage nach Verantwortung von Medizin und Wissenschaft ansiedelt.

Zitat von: McKenzie am 15 August 2007, 20:17:53
Ich persönlich ziehe tatsächlich (obwohl ich Gordon für den besseren Regisseur halte) "Bride of Re-Animator" und vor allem "Beyond Re-Animator" von Brian Yuzna vor, ersteren als die moderne Frankenstein-Variante die Teil 1 hätte sein können und den zweiten als herrliche Groteske mit einigen satirischen Einsprengseln.

Was mir ein Rätsel ist. Den zweiten fand ich durchaus nett, er erreicht aber nicht im Mindesten die Raffinesse des Vorgängers und bleibt vor allem meilenweit hinter seiner Ambition, ein moderner "Frankensteins Braut" sein zu wollen, zurück, dafür fehlt ihm jegliche Poesie. Teil 3 konnte mir noch weniger geben, ist aber auch schon wieder ein Weilchen her, seit ich ihn das erste und einzige Mal sah.

Zitat von: McKenzie am 15 August 2007, 20:17:53
Früher hielt ich "Re-Animator" übrigens für ein Meisterwerk. In meiner Gorehound-Phase... :icon_twisted:

Dann besteht bei derartigen Wechselperioden ja noch Hoffnung, dass manch gegenwärtig von dir als Meisterwerk geadelter Film in weiter oder naher Ferne anders beurteilt werden wird - jenseits deiner jetzigen Autorenfilm-Phase, die sich in deinem langen Werdegang wohl aus der Gorehound- und Anti-Hollywood-Phase generiert zu haben scheint. ;)

McKenzie

15 August 2007, 20:58:47 #243 Letzte Bearbeitung: 15 August 2007, 22:01:40 von McKenzie
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 August 2007, 20:32:32
Das ist schon mal jene Aussage, die die zuvor aufgeworfenen Statements erheblich relativiert.

Was erwartest du von mir? Natürlich habe ich noch nicht alle Gordon-Filme gesehen!  ;)

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 August 2007, 20:32:32
Film ist besonders dann Gefühlssache, wenn Attribute wie "kalt" und "steril" ins Spiel kommen - für mich nämlich treffen sie auf "Re-Animator" ungefähr so wenig zu wie die Begriffe "meisterlich" und "episch" auf "Once Upon A Time in America", aber das ist ein anderes Kapitel (:icon_mrgreen:).

Word! Ich weiß, das viele "Re-Animator" ähnlich empfinden wie du aber bei mir hat er eben nicht besonders gut funktioniert, jenseits seiner "lustigen" Splatterszenen und der natürlich hervorragenden Darsteller.

Allerdings kanns du froh sein, nicht "Once upon a time in the WEST" geschrieben zu haben denn dann würde ich jetzt vermutlich aus allen Nähten platzen. Der Film der Filme, den du offenbar in einem Anfall geistige Umnachtung gesehen hast.  :icon_eek:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 August 2007, 20:32:32Dass Gordon die Vorlage vereinfacht, ist unbestritten, er modernisiert sie jedoch dahingehend clever, als er die Geschichte im Kontext einer philosophischen Frage nach Verantwortung von Medizin und Wissenschaft ansiedelt.

Das tut er imo z. B. gerade nicht. Er hätte es tun können, der Ansatz ist schon da, ja.

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 August 2007, 20:32:32Dann besteht bei derartigen Wechselperioden ja noch Hoffnung, dass manch gegenwärtig von dir als Meisterwerk geadelter Film in weiter oder naher Ferne anders beurteilt werden wird - jenseits deiner jetzigen Autorenfilm-Phase, die sich in deinem langen Werdegang wohl aus der Gorehound- und Anti-Hollywood-Phase generiert zu haben scheint. icon_wink

Keine Wechselperioden! Es ist eine stetige Entwicklung vorwärts und die geht bekanntlich nicht in die andere Richtung. Nein, ich werde mich nicht zurückentwickeln! :icon_mrgreen: Wozu auch? Du hast einfach immer noch nicht verstanden, welche Art von Cineast ich bin: Bei mir geht ALLES, vom übelsten Horror- / Splatter-Trash über gestandene Arthaus - / Unterhaltungsware und anspruchsvolleres Genre-Kino bis hin zum klassischen Autorenkino. Ich bin für alles offen und schließe nichts aus. Es wäre daher absurd von einer "Anti-Hollywood-Phase" oder einer "Autorenfilm-Phase" zu sprechen. All das findet andauernd parallel statt. Ist das so unbegreiflich?  ;)

Außerdem bespreche und sehe ich derzeit mehr Hollywood-Filme als in den letzten zwei Jahren zusammen!  ;)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Hankey

ZitatIst das so unbegreiflich?
Darauf ein schmödes JA! :icon_mrgreen: :pidu:

Mein Gott bin ich heute kurzgebunden! ;)
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Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 15 August 2007, 20:58:47
Was erwartest du von mir? Natürlich habe ich noch nicht alle Gordon-Filme gesehen!  ;)

Ach, ich habe aufgehört, Ewartungen an dich zu stellen. :icon_mrgreen: :icon_twisted:

Zitat von: McKenzie am 15 August 2007, 20:58:47
Allerdings kanns du froh sein, nicht "Once upon a time in the WEST" geschrieben zu haben denn dann würde ich jetzt vermutlich aus allen Nähten platzen. Der Film der Filme, den du offenbar in einem Anfall geistige Umnachtung gesehen hast.  :icon_eek:

Ich würde den zwar niemals, NIEMALS als "Film aller Filme" bezeichnen (so etwas gibt es imo auch nicht), aber den finde ich ziemlich gut, von daher: Kein Grund zur Sorge. (ich hab sogar die Limited Edition mit so 'ner komischen Mundharmonika im Schrank :icon_mrgreen:).*

Zitat von: McKenzie am 15 August 2007, 20:58:47
Keine Wechselperioden! Es ist eine stetige Entwicklung vorwärts und die geht bekanntlich nicht in die andere Richtung. Nein, ich werde mich nicht zurückentwickeln! :icon_mrgreen: Wozu auch? Du hast einfach immer noch nicht verstanden, welche Art von Cineast ich bin: Bei mir geht ALLES, vom übelsten Horror- / Splatter-Trash über gestandene Arthaus - / Unterhaltungsware und anspruchsvolleres Genre-Kino bis hin zum klassischen Autorenkino. Ich bin für alles offen und schließe nichts aus. Es wäre daher absurd von einer "Anti-Hollywood-Phase" oder einer "Autorenfilm-Phase" zu sprechen. All das findet andauernd parallel statt. Ist das so unbegreiflich?  ;)

