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Der "offizielle" Sneak-Thread! (Spoiler möglich)

Begonnen von Moonshade, 22 März 2006, 10:25:29

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Hey_Yo

Zitat von: Vinyard Vaughn (OV Fascho) am 23 Juni 2010, 07:43:43
Zitat von: Hey_Yo am 23 Juni 2010, 01:37:06
...ich hasse die "The Evil Dead"-Reihe und auch "Bad Taste" ist Schrott.

:icon_eek: He said Jehova!

Ich habe mir neulich immerhin noch mal den zweiten "The Evil Dead" angesehen und muss sagen, dass er gar nicht mehr sooo schlimm war, wie ich ihn in Erinnerung hatte :icon_mrgreen:...
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

Moonshade

Ich glaub, wir gucken demnächst mal ein paar ernsthafte Horrorfilme beim Stammtisch....  :icon_mrgreen:


Ja, zum Sneakfilm "Brainstorming" kann ich nur sagen, daß ich etwas enttäuscht bin, denn ich hatte mir dann doch etwas mehr vorgestellt, als einen Improvisationsamateurfilm (mit durchaus ironischen Ansätzen) über einen Improvisationsamateurfilm, der sich für sich selbst und das Gezeigte entschuldigt, während er das Mißlingen zur Amateurfilmmaxime erklärt und dann doch nur alle Impro-Amateur-Schrecklichkeit bringt. Das ist mir dann doch zu post-post-post-modern. :icon_mrgreen:

Letztendlich geräts, trotz bemühter Ansätze, mangels eines Teams (der Regisseur machte tapfer alles in Personalunion und war sichtlich kreativ überfordert, gab aber wohl nie auf) und irgend jemanden, der auch nur ansatzweise schauspielen konnte und bar jeder detaillierten Regieanweisungen eben nur zu dem, daß er erklären oder ironisieren soll: einem Wir-waren-dabei-Projekt für die Homeparty - aber ich denke mal, damit werden die Beteiligten alle zufrieden sein, da laut Erklärung der Darsteller jeder was anderes von dem Projekt wollte, nur keiner einen verdammt guten Film drehen (was fürs nächste Projekt zu wünschen wäre).

Daß der Regisseur seine Horrorfilme und seinen Lynch gesehen hat und durchaus Talent für grotesken Humor hat (das Zombiehäschen ließ sogar mich schmunzeln), flackerte manchmal auf, darauf sollte man sich das nächste Mal vielleicht konzentrieren.

Das hier war...leider...gar nix und alles, mal sehen ob Christian Kessler wirklich seinen versprochenen Audiokommentar abliefert.... :icon_mrgreen:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Karotte84

Dresden bekam nun doch noch Jungs bleiben Jungs, den ein Maedel aus unserer Gruppe bereits letzten Sommer in Frankreich gesehen hatte. Ich fand die Darstellung der Pubertaet ziemlich gelungen. Besser zumindest als bei den meisten Vertretern dieses Genre. Ueberzeichnungen halten sich in Grenzen. Dagegen wird die Unbeholfenheit der Jugendlichen zwischen grossen Spruechen, kindlichen Zuegen und von erwachsenen kopierten Verhalten ehrlich und ungeschoent, mit Blick fuers Detail dargestellt. Wunderbare Endszene. Darf im Anschluss diskutiert werden, ob die geschilderte, aus der Sicht der Jugendlichen Protagonisten hoechst dramatische, Episode letztlich belanglos war, wenn man erkennt wie viel sich in recht kurzer Zeit wieder veraendert. (Aus meiner Sicht ist dem natuerlich nicht so).

Witzige Dialoge. Ein paar sehr ueberraschende Lacher. Glaubwuerdig. Weckt Erinnerungen. (7,5/10)

Mr. Hankey

Yoo, sehe es alles in allem ähnlich wie Karotte, auch wenn ich punktemäßig ein wenig darunter liege, denn so ein paar unnötige Anbiederungen ans Genre,
Spoiler: zeige
wie die Kackespritzer aus dem Flugzeug, die natürlich just in dem Moment herunterspritzen, wenn Mama und Sohnemann aus dem Fenster gucken, der vollgewichste Strumpf welcher natürlich angezogen wird und so manch Anderem
, dürfen natürlich auch in einem französischen Tennie-Komödchen nicht fehlen. Ansonsten aber alles in allem eine recht ansehnliche Mischung aus "Eis am Stiel" (Teil1) und "Superbad", mitunter recht realistisch gestaltet und irgendwo auch weit weniger peinlich, als so viele Genre-Pedanten vorher. 6,5/10 Punkte!
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McMurphy

Ich kann meinen beiden Vorrednern nur zustimmen. Jungs bleiben Jungs ist ein sympathischer Vertreter des Genres, gut beobachtet und weit weniger pubertär-peinlich als manch Hollywood-Komödie mit erwachsenen Darstellern (7/10).
- "I see your front tyre's going a bit flat on you there, Burt."
- "Oh yeah, well the good news is, it's only flat on the bottom."
(aus "The World's Fastest Indian")

Hey_Yo

Wenn jemand doch noch die Gelegenheit haben sollte, "Brainstorming" zu schauen, nutzt die Chance. Anscheinend sind Moon und ich die Einzigen, die den schlecht fanden. Hier ein Zitat aus einem anderen Review:
"Deutlich hochwertiger als "Warten auf Angelina", spannender als "Moon" und lustiger als "Thank You For Smoking"."

:LOL:
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Moonshade

Hör mir auf, mindestens zwei Drittel von diesen Kommentaren rollen mir echt die Fußnägel hoch (allerdings ist gerade im Falle von "Moon" es ein bestimmter Sneakerblock der sich da so ungemein einig ist mit dem "mangelhaft" - als letzte Woche die Hände für "Moon" gehoben werden mußten, gabs für "schlecht gefallen" etwa 3 Prozent und für "gut gefallen" etwa 70 Prozent - so verfälschen Kritiken das Gesamtbild, noch dazu mies geschriebene mit dem Tenor, das wäre ja sooooo langweilig gewesen  :hacki:)...  :icon_mrgreen:

...was aber wahre Übertreibung für gute PR ist, beweisen die Filmemacher selbst auf ihrer Homepage.
Da steht zur Premiere etwas von 10minütigem Schlußapplaus - vermutlich war der Schreiber gemütlich stoned, anders ist diese zeitliche Diskrepanz wohl nicht zu erklären.

Es gab ehrlich erfreuten und auch zufriedenen Applaus, aber der war nicht mal eine Minute lang, sondern die normalen 20 Sekunden - aber da man ja jetzt über einen Verleih redet, sollte man die Sache natürlich etwas auspolstern... :algo:
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"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Hey_Yo

Zitat von: Moonshade am 28 Juni 2010, 15:51:00
Tenor, das wäre ja sooooo langweilig gewesen

Es kann ja nicht alles so aufregend und spannend wie "Brainstorming" sein :icon_mrgreen:.
Ich hoffe, dass "Moon" diese Woche noch bei uns laufen wird. Es würde mich allerdings wundern, wenn "langweilig" und "mangelhaft" angebracht wären.

ZitatDa steht zur Premiere etwas von 10minütigem Schlußapplaus - vermutlich war der Schreiber gemütlich stoned, anders ist diese zeitliche Diskrepanz wohl nicht zu erklären.

Vielleicht zählen sie den immer wieder kurz aufkommenden Applaus während des Abspanns noch dazu - allerdings waren die Macher dabei fast aber immer die einzigen, die geklatscht haben.

Momentan muss ich viel lernen, ich werde morgen aber noch eine kurze Kritik zum Film kritzeln; der potentielle Verleih muss sehen, dass nicht alle den Film abfeiern :D . Sollte sich dennoch ein Verleih finden, freut es mich für die Macher. Dann hoffe ich aber auch, dass sie mit dem Geld, das sie verdienen, vielleicht beim nächsten Mal einen anständigen Film auf die Beine stellen. Immerhin ist dann ein bisschen Geld da.
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Moonshade

Hat Troma ne Deutschland-Filliale?
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Vinyard Vaughn

Nachdem wir Wochen um Wochen nun den Trailer von "The Invention of Lying" durch hatten (ebenso wie gestern erneut) lief er nun auch endlich bei uns in FF/M. Über weite Strecken hinweg mochte ich die Demontage von alltäglichen Lügen, Oberflächlichkeiten bis hin zum großen Wurf mit dem "Man in the sky" (abgesehen von Kleinigkeiten...warum sagen in einer Welt, wo jeder die Wahrheit sagt alle weiterhin brav "Thanks" zu jedem Scheiß? Wäre es nicht grundehrlicher das die meiste Zeit über wegzulassen?). Einige Dinge wollen jedoch nicht passen, allenvoran warum Gervais der Pferdefresse Garner hinterherläuft (ja ich weiß wie es gedacht war, aber warum Garner? Eeeh.). Und dann das furchtbare
Spoiler: zeige
Happy End
, da kam mir die Möhrensuppe vom Mittag wieder hoch.