Immer ruhig bleiben, weiß ich doch alles. ;)


* vielleicht schaust du dir AMERICA auch erstmal an, bevor du Leone zum Weltverbesserer verklärst

Mr. Hankey

16 August 2007, 00:50:06 #246 Letzte Bearbeitung: 16 August 2007, 00:52:41 von Mr. Hankey
Jetzt habe ich mich doch kurz mal in deine Besprechung gelesen und schon im ersten Absatz ist ein megafetter Fehler drin:

ZitatDas gute Stück nennt sich ,,Planet Terror" und wurde vom deutschen Verleih wohlweislich von seinem eher weniger kongenialen Partner ,,Death Proof" getrennt
Das ist schlichtweg Blödsinn, da es nicht der deutsche Verleiher war, sondern die Gebrüder Weinstein, die sich für die Trennung der Filme auf dem europäischen Markt entschieden haben. Da hat Senator null und nichts damit zu tun.

Das solltest du wirklich schnellstmöglich abändern, sondern sind deine Kompetenzen schon nach dem ersten Absatz nicht mehr glaubwürdig! :icon_twisted: ;) ;)
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McKenzie

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 August 2007, 23:14:23
Ach, ich habe aufgehört, Ewartungen an dich zu stellen. :icon_mrgreen: :icon_twisted:

Ja, ich habe irgendwann auch aufgehört, Erwartungen an mich zu stellen weil ich sie grundsätzlich untertreffe... :icon_rolleyes: :icon_mrgreen:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 August 2007, 23:14:23
Ich würde den zwar niemals, NIEMALS als "Film aller Filme" bezeichnen (so etwas gibt es imo auch nicht), aber den finde ich ziemlich gut, von daher: Kein Grund zur Sorge.

Na dann... Wie gesagt, es hat schon seine Gründe warum ich den Film derart anbete, das kannst du mir glauben. Und es hat nichts mit Macho-Pathos und nur sekundär mit großen Bildern oder ähnlichem zu tun.

Ach ja...

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 August 2007, 23:14:23
(ich hab sogar die Limited Edition mit so 'ner komischen Mundharmonika im Schrank :icon_mrgreen:).*

...die du wahrscheinlich gar nicht spielen kannst!  :king: Falls wir uns jemals kennenlernen sollten, bringe ich dir bei wie man "Auld long syne" darauf spielt  :icon_mrgreen:, schließlich schare ich nicht umsonst schon seit 5 Jahren ein Dutzend verschiedener Mundharmonikas um mich. Übrigens geht meine Fan-Liebe nicht einmal soweit - ich habe mich mit der einfachen Doppel-DVD begnügt.  ;)

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 15 August 2007, 23:14:23
* vielleicht schaust du dir AMERICA auch erstmal an, bevor du Leone zum Weltverbesserer verklärst

Als Weltverbesserer würde ich ihn NIE bezeichnen (dafür sind seine zynischen Anwandlungen viel zu reichlich wenngleich er natürlich ein echter Humanist ist), wohl aber als einen der wichtigsten und reifsten Realisten, bzw. Pessimisten des modernen Kinos und einen der wenigen Regisseure, der es verstanden hat, komplexes und inhaltlich reiches Autorenkino für die Masse zu drehen.

Zitat von: Mr. Hankey am 16 August 2007, 00:50:06
Das solltest du wirklich schnellstmöglich abändern, sondern sind deine Kompetenzen schon nach dem ersten Absatz nicht mehr glaubwürdig! :icon_twisted: ;) ;)

Soeben geschehen. Soviel ich weiß war der Entschluss, die Filme zu trennen bei Senator aber schon durch bevor "Grindhouse" in den USA überhaupt anlief und noch keine Rede davon war, die Filme dort ebenfalls einzeln zu veröffentlichen. Ist ja auch schnuppe, letztlich muss sich der geniale "Death Proof" so nicht den Platz nicht mit so einem Elephanten teilen.  :icon_twisted:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 16 August 2007, 03:02:40
Na dann... Wie gesagt, es hat schon seine Gründe warum ich den Film derart anbete, das kannst du mir glauben. Und es hat nichts mit Macho-Pathos und nur sekundär mit großen Bildern oder ähnlichem zu tun.

"Macho-Pathos" :LOL:

Na ja, ich glaube ja eher, dass deine naturgemäß leicht misogyn angehauchte Mentalität da einfach einen fruchtbaren Verständnisboden findet. :icon_twisted: :icon_mrgreen:

Zitat von: McKenzie am 16 August 2007, 03:02:40
Als Weltverbesserer würde ich ihn NIE bezeichnen (dafür sind seine zynischen Anwandlungen viel zu reichlich wenngleich er natürlich ein echter Humanist ist)

Weltverbesserer, Humanist ... scheißegal, denn das ist sowieso alles ziemlich konfus, sofern man es zumindest in Verbindung mit Sergio Leone bringt. :icon_lol: Aber sei's drum, da haben wir unterschiedliche Gewichtungen, mir würde ja auch nie in den Sinn kommen, Verhoeven als Humanisten zu bezeichnen. Da würden sich Heraklit und Cicero im Grabe umdrehen. ;)

McKenzie

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 16 August 2007, 18:11:33
Na ja, ich glaube ja eher, dass deine naturgemäß leicht misogyn angehauchte Mentalität da einfach einen fruchtbaren Verständnisboden findet. :icon_twisted: :icon_mrgreen:

Soll ich meine Mädels auf dich ansetzen?  :icon_twisted:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 16 August 2007, 18:11:33
Weltverbesserer, Humanist ... scheißegal, denn das ist sowieso alles ziemlich konfus, sofern man es zumindest in Verbindung mit Sergio Leone bringt. :icon_lol: Aber sei's drum, da haben wir unterschiedliche Gewichtungen, mir würde ja auch nie in den Sinn kommen, Verhoeven als Humanisten zu bezeichnen. Da würden sich Heraklit und Cicero im Grabe umdrehen. ;)

Ein jeder braue sein eigenes Bier - und koste aber auch von dem des anderen, nicht wahr?