Verschenkt 5/10 - aber Hankey wird mir bestimmt wieder erzählen, dass ich das alles ganz falsch sehe und der Film eigentlich richtig toll und positiv und haste-nicht-gesehen ist.

P.S. Und dann kommt man aus dem Kino, geht zum Wagen und stellt fest das irgendeine Sacklarve einem das hintere Nummernschild gestohlen hat. (Btw: bereits das zweite Mal.) Man steigt ein, stellt fest, dass man die Wagenpapiere daheim hat liegen lassen und denkt sich zynisch, dass das einzige was noch fehlt eine Kontrolle der Bullen ist...selbstverständlich kam eine. Ich hasse mein Leben.
Zitat von: ForenregelnMaximalgröße für Bildsignaturen: 400x133 Pixel, 50 kb – nicht animiert!

When I see her on the street
You know she makes my life complete

Moonshade

Boah, als das Karma verteilt wurde, mußt du echt schiffen gewesen sein...das ist ja nicht zu glauben...
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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Was stehtn auf dem Nummernschild? F-uck 666?
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Roughale

HH OV Sneak hatte ein relativ langweiliges, wenn auch gelegentlich amüsantes Filmchen namens Please Give, das besser in's TV an einem Regentag gepasst hätte. 5/10

PS: Gerade mal nachgeforscht, dass ich da nicht wieder irgendeine Regieflitzpiepe ignoriert habe - nö, das war das Spielfilmdebut einer TV Regisseurin, die zwar zwei gar nicht so schlechte Six Feet Under Folgen inszeniert hat, was aber durch 4 Folgen Sex in the City brachial zunichte gemacht wird... Flame away you teddy bears!

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Wenn ein Film ohne Explosionen oder Zeichentrickfiguren bei Dir durchfällt, kann er nur gut sein.
Reicht das? ;)
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Roughale

Zitat von: LeCrumb am 29 Juni 2010, 12:27:00
Wenn ein Film ohne Explosionen oder Zeichentrickfiguren bei Dir durchfällt, kann er nur gut sein.
Reicht das? ;)

Nö, du kannst mehr :rofl: Die 5 kommt doch auch nur zustande, weil er in NYC spielt, hehe... Die Charaktere waren ansatzweise gar nicht komplett uninteressant, leider teilweise sehr nervig und eigentlich passierte nichts - da hätten auch keine Explosionen geholfen. Lediglich die Omma mit den rot-gefärbten Haaren hat ein bischen gerockt und nach der 5ten Mammographie bei älteren Frauen gleich zu Beginn war die Stimmung eh im Souterrain ;)

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Mr. Hankey

29 Juni 2010, 20:08:58 #4875 Letzte Bearbeitung: 29 Juni 2010, 20:19:08 von Mr. Hankey
Zitataber Hankey wird mir bestimmt wieder erzählen, dass ich das alles ganz falsch sehe und der Film eigentlich richtig toll und positiv und haste-nicht-gesehen ist.
Abwarten! Gerade bei dem Film bin auch ein wenig skeptisch, auch wenn ich froh bin, dass er wohl diese Woche auch bei uns laufen wird, wenn man den Prognosen glauben darf. Und das Happy Ends nicht immer gut sind ist mir klar und erst vor kurzem habe ich mit "Die Eleganz der Madame Michel" einen der besten Filme diesen Jahres gesehen, der
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kein Happy End hat
und dadurch noch besser wurde als ohnehin schon! Von daher, nieder mit den Vorurteilen! ;)
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Dionysos