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 16 August 2007, 18:11:33
"Macho-Pathos" :LOL:

Tu doch nicht so als wäre das eine Alliteration für dich!  :icon_lol:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

McKenzie

Nach langem Hadern ist es mir doch noch gelungen, die Kritik zu dem Film fertigzustellen, der mich von allen sieben Filmen, die ich auf dem diesjährigen Fantasy-Filmfest sehen konnte, am meisten beeindruckt hat. Und das, obwohl ich dem Regisseur dieses Films bislang eher ablehnend gegenüber stand. Doch es ist nie zu spät für eine zweite Chance.  ;)

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=102205&rid=257582

Mehr als sonst bitte ich hier um ausgiebiges Feedback. Denn wie mir scheint habe ich den Bogen dieses Mal überspannt und mich im Eifer des Gefechts im Sumpf psychologischer Thesen verfangen was zu einem in meinen Augen sehr verquasten Resultat geführt hat. Harte, aber ehrliche Worte wären also mehr als willkommen!  :icon_redface:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Bretzelburger

Von "Bug" habe ich schon einiges gehört und hoffe ihn, demnächst zu Gesicht zu bekommen - dann äußere ich mich zu deiner Kritik. :andy:

Ich komme auf ein älteres Posting von dir zurück, wo du schreibst, dass die Kritik in Mitternachtskino.de über "Die 120 Tage von Sodom" deiner Meinung entspricht. Ich gebe zu, dass ich ein wenig überrascht war davon, da es sich hier um eine der üblichen feuilletonistisch "anständig" ausgedrückten Kritiken handelt, die den wirklichen Kern der Aussage nicht erkennt, sondern bei dem üblichen konsensfähigen Inhalt bleibt.

So geht der Autor nur in einem Nebensatz auf die zahlenmäßig kleine Führungsschicht ein, gegen die nicht revoltiert wird - eine Kernaussage des Films. Dabei erwähnt er auch mit keinem Wort, dass selbst die mittleren Befehlsebenen (sozusagen die Polizei) zu Beginn zwangsrekrutiert wird - und es dadurch zu Gewalt innerhalb des unterdrückten Volkes kommt. Die politische Dimension wird in dieser Kritik nur am Rande erwähnt (Stichwort Faschismus).Stattdessen betont der Autor immer wieder den Begriff "Das Böse", denn für ihn liegt die Kernthese darin, dass Pasolini aufzeigen wollte, dass das Böse in allen Menschen vorhanden ist (Zitate :" Er zeigt den Horror, das Unmenschliche im Schöngeistigen und zeigt auch, wie konsequent das Böse ist." oder "er bildet nur die Realität ab, zeigt uns, in welche Abgründe der menschliche Geist, unabhängig des Bildungsgrades, fallen kann." oder "Das Böse schlummert überall. Auch der intelligenteste, hochgestellteste Mensch hat jene dunkle Seite in sich.")

Diese Aussagen sind - man entschuldige meine deutlichen Worte - nicht nur dumm, an Pasolinis Intention völlig vorbeigehend, sondern schlicht diskriminierend. Was will er mit den Worten "AUCH der intelligenteste..." sagen ? - Das wir schon vorher wussten, dass "das Böse" in den weniger kulturellen Menschen verankert war und uns Pasolini endlich darüber aufklären wollte, dass es auch in so "hochgestellten Menschen" wie Bischöfen oder Richtern vorhanden ist? - Wer Pasolini ein bißchen kennt, weiß, dass es daran mit Sicherheit niemals einen Zweifel gab und dafür bestimmt nicht "Die 120 Tage von Sodom" notwendig waren.

Nein, alleine die Verwendung des Begriffes "Das Böse" verdeutlicht ein Missverständnis, denn es ist eine religiös mißbrauchte Bezeichnung, die bewusst werten will. Und genau das will Pasolini eben nicht, denn eine Wertung bedeutet gleichzeitig auch eine Hindeutung, die dazu führen kann, dass man sich selbst davon ausnimmt. Wenn ich von dem "Bösen" spreche, dann lasse ich damit auch einen Grad zu, der eine Bestrafungshöhe nach sich zieht - wie nach der Beichte, die je nach Schwere des Vergehens eine bestimmte Anzahl von Gebeten als Sühne vorschreibt. Und darum geht es Pasolini mit Sicherheit nicht und er will nicht einmal damit aussagen, dass die Führungskräfte hier "besonders böse" sind. Das Unbequeme an seinem Film ist, dass er Niemanden herausnimmt (auch wenn es natürlich Jedem selbst überlassen ist, wie sehr er sich davon ansprechen lässt)und das auch wir (das unterdrückte Volk) genauso zu Gewalt bereit sind gegen den vermeintlich Schwächeren, um uns selbst scheinbar zu retten. Das es keine Solidarität gibt, keine Lehren gezogen werden aus unzähligen Unterdrückungsmechanismen der Vergangenheit - das hat Pasolini so wütend gemacht, dass er diesen Film drehte.

Wenn der Autor von dem "Bösen" spricht, dann wirkt das wie der verzweifelte Versuch, etwas Unfassbares begreifbar zu machen, aber damit versteht er Pasolini nicht. Für diesen sind "Gut" und "Böse" eins, sie bedingen sich gegenseitig und fallen in der Begrifflichkeit weg - eine Denkweise, die sich gleichzeitig als Kritik an der Religion versteht, welche sich ja bemüht ,diese beiden Begriffe gegenseitig aufzuwiegen. Im Grunde muss ich dem Autoren anhand seiner Kritik unterstellen, dass er selbst sich nicht als Teil des in "Die 120 Tage von Sodom" gezeigten Universums sieht, weil er natürlich nicht zu solchen Methoden greifen würde. Und darin liegt eben das häufigste Missverständnis, was ich in meiner Review als "Quadratur des Kreises" bezeichnet habe. Pasolini musste die Gewalt zeigen, um seine Aussage deutlich werden zu lassen - auch in ihren extremsten Auswirkungen - aber gleichzeitig gibt er damit dem Zuschauer auch die Argumentation in die Hand, sich selber nicht angesprochen zu fühlen, denn so "böse" ist er ja selbst nicht - und genau dieser Denkweise leistet diese Kritik Vorschub.

Mich persönlich ärgert eine solche Kritik mehr als die vielen, manchmal etwas einfach gestrickten Aussagen, da diese nur von Wenigen wirklich ernst genommen werden. Doch der hier vorliegende Text ist gut formuliert, sauber aufgebaut und verfügt scheinbar über ausreichend Grundwissen. Doch Erstens stimmt das nicht, da sich der Autor mit der Persönlichkeit Pasolinis kaum beschäftigt zu haben scheint, und zum Anderen bleibt die Kernaussage - freundlich ausgedrückt - viel zu sehr an der Oberfläche.

Mr. Vincent Vega

Davon abgesehen, dass diese Zerpflückung natürlich in McKenzies Thread nicht wirklich richtig aufgehoben ist (es gibt z.B. ein Forum bei Mitternachtskino), ist dieses Review in der Tat grob fahrlässig. Es würde mich aber nicht wundern, wenn der wehrte Plani das mittlerweile selbst so sehen würde.

Bretzelburger

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 27 August 2007, 15:27:02
Davon abgesehen, dass diese Zerpflückung natürlich in McKenzies Thread nicht wirklich richtig aufgehoben ist (es gibt z.B. ein Forum bei Mitternachtskino), ist dieses Review in der Tat grob fahrlässig. Es würde mich aber nicht wundern, wenn der wehrte Plani das mittlerweile selbst so sehen würde.

Ohne McKenzies Aussage wäre ich nicht darauf gekommen und mich würde nach wie vor interessieren, wie er inzwischen zu der Review steht, die er ja positiv bekannt gemacht hatte. Außerdem war mir nicht bekannt, dass sich hinter dem Mitternachtskino Plani verbirgt.

McKenzie

27 August 2007, 21:04:43 #254 Letzte Bearbeitung: 27 August 2007, 21:54:34 von McKenzie
Nun, ich muss gestehen die Kritik vor zwei Jahren, nachdem ich "Salò" zum ersten Mal gesehen hatte, gelesen zu haben und als ich sie vor einiger Zeit wieder erwähnte habe ich den Fehler begangen, sie nicht noch einmal zu lesen. Ja, sie ist in der Tat nicht wirklich adäquat und ich kann dich beruhigen, Udo: Dein e Kritik geht wesentlich schlüssiger und vor allem mit mehr Hintergrundwissen auf den Film ein - was dieser Kritik wirklich fehlt. Denn wenn man Pasolini kennt weiß man um seine politischen Ideale (Religion ist bei ihm eher ein Spielball denn ein Ideal) und sein Welt- / Menschenbild und davon spürt man dort nichts, bzw. nur sehr wenig. (Die Kritik an der Aristokratie und dem Großbürgertum ist eben offensichtlich und daher gehört nicht allzu viel dazu, sie aufzudecken.)

In zwei Jahren kann sich viel ändern.  :icon_mrgreen: Einige meiner eigenen Kritiken, mit denen ich letztes Jahr noch einigermaßen zufrieden war stehen nun schon auf der Abschussliste nachdem ich schon ca. 40 Stück löschen habe lassen.

Überhaupt haben mich in letzter Zeit einige Zweifel beschlichen, was Mitternachtskino.de belangt. Durch Planis Kritik zu Andrzej Zulawskis "Possession" bin ich auf den Film aufmerksam und neugierig geworden, nachdem ich ihn inzwischen gesehen und in den Pantheon meiner Top 25 aufgenommen habe (WAS für ein Meisterwerk!  :love:) halte ich seinen Text allerdings für äußerst schwach. Er geht kaum auf den Inhalt des Films und die Figuren ein sondern liefert nur eine eher oberflächliche Beschreibung des athmosphärischen und narrativen Gerüsts und reißt den eigentlich Inhalt nur an. Und das ist leider desöfteren der Fall. Ich mag seinen Schreibstil sehr und lese seine Kritiken immer wieder gerne doch ich im Gegensatz zu früher traue ich ihnen nicht mehr so sehr.

Übrigens kann ich schon nachvollziehen das Udo sich dazu hier äußert - schließlich scheint es nicht immer angenehm honoriert zu werden wenn man Herrn Last kritisiert und darüber hinaus betraf es ja auch eher unser Verständnis von aussagekräftigen Filmkritiken.

@ Bretzelburger:

Überlässt du mir Rudolf Thomes "Detektive" zur Rezension?  :icon_mrgreen:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

McKenzie

Eine ganz besonders obskure Perle aus dem Hinterhof der deutschen Filmgeschichte - überraschenderweise von den Niederungen des Schundfilms weit entfernt, eher ernsthaft inszeniert und innerhalb der deutschen Filmlandschaft der 70ziger Jahre sicherlich absolut einzigartig:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=26112&rid=259149

Mehr schlecht als recht - derzeit überlege ich ernsthaft ob ich vielleicht für ein Jahr pausieren oder ganz aufhören sollte.  :icon_sad:

Aber das würde ich vermutlich nicht durchhalten.  :icon_mrgreen:

ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am  7 September 2007, 05:16:05Mehr schlecht als recht - derzeit überlege ich ernsthaft ob ich vielleicht für ein Jahr pausieren oder ganz aufhören sollte.  :icon_sad:

Und wieso das?

McKenzie

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  7 September 2007, 13:57:38
Und wieso das?

Man könnte mich ja des "Fishing for compliments" verdächtigen aber ich versichere, dass das wirklich nicht zutrifft. Es könnte nun das gesamte GF mit Komplimenten über mich herfallen und das würde trotzdem nichts daran ändern, das ich in meinen Augen Review-technisch momentan auf der Stelle trete und mich nicht weiterentwickle. Vielleicht merkt man das auch selbst zuletzt denn eigentlich entwickelt man sich ja unentwegt weiter in unterschiedliche Richtungen aber derzeit bin ich derart unzufrieden das ich kaum noch Lust verspüre, zu schreiben. Nur wenn ich wirklich angetan oder überrascht bin wie eben vorgestern bei "Whispering Death" dann überkommt es mich doch noch aber kaum ist der Text fertig verspüre ich schon die große Unzufriedenheit.