Hannover hatte "Lügen macht erfinderisch".
Trotz der spannenden Grundidee, die hier und da ein paar wirklich witzige Einfälle parat hat (
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Bei der Polizeikontrolle [sinngemäß]: "Zum Glück sind sie beide weiß, ich hätte sonst wahrscheinlich sofort zugeschlagen" ... oder der Gag mit dem Sexgutschein  :icon_mrgreen:
), vermisst man angesichs der Vorzeichen und des allgemeinen Rufes des Hauptdarstellers irgendwie die bitterbösen Spitzen, obwohl mit der alles andere als subtilen Religionsverballhornung, die aber in dieser Form ziemlich abgeschmackt wirkt, schon satirische Ansätze vorhanden sind. In diesen bleibt der Film aber letztlich stecken, denn wirklich konsequent zu Ende gedacht wirken die meisten Ideen leider nicht - mit Ausnahme der Gutmenschenattitüde, die über den ganzen Film hinweg allgegenwärtig ist.
Umso detaillierter bekommen wir die vielleicht "ehrlichste" Romanze der Kinogeschichte zu sehen, die schlussendlich auch das tragende Handlungselement darstellt und nach allen Gesetzen des Mainstreamkinos abgehandelt wird. Auch wenn uns der überbordende Kitsch trotz Finale vor dem Traualtar (ich hasse Hochzeitsszenen - außer die aus "Die Reifeprüfung") erspart bleibt, lässt einen die Reduzierung der Filmidee auf ein solch vergleichsweise banales Szenario etwas unbefriedigt zurück.
Es wäre sicher unfair, den Film nur auf die Romanze zu reduzieren. Leider bleiben die vielen Denkansätze des zugrunde liegenden Gedankenexperiments in ein paar (teilweise wirklich guten!) Gags stecken, ohne näher beleuchtet zu werden, was einen faden Nachgeschmack hinterlässt. Insgesamt gute, lockere Unterhaltung, aber ohne größen Nährwert.
6/10
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Moonshade

Bei mir sinds nur 5/10 - da ist vieles mir entweder zu sketch- oder skizzenhaft geblieben, obwohl einiges sehr lustig war.
Daß alle immer nur die Wahrheit sagen (müssen) ist zwar gemeinhin recht komisch, aber damit automatisch Logik über Gefühl zu stellen, so daß Gervais eigentlich den ganzen Film hinter einer selbstverliebten und statusfixierten Uschi her läuft, ist dann doch etwas zu gewollt und eigentlich sehr traurig.

Gervais ist sehr gut, aber ihm fehlt immer noch eine kongeniale Vorlage zum Verfilmen, das hier wirkt wie eine Notlösung, damit er sich nicht langweilt.
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"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Hey_Yo

1 Juli 2010, 15:30:03 #4878 Letzte Bearbeitung: 1 Juli 2010, 15:37:09 von Hey_Yo
Hier gab's weder "Moon" noch "The Invention of Lying", sondern den italienischen "Mine Vaganti / Männer al dente". Ein Film über einen Mann, der seiner Familie gestehen will, dass er schwul ist, als sein Bruder das Wort ergreift und genau das gleiche sagt, woraufhin er aus dem Haus geworfen wird. Der Film wäre an sich ziemlich gut, verfällt aber sehr oft in überzogene Aktionen, die völlig überflüssig und albern sind (die ständig tanzenden und singenden Schwulen, die ständig trinkende Tante etc.). Das hat dann mehr was von Karikatur als von ernsthafter Dramödie. So reicht es am Ende leider nur für (6,5/10).

Als bekannt war, dass es ein italienischer Film ist, ging das Gestöhne hier direkt in JEDER Reihe los. Ich wüsste nicht, dass ich schon mehr als zehn italienische Filme gesehen habe, also hat's der Rest hier sicherlich erst recht nicht getan. Wieso dann trotzdem rumgemeckert werden muss, weiß ich nicht. Mittlerweile glaube ich, dass alles, was nicht aus den USA kommt, als schlecht angesehen wird. Die vorderste Reihe konnte während des Films auch nicht ihre Fresse halten, ich saß neun Reihen versetzt weiter hinten und konnte die gesamten Gespräche verfolgen. Und beim Rausgehen meinte auch ein weiterer Besucher, dass er sich so auf "Shrek" gefreut habe und dann sowas käme...  :kotz:
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

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SutterCain

Please Give auch in Berlin. Tolle Besetzung eines oftmals amüsanten, kammerspielhaften kleinen Filmes, den man sich wohl auch getrost auf einem Fernseher anschauen kann. Insofern trifft Roughales Aussage zu: Gut geeignet für einen regnerischen Sonntag auf der Couch. 6/10.