Ich zitiere Rudolf Schündler in "Der unheimliche Mönch":

"Es ist der Geist in meinem Inneren. Er hält mich an, nur das Vollkommene zu schaffen!"  :icon_confused:

Aber du wirst mir doch nicht erzählen wollen das ausgerechnet du mein "zugegebenermaßen durchaus erahnbares Talent" vermissen würdest, oder?  :icon_lol:
(Ich bin ja keineswegs nachtragend, finde nur diese Ausdrucksweise äußerst markant - in Gedanken habe ich dich seitdem schon als zukünftigen intellektuellen Sektschwenker des GF notiert  :icon_twisted: ;))
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Vince

Wirf mal nen Blick in den "User des Tages"-Thread, dann kriegst du gleich wieder Lust, aktiv zu werden. Dann hat der Thread auch seinen Sinn bestätigt, der dort zuletzt immer wieder angezweifelt wurde.  ;)

Das Gefühl, das du da beschreibst, kenn ich auch von mir selbst, aber wir hatten das ja schon öfters - die Stagnation fällt einem selbst (zumindest als selbstkritischer Autor) immer als erstes auf, aber nach außen ist das nie so schnell zu erkennen, wie man immer meint. Man ist auch nicht immer so ewig gleich, wie man manchmal glaubt - und selbst wenn, man muss sich ja nicht ständig winden wie ein Chamäleon. Wenn es dann mal wieder in eine andere Richtung gehen soll, einfach mal ein bisschen experimentieren, das tut manchmal gut. Verfass ein Theaterstück oder so. ;)

McKenzie

Zitat von: Vince am  7 September 2007, 23:05:20
Wirf mal nen Blick in den "User des Tages"-Thread, dann kriegst du gleich wieder Lust, aktiv zu werden. Dann hat der Thread auch seinen Sinn bestätigt, der dort zuletzt immer wieder angezweifelt wurde.  ;)

Schlimmer geht's immer, zweifellos!  ;)

Zitat von: Vince am  7 September 2007, 23:05:20
Wenn es dann mal wieder in eine andere Richtung gehen soll, einfach mal ein bisschen experimentieren, das tut manchmal gut. Verfass ein Theaterstück oder so. ;)

Wenn das helfen würde... - ich bereite derzeit einen eigenen Kurzfilm vor (inkl. Drehbuch) und das Problem ist genau das gleiche und am meisten drückt mich eigentlich der Umstand, das die eine Hälfte meiner neueren Texte zu flapsig und die andere zu verkopft und trocken ist. Die Balance zwischen Leserfreundlichkeit und eigenem Anspruch ist mir sehr wichtig - sowohl bei den Filmen, die ich sehe (Roland Klick: "Kommunikation zwischen Regisseur und Publikum ist sehr, sehr wichtig!") als auch bei deren Rezension.

Vielleicht schreibe ich mir diesen Frust mit einer äußerst rüden und derb geschriebenen Sex-Film-Retro ohne jegliches Niveau vom Leib - oder ich folge den Spuren deines "Slugs"-Reviews und schreibe einen Brief an die Wachowski-Brüder. Oder... ich beende eine tragisch-misanthropische Revenge'n'Torture-Kurzgeschichte, die ich vor einem Jahr begonnen habe... oder ich mache eine kleine RomCom-Reihe... oder, oder, oder...

Siehst du? Es ist wirklich ZU verfahren.  :icon_sad:#
Aber letztlich nicht aussichtslos - gelegentlich bin ich auch einigermaßen zufrieden, nur kann ich mir meist nicht erklären, warum. Das goldene Ei muss also nicht mehr gelegt sondern nur noch gefunden werden...
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am  7 September 2007, 22:20:09
Aber du wirst mir doch nicht erzählen wollen das ausgerechnet du mein "zugegebenermaßen durchaus erahnbares Talent" vermissen würdest, oder?  :icon_lol:

Sag' mal tust du jetzt nur so oder hat dir diese (gänzlich scherzhaft und NICHT ernst gemeinte) Bemerkung wirklich so zugesetzt?

Zitat von: McKenzie am  7 September 2007, 22:20:09
(Ich bin ja keineswegs nachtragend, finde nur diese Ausdrucksweise äußerst markant - in Gedanken habe ich dich seitdem schon als zukünftigen intellektuellen Sektschwenker des GF notiert  :icon_twisted: ;))

Die Formulierung will sich bei mir nicht zu einem verständlichen Ganzen fügen. ;)

Jedenfalls kann ich ähnlich wie Vince dieses Gefühl der Dürreperiode duchaus nachvollziehen. Hier sollte man jedoch Selbstanspruch und Genügsamkeit in eine gesündere Relation packen. Du zählst nicht nur Anhand deiner Reviewauswahl, die unberechenbarer und zugänglicher sein könnte (aber nicht muss), sondern auch aufgrund von eigenwilligen, ambitionierten und (wenn auch nicht immer nachvollziehbaren, so doch vor allem) originellen Interpretationen zu den interessantesten Autoren innerhalb der ofdb. Auch wenn ich deiner Selbsteinschätzung zwar insoweit zustimmen kann, dass die letzten Besprechungen mich nicht ganz so überzeugten konnten wie gewöhnlich, tut das längst nicht gleich Not, die Koffer zu packen. In Kürze wird diese kleine Phase der Selbstzweifel sicher ohnehin wieder beendet sein - wo Talent ist, ist eben Talent, das hast du ja nun einmal.

McKenzie

Da war also doch noch etwas!  :icon_mrgreen:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  8 September 2007, 14:46:20
Sag' mal tust du jetzt nur so oder hat dir diese (gänzlich scherzhaft und NICHT ernst gemeinte) Bemerkung wirklich so zugesetzt?

Nein, eigentlich nicht - denn so überheblich wie sie formuliert war gab es nur zwei Möglichkeiten - den Scherz, als den du sie verstanden wissen wolltest oder den Ernst, der glücklicherweise nicht dahinter stand. Da ich mir aber nicht wirklich sicher war, hat sich das ganze doch irgendwo eingeprägt, nahe gegangen ist es mir allerdings nicht, keine Sorge! (Ich werde mich doch nicht von DEM Mr. Vincent Vega verunsichern lassen  :icon_twisted: ;))

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  8 September 2007, 14:46:20
Die Formulierung will sich bei mir nicht zu einem verständlichen Ganzen fügen. ;)

S. o.  ;)

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  8 September 2007, 14:46:20
Jedenfalls kann ich ähnlich wie Vince dieses Gefühl der Dürreperiode duchaus nachvollziehen. Hier sollte man jedoch Selbstanspruch und Genügsamkeit in eine gesündere Relation packen.

Damit hast du vollkommen recht, nur ist Disziplin gerade hier besonders mühsam - einmal Masochist, immer Masochist. (Aber das ist natürlich keine Ausrede;-)

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  8 September 2007, 14:46:20
Du zählst nicht nur Anhand deiner Reviewauswahl,
Zitat
Zitatdie unberechenbarer und zugänglicher sein könnte
(aber nicht muss), sondern auch aufgrund von eigenwilligen, ambitionierten und (wenn auch nicht immer nachvollziehbaren, so doch vor allem) originellen Interpretationen zu den interessantesten Autoren innerhalb der ofdb.

Willst du dass ich rot oder nur rosa werde?  :icon_redface:
Das von dir zu hören macht mich aber besonders glücklich (und überrascht) da ich bisher immer annahm (schon vor der besagten Bemerkung) das du von mir als Mensch vielleicht etwas, als Autor aber nur wenig hältst. Hat weniger etwas mit einer übermäßigen Wertschätzung deiner Meinung zu tun (du verstehst sicher, was ich meine) als mit einer sachlichen gegenseitigen, "kollegialen" Beurteilung. So schätze ich z. B. einige Autoren sehr, die aufgrund ihres streitbaren Stils eher selten im Zentrum der Diskussion stehen, reife Worte sind also nicht alles.
Grazie!

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  8 September 2007, 14:46:20
Auch wenn ich deiner Selbsteinschätzung zwar insoweit zustimmen kann, dass die letzten Besprechungen mich nicht ganz so überzeugten konnten wie gewöhnlich, tut das längst nicht gleich Not, die Koffer zu packen. In Kürze wird diese kleine Phase der Selbstzweifel sicher ohnehin wieder beendet sein - wo Talent ist, ist eben Talent, das hast du ja nun einmal.

Ja, vermutlich durchlebt jeder, der vergleichsweise viel schreibt einmal solche Phasen. Manche schreiben dann trotzdem weiter (treiben den Teufel mit Beelzebub aus  - ich glaube, Bretzel oder Moonshade würden eine längere Pause nicht übers Herz bringen;)), andere wie eben z. B. ich würden am liebsten im Boden versinken. Eine interessante Beobachtung ist beispielsweise auch, das mich in der Regel die Texte am meisten zufriedenstellen, die ich nach längeren Pausen geschrieben habe (abgesehen von der jüngsten). Daher wäre eine niedrigere Dichte evtl. qualitätsfördender was man bei Fastmachine sehr gut beobachten kann, dem es bisher gelungen ist, einen relativ konstanten Qualitätspegel zu halten.

Ach ja, die Polemik und kleine Sticheleien folgen uns ja auf Schritt und Tritt:

Zitat von: Mr. Vincent Vegadie unberechenbarer und zugänglicher sein könnte

Ein Blick in den Spiegel?  :king:
Aber du hast vollkommen recht, ich sollte mir wirklich einmal ein Herz fassen und etwas durchaus gewöhnliches tun, womit jedoch niemand rechnet (Spontanität und bewusster Verstoß gegen Erwartungsmuster gehören zu meinen wichtigsten Prinzipien als Cineast  :icon_twisted:). Vielleicht "Transformers" besprechen (inkl. sicherlich unverzichtbarer 10/10-Wertung) oder einen Fassbinder-Film nach allen Regeln der Kunst verreißen. Da bieten sich zahlreiche ungeahnte Möglichkeiten. Meinem Traumprojekt, der großen OFDb-Transgression - eines qualitativ hochwertigen Gesamtverisses von "Herr der Ringe" - fühle ich mich LEIDER, leider, leider (noch) nicht gewachsen.

Wie du siehst träume ich gerne von ungebauten Ungeheuerlichkeiten, um meine Review-Liste aufregender zu gestalten, nur ist jeder Text harte Arbeit die man natürlich nicht für alles tun will. Für "Verrückt nach Mary" kommt das aber noch, Ehrenwort! :icon_redface:

Christoph, dem der an COPFKILLER versprochene "There's something about Mary"-Review immer noch quengelnd im Nacken sitzt.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Bretzelburger

Zitatich glaube, Bretzel oder Moonshade würden eine längere Pause nicht übers Herz bringen

Ich habe schon einmal drei Wochen Pause gemacht, aber eher gezwungenermassen. Natürlich kann ich unterschiedliche Qualitäten nicht ausschließen, aber bei meinem Beruf ist das auch nicht anders und da mache ich auch keine Pause. Entscheidend ist der Spass und so lange ich noch so viele Filme sehe, nach denen ich einfach Lust habe, etwas darüber abzusondern, werde ich keine Kunstpausen einlegen.

Mir ist aber natürlich auch klar, dass eine Review über "The Messengers" eher aus einer Art Vollständigkeitsdrang entsteht, während ein Antonioni-Film eine Herzensangelegenheit ist. So will ich auch seit einer Woche endlich eine Review über "Psycho" schreiben, finde aber keinen rechten Anfang.

Vielleicht rühren deine Schwierigkeiten ,die mir übrigens keineswegs auffallen, auch daher, dass du fast nur Herzensangelegenheiten beschreibst (was ich sehr positiv finde). Manchmal hilft aber so ein netter Verriss wie bei "Last Legion", den man mal so richtig schön in die Tasten schmeist - immer nur möglichst anspruchsvoll ist wirklich anstrengend...