AB

Da kann ich mich anschliessen, hat amüsante Szenen, aber TV hätte auch gereicht. 5/10

Mr. Hankey

2 Juli 2010, 00:55:37 #4881 Letzte Bearbeitung: 2 Juli 2010, 00:59:50 von Mr. Hankey
Dresden hatte nun auch Lügen macht erfinderisch und ich schließe mich am meisten Dyos Meinung an. Ein netter und nicht wirklich ärgerlicher Film, der seine hervoragende Idee aber letztendlich nicht konsequent zu Ende führt. Viele der Gags, vor allem in der ersten Hälfte sind gelungen und machen Spaß und auch die letztendliche Bloßstellung von Kirche und Religion passt soweit gut, vor allem weil Gervais am Ende mit dem Satz
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Den Mann im Himmel gibt es nicht
ja das ganze Kostrukt letztendlich als DIE Lüge überhaupt darstellt. Nur leider rutscht der Film eben dennoch immer wieder ins Konventionelle ab und muss natürlich ein Happy End auffahren. Zudem wirken manche "Wahrheiten" in dem Film trotzdem gelogen (Z. Bsp. das von Viney schon erwähnte, ständige Dankesagen) und es ist auch irgendwie verwunderlich, warum anscheinend irgendwie jeder über jeden das Selbe zu denken scheint. (Das wird der große alte Mann mit den Falten und dem stetig großen Wortschwall, welcher mal mehr- mal weniger nachvollziehbar wirkt, sicher noch genauer erklären :icon_mrgreen:) Und Gervais früherer Biss scheint wohl langsam endgütlig verloren zu sein. Insgesamt fand ich ihn jedoch trotzdem ganz ansehbar, auch wegen seiner teils herrlichen Cameos, weshalb ich auch diesesmal auf 6,5/10 Punkte komme.
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Karotte84

2 Juli 2010, 09:33:20 #4882 Letzte Bearbeitung: 2 Juli 2010, 09:39:14 von Karotte84
Ich konnte Luegen macht erfinderisch weit weniger abgewinnen. Die Grundidee ist auesserst genial, aber die Umsetzung eine Katastrophe. Vielleicht haette man zuvor ein paar Soziologen und Philosophen engagieren sollen, die dann mal diskutieren, wie eine Welt ohne Luegen ueberhaupt aussehen wuerde. Die vorgestellte Version zumindest ist in sich leider ueberhaupt nicht schluessig und verdirbt mir so den Spass am Film. Das geht damit los, dass Emotionen und Schweigen offenbar auch als Luege gelten. Wie einfallslos vom Drehbuch, jedem Menschen ein unfassbares Mitteilungsbeduerfnis zuzuteilen, nur um ein paar Gags an der Oberflaeche abzugreifen.
Abgesehen davon sind die Menschen offenbar durch Dummheit gestraft. Oder unheimlich intelligent, indem Irrtum grundsaetzlich ausgeschlossen wird. "Hey, der sagt mir er hat 800Dollar auf dem Konto. Hier in meinem Computer steht zwar 300, aber was solls. Der wird sich schon nicht irren."; "Der Typ liegt total besoffen vor mir und mein Messgeraet zeigt 3 Promille. Aber der da sagt, dass der Typ voellig nuechtern ist. Na dann bin ich hier wohl der dumme."
Die These, dass Liebe zu haesslichen Menschen durchaus vorkommen, aber mit ihnen eine Beziehung einzugehen eine Luege ist, ist aus meiner Sicht ein unruehmlicher Hoehepunkt des Films. Gut durchdacht war eigentlich nur all das Geschriebene, von Werbung bis Emails.
Die von Jennifer Garner dargestellte Person ist in ihrer Ehrlichkeit, ihrem wahren Wesen, oberflaechlich und unsympathisch. Ihre Anziehungskraft auf den Protagonisten kann daher nur damit erklaert werden, dass auch dieser lediglich nach genetischer Perfektion strebt. Fuer einen Liebesfilm eine hochinteressante Botschaft...