McKenzie

2 Oktober 2007, 05:15:31 #263 Letzte Bearbeitung: 2 Oktober 2007, 05:50:20 von McKenzie
http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=43867&rid=262131

Auch auf die Gefahr hin, das geschwind Mr. Vincent Vega und Bretzelburger angewetzt kommen und mir vorhalten was für einen pathetischen, oberflächlichen Unsinn ich zusammengeschrieben habe. ;)

Mein erster Douglas Sirk Film und ein mehr als beeindruckendes und erhellendes (auf filmhistorischer, NICHT auf philosophischer Ebene) Erlebnis. Daher habe ich auch nur einiges ohne feste Struktur wiedergegeben, allerdings immer noch unter der benebelten Nachwirkung des Films was sicherlich die Qualität dieses kurzen Textes nicht gerade hebt. Ist ohnehin nur eine Versuchsanordnung und dazu noch eine ziemlich peinliche, wie ich fürchte. Das Wort zum Sonntag - oder so ähnlich. :icon_confused:

Aber bevor ich mich wieder dem Trash  :icon_lol: und einigen deutschen Filmen widme wollte ich noch einmal das alte Hollywood zum Zuge kommen lassen.  ;)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Du brauchst gar nicht allzu tief stapeln. Mir gefallen deine Worte sehr gut, sie sind wohl temperiert und drücken eine ehrlich wirkende Sichtweise von dir auf diesen (deinen ersten?) Douglas Sirk-Film aus. Schön überschaubar und schwelgend im Ton wurde mir dein Zugang zum Film ganz deutlich, auch wenn ich hier und da sicher abweiche in meiner Beurteilung. Ein wenig unkonkret erscheinen die Gefühlsschilderungen deshalb, da du viel beschreibst, es aber kaum direkt auf den Film münzt. Beispiele in Zitatform, Hinweise auf spezielle Figuren und deren Verhaltensweisen, Sirks begnadete Stilmittel etc. wären sicherlich nicht verkehrt gewesen, auch wenn ich völlig d'accord damit gehen würde, dass dies alles andere als einfach ist.

Ich finde WRITTEN ON THE WIND gehört eher zu den semi-wichtigen Sirk-Filmen. Er ist wunderbar inszeniert, mir persönlich aber zu erdrückend. Bewundernswert bei Sirk ist ganz zweifellos, dass er seine Melodramen still strickt, ohne Hysterie. Da sind ihm Fassbinder, Kar Wai und Co. gefolgt, während andere überhaupt nicht begriffen haben, dass das der Schlüssel zur Wirkung ist.

McKenzie

2 Oktober 2007, 06:01:26 #265 Letzte Bearbeitung: 2 Oktober 2007, 06:05:44 von McKenzie
Das von einem Liebhaber Sirks zu hören erleichtert natürlich ungemein...
Ja, ich sollte vielleicht noch anhängen das ich wirklich nicht vorhatte, etwas zu schreiben und nach dem Film während der Arbeit an meinem "Drehbuch" (auf das ich mich nach diesem Eindruck nicht wirklich konzentrieren konnte) spontan ein wenig "abschweifte" was zugleich auch ein Experiment war, da dieses die-Gedanken-sprudeln-lassen sonst keine Rolle spielt bei meinen Kritiken (jüngst öfter - auch bei "Planet Terror" z. B.). Dein Einwand das ich viel behaupte aber nicht belege ist sicherlich berechtigt und bei der nächsten Sichtung sollte ich hier vielleicht noch einige Ergänzungen vornehmen. Aber hier war ich dafür einfach noch nicht konzentriert genug um mich wirklich zu sammeln. Wie man eben immer hin und weg ist wenn man einen dieser Filme gesehen hat, die nach der persönlichen Auffassung das Prädikat "Meisterwerk" verdienen. Und es ist auch immer wieder reizvoll (ich mache das gelegentlich gerne), ein Review zu schreiben ohne direkt auf den Inhalt des Films einzugehen, also auf die Figuren, die Machart, etc.

Interessant übrigens:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am  2 Oktober 2007, 05:40:03
Ich finde WRITTEN ON THE WIND gehört eher zu den semi-wichtigen Sirk-Filmen. Er ist wunderbar inszeniert, mir persönlich aber zu erdrückend. Bewundernswert bei Sirk ist ganz zweifellos, dass er seine Melodramen still strickt, ohne Hysterie.

Erdrückend? Kann ich eigentlich ganz und gar nicht nachvollziehen, ich (als Hollywood-Antipath mit schlimmsten Vorurteilen  ;)) fand ihn eigentlich sehr entspannend und erfrischend. Oder beziehst du dich damit auf seine thematische und formale Gewalt und ihre u. U. einengende Wirkung? Und was die Zurückhaltung betrifft - das trifft auf das Herzstück des Films sicherlich zu, gerade zu Beginn und am Ende braust er allerdings ordentlich auf. Wobei das unter Umständen auch an der wenig leidlichen musikalischen Untermalung liegen könnte.

Wie auch immer, auf meinem imaginären Wunschzettel sind nun schon einige weitere Sirks gelistet wobei allerdings ausgerechnet der sehr interessante "Magnificent Obsession" nur im Ausland auf DVD erhältlich ist. So sehr traue ich dem Ganzen noch nicht.  :icon_redface:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Happy Harry mit dem Harten

Auch mir hat dein neuester Text mal wieder gefallen und mich sehr neugierig auf den Film gemacht. Habe bisher noch gar keinen Film von Sirk gesehen, Schande über mich  :icon_redface:

Bretzelburger

Ich möchte hier einmal meiner Freude darüber Ausdruck geben, dass es zumindest im kleinen (aber feinen) Autorenkreis endlich die Entdeckung Sirks zu feiern gibt. Vor mehr als einem Jahr, als ich mich ihm widmete, kam ich mir ein wenig wie der Rufer in der Wüste vor...

Bretzelburger

(Zu früh draufgedrückt - hier die Fortsetzung) Sirks Filme gehören zu den prägendsten Erinnerungen meiner Jugend und es ist schon bedauerlich, dass ich fast jeden seiner Filme mehrfach sah, aber die meisten davon vor mehr als 25 Jahren. In den 70ern lief er im besten Abendprogramm - Samstag 20 Uhr 15 - kaum noch vorstellbar.

Ich gebe Mr.VV recht, dass es sich bei "In den Wind geschrieben" um ein semi-wichtiges Werk Sirks handelt, was aber keine Abwertung bedeuten soll. Eindeutig wichtiger ist "La Habanera" - http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=14448 - von 1937, sein letzter deutscher Film, den er drehte, bevor er quasi vom Drehort aus die Nazi-Schergen hinter sich liess, vor deren Umarmung er sich schützen wollte. "La Habanera" ist einer meiner liebsten Filme überhaupt, der über alle Sirk-Qualitäten verfügt, trotz der noch nicht technischen Perfektion seiner späteren Werke. "La Habanera" und sein früherer und noch nicht ganz in seinem Stil gedrehter Film "Zu neuen Ufern" - http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=13036 - sind auf DVD erhältlich und sehr zu empfehlen.