Wie gesagt eine super Grundidee, aber in meinen Augen in der Umsetzung voellig missraten, weil sich die vorgestellte Welt in beinah jeder Hinsicht widerspricht. Fuer diese Unfaehigkeit gibts von mir auch nur (3/10)

P.S. Allein der Offkommentar in der ersten Minute ist eine Bankrotterklaerung an visuellen Einfallsreichtum. Zumal der im Verlauf der Geschichte auch noch unerklaerlich geaendert wird und statt einem neutralen Beobachter ploetzlich der Protagonist selbst mit uns spricht.

Moonshade

Yep, binnen der ersten 30 Sekunden den ganzen Plot einfach mal im Voraus zu verraten, ist natürlich eine dramaturgische Höchstleistung, Hut ab!!!
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Mr. Hankey

2 Juli 2010, 12:38:08 #4884 Letzte Bearbeitung: 2 Juli 2010, 13:01:59 von Mr. Hankey
Zitat
Zitat von: Karotte84 am  2 Juli 2010, 09:33:20Zumal der im Verlauf der Geschichte auch noch unerklaerlich geaendert wird und statt einem neutralen Beobachter ploetzlich der Protagonist selbst mit uns spricht.
Ich glaube Du irrst Dich. IMO wird auch schon der Off-Kommentar im Vorspann von der Hauptfigur gesprochen!

Ansonsten kann ich Deine Kritik durchaus nachvollziehen, nur habe ich so ein wenig das Gefühl, dass Du dir von dem Film im Endeffekt eine etwas ernsthaftere Auseinandersetzung mit dem Thema "Welt ohne Lügen" versprochen hast als der Film letztendlich ist und sein will. Z. Bsp. finde ich es absolut nicht unpassend, dass die Menschen hier alle ein unfassbares Mitteilungsbedürfnis haben. Das passt zum Charaktere der Komödie. Würde hier alles verschwiegen werden (was IMO durchaus einer Lüge gleichkommen kann), dann wäre es schwierig das Ganze im Endeffekt als Komödie aufzuziehen, denn die Lacher liegen ja nunmal größtenteils genau darin, dass hier alle unverblühmt das sagen, was sie denken. Ob das in einer ernsthaften Auseinandersetzung gepasst hätte mag ich auch bezweifeln, aber in der komödiantischen Auseinandersetzung ist es fast unabdingbar.

Und auch was die einzeln angesprochenen Szenen angeht. Man hätte natürlich z. Bsp. die Szene in der Bank noch verlängern können, in dem man die Bankangestellte erst einmal skeptisch hinterfragen lässt, ob sich Gervais nicht irrt. Doch im Endeffekt hätte es die Szene nur unnötig verlängert. Denn wenn es so etwas wie Lügen einfach nicht gibt und Gervais weiter darauf bestanden hätte, dass es 800$ sind, dann wäre sie früher oder später so oder so eingeknickt. Von daher...
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Karotte84

Mir hat zum Beispiel die Szene im Casino gefallen, als er erklaert hat, dass er an dem Automaten den Jackpot gewonnen hat, aber dieser nicht ausgezahlt hat. Mir gefielen die Luegen nicht, welche mit dem direkten Gegenbeweis vor Augen hingenommen wurden. Sicher haette er das Geld auch in der Bank bekommen, aber eben nur viel schwieriger. Moechte man das nicht zeigen, dann sollte die Szene halt so nicht vorkommen.
Schweigen ist nur eine Luege, wenn man die Antwort auf eine Frage verwehrt. Kein Schwein interessiert es, dass Jennifer Garner gerade mastubiert hat. "Warum haben Sie so lange gebraucht um an die Tuer zu kommen?" wuerde die Antwort einfordern. In einer Welt wo niemand luegen kann, waere es dann nicht logisch, dass sich Personen im Charakter dadurch auszeichnen, genau solche Fragen auszusparen?
Wenn ich frei daherquatschende Menschen sehen will, dann bitte im Film "The invention of lying in a world where you have to say out loud what you are thinking."
Ich denke es steckt genug Witz in der Tatsache, dass er luegen kann. Deswegen muss den Menschen noch lange nicht der freie Verstand abgesprochen werden (und das auch noch widerspruechlich). Seinen Kumpels kann er dreimal erzaehlen wie er heisst und sie nehmen es sofort hin. Wenn er Jennifer am Ende sagt, dass
Spoiler: zeige
 der Mann im Himmel nicht existiert
, kann sie sich aber noch sehr wohl an das zuvor gesagte erinnern und hinterfragt es. Komoedie hin oder her, solche Widerspruechlichkeiten und die ungenutzten Chancen wurmen mich.