"Magnificent Obsession" ist neben "Imitation of Life" mein Lieblingsfilm von Sirk, auch wenn "All that Heaven Allows" sicherlich noch wichtiger ist - da kannst du aus meiner Sicht absolut nichts verkehrt machen.




McKenzie

3 Oktober 2007, 00:47:27 #269 Letzte Bearbeitung: 3 Oktober 2007, 00:50:33 von McKenzie
Zitat von: Bretzelburger am  2 Oktober 2007, 22:19:27
Ich möchte hier einmal meiner Freude darüber Ausdruck geben, dass es zumindest im kleinen (aber feinen) Autorenkreis endlich die Entdeckung Sirks zu feiern gibt. Vor mehr als einem Jahr, als ich mich ihm widmete, kam ich mir ein wenig wie der Rufer in der Wüste vor...

Ja, aber die OFDb entwickelt sich schließlich auch. Man darf ihre Ursprünge schließlich nicht vergessen und ich bin mir sicher das irgendwann in der Zukunft auch noch zahlreiche neue Autoren eintreten und sich über hier unterschlagene Regisseure wie Jean Renoir, Otar Iosseliani, Ottomar Domnick, Egon Günther, Agnes Varda, Rudolf Thome (coming soon: "Detektive"), Francois Truffaut und eben Detlef Sierck ( ;)) hermachen werden. Es braucht alles nur eine gewisse Zeit, um sich zu entwickeln. Das die OFDb so ohne Reiz nicht ist kann man u. a. daran erkennen das selbst ein bekannterer Kritiker wie Ulrich Behrens spaßeshalber schon vier seiner Texte in die OFDb gestellt hat - und der hätte es nun wirklich nicht nötig (obwohl er vielleicht auch einfach entsetzt über die übrigen Reviews zu den jeweiligen Filmen war...).

Leider muss ich dich enttäuschen, all deine Sirk-Reviews, abgesehen von "La Habanera" habe ich erst gestern nach "In den Wind geschrieben" gelesen, ausschlaggebend für meine Neugierde war eher Fassbinders Verehrung für Sirk und die überschwänglichen Schwärmereien und Erzählungen eines guten Freundes über "Magnificent Obsession".  ;) Und da "In den Wind geschrieben" als einziger Sirk in der Mediathek des hiesigen kommunalen Kinos zu haben war wurde er auch mein erster.

Zitat von: Bretzelburger am  2 Oktober 2007, 22:41:22
Ich gebe Mr.VV recht, dass es sich bei "In den Wind geschrieben" um ein semi-wichtiges Werk Sirks handelt, was aber keine Abwertung bedeuten soll. Eindeutig wichtiger ist "La Habanera" - http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=14448 - von 1937, sein letzter deutscher Film, den er drehte, bevor er quasi vom Drehort aus die Nazi-Schergen hinter sich liess, vor deren Umarmung er sich schützen wollte.

Ja, ich werde mir all das sicherlich nach und nach noch zu Gemüte führen (man will immer zuviel auf einmal - ich liebäugele gerade auch mit Truffauts fünfteiligem Antoine Doinel-Zyklus, möchte aber sicher sein, ausreichend Zeit dafür zu haben), allerdings ist es mir vorerst auch nicht sonderlich dringend, seine >wichtigsten< Filme zu sehen. Ganz gleich um welchen Regisseur es sich handelt, die Bedeutung eines Films innerhalb seines Gesamtwerkes sollte beim Betrachten immer zweitrangig sein (mir sind einfach schon zuviele Regisseure untergekommen deren "wichtige" Film ich bei weitem nicht so sehr schätzte wie die "unwichtigen", bestes Beispiel: Hitchcock), ebenso wie beispielsweise auch das Engagement eines Films. Einer der Gründe, warum mir u. a. Volker Schlöndorff und Ken Loach zuwieder sind ist z. B. das sie beide immer größten Wert darauf zu legen scheinen, "wichtige Themen" wie soziale Ungerechtigkeit, Krieg, Revolution, politische Schieberei etc. zu behandeln. Das rüttelt auf! Das erhellt! Das ist Courage!  :kotz:

Anders würde die Sache stehen wenn du mir erzählt hättest das "In den Wind geschrieben" einer seiner schwächsten Filme ist.  :icon_mrgreen:

Zitat von: Bretzelburger am  2 Oktober 2007, 22:41:22
"Magnificent Obsession" ist neben "Imitation of Life" mein Lieblingsfilm von Sirk, auch wenn "All that Heaven Allows" sicherlich noch wichtiger ist - da kannst du aus meiner Sicht absolut nichts verkehrt machen.

Danke für die Tips, ich werde sie berücksichtigen nach diesem delikaten Aperitif!  :icon_razz:

Zitat von: COPFKILLER am  2 Oktober 2007, 07:03:25
Auch mir hat dein neuester Text mal wieder gefallen und mich sehr neugierig auf den Film gemacht.

:icon_eek: :icon_redface:

Nun, das war dann eher unfreiwillig (da es ein klassischer Blindschuss war). Aber du siehst - mein erstes, spontan herbeigeführtes Sirk-Erlebnis war gleich ein phänomenaler cineastischer Genuss. Es könnte dir also durchaus ähnlich ergehen und ohne weitere Kentnisse zu besitzen würde ich diesen Film als zugängliches, offenes Werk zum Einstieg sofort weiterempfehlen (mal sehen ob ich das nach weiteren Sirks immer noch so sehe).

Letztlich habe ich es mir z. B. schon abgewöhnt, mich für mangelnde Kentnisse hinsichtlich des Werks WICHTIGER Regisseure zu schämen, kommt Zeit kommt Rat, kommen Godard, Tarkowsky, Tarr, Skolimowski, Watkins und viele andere. Und für unser Alter haben wir ohnehin schon ungeheure Berge von Zelluloid bewältigt.  :icon_mrgreen:
PS: Zu deinen Lederhosen-Großtaten (und möglichst noch vor Weihnachten zu "Verrückt nach Mary" :icon_redface:) komme ich noch beizeiten!  ;)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

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