(Ich frag mich gerade, was die mit ihren psychisch kranken Menschen machen. Ich bin Micheal Jackson.)

Mr. Hankey

ZitatSchweigen ist nur eine Luege, wenn man die Antwort auf eine Frage verwehrt. Kein Schwein interessiert es, dass Jennifer Garner gerade mastubiert hat.
Andererseits antwortet der Mensch nunmal auch nicht selten auf Fragen, die ihm (noch) gar nicht gestellt worden sind. (Auch wenns hier natürlich in extremerer Form als normal auftritt) Wenn es an der Tür klingelt und man den Menschen davor minutenlang warten läßt, dann sagt man ihm in aller Regel schon ungefragt, warum man denn nun letztendlich so lange gebraucht hat, um die Tür zu öffnen, weil man weiß, dass er eh gleich danach fragen wird.

ZitatSeinen Kumpels kann er dreimal erzaehlen wie er heisst und sie nehmen es sofort hin. Wenn er Jennifer am Ende sagt, dass
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der Mann im Himmel nicht existiert
, kann sie sich aber noch sehr wohl an das zuvor gesagte erinnern und hinterfragt es.
Das stimmt allerdings in der Tat und hat mich auch gestört!
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Karotte84

2 Juli 2010, 15:56:43 #4887 Letzte Bearbeitung: 4 Juli 2010, 00:30:10 von Karotte84
Zitat von: Mr. Hankey am  2 Juli 2010, 14:56:41
Wenn es an der Tür klingelt und man den Menschen davor minutenlang warten läßt, dann sagt man ihm in aller Regel schon ungefragt, warum man denn nun letztendlich so lange gebraucht hat, um die Tür zu öffnen, weil man weiß, dass er eh gleich danach fragen wird.

Genau solche Gewohnheiten wuerden sich in einer Welt von Wahrheit einfach nicht einstellen. Ich stell mir das wesentlich verschwiegener vor.

McMurphy

Ich schließe mich da eher Karotte an. Direkt nach dem Film war ich noch bei einer mittelmäßigen Bewertung, da einige der Gags ja doch ganz gut getroffen wurden (z.B. Edward Norton) und somit eine gewisse Unterhaltung fast durchgehend geboten wurde. Wenn man sich aber die "Wahrheiten", die einem der Film sonst so auftischt, durch den Kopf gehen lässt, kann man selbigen nur fassungslos schütteln: Jennifer Garner als Karrierefrau, die sich nach einer Rolle als Hausfrau mit reichem Mann sehnt, keine Akzeptanz irrationaler Gefühle und ständiges, zwanghaftes Verkünden der eigenen Meinung, was in der Konsequenz wiederum zum ständigen Auskotzen über vermeintlich Schwächere führt. Die guten satirischen Ansätze, die zweifellos existieren, werden aber nur halbherzig und lasch verfolgt (
Spoiler: zeige
Warum z.B. keine Selbstmorde, um endlich in die Afterlife-Villa zu gelangen?
).

Der Verzicht auf zu deftige Satire mag sicherlich dem Konzept romantischer Komödie geschuldet sein, aber auch diese ist kaum nachvollziehbar. Ich habe selten eine derartig unsympathische Schnalle wie die Garner hier gesehen. Und da sie ja ständig die Wahrheit sagt und das oft genug auch noch ungefragt, kann man kaum glauben, wie Gervais auf das schmale Brett kommt, in ihr eine liebenswürdige Person zu sehen. Was in normalen Komödien noch funktioniert, wird hier durch das Konzept des Films von vornherein unmöglich gemacht, da die Charaktere mögliche verborgene innere Werte ständig öffentlich nach außen kehren (3/10).
- "I see your front tyre's going a bit flat on you there, Burt."
- "Oh yeah, well the good news is, it's only flat on the bottom."
(aus "The World's Fastest Indian")

Hey_Yo

Da Mittwoch Fußball angesagt ist, gab's heute schon die Sneak, "The Invention of Lying". Sehr feine Grundidee, aber irgendwie nur Durchschnitt. (5,5/10)
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